DE2545675C2 - Interferenzstromtherapiegerät - Google Patents
InterferenzstromtherapiegerätInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Interferenzstromtherapiegerät m;-:h dem Oberbegriff des Patentanspruchs.
Ein solches Gerät ist ζ B. aus der DE-AS 11 09 280 bekannt.
Bereits bei der US-PS 26 22 601 v/'-d das elektrophysiologische
Phänomen der Reizwirkungen von mittelfrequenten Wechselströmen des Frequenzbereiches von
etwa 1000 bis 100 000 Hz verwertet, demzufolge diese Ströme reizunwirksam sind, wenn ihre Intensität
konstant bleibt, jedoch reizwirksam werden, wenn sie in niederfrequenter Rhythmik (etwa zwischen 0—200 Hz)
variiert. Bei getrennter Zuführung von zwei konstanten mittelfrequenten Strömen, deren Frequenzen sich urr.
einen niederfrequenten Betrag unterscheiden, und einer solchen Wahl der Applikationsstellen, daß das zu
behandelnde Gebiet im Körperinneren von beiden durchströmt wird, bleiben die elektrodennahen Gewebsbereiche
der Zuführungsstellen reizmäßig unbelastet, wogegen die Reize des endogenen niederfrequenlamplitudenmodulierten
Interferenzstromes auf den behandlungsbedürftigen Bereich im Körperinneren konzentriert werden.
Stärke und Art der organischen Reaktionen auf elektrische Reize werden maßgebend bestimmt durch
Intensität und Frequenz der als Reizimpulse wirkenden niederfrequenten Amplitudenmodulationen des resultierenden
mittelfrequenten Wechselstromes (Interferenzslrom). Während die vegetativen Prozesse besser
durch langsame, im unteren Viertel des niederfrequenten Reizspektrums (0—100 Hz) liegende Impulsfolgen
angeregt werden bewirkt der höhere Frequenzbereich vorzugsweise tetaniforme Muskelkontraktionen, für
welche die Optimalfrequenz bei etwa 50 Hz liegt. Impulsfrequenzen unter 25 Hz führen zu Vibrationen,
die je nach Frequenz ein spannungslösendes rasches Schütteln oder ein langsames tiefgreifendes Kneten
bedingen.
Die angedeuteten frequenz- oder frequenzbereichsspezifischen Selektionsmöglichkeiten können aber nur
genutzt werden, wenn durch eine Variation der Reizintensität die Reaktionsfähigkeit des jeweiligen
biologischen Substrates erhalten bleibt. Konstant bleibende Reizstärke würde ihre Wirkung wegen
Akkommodation mehr und mehr einbüßen oder wegen Ermüdung sogar schädlich sein. Die herkömmlichen
Interferenzstromtherapiegeräte vermeiden diese Unzulänglichkeit durch die Abgabe von in langsamer
ίο Rhythmik von etwa 0,25 bis 0,50 Hz an- und
abschwellenden Reizströmen.
Mit den auf oben angeführten US-Patent 26 22 601 basierenden Geräten für Interferenzstrom-Therapie
können solche endogenen niederfrequenten Reizimpulse für eine optimal indizierte Frequenz nicht erzeugt
werden, wodurch die therapeutischen Wirkungen schon wegen der Akkommodation und der Dauerbelastung
des Gewebes zwangsläufig beschränkt bleiben. Die Ursache dieses Nachteils liegt in der Verwendung von
nur zwei dieser mit konstanter Intensität zugeführten Mittelfrequenzströme. Diese Tatsache bedingt noch
einen weiteren sehr entscheidenden Mangel der endogenen Reizbildung. Da durch zwei sich kreuzende
Stromrichtungen bloß ein zweidimensionales Strömungsfeld entsteht, bleiben alle, die physikalische
Grundlage des physiologischen Reizmechanismus bildenden Kraft- und Bewegungsimpitfse, die jedes
einzelne Ion erfährt, auf eine Ebene beschränkt. Diese
Verarmung führt in Anbetracht der Dreidimensionalität des reizfähigen Substrates und des räumlich verzweigten
neuralen Netzwerkes zwangsläufig zu einer Einschränkung der therapeutischen Effekte.
Bisher wurde von Therapeuten zur Verbesserung der Reizwirkung beispielsweise ein Wechsel der Applikationsstellen
in den einzelnen Sitzungen einer Behandlungsserie angeraten. Aus der AT-PS 1 91 082 ist z. B.
auch bekannt, mit je einer als Handelektrode ausgebildeten Elektrode der beiden Kreise eine langsame
manuelle Verschiebung einzuführen. Bei der US-PS 37 74 620 wird dagegen bei eiivem Imerferenzstromtherapiegerät
der gleiche erwünschte Effekt dadurch zu erreichen versucht, daß die Wechselströme in den
einzelnen Elektrodenkreisen zur Variation des Interferenzfeldes gegensinnig rhythmisch verändert werden.
Schließlich wurde auch vorgeschlagen, die mangelnde Qualität des Interferenzstromes durch Quantität im
Sinne hoher Dosierung der zugeführten Ströme zu kompensieren, wobei Nachteile zwangsläufig in Kauf
genommen wurden. Speziell dazu ist es aus der DE-AS 11 09 280 bekannt, die überschwellig gewordenen
kopplungsbedingten Reize unmittelbar an den Elektroden durch zusätzliche Einrichtungen mit intensitäts- und
phasenbestimmenden Schaltungselementen zu eliminieren.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Interferenzstromtherapiegerät
der eingangs genannten Art anzugeben, daß bei der Interferenzstromtherapie mit Mittelfrequenzströmen einen optimal wirksamen Reizeffekt
im Inneren des Patienten erzielt.
Die Aufgabe wird bei einem Interferenzstromtherapiegerät
der eingangs genannten Art durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs angegebenen
Maßnahmen gelöst. Durch entsprechende Elektrodenapplikationen können diese Ströme in den drei
Raumrichtungen innerhalb eines wählbaren Gewebebereiches konzentriert und in diesem als stereometrische
endogene Reize mit langsam schwellenden endogenen Intensitätsvariationen wirksam werden.
Der dem Gerät zugrunde Hegende Erfindungsgedanke
nutzt erstmals die nur durch die Anwendung von drei in den drei Richtungen des Raumes fließenden und
unterschiedliche Zeitfunktionen aufweisenden Strömen zukommende Möglichkeit einer räumlichen Reizsetzung,
verwenden erstmals das Phänomen der doppelten Interferenz durch Superposition des aus zwei interferierenden
Strömen resultierenden Interferenzstromes mit einem geeigneten dritten Strom und ermöglichen durch
entsprechende Wahl der Frequenzrelationen der drei Ströme eine endogene Amplitudenmodulation für alle
therapeutisch indizierten Frequenzen bzw. Frequenzspektren des endogenen interferenzstromes. In vorteilhafter
Weise wird erstmals durch die doppelte Interferenz eines der Trägerfrequenz des einen
Interferenzstromes frequenzmäßig angenäherten dritten Stromes die Möglichkeit eröffnet, extrem langsame
Intensitätsänderungen zu erzielen, da die Differenz der im Gerät erzeugten Frequenzen groß genug bleiben
kann, um eine Synchronisation auszuschließen. Die drei Wechselströme können von gesonderten Oszillatoren
erzeugt und über getrennte Ausgangskreise den
Elektrodenpaaren zugeführt werden.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Figurenbeschreibung eines Ausführungsbeispieles anhand
der Zeichnung. Es zeigt
F i g. 1 ein Blockschaltbild des Interferenzstromtherapiegerätes,
F i g. 2 Diagramme, aus denen beispielhaft verschiedene Wechselstromformen ersichtlich sind. Dabei sind
die Einzeldiagramme in teilweise unterschiedlichem Zeitmaß dargestellt.
Das in Fig. 1 dargestellte Interferenzstromtherapiegerät
1 weist drei einzelne Mittelfrequenz-Generatoren 2,3,4 auf, die über gesonderte Ausgänge 5,6,7 und über
je zwei in den drei Raumrichtungen applizierbare Elektroden 8,9 bzw. 10,11 bzw. 12,13 dem Patienten je
für sich allein betrachtet reizunwirksame mittelfrequente Ströme zuführen. Einer der Generatoren schwingt
mit zirka 4000 Hz mit konstanter Amplitude und konstanter \ requenz, die beiden anderen können
unabhängig voneinander innerhalb eines Bereiches von zirka 4000 bis 4100 Hz auf eine feste Frequenz oder ein
wählbares automatisch variierendes Frequenzspektrum eingestellt werden. Die Stromstärken werden gesondert
geregelt und gemessen.
In Fig. 2a erzeugt der erste Generator 2 ein konstantfrequentes Wechselstromsignal i\ mit einer
Frequenz von 4000 Hz und konstanter Amplitude. Der zweite Generator 3 erzeugt ein Wechselstromsignal ii
entsprechend Fig. 2b mit einer konstanten Frequenz von 4100 Hz und ebenfalls konstanter Amplitude. Diese
beiden Signale sind in der Fig.2c überlagert (nicht zeitsynchron mit Fig. la und b dargestellt) und bilden
das Signal /Ί + h mit einer Schwebungsfrequenz von
100 Hz. Der dritte Generator 4 erzeggt ein drittes
Wechselstromsignal /j mit konstanter Amplitude gemäß Fig.2d, das beispielsweise eine Frequenz mit einer
Abweichung von weniger als I Hz von 4050 Hz aufweist. Wenn dieses Signal /3 mit dem Signal aus
Fig.2c überlagert wird, ergibt sich ein kombiniertes
Signal/| + k + /3,das in Fig.2e(nichtzeitsynchron mit
Fig.2a bis d) dargestellt ist. Dieses resultierende Wechselstromsignal hat also neben der Schwebung von
100 Hz eine zusätzliche Schwebung von etwa 1 Hz und stellt den erwünschten stereometrischen Reizstrom dar.
Sollen etwa bei einer Parese optimal tetanisierende
Heilreize von zirka 50 Hz auf die allseitig verzweigten
und tiefliegenden motorischen Nervenfasern derbetroffenen Muskulatur im Sinne der Elektrogymnastik zur
Wirkung gebracht werden, so müssen diese Reize zwecks Auslösung von umfassenden, in langsamer
Rhythmik variierenden Kontraktionen, in allen betroffenen Muskeln durch ein räumliches Reizstromfeld von
langsam variierender intensität in dem Behandlungsgebiet 14 direkt erzeugt werden. Zu dicrem Zweck wird
die Frequenz des einen Generators auf 4100Hz geregelt, wobei die Amplitude konstant ist, und mit dem
Regler des anderen im Bereich von 4050 Hz jene Einstellung gesucht, bei welcher die erwünscht langsame
Kontraktionsrhythmik auftritt. Sie ist das Ergebnis einer »doppelten Interferenz« durch Superposition der
beiden Ströme mit 4000 Hz und 4100 Hz, welche einen mit 100 Hz amplitudenmodulierten Strom mit einer
jo frequenzmodulierten Trägerfrequenz von 4050 Hz ergeben
und eines dritten mit etwa 4050 Hz schwingenden amplituden-konstanten Stromes. Es entsteht dadurch
ein langsamer Wechsel zwischen den Schwebungsfrequenzen von 100 bzw.50 Hz, der mit einer lntensitätszunähme
bei 50 Hz verbunden ist Da bei dieser Frequenz die Erregbarkeit der motorischen Fasern größer ist als
bei 100 Hz, wird somit die resultierende Reizwirkung gleichsinnig variiert.
Zur Behandlung schmerzhafter, entzündlicher, rheumatischer Affektionen, Zirkulationsstörungen usw. hat
sich die Tiefenwirkung des vegetativen Spektrums bei 8—i5 Schwebungen/sec bewährt, da es Vibrationen
verursacht und das vegetative Nervensystem stimuliert. Um eine wirkungsdämpfende Akkommodation auf den
« spektralen Heilreiz auszuschalten, muß dessen Stärke in
einer gewünschten Rhythmik variieren. Zu äiesem Zweck wird am Gerät nach Einstellung der automatischen
Frequenzmodulation 4008—4025 Hz für den einen der frequenzgeregelten Ströme, für den zweiten
so ein etwas oberhalb von 4000 Hz liegender Frequenzwert gesucht,dem eine deutliche endogene Amplitudenmodulation
des räumlichen Reizfeldes in dem erwünschten »vegetativen« Rhythmus von weniger als I Hz
zugeordnet ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Interferenzstromtherapiegerät zur Interferenzstrombehandlung im Körperinneren eines Patienten,a) das über zwei erste getrennte Kreise (2,8,9 und 3,10,11) dem Patienten,b) mittels Elektroden (8 bis 11) zuführbare Wechselströme erzeugt,c) deren Frequenzen im Mittelfrequenzbereich — 1000 bis 100 000 Hz — liegen,d) wobei diese Frequenzen sich um den Wert der für Dauererregung geeigneten Reizfrequenzen — 0 bis 200 Hz — unterscheiden,dadurch gekennzeichnet,e) daß das Interferenzstromtherapiegerät noch einen dritten Kreis (4,12,13) für Wechselstrom im Mittelfrequenzbereich — 1000 bis 100 000 Hz-aufweist,f) und die Frequenz des Wechselstroms im dritten Kries (4, 12, 13) sich gegenüber der Frequenz des Wechselstroms in einem der beiden ersten Kreise (2, 8, 9 oder 3, i0, f I) um weniger ais 1 Hz unterscheidet,g) oder sich gegenüber dem arithmetischen Mittel aus den Werten der beiden ersten Frequenzen um weniger als 1 Hz unterscheidet.
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