DE3731827C2 - Einrichtung für Reizstrom-Therapiegeräte mit mehreren untereinander koordinierten Reizstromkreisen und Betriebsverfahren dafür - Google Patents

Einrichtung für Reizstrom-Therapiegeräte mit mehreren untereinander koordinierten Reizstromkreisen und Betriebsverfahren dafür

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Description

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung für Reizstrom-Therapiegeräte mit mindestens zwei Reizstromkreisen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 und ein Verfahren zum Betreiben eines solchen Reizstrom-Therapiegerätes.
Reizstrom-Therapiegeräte sind seit mindestens 20 Jahren be­ kannt. Zu dieser Art Reizstrom-Therapiegeräte gehören Reizstromgeräte für die Interferenzstromtherapie. Ein der­ artiges Gerät ist in der DE-AS 11 09 280 beschrieben. Eine weitere Ausgestaltung des in dieser DE-AS beschriebenen Reiz­ stromgerätes wird in der DE-PS 17 64 672 beschrieben. Außerdem sind Reizstrom-Therapiegeräte mit mindestens zwei gleichzeitig an einem Patienten anwendbaren Stromkreisen bekannt, welche in jedem Stromkreis beliebig in der Amplitude modulierte Gleichströme oder mittelfrequente Wechselströme liefern.
Ein seit langer Zeit bekanntes Problem bei der Anwendung von Reizstrom-Therapiegeräten mit mehreren elektrischen Strom­ kreisen an einem Patienten, insbesondere zum Muskeltraining, besteht darin, daß die zeitliche Koordination der Reizwirkung der Stromkreise untereinander bei bekannten Reizstrom-Therapie­ geräten unbefriedigend gelöst ist. So besteht beispielsweise bei allen Interferenzstrom-Therapiegeräten, welche entsprechend der DE-PS 17 64 672 eingerichtet sind, keine zeitliche Koordination zwischen der durch Interferenz im biologischen Gewebe ent­ stehenden Amplitudenmodulation der vektoriellen Summe beider Stromkreise und der zusätzlichen Amplitudenmodulation, welche durch eine rhythmische gegenläufige Stromstärkeänderung in den beiden oder mehreren Stromkreisen erzeugt wird. Hierdurch entstehen völlig unkontrollierbare Reizabläufe im biologischen Gewebe, denn zusätzlich zu der beabsichtigten Interferenz­ frequenz, welche aus den beiden oder mehreren nicht in der Amplitude modulierten Strömen durch vektorielle Addition ent­ stehen, wird eine weitere Interferenzfrequenz provoziert, wel­ che aus der beabsichtigten Interferenzfrequenz und der rhythmi­ schen Amplitudenmodulation resultiert. Geradezu "chaotisch" laufen die Reizwirkungen im biologischen Gewebe ab, wenn die beabsichtigte Interferenzfrequenz während der Behandlungs­ dauer nicht konstant bleibt, sondern zusätzlich mit unter­ schiedlicher Geschwindigkeit ein beliebiges Interferenz­ frequenz-Intervall oder -Spektrum zyklisch durchläuft.
Innerhalb der letzten 10 Jahre wurden mehr und mehr soge­ nannte Mittlfrequenz-Therapiegeräte bekannt, welche eben­ falls mit zwei oder mehr elektrischen Stromkreisen zur gleich­ zeitigen Anwendung an einem Patienten ausgestattet sind. Bei diesen Geräten werden die mittelfrequenten Wechselströme im Gerät entsprechend der beabsichtigten Reizwirkung in ihrer Amplitude vormoduliert. Die Modulationsfrequenz, welche in biologischem Gewebe die Wirkungsfrequenz, z. B. die Frequenz von Muskelkontraktionen, bestimmt, kann an bekannten Geräten so eingestellt werden, daß sie während der gesamten Behandlungsdauer konstant bleibt oder, wie oben bei den bekannten Interferenzstrom-Therapiegeräten beschrieben, mit einstellbarer Geschwindigkeit zyklisch ein Frequenzintervall bzw. Frequenzspektrum durchläuft. Diese sog. Mittelfrequenz- Therapiegeräte werden mehr und mehr den Interferenzstrom- Therapiegeräten vorgezogen, weil dank der eindeutigen Modu­ lationsfrequenz die Reizabläufe besser kontrollierbar sind. Allerdings besteht auf bei der Anwendung der Mittelfrequenz- Therapiegeräte insbesondere zum Muskeltraining das Problem, daß eine physiologisch angepaßte Reizung insofern nicht möglich ist, als jeweils nur ein Agonist, z. B. Beugemuskel, oder ein Antagonist, z. B. Streckmuskel, behandelt werden kann.
Die oben aufgeführten Probleme bestehen auch bei Nieder­ frequenz-Therapiegeräten, High-Voltage-Therapiegeräten und Impulsstrom-Therapiegeräten, sobald diese zwei oder mehr elektrische Stromkreise zur gleichzeitigen Anwendung an einem Patienten haben.
Es sind ferner Reizstrom-Therapiegeräte mit zwei oder mehr Reizstromkreisen bekannt, welche gleichzeitig an einem Patien­ ten angewendet werden, z. B. ein Gerät, bei welchem die Intensität der Reizströme in den einzelnen Reizstromkreisen alternierend ein- und ausge­ schaltet wird und die verschiedenen Reizstromparameter, wie Amplitude, Stromflußdauer, Pausendauer sowie Anstiegs- und Abfallgeschwindigkeit der Reizströme unabhängig voneinander einstellbar sind; aber diese Technik läßt sich nicht auf Interferenzstrom-Therapiergeräte übertragen. Außerdem kann bei bekannten Reizstrom-Therapiegeräten mit zwei oder mehr Stromkreisen, die gleichzeitig an einem Patienten angewendet werden, die Anzahl der Reizwirkung pro Zeiteinheit nicht automatisch geändert werden, indem beispielsweise während einer bestimmten Intervalldauer die Anzahl der Reizwirkungen von 5 auf 10 und wieder zurück auf 5 geändert wird und dieses Intervall sich zyklisch während der gesamten Behandlungs­ dauer wiederholt.
Aus der US-PS 4 401 121 ist eine Anordnung zur Mittelfrequenz-Interferenzstromtherapie mit mehreren koordinierten Reizstromkreisen bekannt, mit deren Hilfe eine präzise Steuerung der Interferenzfrequenzen möglich sein soll. Um unterschiedliche Interferenzfrequenzen zu erzeugen, wird die Frequenz eines einzigen Oszillators in gewünschten Maße geteilt, wofür einstellbare Zähler verwendet werden. Die Problematik automatisch alternierender Ansteuerung der verschiedenen Reizstromkreise ist nicht angesprochen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei Reizstrom- Therapien, bei welchem gleichzeitig zwei oder mehr Reizstrom­ kreise an einem Patienten angewendet werden, die Reizwirkung der einzelnen Stromkreise untereinander so zu koordinieren, daß der gesamte Reizablauf physiologisch und für die so be­ handelten Gewebestrukturen nur wenig oder gar nicht er­ müdend wirkt.
Diese Aufgabe wird bei Reizstrom-Therapiegeräten der eingangs genannten Art bzw. deren Anwendung erfindungsgemäß durch die Einrichtung gemäß dem Patentanspruch 1 bzw. durch ein Betriebsverfahren gemäß Patentanspruch 4 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Die Erfindung geht dabei davon aus, daß Reizabläufe, insbesondere bei Reizung sensibler und/oder motorischer Strukturen, von Patienten angenehmer und/oder weniger ermüdend empfunden wer­ den, wenn die Reizwirkungen der einzelnen Reizstromkreise nicht gleichzeitig, sondern einander zyklisch abwechselnd ablaufen. So ist es beispielsweise physiologischer und für den Patienten weniger ermüdend, wenn bei der Anwendung der Reizstrom-Therapie zum Muskeltraining nicht nur der Agonist, sondern auch der Antagonist gereizt wird und umgekehrt, jedoch nicht gleichzeitig, sondern alternierend ein oder mehrere mal der Agonist und ein oder mehrere mal der Antagonist und umgekehrt, wobei die Intensität der Reizung des Agonisten gleich oder unterschiedlich einstellbar sein soll zur Intensi­ tät der Reizung des Antagonisten. Letzteres gilt allgemein auch für die Reizung andere Gewebestrukturen.
Die erfindungsgemäße Einrichtung für Reizstromgeräte der inte­ ressierenden Art sorgt dafür, daß die Intensitäten der elektrischen Reizströme in den einzelnen Reizstromkreisen automatisch alternierend so gesteuert werden, daß die Intensi­ tät der Reizwirkung jeweils eines oder mehreren Stromkreise mehr oder weniger dominierend im Vergleich zu der Intensität der jeweiligen anderen Stromkreise ist. Hierbei wird die Intensi­ tät der einzelnen Stromkreise synchron in einem ganzzahligen Teilungsverhältnis der Interferenzfrequenz, Modulationsfre­ quenz bzw. Kontraktionsfrequenz automatisch so gesteuert, daß nach jeweils 1, 2, 3 oder n Kontraktionen eines Agonisten eine ausreichend lange Ruhepause folgt, während welcher der Anta­ gonist 1, 2, 3 oder n mal zur Kontraktion gebracht wird und um­ gekehrt. Während bei Anwendung dieser erfindungsgemäßen Ein­ richtung bei Mittelfrequenz-Therapiegeräten, High-Voltage- Therapiegeräten und Niederfrequenz- oder Impulsstrom-Therapie­ geräten jeweils alternierend nur einer der elektrischen Strom­ kreise aktiv sein muß, während die andere völlig stromlos sein dürfen, darf die Intensität der Ströme der Stromkreise bei Interferenzstrom-Therapiegeräten nur um einen bestimmten Betrag zueinander variiert werden, weil anderenfalls keine Interferenz entstehen könnte.
Anhand der Zeichnung soll die Erfindung beispielsweise näher erläutert werden. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Einrichtung in einem Interferenzstrom-Therapiegerät,
Fig. 2 ein Diagramm der alternierend sich ändernden Intensi­ tät der Reizströme in den Stromkreisen E und F bei einem Interferenzstrom-Therapiegerät entsprechend Fig. 1,
Fig. 3 eine schematische Darstellung der Interferenz-Vektor­ felder a) bei gleicher Amplitude beider Reizströme sowie b) und c) bei unterschiedlicher Amplitude der beiden Reiz­ ströme,
Fig. 4 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Einrichtung in einem Mittelfrequenz-Therapiegerät; und
Fig. 5 ein Diagramm der alternierend sich ändernden Intensität der Reizströme in den Stromkreisen E und F bei dem Mittel­ frequenz-Therapiegerät entsprechend Fig. 4.
Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Einrichtung in einem an sich bekannten Interferenzstrom- Therapiegerät. Dieses Interferenzstrom-Therapiegerät besteht aus einem Oszillator 1, welcher eine sinusförmige Spannung a(t) mit der Amplitude A und der Frequenz fo = ωo : 2 π erzeugt. Diese Frequenz ist ungeregelt und muß nicht beson­ ders konstant sein, wenn der zweite Oszillator 2, wie in Fig. 1 dargestellt, in Abhängigkeit von der Frequenz fo automatisch geregelt wird. Oszillator 2 ist ein spannungskontrollierter Oszillator, dessen Frequenz mit dem Pegel der Steuerspannung uS größer oder kleiner wird. Die Ausgangssignale beider Oszillatoren 1 und 2, welche jeweils sinusförmige Spannungen sind, werden in einem Phasendiskriminator 3 bezüglich ihrer Phasenlage zueinander verglichen. Dieser Phasendiskriminator 3 liefert eine der Phasenverschiebung Δϕ proportionale Spannung uϕ = f (Δϕ), welche auf einen Operationsverstärker- Regler 5 geführt wird und dort mit einer Phasenmodulations­ spannung uM = f(t) verglichen und deren Differenz verstärkt auf den spannungsgesteuerten Oszillator 2 geleitet wird.
Auf diese Weise werden die Frequenzen beider Oszillatoren mit­ einander synchronisiert, wobei jedoch das Ausgangssignal des Oszillators 2 im Vergleich zum Ausgangssignal des Oszillators 1 um einen von der Phasenmodulationsspannung uM abhängigen Winkel in der Phase verschoben ist. Ist uM über der Zeit t konstant, so ist auch die Phasenverschiebung Δϕ über der Zeit t konstant. Das Prinzip der Interferenzstrom-Therapiegeräte besteht bekanntlich darin, den Phasenwinkel der Ausgangs­ spannung UF im Verhältnis zu der Ausgangsspannung UE periodisch zu verändern. Dies erfolgt beispielsweise in der Weise, daß die Phasenmodulationsspannung uM periodisch über der Zeit t verändert wird. Hierbei ist es prinzipiell beliebig, welcher Zeitfunktion uM folgt. So kann diese Zeitfunktion mit konstanter Periodendauer oder mit variabler Periodendauer erfolgen. Der Funktionsgenerator 4, der die Phasenmodulations­ spannung uM = f(t) erzeugt und an den Operationsverstärker- Regler 5 liefert, erzeugt am Anfang oder am Ende einer jeden Periode, beliebig, ob die Periodendauer der periodischen Funktion uM = f(t) konstant ist oder nicht, einen elektrischen Impuls D an einem Frequenzteiler 13 mit den Ausgängen Q und . Das Teilungsverhältnis dieses Frequenzteilers 13 ist ein­ stellbar, so daß der logische Pegel der Ausgänge Q und nach jeweils 1, 2, 3 oder n Impulsen, wobei n jede beliebige ganze Zahl sein kann, von High bzw. Hoch H auf Low bzw. Nieder L bzw. von L auf H umschaltet. Der Ausgang Q des Frequenzteilers 13 ist auf den Amplitudenmodu­ lator 14 und der Ausgang auf den Amplitudenmodulator 15 geführt. Der jeweilige H-Pegel der Ausgänge Q oder steuert den jeweils mit Q oder verbundenen Amplitudenmodulator 14 oder 15 derart, daß die Amplitude der Spannungen a(t) oder b(t) um einen an den Stellgliedern 17 bzw. 18 einstellbaren Faktor vergrößert oder verkleinert wird. Auf diese Weise werden die Amplituden der Ausgangsspannungen hinter den Amplitudenmodulatoren 14 und 15 mit der Frequenz fM : n alternierend einander abwechselnd um den an den Stellgliedern 18 bzw. 17 eingestellten Faktor vergrößert oder verkleinert.
Bevor die Ausgangsspannungen der Amplitudenmodulatoren 14 und 15 auf die Endverstärker 8 und 9 geführt werden, kann deren Amplitude mittels der Stellglieder 6 und 7 je nach Bedarf verkleinert werden. Die Ausgänge der Endverstärker 8 und 9 werden über die Ausgangstransformatoren 10 bzw. 11 an die Ausgangsbuchsen EE′ bzw. FF′ geführt, an welche die Elektrode ee′ bzw. ff′ angeschlossen werden, um die Ströme ie und if durch das zu therapierende Gewebe 16 des Patienten zu leiten.
In Fig. 2 sind die Amplituden AE(t) und AF(t) zeitparallel zur Phasenverschiebung Δϕ(t) schematisch dargestellt. Δϕ(t) ist eine Funktion von uM(t). Jeweils bei einem definierten Phasenwinkel Δϕ, beispielsweise bei Δϕ = 0, wie in Fig. 2 dargestellt, liefert der Funktionsgenerator 4 einen elektri­ schen Impuls D an den Frequenzteiler 13. Bei einem Teilungs­ verhältnis von n = 1 werden die Amplituden der AE und AF alternierend, wie in Fig. 2 dargestellt, vergrößert oder verkleinert.
Die elektrischen Impulse D, die vom Funktionsgenerator 4 an den Frequenzteiler 13 geliefert werden, können jedoch auch bei jedem anderen Phasenwinkel Δϕ zwischen Null und 180 Grad ausgelöst werden, wobei jedoch der so definierte Phasen­ winkel jeweils nur bei zunehmender oder bei abnehmender Phasenverschiebung berücksichtigt werden darf, weil anderen­ falls die Periodendauer Te unterschiedlich wird zur Perioden­ dauer Tf und außerdem doppelt so viele elektrische Impulse D erzeugt würden, als wenn der elektrische Impuls D in der Phasenlage Δϕ = 0 oder Δϕ = Maximum erzeugt wird.
In Fig. 3 sind stark schematisiert drei verschiedene Interfe­ renzfrequenz-Vektorfelder dargestellt. Werden die Elektroden ee′ und ff′ so an das zu behandelnde Gewebe angelegt, daß sich die elektrischen Felder und damit die Richtung der elektrischen Ströme der beiden Reizstromkreise EE′ und FF′ rechtwinklig kreuzen, so entsteht im Fall a), in welchem die Amplituden der Ausgangsspannungen UE und UF gleich groß sind, bei kontinuierlicher Phasenverschiebung der beiden Ausgangs­ spannungen gegeneinander von Null bis 180 Grad ein Spannungs- oder Stromvektorfeld VFa, das einem gleichseitigen Rechteck entspricht.
Ist die Amplitude der Ausgangsspannung UE an den Elektroden ee′ größer als die Amplitude der Ausgangsspannung UF an den Elektroden ff′, so entsteht ein ungleichseitiges Spannungs- oder Stromvektorfeld VFb, wie in Fall b) dargestellt.
In Fall c) ist die Ausgangsspannung UF an den Elektroden ff′ größer als die Ausgangsspannung UE an den Elektroden ee′.
Fig. 4 zeigt beispielsweise die Anwendung der erfindungsge­ mäßen Einrichtung in einem sog. Mittelfrequenzstrom-Therapie­ gerät.
Mittelfrequenzstrom-Therapiegeräte liefern an beiden Aus­ gängen EE′ und FF′ mittelfrequente Wechselspannungen mit einer Frequenz von einigen Kilohertz. Die Amplitude dieser Wechselspannungen wird mittels eines Amplitudenmodulators, der von einem Funktionsgenerator 4 gesteuert wird, moduliert. Die Amplitudenmodulation der beiden Ausgangsspannungen UE und UF erfolgt bei bekannten Geräten völlig synchron. Die erfinderi­ sche Verbesserung derartiger Geräte besteht darin, wie be­ reits im Zusammenhang mit dem Ausführungsbeispiel in Fig. 1 beschrieben, aus dem Funktionsgenerator 4 elektrische Impulse D abzuleiten, welche am Anfang oder am Ende einer jeden Periode der beliebigen, aber periodischen Funktion uM = f(t) erzeugt werden können, beispielsweise jeweils in dem Moment, in wel­ chem die Modulationsspannung uM = f(t) das Minimum erreicht. Vergleiche hierzu auch Fig. 5. Der Frequenzteiler 13, dem die elektrischen Impulse D zugeführt werden, wirkt die oben im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 beschrieben. Im Unter­ schied zum Ausführungsbeispiel entsprechend Fig. 1 und Fig. 2 kann die Amplitude der Spannungen AE(t) bzw. AF(t) jedoch alternierend bis auf Null reduziert werden.
Dies ist in Fig. 5 schematisch dargestellt. Die vom Funktions­ generator 4 gelieferte Modulationsspannung uM(t) verläuft in diesem Falle trapezförmig über die Zeit t.
Hierzu werden die Amplituden AE(t) und AF(t) trapezförmig über der Zeit t moduliert. Ist am Frequenzteiler 13 der Teilungsfaktor n = 1 eingestellt, so wird alternierend einmal eine Periode AE(t) erzeugt, während die Amplitude AF(t) = Null ist, und einmal eine Periode AF(t), während die Amplitude AE(t) = Null ist, usw.
Bei einem anderen Teilungsfaktor, beispielsweise n = 3, wür­ den jeweils 3 Perioden mit jeweils der Länge Te und der Amplitude AE (t) erzeugt während die Amplitude AF(t) = Null ist, und da­ nach 3 Perioden AF(t), während AE(t) = Null ist usw.
Die Amplitude der Ausgangsspannungen UE und UF kann außerdem an den Stellgliedern 6 bzw. 7 unabhängig voneinander einge­ stellt werden.
Die Perioden der Amplitudenmodulation sind außerdem mit Te und Tf bezeichnet, wobei Te und Tf bei periodischer Wieder­ holung der Funktion uM = f(t) gleich lang sind. Die Frequenz fM meint die Anzahl der Perioden der Modulationsspannung uM = f(t) pro Zeiteinheit.
Die erfindungsgemäße Einrichtung kann in ähnlicher Weise auch bei sogenannten High-Voltage-Geräten und Impulsstrom­ geräten eingesetzt werden, wenn mindestens zwei Reizstrom­ kreise vorhanden sind, die gleichzeitig an einem Patienten angewendet werden. Hierbei ist lediglich der Oszillator 1, der in Fig. 1 und 4 sinusförmige Wechselspannung erzeugt, gegen Impulsgeneratoren zu ersetzen und am Ausgang der beiden oder mehrerer Stromkreise dürfen keine Ausgangstransformatoren eingefügt sein.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann die Anzahl der Reizstromkreise verdoppelt oder vervielfacht werden, wobei lediglich parallel zu den dargestellten zwei Ausgangskreisen gleiche Ausgangskreise jeweils am Ausgang der Amplituden­ modulatoren 16 und 17 angeschlossen werden.
Außerdem kann statt des dargestellten Frequenzteilers 13 mit nur zwei Ausgängen Q und auch ein Frequenzteiler mit 3, 4 oder mehr Ausgängen verwendet werden, wobei diese Ausgänge nacheinander "high"-Pegel liefern, beispielsweise könnte ein Frequenzteiler mit 4 Ausgängen, Q1, Q2, Q3 und Q4 nacheinander erst an Q1, dann an Q2, dann an Q3, dann an Q4, dann wieder an Q1 usw. "high"-Pegel liefern. An jedem dieser Ausgänge kann ein kompletter Ausgangskreis, identisch dem Ausgangs­ kreis bestehend aus den Elementen 16, 6, 8 und 10, ange­ schlossen werden.
Auf diese Weise können mehrere Reizabläufe koordiniert nacheinander an einem Patienten zyklisch ablaufend durch­ geführt werden.

Claims (5)

1. Einrichtung für Reizstrom-Therapiegeräte mit mindestens zwei Reizstromkreisen, welche gleichzeitig an einem Patienten appliziert werden, insbesondere Interferenzstrom- Therapiegeräte, Mittelfrequenzstrom-Therapiegeräte und Impulsstrom- Therapiegeräte, wobei bei den Interferenzstrom- Therapiegeräten die Phasenlage der mittelfrequenten Wechselspannungen der verschiedenen Reizstromkreise zueinander bzw. bei den Mittelfrequenz- und Impulsstromthereapiegeräten die Amplitude der mittelfrequenten Wechselspannung bzw. die mittelfrequenten Gleichstromimpulse mit einer Modulationsfrequenz periodisch in der Phase bzw. in der Amplitude moduliert werden, dadurch gekennzeichnet, daß ein Funktionsgenerator (4) vorgesehen ist, welcher eine periodische Modulationsspannung UM = f(t) erzeugt und in einem definierten Zeitpunkt während jeder Periode der periodischen Modulationsspannung, bevorzugt am Anfang oder Ende, jeder der Perioden einen elektrischen Impuls D liefert, welcher auf einen Frequenzteiler (13) mit einstellbarem Teilungsverhältnis geleitet wird, der die Folge der Impulse D mit der Modulationsfrequenz fM durch eine beliebige ganze Zahl n teilt und der mindestens zwei digitale Ausgänge, und zwar einen nicht invertierenden (Q) und einen invertierenden (), hat, deren logische Pegel von "high" auf "low" bzw. von "low" auf "high" umschalten, wobei die logischen Pegel auf einen Amplitudenmodulator (14, 15) geleitet werden, so daß die Amplitude der Wechsel- oder Gleichspannungen gegenseitig alternierend um einen einstellbaren Faktor erhöht oder vermindert wird.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Parallelschaltung weiterer Reizstromkreise zu den Amplitudenmodulatoren (14, 15; 16, 17).
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Frequenzteiler (13) mehr als zwei Ausgänge aufweist, an welchen nacheinander zyklisch wiederholend "high"-Pegel anliegen und daß entsprechend der Anzahl der Ausgänge voneinander unabhängige Reizstromkreise vorhanden sind, die jeweils an einem der Ausgänge des Frequenzteilers (13) angeschlossen sind.
4. Verfahren zum Betreiben eines Reizstrom-Therapiegerätes mit mindestens zwei Reizstromkreisen nach Anspruch 1 mit folgenden Schritten:
  • - Ableiten von Impulsen D und Bilden einer Impulsfolge mit Modulationsfrequenz fM aus einer periodischen Funktion UM=f(t), vorzugsweise am Anfang und Ende jeder Periode der periodischen Funktion,
  • - Erzeugen eines logischen Pegels, dessen Pegelwert nach vorgegebener Anzahl von Impusen D der Impulsfolge wechselt, wobei die wechselnden logischen Pegel je einem Amplituden- bzw. Phasenmodulator, der für jeden der Reizstromkreisen vorgesehen ist, zugeführt werden, so daß die Reizströme der Reizstromkreise automatisch alternierend in ihrer Intensität oder Phase veränderbar sind.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Impulsfolge mit der Modulationsfrequenz fM durch eine beliebige ganze Zahl n geteilt wird und daß der Betrag der jeweiligen alternierenden Intensitäts- oder Phasenänderung für jeden Reizstromkreis einstellbar ist.
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