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Dreh- und Hobelwerkzeug
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Dreh- und Hobelwerkzeug mit einem
eine Werkzeugschneide aufweisenden Schaft, der lösbar in einer Aussparung eines
Werkzeughalters angeordnet ist, deren Auflagefläche in von der Werkzeugschneide
abgewandter Richtung abfallend ausgebildet ist, wobei die Berührungsflächen des
Schaftes und des Werkzeughalters mit einer Verzahnung versehen sind und der Schaft
mit einem Klemmelement niedergehalten und in die Aussparung des Werkzeughalters
hineingezogen wird.
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Diese bekannten Dreh- und Hobelwerkzeuge haben den Vorteil, daß der
Schaft selbst bei sehr schmalen Werkzeughaltern, wie sie z.B. für Einstecharbeiten
an spangebend zu bearbeitenden Großschmiedestücken für Stützlager erforderlich sind,
noch einen festen, formschlüssigen Sitz aufweisen,der durch die Spannkraft, welche
von dem Klemmelement ausgeübt wird, noch verbessert wird, weil der Schaft dadurch
in die Verzahnung hineingezogen wird. Außerdem können bei derart aufgebauten Dreh-
und Hobelwerkzeugen auch die Schäfte schnell ausgewechselt werden, so daß erhebliche
Rüstzeiten eingespart werden,und die Einleitung der Schnittkräfte in den Werkzeughalter
ist sehr günstig.
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Bei diesen bekannten Dreh- und Hobelwerkzeugen hat man den Schaft
bisher so hergestellt, daß dieser durch allseitige spangebende Bearbeitung aus einem
Rohling herausgearbeitet wurde. Diese spangebende Bearbeitung ist Jedoch mit beträchtlichen
Kosten verbunden, was insbesondere dann gilt, wenn die Werkzeuge in größeren Stückzahlen
hergestellt werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Dreh- und Hobelwerkzeug
anzugeben, bei dem der Schaft einerseits bereits ohne nennenswerte spangebende Bearbeitung
seine Gebrauchsform
erreicht und andererseits der Schaft insbesondere
dann sehr kostengünstig hergestellt werden kann, wenn es sich um eine Fertigung
in großen Stückzahlen handelt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Schaft
aus Feingußstahl gefertigt ist, wobei der Sitz für die Werkzeugschneide im Tiermodell
durch die Anbringung eines der Jeweiligen Form und Richtung der Schneidplatte ausgebildeten
Wechseleinsatzes ausgefüllt ist.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des Erfindungsgedankens besteht
der Schaft aus dem genormten Vergütungsstahl 50 Cr V 4, wobei der Schaftkörper nach
dem Gießen einer Wärmebehandlung unterzogen wird, die an sich Jedoch bekannt ist,
da es sich um einen genormten Stahl handelt. Für die Anwendung des Erfindungsgedankens
können Jedoch auch andere Stähle in Frage kommen, sofern sie die an derartigen Schäfte
zu stellenden Anforderungen erfüllen.
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Die Erfindung hat den Vorteil, daß die Fertigungskosten für die Herstellung
von Schäften gemäß der Erfindung mit einem wesentlich geringeren Kostenaufwand durchgeführt
werden kann als bei den aus dem Stand der Technik bekannten Bearbeitungsmethoden
durch vollständige zerspanende Formgebung aus einem Rohling heraus, was insbesondere
bei größeren Stückzahlen von wesentlicher Bedeutung ist. Diese Kostenersparnis liegt
im wesentlichen darin, daß mit Hilfe eines einzigen Grundmodells mit entsprechenden
Wechseleinsätzen eine Vielzahl von Schäften mit verschiedenen Plattensitzen verwirklicht
werden kann, wobei diese Schäfte auch noch eine sehr hohe Genauigkeit aufweisen,
weil lediglich die Plattensitze und die Verzahnung noch geringfügig spangebend nachzubearbeiten
sind. Diese Nachbearbeitung erschöpft sich Jedoch im wesentlichen in einer Egalisierung
der Flächen durch Fräsen. Lediglich die für die Befestigung der Werkzeugschneiden
erforderlichen Bohrungen müssen weiterhin gebohrt werden.
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Die Erfindung ist anhand der Zeichnungen im einzelnen näher erläutert.
Es zeigen: wig. 1 eine Seitenansicht eines Dreh- und Hobelwerkzeuges gemäß der Erfindung,
welches auf einem Schieber tWerkzeughalter) montiert ist, wobei Jedoch lediglich
einige wesentliche Bauelemente angedeutet sind, Fig. 2 eine Vergrößerung der Darstellung
in dem Ausschnitt A gemäß Fig. 1, Fig. 3 eine entsprechende Draufsicht, Fig. 4 eine
Seitenansicht eines Dreh- und Hobelwerkzeuges, welches gemäß dem Stand der Technik
aus einem Rohling durch spangebende Form nerairsgearbeitet wird, Fig. 5 eine Draufsicht
auf die Darstellung gemäß wig. 4, Fig. 6 eine Seitenansicht eines aus Feinguß hergestellten
Schaftes, Fig. 7 eine Draufsicht auf die Darstellung in wig. 6 und Fig. R, 9 u.
10 Draufsichten auf verschiedene Plattensitze, die durch Wechseleinsätze im Gießmodell
hergestellt werden.
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In Fig. 1 ist ein Werkzeughalter 6 dargestellt, an welchem ein mit
einer Werkzeugschneide 2 versehener Schaft 1 mit Hilfe eines Klemmelementes 3 befestigt
ist.
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Die weiteren Einzelheiten ergeben sich aus den detaillierten Darstellungen
in Fig. 2 und Fig. 3. Die Auflagefläche 7 des Schaftes 1 ist in von der Werkzeugschneide
abgewandter Richtung abfallend ausgebildet. Die Berührungsflächen des Schaftes 1
und des Werkzeughalters 6, nämlich die Auflagefläche 7 und die vertikale Stützfläche
8 sind mit einer Spitzverzahnung 5 versehen.
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Die Befestigung des Schaftes 1 erfolgt mit Hilfe des Klemmelementes
3, welches als Spannbrücke ausgebildet ist. Die Stege 9 und 10 des Klemmelementes
3 greifen in Aussparungen 11, 12 des Schaftes 1 bzw. des Werkzeughalters 6 ein.
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Der Steg 10 ist abgescnrägt und liegt an einer Schräge der Aussparung
12 an, so daß das Klemmelement 3 beim Spannen den Schaft 1 niederhält und gleichzeitig
in die keilförmige Aussparung des Werkzeughalters 6 hineinzieht. Das Klemmelement
3 ist mit einer schräg angeordneten Schraube 4 befestigt, die in eine Rundmutter
13 eingeschraubt ist, so daß die Schraube 4 nach wenigen Löseumdrehungen ausgeschwenkt,
das Klemmelement entfernt und der Schaft 1 ausgewechselt werden kann.
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In den Fig. 4 und 5 ist mit 14 die strichpunktierte Umrißlinie des
Rohlings bezeichnet, aus welchem der Schaft 1 gemäß dem Stand der Technik durch
allseitige stangebende Bearbeitung hergestellt wird. Aus diesen Zeichnungen geht
besonders anschaulich hervor, mit welchem Aufwand an Zerspanungsarbeit der Schaft
aus dem Rohling herausgearbeitet werden muß.
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Aus den Fig. 6 und 7 ist die Gestalt des Schaftes 1 zu entnehmen,
die bereits beim Feinguß erzielt wird, wobei dann praktisch lediglich noch die Verzahnungen
5 und die Auflagefläche der Werkzeugschneide durch leichtes Nachfräsen egalisiert
zu werden brauchen.
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Man kann daher mit einem einzigen Grundmodell mit entsprechenden Wechseleinsätzen
nicht nur mit relativ geringen
Kosten eine große Anzahl von Schäften
herstellen, sondern gleichzeitig auch noch eine große Anzahl verschiedenartig ausgebildeter
Schäfte, so daß es sich bei der Erfindung insbesondere von der Kosten- und Qualftätsseite
(Genauigkeit) her gesehen um eine besonders interessante Lösung handelt.
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In den Fig. q - 10 sind einige verschiedene Plattensitze veranschaulicht,
die man mit einem einzigen Grundmodell herstellen kann, wenn entsprechende Wechseleinsätze
verwendet werden. Hierbei sind lediglich drei verschiedene Ausführungsformen dargestellt;
in der Praxis können Jedoch noch wesentlich mehr verschiedene Plattensitze beim
Feingußverfahren realisiert werden.
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L e e r s e i t e