DE127512C

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Publication number: DE127512C
Application number: DENDAT127512D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die prismatischen Schneidbacken, welche auf einer ihrer Längsflächen mit geraden Gewindegängen versehen sind, waren bisher schwer in der Richtung des Steigungswinkels und in der der Backenzahl der Kluppe bezw. des Schneidkopfes entsprechenden Theilung der Ganghöhe des zu schneidenden Gewindes einzustellen. Diese Uebelstände werden nach vorliegender Erfindung in der einfachsten Weise beseitigt.

Auf beiliegender Zeichnung stellt dar:

Fig. ι einen Aufrifs und

Fig. 2 einen Querschnitt einer Stange Stahl, von welcher die Schneidbacken in beliebigen Längen abgestochen werden können,

Fig. 3 einen Aufrifs und

Fig. 4 einen Querschnitt einer Stange Stahl, von welcher die in

Fig. 5 in der Seitenansicht dargestellten Beilagen für die Schneidbacken abgestochen sind;

Fig. 6 und 7 veranschaulichen die Lage der Schneidbacken nebst Stellbacken beim Gewindeschneiden.

Wie in Fig. 1 ersichtlich, verlaufen die Gewindegänge der Schneidbackenstange parallel zur Längsrichtung derselben, während auf der in Fig. 3 dargestellten Stange Gewindegänge vorgesehen sind, welche mit der Längsrichtung der Stange einen Winkel, gleich dem Steigungswinkel des zu schneidenden Gewindes, bilden. Von der in Fig. 3 dargestellten Stange werden nun die einzelnen Beilagen in ganz bestimmten Längen 1 abgestochen; bezeichnet nämlich d den äufseren Durchmesser und d^l den Kerndurchmesser der zu schneidenden Schraube, ^ die Breite des Hobelzahnes, mit welchem die Beilagen von der Stange abgestochen werden, und η die Anzahl der Schneidbacken, mit welchen ein Schneidzeug (Kluppe oder Kopf) in gleicher Theilung um die Arbeitsachse herum versehen werden soll, so mufs sein:

m d + d¹

— X X π — r,

η 1 ^v

wobei im dargestellten Falle w = 4 (s. Fig 7) und m = η -f- ι = 5 ist. Die vier Stellbacken abc und d (Fig. 3 und 5) sind (nach Fig. 6 und 7) in gleicher rechtwinkliger Lage und in gleicher Theilung um die Arbeitsachse herum, aufserdem in gleichem Abstand e von der letzteren entfernt angeordnet.

Montirt man nun die einzelnen Schneidbacken mit ihren Gewindegängen in den entsprechenden Nuthen der Stellbacken, und zwar derart, dafs die Schneiden der einzelnen Backen um die Entfernung e von den Stellbacken und

um die mittlere Entfernung X π von

der Arbeitsachse entfernt sind, so ist ohne Weiteres ersichtlich, dafs die Gewindegänge der Stellbacken, der Backen und der zu schneidenden Schraube gleichgerichtet sind, es ist deshalb nur noch zu beweisen, dafs die Schneiden der einzelnen Backen der Steigung des zu schneidenden Gewindes entsprechend vertheilt sind.

Die Schneiden der auf Stellbacken α montirten Backe mögen mit dem Schneiden des

Gewindes beginnen, es haben dann die Schneiden der auf den Stellbacken b c und d niontirten Backen dem vorgeschnittenen Gewinde zu folgen, oder es müssen zwei auf einander folgende Backen in der Richtung der Arbeitsachse um — = — der Steigung α des zu η 4

schneidenden Gewindes

d + d¹

χ 7Γ von einander verschoben sein. In der Entfernung e von der Arbeitsachse beträgt die Steigung e X α, in der Entfernung (e -\- ι -\- \) beträgt sie

/ , , / , »κ d 4- d¹

(e + ι + l) a = (e + -- X '- X π) α,

also =

η d + d^l

X π) α; von dieser

4 ²

Steigung ist e X α abzuziehen und die übrigbleibende Steigung— χ
4

XirXa entspricht der Entfernung, um welche die Schneiden der auf Stellbacke b montirten Backe in axialer Richtung von den Schneiden der auf Stellbacke α montirten Backe zurückstehen. Dieselbe axiale Verschiebung tritt auch für die übrigen Schneiden der auf zwei auf einander folgenden Stellbacken montirten Backen auf; es wird somit durch die neuen Stellbacken in einfachster Weise auch ein der Ganghöhe des zu schneidenden Gewindes entsprechendes Einstellen der Schneidbacken ermöglicht.

Die zwischen den dargestellten Stellbacken, Backen und dem zu schneidenden Schraubengewinde auftretenden wechselseitigen Beziehungen gestalten sich in ähnlicher Weise um, wenn die Gewindegänge auf den Schneidbacken schräg gerichtet sind; nur müssen dann auch die Backen in einem bestimmten Verhältnifs getheilt (von der Stange abgestochen) und beim Nachschleifen um gleiche Stücke kürzer geschliffen werden.

Sind die Stellbacken in ungleicher Theilung um die Arbeitsachse herum angeordnet, so müssen sie auch in entsprechender Theilung von der Stange abgestochen sein.

Anstatt die Stellbacken von einer bereits genutheten Stange einzeln abzustechen, kann man dieselben auch einzeln nach dem Abstechen von einer ungenutheten Stange nuthen, nur hat man dann die Nuthen zweier auf einander folgender Stellbacken um einen bestimmten, von der Anzahl der zur Verwendung gelangenden Backen abhängigen Betrag der Gewindesteigung zu versetzen.

Claims

Patent-An Spruch:
Vorrichtung an Gewindeschneidwerkzeugen zum genauen Einstellen der Gewindeschneidbacken, dadurch gekennzeichnet, dafs dem Schneidbackengewinde entsprechend genuthete Stellbacken so um die Achse des Schneidwerkzeuges herum angeordnet sind, dafs die Gewindegänge der einzelnen auf den Stellbacken ruhenden Schneidbacken eine der Steigung und der Gangrichtung des zu schneidenden Gewindes entsprechende Stellung einnehmen.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.