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Doppeldraht-Zwirnmaschine.
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Die Erfindung betrifft eine Doppeldraht-Zwirnmaschine, mit mehreren
Doppeldraht-Zwirnspindeln, die je von einem Ballonbegrenzer umgeben sind und an
ihrem unteren Teil eine Speicherscheibe und darunter einen von einem Riemen angetriebenen
Wirtel aufweisen, wobei oberhalb und unterhalb der Ballonbegrenzer eine sich über
die ganze Maschinenbreite und -länge erstreckende obere und untere Abschlußwand,
sowie an beiden äußeren Maschinenlängsseiten außerhalb der Ballonbegrenzer angeordnete
und mit der oberen und unteren Abschlußwand verbundene Seitenwände vorgesehen sind
und der durch diese Wände umschlossene kanal mit den Spindeln und den Ballonbegrenzern
in Verbindung steht und an eine Absaugeinrichtung angeschlossen ist.
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Bei einer derartigen (aus der DT-AS 2 130 621) bekannten Doppeldraht-Zwirnmaschine
ist die obere Abschlußwand oberhalb des Ballonfadenführers und die untere Abschlußwand
unterhalb der Wirtel und des Antriebsriemens angeordnet.
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Die Seitenwände erstrecken sich von der unteren zu oberen Abschlußwand
und schließen somit die Spindeln vollkommen ab.
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Zur Durchführung von Bedienungsarbeiten ist jeweils mindestens ein
Teil der jedei' spindel zugeordneten Seitenwand verstellbar.
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Die Abschluß- und Seitenwände bestehen aus schallreflektierendem und/oder
schallabsorbierendem Material. Auf diese Weise soll in erster Linie ein Schallschutz
für die Bedienungspersonen erreicht werden. Gleichzeitig ist aber auch der von den
Abschluß- und Seitenwänden umschlossene Kanal an eine Absaugeinrichtung agescEllossen.
Dadurch soll der beim Zwirnen entstehende Faserflug abgesaugt und Verschmutzungen
der Maschine vermieden werden.
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Durch die vollkommene Abkapselung der Doppeldraht-Zwirnspindeln sind
eine Vielzahl von Klappen, die jeder Spindel zugeordnet sind erforderlich, damit
an der Spindel Bedienungsarbeiten, wie das Einfädeln, Behebung von Fadenbrüchen
usw. vorgenommen werden können. Diese Vielzahl von Klappen und drehbaren Gehäuseteilen
verteuern jedoch die Maschine wesentlich und machen außerdem den Einsatz eines automatischen
Wartungswagens, der Einfädelarbeiten, die Behebung von Fadenbrüchen und das Anlegen
des Fadens erledigen soll, unmöglich. Außerdem ist bei dieser bekannten Doppeldraht-Zwirnmaschine
eine Elimatisierung bzw. Befeuchtung des Fadens nur dadurch möglich, daß der gesamte
Raum, in dem die Maschine aufgestellt ist, klimatisiert wird. Eine Befeuchtung des
Fadens begünstigt den Zwiravorgang und verringert die Faserflugbildung.
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Ferner ist es (aus der DU-OS 2 356 562) bekannt mittels einer in Richtung
auf die Spindel zu gerichteten Blasdüse der Vorlagespule klimatisierte Luft zuzuführen.
Unterhalb der Speicherscheibe der Spindel ist bei dieser bekannten Vorrichtung eine
Saugdüse angeordnet, durch die der entstehende Faserflug abgesaugt werden soll.
Diese Saugdüse kann jedoch nur den in ihrer unmittelbare Nähe gelangenden Faserflug
erfassen. Es hat sich nämlich herausgestellt, daß durch die im Bereich des Spindelantriebes
anfallende Wärme die Luftrerhältnismäßig stark erwärmt wird. Diese erwärmte Luft
steigt dann in dem Ballonbegrenzer,
ähnlich wie in einem Kamin nach
oben. Es entsteht unterstützL durch die Spindeldrehung und den lvadenballon im Ballonbegrenzer
eine starke Luftströmung nach oben, durch die der Faserflug von der Saugdüse weg
nach oben transportiert wird. Außerdem entsteht durch die Reibung des Fadens an
der Innenwand des Ballonbegrenzers weiterer Faserflug, der von der Saugdüse nicht
erfaßt wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Doppeldraht-Zwirnmaschine
der eingangs erwähnten Art zu schaffen,» tnter Vermeidung der vorerwähnten Nachteile
einfacher in ihrem Aufbau ist, bei der die Spindeln von oben her besser zugänglich
sind, so daß ein automatischer Wartungswagen eingesetzt werden kann, bei der Faserflug
weitgehend beseitigt wird und die auch eine direkte Klimatisierung des Vorlagematerials
ermöglicht.
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Dies wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß die obere Abschlußwand
annähernd in Höhe des oberen Randes der Ballonbegrenzer angeordnet ist und im Bereich
jedes Ballonbegrenzers eine zu diesem koaxiale kreisförmige Aussparung aufweist,
daß der obere Rand des Ballonegrenzers und/oder die kreisförmige Aussparung im Durchmesser
gegenüber des darunter befindlichen Teiles des Ballonegrenzers etwas kleiner sind
und an dem Ballonbegrenzer im Bereich unterhalb der oberen Abschlußwand eine mit
dem Innenraum des Kanals verbundene Saugöffnung vorgesehen ist, und daß oberhalb
jedes Ballonbegrenzers eine an sich bekannte, auf die Spindel zu gerichtete, an
ein sich in Maschinenlängsrichtung erstreckendes Rohr angeschlossene Blasdüse vorgesehen
ist, durch die der Vorlagespule klimatisierte Luft zugeführt wird.
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Durch die Anordnung der oberen Abschlußwand annähernd in Höhe des
oberen Randes der Ballonbegrenzer ist die Spindel von oben her frei zugänglich.
Hierdurch entfallen Klappen und sonstige bewegliche Verkleidungsteile, so daß die
Maschine einfacher in
ihrem Aufbau ist. Außerdem ermöglicht der
freie Zugang den Einsatz eines automatischen Wartungswagens. Gleichzeitig können
durch diese Ausbildung auch B@@sdüsen eingesetzt werden, die klimatisierte Luft
direkt in Richtung auf die Vorlagespule blasen. Hierdurch kann auf eine Klimatisierung
des gesamten Maschinensaales verzichtet werden und auch das Vorlagematerial braucht
nicht vorher in irgendeines gesonderten Raum klimatisiert werden. Die intensive
Klimatisierung des Vorlagemateriale hat außerdem den Vorteil, daß die Faserflugbildung
verringert wird. Gleichzeitig wird bei der neuen Doppeldraht-Zwirnmaschine auch
eine sehr gute Faserflugentfernung erreicht. Da die Zwirnspindel ii Bereich des
unteren Randes des Ballonbegrenzers und auch der Speicherscheibe voflständig von
des aus der oberen und unteren Abschlußwand sowie den Seitenwänden gebildeten Kanal
umgeben ist, erfolgt dort eine erste Absaugung des Faserfluges. Faserflug, der durch
den ii Ballonbegrenzer nach oben gerichteten Luitstrom noch mitgerissen wird und
der im Ballonbegrenzer selbst entsteht, wird durch den rotierenden Faden weitgehend
nach außen an die Ballonbegrenzerwand geschleudert. Da der obere Rand des Ballonbegrenzers
bzw. auch die kreisförmige Aussparung im Durchmesser kleiner sind als die darunter
befindlichen Teile des Ballonbegrenzer und da weiterhin im oberen Bereich des Ballonbegrenzers
unterhalb der oberen Abschlußwand eine mit dem Innenraum des Kanals verbundene Saugöffnung
vorgesehen ist, wird durch diese Saugöffnung der Faserflug weitgehend abgesaugt.
Außerdem wird ständig die es ßpindellager und es Wirtel erzeugte Wärme durch Absaugung
der diese Teile umgebenden Luft entfernt. Hierdurch wird vermieden, daß erwärmte
Luft in dem B@llonbegrenzer nach oben aufsteigt, Fasernus mitreißt und auch den
vorher befeuchteten Faden austrocknet.
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Auf diese Weise entsteht in des Ballonbegrenzer selbst nur ein sehr
geringer Faserfluganteil, der durch die oben erwähnte Ausgestaltung und Absaugung
es oberen Rand des Ballonbegrenzers ohne weiteres entfernt werden kann.
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Vorteilhaft wird die untere Abschlußwand zwischen Speicherscheibe
und Wirtel dicht abschließend angeordnet. Auf diese Weise wird die am Wirtel erwärmte
Luft überhaupt von den übrigen Gpipdeln ferngehalten.
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Damit die Spindel auch im Bereich ihrer Speicherscheibe bedient werden
kann bzw. dort für die entsprechenden Bedienungsteile eines Wartungswagens zugänglich
ist, sind zweckmäßig in der Seitenwand unterhalb der Ballonbegrenzer im Bereich
der Speicherscheibe Klappen vorgesehen. Diese Klappen sind vorteilhaft Jeweils an
ihrem unteren Rand angelenkt und nach innen klappbar Sie können sich über mehrere
Spindeln erstrecken.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sin-d in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
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Die Erfindung ist in folgendem anhand von in der Zeichnung dargestellten
Ausftihrungsbeispielen näher erläutert.
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Es zeigen: Fig 1 einen Querschnitt durch die erfindungsgemäße Doppeldraht-Zwirnmaschine;
Fig. 2 eine schaubildliche Darstellung eines bei dieser Zwirninaschine verwendeten
Ballonbegrenzers; Fig. 3 eine schaubildliche Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispieles;
Fig. 4 einen Querschnitt durch dieses Ausführungsbeispiel.
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In der Zeictiiung ist mit 1 die gesamte Doppeldraht-Zwirnmaschine
bezeictglet, die in Maschinenlängsrichtung mehrere nebeneinander angeordnete Doppeldrahtzwirnspindeln
2 aufweist. Jede dieser Spindeln besitzt einen durch die Kraft von Dauermagneten
gegen Verdrehung gesicherten Spulentopf 3 und einen den Spulentopf umgrebenlen Ballonbegrenzer
4. Anschließend an den Spulentopf ist nacri unten ein Zwirnteller 5 und unter diesem
eine Speicherscheibe 6 vorgesehen. Die Spindel ist in dem Lager 7 drehbar gelagert
und weist an ihrem unteren Ende einen Wirtel 8 auf, der durch einen antriebsriemen
9 angetrieben wird. Oberhalb von jeder Spindel ist ein Ballonfadenführer 20 vorgesehen.
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In Höhe des oberen Randes der Ballonbegrenzer 4 ist eine obere Abschludwand
10 vorgesehen, die sich über die gesamte Maschinenlänge und auch Maschinenbreite
erstreckt. Die Abschlußwand kann natürlich aus mehreren Teilen zusammengesetzt sein.
Im Bereich jedes Ballonbegrenzers 4 weist sie eine zu diesen koaxiale kreisformige
Aussparung 11 auf. Am unteren Ende der Spindeln ist eine untere Abschlußwand 12
vorgesehen, die entweder unterhalb der Spindeln vorgesehen ist, vorteilhaft jedoch,
wie es bei dem gezeigten husführungsbeispiel der Fall ist, zwischen dem Wirtel 8
und der Speicherscheibe 6. Die beiden Abschlußwände 11 und 12 sind durch vertikal
verlaufende Seitenwände 13 miteinander in Verbindung. Sie umschließen damit einen
Kanal 14, der zu der Speicherscheibe 6 und dem unteren Ende des Ballonbegrenzers
4 hin offen ist. Dieser Kanal 14 ist an eine Absaugeinrichtung angeschlossen, so
daß in diesem Kanal stets Unterdruck herrscht. Inden Seitenwänden 13 sind unterhalb
der Ballonbegrenzer 4 im Bereich der Speicherscheibe 6 Klappen 15 vorgesehen, die
jeweils an ihrem unteren Rand mittels des Scharnieres 16 angelenkt und nach innen
klappbar sind.
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Oberhalb jedes Ballonbegrenzers 4 ist für jede Spindel eine auf die
Spindel zu gerichtete Blasdüse 17 vorgesehen, die mit einem sich in Maschinenlängsrichtung
erstrCkenden Rohr 18 verbunden
ist. Durch dieses Rohr 18 wird
den Blasdüsen 17 klimatisierte, d. h. vor allen Dingen befeuchtete Luft zugeführt.
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Bei dem in Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel erweitert
sich der Ballonbegrenzer 4 nach oben hin konisch. In seinem oberen Bereich weist
er ein im Durchmesser verjüngtes Teil 4a auf, das gegenüber der darunter befindlichen
Erweiterung 4b im Durchmesser verjüngt ist. Im Bereich der Erweiterung 4b ist eine
Saugöffnung 19 vorgesehen, die mit dem Kanal 14 ia Verbindung steht. Der Durchmesser
der kreisförmigen Aussparung 11 ist 80 bemessen, daß die obere Abschlußwand 10 dicht
an dem verengten Teil 4a des Ballonbegrenzers 4 anliegt.
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Die Blasdüsen 17 sind vorteilhaft oberhalb der Ballonfadenführer 20
angeordnet und schräg nach unten auf den Fadenballon zu gerichtet, so daß möglichst
eine nach unten gerichtete Luftströmung entsteht.
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Durch die Blasdüsen 17 wird Jeder Spindel klimatisierte Luft mit hohem
Feuchtigkeitsgehalt in den oberen Teil des Fadenballons 21 geblasen. Infolge der
Ventilstorwirkung des Zwirntellers 5 entsteht in Spulentopf 3 und auch innerhalb
des Fadenballons 21 ein minimaler Unterdruck, der jedoch ausreicht die klimatisierte
Luft anzusaugen. Die Luft streicht durch den Ringspalt zwischen Spulentopf 3 und
Vorlagspule 22 in den Bereich des Zwintellers 5. Sie kann hierbei durch Durchbrechungen
23, die in Spulentopfboden vorgesehen sind hindurchtreten. Die Vorlagespule 22 wird
laser von feuchter Luft bestrichen und damit für die Verarbeitung feucht gehalten.
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Die nach unten gerichtete Luftatrölung der klimatisierten Luft wird
unterstützt durch die Saugwirkung des Kanales 14. Da die Ballonbegrenzer 4 an ihrem
unteren RaDd sit diesem Kanal in Verbindung stehen und auch die Speicherscheibe
6 in dem Kanal angeordnet ist, wird Faserflug, der im Spul.ntopf und an der
Speicherscheibe
entstanden ist ständig abgesaugt. Außerdem erfolgt auch eine Absaugung der unter
der Spindel durch den Antrieb und die Lagerung erwärmten Luft. Ebenso wird ein Teil
der durch den Zwirnteller 5 über die Vorlagespule 22 angesaugten klimatisierten
Luft abgesaugt. Es wird damit vermieden, daß erwärmte Luft in den Bereich des Fadenballons
zwischen den Ballonbegrenzern 4 und den Spulentöpfen 3 gelangt. Sie kann infolgedessen
den Baden in Bereich des Fadenballons nicht austrocknen. Durch Befeuchten der Vorlagespule
und Vermeidung des Austrocknens des Fadens in Ballonbereich durch erwärmte ruft
wird die Faserflugbildung, die durch Reibung des Fadens an der Balloninnenwand entsteht,
stark reduziert. Der trotzdem noch im Ballonbegrenzer entstehende Faserflug wird
durch die Rotation des Fadens spiralförmig rotierend von unten nach oben transportiert.
Durch die konische Ge@a@tung des Ballonbegrenzers 4 und die anschließende Verengung
in Teil 4a stsut sich der Faserflug im erweiterten Teil 4b. Er kann hier leicht
durch die Saugöffnung 19 abgesaugt werden, zumal er durch die voa Padenballon erzeugte
Fliehkraft ohnehin nach außen geschleudert wird. Es genflgt hier eine längliche
Saugöffnung, da der Faserflug durch den Faden in Rotation gehalten wird.
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Das in Fig. 3 und 4 dargestellte Ausführungsbeispiel weist Im wesentlichen
den gleichen Aufbau auf, weshalb auf eine nochmalige Beschreibung der übereinstimmenden
Teile verrichtet wird. Unterschiedlich ist lediglich die Ausbildung des Ballonbegrenzers
4' und die Zuordnung der oberen Abschlußwand 10'. Bei den in Fig. 3 und 4 dargestellten
Ausführungsbeispiel ist der Ballonbegrenzer 4' zylindrisch ausgebildet.
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Der Durchmesser d der kreisförmigen Aussparung 11' ist etwas kleiner
als der Durchmesser D des Ballonbegrenzers. Die obere Abschlußwand 10' ist mit geringem
Abstand a vom oberen Rand 24 des Ballonbegrenzers 4' angeordnet. Auf diese Weise
ist
zwischen der Abschlußwand 10' und dem oberen Rand 24 ein Ringspalt
S gebildet, der mit dem Saugkanal 14 in Verbindung steht und demzufolge eine Saugöffnung
bildet. Da die kreisförmige Aussparung 11' im Durchmesser etwas kleiner ist als
der Ballonbegrenzer bildet sie eine Verengung, an der sich Faserflugteilchen stauen
können, und somit leichter durch den Ringspalt S abgesaugt werden koe.nnen. Es ist
somit ebenfalls sichergestellt, daß Faserflug weitgehend abgesaugt wird bevor der
Faden eis dem Ballonbegrenser 4' heraustritt.
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Da Jedoch Faserflugbildung auch an unteren Maschinenteilen, die oberhalb
der Ballonbegrenzer vorgesehen sind niemals ganz vermieden werden kann, kann es
vorkommen, daß sich Faserflug auf der oberen AbschlußwKnd 10 ablagert, und zwar
speziell im Eckbereich zwischen der oberen Abschlußwand 10' und dem daran anschließenden
Klimatisierungsrohr 18. Um auch diesen Faserflug zu beseitigen, ist es zweckmäßig
in dem Eckbereich zwischen der oberen Abschlußwand 10' und dem darüber angeordneten
Rohr 18 zwischen den Spindeln Saugöffnungen 25 vorzus@@en, wie es in Fig. 3 dargestellt
ist.