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Verfahren zur Herstellung von Zahnprotesen aus Kunstharz oder Kunststoff
im Gießverfahren und Küvette zur Anwendung bei diesem Verfahren.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einbringen bzw.
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Einsetzen in eine Küvette bei der Herstellung von Zahnprothesen aus
Kunstharz oder Kunststoff im Gießverfahren.
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich also auf ein Verfahren zur
Herstellung von Zahnprothesen aus Kunststoff oder Kunstharz im Gießverfahren. Sie
bezieht sich weiterhin auf Küvetten, die für die Durchführung des Verfahrens verwendet
werden.
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Beim Gießen von Zahnprothesen aus Kunststoff bedeckt man
heutzutage
zur Herstellung eines Abgusses bzw. Abdruckes die Form (das Modell) und die Zähne,
indem man Gel in die Küvette gießt. Die Verwendung von Gel ist jedoch nicht interessant,
weil es zahlreiche Nachteile aufweist. Es ist teuer und selbst wenn es wiederverwendet
werden kann, was nicht immer der Fall ist, da es leicht trocknet und dann zerbröckelt,
erfordert seine Wiederverwendung äußerste Sorgfalt in der Handhabung. Andererseits
erfordert seine lange Vorbereitung zuviel Aufmerksamkeit und Mühe. Die Zähne halten
schwer in dem Gel und wenn sie sich daraus lösen, kann man sie nur schwer wieder
einsetzen, da die Zahnhälse im Augenblick der Herausnahme der Form aus der Küvette
zerstört worden sind. Sein größter Nachteil ist jedoch das Auftreten von SberhDhungen,
was auf eine Reaktion des Gels unter dem auf das Kunstharz ausgeübten Druck zurückzuführen
ist.
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Es muß noch bemerkt werden, daß das Gel Hitze und in jedem Fall die
für eine gute Polymerisation erforderliche Hitze nicht verträgt und daß es einen
Druck über ungefähr 1,4 kg nicht aushält, was für die Stabilität der Farbe bzw.
Oberfläche und für die Qualität des polymerisierten Kunstharzes nicht ausreichend
ist.
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Um die durch die Verwendung des Gels auftretenden Nachteile in der
Technik de s des Kunstharzgießverfahrens zu vermeiden, erschien es vorteilhaft,
ein Verfahren gemäß der Erfindung
zu schaffen, das darin besteht,
ein hartes oder sehr festes Material, wie Gips, in die Zalinitüvette zu gießen,
um den Abdruck bzw. Abguß herzustellen.
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Der Gips hat gegenüber dem Gel den Vorteil, billig zu sein, schnell
verwendet und rasch geg-ossen werden zu können. Er kann leicht und mit Genauigkeit
bearbeitet werden und bildet keine oberhöhungen. Die Zähne sind gut eingebettet
und folglich werden auch die Zahnhälse nicht beschädigt. Gips hält Hitze aus und
ermöglicht somit eine gute PolFmerisation und eine gute Stabilität der Farbe bzw.
der Oberfläche. Er hält auch einen Druck über 1,4 kg aus, was für eine gute Polymerisation
des Kunstharzes erforderlich ist.
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Gegenüber dem Gel, das weich bleibt und zerbröckelt, bleibt der hart
gewordene Gips fest und verformt sich nicht.
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Gemäß einem Merkmal der Erfindung besteht das Verfahren darin, die
Form mit der aus Wachs modellierten Prothese fest in ihrer Lage zu halten, den Gips
einzugießen, um die Küvette auf einmal zu füllen, und die Bearbeitung gemäß der
Technik des Kunstharz-Gießverfahrens fortzusetzen.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung besteht das Verfahren darin,
in der Rückseite der Form Aushöhlungen zum Aufhängen an einer vorgesehenen Befestigungsvorrichtung
herzustellen, Gieß- und Entluftungskanäle (-schäfte, -stangen
bzw.
kanülen) fest anzubringen, den Gips einzugießen, die Form von der Befestigungsvorrichtung
zu lösen, die Küvette mit der Form etwa 5 Minuten lang in heißes Wasser zu tauchen,
die Form von der Küvette zu trennen, das Ganze zu überbrühen, zu isolieren und wieder
einzusetzen, und schließlich das Kunstharz einzugießen.
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Im Falle einer doppelseitig zu verwendenden Küvette ('moufle utilisable
dann'pa methode de mise en moufle à l'endroit ou à l'envers") wird die Form zuerst
durch das erste Eingießen von Gips in der Küvette befestigt und die Gieß- und Entlüftungskanäle
werden angelegt, dann füllt man den zweiten Küvettenteil und vor dem Eingießen des
Kunstharzes verwendet man zwischen den beiden Küvettenteilen eine als Dichtungsmaterial
dienende Paste oder Nasse, die über den ersten Teil (Gips) der Küvettenfüllung verteilt
oder gestrichen wird, dann setzt man die beiden Küvettenteile zusammen, klammert
sie vor dem Festwerden der Dichtungspaste zusammen und gießt anschließend das Kunstharz
ein.
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Für die Anvrendung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Herstellung
einer Küvette vorgeschlagen, die eine Befestigung der Form an einer ihrer Wände
ermöglicht.
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Es wird ferner gemäß der Erfindung vorgeschlagen, eine Küvette herzustellen,
in deren Kammer die Form von außen auf gehängt werden kann.
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Es wird weiterhin vorgeschlagen, bei Verwendung eine in an sich bekannter
Art doppelseitig zu verwendenden Küvette in dieser Küvette Gie30ffnungen vorzusehen
sowie eine W-dichtung zwischen den beiden Küvettenteilen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der
Erfindung dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 eine Zahnküvette zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens, an deren einen Wand die Form befestigt werden kann, in einer Seitenansicht,
Fig. 2 den Boden der Küvette nach Fig. 1 in einer Draufsicht, Fig. 3 eine Küvette
für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, die die Befestigung der Form
in der Küvettenkammer durch Aufhängung von außen ermöglicht, in einer Seitenansicht
teilweise geschnitten und Fig. 4 eine zweiseitig zu verwendende Küvette für die
Durchführung des erfindungsgemä¢en Verfahrens in perspektivischer Darstellung.
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Wie man aus Fig. 1 ersehen kann, besteht die verwendete Zahnküvette
aus
zwei Teilen, nämlich einer Bodenplatte 1 mit Füßen 2 und einer ringförmigen Wand
4 mit ihrer Eingießöffnung 5 und ihren Entlüftungsöffnungen 6 und Klemmen oder Klammern
7 zum Verbinden der verschiedenen Elemente.
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Ein nicht dargestellter Deckel kann auf die Küvette aufgesetzt und
mit den Klammern 7 entsprechenden Klammern festgehalten werden.
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In der Bodenplatte 1 sind Löcher 8 für den Durchtritt von Befestigungsschrauben
9 (Fig. 2) vorgesehen, die mit im Rückenteil der Form ausgebildeten Aushöhlungen
in Eingriff gebracht werden können. Diese Löcher 8 können eine längliche Form haben,
um so die Befestigung von Formen verschiedener Größe bzw. Abmessung zu ermöglichen.
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Die Anwendung einer solchen Küvette gemäß dem erfindungsges mäßen
Verfahren ist folgende: a) Man geht von einer nackten Form (Modell) mit einem Rand-+
streifen von + 5 mm aus.
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b) Man zeichnet mit einem Bleistift auf der Rückseite der Form (des
Modells) die Stellen der Befestigungslöcher an (im vorliegenden Fall mittels eines
die Bodenplatte der Küvette darstellenden Gitters) und man bringt an diesen Stellen
Aushöhlungen an.
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c) Man füllt diese Aushöhlungen mit einer geeigneten Masse, wie mit
dem im Handel unter dem Namen "Bormatray" bekannen Produkt, und man setzt die Form
(das Modell) in die Küvette so ein, daß ihre Grundfläche mit der Bodenfläche der
Küvette gut in Berührung kommt. Die Form ist somit an ihrem Platz.
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d) Man bestreicht die Ränder der Form mit einem Isoliermittel, z.B.
Vaseline, man isoliert die Randstreifen und man befestigt die Eingieß- und Entlüftungskanäle.
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e) Nach dem Pinolen der Zahnüvette gießt man die Gipsmasse ein.
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f) Nach Lösen der Befestigungsschrauben zwischen Form und Küvette
und nach dem Abnehmen des Bodens der Küvette, taucht man die Küvette ungefahr 5
Minuten in heißes Wasser.
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g) Nachdem man die Küvette aus dem Wasser herausgenommen hat, nimmt
man die Form aus der Küvette mit Hilfe der Befestigungsschrauben heraus, die wieder
in die Aushöhlungen der Form eingesetzt worden sind und hier als Greiforgane dienen.
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h) Man übergießt das Ganze, isoliert es und setzt es wieder ein.
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i) Man gießt die Kunststoffmasse ein.
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Wenn man dieses einfache und schnelle Verfahren mit dem bei der Herstellung
von Prothesen im Gießverfahren verwendeten langwierigen und umständlichen Verfahren
mit der aus Gel bestehenden Füllung der Küvette vergleicht, erkennt man die Vorteile
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Anstatt auf der Bodenplatte befestigt zu werden, kann die Form (das
Modell) selbstverständlich auf einer anderen Wand befestigt werden, die zu diesem
Zweck mit Befestigungslöchern versehen wird.
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Anstatt an der Küvette selbst befestigt zu werden, kann die Form auch
von außen her fest in der Küvette aufgehängt werden.
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In diesem Fall (Fig. 3) enthält die Küvette eine Bodenplatte 1', die
auf Füßen 2 steht und eine ringförmige Wand 4', wobei das Ganze durch Klammern 7'
miteinander verbunden ist. Dieser Küvette ist ein Träger 10 zugeordnet, dessen Arm
11 mit einem Gewinde versehene Stangen 9' trägt, die mit der Rückseite der Form
M in Eingriff kommen (wie die Schrauben 9 im vorhergehenden Ausführungsbeispiel).
Bei dieser Ausfiihrungsform ist es möglich, die Küvette der BinwirZun£ eines Vibrators
auszusetzen und hierbei die Form fest in ihrer Lage zu halten. Andererscits besteht
der Arm 11 aus zwei Teilen, die bei 11' gelenidg miteinander verbunden sind, um
die Form einzustellen und zu verhindern, daß sich in dem Innenraum beim Eingießen
der Gipsmasse lufttaschen bilden.
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Die ringförmige Wand 4' des Modells ist vorteilhaftorweise so ausÇr;ebildet,
daß sie geöffnet werden ann. sndererseits kann die Küvette selbst aus einem Gehause
aus Ölkarton bestehen, das nach Verwendung weggeworfen werden kann, d.h.
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nachdem die Gipsmasse hart geworden ist, oder sie kann aus einer beliebigen
Umhüllung bestehen, in die die Gipsmasse eingegossen werden kann.
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Die Anwendung. einer Küvette gem2 Fig. 3 entsrricht genau der gemäß
Fig. 1, mit Ausnahme einiger Einzelheiten. Anstatt auf der Bodenplatte der Küvette
aufgesetzt zu werden, wird die Form an dem Träger durch die Befestigungsstangen
9' aufgehängt und, ehe man die Küvette in das heiße Wasser taucht, muß man nur die
Form von den Befestigungsstangen lösen, den Gips der Küvette von der Küvette trennen,
und die Gieß- und EntlüStungs'-anäle aus Wachs mit Hilfe eines Gipsschneiders oder
-messers fre olegen. Die Form wird dann, nachdem sie überbrüht und isoliert worden
ist, wieder eingesetzt und durch eine Feder oder ein anderes elastisches Mittel
gehalten.
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Anstatt an einem außerhalb bestehenden Trager 10, 11 kann die Form
auch an einem mit einem seiner Enden am Rand der ringförmigen Wand 4' angelenkten
Arm aufgehängt und auf diesem Arm in geeigneter Weise abnehmbar befestigt sein Es
ist auch möglich, das erfindungsgemäße Verfahren bei doppelseitig verwendbaren Küvetten,
also bei Küvetten, die
nach dem Verfahren des Einbringens in die
Küvette auf der Rückseite oder auf der Vorderseite verwendbar slnd, anzuwenden,
d.h. da man zweiraal Giosmasse einfüllt. In diesem Fall ist gemäß der Erfindung
vorgesehen, Küvetten herzustellen, die in der Seitenwand ihres Gegenstückes 4" a
(Fig. 4) Ausschnitte tragen, die beim Zusammensetzen mit dem ersten Küvettenteil
4 "b Öffnungen 5" und 6" bilden, die den Gieß- und Entlüftungsöffnungen entsprechen.
Hier wird die Form in der Küvette durch das erste Eingießen von Gips befestigt.
Die Küvette weist eine längliche Form -auf und, um eine gute Abdichtung zwischen
den beiden Teilen 4"a und &"b zu erhalten, verwendet man eine als Dichtungsmaterial
dienende Nasse oder Faste, die über dem ersten Gipsabguß der Küvette verstrichen
wird. Nan setzt die Küvettenteile dann zusammen und klammert sie zusammen, ehe die
obige Dichtungsmasse fest wird. In diesem Augenblick kann man die Kunststoffmasse
(Kunstharzmasse) einfließen lassen.
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Die Dichtung zwischen dem Gegenstück 4"a und dem ersten Küvettenteil
4"b kann aus einem satt aufliegenden Dichtungsmaterial bestehen, dessen Rand in
einen im ersten Küvettenteil vorgesehenen Ausschnitt eingepaßt wird.
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Bei den verschiedenen Arten von Küvetten ist gegenüber den Gießlöchern
auf der Küvette eine Halterung vorgesehen, um die Küvette beim Eingießen der Kunststoffmasse
in ihrer Lage zu halten und sie in den Pol>ymerisationsautomaten (automatischen
Kocher) einzusetzen.
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Die Erfindung kann bei sämtliclien Arten von Küvetten, unabhängig
von ihrer Form oder Ausbildung, angewendet werden, insofern als die Form eine feste
Lage einnehmen kann, entweder an einer der inneren Wände der Küvette durch Verschraubung,
durch mit Gewinde versehenen Stangen oder durch andere geeignete Vorrichtungen,
oder eine feste Lage einnehmen kann durch Aufhängung im Inneren der Küvette Bei
dem oben beschriebenen Ausführungsbeispiel war davon die Rede, Gips einzugießen,
es ann jedoch gemäß der Erfindung auch ein anderes hartes oder sehr festes Material
wie Zement od.dgl. verwendet (eingegossen) werden.