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"Fernlenkbares Spielzeugboot"
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(Zusatz zu P 25 17262.7) Die Erfindung betrifft ein fernlenkbares
Spielzeugboot mit einem unterhalb der Wasserlinie angeordneten, auf einer Welle
angebrachten, von einem drehrichtungsumschaltbaren Motor antreibbaren Propeller,
wobei mit dem Umschalten des Antriebsmotors von Vorwärtsfahrt auf Rückwärtsfahrt
mittels einer im Wasser befindlichen, auf Wasserdruck ansprechenden Lenkfläche ein
Drehen des Bootes um eine senkrechte Achse bewirkt wird. Das Hauptpatent sieht dazu
vor, daß als Lenkfläche seitlich des Propellers ortsfest ein Umlenkschild angeordnet
ist. Diese Anordnung hat sich bewährt. Ihr Hauptvorteil liegt darin, daß.lediglich
durch Einschalten des einen Antriebsmotors auf Rückwärtsfahrt ein Drehen, d. h.
Kurvenfahren oder Wenden des Bootes erreicht werden kann. Durch Einschalten des
Motors auf Vorwärtsfahrt wird die Drehbewegung des Bootes gestoppt und ihm eine
geradlinige Vorwärtsbewegung erteilt. Man erhält somit den Spiel effekt der Vorwärtsfahrt
und des Wendens eines Spielzeugbootes mit sehr wenigen Mitteln, nämlich nur einem
einzigen Motor und einer entsprechenden Reduzierung der Mittel zur Übertragung
der
Steuerungsimpulse vom l-iandsteuergerät zum Boot.
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Bei bekannten Spielzeugbooten muten zur Erzielung des gleichen Spieleffektes
zwei motore und die zur Hrnschaltung bzw.
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Umsteuerung dieser beiden Motore erforderlichen Fernsteuerungsübertragungsmittel
vorgesehen sein. Die demgegenüber mit dem hauptpatent erzielte Kostenersparnis ist
so erheblich, daß ein derartiges opielzeugboot zu einem weitaus geringeren Preis
als bisher hergestellt werden kann.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine weitere vorteilhafte
Lösung bzw. Ausführung des Erfindungsgedankens des iIauptpatentes zu schaffen.
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Nit der Erfindung wird daher in erster Linie eine Lenkfläche vorgeschlagen,
die am Boot um eine senkrechte Achse schwenkbar angebracht ist und bei Vorwärtsfahrt
des Bootes in Fahrtrichtung verläuft, dagegen bei Rückwärtsfahrt des Bootes einen
Winkel zur Fahrtrichtung einnimmt und in dieser Stellung zum Boot fixiert ist der
Art, daß das Wasser bei Rückwärtsfahrt gegen die in der Winkellage befindliche Lenkfläche
drückt, wobei dieser Druck von der Lenkfläche an das Boot weitergegeben wird und
dieses in der Horizontalebene verschwenkt. Während die Lenkfläche bei Vorwärtsfahrt
des Bootes keinen Steuereffekt bewirkt, ist dies aufgrund ihrer Winkelstellung bei
Rückwärts fahrt des Bootes der Fall. Die Winkellage der Lenkfläche kann durch ein
beliebiges Feststellmittel, z.
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B. einen beschlag des Bootes, fixiert werden. Es ist dabei zur Erzielung
der Spieleffekte "gerade Vorwärtsfahrt" und '1Drehen" oder "Wenden" ebenfalls nur
ein einziger, drehrichtungsumschaltbarer Motor erforderlich. Sofern die Fernlenkübertragung
durch Drähte erfolgt, genügt ein tiin- und eine Rückleitung.
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Dadurch wird der insgesamt benötigte Draht sehr dünn und leicht, belastet
also das Boot nur sehr wenig. bei Fernsteuerung
des Bootes durch
Funk kommt man gemäß der Erfindung, wie die weiteren Ausführungen noch näher erläutern
werden, mit einem Kanal aus. Da der Preis eines derartigen Spielzeugbootes mit Fernsteuerung
in erster Linie vom Antriebsmotor und von den Steuermitteln bedingt wird, kommen
den erläuterten Ersparnissen hier entscheidende Beaeutung zu.
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Die Erfindung erlaubt die Ausgestaltung und Anordnung der Lenkfläche
unabhängig von der baulichen Ausgestaltung und Anordnung des Propellers und seines
Antriebes.
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Es muß also bei der Gestaltung und Anordnung des Propellers, seiner
Antriebswelle und des Motors nicht auf die Lenkfläche Rücksicht genommen werden,
wodurch sich nicht nur Erleichterungen für den Konstrukteur, sondern vor allem auch
Möglichkeiten zur Vereinfachung und damit Verbilligung dieser Bauteile ergeben.
So kann z. B.
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die Antriebswelle mit dem Propeller aus dem Schiffsboden frei nach
hinten herausragen, während der Motor geschützt im Bootsinnern untergebracht ist.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung befindet sich
die Lenkfläche im Strömungsbereich des bei Rückwärtslauf des Propellers von diesem
getriebenen Wasser, wobei die Lenkfläche in Fahrtrichtung betrachtet vor dem Propeller
an der Unterseite des Bootsbodens, bevorzugt in der senkrechten Mittellängsebene
des Bootes angebracht ist. Diese Ausführungsform der Erfindung hat sich als besonders
vorteilhaft und wirkungsvoll erwiesen.
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Zum einen wird durch die Rückwärtsfahrt des Schiffes die
vorstehend
schon erläuterte Lenkwirkung erreicht. Zusätzlich drückt noch das vom Propeller
bei Rückwärtslauf nach vorn geförderte Wasser gegen die Lenkfläche und drückt ebenfalls
diese in ihre Winkelstellung zur Fahrtrichtung, wodurch der von der Lenkfläche auf
das Boot ausgeübte Lenkdruck entsprechend verstärkt wird.
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Zugleich ist diese Anordnung baulich sehr einfach zu verwirklichen,
z. B. mittels der schon beschriebenen, am Bootsheck herausragenden Welle mit Propeller
und einer davor mittels eines Anlenkelementes, z. B. eines Drahtes, am Bootsboden
angebrachten Lenkfläche aus Kunststoff.
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Weiter empfiehlt es sich gemäß der Erfindung, die Lenkfläche aus ihrer
Fahrtrichtungsstellung nur zu einer Seite hin verschwenkbar anzuordnen, wobei die
beiden Endschwenklagen der Lenkfläche durch Anschläge am Bootskörper fixiert sind.
Dadurch wird erreicht, daß mit der Umschaltung auf Rückwärtsfahrt, bzw. bei Beginn
der Rückwärtsfahrt die Lenkfläche immer nur zu einer Seite hin bewegt wird und dem
Boot immer nur Lenkimpulse in einer Drehrichtung vermittelt. Das Boot kann damit
zwar nur in einem Drehsinn gesteuert werden, doch kann die spielende Person stets
die jeweils gewünschte Fahrtrichtung erreichen, wobei sie gegebenenfalls das Boot
um nahezu 3600 zu verschwenken hat.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind den Unteransprüchen,
sowie der nachstehenden Beschreibung und
den dazugehörigen Zeichnungen
von Ausführungsbeispielen der Erfindung zu entnehmen. In den durchweg nur schematischen
Zeichnungen zeigt: Fig. 1: Eine Seitenansicht eines ersten Ausführungsbeispieles
der Erfindung, Fig. 2: die dazugehörige Unteransicht, Fig. 3: die dazugehörige Draufsicht,
Fig. 4: in der Unteransicht ein Boot in einer anderen Ausführungsform, Fig. 5: in
der Seitenansicht weitere Ausführungsmöglichkeiten der Erfindung.
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Am Bootskörper 1 ist unterhalb der angedeuteten Wasserlinie am Boden
2 eine Lenkfläche 3 um die Achse 4 schwenkbar angebracht. Der Bootsantrieb besteht
aus dem Motor 5 mit dicht durch den Boden hindurchgeführten Welle 6 und Propeller
7.
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Die Drehrichtung des Motors 5 ist durch noch näher zu erläuternde
Mittel umkehrbar.
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Die Lenkfläche 3 mit Achse 4 ist bevorzugt in der Längsmittelebene
8 des Bootes vorgesehen. Die Achse 4 ist durch den Boden ins Bootsinnere hindurchgeführt
und gemäß Ziffer 9 abgewinkelt. Im Bootsinnern befinden sich zwei Anschläge 10,
an die beim Verschwenken der Lenkfläche 3 die Abwinkelung 9 zur Anlage kommt. Mit
diesen Begrenzungsanschlägen 10
werden die Endschwenklagen der Lenkfläche
3 fixiert. Gemäß der dargestellten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
die eine Endschwenklage der in den Figuren 2 und 3 mit durchgezogenen Linien dargestellte
Verlauf der Lenkfläche 3 in Fahrtrichtung. Die andere Endschwenklage ist strichpunktiert
gezeichnet. In dieser Lage steht die Lenkfläche 3 in einem Winkel, z. B. 45 , zur
Fahrtrichtung. Diese Winkellage wird von der Lenkfläche bei Rückwärtsfahrt des Bootes
und/oder dann eingenommen, wenn bei Rückwärtslauf des Propellers 7 ein entsprechender
Wasserstrom in Richtung des Pfeiles 11 zur Lenkfläche hin bewegt wird. In beiden
vorgenannten Fällen erfolgt ein Wasserstrom entlang der Lenkfläche zur Bootsspitze
hin, wodurch die T um ie Anlenkachse 4 in die beschriebene Winkellage verschwenkt
wird. Dabei ist die Anlenkung der Lenkfläche am Boot und eine Fixierung des Winkels
der strichpunktierten Endschwenklage in der Art vorzusehen, daß die Lenkfläche 3
gegenüber dem vom Bootsheck zur Bootsspitze strömenden Wasser eine Widerlagerfläche
bildet, so daß der Wasserdruck von der Fläche 3 an das Boot weitergegeben werden
kann, z. B. im vorliegenden Ausführungsbeispiel über die Abwinkelung 9 und die Anschläge
10.
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Es hat sich als günstig erwiesen, wenn die Drehachse 4 der Lenkfläche
sich etwa im Flächenschwerpunkt der Bootsunterseite befindet, während die Anschläge
10 außerhalb des Flächenschwerpunktes angeordnet sind. Damit wird unter bestmöglicher
Ausnutzung der Wasserkraft ein Drehen des Bootes um seinen Flächenschwerpunkt erreicht.
Es wäre aber auch eine Anordnung der Lenkfläche an anderer Stelle möglich.
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Figur 4 zeigt, daß anschlage 10' auch an der Unterseite des Bootsbodens
vorgesehen sein können, wobei allerdings diese Anschläge 10' einen gewissen zusätzlichen
8Jasserwiderstand bieten.
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Der Motor 5 kann sich gemäß den Darstellungen der Figuren 1 bis 4
im Bootsinnern befinden. Er könnte aber auch, ähnlich der Darstellung in der noch
näher zu erläuternden Figur 5, außerhalb des Bootsinnern an der Bootsunterseite
befinden.
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Im erstgenannten Fall erfolgt bei rückwärtsdrehendem Propeller eine
praktisch ungehinderte Strömung des Wassers entlang der Bootsunterseite zur Lenkfläche
3. Im zweitgenannten Fall befindet sich der rotor zwar im Strömungsbereich, doch
ist auch hierbei eine Ausgestaltung der in Frage kommenden Bauteile (Propeller,
Motor und Lenkfläche) in der Art möglich, daß vom rückwärtslaufenden Propeller bewegtes
Wasser gegen die Lenkfläche 3 drückt.
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i4an kann auch gemäß rigur 5 die Lenkfläche 3 mit einer Anordnung
gemäß dem Hauptpatent kombinieren, bei dem der Motor 5' einen Propeller 7' treibt,
dem gemäß dem hauptpatent ein Umlenkschild 12 zugeordnet ist. tlinsichtlich Details
der Ausgestaltung und Anordnung des Umlenkschildes wird auf das Hauptpatent verwiesen.
Es versteht sich, daß hier die Lenkfläche 3 und das Umlenkschild 12 detn Boot bei
Rückwärtsfahrt den gleichen Schwenksinn vermitteln.
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Die Figur 5 zeigt ferner, daß Motor und Propeller und gegebenenfalls
auch die Lenkfläche eine für sich herstellbare Einheit sein können und daß sich
am Bootskörper sowie an der Linheit Mittel, hier in Form angedeuteter Steckverbindungen
14, 15 befinden, mit denen diese Teile mit dem Bootskörper verbunden werden können.
Dies hat den Vorzug, daß man das Boot und die Antriebseinheit, gegebenenfalls auch
die Lenkfläche,je Eür sich in getrennten Betriebsstätten herstellen kann. Das usammenstecken
knnn
dann z. B. beim Versand erfolgen.
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Die Fernsteuerung erfolgt von einem in der Zeichnung nicht dargestellten,
in der hand der spielenden Person zu haltenden Gerät her. Auch die übrigen nachstehend
erläuterten Steuerungsmittel sind in der Zeichnung nicht dargestellt.
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Vorteilhafterweise sind, wie erläutert, für eine Fernsteuerung durch
Draht nur zwei dünne Drähte erforderlich.
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Bei Steuerung durch Funk kann so vorgegangen werden, daß mit einem
am Boot befindlichen, in der Zeichnung nicht dargestellten Schalter das Boot auf
Vorwärtsfahrt geschaltet wird. Dann ist nur noch eine Funkverbindung mittels eines
Kanales zwischen der Steuerung und dem Boot erforderlich, welche bei ihrer Betätigung
den Bootsmotor auf Rückwärtslauf schaltet. Wird diese Betätigung abgeschaltet, so
läuft der Motor wieder auf Vorwärtsfahrt. Dadurch werden bei nur einem Kanal zwei
Spielfunktionen erreicht. Insgesamt spart man sowohl bei drahtloser, als auch bei
mit Dreht erfolgender Übertragung der Steuerung gegenüber bekannten ferngesteuerten
Spielzeugbooten 50 eJo der Übertragungsmittel.
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Alle dargestellten und beschriebenen Merkmale sind, soweit sie nicht
ausdrücklich als bekannt angegeben werden, erfindungswesentlich.
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- Ansprüche -
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