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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung
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von Fußbällen Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Herstellung von Fußbällen aus vieleckigen LederstUcken, die an den Kanten miteinander
vernäht werden.
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Es ist bekannt, Fußbälle aus vieleckigen, insbesondere funfeckigen
und/oder sechseckigen Lederstücken herzustellen, die an den Kanten miteinander vernäht
werden. Dadurch entsteht ein runder Fußball, der mittels einer im Innern angeordneten
luftdichten Blase aufgeblasen wird und der außerordentlich widerstandsfähig und
elastisch ist.
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Es hat sich Jedoch gezeigt, daß ein auf diese Weise hergestellter
Fußball nicht immer rund bleibt, auch wenn er aus einwandfreien und erstklassigen
LederstUcken hergestellt wird. Dies kommt daher, daß Leder ein Naturprodukt ist,
dessen Eigenschaften von der Herkunft und Behandlung stark abhängig sind.
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Ein auch nur wenig von der runden Form abweichender Fußball ist jedoch
insbesondere bei internationalen Wettbewerben nicht mehr zu gebrauchen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, zu vermeiden, daß ein FuBball
nachträglich unrund wird. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Lederstücke
vor dem Vernähen auf der Rückseite mit mindestens einer Lage Gewebe beklebt sind.
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Das erfindungsgemäße Hinterkleben der Lederstücke mit mindestens einer
Lage Gewebe bewirkt, daß die auf die Lederstücke ausgeübten Kräfte gleichmäßiger
verteilt werden. Als Gewebe kann Leinengewebe oder ein aus Kunstfasern bestehendes
dünnes, festes, schwer dehnbares Gewebe verwendet werden. Als Leder dient im allgemeinen
Chromleder.
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Gemäß einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung werden
mehrere, vorzugsweise eine gerade Anzahl von Gewebelagen aufgeklebt, deren Fadenrichtungen
um gleichmäßige
Winkel gegeneinander gedreht sind. Bei einer besonders
vorteilhaften Ausbildung der Erfindung mit zwei Gewebelagen ist die Fadenrichtung
der zweiten Gewebelage um 450 gegen die Fadenrichtung der ersten Gewebelage gedreht.
Bei vier Gewebelagen beträgt der Winkel zwischen den Fadenrichtungen 2S,5°.
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Hierdurch wird erreicht, daß die dadurch die Textur einer Gewebelage
noch gegebene geringe Vorzugsrichtung für eine Dehnung vollstilndig aufgehoben wird.
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Der Klebstoff besteht vorzugsweise aus einer Lösung von synthetischem
oder Naturkautschuk (Latex), der auch nach dem Trocknen elastisch bleibt. Er muß
schichtweise und sehr gleichmäßig aufgebracht werden. Gemäß einer besonders vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung geschieht dies dadurch, daß der Klebstoff durch eine
große Anzahl gleichmäßig über die Fläche des Lederstücks verteilte Düsen aufgebracht
wird. Bei Ledersticken, deren Kantenlänge etwa 5 cm beträgt, sind etwa 100 bis 250
Düsen vorgesehen. Diese Düsen haben einen Durchmesser von etwa 2,5 mm und einen
Abstand von ca. 5 mm und sind vorzugsweise in parallelen Reihen angeordnet. Durch
diese Düsen wird mittels einer Dosierpumpe Jeweils eine geringe Menge von Klebstoff
aufgebracht. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird zuerst das LederstUck mit
einer Klebstoffschicht versehen, danach wird die erste Gewebelage aufgelegt.
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Dann wird auf diese in derselben Weise die nächste Klebstoff schicht
aufgebracht und danach wird unter Drehung der Fadenrichtung
Jeweils
die nächste Gewebelage aufgelegt.
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Nach Aufbringen aller Gewebelagen wird das Lederstück bis zur Trocknung
der Klebstoffschichten gepreßt, was bei einer Lösung von synthetischem Kautschuk
nur kurze Zeit benötigt.
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Danach wird das tederstück mit den aufgeklebten Gewebelagen in einer
Stanze durch Abschneiden der Ränder in seine endgUltige Form gebracht. Hierbei können
gleichzeitig längs der Runder in regelmäßigen Abständen die Löcher für das Zusammennähen
der Lederstücke eingestanzt werden.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung können dem in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiel entnommen werden. Es zeigen: Figur 1 einen aus fünf- und sechseckigen
Lederstücken zusarmiengenähten Fußball; Figur 2 ein fünfeckiges LederstUck mit zwei
zu hinterklebenden Gewebelagen in gegenüber Figur 1 vergröaerter Darstellung; Figur
3 ein sechseokiges Lederstück mit vier aufgeklebten, noch nicht zugeschnittenen
Stoffstücken
Figur 4 die schematische Darstellung der Ansicht einer
Vorrichtung zur Auftragung des Klebstoffs; Figur 5 einen Schnitt längs der Linie
V-V in Figur 4.
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Der in Figur 1 dargestellte Fußball 1 besteht aus LederstUkken 2,
die an ihren Kanten miteinander vernäht sind. Diese Lederstücke sind erfindungsgemäß
auf ihrer Rückseite mit aufgeklebten Gewebelagen versehen, deren Fadenrichtung um
bestimmte Winkel gegeneinander gedreht sind.
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Bei dem in Figur 2 dargestellten AusfUhrungsbeispiel sind zwei bereits
zugeschnittene GewebestUcke 3 und 4 in der relativen Lage zueinander dargestellt,
in der sie auf das Lederstück 2 geklebt werden. Dabei ist an Hand zweier verlängerter
Fäden 3' und 4' dargestellt, daß der Winkel zwischen den Fadenrichtungen beider
Stoffstücke 450 beträgt.
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Bei der in Figur 3 dargestellten AusfUhrungsform ist das hier sechseckige
LederstUck 2 mit vier nicht vorher zugeschnittenen Gewebelagen beklebt. Der Übersichtlichkeit
halber sind hier die einzelnen Fäden nur teilweise dargestellt; die Schuß- und Kettfäden
laufen hier Jedoch parallel zu den Begrenzungskanten der Gewebeteile. Das Aufbringen
der verschiedenen Lagen geschieht dabei in der Reihenfolge ihrer Numerierung. Das
heißt: Zuerst wird die Gewebelage 3, dann unter
Drehung um 450
die Gewebelage 4, sodann unter einem Winkel von 22,50 die Gewebelage 5 und schließlich
unter einem Winkel von 67,50 gegen die Fadenrichtung der Gewebelage 3 die Gewebelage
6 aufgebracht.
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Im allgemeinen wird bei der Herstellung eines Fußballs in der Weise
vorgegangen, daß zunächst ein fünf- oder sechseckiges Lederstück, das etwas größer
ist als es für die Herstellung eines Fußballs benötigt wird, aus einem größeren
StUck Chromleder ausgestanzt wird. Dieses Lederstück wird dann in vorzugweise drei,-
gleiche Winkel einschließende, Richtungen gewalzt. Danach wird das Lederstück auf
seiner Rückseite mit einer gleichmäßigen Schicht Klebstoff versehen und es wird
die erste Gewebelage aufgelegt. Diese wird in derselben Weise erneut mit Klebstoff
versehen. Sodann wird eine weitere Gewebelage aufgelegt, deren Fadenrichtung gegenüber
der der ersten Lage um 450 gedreht ist. Werden nur zwei Schichten aufgebracht, wie
dies in Figur 2 der Fall ist, wird die Anordnung danach bis zum Trocknen des Klebstoffs
gepreßt.
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Bei Verwendung von vier Gewebelagen, wie in Figur 3, wird unmittelbar
auf die zweite Gewebelage wieder eine Klebstoffschicht aufgebracht. Danach wird
die dritte Gewebelage aufgelegt, wobei deren Fäden einen Winkel von 22,50 mit den
Fäden der ersten Gewebelage einschließen. Sodann wird wieder eine Klebstoffschicht
aufgebracht und schließlich wird
die vierte Gewebelage aufgelegt,
wobei deren Fäden mit denen der ersten Lage einen Winkel von 67,50 einschließen.
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Danach wird die ganze Anordnung bis zum Trocknen des Klebstoffs gepreßt,
was insbesondere bei Klebstoff, der mit synthetischem Kautschuk hergestellt ist,
nur kurze Zeit dauert.
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Nach der Trocknung werden die Lederstcke mit den aufgeklebten Stoffstücken
durch Abs stanzen des Randteils auf ihre endgültige Größe zugeschnitten. Gleichzeitig
werden vorteilhafterweise in regelmäßigen Abständen am Rande die für das Vernähen
erforderlichen Löcher eingestanzt. Die fertigen Lederstücke haben dann eine Kantenlänge
von etwa 5 cm. FUr eine gängige Art von Fußbällen werden 20 sechseckige und 12 fUnfeckige
Lederstücke gebraucht.
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Da das erfindungsgemäße Verfahren dann besonders gute Ergebnisse zeitigt,
wenn der Leimauftrag äußerst gleichmäßig ist, d.h. insbesondere, wenn keine Stellen
vorhanden sind, an denen kein Leim vorhanden ist, ist gemäß einer weiteren Ausbildung
der Erfindung eine Vorrichtung vorgesehen, mit der dieses Ziel in einfacher und
zuverlässiger Weise erreicht wird.
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Diese Vorrichtung ist in den Figuren 4 und 5 schematisch dargestellt.
Sie weist im wesentlichen ein geschlossenes
zylindrisches Gehäuse
7 auf, das an seinem unteren Ende durch eine Platte 8 verschlossen ist, in der sich
Düsenbohrungen 9 befinden. Die Platte 8 hat etwa eine Dicke von etwa 3 mm; sie weist
an ihrer Unterseite einen wenig vorstehenden Rand 8b auf. Die Düsenbohrungen 9 haben
einen Durchmesser von etwa 2 bis 2,5 mm. Sie sind regelmäßig angeordnet und die
Abstände zwischen den einzelnen Düsen betragen etwa 5 mm. Im Gehäuse 7 ist ein verschiebbarer
Stempel 10 angeordnet, der an seiner Unterseite mit Stiften 11 versehen ist, welche
in ihrer Anordnung, ihrer Form und ihrem Durchmesser den Düsenbohrungen 9 entsprechen.
Ein zylindrischer Teil 12 des Stempels 10 ist durch den Deckel des Gehäuses 7 nach
oben hindurchgefUhrt und durch die Dichtung 13 gagen das Gehäuse abgedichtet. Er
kann durch eine (nicht dargestellte) pneumatische Einrichtung betätigt werden. Das
Gehäuse 7 kann durch einen verschraubbaren EinrUllstutzen 14 vollständig mit Klebstoff
19 gefUllt werden.
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Unterhalb der Platte 8 sind auf einem drehbaren oder verschiebbaren
Tisch 15 Lederstücke 2 gehaltert.
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Die Arbeitsweise der Vorrichtung ist wie folgt: Mehrere LederstUcke
2 sind auf dem um eine Achse 16 schwenkbaren Tisch 15 innerhalb eines auf diesem
vorgesehenen erhöhten Randes 15a angeordnet, dessen innere Kontur etwa der des LederstUcks
2 entspricht. Das mit Klebstoff zu versehende Lederstück 2 wird, vorzugsweise automatisch,
durch Schwenkung des
Tisches 15 unter die Platte 8 bewegt. Danach
wird die Platte 8 auf das Lederstück 2 abgesenkt. Bei diesem Vorgang befinden sich
die Stifte 11 in den Düsenbohrungen 9. Beim Aufsetzen der Platte 8 auf das LederstUck
2 wird der Stempel 10 so weit angehoben, daß sich die Enden der Stifte 11 aus den
DU-senbohrungen 9 entfernen. Hierdurch werden diese Bohrungen 9 infolge eines im
Gehäuse 7 herrschenden geringen Überdrucks bis zur Oberkante 8a der Platte 8 mit
dem im Gehäuse 7 befindlichen Klebstoff 19 gefUllt. Der Überdruck wird dadurch eine
(nicht dargestellte) Druckquelle erzeugt und dem Gehäuse 7 durch die Schlauchleitung
17 zugefUhrt.
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Nachdem die DUsenbohrungen 9 mit Klebstoff gefUllt sind, wird der
Stempel 10 wieder abgesenkt, so daß die Stifte 11 den Klebstoff 19 aus den Düsenbohrungen
9 nach unten herausdrUcken. Gleichzeitig wird die Platte 8 leicht angehoben.
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Hierdurch werden die austretenden Tropfen sofort verteilt und ergeben
eine gleichmäßige Klebstoffschicht. Der untere Rand 8b der Platte 8 verhindert dabei
ein Wegfließen des aufgebrachten Klebstoffs.
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Nach dem Aufbringen der Klebstoffschicht wird der Tisch 15 um einen
bestimmten Winkel weitergedreht, bis das nächste LederstUck 2 unter die Platte 8
zu liegen kommt, und auf das Setzt freiliegende und mit einer Klebstoffschicht versehene
Lederstück wird in der erfindungsgemäßen Weise eine Gewebelage
aufgelegt.
Das mit der Weiterdrehung des Tisches 15 unter die Platte 8 geschwenkte weitere
LederstUck 2, auf dem sich Je nach Verfahrensstand bereits eine Gewebelage befinden
kann, wird in der vorbeschriebenen Weise dort mit Klebstoff 19 versehen.
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Die einzelnen Bewegungsvorgänge der Teile der Vorrichtung werden vorzugsweise
halb- oder vollautomatisch mit Hilfe von bekannten und daher nicht dargestellten
hydraulischen, pneumatischen oder elektrischen Vorrichtungen durchgefUhrt.
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