DE1485664C - Beheizbare Vorrichtung zum Anformen einer Sohle an einen Schuhschaft - Google Patents
Beheizbare Vorrichtung zum Anformen einer Sohle an einen SchuhschaftInfo
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Description
1 2
Die Erfindung betrifft eine beheizbare Vorrichtung Fig. 2 eine Seitenansicht des Schuhes,
zum Anformen einer Sohle aus Gummi, Kunststoff Fi g. 3 einen Schnitt nach der Linie I-I der Fig. 1, od. dgl. an einen vorbereiteten Schuhschaft, bestehend bei herausgenommener Einlegesohle und unter Wegaus einer Bodenplatte, einem mindestens zweiteiligen, lassung der Zehenkappe,
zum Anformen einer Sohle aus Gummi, Kunststoff Fi g. 3 einen Schnitt nach der Linie I-I der Fig. 1, od. dgl. an einen vorbereiteten Schuhschaft, bestehend bei herausgenommener Einlegesohle und unter Wegaus einer Bodenplatte, einem mindestens zweiteiligen, lassung der Zehenkappe,
auf dem Pressentisch in horizontaler Richtung gegen- 5 F i g. 4 einen Querschnitt des Ausführungsbeispiels
sinnig auseinander bewegbaren Seitenformrahmen der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
und einem um 180° um eine horizontale Achse Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie V-V der
schwenkbaren Leisten, der an seiner Bodenfläche mit F i g. 4, zum Teil weggebrochen.
Vorsprüngen zum Anformen von Kanälen auf der Ein mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung
dem Fuß zugekehrten Oberseite der Sohle versehen ist. io hergestellter Schuh weist einen Schaft 1, beispielsweise
Bei Schuhen, deren Sohlen auf ihrer inneren Ober- aus Segeltuch, und eine Sohle 2, beispielsweise aus
seite mit Belüftungskanälen versehen sind, ist es Gummi, auf, die aus zwei durch Vulkanisieren mitzweckmäßig,
den Schaft im Bereich der ,Sohle mit einander verbundenen Teilen besteht, nämlich einer
Löchern zu versehen, über welche die Belüftungs- Laufsohle 2 α mit Profilen 3 und einer Zwischenkanäle
mit der Außenluft in Verbindung stehen, damit 15 sohle 2 b, beispielsweise aus für starke Beanspruchung
eine Luftzirkulation möglich ist. Bei den bekannten geeignetem Gummi. Hinten am Schaft 1 ist auf der
Schuhen wird in diesem Falle der Schaft und, sofern Innenseite des Schuhs eine Verstärkung 1 α aus Segelein
Verstärkungsstreifen vorgesehen ist, auch dieser tuch oder Schafleder angenäht. Der Schaft 1 wird
gelocht, ehe diese Teile miteinander verbunden wer- durch Pressen und Vulkanisieren mit der Sohle 2 fest
den und die Sohle angeformt wird. Nachteilig ist hier- ao verbunden. Die Festigkeit des Ganzen wird durch
bei nicht nur der verhältnismäßig große Arbeits- einen Verstärkungsstreifen 4 und eine vordere Veraufwand
für die Herstellung eines Schuhes. Auch die Stärkung 5 (Zehenkappe) verbessert. Der Verstär-Belüftung
des Schuhes ist häufig ungenügend, weil in kungsstreifen 4 und die Verstärkung 5 bestehen ebender
Regel die Löcher im Schaft nicht oder nicht genau falls aus Gummi; auch sie sind mit der Sohle 2 und
auf die Belüftungskanäle ausgerichtet sind. 35 dem Schaft 1 durch Pressen und Vulkanisieren fest
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbunden.
Vorrichtung zum Anformen der Sohle aus Gummi, Die durchgehende Zwischensohle 2 b weist eine
Kunststoff od. dgl. an einen vorbereiteten Schuhschaft etwa gleichmäßige Dicke auf und ist auf der dem Fuß
zu schaffen, die in einfacher Weise die Herstellung zugekehrten Oberseite mit quer verlaufenden schma-
eines Schuhes mit wirksamer Belüftung gestattet. 30 len und breiten Ausnehmungen 6 sowie längs verlau-
Ausgehend von einer Vorrichtung der eingangs fenden Ausnehmungen7 versehen (Fig. 3). Durch
genannten Art ist diese Aufgabe erfindungsgemäß diese quer und längs verlaufenden Ausnehmungen 6
dadurch gelöst, daß an den nach innen weisenden und 7 mit verschieden großen Abmessungen in Länge
Flächen des Seitenformrahmens etwa horizontal sich und Breite entsteht eine Sohlenoberseite mit einer
erstreckende Dorne angebracht sind, welche beim 35 tragenden Fläche 8 für die Ferse, mit zwei tragenden
Schließen des Seitenformrahmens in Führungsöffnun- Flächen 9 für den Ballenbereich des Fußes und mit
gen der Vorsprünge des Leistens münden. abstützenden Rippen 8 α und 9 α im Gelenk- bzw.
Durch derartige Dorne ist nicht nur sichergestellt, Zehenbereich. Die zwischen den tragenden Flächen
daß die Löcher im Schaft und in einem gegebenen- und Rippen gebildeten Ausnehmungen 6 und 7 stehen
falls vorhandenen Verstärkungsband genau auf die 40 durch einen den Sohlenrand entlang verlaufenden
Belüftungskanäle in der Sohle ausgerichtet sind. Es Kanal 12 miteinander in Verbindung und dienen als
wird auch der Vorteil erreicht, daß die Bildung der Belüftungskanäle.
Belüftungskanäle in der Sohle, das Anbringen der Auf die breiteren der Ausnehmungen 6 ist je ein
Löcher im Schaft und in einem gegebenenfalls vor- den Schaft 1 und den Verstärkungsstreifen 4 durch-
handenen Verstärkungsband sowie das Anformen der 45 dringendes Luftloch 13 ausgerichtet, das etwa in der
Sohle an den Schaft in einem einzigen Arbeitsgang Mitte jeder der breiteren Ausnehmung 6 liegt,
erfolgen können. Bei bekannten Vorrichtungen zum Auf der Zwischensohle 2 b der Sohle 2 liegt im
Anformen der Sohle werden in einem einzigen Schuh eine herausnehmbare Einlegesohle 14 aus
Arbeitsgang nur Kanäle in der Sohle gebildet und die Schaumgummi, auf die eine Decklage 14 α aus Kattun
Sohle an den Schaft angeformt. Außerdem dienen die 50 aufgeklebt ist. Durch die Einlegesohle 14 gehen meh-
durch diese Kanäle gebildeten Vorsprünge lediglich rere kleine etwa senkrecht verlaufende Löcher 14 b
dazu, die Vulkanisierung der Sohle in allen Grund- hindurch, die in die als Belüftungskanäle dienenden
rißbezirken schnell und gleichmäßig erfolgen zu las- Ausnehmungen 6 und 7 der Zwischensohle 2 6 mün-
sen, indem die Wärme über die Vorsprünge in den den.
Kern des Sohlenwerkstoffs geleitet wird. 55 Die Luft tritt durch die Luftlöcher 13 ein, zirkuliert
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung können in in dem gesamten durch die Ausnehmungen 6 und 7
einfacher Weise die Löcher im Schaft auf der Außen- gebildeten leeren Raum, der nach oben durch die
seite mit einem kleinen kreisförmigen Wulst versehen Einlegesohle 14, nach unten durch die Sohle 2 und an
werden, der das Aussehen einer öse hat und die den Seiten durch den Schaft 1 begrenzt ist, und
Gefahr des Einreißens vermindert, indem man an den 60 gelangt durch die Löcher 14 b der Einlegesohle 14
nach innen weisenden Flächen des Seitenformrah- bis zum Fuß.
mens konzentrisch zu den Dornen liegende ringför- Die Vorrichtung zum Anformen der Laufsohle 2
mige Nuten anordnet. an den Schuhschaft 1 unter gleichzeitiger Bildung der
Im folgenden ist die Erfindung an Hand eines auf als Belüftungskanäle dienenden Ausnehmungen 6
der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels im 65 und 7 und der Luftlöcher 13 weist einen Leisten 16,
einzelnen erläutert. Es zeigt eine Bodenplatte 17 und einen in Längsrichtung
F i g. 1 einen, mit einer Vorrichtung gemäß den geteilten Seitenformrahmen auf, dessen Teile mit 18
F i g. 4 und 5 hergestellten Schuh im Längsschnitt, und 19 bezeichnet sind.
Der Leisten 16 besteht aus einem Metallfuß, der an einem Schaft 16 α der Vorrichtung befestigt ist. Der
Schaft 16 α ist schwenkbar an einem Schlitten 15 befestigt,
welcher zwei Stellungen 15 und 15' einnehmen kann. In der Stellung 15, die in Fig. 4 mit ausgezogenen
Linien dargestellt ist, ist der Leisten 16 durch bekannte Mittel festgehalten, so daß er die bei der
Vulkanisation entstehenden Drücke aufzunehmen vermag. Hebt man den Schlitten bis in die Stellung 15'
und schwenkt den Schaft 16 α um 180°, so kommt der Leisten 16 in die in der Zeichnung gestrichelt dargestellte
Ladestellung 16'. An seiner Bodenfläche kann der Leisten 16 eine Profilplatte 21 tragen, die in den
F i g. 4 und 5 teilweise dargestellt ist. Die Anordnung einer solchen Profilplatte stellt eine vorteilhafte Ausführungsform
der Vorrichtung dar. Die Profilplatte 21 weist an ihrer Unterseite den zu erzeugenden
Ausnehmungen 6 und 7 entsprechende Profilierungen 10 auf.
Die Bodenplatte 17 ist auf einem Pressentisch 20 befestigt und weist eine Profilierung auf, die beim
Pressen die Profile 3 der Laufsohle la (Fig. 1)
ergibt.
Die beiden Teile 18 und 19 des Seitenformrahmens sind in horizontaler Richtung gegensinnig auf dem
Tisch 20 verschiebbar (s. F i g. 4). In der Preßstellung werden sie durch bekannte Mittel gegeneinander
gedrückt. Die Ladestellung 18' bzw. 19' der Seitenformrahmenteile ist in Fig. 4 strichpunktiert dargestellt.
In der Preßstellung hüllen die beiden Teile 18 und 19 den unteren Teil des Schuhs ein.
Die Teile 18 und 19 tragen auf ihren nach innen weisenden Flächen etwa horizontal und in der Verschieberichtung
sich erstreckende spitze Dorne 22 und 23, die zur Herstellung der Luftlöcher 13 dienen.
Außerdem tragen die Teile 18 und 19 des Seitenformrahmens an ihrer Innenseite konzentrisch zu den
Dornen 22, 23 liegende ringförmige Nuten, die zum Anformen je eines die am Schuh zu bildenden Luftlöcher
13 einfassenden Wulstringes 13 a — wie bei Ösen — dienen, sowie Gravierungen, die beim Pressen
das Muster des Verstärkungsstreifens 4 und der vorderen Verstärkung 5 ergeben.
Jede der Erhöhungen 10 der Profilplatte 21, welche eine der breiteren Ausnehmungen 6 erzeugt, ist mit
einer Führungsöffnung 11 versehen, die je auf einen der Dorne 22 und 23 ausgerichtet ist und diesen beim
Schließen des Seitenformrahmens aufnimmt. Hierdurch ist gewährleistet, daß die Dorne eine gute Führung
haben und daß die von ihnen erzeueten Luftlöcher 13 auf die Belüftungskanäle ausgerichtet sind,
da diese von den die Führungsöffnungen enthaltenden Erhöhungen in die Laufsohle eingeformt werden.
Die Vorrichtung weist eine an sich bekannte Einrichtung zur Beheizung während des Preß- und
Vulkanisiervorgangs auf, die im allgemeinen elektrisch
oder mit Dampf arbeitet.
Die Arbeitsweise der Vorrichtung ist folgende:
Man bringt den Leisten in die Stellung 16' und die beiden Teile des Seitenformrahmens in die Stellunpen
18' bzw. 19', setzt den Schaft 1 des herzustellenden Schuhs auf diesen Leisten auf und befestigt ihn mittels
Schnüren.
Darauf legt man Kautschukstücke, die die Sohle 2 bilden sollen. Bei dem Ausführungsbeispiel nach
F i g. 1 legt man zunächst den Rohling der Zwischerisohle
2 b auf den Leistenboden bzw. die Profilplatte 21 auf, auf diesen Rohling dann den der Laufsohle 2 c.
Auf das Blatt des Schuhschaftes 1 legt man in bekannter
Weise eine entsprechend zugeschnittene Rohkautschukfolie, die die vordere Verstärkung 5 bilden
soll. Die Laufsohlenrohlinge und den unteren Teil des Schaftes 1, der unmittelbar an diesen anliegt, umgibt
man mit einem auf entsprechende Länge zugeschnittenen Rohgummistreifen, der den Verstärkungsstreifen 4 bilden soll. Die Enden dieses Streifens
greifen etwas übereinander und haften aneinander,
ίο wodurch die Laufsohlenrohlinge provisorisch befestigt
werden und der Leisten in die Stellung 16 gedreht werden kann. Wenn der Leisten 16 mit den Schuhteilen
auf der Bodenplatte 17 der Form aufsitzt und auf die entsprechende Temperatur gebracht ist,
führt man die beiden Teile 18 und 19 des Seitenformrahmens heran, deren Dorne 22 und 23 vor ihrem
Eindringen in die Führungsöffnungen 11 durch den Verstärkungsstreifen 4 und den Schaft 1 stoßen Und
die Luftlöcher 13 bilden. Sobald die Teile 18 und 19
so in die richtige Stellung gebracht sind und am Schuh
anliegen, hält man die Form während der erforderlichen Zeit auf der notwendigen Temperatur, um die
Vulkanisierung zu bewirken. Dann nimmt man den Schuh aus der Form, indem man die Teile 18 und 19
wieder in die Stellung 18' bzw. 19' auseinanderbewegt und dann den Leisten in die Stellung 16' bringt.
Die mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung erhaltenen Schuhe sind leicht von handgearbeiteten und
solchen zu unterscheiden, bei denen die Löcher im Verstärkungsstreifen nach der Herstellung angebracht
worden sind. Die Luftlöcher 13 können bei einem Schuh gemäß der Erfindung völlig rund sein, während
sie in den beiden anderen genannten Fällen immer oval sind. Außerdem kann bei den mit der
erfindungsgemäßen Vorrichtung hergestellten Schuhen die Eingangsöffnune der Luftlöcher 13 von einem
kleinen kreisförmigen Wulst 13 α umreben sein, der
ihr das Aussehen einer Öse verleiht (F i g. 2).
Die feste Verbindung des unteren Teils des Schaftesi
mit der Sohle2 zwischen dem Verstärkungsstreifen 4 und der Sohle 2 stellt nur eine bevorzugte
Ausführungsform der Erfindung dar. Bei einer anderen Ausführungsform kann der untere Teil des
Schaftes 1 oberhalb der Zwischensohle 2 b abgewinkelt
und auf diese aufgepreßt und aufvulkanisiert sein.
Claims (2)
1. Beheizbare Vorrichtung zum Anformen einer Sohle aus Gummi, Kunststoff od. del. an
einen vorbereiteten Schuhschaft, bestehend aus einer Bodenplatte, einem mindestens zweiteiligen,
auf dem Pressentisch in horizontaler Richtung gegensinnig auseinander bewegbaren Seitenformrahmen
und einem um 180° um eine horizontale Achse schwenkbaren Leisten, der an seiner
Boderfläche mit Vorsprängen zum Anformen von Kanälen auf der dem Fuß zugekehrten Oberseite
der Sohle versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß an den nach innen weisenden
Flächen des Seitenformrahmens (18. 19Ϊ etwa
horizontal sich erstreckende Dorne (22. 23) angebracht sind, welche beim Schließen des Seiten-
formrahmens (18. 19) in Führungsöffnungen(ll) der Vorsprünge (10) am Boden des Leistens (16)
bzw. einer am Leistenboden angeordneten Profilplatte (21) münden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an den nach innen weisenden
Flächen des Seitenformrahmens (18, 19) konzentrisch zu den Dornen (22,23) liegende ringförmige
Nuten angeordnet sind, die zum Anformen je eines die am Schuh zu bildenden Locher (13) einfassenden
Wulstringes (13 ä) — wie bei ösen — dienen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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