DE2539619B2 - Verfahren zur Wiedergewinnung regenerierter Cellulose - Google Patents
Verfahren zur Wiedergewinnung regenerierter CelluloseInfo
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Description
Die nach dem Viskoseprozeß in üblicher Weise erzeugte regenerierte Cellulose wird gewöhnlich mit einer Lösung eines in Wasser löslichen Weichmachers
bzw. Lösungsmittels, beispielsweise einer wäßrigen Äthylenglykol-, Polyähylenglykol-, Glycerin- oder
Propylenglykollösung weichgemacht, getrocknet und mit einem organischen Beschichtungsmaterial, wie einem
Vinylidenchloridcopolymeren lackiert, um ihre Gasdurchlässigkeit herabzusetzen und ihre Feuchtigkeitsundurchlässigkeit,
Heißsiegelbarkeit und Formbeständigkeit zu verbessern. Die weichgemachte und lackierte regenerierte Cellulose findet seit langem als
Verpackungsfolie Verwendung.
In Anbetracht der bestehenden und erwarteten Rohmaterialmängel ist es ein technisches Ziel, ein den
Spezifikationen nicht genügendes Produkt sowie Abfall, der sich beim Beschneiden der Folie und deren
Zurechtschneiden entsprechend den Bezieherwünschen sammelt, wieder aufzubereiten. Die US-PS
3758457 sieht in dieser Beziehung ein Verfahren zur
Wiedergewinnung von regenerierter Cellulose, Weichmacher und Lack aus solchen Abfallmaterialien
durch
a) Zerkleinern des Abfalls,
b) Zugabe von Wasser zu dem zerkleinerten Abfall,
c) Extrahieren des Wassers und Weichmachers mit >
einem Extraktionsmittel,
d) Trocknen des Abfalls zum Entfernen des Extraktionsmittels,
e) Entfernung der Lackierung mit einem Lacklösungsmittel,
i» f) Zugabe von Wasser und weiterem Lacklösungsmittel
zur Bildung einer Abfallaufschlämmung und
g) Trocknen der regenerierten Cellulose mit einem Gasstrom zum selektiven Entfernen des Lacklö-
r. sungsmittels und von überschüssigem Wasser
vor. Die Trocknungsstufe (g) nutzt die Affinität der Cellulose für Wasser, die mit abnehmender Temperatur zunimmt, und den relativ hohen Dampfdruck des Lösungsmittels aus. Mit Beginn des Trocknens wird
vor. Die Trocknungsstufe (g) nutzt die Affinität der Cellulose für Wasser, die mit abnehmender Temperatur zunimmt, und den relativ hohen Dampfdruck des Lösungsmittels aus. Mit Beginn des Trocknens wird
-'ι· das Lösungsmittel selektiv abgedampft, wobei die
Cellulosetemperatur erniedrigt und die Verdrängung von Lösungsmittel in den Celluloseporen durch Wasser
gefördert wird. Nachdem das Lösungsmittel entfernt ist, nimmt die Cellulose wieder die Temperatur
-' ι der Gasstromumgebung an, und der Wassergehalt der
Cellulose sinkt schließlich auf das Gleichgewicht mit dem Gasstrom.
Dieses Verfahren liefert ausgezeichnete Ergebnisse, aber die Trocknungsgeschwindigkeiten sind oft
«i geringer als erwünscht, und die Stufe der Aufschlämmungstrocknung
bietet Probleme bezüglich der Verfahrenslenkung. Da die Aufschlämmung als Kuchen
auf eine poröse Oberfläche gegossen wird und das Trocknungsgas durch den Kuchen hindurchgeht, füh-
n ren Schwankungen der Kuchendicke zu einem bevorzugten
Hindurchtritt des Gases durch dünne Abschnitte des Kuchens, was zur inadäquaten Trocknung
der dickeren Teile und/oder Ubertrocknung der dünneren Teile führt. Darüber hinaus muß das Trocken
nungsgas dem Kuchen in gelenkter Weise zugeführt werden, um die Neigung des Gases zu überwinden,
durch partiell getrocknete anstatt lösungsmittelnasse Teile des Kuchens hindurchzutreten. Ferner müssen
Gasgeschwindigkeit und -temperatur sorgfältig ge-
4) lenkt werden.
Man bedarf somit, besonders bei kontinuierlicher Durchführung des Verfahrens, zui Gewinnung eines
gleichmäßig getrockneten Produkts einer verwickelten Einrichtung, und es besteht ein Bedarf an einem
,ο verbesserten Verfahren, mit dem die bei der Aufschlämmungstrocknung
auftretenden Schwierigkeiten überwunden werden.
Es wurde nunmehr festgestellt, daß sich der Prozeß zur Wiedergewinnung regenerierter Cellulose nach
r, US-PS 3758457 verbessern läßt, indem man anstelle der dort beschriebenen Aufschlämmungstrocknung
eine Trocknung mit befeuchtetem Gas durchführt. Gegenstand der Erfindung ist somit ein in den vorstehenden
Ansprüchen aufgezeigtes Verfahren zur Wie-
M) dergewinnung regenerierter Cellulose.
Die regenerierte Cellulose kann allein durch Kontakt mit dem Trocknungsgas oder durch solchen Kontakt
in Verbindung mit einer Hilfserhitzung erhitzt werden, und vor oder während des Kontaktes mit dem
h-i Trocknungsgasstrom kann eine Zuführung von Wasser
in flüssiger Form zu der regenerierten Cellulose erfolgen, um einen Teil der durch die regenerierte
Cellulose absorbierten Feuchtigkeit zuzuführen.
Darüber hinaus kann die lösungsmittelbeladene regenerierte Cellulose vorgetrocknet werden, um die
Trocknungsbelastung der Feuchtgas-Trocknungseinrichtung zu ermindern.
Das Verfahren kann zur Entfernung herkömmlicher Lackierungen, wie Lackierungen mit Äthylvinylacetat,
Nitrocellulose, Wachsen, Acrylaten, Polyvinylchlorid und Vinylidenchloridcopolymeren, und des
zur Entfernung der Lackierung eingesetzten Lösungsmittels von Regneriertcelluloseabfall angewandt werden.
Es eignet sich besonders zum Entfernen von Vinylidenchloridcopolymer-Lackierungen
und ist dementsprechend nachfolgend an Hand einer solchen Entfernung näher erläutert.
In den Zeichnungen zeigt
Fig. 1 ein die Arbeitsfolge bei einer bevorzugten Ausführungsform erläuterndes Blockdiagramm, und
Fig. 2 an einer graphischen Darstellung mögliche Bereiche der Temperatur- und WasseHampf-Partialdruck-Werte
des Gasstroms bei der praktischen Durchführung der Erfindung unter Einsatz eines Gasstroms
von 1 atm Druck
Nachfolgend sind bevorzugte Arbeitsweisen beschrieben.
Vinylidenchloridcopolymer-Lackierungen werden seit langem zur Verbesserung der Sperreigenschaften,
der Heißsiegelbarkeit und der Form- bzu. Maßbeständigkeit
von Folie aus regenerierter Cellulose für die Verpackungstechnik verwendet. Diese Copolymeren
sind bekannt und werden im allgemeinen erhalten, indem man eine Mischung von 80 bis
96,5 Gew.-Teilen Vinylidenchlorid, 0,1 bis 5 Gew.-Teilen Itaconsäure und 3 bis 19 Gew.-Teilen mindestens
eines Monomeren aus der Gruppe Acrylnitril, Alkylester von Acryl- und Methacrylsäure mit 1 bis
18 C-Atomen in der Alkylgruppe, Phenylmethacrylat, Cyclohexylmethacrylat, p-Cyclohexyl-phenylmethacrylat,
Methacrylnitril, Methylvinylketon und Vinylchlorid polymerisiert. Welche spezielle Vinylidenchloridcopolymer-Lackierung
Anwendung findet, ist für die Zwecke der vorliegenden Erfindung nicht entscheidend;
das Verfahren gemäß der Erfindung kann zur Entfernung der genannten wie auch anderer Vinylidenchloridcopclymer-Lackierungen
von Abfall aus regenerierter Cellulose verwandt werden.
Von Vorteil sind Lacklösungsmittel, die niedriger als Wasser sieden, da das Verfahren mit höhersiedenden
Lösungsmitteln wesentlich langsamer abläuft. Zu beispielhaften Lösungsmitteln gehören Tetrahydrofuran,
Aceton, Methyläthylketon, Äthylacetat und Dimethylformamid. Tetrahydrofuran ist das bevorzugte
Lösungsmittel, so daß die Erfindung nachfolgend an Hand dieses Lösungsmittels erläutert ist.
Wie in Fig. 1 gezeigt, wird der gesammelte Abfall regenerierter Cellulose zunächst einer Zerkleinerung
unterworfen (Block A), so daß der Weichmacher und die Lackierungsmaterialien erfolgreich extrahiert
werden können. Typischerweise wird der Abfall mit einer Zerkleinerungsvorrichtung, wie einer ein rotierendes
Messer und ein ortsfestes Sieb aufweisenden Vorrichtung, zu Spänen zerkleinert, die ein Sieb von
1,19 mm lichter Maschenweite passieren.
Dann wird im allgemeinen zu den Spänen Wasser hinzugegeben (Block B), um die Späne zur Steigerung
des Wirkungsgrades der Weichmacherextraktion zu quellen. Der Weichmacher und Wasser werden mit
einem Extraktionsmittel, wie Methanol, Aceton, Äthanol, Propanol oder n-Butanol,extrahiert, und die
Späne werden zur Entfernung von Rostextraktionsmittel getrocknet. Zur Durchführung der Weichmacherextraktion
wählt man ein Exiraktionsmittel und Arbeitsbedingungen, die zur Verminderung der
Weichmacherrestmenge in den getrockneten Spänen auf unter etwa 0,2 Gew.% führen, da Restweichmacher
in dem nachfolgend wiedergewonnenen Lackmaterial (Block C) als Verunreinig>ing auftritt. Aus
dem Extrakt werden der Weichmacher und das Extraktionsmittel zur Rückführung nach herkömmlichen
Techniken, z. B. durch Rektifikation, gewonnen.
Nach Entfernung des Weichmachers wird (Block C) das Lackierungsmaterial von der Spanoberfläche
durch Auflösen mit einem Lacklösungsmittel, wie Tetrahydrofuran, extrahiert. Der Grad der
Lackierungsentfernung hängt von den qualitativen Anforderungen an die Regeneriertcelluloseprodukte
ab, die aus dem wiedergewonnenen Material hergestellt werden. Wenn Produktfärbung und -qualität
wichtig sind, soll auf den Spänen, wenn überhaupt, nur wenig Lackierungen verbleiben. Die extrahierte
Lackierungslösung wird im allgemeinen zum Wiedereinsatz beim Lackieren regenerierter Cellulose rückgeführt.
Weitere Details der Arbeitsstufen entsprechend Block A, B und C sind in US-PS 3758457 beschrieben,
auf die hierzu verwiesen sei.
Die Späne der regenerierten Cellulose von der Lackextraktionsstufe her weisen eine Offengelstruktur
auf und sind mit Tetrahydrofuran gesättigt. Folgende Stufen des Wiedergewinnungsprozesses werden
entsprechend der Beibehaltung der offenen Gelstruktur gewählt, wodurch eine hochreaktive regenerierte
Cellulose wiedergewonnen wird, während der Tetrahydrofurangehalt auf unter 1 %, bezogen auf das
Spantrockengewicht, vermindert wird, wodurch wiederum die Tetrahydrofuran-Wiedergewinnung max'-miert
wird und die Probleme vermieden werden, die sich gewöhnlich in Verbindung mit höheren Lösungsmittelrestgehalten
ergeben. Gemäß der vorliegenden Erfindung werden diese Ziele verwirklicht, indem
man die lösungsmittelbeladene Cellulose bei erhöhten Temperaturen mit einem befeuchteten Gasstrom zusammenbringt.
Der Gasstrom ergibt nicht nur Wasser für die Cellulose, sondern steuert auch Wärme zur
Unterstützung der Lösungsmitteltrenntrocknung bei (wie nachfolgend erörtert).
Regenerierte Cellulose hat eine natürliche Affinität für Wasser und erreicht einen Feuchtigkeitsgehalt im
Gleichgewicht mit Wasserdampf, wobei der Gleichgewichtswassergehalt der Cellulose mit der Cellulosetempera
tür und dem Wasserdampf-Partialdruck variiert. Diese Beziehung wird von Fig. 2 auf Basis von
Untersuchungen von Simril und Smith (»Industrial and Engineering Chemistry«, Vol. 34, Nr. 2, 1942)
erläutert, bei der verschiedene Werte des Gleichgewichtswassergehaltes als Funktion der Cellulosetemperatur
(Abszissenwerte in Form von MT X 104, worin T Grad Kelvin bedeutet) und als Funktion des
Wasserdampf-Partialdrucks (Ordinatenwerte in Form des Logarithmus des Dampfdrucks in der Einheit mm
Hg) aufgetragen sind.
Zur Verdrängung von Tetrahydrofuran in der CeI-luloseinnenstruktur
mit Wasser zwecks Ermöglichung des Trocknens der Cellulose auf Tetrahydrofuran-Restmengen
von unter 1 % muß der Cellulosefeuchtigkeitsgehalt auf mindestens 7%, bezogen auf das
Cellulosetrockengewicht, erhöht werden. Die Was-
serdampf/Cellulosetemperatur-Kombinationen, die zur Erreichung dieser erforderlchen Verdrängung
notwendig sind, werden von der mit AB bezeichneten Adsorptionskurve definiert.
Es ist auch erwünscht, eine Cellulose wiederzugewinnen, deren Feuchtigkeitsgehalt relativ niedrig ist,
wie mit einem Wassergehalt von nicht über etwa 10 bis 20%, bezogen auf das Cellulosetrockengewicht.
Wie sich gezeigt hat, neigt die Cellulosegelstruktur zum Kollabieren, wenn der Wassergehalt der Cellulose
etwa 22% überschreiten gelassen und die Cellulose nachfolgend auf einen niedrigeren Feuchtigkeitsgehalt
getrocknet wird. Um das Auftreten dieser Erscheinung zu vermeiden, wird der Wassergehalt der
Cellulose unter der mit DC bezeichneten Adsorptionskurve gehalten.
Man kann jedoch jeden Feuchtigkeitsgleichgewichtsgehalt zwischen den Kurven AB und DC wählen,
wird das Verfahren aber in einem Temperaturbereich von 30 bis 100° C durchführen, da die
Geschwindigkeit der Lösungsmitteltrenntrocknung mit zunehmender Temperatur besser ist, und da es
im allgemeinen unerwünscht ist, die Cellulose-Temperaturen
von über 100° C auszusetzen. Die Kurven BC und AE definieren somit den bevorzugten Trocknungstemperatur-Bereich.
In ähnlicher Weise führt man das Verfahren im allgemeinen vorzugsweise bei
Atmosphärendruck durch, um die komplexeren Bauarten der Einrichtung zu vermeiden, die ein Trocknen
bei Überdruck verlangt. Die Kurve ED gibt Atmosphärendruck wieder, entsprechend einem Gasstrom,
der zu 100% von Wasserdampf gebildet wird.
Wenn die lösungsmittelbeladene, regenerierte Cellulose mit dem befeuchteten Gasstrom zusammengebracht
wird, steht zum Verdampfen des Tetrahydrofurans die latente Wärme aus auf der Cellulose
kondensierendem Wasserdampf zusammen mit der Direktwärme zur Verfügung, die von dem Gasstrom
auf die Cellulose übergeht. In vielen Fällen und insbesondere bei stark Iösungsmittelbeladener Cellulose
wird man auch zur Beschleunigung der Trocknung und Lenkung der Cellulosetemperaturen eine äußere
Wärmequelle vorsehen. Außenwärme ist leicht zuführbar, indem man den Trocknungsbehälter mit einem
Wasserdampf mantel ausrüstet oder in der Trokkenkammer Heizschlangen oder dielektrische Heizeinrichtungen
vorsieht.
Welcher spezielle Gasstrom als Medium für den Wasserdampf gewählt wird, ist nicht entscheidend;
man kann mit jedem Gas arbeiten, das gegenüber der Cellulose inert ist und als Träger für Wasserdampf
in den Mengen zu dienen vermag, die dem Bereich zwischen den Kurven AB und DC entsprechen. Vorteilhaft
ist in den Fällen, in denen eine präzise Lenkung in einem breiten Bereich von Cellulose-Feuchtigkeitsendgehalten
gewünscht wird, feuchte Luft oder, vorzugsweise, ein Strom befeuchteten, feuerhemmenden
Gases, wie Stickstoff oder Kohlendioxid, verwendbar, da sich eine solche Lenkung durch Veränderung
der relativen Feuchte des Gasstroms erreichen läßt. Wenn jedoch die Trocknungszeit im Vordergrund
steht, wird Wasserdampf bevorzugt, da die mit Wasserdampf erhaltenen hohen Wärmeübertragungsgeschwindigkeiien
die Geschwindigkeit der Cellulosetrocknung erhöhen. Wenn Wasserdampf
eingesetzt wird, wird der Cellulose-Feuchtigkeitsendgehalt durch die Wasserdampftemperatur gelenkt,
und auf Grund der kurzen Trocknungszeit kann über-
hitzter Wasserdampf ohne Gefahr von Verfärbunger der regenerierten Cellulose Anwendung finden.
Da die lösungsmittelbeladenen Späne von dei
Lackentfernungsstufe her Tetrahydrofuran in derarl großen Mengen wie von 400%, bezogen auf das CeI-lulose-Gewicht,
oder mehr enthalten können, unterwirft man die lösungsmittelbeladenen Späne einei
Vortrocknung auf einen Tetrahydrofuran-Gehalt vor unter 200%, vorzugsweise unter 50%, bezogen aul
das Spantrockengewicht (Block E von Fig. 1). Wenr Vortrocknung angewandt wird, setzt sie den Lösungsmittelgehalt
auf mindestens 6Gew.%, bezogen aul das Spantrockengewicht der regenerierten Cellulose,
herab.
Die Vortrocknungsstufe stellt eine einfache physikalische Entfernung von Lösungsmitteln dar und wird
angewandt, um die Trocknungsbelastung des Feuchtgastrockners herabzusetzen. Nach einer vorteilhafter
Methode zum Vortrocknen breitet man die lösungsmittelbeladene Cellulose auf einem Sieb aus und leitei
durch die Cellulose einen schnellen Strom inerten Gases, wie Stickstoff, hindurch, um flüssiges Lösungsmittel
mitzunehmen und zu entfernen. Andererseits kann man auch die lösungsmittelbeladene Cellulose zum
Auspressen von Lösungsmittel durch ein Walzenpaai führen. Dem Fachmann werden sich weitere Methoden
anbieten.
Nach einer anderen Ausführungsform kann ein Teil des Wasserendgehaltes der regenerierten Cellulose
vorgelegt werden, indem man der lösungsmittelbeladenen Cellulose vor dem oder während des Kontakte;
mit dem feuchten Gas Wasser in flüssiger Form zuführt. Dieser Vorzusatz von Wasser in flüssiger Form
hat den Vorteil, die Zeit herabzusetzen, die zui Trocknung der Cellulose auf den gewünschten Feuchtigkeitsgehalt
notwendig ist, während die Vorteile dei Feuchtgastrocknung weiter ausgenutzt werden. Zurr
Beispiel kann die Trocknungszeit wesentlich herabgesetztwerden, indem man etwa 50 bis 100% des Cellu-Iose-Wasserbedarfs
in flüssiger Form zuführt. Wenr der Wasserzusatz eine bestimmte Höhe erreicht hai
(die mit dem zur Trocknung gewählten, spezieller Gasstrom und der zu entfernenden Lösungsmittelmenge
variiert), ergibt kondensierender Wasserdampl aus dem Gasstrom nicht mehr genügend Wärme, um
das gesamte Lösungsmittel zu verdampfen, und es kann notwendig sein, den Gasstrom zusätzlich zu erhitzen
oder auf andere Weise, wie oben beschrieben, für zusätzliche Wärme zu sorgen.
Für den Cellulose kontakt während der Trocknungsstufe
können alle herkömmlichen Einrichtunger Verwendung finden. So kann man vorteilhaft mil
Drehtrocknern, Zylindertrocknern, Tunneltrocknern Wirbelschichttrocknern oder Siebtrocknern mil
Durchgangszirkulation arbeiten. Sich aus der lösungsmittelbeladenen regenerierten Cellulose entwickelndes
Lösungsmittel wird mit dem Gasstrom abgeführt und ist leicht für den erneuten Einsatz nach herkömmlichen
Methoden wiedergewinnbar, wie durch Kondensieren der Trockner-Abgase und Abdestillierer
oder Extrahieren des Lösungsmittels aus dem Kondensat.
Der Wassergehalt der wiedergewonnenen regenerierten Cellulose liegt, wie oben erwähnt, in Abhängigkeit
von den Trocknungsbedingungen zwischen 1 und 22%. Es ist somit möglich, den Feuchtigkeitsgehalt
auf den Wert zu lenken, der bei der Cellulose für die Rückführung vom Viskoseprozeß oder die
Herstellung von Produkten wie Carboxymethylcellulose gewünscht wird. Typischerweise enthält die wiedergewonnene
regenerierte Cellulose unter 1 Gew.% Lacklösungsmittel, wenn gewünscht 0,3% oder weniger.
Die folgenden Beispiele, in denen sich alle Prozentangaben auf das Trockengewicht der regenerierten
Cellulose beziehen, dienen der weiteren Erläuterung der Erfindung.
Abfallmaterial aus mit einem Vinylidenchloridcopolymeren lackierter und mit Propylenglykol weichgemachter
regenerierter Cellulose wurde wie in US-PS 3 758 457 beschrieben, zerkleinert, mit Wasser und
Äthanol behandelt, um den Giykolweichmacher zu extrahieren, und zur Entfernung der Lackierung mit
Tetrahydrofuran gespült. Die anfallende regenerierte Cellulose hatte einen Gehalt an Tetrahydrofuran von
etwa 900% und an Wasser von unter etwa 1%.
Dann wurde zur Vortrocknung der regenerierten Cellulose die Span-Lösungsmittel-Mischung a r einen
Büchner-Trichter aufgegeben und mindestens ju Sekunden
ein Strom trockenes N2 mit ungefähr 21° C und einer Geschwindigkeit von 30,5 m/Minute durch
den Kuchen geführt. In den vorgetrockneten Spänen war das Tetrahydrofuran auf ungefähr 9% und das
Wasser auf unter etwa 1 % reduziert. Die Celluloseschicht wurde bei dieser Arbeit auf etwa 1,27 cm gehalten.
Dann wurde durch die Schicht regenerierter Cellulose befeuchteter Stickstoff mit einer relativen
Feuchte von 85% und einer Temperatur von etwa 54° C bei einer Oberflächengeschwindigkeit von
30,5 m/Minute 70 Minuten lang hindurchgeleitet. Am Ende des Zeitraums von 70 Minuten hatte die regenerierte
Cellulose einen Feuchtigkeitsgehalt von etwa 15% und einen Gehalt an Tetrahydrofuran von unter
Durch Weichmacher- und Lackentfernung entsprechend US-PS 3 758457 wurde regenerierte Cellulose
mit einem Gehalt an Tetrahydrofuran von etwa 400% und an Wasser von unter 1 % gewonnen. Dann
wurde zur Vortrocknung der regenerierten Cellulose die Lösungsmittel-Span-Mischung unter Verwendung
von Stickstoff von 80° C über ein Vakuumdrehfilter geführt, um den Lösungsmittelgehalt auf etwa 35%
zu vermindern. Durch Zusatz von Wasser von 25" C wurde der Feuchtigkeitsgehalt der regenerierten Cellulose
auf 8% erhöht.
Die Trocknung der regenerierten Cellulose erfolgte mit einem kontinuierlich arbeitenden Gleichstrom-Strömungsdrehtrockner,
der mit einem Wasserdampfmantel versehen war und eine rohrförmige, horizontale Kontaktzone mit Paddeln aufwies, um
Mischung und mechanische Bewegung durch den Trockner zu erhalten.
Die regenerierte Cellulose und Wasserdampf in N2
als Medium wurden dem Trockner mit 367,4 bzw. 158,7 kg/Stunde zugeführt. Die Wasserdampfmantel-Temperatur
wurde auf 188° C gehalten. Die Verweilzeit im Trockner betrug etwa 1 bis 2 Minuten.
Die austretende Flocke aus regenerierter Cellulose hatte eine Temperatur von etwa 96° C und enthielt
etwa 12% Wasser und knapp 1% Lösungsmittel.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zur Wiedergewinnung regenerierter Cellulose aus Abfallmaterial lackierter und
weichgemachter regenerierter Cellulose unter 1) Zerkleinern der lackierten, weichgemachten
regenerierten Cellulose, 2) Entfernen des Weichmachers auf unter etwa 0,2% und Zurückbleiben
lackierter regenerierter Cellulose mit offenen Innenporen, 3) Entfernen der Lackierung von der
regenerierten Cellulose durch Spülen mit einem Lacklösungsmittel, das niedriger als Wasser siedet,
und 4) Entfernen von Lacklösungsmittel durch Trocknung der regenerierten Cellulose, dadurch
gekennzeichnet, daß man zum Entfernen von Lacklösungsmittel die regenerierte vorgetrocknete
Cellulose mit einem Lacklösungsmittelgehait von mindestens 6 bis unter etwa 200 Gew.-%, bezogen
auf das Spantrockengewicht der regenerierten Cellulose, bei 30 bis 100° C mit einem wasserdampfhaltigen
Gasstrom zusammenbringt, wobei der Wasserdampf einen Partialdruck innerhalb der Begrenzungen der Kurven AB, BC, CD, DE und
EA nach Fig. 2 besitzt, um den Wassergehalt der regenerierten Cellulose auf 7 bis 22 Gew.-% zu
erhöhen und den Lacklösungsmittelgehait der regenerierten Cellulose auf unter 1 Gew.-%, bezogen
auf das Spantrockengewicht der regenerierten Cellulose, zu vermindern.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man den Lacklösungsmittelgehait
der regenerierten vorgetrockneten Cellulose vor deren Zusammenbringen mit dem wasserdampfhaltigen
Gasstrom auf unter 50% herabsetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man regenerierte vorgetrocknete
Cellulose, die einen Lösungsmittelgehalt von unter 50% hat, mit Wasser in flüssiger Form versetzt.
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