DE253678C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 81c. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 20. November 1910 ab.

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine zusammenlegbare Kiste jener bereits bekannten Art, bei welcher die Seiten- und Stirnwände gelenkig mit dem Boden verbunden sind und auch der vorteilhaft in zwei Hälften geteilte Deckel an den Seitenwänden der Kiste angelenkt ist, so daß sämtliche Kistenteile ein zusammenhängendes Ganzes bilden.

ίο Bei derartigen Kisten ist bereits der Vorschlag gemacht worden, an den zusammenstoßenden Kanten der Seiten- und Stirnwände an deren Innenseite Blechschienen zu befestigen, die im aufgerichteten Zustande hakenartig ineinandergreifen und verhindern sollen, daß die Kistenwände durch den Druck des Kisteninhalts nach außen gepreßt werden.

Das Wesen der Erfindung besteht nun darin, daß die im Gebrauchszustande in bekannter Weise hakenförmig ineinandergreifenden Blechschienen an den zusammenstoßenden Kanten der einzelnen Seiten- und Stirnwände diese nicht nur auf der Innenseite, sondern auch auf der Stirn- und Außenseite umgrei-

Durch diese Anordnung wird gegenüber den bekannten Kisten, bei denen die Blechschienen lediglich an der Innenseite der Kistenwände befestigt sind, der Vorteil erreicht, daß einerseits die Befestigung der Blechschienen an den Kistenwandungen eine wesentlich günstigere wird, und daß nicht allein die Blechschienen, sondern auch die Kistenwände derart versteift werden, daß die bei Kisten der üblichen Art bisher erforderlichen Ver-Stärkungsholzleisten erspart werden können, wodurch die Kiste bedeutend leichter wird.

Um nun sowohl die die Stirnwände der Kiste festhaltenden Schienen teilweise zu entlasten, als auch insbesondere die Stirnwände weiterhin derart zu versteifen, daß sich die Stirnwände der Kiste in der Mitte nicht nach außen biegen, ist der Deckelverschluß derart eingerichtet, daß die Stirnwände in der Mitte mit dem Deckel fest verbunden werden. Zu diesem Zweck ist die eine Deckelhälfte in bekannter Weise mit einer Deckschiene versehen, welche die andere Deckelhälfte in ihrer ganzen Länge übergreift und gemäß der Erfindung an den Enden zu Ösen ausgebildet ist. In diese ösen greifen die in die Stirnwände der Kiste eingelassenen Verschluß riegel, so daß in geschlossenem Zustande beide Stirnwände durch die Deckschiene miteinander verbunden sind und auf diese Weise eine Ausbiegung der Stirnwände in der Mitte unter dem Druck des Kisteninhalts verhindert ist. Da die Deckelhälften an den mit den Stirnwänden zusammenstoßenden Kanten außerdem eingefalzt sind, so wird ein Umklappen der Seiten- wände nach innen und nach außen beim Transport verhindert. Durch das Zusammen-

wirken der Verschlußriegel mit den ösen der Deckschiene einerseits und durch die Falzanordnung am Deckel andererseits wird eine außergewöhnlich günstige Versteifung der Kistenwände erzielt, wodurch die Kiste sehr widerstandsfähig wird.

In der Zeichnung ist der Erfmdungsgegenstand beispielsweise dargestellt, und zwar zeigt

Fig. ι die Kiste im Längsschnitt,
ίο Fig. 2 im Querschnitt,

Fig. 3 dieselbe zusammengelegt im Querschnitt,

Fig. 4 einen Horizontalschnitt durch die Stoßstelle zweier Kistenwände an der Stelle des dieselben zusammenhaltenden Schnappers in größerem Maßstabe,

Fig. 5 den Deckelverschluß in Ansicht,
Fig. 6 eine Einzelheit der Kiste im Schnitt, Fig. 7 die an den Kistenwänden befestigten ineinandergreifenden Blechbeschläge im Querschnitt,

Fig. 8 einen Querschnitt durch die Stoßstelle einer Längswand mit dem an dieser angelenkten Deckel.

Die Längswände 1 sowie die Stirnwände 2 sind in bekannter Weise mittels Scharniere 3 an dem Boden 4 angelenkt, wobei diese Scharniere an den Längswänden in verschiedener Höhe über dem Kistenboden angebracht sind (Fig. 3), so daß sämtliche Wände nach dem Umklappen flach aufeinander liegen.

An den Seitenkanten der Wände 1 und 2 sind gefalzte Blechschienen 5 bzw. 6 angebracht, welche sich über die ganze Länge der aneinanderstoßenden Kanten der Kistenwände erstrecken, und welche im Gebrauchszustande in ganzer Länge ineinandergreifen (Fig. 4 und 7).

Die Blechschienen 5, 6 sind je aus einem einzigen Stück Blechstreifen von 1 mm Stärke in der Weise erzeugt, daß der Blechstreifen, wie insbesondere Fig. 7 erkennen läßt, der Länge nach zu doppelter Blechstärke übereinandergelegt und sodann erst hakenförmig gepreßt ist, während die beiden freien Bänder des Blechstreifens einzeln-um die Stoßflächen der Kistenwände herumgelegt in diese eingelassen und befestigt sind.

Der Deckel ist zweckmäßig der Länge nach in zwei Hälften 9 und 10 geteilt, welche an ihren Stoßkanten in der Mitte ineinandergefalzt und mittels Scharnieren 11 an je einer der Längswände 1 angelenkt sind (Fig. 2).

Die aneinanderstoßenden Kanten des Deckels und der Längswände sind bei 22 gegen das Innere abgeschrägt, und das Scharniergelenk befindet sich an der Stoßstelle der hierdurch gebildeten spitzwinkeligen Kanten von Längswand und Deckel (Fig. 8). An der Längskante ist aber außer der Abschrägung 22 eine an diese auf der Innenfläche der Kistenwand sich anschließende rechtwinkelige Auskehlung 23 vorgesehen, in welche die Kante des Deckels beim Schließen desselben zu liegen kommt, wie aus Fig. 2 ersichtlich ist und wie in Fig. 8 in punktierten Linien angedeutet. Die kürzeren Seitenkanten des Deckels sind mit Blechbeschlägen 12 versehen, während an der freien Längskante des Deckelteiles 10 eine Deckschiene 13 vorgesehen ist, deren beide Enden zu Ösen 16 ausgebildet sind, und die in geschlossenem Zustande die Stoßfuge in der ganzen Länge überdeckt und den Rand des Deckelteiles 9 übergreift.

Die kurzen Seitenkanten beider Deckelteile liegen mit Falzen auf den Seitenwänden 2 auf.

Zur Sicherung des Deckels in geschlossenem Zustande dienen Riegel 14, die an den oberen Kanten der Seitenwände 2 angebracht sind und durch Federn 15 in Schlußstellung gedrückt werden können, wobei sie durch die Ösen 16 greifen. Auf diese Weise werden die beiden Stirnwände 2 an ihrer Oberkante in der Mitte durch die Deckschiene 13 miteinander verbunden und infolgedessen die ineinandergreifenden Schienen 5, 6 zum Teil entlastet. Zwecks leichterer Handhabung der Verschlußbolzen und um die Anbringung einer Plombierung zu ermöglichen, sind dieselben mit einem rechtwinkelig abstehenden Arm 17 verbunden, der in eine Vertiefung der Kistenwand eingelegt werden kann. Dieser Arm 17 besitzt zwei Randausschnitte 18, welche über zwei Löcher 19 der Kistenwand 2 zu liegen kommen, so daß vermittels einer durch die Löcher 19 gezogenen Plombenschnur der Verschlußbolzen in der Verriegelungslage gesichert werden kann. Die Plombe findet hierbei vorteilhaft in einer Vertiefung 20 der 'Kistenwand Aufnahme. Die Seitenkanten des Bodens 3 sind ebenfalls mit Blechbeschlägen 21 versehen.

Bei der beschriebenen Kiste ist der Deckel 9, 10 an den Längswänden 1 nur nach außen umklappbar. Gemäß der Ausführung nach Fig. 6 kann jedoch der Deckel infolge der eigenartigen Anordnung des Scharnieres 11 und der entsprechenden Abschrägungen an den berührenden Kanten auch nach innen umgeklappt werden, wie die strichpunktierte Linie erkennen läßt.

Claims (2)

1. Pate nt-An Spruch ε:

   ι. Zusammenlegbare Kiste mit an den Seiten- und Stirnwänden befestigten, im aufgerichteten Zustande hakenartig ineinandergreifenden Blechschienen, dadurch gekennzeichnet, daß die Blechschienen (5, 6) die Seiten- und Stirnwände an deren zu- iao

   sammenstoßenden Kanten sowohl innen als auch auf der Stirn- und Außenseite umgreifen.
2. 2. Zusammenlegbare Kiste nach Anspruch ι mit einem zweiteiligen, an den Längswänden angelenkten Deckel, dessen eine Hälfte mit einer die andere Deckelhälfte an der Stoßfuge in ihrer ganzen Länge übergreifenden Deckschiene versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Enden der die Stoßfuge der an den Kanten eingefalzten Deckelhälften übergreifenden Deckschiene (13) zu Ösen (16) ausgebildet sind, in welche die in die Stirnwände (2) der Kiste eingelassenen Verschlußriegel (14) eindringen.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen,