DE2536319A1 - Verwendung von mikrohohlkoerpern in reaktivierbaren einkomponentensystemen, verfahren zur reaktivierung und die anwendung derselben - Google Patents
Verwendung von mikrohohlkoerpern in reaktivierbaren einkomponentensystemen, verfahren zur reaktivierung und die anwendung derselbenInfo
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Description
"Verwendung von Mikrohohlkörpern in reaktivierbaren Einkomponentensystemen,
Verfahren zur Reaktivierung und die Anwendung derselben"
Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von Mikrohohlkörpern in reaktivierbaren Einkomponentenmassen, in denen
wenigstens einer der Reaktionspartner, Reaktionsinitiatoren, Reaktionsbeschleuniger und/oder Hilfsstoffe durch Schutzhüllen
temporär wirksam inaktiviert vorliegt, als durch Druck-, Scher-, Rotations- und/oder Torsionskräfte aktivierbares
Schutzhüllensprengmittel und als in sich selbst nivellierender und/ oder selbst verdichtender Füllstoff, ein Verfahren zur
Reaktivierung und die Anwendung derselben. Unter den Einkomponentensystemen
gemäß der Erfindung werden Massen aus Mischungen von flüssigen, pastösen, thixotropen, halbfesten
und/ oder festen reaktiven Stoffen verstanden. Sie können
zusätzlich noch weitere inerte Füllstoffe, Pigmente, Farbstoffe, Weichmacher, Bitumina, Teere, Peche, Harze und/oder Lösungsmittel
enthalten.
Die Vorteile und Vorzüge von Zwei- und Mehrkomponentenmassen auf anorganischer, metallorganischer und/oder organischer
Grundlage sind in der Praxis hinreichend bekannt. Jedoch besitzen diese Zwei- und Mehrkomponentensysteme noeht einige
markante Nachteile, wodurch ihr Einsatz in vielen Bereichen der Technik und des Handwerks unmöglich gemacht wird. Diese
Nachteile sind u. a. folgende:
- aufwendige und/oder kostspielige Zwei-
und Mehrkomponenten-Dosier- und Mischvorrichtung en
- kritische Mischungsverhältnisse
- Mischfehler
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- kurze Topf- und V er ar beitungs zeiten
- große Mischungsansätze liefern starke exotherme Reaktionen
- physiologische Bedenklichkeiten bei vielen reaktiven Stoffen.
Um diese Nachteile zu umgehen, hat es nicht an Anstrengungen gefehlt, um Eintopf- bzw. Einkomponentensysteme mit analogen
Eigenschaften zu entwickeln. Auf einzelnen Gebieten konnte mit den bekanntgewordenen, durch Luftfeuchtigkeit reaktivierbaren
Einkomponentensystemen ein technischer Fortschritt erzielt werden, wie es bei Massen auf der Grundlage von Silikonkautschuken,
Polyurethanen und Polysulfiden der Fall ist. Jedoch können aus unterschiedlichen Gründen viele Zwei - und Mehrkomponentensysteme
nicht feuchtigkeitshärtend umformuliert und/oder solche Systeme in der Praxis verarbeitet werden.
Ferner haben feuchtigkeitshärtende Systeme u. a. die Nachteile, daß die Vulkanisations- und/oder Härtungsgeschwindigkeiten
sehr langsam (mehrere Tage) und diese wiederum von der ScMchtsrtärke und/oder von der relativen Luftfeuchtigkeit der
Umwelt abhängig sind. Bes weiteren erfordert die Herstellung solcher
feuchtigkeitshärtenden Systeme eine besondere Sorgfalt und kostspielige Mischaggregate mit Vakuumausrüstung.
In jüngerer Zeit wurde deshalb versucht, diese und andere Nachteile zu umgehen, indem man einzelne Reakfcionspartner
und/ader Reaktionsinitiatoren mit Schutzhüllen überzieht und die so inaktivierten Reaktanten den anderen flüssigen, pastösen
und/oder festen Coreaktanten untermischt« Zur Umhüllung
sbleher Flüssigkeitströpfchen und/oder Feststoffteilchen mit
chemisch inerten Wandmaterialien bedient man sich heute vor-
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zugsweise bekannter Verkapselungstechnologien, insbesondere
Mikroverkapselungstechnologien. Der Einfachheit halber wird deshalb nachstehend vorzugsweise von Mikrokapseln und mikroverkapselten
Stoffen gesprochen, wenn damit auch ganz allgemein Schutzhüllen verstanden werden sollen.
Zur Erzielung einer temporär wirksamen Inaktivierung von reaktiven Stoffen müssen die Schutzhüllen eine Vielzahl von
Forderungen erfüllen, wodurch beim Einsatz mikroverkapseiter
Stoffe neue kritische Parameter geschaffen werden.
Die Ursachen hierfür sind u. a. darin zu βμοηεη, daß die Schutzhüllen
bzw. Wandmaterialien
- chemisch inert gegenüber der inneren und der äußeren Phase
- diffusionsdicht
- bruchfest, elastisch bzw. flexibel und temperatur stabil
sein müssen.
Ferner dürfen unterschiedliche Dipolmomente in der inneren und äußeren Phase zu keinem Stoff austausch führen. Damit
die Schutzhüllen bzw. die Wandmaterialien diesen und anderen Forderungen gerecht werden, sind unterschiedliche Nachbehandlungen
erforderlich. So reichen vielfach spezifische Schrumpfungs- und Härtungsmethoden nicht aus und man ist
deshalb gezwungen, zusätzlich Sekundär wände auf die Schutzhüllen aufzuziehen. Dadurch werden zwar diffusionsdichte,
bruchfeste und lagerstabile Schutzhüllen geschaffen, die jedoch im Bereich der kleineren Kapselspektren nur noch selten durch
stark überhöhte Drücke und/oder Scherkräfte zerstörbar sind.
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Hinzu kommt, daß bei kleinen Kapselspektren die Wandmateria-Iien
ohnehin stabiler und stärker ausgebildet sind, worauf ihre schlechtere Zerstörbarkeit beruht.
Ein weiterer Nachteil ist beim Einarbeiten von mikroverkapselten Stoffen in Systeme mit hoher Viskosität, Thixotropie und/
oder hohem Füllgrad, insbesondere mit körnigen und/oder
spitzigen Füllmaterialien gegeben. Die beim Mischvorgang notwendigen hohen Scherkräfte sind in vielen Fällen so stark,
daß dadurch zumindest partiell Schutzhüllen gesprengt werden und die ausfließenden reaktiven Stoffe unerwünschte Reaktionen
initiieren.
Ferner haben reaktivierbare Massen, die mikroverkapselte Stoffe enthalten und zum Vorbeschichten von zu verbindenden
und/oder zu dichtenden Oberflächen bestimmt sind, den weiteren Nachteil, daß die vorgewählten Schichtstärken nicht den
wechselnden Toleranzen und Spielen im Fugenhohlraum angepaßt werden können. Wird beispielsweise ein Fugenhohlraum
mit solchen Massen nicht voll ausgefüllt, entstehen zumindest an den Grenzflächen keine vollflächigen Verbindungen, wodurch
Adhäsionsverluste und/oder Undichtigkeit die Folge sind. Ein weiterer markanter Nachteil ist der, daß nur an den Kontaktstellen
Kapselbruch eintritt und es somit nur zu partiellen Vernetzungsreaktionen kommt. In den Fällen, in denen die
Toleranzen kleiner als die vorgewählten Schichtstärken sind, wird die Masse von den vorbeschichteten Oberflächen weggeschoben,
so daß wiederum nicht ausgefüllte Fugenhohlräume entstehen. Diese Mangel können beispielsweise bei metallischen
Steckverbindungen dazu führen, daß auf die Masse zur Reaktivierung überhaupt keine Druckkräfte gelangen und sie
völlig inert bleibt.
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Um bei Steck- und Füge verbin dung en diese Nachteile zu umgehen,
ist vorgeschlagen worden, in die applizierte, aber noch nasse
Masseschicht sogenannte Reibkörper aus Metalloxiden einzustreuen. Neben den zusätzlich aufwendigen Verfahrensmanipulationen
zum Einstreuen und anschließenden Abkehren von überschüssigen Reibkörpern, wo bereits partieller Kapselbruch eintreten kann,
stellt sich zusätzlich noch ein weiterer Nachteil infolge inhomogener Massezusammensetzungen ein.
Des weiteren wurde versucht, diverse Substrat- und Werkstoffoberflächen
mit mikroverkapselten Lösemittel enthaltenden, trockenen, klebfreien und lagerstabilen Klebstoffschichten auszurüsten,
die durch Druck- und/oder Schlagkräfte lösungsmittelreaktivierbar
sind. Es zeigte sich jedoch, daß die Druck- und Schlagkräfte in der Praxis nicht ausreichen, um die Schutzhüllen,
insbesondere von kleinen Kapselspektren, zu sprengen, damit das ausfließende Lösemittel die Klebemasse durch Anquellen
und Anlösen reaktiviert.
Flüssige, pastöse, thixotrope und halbfeste Massen für Spachtel-,
Füll-, Stampf- und Überzugszwecke, die mikroverkapselte Stoffe enthalten, sind bis heute noch nicht bekanntgeworden. Die Gründe
sind bei feinkörnigen Füll stoffg ehalt en in dem nicht gegebenen Reibeffekt und den geringen mechanischen Kräften beim Spachteln
und Stampfen zu suchen, während Massen mit grobkörnigen Füllstoffen bislang nicht herstellbar waren.
In der deutschen Patentanmeldung DT-AS 2 200 163 werden
Trockenmörtel und Spachtelmassen auf der Grundlage von gebranntem Gips beschrieben, die mikroverkapselte Hilfsstoffe enthalten. Ein wesentlicher Nachteil dieser Massen ist u. a., daß trotz langer Anquell- und Lösezeiten und/oder intensiver
Trockenmörtel und Spachtelmassen auf der Grundlage von gebranntem Gips beschrieben, die mikroverkapselte Hilfsstoffe enthalten. Ein wesentlicher Nachteil dieser Massen ist u. a., daß trotz langer Anquell- und Lösezeiten und/oder intensiver
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mechanischer Beanspruchungen nur partielle, oftmals nur geringe
Kapselzerstörungen erzielt werden. Da die Kapselzerstörung unter den gegebenen Verhältnissen keinen Steuer- und
regelbaren Faktor darstellt, divergieren die Eigenschaften bereits bei zwei unter gleichen Bedingungen gemachten Ansätzen.
Dies trifft besonders bei solchen Hilfsstoffen zu, bei denen bereits sehr kleine Zusatzmengen eine starke Modifikation
auslösen.
Ferner wurde auf dem Gebiet der verstärkten Kunststoffe, insbesondere
bei glasfaserverstärktem Polyester (GFK), versucht, zu reaktivierbaren Einkomponentensystemen, die mikroverkapselte
Reaktanten enthalten, zu gelangen. Die Lösung dieser Aufgabe ist u. a. daran gescheitert, daß kein homogener Verteilungskoeffizient
der nxikroverkapselten Reaktionsinitiatoren und keine hohe Kapselsprengungsquote (mindestens 90 und mehr
0Jo) zu erzielen war. Die schlechte Kapselzerstörungsquote hat
ihre Ursache in zu geringen und/oder zu kurzzeitigen Drücken.
Die vorstehend beschriebenen und andere Nachteile der bekanntgewordenen
Einkomponentensysteme, in denen mikroverkapselte reaktive Stoffe enthalten sind, lassen sich im wesentlichen in
zwei markanten, negativen Charakteristika zusammenfassen: '
1. Infolge hoher Friktionen bei den Mischvorgängen konnten keine Massen mit hohen Viskositäts- und/oder Thixotropiewerten,
insbesondere solche mit kantigen und/oder spitzigen Füllstoffen, hergestellt werden.
2. Die zeitabhängigen Druck-, Scher-, Rotations- und/oder
Torsionskräfte reichten zu einer optimalen Kapselsprengung nicht aus.
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Ziel vorliegender Erfindung ist die Bereitstellung von verbesserten
Einkomponentenmassen, die durch Schutzhüllen temporär inaktivierte Reaktanten, Coreaktanten und/oder modifizierende
Hilfsstoffe enthalten, die die vorstehenden und andere bekannte Nachteile nicht aufweisen, sowie deren Reaktivierung
und Anwendung.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird dadurch gelöst, daß die reaktivierbaren Einkomponentensysteme, in denen
wenigstens einer der Reaktionspartner, Reaktionsinitiatoren, Reaktionsbeschleuniger und/oder andere Hilfsstoffe durch
Schutzhüllen temporär wirksam inaktrviert vorliegt, Mikrohohlkörper enthalten. Diese Mikrohohlkörper sind erfindungsgemäß
durch Druck-, Scher-, Rotations- und/oder Torsionskräfte aktivierbare Schutzhüllensprengmittel, da. ihre Zerstörungsprodukte
kantige und/oder spitzige Strukturen aufweisen. Die Mikrohohlkörper sind ferner Füllstoffe, die den
erfindungsgemäßen Einkomponentenmassen in sich selbst nivellierende und/oder selbst verdichtende Eigenschaften
verleihen.
Ferner wurde überraschenderweise gefunden, daß die nach der Mikrohohlkörper zerstörung intermediär entstehenden
freien Hohlräume zur Steigerung der Reaktivität und/oder zur Erzielung eines hohen Verteilungskoeffizienten der reaktiven
und/oder modifizierenden Hilfsstoffe dadurch beitragen, daß sie interne freie Fließstrecken schaffen. Dadurch
werden zusätzlich homogenere und intensivere Durchmischungen der Massen erzielt.
Die Mikrohohlkörper in den Einkomponentenmassen lösen erfindungsgemäß eine weitere Aufgabe dadurch, daß die
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vorhandenen freien Hohlräume während der Applizierung, Reaktivierung, beim Abbinden und/oder Aushärten intern
auftretende Spannungen, Drücke, Expansionskräfte oder dgl.
in sich selbst nivellierend und/oder selbst verdichtend ausgleichen.
Die Mikrohohlkörper gemäß vorliegender Erfindung können aus anorganischen und/oder organischen Stoffen hergestellt
sein. Sie besitzen vorzugsweise eine Hohlkugelform und ihre Zerstörungsprodukte müssen insbesondere kantige und/oder
spitzige Teilchen, Splitter und dgl. liefern.
Die anorganischen Mikrohohlkörper können u. a. aus Glas, geblähten und/oder expandierten mineralischen Füllstoffen,
wie Perlite, Silikate, z. B. Calciumsilikat, hergestellt sein. Die organischen Mikrohohlkörper werden aus Kunststoffen,
wie Duroplaste, z. B. Amino- und Phenoplaste, gefertigt.
Die Korngrößen der Mikrohohlkörper können in weiten Grenzen
variieren und ihre Durchmesser sind vorzugsweise ·<■ 1. 500 ,um, insbesondere
< 500 ,um. Sie haben ferner niedrige Schüttgewichte und niedrige spezifische Gewichte, die vor-
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zugsweise < 1,0 g/cm , insbesondere < 0, 7 g/cm , sind. Die
Zusatzmengen an Mikr oho hlkör pern in den erfindungsgemäßen Einkomponentenmassen können ebenfalls in weiten Grenzen
variieren, sie liegen jedoch vorzugsweise zwischen 1 und 600 Gew. -%, bezogen auf die ungefüllten Basisstoffe. Der
Gehalt an Mikrohohlkörpern ist weiterhin abhängig vom Gehalt an Mikrokapseln, von der Schutzhüllensprengkapazität,
dem Füllgrad und den in sich selbst nivellierenden und/oder selbst verdichtenden Eigenschaften. Jedoch sollten erfindungsgemäß
die mikroverkapselten Stoffe enthaltenden Einkomponen-
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tenmassen mindestens einen Mikrohohlkörp erg ehalt zwischen 10 und 100, vorzugsweise zwischen 30 und 70 Gew. -0Jo - bezogen
auf die ungefüllten Grundstoffe - aufweisen.
Die erfindungsgemäßen reaktivierbaren Einkomponentenmassen können auf anorganischer, metallorganischer und/oder
organischer Grundlage aufgebaut sein. Sie können in flüssiger, pastöser, thixotroper, halbfester und/oder fester Form vorliegen.
Als anorganische Basisrohstoffe eignen sich u. a. Zemente,
wie Portland-, Tonerdeschmelzzement; Gips, Anhydrite, Magnesit, Kalk, Silikate, wie Wasserglas.
Zu den metallorganischen Systemen gehören u. a. silicium- und/oder titanorganische Verbindungen, wie Organosiloxane,
Silikonharze, Silikonkautschuke, Alkyltitanate.
Für die reaktivierbaren Einkomponentenmassen auf organischen Grundlagen eignen sich alle reaktiven Basissysteme,
die durch Polymerisations-, Polykondensations- und/oder Polyadditionsreaktionen vernetzte polymere und/oder elastomere
Verbindungen liefern. Hierzu gehören u. a. vulkanisierbare natürliche und/oder synthetische Kautschuk- und
Elastomersysteme, wie Butadien-Acrylnitril-Mischpolymerisate, Butadien-Styrol-Mischpolymerisate, Polysulfide; Amino-
und Phenoplaste, wie Harnstoff-, Melamin-, Phenol- und/oder Resorcin-Aldehyd-Kondensate; Vinyl- und/oder Diengruppen
enthaltende Verbindungen, wie Acryl- und/oder Methacrylsäure, deren Ester, Amide, Nitrile und deren andere Derivate,
Styrol und seine Derivate, ungesättigte Polyesterharze; Epoxidverbindungen und Polyepoxide, wie aromatische, aliphatische
und cycloaliphatische Epoxidharze, Glycidylester, Glycidyläther; Polyurethane und sonstige isocyanatvernetzbare
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Systeme; Polyamine, Polyamide, Polyimine, Polyimide und
deren Derivate und dgl.
Die eingesetzten reaktiven Stoffe können als Monomere, Dimere,
Oligomere, Polymere und/oder Elastomere vorliegen.
Unter dem Begriff "Reaktionsinitiatoren" für die einzelnen Vulkanisation-., Polymerisations-, Polykondensations- und/
oder Polyadditionssysteme sind ganz allgemein reaktive Verbindungen
zu verstehen, die Reaktionen initiieren können. Hierzu gehören neben Coreaktanten u. a. Härter, wie z. B.
Polyamine, Polyamidoamine; bekannte Radikalbildner, wie Peroxide, Hydroperoxide, Persäure und ihre Salze; Oxidationsmittel,
wie Bleidioxid, Mangandioxid; Isocyanate und deren Derivate; Mercaptane und Mercaptoverbindungen.
Ferner können unter "Reaktionsinitiatoren" gemäß vorliegender Erfindung auch Lösemittel verstanden werden, die
durch Anquellen und/oder Anlösen von physikalisch abbindenden Systemen zur Reaktivierung deren trockener Filme
eingesetzt werden können.
Zu den Reaktionsbeschleunigern zählen solche Verbindungen, die leicht Elektronen abgeben und dadurch Aufgaben, wie z.B.
beschleunigter Peroxidzerfall, übernehmen können. Hierzu gehören vor allem Schwermetallsalze, Amine, Amide, Imine,
Imide, Mercaptane, Azokörper und dgl.
Zu den modifizierenden Hilfsmitteln gehören u. a. solche Stoffe, die während der Lagerung inaktiv bleiben müssen,
weil sie z. B. verdampfen und/ oder mit anderen Stoffen reagieren können. Denn sie sollen erst während und/oder nach
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der Applikation den Massen modifizierende Eigenschaften verleihen.
Solche Stoffe können u. a. Konservierungsmittel, Hydrophobierungsstoffe,
Abbindeverzögerer und/oder Beschleuniger für hydraulisch abbindende Massen, Netzmittel, Verlaufmittel
und dgl. sein.
Mit vorliegender Erfindung läßt sich eine weitere Aufgabe dadurch lösen, daß unter normalen Bedingungen nicht zügel-,
regel- und/oder steuerbare Reaktionsabläufe von hochreaktiven
Stoffen, z. B. infolge zu kurzer Topf- und Verarbeitungszeiten, durch die temporär wirksame Schutzhülleninaktivierung
formulier- und applizierbar werden. So lassen sich u. a. erfindungsgemäß Einkomponentensysteme herstellen, die auch bei
Temperaturen < 0 C reaktivierbar sind und aushärten.
Die reaktivierbaren Einkomponentenmassen mit einem Gehalt an mikroverkapselten reaktiven Stoffen gemäß der Erfindung
sind so aufgebaut, daß sie während der Herstellung und/oder
Lagerung inaktiv bleiben. Welche der reaktiven Stoffe aus einem System durch Schutzhüllen temporär wirksam inaktiviert
werden sollen, damit sie den anderen Reaktanten untermischt werden können, ist abhängig von der Verkapselungstechnologie,
der Applikationsart und/oder der Wirtschaftlichkeit. Vorzugsweise liegen solche reaktiven Stoffe in Schutzhüllen vor,
die in geringeren Mengen in einem System enthalten sind. Deshalb werden für einige der reaktivierbaren Einkomponentensysteme
vorzugsweise die Reaktionsinitiatoren und/oder Reaktionsbeschleuniger
mikroverkapselt eingesetzt.
Die erfindungsgemäßen reaktivierbaren Einkomponentenmas-'
sen lassen sich durch weitere Zusätze modifizieren. Geeig-
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nete Zusatzstoffe sind u. a. Weichmacher, Öle, Teere, Asphalte, Bitumina, Lösemittel, Farbstoffe, Pigmente, Thixotropiemittel,
anorganische und/oder organische Füllstoffe und Fasern. Ferner können ihnen Stabilisatoren und/oder Inhibitoren zugesetzt
werden.
Die in den erfindungsgemäßen Massen eingesetzten Mikrohohlkörper,
Mikrokapseln und/oder Füllstoffe können zusätzlich mit Haftbrücken bildenden Stoffen, wie Silanen, Chromkomplexen,
überzogen sein, um u. a. an den Grenzflächen verstärkte Verbünde zu erreichen. Sie können aber zur Inaktivierung
gegenüber Chemisorptionsvorgängen mit Stoffen, wie Fettsäuren, Fett säure estern, gecoatet sein.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Massen sind alle die Mischaggregate geeignet, die während des Mischvorganges
keine zu hohen Scherkräfte und/oder Friktionen in dem Mischgut entwickeln. Hierzu gehören u. a. Planetenmischer, Trommelmischer,
Schneckenmischer.
Bei der Herstellung von Einkomponentenmassen mit hohen Viskositäts- und/oder Thixotropiewerten, insbesondere dann,
wenn kantige und/oder spitzige Füllstoffteilchen vorhanden sind, ist eine besondere Sorgfalt erforderlich. Es hat sich,
wie überraschenderweise gefunden wurde, als sehr vorteilhaft erwiesen, wenn die Mikrokapseln entweder vor dem
Einmischen mit einem flüssigen Zusatzstoff benetzt und/ oder bei flüssigen Basisstoffen als erste Substanz eingearbeitet
wurden. Daraufhin hat der Zusatz der Mikrohohl körper zu erfolgen. Bei der Herstellung übernehmen die
Mikrohohlkörper insbesondere dann eine weitere Funktion,
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wie überraschenderweise gefunden wurde, wenn ihre Hohlkörpergröße
etwa das ein- bis dreifache über der Mikrokapselgröße liegt. Hierbei üben die Mikrohohlkörper eine
nicht näher definierbare Schutzfunktion gegenüber den Mikrokapseln aus, die besonders bei viskositäts- und/oder
thixotropieerhöhenden Zusätzen, vorzugsweise in Gegenwart von kantigen und/oder spitzigen Füllstoffteilchen, charakteristisch
wird. Zu der Schutzfunktion dürfte u. a. die Hohlkugelform beitragen.
Werden freie Carboxylgruppen tragende ungesättigte Verbindungen aus der Klasse der Polyester, Carbonsäuren und/
oder deren Derivate als reaktive Basisstoffe eingesetzt, wird vorteilhafterweise die Viskositäts- und/oder Thixotropieeinstellung
gemäß deutschem Patent (DT-OS 2 534 737) vo r g enommen.
Ein weiteres Ziel der Erfindung ist ein Verfahren zum Reaktivieren
der Einkomponentenmassen, das sich dadurch kennzeichnet, daß die vor, während und/oder nach dem Applizieren
auf die Masse aufzubringenden Druck-, Scher-, Rotations- und/oder Torsionskräfte aus den Mikrohohlkörpern
kantige und/oder spitzige Schutzhüllensprengmittel zum Sprengen der Schutzhüllen erzeugen und die freigesetzten
reaktiven Stoffe die vorprogrammierte Reaktion initiieren. Um hohe Kapselsprengkapazitäten zu schaffen, werden vorzugsweise
Mikrohohlkörpergemische eingesetzt, deren Hohlkörper
vert eilung s Spektren das ein- bis sechsfache über den
Mikrokapselspektren liegen, wodurch nicht nur ein gleichmäßiges Angebot an Schutzhüllensprengmittel erzeugt wird,
sondern auch freie Fließstrecken zur homogeneren Vertei-
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lung während der intermediären Reaktivierung geschaffen werden.
Das Reaktivierungsverfahren beruht darauf, daß durch die Druck-, Scher-, Rotations- und/oder Torsionskräfte primär
die Mikrohohlkörper zerstört und erst anschließend mit deren Zerstörungsprodukten die Mikrokapseln gesprengt werden.
Die Druckkräfte lassen sich u. a. durch Pressen,Spachteln, Stampfen, Schlagen erzeugen. Scherkräfte entstehen
vorzugsweise beim Rühren solcher Massen in hochtourigen Homogenisiermaschinen, Extrudern und dgl. Rotations- und/
oder Torsionskräfte sind vorzugsweise dann vorherrschend, wenn in die Massen Werkstücke, Elemente und dgl. mit Gewinden
und/oder Gewindeteilen eingedreht werden, wodurch infolge der zusätzlich entstehenden Friktionen die Reaktivierung
begünstigt und beschleunigt wird.
Um bei ungefüllten Einkomponentenmassen eine ausreichende Reaktivierungskapazität zu besitzen, sind mindestens 10
Gew. -% an Mikrohohlkörpern - bezogen auf die reaktiven
Basisstoffe - erforderlich. Sind dagegen zusätzlich kantige und/oder spitzige Füllstoffpartikelchen in der Einkomponentenmasse
zugegen und wird eine niedrige Reaktivierungskapazität gefordert, ist ein Mindestgehalt von 1 Gew. -% an
Mikrohohlkörpern - bezogen auf die reaktiven Basisstoffe ausreichend.
Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung der erfindungsgemäßen reaktivierbaren Einkomponentenmassen
in vielen Bereichen der Technik, der gewerblichen Wirtschaft, des Handwerks, der Heimwerker und dgl.
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Die erfindungsgemäßen reaktivierbaren Einkomponentenmassen
können in ihren Zusammensetzungen, Reaktivitäten, Reaktivierbarkeiten,
rheologischen Eigenschaften und technischen Werten in aus- und durchgehärtetem Zustand den jeweiligen
spezifischen Verarbeitungstechnologien und/oder Verwendungszwecken angepaßt werden. Es lassen sich aber
auch universellere reaktivierbare Einkomponentenmassen für mehrere Anwendungsbereiche bereitstellen.
Die erfindungsgemäßen Einkomponentenmassen sind abgepackt in Tuben, Kartuschen, Dosen, Hobbocks und dgl, über
mehrere Monate lagerfähig. Als reaktivierbare Einkomponentenmassen können sie erfindungsgemäß für Klebe-, Haft-,
Dicht-, Spachtel-, Füll-, Stampf- und/oder Überzugszwecke eingesetzt werden.
Ferner handelt es sich bei den erfindungsgemäßen reaktivierbaren Einkomponentenmassen auch um lagerfähige Zwischenprodukte
für den Modell- und/oder Werkzeugbau und für die Herstellung von Preß-, Hohl- und/oder Spritzkörpern.
Sind die erfindungsgemäßen Massen u. a. auf der Grundlage von Duroplasten aufgebaut, liefern ihre Aushärtungsprodukte
relativ hohe mechanische Festigkeiten, gute Dimensionsstabilitäten, relativ dichte Gefüge und sind vorzugsweise
dann manuell und maschinell mit Zerspanungswerkzeugen bearbeitbar, wenn der Mikrohohlkörp er anteil hoch und der
Gehalt an harten, grobkörnigen Füllstoffen gering ist.
Mit den erfindungsgemäßen reaktivierbaren Einkomponentenmassen können eine Vielzahl von Werkstoffen und/oder Substraten
miteinander und untereinander verbunden, gedichtet,
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gespachtelt und/oder überzogen werden. Beim Einsatz als
Stampf- und/oder Füllmasse lassen sich Hohlräume, wie
Löcher, Lunker und dgl. ausfüllen. Die Werkstoffe und/oder Substrate können u. a. Metalle, wie Stahl, Eisen, Aluminium,
Kupfer; anorganische Materialien, wie Steine, Beton, Glas, Keramik; Elastomere; Kunststoffe, wie Thermoplaste, Duroplaste;
Holz- und Holzwerkstoffe; Kunststoffolien, Kunststofflaminate;
textile Materialien, Papier, Karton und dgl. sein.
Derartige Aufgaben zum Verbinden, Dichten, Spachteln, Überziehen und/oder Füllen sind in vielen technischen Bereichen
der Forschung, Industrie, des Handwerks und der Heimwerker vorhanden. Hierzu gehört u. a. das Baugewerbe mit Hoch- und
Tiefbau, sowie Innenausbau; holz- und kunststoffverarbeitende Industrie, Fahrzeug-, Schiffs- und Flugzeugbau, Maschinen-
und Apparatebau, Elektrotechnik, Modell- und Werkzeugbau, ferner viele Gebiete des Handwerks, wie Elektro- und Sanitär-Installationen,
Montage und Reparatursektor und dgl.
Eine besondere Anwendungsform der erfindungsgemäßen Massen ist die Verwendung als reaktivierbarer Kleb-, Dicht- und/
oder Spachtelstoff für Montage- und/oder Reparaturzwecke. So lassen sich beispielsweise mit einer solchen erfindungsgemäßen
Klebemasse Befestigungselemente, wie Schrauben, Ankerstangen, ohne zusätzliche mechanische Befestigungsmittel
in Bohrlöcher setzen und einkleben. Mit den gleichen Massen lassen sich aber u. a. auch Flansche verkleben und
dichten.
Eine weitere besondere Anwendungsform einer der erfindungsgemäßen reaktivier bar en Einkomponentenmassen ist die Vorbe-
- 17 -
7 0 9 ,/1217
schichtung von zu verbindenden und/oder zu dichtenden Werkstoff-
und/oder Substratoberflächen.
So lassen sich beispielsweise Gewinde und Fügeflächen von Steckverbindungen mit einer solchen Masse vorbeschichten.
Die Schichtstärken können dabei so gewählt sein, daß sie über den zu erwartenden Toleranzen und/oder Spielen im
Fugenhohlraum, liegen. Denn beim Einschieben und/oder
Eindrehen werden keine oder nur sehr geringe Anteile des überschüssigen Schichtmaterials abgehoben, weil die darin
enthaltenen Mikrohohlkörper neben der Aufgabe als Schutzhüllensprengmittel
auch die als selbst nivellierender und selbst verdichtender Füllstoff übernehmen.
Als weitere erfindungsgemäße Anwendungsform ist die Vorbeschichtung
von Schichtstoffen, wie Schichtstoffplatten aus UP-Harzen, Melaininharzen und dgl,, PVC-Platten; Dichtungsprofilen aus Gummi, Asbest und dgl. mit lösungsmittelreaktivierbaren
Kontaktklebern, die mikr ο verkapselte Lösemittel
und Mikrohohlkörper enthalten, hervorzuheben.
Die aufgebrachte Klebstoff schicht ist trocken, klebfrei und
lagerfähig und ist beispielsweise durch Druck- und/oder Schlagkräfte reaktivierbar.
Zu einer weiteren bevorzugten Anwendungsform gemäß der
Erfindung gehört der Einsatz von trockenen Pulvergemischen, Filmen, Folien und/oder Laminaten, die mikroverkapselte
reaktive Stoffe, Mikrohohlkörper und/oder andere Zusatzmittel
enthalten und durch mechanische Beanspruchungen, wie Druck-, Scher-, Rotations- und/oder Torsionskräfte
reaktivierbar sind. Die Pulvergemische können auf anorga-
- 18 7 0 9 0 0 7/121?
nischer Basis, wie Zemente, Kalk und/oder auf organischer
Bindemittelgrundlage aufgebaut sein. Bei den Filmen, Folien und/oder Laminaten handelt es sich um organische Polymere
und/oder Bindemittel, die beispielsweise unter Druck-, Vakuum und/oder Wärme verarbeitbar sind.
Eine weitere Anwendungsform gemäß dieser Erfindung ist die Verwendung der reaktivierbaren Einkomponentenmassen im
Modell- und Werkzeugbau. Hierfür werden u. a. solche erfindungsgemäßen
Massen eingesetzt, die z. B. bei Raumtemperatur wenig plastisch, aber bei leicht erhöhter Temperatur,
beispielsweise mit Hand, verform-, knet- und reaktivierbar und nach ihrer Durchhärtung mit Zerspanungswerkzeugen
bearbeitbar werden. Sie sind aber auch für alle anderen Applikationsarten geeignet, bei deren Technologie
solche Kräfte auftreten, die zur Aktivierung der Schutzhüllensprengmittel
ausreichen.
Eine weitere bevorzugte Verwendung der reaktivierbaren Massen gemäß vorliegender Erfindung ist die Herstellung
von Preß-, Hohl- und/oder Spritzkörpern. So stehen beispielsweise
im Bereich der verstärkten Kunststoffe, Vorzugs-, weise der glasfaserverstärkten Polyester und anderen Duromere
und/oder Thermoplaste nicht nur geeignete Technologien, wie Autoklavenmethode, Druckvacuumverfahren,
Drucksackverfahren, Kalt- und Heißpreßtechniken, zum Verarbeiten der erfindungsgemäßen reaktivierbaren Einkomponentenmassen
zur Verfugung, sondern durch die vorgefertigten, flüssigen, pastösen, thixotropen, festen und/oder
pulvrigen Einkomponentensysteme bieten sie als Zwischenprodukte, Preßmassen und/oder Prepregs eine Reihe von
Vorteilen.
- 19 -
7098 υ 7/1217
Solche Einkomponentenmassen gemäß der Erfindung weisen u. a. homogenere Zusammensetzungen, einheitliche Reaktivität,
keine Topf- und Verarbeitungszeit auf und sind mehrere Monate lagerfähig.
In der industriellen Technik, im Gewerbe-, Handwerks-und
Heimwerkerbereich gibt es eine Vielzahl von weiteren Verwendungsmöglichkeiten für die reaktivierbaren Einkomponentenmassen
gemäß vorliegender Erfindung, die im einzelnen nicht erörtert werden können.
Gemäß dieser vorliegenden Erfindung werden nicht nur neue und verbesserte reaktivierbare Einkomponentenmassen für
viele Anwendungs- und Einsatzgebiete bereitgestellt, die nicht mit den geschilderten und anderen Nachteilen behaftet
sind, sondern sie weisen eine Reihe zusätzlicher verarbeitungs- und anwendungstechnischer Vorteile auf, die seitens
der Praxis seit langem gefordert werden. Diese Vorteile sind in Abhängigkeit der jeweiligen Einkomponentenmasse
u. a. folgende:
- vor, während und/oder nach der Verarbeitung reaktivierbares
Einkomponentensystem mit den bekannten Vorteilen einer Zwei- und Mehrkomponentenmasse;
- leichte und unkritische Anwendung, da kein Mischen von Zwei- oder Mehr komponenten erforderlich ist;
- keine Mischungsfehler;
- leichte und einheitliche Reaktivierbarkeit;
- keine Topf- und Verarbeitungszeiten;
- vorprogrammierte Reaktionen, wie Gelier- und Härtungszeiten;
- 20 -
7 0S 1217
- in sich selbst nivellierende und/oder verdichtende Eigenschaften;
- klebfrei einstellbare Verformungs- und/oder Kneteigenschaften;
- einstellbare permanente Viskositäts- und/oder Thixotropiewerte;
- schrumpfungsarmes und/oder schrumpffreies Aus- und
Durchhärten;
- Verminderung oder Verhinderung von inneren Spannungen und Rißbildungen;
- gute Lag er Stabilität en der Massen;
- Verringerung und/oder Beseitigung von physiologischen und
toxikologischen Bedenklichkeiten und/oder Umweltsproblemen beim Einsatz und Verarbeiten von gefährlichen Arbeitsstoffen.
toxikologischen Bedenklichkeiten und/oder Umweltsproblemen beim Einsatz und Verarbeiten von gefährlichen Arbeitsstoffen.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein.
Die in den Beispielen verwendeten Mengenangaben und -Verhältnisse beziehen sich im allgemeinen auf das Gewicht.
Zur Ermittlung der aktivierbaren Kapazität der Schutzhüllensprengmittel
wurden folgende 4 Gemische aus eingefärbten, toluolhaltigen Mikrokapseln, Mikrohohlkörpern und Quarzsand
hergestellt:
x)
Gemisch Nr. 1: 100 GT 'Mikrokapseln, Korngröße:
Gemisch Nr. 1: 100 GT 'Mikrokapseln, Korngröße:
< 100 ,um
- 21 -
7 0 9 8 Π 7 / 1 2 1 7
Gemisch Nr. 2: 100 GT Mikrokapseln, Korngröße: <100 ,um
Gemisch Nr. 3:
10 GT Quarzsand, Korngröße: 100 - 300 ,um
100 GT Mikrokapseln, Korngröße:-cl00 ,um
10 GT Mikrohohlkörper aus geblähtem
Silikat,
Korngröße: 100 - 300 ,um
Gemisch Nr. 4:
100 GT Mikrokapseln, Korngröße:<
100 ,um
5 GT Mikrohohlkörper, Korngröße: 100 - 300 ,um 5 GT Quarzsand, Korngröße: 100 - 300 ,um
GT = Gewichtsteile
Von diesen Gemischen wurden je 5 GT zwischen je 2 dicke Glasplatten
eingebracht und die Platten vollflächig mit steigenden Drücken belastet. Nach Erreichung des Prüfdruckes wurde er
während 60 Sekunden konstant gehalten und dann wieder entfernt. Die ermittelten Ergebnisse zeigt nachstehende Tabelle 1:
Gemisch Nr. 1
Gemisch Nr. 2
Gemisch Nr. 3
Gemisch Nr. 4
Gemisch Nr. 2
Gemisch Nr. 3
Gemisch Nr. 4
% Kapselbruch bzw. -zerstörung
bei Drücken von | < . kp/ cm' |
I | 1,0 | 2,0 | 5,0 |
in | 0,5 | 0 | 0 | 20 | |
0,1 | 0 | 0 | 10 | 35 | |
0 | 0 | >90 | 100 | 100 | |
0 | 90 | >90 | 100 | 100 | |
75 | 85 | ||||
70 |
Die vergleichende Prüfung und deren Ergebnisse aus Tabelle 1 zeigen auf, daß die aktivierbare Kapazität aus den Mikrohohl körpern
als Schutzhüll ensprengmittel um ein Vielfaches höher
- 22 -
7098 0 7/1217
ist als der Druck allein oder der Druck in Verbindung mit einem kantigen und spitzigen Füllstoff. Sie zeigen ferner, daß
bei einem kantigen und/oder spitzigen Füllstoffgehalt die Menge an Mikrohohlkörpern reduziert werden kann.
Folgende 3 Einkomponentenklebstoffe wurden als Klebedübelmasse
hergestellt:
Klebstoff 1:
Klebstoff 2:
100 GT UP-Harz ' 10 GT mikroverkapseltes Peroxid,
40 %ig, Korngröße: < 50 ,um 30 GT Mikrohohlkörper aus geblähtem
Silikat, Korngröße: < 300 ,um 2 GT Magnesiumoxid 2 GT Zinkoxid
8 GT Olefinpfropfcopolymerpulver
mit 2,1 % Acrylsäure 20 GT Neuburger Kieselerde, gecoatet,
Korngröße: < 10 ,um
100 GT UP-Harz X^ 10 GT mikroverkapseltes Peroxid,
40 %ig, Korngröße: < 50 ,um 2 GT Magnesiumoxid 2 GT Zinkoxid 8 GT Olefinpfropfcopolymerpulver mit
2,1 % Acrylsäuregehalt
30 GT Quarzsand, gecoatet, Korngröße: <300 ,um
30 GT Quarzsand, gecoatet, Korngröße: <300 ,um
20 GT Neuburger Kieselerde, gecoatet, Korngröße: <10 ,um
709807/1217
Klebstoff 3: 100 GT UP-Harz X'
10 GT mikroverkapseltes Peroxid, 40 %ig,
Korngröße: < 50 ,um 2 GT Magnesiumoxid
2 GT Zinkoxid 8 GT Olefinpfropfcopolymerpulver
mit 2,1% Acrylsäure 50 GT Neuburger Kieselerde, gecoatet, Korngröße:
< 10 ,um
UP = ungesättigter Polyester Viskosität: 1. 700 cP
Styrolgehalt: 32 %
Säurezahl: 28
Styrolgehalt: 32 %
Säurezahl: 28
Die Klebedübelmassen wurden für die Anwendung in Kartuschen abgefüllt. Nach dem Anlegen von Bohrlöchern in einem Beton
der Güteklasse B 300 wurden dieselben gereinigt und mit Klebedübelmasse gefüllt. In die gefüllten Bohrlöcher wurden anschließend
normale Stahlschrauben von Hand und Ankerstangen maschinell gesetzt. Aus der Tabelle 2 gehen die ermittelten
Ergebnisse hervor.
- 24 -
7 0 S 3 ϋ 7 / 1 2 1 7
Dimension der Klebstoff-Schrauben, Nr. Ankerstangen
Stahlschrauben
M 4
M 4
Ankerstangen
M 12
M 12
Ankerstangen
M 12
M 12
x)
1 2 3
Stahl schraub en 1
M 4 2
1 2 3
1 2 3
Bohrloch- Setzart Aushärtedurchmesser zeit mm in Std. Aus zugs wert
kp
x)
Bemerkungen
4,0
Hand
12 keine 60 30
4,5
Hand
1,5
19
keine 62 35
12,5
o,
Maschine 24 1.200 1.000 600
13,0
Maschine 24 1.150 1.090 400
Alle Werte sind Durchschnittswerte aus je 5 Einzelprüfungen gute Durchhärtung
Dur chhärtung
weiche Masse, keine Härtung
gute Durchhärtung D ur chhärtung
weiche Masse, keine Hart ung
gute Durchhärtung Durchhärtung keine Durchhärtung
gute Durchhärtung Durchhärtung keine Durchhärtung
Die Ergebnisse aus Tabelle 2 zeigen auf, daß der Mikrohohlkörperzusatz
im Klebstoff 1 im Vergleich zu Klebstoff 3 eine größere aktivierbare Kapazität als Schutzhüll ensprengmitt el
erzeugt und damit eine erhöhte Härtungsgeschwindigkeit infolge verbesserter Durchmischung und gesteigerte Auszugswerte
liefert.
Folgende 2 Klebstoffmischungen wurden für Vorbeschichtungszwecke
hergestellt:
Klebstoff 1: 25 GT mikroverkapselter Metha-
crylatklebstoff, Korngröße:<
200 ,um 15 GT Harzbindemittel
4 GT hochdisperse Kieselsäure 6 GT Benzoylperoxid, 40 %ig in Weichmacher
50 GT Lösungsmittelgemisch
aus Benzin 60/90: Toluol 1 : 1
Klebstoff 2: Hatte dieselbe Zusammensetzung wie Kleb
stoff 1 + 10 GT Mikrohohlkörper.
Das in den Klebstoffen 1 und 2 enthaltene Harzbindemittel wird als Träger und Binder für die Mikrokapselfixierung auf der
Oberfläche benötigt.
Mit diesen Klebstoffen wurden je 10 Schrauben M 10 so beschichtet,
daß nach der Trocknung ca. 50 % der Gewindetäler ausgefüllt waren. Danach wurden Muttern mit einer Vorspannung von
3 mkp aufgedreht und angezogen. Beim Aufdrehen der Muttern auf die mit Klebstoff 1 vorbeschichteten Schrauben wurde die
- 26 -
709807/1217
Schicht partiell weggeschoben, während bei den mit Klebstoff 2 vorbeschichteten Schrauben durch in sich selbst nivellierende
und verdichtende Eigenschaften die Schicht in das Gewinde eingebaut wurde. Die Losbrechmomente waren nach 3 Stunden
folgende:
Schrauben mit Klebstoff 1: 200 cm kp
Variationskoeffizient: 40 % Schrauben mit Klebstoff 2: 310 cm kp
Variationskoeffizient: 18 %
Folgende 2 vor beschleunigt en Klebemörtel wurden hergestellt:
x)
Klebstoff 1 :
100 GT UP-Harz
15 GT mikroverkapseltes Peroxid,
15 GT mikroverkapseltes Peroxid,
40 %ig, Korngröße: <-100 ,am
2 GT Cobaltoktoat, 2 %ig in Weichmacher 40 GT Mikrohohlkörper, Korngröße: 4 300 ,um
1 GT Magnesiumoxid 3 GT Zinkoxid
1 GT hochdisperse Kieselsäure 5 GT Olefinpfropfcopolymerpulver,
6,0 % Acrylsäure 33 GT Quarzsand, gecoatet,
Korngröße 0,1 - 0,3 mm
Styrolgehalt: 40 %
Säurezahl: 24
Säurezahl: 24
Viskosität: 600 cP
709807/121 7
Klebstoff 2: Die Rezeptur des Klebstoffes Nr. 1 wurde
dahingehend geändert, daß anstelle 40 GT Mikrohohlkörper 40 GT Quarzsand, Korngröße
0,1-0, 3 mm, eingesetzt wurden.
Als Prüfkörper wurden Betonsteine eingesetzt. Die Betonsteine wurden 24 Stunden in der Tiefkühltruhe bei - 21 C vorgetempert
und dann auf die zu verklebenden Oberflächen die Klebstoffe 1 und 2 aufgetragen. Insgesamt wurden 4 Prüfkörper
hergestellt. Die Betonsteine wurden kräftig in das Klebstoffbett eingeklopft und die Prüfkörper wieder in die Tiefkühltruhe
(-21 C) gegeben.
Nach 4 Stunden war der Klebstoff 1 abgebunden und lieferte nach einer Bruchbelastung einen Bruch außerhalb der Klebefuge.
Der Klebstoff 2 zeigte nach 24 Stunden nur eine Anhärtung. Die Prüfkörper waren von Hand in der Klebefuge zu trennen.
Folgende 2 Dichtungsmassen wurden hergestellt:
Dichtungsmasse 1: 100 GT Polysulfidpolymer
5 GT mikroverkapseltes Bleidioxid, Korngröße: 100-300 /um
30 GT Mikrohohlkörper,
Korngröße : 300 /im
30 GT chlorierter Weichmacher
5 GT hochdisperse Kieselsäure
45 GT Füllstoff, wie Kreide, gecoatet
28
7 0 9 7/1217
Dichtungsmasse 2: 100 GT Polysulfidpolymer
5 GT mikroverkapseltes Bleidioxid,
Korngröße: 100- 300 ^im
30 GT chlorierter Weichmacher
5 GT hochdisperse Kieselsäure
' 45 GT Füllstoff, wie Kreide,
gecoatet
30 GT Quarzsand, Korngröße: 0, 3 mm
Jede Dichtungsmasse wurde je zwischen 2 Flanschflächen eingebracht
und dieselben verschraubt. Nach 24 Stunden war die Dichtungsmasse 1 durchvulkanisiert, während die Dichtungsmasse
2 noch plastisch und weich war.
Folgende-Spachtel-, Füll-, und Stampfmasse wurde hergestellt:
100 GT Acrylpoiymeres
8 GT mikroverkapseltes Peroxid, 40%ig 50 GT Mikrohohlkörper, Korngröße
< 300yum 150 GT Quarz sand ^0,5 mm
2 GT hochdisperse Kieselsäure
Acrylpoiymeres : .
40 %ig gelöst j η Acrylmonomeren
Viskosität: 2.500 cP
Mit einem Teil dieser Masse wurden Betonoberflächen gespachtelt. Die Oberflächen waren nach 8 Stunden durchgehärtet und schleifbar.
Mit dem anderen Teil der Masse wurde ein Bohrloch gefüllt und die Masse mit einem Stahlmeißel eingestampft.
- 29 -
709807/12 17
Nach 4 Stunden war die Masse durchgehärtet.
Folgende 2 Klebe- und Überzugsmittel wurden hergestellt:
Klebstoff 1: 100 GT Epoxidharz, mikr ο verkapselt,
Epoxidwert: 0,5, Korngröße:
< 300/im
100 GT Polyamidoamin (Härter)
40 GT Mikrohohlkörper, Korngröße: 300 yum
5 GT hochdisperse Kieselsäure 55 GT Kreide, gecoatet
Klebstoff 2: Die Rezeptur des Klebstoffes 1
wurde abgeändert und anstelle von 40 GT Mikrohohlkörper wurden 40 GT Quarzsand, Korngröße 0, 3mm
eingesetzt.
Beide Klebstoffe wurden geteilt und jeweils folgende Verklebungen und Überzüge hergestellt:
a) Beton auf Beton Klebstoffauftrag erfolgte mit Spachtel,
anschließend wurde verpreßt.
b) Der Überzug wurde auf eine KunststeinfLäche mit einem Spachtel aufgezogen.
Bei der Beton/Beton-Verklebung lieferte Klebstoff 1 nach 24 Stunden
einen monolithischen Verbund. Der Bruch erfolgte außerhalb der Klebefuge. Der Klebstoff 2 war erst nach 6 Tagen durchgehärtet
und lieferte einen Bruch in den Grenzflächen der Klebezone.
- 30 -709807/1217
Bei den gespachtelten Kunststeinoberflächen lieferte der Klebstoff
1 nach 24 Stunden eine homogene Überzugsschicht, während Klebstoff 2 noch klebrig war.
Folgender Holzleim auf wäßriger Dispersionsbasis wurde hergestellt:
100 GT Polyvinylaceiatdispersion, homopolar, 50 %ig
5 GT mikroverkapseltes Vanadiumacetylacetonat, 10 % ig in Glykolbutylester
35 GT Mikrohohlkörper, Korngröße: 100-300pn 30 GT Leichtspat
Mit diesem Holzleim wurden Zapfenverleimungen mit Buchenholz durchgeführt.
Nach 8-tägiger Lagerung wurden die verleimten Prüfkörper 4 Wochen in kaltem Wasser gelagert. Während bei der Nullprobenverleimung,
d. h. ohne mikroverkapseltes Vanadiumacetylacetonat,
sich nach 2 Wochen die Leimfuge öffnete, war die aidere nach
4 Wochen noch einwandfrei. Vanadiumacetylacetonat kann nicht direkt in die Leimdispersion eingearbeitet werden, da dieselbe
sofort koaguliert.
Einem handelsüblichen Polychloroprenklebstoff wurde folgendes zugesetzt:
Klebstoff 1: 100 GT Polychloroprenklebstoff
25 GT Toluol-Mikrokapseln Korngröße: < 100/um
25 GT Mikrohohlkörper
- 31 709807/1217
Klebstoff 2: 100 GT Polychloroprenklebstof:
25 GT Toluol-Mikrokapseln
Mit diesen Klebstoffen wurden Gummiprofile beschichtet. Nach dem Abdampfen der Lösemittel wurden die Profile 14 Tage
gelagert. Die Profile mit den reaktivierbaren Kleb stoff schichten
wurden dann auf eine Buchenholzfläche gelegt und mit dem Hammer kräftig angeklopft. Die mit dem Klebstoff 1 beschichteten Profile waren nach 10 Minuten mit dem, Buchenholz verbunden,,
während Klebstoff 2 nur einzelne Haftpunkte lieferte.
Beispiel 10 .
In Kartuschen abgepackte Proben der Klebstoffe aus Beispiel 2 wurden 6 Monate bei Raumtemperatur gelagert. Mit diesen
Massen wurden- wie in Beispiel 2 beschrieben- wieder Stahlschrauben eingeklebt.
Die rheologischen Eigenschaften und die Fe stigke its werte entsprechen
den ursprünglichen Ergebnissen.
Folgende 2 Harzmatten wurden hergestellt:
Harzmatte 1 . ..-■;.-. ... ■
Harzaufbau: 100 GT UP-Harzgemisch .
4 GT mikroverkapseltes Peroxid, 40 %ig, Korngröße:
ton
GT Kreide, gecoätet 5 GT Zinkstearat 1 GT Magnesiumoxid
40 GT Mikrohohlkörper
Korngröße: 0,1-0,3 mm
9o';=7 / 1 2-1 7 V-"
Mit dieser Harzlösung wurde eine Glasfasermatte imprägniert. Der Glasgehalt betrug in der Harzmatte ca. 30 Gewichtsprozent.
Harzmatte 2
Harzaufbau: 100 GT UP-Harzgemisch
4 GT mikroverkapseltes Peroxid,
40 %ig, Korngröße <40/im
140 GT Kreide, gecoatet
5 GT Zinkstearat
1 GT Magnesiumoxid
Mit dieser Harzlösung wurde eine Glasfasermatte imprägniert. Der Glasgehalt betrug in der Harzmatte ca. 30 Gewichtsprozent.
Beide Massen wurden bei 140 C und einem Druck von 4 kp/cm
verpreßt. Die Harzmatte 1 war nach 5 Minuten einwandfrei durchgehärtet, während Harzmatte 2 noch klebrig und weich war.
709c 0 7/1217
- 33 -
Claims (26)
1. Verwendung von Mikrohohlkörpern in reaktivierbaren Einkomponentenmassen,
in denen wenigstens einer der Reaktionspartner, Reaktionsinitiatoren, Reaktionsbeschleuniger
und/oder Hilfsstoffe durch Schutzhüllen temporär
wirksam inaktiviert vorliegt, als durch Druck-, Scher-,
Rotations- und/oder Torsionskräfte aktivierbares Schutzhüllensprengmittel
und als in sich selbst nivellierender und/ oder verdichtender Füllstoff.
2. Masse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mikrohohlkörper aus expandierten und/oder geblähten anorganischen
Stoffen, insbesondere geblähten Silikaten, vorzugsweise Calciumsilikaten, sind.
3. Masse nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Mikrohohlkörper aus Glas sind.
4. Masse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mikrohohlkörper aus Kunststoffen, insbesondere Duroplaste^
sind.
5. Masse gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mikrohohlkörper eine Hohlkugelform haben.
6. Masse gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Teilchengröße der Mikrohohlkörper <1500 /um, insbesondere
<500 ^m, ist.
7. Masse gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß Mikrohohlkörpergemische verwendet werden.
8. Masse gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Zusatz an Mikrohohlkörpern zwischen
7098 0 7/1217
1 und 600 Gewichtsprozent- bezogen auf die ungefüllte Massebeträgt.
9. Masse gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß sie anorganische, metallorganische und/oder organische reaktive und/oder reaktivierbare Stoffe enthalten.
10. Masse gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die reaktivierbaren anorganischen Stoffe Gips, Silikate und /oder hydraulisch abbindende Zemente sind.
11. Masse gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die reaktiven und/oder reaktivierbaren Stoffe Monomere, Dimere, Oligomere, Polymere und/oder Elastomere
sind.
12. Masse gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß der durch Schutzhüllen temporär wirksam inaktivierte Reaktionspartner ein Coreaktant zu den nichtumhüllten reaktiven
Stoffen ist.
13. Masse gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß der durch Schutzhüllen temporär wirksam inaktivierte Reaktionsinitiator ein anorganisches und/oder organisches
Oxidationsmittel, Metalloxid, Peroxysäure, Peroxid und/oder Hydroperoxid ist.
14. Masse gemäß einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der durch Schutzhüllen inaktivierte Reaktionsinitiator
eine Härterkomponente ist.
15. Masse gemäß einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß der durch Schutzhüllen temporär wirksam inakti-
709807/1217
vierte Reaktionsbeschleuniger eine metallorganische
Verbindung, ein Amin, Amid, Imin, Mercaptan und/oder Azokörper ist.
Verbindung, ein Amin, Amid, Imin, Mercaptan und/oder Azokörper ist.
16. Masse gemäß einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
daß der durch Schutzhüllen temporär wirksam inaktivierte Reaktionsstoff ein inertes Lösungsmittel
ist.
17. Masse gemäß einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet,
daß die durch Schutzhüllen temporär wirksam inaktivierten Reaktionspartner, Reaktionsinitiatoren und/oder
Reaktionsbeschleuniger Teilchengrößen < 1 500 jam, insbesondere
< 1000 μτη , aufweisen.
18. Masse gemäß einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet,
daß sie zusätzlich Fasern, Thixotropiemittel und/ oder andere Füllstoffe enthalten.
19. Masse gemäß einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mikrohohlkörper, Schutzhüllen, Fasern und/ oder Füllstoffe mit Haftbrücken bildenden Verbindungen, wie
Silane, Chromkomplexe, vorbehandelt sind.
20. Masse gemäß einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mikrohohlkörper und/oder Füllstoffe zur Inaktivierung gegenüber Chemisorptionsvorgängen mit Fettsäuren,
Fettsäureestern oder dergl. überzogen sind.
21. Masse gemäß einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet,
daß sie Mischungen von flüssigen, pastösen, thixotropen, halbfesten und/oder festen Stoffen sind.
709 8 07/1217 -36-
2B36319
22. Masse gemäß einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet,
daß sie in sich selbstnivellierend und/oder selbstverdichtend :o ist.
23. Verfahren zum Reaktivieren der Masse gemäß einem der Ansprüche
1 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß die vor, während und/oder nach dem Applizieren auf die Masse aufzubringenden
Druck-, Scher-, Rotations- und/oder Torsionskräfte aus den
Mikrohohlkörpern kantige und/oder spitzige Schutzhüllensprengmittel
zum Sprengen der Schutzhüllen erzeugen und die freigesetzten reaktiven Stoffe die vorprogrammierte Reaktion initiieren.
24. Verwendung der Masse gemäß einem der Ansprüche 1 bis 23 für Klebe-, Haft-, Dicht-, Spachtel-, Füll-, Stampf- und Überzugszwecke.
25. Verwendung der Masse gemäß einem der Ansprüche 1 bis 23,
für den Modell- und/oder Werkzeugbau.
26. Verwendung der Masse gemäß einem der Ansprüche 1 bis 23 zur Herstellung von Preß-, Hohl- und/oder Spritzkörpern.
70 9 807/1217
Priority Applications (15)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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IT2574876A IT1062141B (it) | 1975-08-14 | 1976-07-27 | Composizione induribile a un solo componente processo per la sua preparazione e il suo indurimento e suo impiego |
FR7622954A FR2320975A1 (fr) | 1975-08-14 | 1976-07-28 | Matiere durcissable a un seul constituant dans laquelle au moins l'un des partenaires reactionnels se presente a l'etat temporairement inactive par des gaines protectrices, procede pour la preparation et le durcissement de cette matiere et son utilisation notamment comme matiere de collage, de remplissage et de revetement |
BE169442A BE844750A (fr) | 1975-08-14 | 1976-07-30 | Matiere durcissable a un seul constituant, procede pour sa preparation et son durcissement, et utilisation de cette matiere |
SU762387553A SU869561A3 (ru) | 1975-08-14 | 1976-08-11 | Полимерна композици |
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