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Schußfaden-Eintragvorrichtung für schützenlose Webmaschinen Die Erfindung
bezieht sich auf eine Schußfaden-Eintragvorrichtung für schützenlose Webmaschinen
mit Schußfadenentnahme von ortsfest gehalterten Spulen und gegenläufig bewegbaren
Eintragorganen, insbesondere Greiferstangen, zur Schußfadenübergabe etwa in Webfachmitte
von einem Zubringergreifer auf einen Abnehmergreifer, wobei wenigstens ein Greifer
eine steuerbare Schußfaden-Klemmeinrichtung mit gegen Federkraft bewegbarem Klemmteil
aufweist.
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Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art ist sowohl der Zubringergreifer
als auch der Abnehmergreifer mit einer gesteuerten Klemmeinrichtung für den Schußfaden
versehen (DT-OS 17 10 292). Dabei werden die Klemmeinrichtungen zur Fadenübergabe
in Webfachmitte durch Hebel betätigt, die vo; außen her in quer zur Schußfadenrichtung
stehenden Ebenen
durch die Kettfäden des Webfaches hindurchgreifen.
Da hierbei seitliche Kräfte auf die Eintragorgane wirken, müssen diese an der Weblade
geführt und abgestützt sein. Die Betätigung der Klemmeinrichtungen durch die von
außen kommenden Hebel kann nicht während der Längsbewegung der Eintragorgane erfolgen,
sondern nur bei kurzzeitig stillstehenden Eintragorganen, was für die letzteren
einen Antrieb mit einer Rast erfordert. Bei jedem Zyklus müssen deshalb den nicht
unerheblichen Massen der außer den Eintragorganen selbst an der Bewegung beteiligten
Antriebselemente hohe Beschleunigungen erteilt werden. Dies führt zu entsprechenden
Massenkräften und notwendigerweise zu einer Begrenzung der erreichbaren Tourenzahlen
der Webmaschine. Weiterhin ist eine Betätigung von Klemmeinrichtungen bei gegenläufig
bewegbaren Greifern mittels durch die Kettfäden hindurchgehender Hebel nur bei einbahnigen
Webmaschinen durchführbar. Bei Webmaschinen zur Herstellung zweier Gewebe übereinander
wäre eine Betätigung von übereinanderliegenden Greifern mit durch die Kettfäden
bewegten Hebeln und eine dazu unumgänglche notwendige Abstützung auch der unteren
Greifer an der Weblade nicht möglich.
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Bekannte Abnehmergreifer mit steuerbaren Klemmeinrichtungen müssen
weit geöffnet und jeweils auch in geöffnetem Zustand in das Webfach hineinbewegt
werden, um den Schußfaden vom Zubringergreifer übernehmen zu können. Dies geschieht
insbesondere so, daß der Abnehmergreifer in Webfachmitte in
seiner
geöffneten Position stehen bleibt und der Zubringergreifer in ihn hineinfährt. Hierbei
ist eine genaue gegenseitige Stellung der beiden Greifer unumgänglich, weil der
Schußfaden gewissermaßen in der Luft vom Abnehmer erfaßt werden muß. Dies und die
Notwendigkeit einer Abstützung an der Weblade gilt ferner auch für Abnehmergreifer,
bei denen die Klemmeinrichtung beim Hineinbewegen in das Webfach durch eine Sperre
geöffnet gehalten wird, die in der über gabeposition in Webfachmitte durch Anstoßen
einer nach außen geführten, abgewinkelten Stange an einen Anschlag plötzlich aufgehoben
wird, so daß dann eine bewegliche Klemmbacke unter der Kraft einer Feder in einem
kurzen Impuls gegen eine feste Backe geschlagen wird (DT-OS 19 61 689).
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Ein schnelles Zuschlagen eines Klemmteiles bringt immer die Gefahr
mit sich, daß der zu übernehmende Schußfaden gequetscht oder sogar durch den Schlag
durchgetrennt wird.
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Bei den bekannten Vorrichtungen muß der gesteuerte Abnehmergreifer
jeweils verhältnismäßig weit aus dem Webfach herausfahren, damit die Klemmeinrichtung
geöffnet werden kann.
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Dies führt meist zu einem unerwünscht hohen Schußfadenabfall, zumal
das ohnehin aus Sicherheitsgründen bei einem gesteuerten oder auch bei einem ungesteuerten
Zubringergreifer überstehend gelassene Schußfadenende zu der durch das Hinausfahren
des Abnehmergreifers bedingten verlorenen Länge noch hinzukommt.
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Ziel der Erfindung ist es, bestehende Nachteile und Unzulänglichkeiten
zu überwinden und eine Schußfaden-Eintragvorrichtung mit gegenläufig bewegbaren
Eintragorganen und einer steuerbaren Klemmeinrichtung an wenigstens einem Greifer
zu schaffen, die in vorteilhafter Weise eine Betätigung der Schußfaden-Klemmeinrichtung
in Webfachmitte ermöglicht, ohne daß dabei die Kettfäden durchgreifende Elemente
benötigt werden und ohne daß die Betätigung der Klemmeinrichtung bzw. Klemmeinrichtungen
notwendigerweise eine besondere Abstützung der Greifer an der Weblade oder anderen
Elementen innerhalb des Webfaches erfordert. Die Erfindung will bei einer derartigen
Vorrichtung auch erreichen, daß sie für eine Webmaschine zum zweibahnigen Weben
mit zwei übereinander angeordneten Paaren von Eintragorganen geeignet ist. Weiterhin
strebt die Erfindung eine solche Ausbildung der Vorrichtung an, daß es nicht erfor-Bereich
ist, einen mit steuerbarer Klemmeinrichtung versehenen Abnehmergreifer im geöffneten
Zustand in das Webfach bis zur Übernahmeposition hineinzubewegen. Mit der Erfindung
soll ferner eine Vorrichtung der genannten Art insgesamt und in ihren Einzelheiten
vorteilhaft und möglichst einfach gestaltet werden. Ziel der Erfindung ist es weiterhin,
einen Abnehmergreifer mit steuerbarer Klemmeinrichtung für den Schußfaden zu schaffen,
der eine besonders günstige Übernahme des Schußfadens vom Zubringergreifer ermöglicht
und der,außerdem auch für eine sichere Übernahme mehrerer gleichzeitig einzutragender
Schußfäden sowie für die Übernahme
von Schußfäden aus schwierigem
Material geeignet ist.
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Weitere Probleme, mit denen sich die Erfindung befaßt, ergeben sich
aus der Erläuterung der aufgezeigten Lösung.
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Die Erfindung sieht vor, daß ein an einem oder jeweils an beiden Greifern
befindliches federbelastetes Klemmteil über ein Zugglied mit einem Betätigungshebel
od.dgl. verbunden ist, der an einer bei allen Bewegungen des Eintragorgans außerhalb
des Webfaches verbleibenden Stelle am Eintragorgan oder einem mit ihm verbundenen
Teil schwenkbar angeordnet und zur Beeinflussung des Klemmteiles mittels des Zuggliedes
durch relativ zum Eintragorgan feststehend angebrachte Steuerteile bewegbar ist.
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Damit ist eine Schußfaden-Eintragvorrichtung geschaffen, bei der eine
Klemmeinrichtung in Webfachmitte gesteuert betätigt werden kann, ohne daß es dazu
durch die Kettfäden hindurchtretende Elemente bedarf und ohne daß die Greifer auf
ihrem Weg in unerwünschter Weise beeinflußt werden. Die Betätigung der Klemmeinrichtung
kann während der Bewegung der Eintragorgane und ohne Vorhandensein besonderer Abstützteile
für die Greifer innerhalb des Webfaches erfolgen, so-daß auch kein kurzzeitiger
Stillstand und somit keine Rast im Antrieb der Eintragorgane vorgesehen zu werden
braucht. Dies ist in mehrfacher Hinsicht von besonderem Vorteil. Die Vorrichtung
ist einfach im Aufbau und gestattet es, die zu bewegenden Massen klein zu halten.
Weiterhin ermöglicht es die Erfindung, bei der Herstellung von zwei Geweben übereinander
mit
gesteuerten Klemmeinrichtungen zu arbeiten. In jedem ialle bietet die Erfindung
ferner den Vorteil, daß selbst sciiwierig zu behandelndes Schußfadenmaterial, z.B.
Filamente usw., einwandfrei eingetragen werden können und daß auch ein gleichzeitiges
Eintragen mehrerer Schußfäden (Doppelfadeeintrag od.dgl.) sicher durchgeführt werden
kann.
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Bei einem Zubringergreifer mit steuerbarer Klemmeinrichtung ist vorteilhaft
ein zur Beeinflussung des Klemmteiles beim Annehmen des einzutragenden Schußfadens
dienendes erstes Kurvenstück und ein zur Beeinflussung des Klemmteiles bei der Übergabe
des Schußfadens an den Abnehmergreifer dienendes zweites Kurvenstück vorgesehen.
Die Kurvenstücke lassen sich ohne weiteres so anbringen, daß sie gut zugänglich
sind.
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Durch entsprechende Formgebung derselben kann der Hub der Bewegung
des an ihnen entlanggehenden Betätigungshebels in Abhängigkeit vom Weg des Eintragorgans
je nach den Erfordernissen gewählt werden, so daß die richtige Annahme des einzutragenden
Schußfadens sichergestellt ist und auch der Übergabevorgang in Webfachmitte einwandfrei
vonstatten geht.
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Es kann zweckmäßig sein, in der über das Zugglied gehenden Verbindung
zwischen dem Klemmteil des Greifers und der Betätigungshebel eine Feder, etwa eine
Schraubenfeder als Zugfeder oder auch eine Blattfeder, vorzusehen. Durch eine solche
Feder können u.a. günstige Verhältnisse in der Kraftübertragung erzielt werden und
es läßt sich auch eine Übersetzung in den Betätigungswegen erreichen.
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Das betreffende Kurvenstück kann so ausgebildet sein, daß die Klemmeinrichtung
des Zubringergreifers für die Übergabe des Schußfadens an den Abnehmergreifer zu
einem vorgebbaren Zeitpunkt voll geöffnet wird. Die Erfindung sieht weiterhin aber
auch vor, daß die Klemmeinrichtung des Zubringergreifers für den Übergabevorgang
im Bereich der Webfachmitte nur entlastet, aber nicht oder nicht wesentlich geöffnet
wird. Hierzu läßt sich der Verlauf des zweiten Kurvenstückes und die Dimensionierung
einer im Kraftübertragungsweg vorgesehenen Feder so wählen, daß das Klemmteil im
Zubringergreifer zu dem gewünschten Zeitpunkt lediglich von der Kraft seiner Belastungsfeder
entlastet wird, derart, daß der Schußfaden nach dem Erfassen durch den Abnehmergreifer
von diesem bei seinem Rückgang leicht aus dem Zubringergreifer herausgezogen werden
kann. Dies hat sich als sehr günstig erwiesen.
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Es ist durchaus möglich, einen Zubringergreifer mit gesteuerter Klemmeinrichtung
mit einem nicht gesteuerten Abnehmergreifer zusammenarbeiten zu lassen, namentlich,
wenn es sich um Schußfäden handelt, die hinsichtlich der Mitnahme durch eine einfache
Greiferklemme keine besonderen Probleme aufwerfen.
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Generell hat es sich als zweckmäßig erwiesen, einen Abnehmergreifer
vorzusehen, der in an sich bekannter Weise hakenförmig ausgebildet ist.
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Für einen gesteuerten Abnehmergreif er sieht die Erfindung vor, daß
die Steuerteile zum Bewegen des über das Zugglied auf das Klemmteil wirkenden Betätigungshebels
eine zum Öffnen und Schließen des Klemmteiles im Bereich der Gewebekante dienendes
ersten Kurvenstück und ein zum Öffnen und Schließen des Klemmteiles im Bereich der
Webfachmitte bei der Übernahme des Schußfadens dienendes zweites Kurvenstück aufweisen.
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Diese Ausbildung gestattet es, den Abnehmergreifer mit geschlossener
Klemmeinrichtung in das Webfach hineinzubewegen, so daß die Klemmeinrichtung erst
im Bereich der Webfachmitte gesteuert geöffnet zu werden braucht. Dies ist u.a.
im Hinblick auf den Ablauf und die Dauer der Bewegungen mit den dabei auftretenden
Kräften sehr günstig. Weiterhin ist es durch die Erfindung möglich, die Klemmeinrichtung
des Abnehmergreifers bei dessen Auswärtsbewegung schon auf dem letzten Teil seines
Weges noch im Webfach gesteuert zu öffnen, wobei dann der Rest des eingetragenen
Schußfadens vom Greifer als Schlaufe durchgezogen wird. Dadurch kann der Abfall
an Schußfadenmaterial äußerst gering gehalten werden, weil die Schußfadenlänge praktisch
so gewählt werden kann, daß sie nur bis zur Gewebekante reicht.
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Gegenstand der Erfindung ist weiterhin eine Schußfaden-Eintragvorrichtung
mit einem Abnehmergreifer, der einen gegen eine feste Anlagefläche andrückbaren,
federbelasteten und
gesteuert bewegbaren Klemmteil aufweist und
sich dadurch kennzeichnet, daß zwischen dem Klemmteil und der Anlagefläche ein bewegliches
Zwischen-Klemmstück angeordnet ist.
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Letzteres ist dabei insbesondere schwenkbar gehalten.
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Eine solche Ausführung hat den besonderen Vorteil, daß das Zwischen-Klemmstück
in seiner Form und Größe sowie in seiner Lage relativ zu den anderen Teilen des
Greifers optimal auf die gewünschte Klemmfunktion abgestellt werden kann, während
sich das Klemmteil seinerseits im Hinblick auf seine Funktion zur Aufbringung der
Klemmkraft besonders günstig gestalten läßt. Deshalb ist ein derart ausgebildeter
Abnehmergreifer gerade auch für das gleichzeitige Eintragen von mehreren Schußfäden
sowie für schwierig zu behandelndes Schußfadematerial sehr geeignet.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung weist ein hakenartig ausgebildeter
Abnehmergreifer, insbesondere ein- solcher der vorstehend erläuterten Art, vor dem
Hakengrund im Bereich des Klemmteiles oder eines Zwischen-Klemmstückes eine Fadenanlage
auf. Letztere kann namentlich durch einen fest eingesetzten Stift od.dgl. gebildet
sein.
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Ein derartiger Greifer ermöglicht bei Vorhandensein einer steuerbaren
Klemmeinrichtung eine Durchführung des Obergabevorganges in besonders vorteilhafter
Weise. So kann sich der vom Zubringergreifer herangeführte Schußfaden beim teilweisen
Hineinfahren des Abnehmergreifers in den Zubringergreifer
bzw.
bei einer teilweisen Überdeckung beider Greifer in Webfachmitte zunächst in den
Abnehmergreifer einhängen oder einkuppeln, bevor er vollständig zwischen die Teile
der Klemmeinrichtung gelangt und sodann durch dieselben festgehalten wird. Die Fadenanlage
verhindert, daß der Schußfaden beim Einhängen vor dem Schließen der Klemmeinrichtung
in den Hakengrund gelangen und somit den Bereich der Klemmeinrichtung verlassen
kann.
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Das die Verbindung zwischen dem Betätigungshebel und dem Klemmteil
der Klemmeinrichtung des betreffenden Greifers herstellende Zugglied verläuft vorteilhaft
innerhalb des mit dem Greifer ausgestatteten Eintragorgans, namentlich im Inneren
einer rohrförmigen Greiferstange. Das Zugglied ist zweckmäßig ein flexibles Organ
in Form eines Bandes aus synthetischen Fäden, einer Schnur od.dgl.
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Eine für doppelbahniges Weben geeignete Vorrichtung kennzeichnet sich
gemäß der Erfindung durch zwei in an sich bekannter Weise übereinander angeordnete
Paare von gegenläufig bewegbaren Eintragorganen, bei denen die Zubringergreifer
und/oder die Abnehmergreif er jeweils ein über ein Zugglied betätigbares Klemmteil
aufweisen. Zweckmäßig sind dabei die Klemmteile von sich jeweils gleichsinnig bewegenden
Greifern mittels ein und desselben Betätigungshebels beeinflußbar.
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Die Eintragorgane der Vorrichtung sind vorteilhaft in an sich bekannter
Weise unabhängig von der Weblade an feststehenden Teilen geführt. Weiterhin ist
es besonders günstig, die Eintragorgane in an sich bekannter Weise ohne Stillstand
oder Rast mittels durchlaufenden Antriebs zu bewegen, insbesondere eines Zykloidengetriebes,
wie es;dem Fachmann für den Antrieb der Eintragorgane zur Verfügung steht. Dies
ergibt in Verbindung mit der erläuterten Steuerung von Greifer-Klemmeinrichtungen
hohe Leistungen bei sicherer Erfassung und Übergabe der Schußfäden. Bei einem solchen
durchlaufenden Antrieb bleiben die Greiferwege völlig konstant, d.h. ein Lagerspiel
oder ein Durchbiegen vli Hebeln überträgt sich nicht auf die Endlagen der Greifer.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus der nachstehenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen, aus der zugehörigen
Zeichnung und aus den angefügten Ansprüchen. Es zeigen: Fig. 1 eine Schußfaden-Eintragvorrichtung
gemäß der Erfindung an einer Webmaschine in Draufsicht, Fig. 2 einen Schlitten der
Vorrichtung in Draufsicht, Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III - III in Fig.
2, Fig. 4 einen Zubringergreifer in Draufsicht, Fig. 5 einen Abnehmergreifer in
Draufsicht und Fig. 6 eine Seitenansicht des Abnehmergreifers nach Fig. 5.
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In Fig. 1 sind von einer Webmaschine schematisch die Weblade 1 und
einige Schäfte 2 angedeutet. Die letzteren bilden jeweils aus den Kettfäden 3 das
Webfach, in das ein Schußfaden S mittels gegenläufig bewegbarer Eintragorgane in
Form von Greiferstangen 4, 5 mit Zubringergreifer 6 und Abnehmergreifer 7 bei Fadenübergabe
etwa in Webfachmitte nach dem Dewas-Prinzip eingetragen wird. Auf der Seite des
Zubringergreifers 6 ist ein Vorlegeorgan 8 und eine Schere 9 für den Schußfaden
schematisch angedeutet. Das fertige Gewebe ist mit der Ziffer 10 bezeichnet.
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Bei der Webmaschine kann es sich um eine einbahnig arbeitende Maschine
oder insbesondere auch um eine Maschine zur gleichzeitigen Herstellung von zwei
Geweben übereinander handeln. Die nachfolgende Erläuterung der Fig. 2 und 3 in Verbindung
mit Fig. 1 bezieht sich auf eine für doppelbahniges Weben eingerichtete Ausführung
der erfindungsgemäßen Schußfaden-Eintragvorrichtung.
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Zu beiden Seiten der Kettfadenschar 3 ist jeweils ein Paar von Führungsstäben
12, 13 ortsfest angebracht, auf denen blockförmige Schlitten 14, 15 gleiten können.
In jedem dieser Schlitten sind die hinteren Enden von rohrförmigen Greiferstangen
4, 5 befestigt, so daß sie durch Vor- und Zurückschieben der Schlitten 14, 15 in
das geöffnete Webfach hinein und aus diesem wieder herausbewegt werden können. In
Fig. 1 sind mit den Ziffern 16, 17 feststehende vordere Führungen für die Greiferstangen
4, 5 bezeichnet. Der Antrieb
der beiden Schlitten 14, 15 geschieht
vorteilhaft über ständig umlaufende, hier nicht dargestellte Zykloidengetriebe,
wie sie grundsätzlich dem Fachmann als Greiferstangenantrieb bekannt sind. In den
Fig. 1 und 2 sind lediglich Schubstangen 11 od.dgl. angedeutet, die gelenkig mit
den Schlitten 14, 15 verbunden sind und Ausgangsglieder der erwähnten Zykloidengetriebe
sein können.
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Bei der dargestellten Ausführung ist sowohl der Abnehmergreifer 7
als auch der Zubringergreifer 6 mit einer steuerbaren, in Fig. 1 bei der Ziffer
18 bzw. 19 nur schematisch angedeuteten Klemmeinrichtung versehen. Vorteilhafte
Ausbildungen von Greifern mit Klemmeinrichtungen werden weiter unten in Verbindung
mit Fig. 4 bis 6 der Zeichnung noch erläutert werden. Wie Fig. 1 erkennen läßt,
führt von den Klemmeinrichtungen 18 bzw. 19 im Zubringergreifer 6 und im Abnehmergreifer
7 jeweils ein durch die zugehörige Greiferstange 4 bzw. 5 hindurchgehendes Band
20 bzw. 21 aus Kunststoffgewebe od.dgl. zum hinteren Ende der Greiferstange, wo
es aus dieser austritt und mit einem Arm 22a, 23a eines winkelförmigen, auf dem
betreffenden Schlitten 14 bzw. 15 schwenkbar gelagerten Betätigungshebels 22 bzw.
23 verbunden ist. Jeder Betätigungshebel weist an seinem anderen, freien Arm 22b,
23b eine drehbar gelagerte Abtastrolle 24 auf, die bei der Schlittenbewegung jeweils
an ihr zugewandten, Steuerkurven bildenden Rändern von auf Halterungen 25 einstellbar
befestigten Kurvenstücken 26, 28 bzw. 27, 29 entlanglaufen. Diese Kurvenstücke 26
bis 29 sind so angebracht
und ausgebildet, daß die Betätigungshebel
22, 23 an bestimmten Stellen des Weges der Schlitten 14, 15 mit den Eintragorganen
4, 5 um gewünschte Beträge verschwenkt werden, wodurch über das am Betätigungshebel
22 bzw. 23 befestigte Band 20 bzw. 21 die Klemmeinrichtung 18 bzw. 19 im Greifer
beeinflußt wird. Bei der dargestellten Ausführung dienen die Kurvenstücke 26 und
28 zur Steuerung der Klemmeinrichtung 18 im Zubringergreifer 6, und zwar beim Annehmen
der durch das Organ 8 vorgelegten Schußfadens S, der durch die Schere 9 vom fertigen
Gewebe abgeschnitten wird, sowie bei der Übergabe des Schußfadens in Webfachmitte,
während die Kurvenstücke 27 und 29 zur Steuerung der Klemmeinrichtung 19 im Abnehmergreifer
7 beim Ablegen des Schußfadenendes im Bereich der Gewebekante K sowie beim Übernehmen
des Schußfadens in Webfachmitte bestimmt sind.
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Die Fig. 2 und 3 zeigen im einzelnen eine zweckmäßige Ausbildung des
Schlittens 15 mit Betätigungshebel 23 auf der Seite der Abnehmergreifer 7. Der Betätigungshebel
23 mit seinem die z.B. durch ein Kugellager gebildete Abtastrolle 24 tragenden Arm
23b sitzt mit einer Nabe 31 auf einem Zapfen 32, der in einer im Schlitten 15 gehaltenen
Hülse 33 drehbar, aber axial unverschiebbar gelagert ist. An der Nabe 31 sowie an
einer zweiten, ebenfalls auf dem Zapfen 32 am unteren Ende sitzenden Nabe 34 sind
auf die Greiferstangen 5 hin gerichtete Arme 23a befestigt, die insbesondere durch
Blattfedern gebildet sind und an ihren anderen
Enden lösbar mit
den Enden der durch die Greiferstangen 5 gehenden Bänder 21 verbunden sind. Somit
können durch ein und denselben, von den Kurvenstücken 27, 29 betätigten Hebel 23
die Klemmeinrichtungen 19 an beiden übereinander angeordneten Abnehmergreifern 7
gleichzeitig und in gleicher Weise beeinflußt werden.
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Die Ausbildung des Schlittens 14 mit dem Betätigungshebel 22 auf der
Seite der Zubringergreifer 6 kann derjenigen nach Fig. 2 und 3 entsprechen. Wie
Fig. 1 zeigt, kann auf dieser Seite der Vorrichtung jeweils auch eine Zugfeder 30
in Form einer Schraubenfeder od.dgl. im Kraftübertragungsweg vorgesehen sein, etwa
jeweils zwischen dem Ende des betreffenden Bandes 20 und dem zugehörigen Arm 22a,
wobei diese Arme starre Teile oder aber ebenfalls Blattfedern sein können.
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Die Steifigkeit der im Kraftfluß liegenden Federn und die Steuerkurve
am Kurvenstück 28 können unter Berücksichtigung der Steifigkeit von in den Zubringergreifern
6 befindlichen Schließ- oder Belastungsfedern für die Klemmeinrichtungen 18 in diesen
so gewählt werden, daß bei der Übergabe der beiden Schußfäden an die Abnehmergreifer
7 kein regelrechtes öffnen der Klemmeinrichtungen 18 erfolgt, sondern nur eine Entlastung
der Klemmeinrichtungen stattfindet, derart, daß die Schußfäden einerseits leicht
von den Abnehmergreifern 7 aus den Zubringergreifern 6 herausgezogen werden können,
andererseits aber bis zum Übergabevorgang noch sicher gehalten werden.
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Fig. 4 zeigt eine vorteilhafte Ausführung -eines mit dem vorderen
Ende einer Greiferstange 4 verbundenen Zubringergreifers 6. Dieser enthält ein um
eine Querachse 41 schwenkbares Klemmteil 42 in Form eines zweiarmigen Hebels. Auf
dessen hinteren Arm 42a wirkt die Druckkraft einer Blattfeder 43, deren Spannung
durch eine Schraube 44 einstellbar ist.
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Hierdurch wird der vordere Arm 42b mit einer Klemmfläche 45 an eine
Gegenfläche 46 eines nicht beweglichen Teiles des Greifers 6 angedrückt. Am Ende
des hinteren Armes 42a ist ein Ende des durch die Greiferstange 4 hindurchgehenden
Bandes 20 befestigt. Das Band 20 ist dabei so über eine im Greifer 6 gelagerte Rolle
47 geführt, daß ein durch eine Bewegung des zugehörigen Betätigungshebels 22 bewirkter
Zug am Band 20 im Sinne des Pfeiles F1 in Fig. 4 das Klemmteil 42 gegen die Kraft
der Belastungsfeder 43 bewegt und dadurch die Fläche 45 des vorderen Armes 42b von
der Gegenfläche 46 abhebt, so daß die Klemmeinrichtung 18 geöffnet wird. Wie bereits
weiter oben generell erläutert, kann es aber auch so sein, daß auf das Band 20 nur
eine Zugkraft zur Einwirkung gebracht wird, die der Kraft der Belastungsfeder 43
nur soweit entgegenwirkt, daß das Klemmteil 42 entlastet wird, ohne eine nennenswerte
Bewegung im Öffnungssinne auszuführen. Dies kann für den Übergabevorgang, namentlich
im Zusammenwirken mit einem hakenförmigen Abnehmergreifer, sehr günstig sein.
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Die Fig. 5 und 6 zeigen einen vorteilhaft ausgebildeten Abnehmergreifer
7 mit hakenförmigem vorderen Ende 50 und
einer gesteuerten Klemmeinrichtung
19 besonderer Art. Auf einer Querachse 51 ist ein zweiarmiger Klemmteil 52 schwenkbar
gelagert, dessen hinterer Arm 52a durch eine in ihrer Spannung mittels einer Schraube
54 einstellbare Blattfeder 53 belastet und mit dem Ende des durch die zugehörige
Greiferstange 5 hindurchgehenden Bandes 21 verbunden ist, das ähnlich wie beim Zubringergreifer
6 nach Fig. 4 durch eine im Greifer gelagerte Rolle 57 so umgelenkt wird, daß ein
durch eine Bewegung des mit dem anderen Bandende in Verbindung stehenden Betätigungshebels
23 bewirkter Zug am Band 21 im Sinne des Pfeiles F2 in Fig. 5 das Klemmteil 52 gegen
die Kraft der Belastungsfeder 53 schwenkt. Dadurch wird der vordere Arm 52b des
Klemmteiles, der ein abgerundetes Ende 52c aufweist, im Sinne eines Entfernens von
der durch den Hakenteil 50 des Greifers 7 gebildeten festen Anlagefläche 56 für
den Schußfaden bewegt.
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Bei der dargestellten Ausführung ist zwischen der festen Anlagefläche
56 und dem vorderen Arm 52b des Klemmteiles 52 ein Zwischen-Klemmstück 55 vorgesehen,
das eine flache Form aufweist und mit seinem hinteren Ende von einem Querzapfen
58 des Greifers 7 beweglich gehalten ist, so daß es um diesen Zapfen 58 in begrenztem
Umfang schwenken kann. Zum Ende der festen Anlagefläche 56 hin und vor dem Hakengrund
50a ist im Hakenteil 50 des Greifers 7 eine Fadenanlage in Form eines eingesetzten
Stiftes 59 od.dgl. vorgesehen. Dieser Stift 59 befindet sich vor dem Ende 52c des
Klemmteilarmes 52b und vor dem Ende des Zwischen-Klemmstückes 55 oder durchgreift
ein
Loch bzw. eine Einschlitzung in dem letzteren.
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Ein solcher Abnehmergreifer 7 arbeitet bei der erfindungsgemäßen Eintragvorrichtung
zusammen mit einem Zubringergreifer 6 der in Fig. 4 gezeigten oder ähnlichen Art
wie folgt.
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Ausgehend von der in Fig. 1 gezeigten Position bewegen sich die Greiferstangen
4, 5 in das geöffnete Webfach hinein. Dabei erfaßt der Zubringergreifer 6 den ihm
vorgelegten Schußfaden 5, worauf sich die Klemmeinrichtung 18 schließt, weil die
Rolle 24 an dem Kurvenstück 26 nach außen geführt wird, somit der Betätigungshebel
22 eine Schwenkung im Uhrzeigersinne erfährt, die das Band 20 zum Greifer 6 hin
nachläßt, so daß der vordere Klemmteilarm 42b sich an die feste Gegenfläche 46 anlegt
und den Schußfaden eingespannt hält. Zugleich ist das Schußfadenende durch die Schere
9 (Fig. 1) in bekannter Weise vom Gewebe 10 getrennt worden (Dewas-Prinzip).
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Auch die Klemmeinrichtung 19 des Abnehmergreifers 7 hat sich geschlossen,
weil die Rolle 24 des Betätigungshebels 23 im Verlauf der Vorwärtsbewegung des Schlittens
15 außer Eingriff mit dem Kurvenstück 27 gekommen ist. Beide Greifer 6, 7 bewegen
sich somit in geschlossenem Zustand in das Webfach und aufeinander zu. Etwa in Webfachmitte
taucht der Abnehmergreifer 7 mit seinem vorderen Hakenteil 50 in den im wesentlichen
rohrförmigen oder hohlen vorderen Teil des Zubringergreifers 6 ein, wobei durch
Auflaufen der Rolle 24 des Betätigungshebels 23 auf das Kurvenstück 29 durch Zug
des Bandes 21 das Klemmteil 52 des Abnehmergreifers 7 geschwenkt und
dadurch
die Klemmeinrichtung 19 geöffnet wird. Der noch vom Zubringergreifer 6 gehaltene
Schußfaden S gleitet, wie in Fig. 5 in mehreren Positionen angedeutet, über die
gekrümmte Außenseite des Hakenteiles 50 des Abnehmergreifers 7 hinweg, bis er in
das Hakenmaul eintritt und dabei zwischen die feste Anlagefläche 56 und das Zwischen-Klemmstück
55 gelangt. Ein Durchrutschen des Schußfadens bis in den Hakengrund 50a wird dabei
durch den Stift 59 verhindert. Beim abschließenden Rückgang des- Abnehmergreifers
7 schließt sich durch das Entlanggehen der Rolle 24 am Kurvenstück 29 und dadurch
bedingtem Zurückschwenken des Betätigungshebels 23 die Klemmeinrichtung 19 des Abnehmergreifers
7. Auf der Seite des Zubringergreifers 6 war durch das Auflaufen der Rolle 24 des
Betätigungshebels 22 auf das Kurvenstück 28 die Klemmeinrichtung 18 des Zubringergreifers
6 durch Schwenken des Klemmteiles 42 geöffnet oder in der bereits erläuterten Weise
entlastet worden, so daß der Schußfaden durch den sich zurückbewegenden Abnehmergreifer
7 aus dem sich ebenfalls zurückbewegenden Zubringergreifer 6 herausgezogen werden
kann.
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Das Kurvenstück 27 läßt sich so anordnen, daß sich die Klemmeinrichtung
19 des Abnehmergreifers 7 bei dessen Auswärtsbewegung noch innerhalb des Webfaches,
etwa kurz vor Erreichen der Gewebekante K öffnet, wobei sich das letzte Ende des
Schußfadens aus dem geöffneten Greifer herauszieht und im Webfach ablegt. Auf diese
Weise kann mit minimalem Schußfadenabfall gewebt werden.
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Greifer der erläuterten Art eignen sich nicht nur zur Aufnahme jeweils
eines Schußfadens, sondern ermöglichen auch ein sicheres gleichzeitiges Eintragen
mehrerer Schußfäden. Das Zwischen-Klemmstück des Abnehmergreifers kann unabhängig
von der Art der Aufbringung der Klemmkraft so ausgebildet werden, daß mehrere Schußfäden
eine einwandfreie Lage in der Klemmeinrichtung einnehmen und ein störungsfreies
Übernehmen gewährleistet ist.
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Alle in der vorstehenden Beschreibung erwähnten bzw. in der Zeichnung
dargestellten Merkmale sollen, sofern der bekannte Stand der Technik es zuläßt,
für sich allein oder auch in Kombinationen als unter die Erfindung fallend angesehen
werden.
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Patentansprüche