DE2534465C3 - Verfahren zur Rückgewinnung von OH-Gruppen enthaltenden Spaltprodukten aus Polyätherpolyurethanschaumstoffen - Google Patents
Verfahren zur Rückgewinnung von OH-Gruppen enthaltenden Spaltprodukten aus PolyätherpolyurethanschaumstoffenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Kiickgewinnung
von OH-Gruppen enthaltenden Spaltprodukten aus Polyätherpolyurethanen gemäß Gattungsbegriff
des vorstehenden Mauptanspruchs.
Es gibt bereits verschiedene Verfahren zur Zersetzung von Polyurethanen, die zu den umweltschädigenden
Stoffen gehören, ebenso Verfahren zur Verwertung der Abfälle von Polyurethanschaumstoffen.
Bisher wurde meist versucht, die reversible Uhermische
Dissoziationsreaktion der in den Polyurethanen vorhandenen Urethan- und Harnstoffbindungen und
ähnlichen Bindungen durch Zugabe von Aminen, Dialkanolaminen u.a. in eine nicht reversible Reaktion
umzuwandeln. Die wichtigsten Ausgangsstoffe zur Herstellung von flexiblen Polyurethanschaumstoffen sind
allgemein Polyole und Toluylendiisocyanat, so daß, wenn der Polyurelhanschaumstoff zersetzt wiird, das
Polyol und Toluylendiamin und deren Derivate gebildet werden. Die entstehende Flüssigkeit trennt sich im wesentlichen
in zwei Schichten, wobei die obere Schicht das Polyol enthält und die untere Schicht die Diamine,
Diamine sind jedoch noch zu einem großen Teil in der Polyolschicht gelöst und die Diamine in der unteren
Schicht bilden eine Paste, so dall die Trennung der beiden Schichten sehr schwierig ist. Selbst wenn beide
Schichten getrennt werden, ist es aufwendig, das Polyol durch weitere Abtrennung der in der oberen Schicht
vorhandenen Diamine zu reinigen, so daß diese Arbeitsweise nicht wirlschaftlich durchführbar ist. F.s fallen
sehr hohe Kosten an, um die durch den Abbau zurückgewonnene Poiyolkomponente wieder für die Herstellung
von Polyurethanen verwenden zu können. Außerdem wirken, wenn die nicht gereinigten Polyol-
■; komponente eingesetzt wird, die gelösten Amine als
Katalysator für das Reaktionssystem aus Polyol und
Polyisocyanat, und es wird daher schwierig, die Reaktion ~ur Bildung von PolyureihanpoJymeren zu
steuern.
K) Bei dem Verfahren der DE-AS IO 14 739 werden mit Weichmachern, wie Dibutylphthalat oder Trikresylphosphat,
vermischte Abfälle von vernetzten Polyurethanschaumstoffen in erwärmten Polyestern gelöst
Die Weichmacher können auch dem Lösen der Schaum-
ΐϊ rtoffabfälle zugesetzt werden. Sie dienen dazu, die Viskosität
der entstandenen Lösung so stark zu erniedrigen, daß diese Lösung mit Polyisocyanaten auf neue Schaumstoffe
verarbeitet werden kann. Gemäß der US-PS 33 00 417 werden Polyurethankunststoffabfälle unter
-'η Zusatz von Metallverbindungen in mehrwertigen Alkoholen,
u. a. in Polyätheralkohohlen, gelöst Die in katalytischen
Mengen zugesetzten Metallverbindungen sollen den Lösungsvorgang beschleunigen. Die Lösung wird
nach Zusatz von Polyisocyanaten auf Polyurethan-
2> schaumstoffe und homogene Elastomere verarbeitet. Bei
beiden Verfahren erhält man je nach Zusammensetzung der Abfälle und ihrer Menge sehr unterschiedliche Produkte
mit sehr unterschiedlichen Eigenschaften. Für die Herstellung von gleichmäßig qualitativ guten PoIy-
K) urethanschaumstoffen in technischem Maßstab eignen sich diese bekannten Verfahren nicht.
Bei dem Verfahren der DE-OS 22 38 109 werden Polyurethanabfälle, vor allem Abfälle von Polyätherpolyurethanschaumstoffen,
in niedermolekularen aliphati-
r. sehen Diolen mit einem Siedepunkt oberhalb I8O°C auf
Temperaturen von etwa 175 bis 2500C erhitzt. Die erhaltene
homogene Lösung wird nach Abkühlen ohne jede Weiterbehandlung als Poiyolkomponente für die
Herstellung neuer Polyurethane eingesetzt. Der Lö-
U) sungsvorgang dauert allgemein 3 bis 15 Stunden und wird
vorzugsweise durch Zusatz von bis zu 10% eines Dialkanolamins, bezogen auf das aliphatischc Diol, beschleunigt.
Bei Zusatz von mehr als 10% Dialkanolamin
werden allerdings höchst unzweckmäßige und uner-
r, wünschte Ergebnisse erhalten, weil Dialkanolamine bei
der Aufspaltung der Polyurethanabfälle die Bildung von Polyaminen begünstigen, die mit Polyisocyanat unter
Bildung von Harnstoffbindungen reagieren, welche die physikalischen Eigenschaften, vor allem von Harl-
>o Schaumstoffen stark beeinträchtigen.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, die Zersetzung von Polyurethanschaumstoffen auf Polyätherbasis
so zu führen, daß die Poiyolkomponente des Schaumstoffs ohne störende Abbauprodukte der PoIy-
M isocyanatkomponente zurückgewonnen wird und daher
auf neue Polyurelhanschaumstoffe mit gleichmäßig guten Eigenschaften wieder verarbeitet werden kann.
Die Aufgabe wird crfindungsgemaß dadurch gelöst,
daß man die Schaumstoffabfälle in bestimmten höher-
hii molekularen aliphatischen Diole unler Zusatz einer
Halogenphosphorsüureverbiniluiig crhii/t. Dabei fällt
das zur Herstellung des Polyurethans angewandte Polyisocyanat als festes Amindcrivat der Phosphorsäure und
das zur Herstellung des Polyurethans angewandte
hi Polyol wird zusammen mit dem Polyol, das durch Umsetzung
mit i!en angewandten aliphatischen Diolen Urethanbindungen eingegangen ist, ills Flüssigkeit
zurückgewonnen.
Die Erfindung betrifft somit ein Verfahren zur Rückgewinnung eines Gemisches von OH-Gruppen enthaltenden
Spaltprodukten aus Polyätherpolyureihanschaumstoffen
auf der Basis von Poly(oxypropylen)-glycerin, gegebenenfalls im Gemisch mit Poly(oxypropylen)-poly-(oxyäthylen)-glycerin,
bei dem die Schaumstoffe in aliphatischen Diolen mit Siedepunkt von mindestens 180° C
mit einer weiteren Komponente auf ungefähr 170 bis 2500C erhitzt und gelöst werden und ist dadurch gekennzeichnet,
daß man ein Diol mit einem Molekulargewicht von ungefähr 400 bis 3000 und als weitere
Komponente einen halogenierten Phosphorsäureester verwendet, ein Gewichtsverhältnis von Diol zu halogeniertem
Phosphorsäureester von 1:1 bis 20:1 einhält, und den ausgefallenen Feststoff von dem erhaltenen
flüssigen Gemisch aus Polyolen abtrennt.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der halogenierie
Phosphorsäureester, der beim Erhitzen in dem System vorhanden ist, thermisch zersetzt unter
Bildung einer Phosphorsäureverbindung, die das Polyurethan sauer abbaut, so daß die Zersetzungsgeschwindigkeit
schnell wird. Ferner werden die LteihanDindung
und die Harnstoffbindung in dem Polyurethan thermisch abgespalten und die Spaltprodukte reagieren
mit c|em aliphatischen Diol des Lösungsmittels und das entstehende Aniin reagiert mit dem halogenieren
Phosphorsäureester, wodurch das Polyurethan schließlich zu dem flüssigen Polyul und dem kristallinen festen
ϊ Aminderivat der Phosphorsäure abgebaut wird und
die Abtrennung sehr leicht erfolgt. In dem abgetrennten und zurückgewonnenen Polyol ist im wesentlichen kein
Aminderivat gelöst, so daß das zurückgewonnene Polyol wieder zur Herstellung von Polyurethanen ver-
Hi wendet werden kann, ohne daß es gereinigt werden muß.
Die aliphatischen Diole für das erfindungsgemäße Verfahren können als solche als Ausgangssubstanzen
für Polyurethane verwendet werden, so daß das ge-
Ii wonnene Polyolgemisch, das das aliphatische Diol enthält,
ohne Durchführung weiterer Reinigungsstufen direkt für die Herstellung von Polyr.rethan verwendet
werden kann. Natürlich kann das gewonnene Polyol auch verwendet werden, indem es mit frischem Polyol
it vermischt wird. Das als Feststoff !Vorgefallene Aminderivat
der Phosphorsäure kann als Düngemittel Verwendung
finden.
Die erfindungsgemäße Reaktion läuft vermutlich entsprechend folgendem Schema ab
RNHCOOR'^RNCO t- ROH
RNHCONHR"^RNCO I- R'NH,
HO-A-OII l·- RNCO-'RNilCOO—Λ-ΟΠ
R'NHR'O —P=O
(OR "X),
R'NII,-KXR"O)3I'—()-»(R'NHR"O), P=
OR "X (R'NHR"O)jl>=O f-3HX
Zuerst wird die Urethanbindung im Polyurethan aufgespalten und es entstehen das ursprüngliche Isocyanat
(RNCO) und Polyol (ROH) (Gleichung 1).
Außerdem wird die Harnstoffbindung im Polyurethan aufgespalten und es entstehen Isocyanat (RNCO)
und Polyamin (R'NIb) (Gleichung 2).
Das entsprechend den Gleichungen I und 2 entstehende Diisocyunal (RNCO) reagiert mit dem aliphatischen
Diol unter Bildung eines OH-Gruppen aufweisenden Urethiins (Gleichung J).
Das Polyamin (R'NH?) der Gleichung 2 reagiert mit dem halogenierten Phosphorsäureester unter Bildung
von festen Aminverbindungen der Phosphorsäure, die gemäß Gleichung 4 ausfüllen.
Es wird folglich angenommen, daß die gewonnene Flüssigkeit ein Gemisch aus ROH, RNHCOOAOH und
nicht umgesetztem HO — A-OH ist.
Beispiele für die crfindiingsgemäß anwendbaren
aliphatischen Diole mit einem Molekulargewicht von ungefähr 400 bis JOOO und einem Siedepunkt von ungefähr
180"C sind Polyoxypropylenglykol, Polyoxypropylenpolyoxyäthylenglyko!
oder Polyoxybutylenglykol. Jede dieser Substanzen kann auch als Ausgangsverbindung
zur Herstellung von Polyurethanschaumstoffen verwendet werden. Dabei ist Polyoxypropylenglykol ein
typisches Beispiel.
Für das erfindungsgemäße Verfahren können niedermolekulare
aliphatische Diole mit einem Molekulargewicht von weniger als 400 wie Äthylenglykol, Propylenglykol,
1,4-Butandiol u.a. (vgl. DE-OS 22 38 109) nicht
angewandt werden, wie in den nachfolgenden Vergleichsversuchen J bis 5 gezeigt wird. Das abgebaute
Produkt bildet darn eine oder zwei Schichten ohne daß ein Feststoff ausfüllt, der die aus dem Polyisocyanat entstandenen
Diamine enthält. Im Falle von zwei Schichten wird die untere Schicht nicht fest, wie bei dem erfindungsgemiißen
Verfahren, sondern bildet eine viskose Flüssigkeil, deren Abtrennung sehr schwierig
ist. Auch aliphatisch Triole sind zur Rückgewinnung der beim Abbau entstehenden Produkte nicht geeignet,
wie in den Vurgleichsversuchen 6 und 7 gezeigt wird. In
jedem Falle ergibt das abgebaute Produkt nicht den
festen Niederschlag und selbst wenn sich das abgebaute
Produkt in zwei Schichten trennt, ist die untere Schicht eine sehr viskose flüssigkeit und die Abtrennung
schwierig.
llalogenierte Phosphorsäureester, die erfindungsgemäß
angewandt werden können, sind z. B. Tris(ehloräthyl)phosphat. Tris(dichlorpropyl)phosphat, Tris(chlorpropyl)phosphat,
Bis(2,3-dibrompropyl)phosphat oder Bis(chlorpropyl)monophenylphosphat; Tris(chloräthyl)-phosphat
wird bevorzugt.
Die haingenierten Phosphorsäureester werden häufig den Polyurethanen als flammverzögerer zugesetzt. In
diesem falle muß der halogcniertc Phosphorsäureester bei der Zersetzung in der Hitze nicht extra zugegeben
werden.
Bei der erfindungsgemäßen Zersetzung in der Hitze werden aliphatisches Diol und halogenierter Phosphorsäureester
zweckmäßigerweise in einem Gewichtsvcr-
werdender Menge an aliphatischen! Diol wird die Zersetzungsreaktion
schnell und die Kosten nehmen zu. Nimmt andererseits die Menge des Diols ab. so wird die
Abbaureaktion zu langsam.
Wird die Menge an halogeniertem Phosphorsäureester großer, so läuft die Zersetzungsreaktion ab, aber
der Säurewert des zurückgewonnenen Polyols wird hoch und wenn ein derartiges Polyol erneut zur llerste'lung
eines Polyurethans verwendet wird, treten bei der Schaumbildung Probleme auf.
folglich soll das Verhältnis von aliphatischem Diol zu halogeniertem Phosphorsäureester in dem oben angegebenen
Bereich gewählt werden; vorzugsweise wird ein Verhältnis im Bereich von 2.5:1 bis 10:1 angewandt.
Die Erfindung wird in den folgenden Beispielen und mit Bezug auf die Zeichnung näher erläutert. In dieser
zeigt
Γ i g. 1 ein IR-Absorptionsspektrum des als Ausgangssubstanz
für die Herstellung von Polyurethan verwendeten Polyols und
Γ i g. 2 ein IR-Absorptionsspektrum der oberen flüssigen Schicht, die bei der Zersetzung des Polvurethanschaumstoffs
erhalten wurde.
folgende Polyurethanschaumstoffe wurden verwendet:
A. Polvurethan-Weichschaumstoff A
Rezeptur für das Schaumgemisch:
Rezeptur für das Schaumgemisch:
Gew .-Tel'·.: | |
Glycerin-Propylenoxid-Addukt mit | 100 |
Mol-Gew. 3000 und OH Zahl 56 | |
Toluylendiisocyanat | 50 |
Katalysator: | 03 |
Zinn-II-octoat und Triethylen | |
diamin | 0,15 |
Treibmittel: Wasser | 4,0 |
Schaumstabilisator: Siliconöl | 1,1 |
Eigenschaften des fertigen Schaumstoffs: | |
Spezifische Dichte | 0,025 |
Härte bei 25%iger Verdichtung | 12,5 kg/JJS |
Zugfestigkeit | 18,4 N/mm* |
Dehnbarkeit | 250% |
Bleibende Verformung (nach 50% | 7,0% |
Verdichtung bei 70cC/22h) |
B. l'lammfcstcr l'olyiircthanschaumstoff B
Rezeptur für das Schaumgcmisch:
Gew. Teile
Glycerin-Propylcnoxid-Triol | 50 |
gemäß A | |
Glyeerin-Propylenoxid-Äthylen- | 50 |
oxid Addukl mit Mol Gew. 3000 | |
Toluylendiisocyanat | bl |
Tris(dichlorpropyl)phosphat | 25 |
(zur Clammfcstausrüslung) | |
Katalysator: | |
ZinnTI-octoat und | 0.3 |
Triethylendiamin | 0,15 |
Treibmittel: Wasser und | 5,0 |
Trichlormonofluormethan | 2,0 |
Schiiuinstabilisator gemäß A | 1.5 |
nschaften des Schaumstoffs: | |
Spezifische Dichte | 0,023 |
Härte | l3,0kg/JIS |
In einem 3-l-Kolben mit Rührer und Heiz.mantel wur
den 500 g Polyoxypropylendiol mit Molekulargewich 400 und 100 g Tris(chloräthyl)phcvophat unter Rühren
auf 195 ±5°C erhitzt. Dann wurden 500 g Polyurethan
weichschaumstoff A in kleinen Stücken mit einer Ge schwindigkeit von 3 bis 4 g/min zugegeben und die ent
stehende Lösung ungefähr 40 min unter Rühren au 195 ±5'C gehalten.
Das auf etwa 26°C abgekühlte Reaktionsproduk
trennte sich in eine obere rötlichbraune flüssige Schich und in eine untere Schicht aus schwarzem Feststoff. Die
obere flüssige Schicht wog 836 g und die untere schwär ze feste Schicht 126 g. In der folgenden Tabelle 1 sind
die Analysenergebnisse für beide Schichten angegeben. F i g. 1 zeigt ein IR-Absorptionsspektrum des Polyols,
das zur Herstellung des Polyurethanschaumstoffes A verwendet worden ist, mit einer der —C—O—C-Bin
dung zugeordneten Absorption bei 1100 cm -' und einer
der —CH2-Bindung zugeordneten Absorption be 2900 bis 3000 cm'. Im wesentlichen das gleiche Spek
trum wurde bei Polyätherpolyolen erhalten. F i g. 2 ist ein IR-Absorptionsspektrum der oberen flüssigen
Schicht. Es zeigt bei 1620 bis 1640cm-' eine Absorption, die der Harnstoff- oder Amidbindung zugeschrieben
wird; sowie eine Absorption bei 1720 bis 1730 cm"' die der Urethan-Carbonyl-Bindung zugeordnet wird
Die anderen Absorptionen sind die gleichen wie diejenigen der Fig. 1. Die obere flüssige Schicht enthält
somit ein Polyol mit Urethanbindungen. Die beiden IR-Absorptionsspektren
zeigen weiterhin, daß die obere flüssige Schicht ein Gemisch aus dem zur Herstellung
des Schaumstoffes angewandten Tirol· dem Polyol mit Urethanbindungen, das durch Umsetzung des aliphatischen
Diols mit abgespaltetem Isocyanat entstanden ist, und nicht umgesetztem aliphatischem Diol· entsprechend
den obigen Formeln (1) und (2) darstellt.
Die Analyse des unteren schwarzen Feststoffs ergab, daß dieser eine große Menge einer kristallinen hygroskopischen
Phosphorverbindung enthielt.
Viskosität bei 25' C
mPa s
pll-Wcrt OH Zahl
(mg
KOI l/g)
KOI l/g)
Rötlichbraune obere
flüssige Schicht
flüssige Schicht
Schwarzer Feststoff
*) Primäres aliphalischcs Amin.
1025
170.2
Säurc/.ahl Aminzahl*)
(mg
KOI l/g)
KOI l/g)
10,2
(mg
KOI l/g)
KOI l/g)
9,4
251.2
Mit dem zurückgewonnenen nicht weiter gereinigten
Polyol wurde ein Polyiirethanweichschaumstoff hergestellt. In der folgenden Tabelle sind die Rezeptur und
die physikalischen Eigenschaften des entstandenen Polyurethanschaumstoffs aufgeführt. Die Daten zeigen,
gung als Ausgangssubstanz für die Herstellung von Polyurethanen verwendet werden kann, und daß die
physikalischen Eigenschaften des entstandenen PoIyurethanschaumstoffs die gleichen sind wie diejenigen
eines Schaumstoffs, der unter Verwendung von frischem Polyol hergestellt worden ist.
Gew.-Teilc
Polyol (zurückgewonnen) 40
Triol wie bei Schaumstoff A 60
Zi'.i-ll-octoat 0,2 Triethylendiamin 0,15
Wasser 4.0
Trichlormonofluormethan 7.0
Siliconöl 1.5
Toluylendiisocyanat 141,6
Physikalische Eigenschaften:
Spezifische Dichte 0,023
Härte 10.0 kg/JIS
Cicw.-Tcilc | |
Zugfestigkeit | 18.4 N/mm2 |
Dehnbarkeit | 200% |
Bleibende Verformung | 8,0% |
Beispiele 2 bis 5
Auf die in Beispiel I beschriebene Weise wurden 100 Gew.-Teile Polyurethanweichschaumstoff A mit jeweils
100 Gew.-Teilen eines Polyoxypropylendiols und 20 Gew.-Teilen Halogenphosphorsäureverbindung zersetzt.
Das Diol wies in den Beispielen 2 und 3 ein Molekulargewicht von 1000, im Beispiel 4 ein Molekulargewicht
von 2000 und im Beispiel 5 ein Molekulargewicht von 3000 auf. Die Phosphorsäureverbindung war im
Beispiel 2 Tris(dichlorpropyl)phosphat und in den Beispielen 3 bis 5 Tris(chloräthyl)phosphat. In der folgenden
Tabelle 3 sind die weiteren Zersetzungsbedingungen und die Analysenergebnisse für die Zersetzungsprodukte angegeben.
Die Daten zeigen, daß die obere flüssige Schicht des Zersetzungsproduktes aus Polyol besteht und die
untere feste Schicht aus einem Aminderivat. Das Polyol der oberen flüssigen Schicht konnte als solches wieder
zur Herstellung von Polyurethanschaumstoff entsprechend Beispiel 1 verwendet werden.
Beispiel 2
Zersetzungstemperatur, 0C 198 195 195 196
Zersetzungszeit, min 25 30 27 25
Obere Schicht, rotbraune
Flüssigkeit (Polyol):
OH-Zahl, mg KOH/g 86 87,6 58,5 71,6
pH-Wert 5,4 5,2 5,4 5,9
Viskosität, mPas/° C 450/28,2 1200/26 2105/26 1885/25
Säurezahl, mg KOH/g 8,5 11,5 7,7 4,0
Aminzahl des aliphatischen 10,2 13,0 11,5 9,9
primären Amins, mg KOH/g
Untere Schicht, schwarzer Feststoff:
Aminzahl des aliphatischen 2053 195,2 220,5 215,5
primären Amins, mg KOH/g
In der in Beispiel 1 beschriebenen Vorrichtung wurden unter Rühren 500 g flammfester Polyurethanschaumstoff
B zu 500 g Polyoxypropylendiol mit MG 1000 bei einer Temperatur von 195 ±5° C und mit
einer Geschwindigkeit von 3 bis 4 g/min zugegeben. Nachdem der Polyurethanschaumstoff vollständig gelöst
war, wurde weitere etwa 50 Minuten bei 195 ±5° C
gerührt. Diesmal wurde kein halogenierter Phosphor-
säureester zusätzlich zugegeben, weil der l'olyiirethanschauinstoff
U bereils Tris(dichlorpropyl)phosphai: enthielt.
Nach Abkühlen des Reaktionsgemische.1·, auf
Raumtemperatur hatte sich eine obere rötlichbiaune
Flüssige Schicht und eine untere schwarze feste Schicht
IO
gebildet. Die ober° flüssige Schicht wog 825 g und clic
untere feste schwarze Schicht 11 5 g. In der folgenden
Tabelle 4 sind die Arialysenergebnisse der beiden Schichten des Reaktionsprodukte* angegeben.
Tabe'le 4
Flüssige Schicht
Schwarzer Feststoff
*) Primüres aliphatisch« Amin.
Viskosiliii
bei 25- C
bei 25- C
111 CiI S
475
pH-Wert Oll-Zahl
4.2
Säure/iihl Aiiiinzahl")
mg KOll/g mg K()ll/g
1 74.5
1,2
12,0
2b()J
2b()J
[vas zuiiicKgL'woriiieiiL· rinyoi wuiue wicuci /ui iicisielluiig
eines Polyurelhanschaumstoffes mit der in Beispiel I angegebenen Rezeptur verwendet. Der erhaltene
Schaumstoff wies eine spezifische Dichte von \ß,ut ), ui πι; r ui te ν Οι ι ι ι Λ' Kg/ j ι.?, emu ζ.dg ι cm ig KC it vwii
17.3 N/mm2, eine Dehnbarkeit von 2101Vo und eine bleibende
Verformung von 9,5% auf.
H e i s ρ i e I e 7 bis
Nach dem in Beispiel I beschriebenen Verfahren wurden 100 Gew.-Teile von flammfcstem Polyurethan-Schaumstoff
B mit jeweils 100 Gew.-Teilen Polyoxypropylendiol zersetzt. In der folgenden Tabelle sind die
weiteren Zersctzungsbedingiingen und die F.rgebnisse
angegeben.
Diol:
Molekulargewicht des Diols
Molekulargewicht des Diols
Zersetzungstemperatur, 0C
Zersetzungszeit, min
Obere Schicht, rotbraune Flüssigkeit (l'olyol):
OH-7ahl mc. XC)UIa
pH-Wert
Viskosität, mPa s/°C
Säurezahl, mg KOH/g
Aminzahl des aliphatischen
primären Amins, mg KOH/g
Säurezahl, mg KOH/g
Aminzahl des aliphatischen
primären Amins, mg KOH/g
Untere Schicht, schwarzer Feststoff:
Aminzahl des aliphatischen
primären Amins, mg KOH/g
Aminzahl des aliphatischen
primären Amins, mg KOH/g
Beispiel 7 |
8 | 3000 |
1000 | 2000 | 195 |
195 | 195 | 28 |
30 | 28 | 57.5 5.J 620/25,5 2,4 14.9 |
75.1 4,9 396/27 8,2 1J.2 |
67.5 5,2 510/25 3.1 18.2 |
|
212.2
200,3
157,5
S Vergleichsversuch 1
|i Die Zersetzungsreaktion entsprechend Beispiel I
β? wurde wiederholt, jedoch ohne Tris(chloräthyl)-phos-
phat. Das Zersetzungsprodukt bildete ein schlammarti-
g, ges Gemisch (eine Schicht) und es schied sich kein Fest-
stoff ab.
Vergleichsversuch 2
Die Zersetzungsreaktion des Vergleichsversuchs 1 wurde mit Polyoxypropyiendiol vom Molekulargewicht
1200 anstelle des Diols aus Beispiel 1 wiederholt. Das Zersetzungsprodukt bildete eine schlammige Masse
feine Schicht) und es schied sich kein Feststoff ab.
Diese beiden Vergleichsversuche zeigen, daß kein fester Niederschlag entsteht, wenn der Polyurethanweichschaumstoff in Abwesenheit von halogeniertem
Phosphorsäureester zersetzt wird und daß der Einsatz eines halogenieren Phosphoresters ein wesentliches
Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens ist.
Vergleichsversuche 3 und 4
Die Zersetzungsreaktion nach Beispiel 1 wurde mit Propylenglykol (Molekulargewicht 76,1) und mit
!.5-Pentan-diol (Molekulargewicht 104,15) anstelle des
Diols mit Molekulargewicht 400 wiederholt. Das Zersetzungsprodukt bildete eine einzige Schicht und es
schied sich kein Feststoff ab.
Il
Verglcichsversuch 3
Die ZiTSc'l/iiiigsrciiktioii des Beispiels b wurde wiederholt,
jedoch mit Diäthylenglykol (Molekulargewicht 62,07) als Diol. Hei dieser Reaktion bildele sich, obwohl
in dem flaminfesten l'olyiirethanscliaumstoff I! Tris(diehlorpropyl)phosphat
enthalten war, wiederum kein fester Niederschlag in dem Zersetzungsprodukt und es
entstand nur eine schwar/.e viskose Substanz, in der
unteren Schicht des Zersetzungsproduktes.
Die Verglcichsversuche 3 bis 5 zeigen, dall als /erselzimgsprodukt
nur eine flüssige Schicht oder /wei flüssige Schichten entstehen, wenn ein aliphatisches
Diol mit einem niederen Molekulargewicht verwendet
wird, ils scheidet sich jedoch kein Feststoff ab. Daraus geht hervor, daß der Einsatz eines aliphatischen Diols
mit einem Molekulargewicht von mindestens 400 für das erfindungsgemaße Verfahren wesentlich sind.
Vergleiehsversiich h
Die Zersetzungsreaktion des Beispiels I wurde wie derholt, jedoch mit Glycerin (Molekulargewicht !)2.Ι0)
anstelle des Diols mit Molekulargewicht W). [>as /.er
sclzungsprodukt bildete zwei flüssige Schichten und es schied sich kein feststoff ab.
Vergleiehsversucli 7
Die Zcrsct/unpsrciiktion des Heispiels I wurde wie
derholt, jedoch mit dem (ilycerin-l'ropylciioxid Addiikl
mit Molekulargewicht 3000 anstelle des Diols. Die Reaktionszeit war sehr lang und der Versuch wurde
nach ") h abgebrochen.
Die Vergleichsversuche b und 7 zeigen, dal! das fiir
das erfindungsgemalSe Verfahren angewandte Lösungsmittel
ein aliphatisches Diol sein muli
Hierzu J Blatt /ciclmiuiticn
Claims (5)
1. Verfahren zur Rückgewinnung eines Gemisches von OH-Gruppen enthaltenden Spaltprodukten
aus Polyätherpolyurethanschaumstoffen auf der Basis von Poly(oxypropylen)-glycerin, gegebenenfalls
im Gemisch mit Poly(oxypropylen)-polyoxyäthylen)-glycerin,
bei dem die Schaumstoffe in aliphatischen Diolen mit Siedepunkt von mindestens 1800C mit einer weiteren Komponente auf ungefähr
170 bis 2500C erhitzt und gelöst werden, dadurch
gekennzeichnet, daß man ein Diol mit einem Molekulargewicht von ungefähr 400 bis
3000 und als weitere Komponente einen halogenierten Phosphorsäureester verwendet, ein Gewichtsverhältnis von Diol zu halogeniertem Phosphorsäureester
von 1 :1 bis 20 :1 einhält, und den ausgefallenen
Feststoff von dem erhaltenen flüssigen Gemisch aus Polyolen abtrennt
2. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet,
daß man als aliphatisches Diol mit Molekulargewicht von ungefähr 400 bis 3000 Polyoxypropylenglykol
verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch I oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man als halogenierten Phosphorsäureester Tris(dichlorpropyl)phosphat verwendet.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als halogenierten Phosphorsäureester
Tris(chloräthyl)phosphat verwendet.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche I bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Gewichtsverhältnis
von aliphatischen! Dioi zu halogeniertem
Phosphorsäureester von 2,5 :1 bis 10:1 anwendet.
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