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betreffend
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Schalldämpfender Kanal für die Förderung von stiickigem Gut Die Erfindung
bezieht sich auf ein kanal- oder tunnelförmiges Bauelement, das für die Förderung
von stückigem Gut aus einem Raum mit niedrigem zulässigen Schalldruckpegel in einen
Raum mit hohem Schalldruckpegel unter möglichst gutem Schallabschluß geeignet ist.
Insbesondere bezieht sie sich auf einen schalldämpfenden Kanal für die Beschickung
von Zerkleinerungsmaschinen, und sie betrifft eine vorteilhafte Ausbildung eines
solchen Kanals, bei dem ein besonders gutes Verhältnis der Baulänge zur Schalldämpfung
erreicht wird.
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Die Förderung von stiickigem Gut aus einem Raum mit niedrigem Schalldruckpegel
in einen Raum mit hohem Schalldruckpegel kommt besonders häufig bei der Beschickung
von Maschinen vor, z. B. von Zerkleinerungsmaschinen, in deren Inneren starker Lärm
entsteht, von dem möglichst wenig nach außen dringen darf. Es sind die verschiedensten
Arten der Förderung bekannt, wie Einschieben von Hand oder mit einem Schieber, Bewegung
durch Schwerkraft in senkrechter oder schräger Bahn, Stetigförderung mit Förderband,
Redler oder Becherwerk. Aus wirtschaftlichen Gründen wird dabei die Länge des fiir
die Förderung dienenden Kanals auf ein Minimum beschränkt, um mit geringem Bauaufwand
und - insbesondere bei z. B. Schneidmühlen - mit einfacher Handbeschickung auszukommen.
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Um eine Schalldämpfung zu erreichen, wird ein Kanal mit schallabsorbierend
ausgekleideten Wänden oder mit einem leicht beweglichen Vorhang aus schalldämmendem
Werkstoff, z. B. gummielastischem Kunststoff oder Blechstreifen, verwendet. Im ersten
Falle besteht der Nachteil, daß bei größeren Kanalweiten, die fUr den Durchtritt
von Stücken entsprechender Größe erforderlich werden, auch die Kanal länge erheblich
vergrössert werden muß, wenn die niedrigen Frequenzen im Schallspektrum der Maschine
wirkungsvoll gedämpft werden sollen. Beispielsweise muß ein Kanal mit 150 mm lichter
Weite und einer 100 mm dicken Schallabsorptionsschicht etwa 2,7 m lang gemacht werden,
wenn eine Schalldämpfung um 30 dB bei 1000 Hz erreicht werden soll. Bei etwa 1000
Hz liegen z. B.
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die maximalen Pegelwerte im Schallspektrum von Schneidmiihlen.
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Die Schalldämpfung mit Vorhang ist recht gering, da dieser wegen der
erforderlichen leichten Beweglichkeit nicht sehr schwer sein darf. Hinzu kommt der
Schallaustritt durch Lecks, die zur Erzielung leichter Beweglichkeit an den Wänden
sowie durch das Anheben des Vorhangs beim Durchgang von Gutstücken unvermeidlich
sind. Leckstellen in größen von wenigen mm2 lassen bereits erhebliche Schal leistungen
durchtreten, so daß die mit einem Vorhang erreichbare Schalldämpfung auf etwa 5
dB beschränkt bleibt.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen schalldämpfenden Kanal zu
schaffen, mit dem die Förderung von stiickigem Gut aus einem Raum mit niedrigem
zulässigem Schalldruckpegel in einen Raum mit hohem Schalldruckpegel möglich ist,
und bei dem die Baugröße im Verhältnis zum erzielten Dämpfungseffekt mtt Riicksicht
auf die Wirtschaftlichkeit klein gehalten wird.
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Die Lösung dieser Aufgabe besteht in der Ausbildung eines Kanals,
der durch mehrere quer zu seiner Längserstreckung angeordnete, leicht bewegliche
Vorhänge in einzelne Kammern unterteilt ist, wobei die Kammerwände mit einem schallabsorbierenden
Material bekleidet sind. Ausgehend von dem Raum mit hohem Schalldruckpegel wird
auf diese Weise der Schalldruckpegel in jeder Kammer in einem bestimmten Verhältnis
gegenüber der vorhergehenden Kammer herabgesetzt, wobei also de Dämpfung bei gleicher
Kammergröße exponentiell mit der Zahl der Kammern wächst.
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Um eine Schallströmung um die Vorhänge herum durch das Absorptionsmaterial
zu vermeiden, ist dieses in Fortsetzung der Vorhänge ebenfalls unterteilt ausgefiihrt.
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Die Vorhänge werden zweckmäßig aus einem weichelastischen Werkstoff
hergestellt, z. B. aus Gummi- oder Polyurethanplatten. Damit beim Durchtritt eines
Gutstückes möglichst wenig freie Uffnung entsteht, können diese Vorhänge in einzelne
Streifen unterteilt sein. Weiterhin kann es von Vorteil sein, wenn die Vorhänge
aus zwei oder mehreren, in Streifen unterteilten Lagen bestehen, wobei die Streifen
in den einzelnen Lagen gegeneinander versetzt anzuordnen sind. Diese Anordnung hat
den Zweck, den durch die Schlitze unvermeidbar durchtretenden Anteil des Schalls
zu vermindern, also die Dämpfung des einzelnen Vorhanges zu erhöhen.
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Eine weitere Verbesserung der Dämpfungswirkung kann erreicht werden,
wenn die Vorhänge aus einem z. B. mit Bleistab beschwerten, gummielastischen Werkstoff
hergestellt werden, wie er fiir akustische Zwecke Verwendung findet.
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In manchen Fällen können die Vorhänge auch aus einzelnen, beweglich
gelagerten Blechstreifen bestehen, die dicht aneinander anschließen oder einander
Uberlappen, wobei die einzelnen Streifen zweckmäßigerweise in Förderrichtung des
Gutes von außen zur Mitte des Kanals aufeinanderfolgend angeordnet sind.
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Zur weiteren Vergrößerung der Schallabsorption in den Kammern können
die Vorhänge zusätzlich auf ihrer, der Förderrichtung des Gutes abgewandten Seite
mit einem weichelastischen, schallabsorbierenden Schaumstoff beschichtet sein.
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Für eine wirkungsvolle Schalldämpfung ist es auch erforderlich, daß
der erfindungsgemäß ausgebildete Kanal gegen die Wände des Raumes mit dem hohen
Schallpegel durch eine möglichst nahe an den Wänden angeordnete elastische Verbindung
schall isoliert wird, damit möglichst wenig Körperschall in den Kanal abgestrahlt
wird. Zur Unterstiitzung dieses Effekts und zur Vermeidung der Körperschalleitung
können die Kanalwände außen mit Antidröhnmasse beschichtet sein.
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Bei Maschinen, die mit Absaugung betrieben werden, kann es erforderlich
werden, den erfindungsgemäßen schalldämpfenden Kanal zwischen der nahe an den Wänden
des Raumes mit dem hohen Schallpegel angeordneten elastischen Verbindung und dem
ihr unmittelbar benachbarten Vorhang mit einer Lufteinlaßoffnung zu versehen und
diesen mit einem Ansaugschalldämpfer üblicher Bauart auszurüsten,-damit die Vorhänge
nicht durch die eingesaugte Luft geöffnet werden.
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Oft kann es auch vorteilhaft sein, den Kanal konstruktiv mit einer
die
lärmerzeugende Maschine ganz umschließenden Einkapselung zu
verbinden, wobei sich eine einfachere Befestigung des Kanals und Uffnung der Maschine
zur Wartung ergibt.
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Der erfindungsgemäße schalldämpfende Kanal kann besonders vorteilhaft
zur Beschickung von Schneidmühlen eingesetzt werden. Bei diesen Zerkleinerungsmaschinen
ist im Mahlraum ein sehr hoher Schalldruckpegel vorhandeln, der in der Regel eine
unzumutbare Lärmbelästigung für die Umgebung bedeuten würde, wenn nicht Maßnahmen
zur Schalldämpfung getroffen werden. Bei der Durchführung dieser Haßnahmen ist man
jedoch eingeschränkt, da eine Schneidmiihle meist von Hand beschickt wird, so daß
der Beschickungskanal nur sehr kurz sein darf, nämlich möglichst nicht länger als
zur Erzielung der Eingriffssicherheit erforderlich ist.
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In manchen Fällen kann ftir die Beschickung eine sonst nicht iibliche
Fördervorrichtung in Form eines Schiebers mit glatter Oberseite zweckmäßig sein,
an dem sich die hochgeschobenen Vorhänge auch bei seiner Riickwärtsbewegung nicht
verhängen können. Die Unterseite des Schiebers kann zur Vermeidung des Einklemmens
von Gut hohl ausgebildet werden, so daß der Schieber nur mit seiner Vorderkante
aufliegt. Er kann von Hand oder maschinell betätigt werden.
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Ein Ausführungsbeispiel soll an Hand der Zeichnung näher erläutert
werden.
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Es zeigt Figur 1 den schalldämpfenden Kanal im Längsschnitt Figur
2 den Kanal nach Figur 1 im Querschnitt.
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Der schalldämpfende Kanal 1 besteht aus einem im Querschnitt rechteckigen
Blechgehäuse 2, welches durch vier Vorhänge 3 in drei Kammern 4 unterteilt ist.
Diese Kammern 4 sind an der Seite und oben mit einem Schallschluckmaterial 5, z.
B. einem offenporigen Kunststoffschaum umschlossen, der mit dem Lochblech 6 abgedeckt
ist. Das Blechgehäuse 2 ist außen vollständig mit Antidröhnmasse 7 beschichtet,
um die Längsleitung von Körperschall durch Biegeschingungen zu verhindern.
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Ober die weichelastische Dichtung 8 zwischen Blechgehäuse 2 und Eintrittsflansch
9 liegt der Kanal 1 dem Oberteil 10 einer Schneidmühle schallisoliert an, während
er an seinem anderen Ende fest mit der die Schneidmiihle ganz umfassenden Einkapselung
11 verbunden ist. Durch eine solche Ausbildung ist es möglich, zur Reinigung die
Einkapselung 11 zusammen mit Kanal 1 in Richtung 12 ohne großen Montageaufwand wegzufahren.
Die Vorhänge 3 sind durch senkrecht verlaufende Schnitte 13 in einzelne Streifen
unterteilt, damit sie sich dem jeweils von der Vorratsmulde 14 durch die Aufgabeöffnung
15 durchgeschobenen Gut möglichst genau anpassen, jedoch im Ruhestand möglichst
dicht schließen können.
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Im Betrieb werden die in der Vorratsmulde 14 bereitgelegten Stücke
des Aufgabegutes von Hand durch den Kanal 1 in das Oberteil 10 geschoben, von wo
es in den hier nicht dargestellten Mahl raum der Schneidmiihle fällt. Der durch
das Bruchgeräusch bei der Zerkleinerung des Gutes entstehende hohe Schalldruckpegel
wird durch die erfindungsgemäße Ausbildung des Kanals 1 soweit vermindert, daß der
aus der Aufgabeöffnung 15 nach außen austretende Lärm die Umgebung nicht belastet,
vor allem aber den Bedienungsmann nicht mehr gefährdet bzw. zum Tragen von fiehörschutz
zwingt.
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Beispielsweise konnte bei einem 450 mm langen Kanal mit 310 mm x 140
mm lichter Weite, der - wie oben beschrieben - auf drei Seiten mit Schaumstoff von
30 mm Stärke hinter Lochblech ausgekleidet und in drei Kammern unterteilt war, eine
Schalldämpfung um 39 dB bei 1000 Hz gemessen werden, während fiir einen gleichgroßen,
in üblicher Weise als Schalldämpfer ausgebildeten Kanal nach den Herstellerunterlagen
eine Schalldämpfung von nur 5 dB bei 1000 Hz zu erwarten sind.
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L e e r s e i t e