DE19600040A1 - Schalldämpferelement, insbesondere für einen Kulissenschalldämfper - Google Patents
Schalldämpferelement, insbesondere für einen KulissenschalldämfperInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Schalldämpferelement gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Schalldämpfer werden dazu verwendet, den sich über Kanäle
ausbreitenden Luftschall stark zu vermindern, also zu
dämpfen, ohne dabei die Fortleitung strömender Medien wesent
lich zu behindern. Insbesondere werden Schalldämpfer einge
setzt zur Verminderung der Schallausbreitung in Kanalsystemen
von lufttechnischen Anlagen, Verminderung der Schallabstrah
lung von Strömungsmaschinen in die unmittelbare Umgebung, wie
beispielsweise für Ventilatoren, Verdichter, Turbo-Strahlan
triebe, aber auch für die Bedämpfung von Öffnungen für den
Transport oder die Be- und Entlüftung zwischen lärmerfüllten
Räumen und Räumen mit Ruheanspruch, sowie zur Bedämpfung von
Öffnungen, z. B. für die Be- und Entlüftung in akustischen
Kapseln.
Schallabsorbierende Kanäle besitzen eine Wandauskleidung,
durch deren Dämpfungsmechanismus der sich ausbreitenden
Schallwelle ein Teil der Schallenergie entzogen wird. Ent
sprechend der Art der Wandauskleidung unterscheidet man zwi
schen Absorptionsschalldämpfern, Relaxationsschalldämpfern
sowie Resonanzschalldämpfern. Bei Kulissenschalldämpfern han
delt es sich im allgemeinen um Absorptionsschalldämpfer, wo
bei der Kulissenschalldämpfer im einfachsten Falle aus einem
Rahmen mit einer darin aufgenommenen Füllung aus Mineral-,
Schlacken-, Glas- oder Metallwolle gebildet ist, wobei zumin
dest die Hauptflächen des Kulissenschalldämpfers, das sind
die parallel zur Schallausbreitungsrichtung verlaufenden Flä
chen und in einem Strömungskanal insbesondere die den Strö
mungskanal begrenzenden Flächen als akustisch transparente
Hüllflächen ausgebildet sind. Derartige Hüllflächen werden
häufig durch Lochbleche und Lochplatten gebildet.
Die Optimierung derartiger Absorptionsschalldämpfer erfolgt
bislang meistens über die Dimensionierung und Ausbildung der
Kulisse als solche, wobei für die Füllung übliche Mine
ralwolleplatten und dgl. verwendet werden. Dadurch, daß aber
die Kulisse jeweils den entsprechenden Anwendungsfällen ange
paßt werden muß, ergeben sich für die Optimierung Beschrän
kungen, die durch die örtlichen Einbauverhältnisse bedingt
sind, für die der Kulissenschalldämpfer zu konzipieren ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, durch baulich einfache Maßnah
men eine Optimierung der Schalldämpfung, insbesondere der
Schalldämpfung eines Kulissenschalldämpfers, zu erreichen,
was zweckmäßigerweise ohne Beeinträchtigung der konstruktiven
Gegebenheiten der Kulisse als solche erfolgen soll.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnen
den Teil des Anspruches 1 enthaltenen Merkmale gelöst.
Nach der Erfindung wird eine Verbesserung der Schalldämpfung
über eine spezielle Ausbildung der Füllung des Schalldämpfer
elements erreicht, indem eine Schichtenbestimmung dergestalt
erfolgt, daß die Füllung aus einer Absorptionsschicht mit
niedrigem Strömungswiderstand senkrecht zur Schallausbrei
tungsrichtung und einer Dissipationsschicht mit hohem Strö
mungswiderstand parallel zur Schallausbreitungsrichtung ge
bildet ist. Über die Absorptionsschicht ist es ermöglicht,
daß der Großteil der Schallenergie sehr leicht in die Kulisse
eindringen kann. Dies wirkt sich sehr günstig für den Wir
kungsgrad der Schalldämpfung aus. Des weiteren wird durch die
Dissipationsschicht mit hohem Strömungswiderstand parallel
zur Schallausbreitungsrichtung bedingt, daß die in die Ku
lisse eindringende Schallenergie auf ihrem Ausbreitungsweg
bestmöglichst gedämpft wird, indem die kinetische Energie der
schwingenden Mediumsteilchen (Schwingungsenergie) in Wärme
energie im Wege der Dissipation umgewandelt wird. Alleine
über die besondere Wahl der Füllung läßt sich somit eine sehr
gute Schalldämpfung erfüllen, und zwar unabhängig von den
baulichen Gegebenheiten der Kulisse als solche, die
konventionell aus Rahmen und entsprechenden Lochblechen
aufgebaut sein kann.
In diesem Zusammenhang ist es von besonderem Vorteil, daß die
Faserausrichtung der Füllung vorwiegend senkrecht zur
Schallausbreitungsrichtung und damit senkrecht zu den Haupt
flächen des Kulissenschalldämpfers erfolgt, wodurch die Ab
sorptions- und Dissipationsschicht zu einer einzigen Schicht
integriert werden kann. Hierbei ist es besonders vorteilhaft,
die Füllung aus sogenannten Platten oder Matten zu bilden,
die sich dadurch auszeichnen, daß der Faserverlauf überwie
gend gerichtet, und zwar senkrecht zu den Platten- oder Mat
tenoberflächen verläuft. In besonders hohem Maße eignen sich
hierfür sogenannte Lamellenplatten oder Lamellenmatten, die
überwiegend für Anwendungsfälle eingesetzt werden, wo es auf
erhöhte Drucksteifigkeit ankommt. Infolge der besonderen Fa
serausrichtung eignen sich jedoch diese Lamellenplatten oder
Lamellenmatten in besonderer Weise für die Verwendung in
Schalldämpferelementen, da hierdurch bei entsprechender Aus
richtung der Faser senkrecht zur Schallausbreitungsrichtung
ein niedriger Strömungswiderstand für die eindringende
Schallenergie, jedoch ein hoher Strömungswiderstand für die
Schallausbreitung innerhalb des Schalldämpferelements er
reicht wird.
Hinzu kommt, daß sich die Lamellenplatten oder Lamellenmatten
durch eine erhöhte Druckfestigkeit auszeichnen, was die
Standfestigkeit des Füllmaterials derartiger Schalldämpfer
elemente in jedem Falle erhöht, was insbesondere bei pulsie
renden Schallquellen und dabei auftretenden Druckimpulsen von
Vorteil ist. Für die praxisgerechte Umsetzung hat es sich ge
zeigt, daß Rohdichten des Füllmaterials 25 kg/m³, insbeson
dere 60 kg/m³ besonders geeignet sind. Mit Lamellenplatten
oder Lamellenmatten lassen sich auch große Stärkebereiche,
insbesondere etwa von 10 cm bis 25 cm abdecken.
Nachfolgend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Er
findung anhand der Zeichnung beschrieben. Darin zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Kulissenele
ments eines Kulissenschalldämpfers in rein sche
matischer und teilweise gebrochener Darstellung,
Fig. 2 eine schematische Darstellung zur Illustrierung
des Herstellungsprozesses einer Lamellenplatte
sowie
Fig. 3 eine perspektivische Teilansicht einer weiteren
Ausführungsform.
Fig. 1 zeigt in rein schematischer Darstellung ein Kulissen
element einer Schalldämpferkulisse, wobei dieses Kulissenele
ment 1 aus einem Rahmen 2 gebildet ist, der mindestens an den
beiden Hauptflächen 3 und 4 der Kulisse, (das ist die aus der
Fig. 1 ersichtliche Vorderseite und nicht ersichtliche Rück
seite) mit einer akustisch transparenten Hülle, hier aus
Lochblechen gebildet, versehen ist. Innerhalb des Rahmens 2
befindet sich eine schallabsorbierende Füllung 5 aus Mineral
wolle. Derartige Kulissenelemente werden zum Zwecke der
Schalldämpfung über- und nebeneinander angeordnet, wobei sie
an den Stoßstellen verklammert werden. Die Strömungsrichtung
und damit die Schallausbreitungsrichtung ist in Fig. 1 mit
dem Pfeil F verdeutlicht.
Wie aus Fig. 1 durch die weggebrochene Darstellung des Loch
blechs 3 ersichtlich ist, besteht die Füllung 5 aus einer La
mellenplatte mit insgesamt vier Lamellen 6, 7, 8 und 9, wobei
durch die punktierte Darstellung an der durch das zeichneri
sche Wegbrechen des Lochblechs 3 ersichtlichen Vorderfläche
der Füllung 5 und durch die Striche an der oberen Stirnfläche
des Kulissenelements die Faserausrichtung der Lamellenplatte
senkrecht zu den beiden Hauptflächen 3 und 4 und damit zu den
Lochblechen angedeutet ist. Durch diese besondere Ausrichtung
der Fasern der Lamellenplatte ergibt sich ein sehr niedriger
Strömungswiderstand senkrecht zur Schallausbreitungsrichtung
und damit senkrecht zu den Hauptflächen 3 und 4, jedoch ein
sehr hoher Strömungswiderstand in Ausbreitungsrichtung und
damit parallel zu den Hauptflächen 3 und 4 des Kulissenele
ments 1.
Die Herstellung derartiger Lamellenplatten oder Lamellenmat
ten, wie sie in Fig. 1 als schallabsorbierende Füllung 5
verwendet wird, ergibt sich schematisch aus Fig. 2. Danach
werden aus dem Faserbildungsprozeß mehrere Lagen von Mineral
wollematten oder Mineralwolleplatten übereinanderliegend zu
einer Schneidstation 10 geführt und dort in einem auf die ge
wünschte Stärke geschnitten, dann gemäß Pfeil G um 90° auf
ein Förderband 11 geschwenkt und dort abgelegt, um die Lamel
lenplatte 12 zu bilden. Ersichtlich ist dann, wie in Fig. 2
durch entsprechende Strichlierung dargestellt, der Faserver
lauf in der Lamellenplatte 12 senkrecht zu den beiden Haupt
flächen 13 und 14 der Lamellenplatte.
Selbstverständlich sind Stärke der Füllung und Maß der Roh
dichte der Füllung abhängig vom eigentlichen Anwendungsfall,
jedoch hat sich gezeigt, daß Lamellenplatten oder Lamel
lenmatten bei Stärken im Bereich von 10 bis 25 cm und Roh
dichten 25 kg/m³, insbesondere 60 kg/m³ besonders ge
eignet sind. Im übrigen lassen sich mit Lamellenplatten oder
-matten alle für die Akustik üblichen Dickenbereiche abdec
ken.
Bei der in Fig. 3 wiederum rein schematisch dargestellten
alternativen Ausführungsform ist die schallabsorbierende
Füllung 5 gebildet aus einer Mineralwolleschicht 15, bei der
die Fasern, wie in Fig. 3 schematisch dargestellt, senkrecht
zum Lochblech 3 verlaufen. Eine dahinter angeordnete Schicht
16 aus Mineralwolle hat demgegenüber eine hierzu senkrechte
Faserausrichtung, so daß die Fasern der Mineralwolleschicht
16 im wesentlichen parallel zum Lochblech 3 verlaufen. Für
die Mineralwolleschicht 15 wird zweckmäßigerweise eine
Lamellenplatte verwendet, wohingegen für die
Mineralwolleschicht 16 eine übliche Mineralwollematte oder
Mineralwolleplatte üblicher Rohdichte verwendet werden kann.
Nur der Vollständigkeit halber sei bemerkt, daß die Lamellen
mit einem Glasvlies miteinander verbunden sind. Dieses Glas
vlies ist in Fig. 3 rein schematisch mit dem Bezugszeichen
17 gekennzeichnet. Auch die Lamellenplatte nach Fig. 1 kann
mit einem Glasvlies ausgerüstet sein.
Claims (8)
1. Schalldämpferelement, insbesondere für einen Kulissen
schalldämpfer, mit einer schallabsorbierenden Füllung
aus vorzugsweise Mineralwolle, welche von einem Rahmen
eingefaßt ist, der akustisch transparente Hauptflächen
zur Abdeckung der schallabsorbierenden Füllung auf
weist, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllung (5) aus
einer Absorptionsschicht mit niedrigem Strömungswider
stand senkrecht zur Schallausbreitungsrichtung (F) und
einer Dissipationsschicht mit hohem Strömungswiderstand
parallel zur Schallausbreitungsrichtung (F) gebildet
ist.
2. Schalldämpferelement nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß durch Faserausrichtung der Füllung (5) im
wesentlichen senkrecht zur Schallausbreitungsrichtung
(F) die Absorptions- und Dissipationsschicht zu einer
einzigen Schicht integriert sind.
3. Schalldämpferelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Füllung (5) mindestens aus ei
ner Platte oder Matte mit im wesentlichen durchgängig
senkrecht zur Platten- oder Mattenoberfläche ausgerich
teten Fasern gebildet ist.
4. Schalldämpferelement nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Füllung (5) so im Rahmen (2) des
Schalldämpferelements angeordnet ist, daß die Faseraus
richtung senkrecht zur akustisch transparenten Haupt
fläche (3) bzw. (4) verläuft.
5. Schalldämpferelement nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllung (5)
aus einer Lamellenplatte oder Lamellenmatte (12) gebil
det ist.
6. Schalldämpferelement nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Füllung (5) mindestens aus einer Mi
neralwolleschicht (15) mit senkrecht zur akustisch
transparenten Hauptfläche (3) gerichteten Fasern gebil
det ist, wobei vorzugsweise hinter der Mineralwolle
schicht (15) eine weitere Mineralwolleschicht (16) vor
gesehen ist, bei der die Fasern im wesentlichen paral
lel zur Ebene der akustisch transparenten Hauptfläche
(3) verlaufen.
7. Schalldämpferelement nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohdichte der
Lamellenplatte oder Lamellenmatte 25 kg/m³ beträgt.
8. Schalldämpferelement nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Stärke der La
mellenplatte oder Lamellenmatte in den für die Akustik
üblichen Dickenbereichen liegt.
Priority Applications (2)
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