DE2531191B2 - Einrichtung zur ueberwachung der funktion einer bremsanordnung an pressen, stanzen und aehnlichen arbeitsmaschinen - Google Patents
Einrichtung zur ueberwachung der funktion einer bremsanordnung an pressen, stanzen und aehnlichen arbeitsmaschinenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung ist eine Einrichtung zur Überwachung der Funktion einer Bremsanordnung an
Pressen, Stanzen und ähnlichen. Arbeitsmaschinen, insbesondere solchen, die mit verschiedenen Hubzahlen
betrieben werden können, mit einer Kupplungs-Bremseinheit und einer zusätzlichen zweiten Bremse, wobei
beide Bremsen bei jedem Hub gemeinsam wirksam sind.
Bei Arbeitsmaschinen der vorgenannten Art besteht die Gefahr, daß der Pressenstößel infolge irgend eines
Defektes nicht im oberen Totpunkt seines Hubes stillgesetzt wird, sondern daß er einen oder mehrere
weitere Arbeitshübe ausführt. Dieses bedeutet für die Bedienungsperson der Maschine eine erhebliche Gefahr,
da sich deren Hände unter Umständen bereits zum Entnehmen des fertigen Werkstückes im Gefahrenbereich
des Stößels befinden können.
Aus diesem Grunde wird von den Berufsgenossenschaften verlangt, daß die Pressen mit einer zusätzlichen
Einrichtung auszurüsten sind, die einen Durchlauf zwangsläufig verhindert.
Hierfür kann man beispielsweise zusätzlich zu der an sich vorhandenen Kupplungs-Bremseinheit eine weitere
Bremse vorsehen. Bei einer Konstruktion dieser Art (DT-OS 20 44 044) wird die weitere Bremse dann
zugeschaltet, wenn die normale Kupplungs-Bremseinheit ausfällt. Bei einer anderen Ausführung (DT-OS
23 06 170) wirken beide Bremsen bei jedem Pressenhub
gemeinsam.
Bei dieser Durchlaufsicherung ist jedoch eine <*>
Funktionsüberwachung beider Bremsen bei jedem Hub erforderlich.
Es ist bekannt, das Bremsmoment einer Bremse bei nachgiebiger pendelnder Aufhängung derselben durch
das Abstützmoment zu messen bzw. auch zu kontrollieren. Insofern hätte man rein theoretisch erwarten
können, auch bei Pressen der erfindungsgemäßen Gattung dieser Art der Überwachung der Bremsanord
nung wieder in Erwägung zu ziehen.
Der tatsächliche Stand der Technik auf dem betreffenden speziellen Gebiet und die Entwicklung
zeigen jedoch, daß man die bisherige Art der Überwachung der Bremse, nämlich ausschließlich mit
der Kontrolle des Nachlaufweges für so wirksam und aus Sicherheitsgründen auch zwingend notwendig
gehalten hat, daß ein Gedanke an mögliche andere Arten der Überwachung nicht aufzukommen brauchte
(Unfallverhütungsvorschriften vom Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften »Eszenter- und
verwandte Pressen« VBG 7 η 5.1 vom 1.4.1957 in der Fassung vom 1.4.1975, Seite 4, §4a. Absatz 2.2).
Insbesondere bei großen Pressen kann die zweite Bremse (Zusatzbremse) nicht erst betätigt werden,
wenn die normale Hauptbremse (Betriebsbremse) den Nachlaufweg-Kontrollpunkt überfahren hat. Im
schlimmsten Fall des totalen Versagens der Hauptbremse reicht dann die Zeit (der Weg) nicht mehr aus, um die
Zusatzbremse ansprechen zu lassen und die Presse weit genug vor dem unteren Totpunkt zum Halten zu
bringen. Also müssen beide Bremsen, d. h. muß auch die Zusatzbremse bei jedem Hub wirken, was eine
Dauerkontrolle auch der Zusatzbremse erfordert.
Bleibt man nun hier der bekannten Nachlaufwegkontrolle,
so reicht diese bei einer Hubzahl der Presse zur Überwachung der Hauptbremse zwar aus, die Überwachung
der Zusatzbremse ist dabei aber bereits problematisch, wenn die zweite Bremse kleiner ist als
die Hauptbremse, weil das für ihren Zweck genügt, und ihr Beitrag zur Bremswinkelverringerung kleiner ist als
die Winkeldifferenz bei neuen und verschlissenen Bremsen.
Noch schwieriger wird es bei Veränderung der Hubzahl der Presse. Wenn man nämlich den bei
maximaler Hubzahl erforderlichen maximalen Nachlaufweg als Toleranzweg bestehen läßt, kann die
Bremse, du die Presse bei kleineren Hubzahlen normalerweise viel früher zum Stehen bringt, bei
Erreichen der alten Toleranzgrenze bereits einen zu großen Verschleiß aufweisen, insbesondere könnte eine
der beiden Bremsen völlig ausgefallen sein, ohne daß es bemerkt wird. Infolgedessen muß der zulässige Nachlaufweg
bei jeder Hubzahländerung unbedingt neu angepaßt werden, was in zuverlässiger Weise zu
geschehen hat und deshalb nur vom Meister oder einem gewissenhaften Einrichter vorgenommen werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Überwachungseinrichtung zu schaffen, bei welcher
beide Bremsen einfach und sicher laufend überprüft werden und bei sich ändernder Hubzahl das Nachstellen
des zulässigen Nachlaufweges eingespart werden kann.
Erreicht wird dieses bei einer Bremsanordnung der eingangs beschriebenen Ausführung dadurch, daß beide
Bremsen ein gemeinsames am Pressenkopfstück abgestütztes Bauteil aufweisen, das gegen die Wirkung einer
einstellbaren Federvorrichtung relativ zum Pressenkopfstück verdrehbar ist und daß der Drehbereich zur
Messung des gesamten Bremsmomentes heranziehbar ist.
Die Erfindung weicht hier vom Stand der Technik ab und steht im Gegensatz zu den altbewährten Methoden
der Überwachung durch die Nachlaufwegkontrolle.
Bei einer solchen Einrichtung für eine Presse mit Schleichgang, bei dem das abgestützte Bauteil ein
Schneckenring ist, der sich gegen die Schnecke abstützt, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die Schnekkenwelle
um einen dem Meßausschlag entsprechenden
W1^g gegen die Wirkung der Federvorrichtung axial
verschiebbar ist
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung nach der Erfindung wird darin gesehen, daß der Meßausschlag
durch eine der Bewegung der Federvorrichtung zugeordnete Schaltvorrichtung überwacht wird.
Der wesentliche Vorteil der erfindungsgemäßen Einrichtung besteht insbesondere darin, daß bei
Maschinen mi. Hubzahlregelung ein einwandfreies Funktionieren der erfindungsgemäßen Einrichtung ι ο
ohne Rücksicht auf die Hubzahl gewährleistet ist, da die zu messende Größe (Bremsmoment) immer annähernd
gleich ist und sich nicht mit der Drehzahl der Maschine ändert (wie der Bremswinkel).
Vom Neuzustand zum Verschleißzustand der Brem- '5 sen erfolgt ein maximaler Drehmomentabfall von etwa
10%. Das verbleibende Moment der Zusitzbremse beträgt dabei das Mehrfache dieser Toleranz und kann
somit auf jeden Fall einwandfrei in jedem Bereich mit Sicherheit registriert werden.
Die Erfindung wird anhand einer Zeichnung, die als Ausführungsbeispiel eine Presse mit Schleichgangantrieb
darstellt, näher erläutert Es zeigt
F i g. 1 eine Teilschnittansicht der Antriebsanordnung und Fig.2 einen zum Teil schematischen Schnitt nach
der Linie A-Bder F i g. 1.
Mit 1 ist die Hauptbremse und mit tO die Kupplung der normalen Kupplungs-Bremseinheit bezeichnet. Die
Kupplung 10 ist beispielsweise über Bolzen 13 mit dem Schwungrad 9 verbunden. Die Zusatzbremse ist mit 2
angedeutet. Mit 3 ist ein Teil des Pressenkopfstückes, mit 14 das Pressensicherheitsventil, mit 15 die drehbare
Luftzuführung und mit 16 die Antriebswelle bezeichnet. 4 ist das eigentliche, in einem bestimmten Wegbereich
verschwenkbare an sich feste Bauteil, welches in der dargestellten Ausführungsform mit einem Schneckenring
8 ausgerüstet, ist, der mit der eigentlichen Schneckenwelle 6 zusammenwirkt, die in Wirkverbindung
mit einer in F i g. 2 angedeuteten Federvorrichtung 5 steht. Die beiden Bremsen 1 und 2 sind über
Anschlußelemente 17 und 18 mit dem Bauteil 4 verbunden. Mit 12 ist der Antrieb für die Schneckenwelle
6 zur Betätigung des Schleichganges angedeutet.
Die Wirkungsweise ist wie folgt:
Bei normaler Funktion der beiden Bremsen 1 und 2 wird Deim Bremsvorgang über den Schneckenring 8 die
Schneckenwelle 6 so weit in der durch den Pfeil 19 angedeuteten axialen Richtung verschoben, bis die
Schaltvorrichtung 7 anspricht und somit in an sich bekannter Weise die Freigabe für den folgenden Hub
eingeleitet wird.
Versagt nun aus irgendeinem Grunde eine der beiden Bremsen oder beide Bremsen bringen gemeinsam nicht
das erforderliche Bremsmoment, so kann aufgrund der entsprechenden Vorspannung der Federn 11 in der
Federvorrichtung 5 die Schaltvorrichtung 7 nicht ansprechen und es erfolgt somit keine Freigabe für
einen weiteren Hub.
Selbstverständlich kann die erfindungsgemäße Einrichtung auch bei Maschinen ohne Schleichgangantrieb
eingesetzt werden. Hierbei kann das Bauteil 4 beispielsweise mittels eines Nockens und einer Anschlagstange
auf die Federvorrichtung 5 wirken, was jedoch nicht gesondert dargestellt ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Einrichtung zur Überwachung der Funktion einer Bremsanordnung an Pressen, Stanzen und
ähnlichen Arbeitsmaschinen, insbesondere solchen, die mit verschiedenen Hubzahlen betrieben werden
können, mit einer Kupplungs-Bremseinheit und einer zusätzlichen zweiten Bremse, wobei beide
Bremsen bei jedem Hub gemeinsam wirksam sind, to dadurch gekennzeichnet, daß beide Bremsen
(1, 2) ein gemeinsames am Pressenkopfstück abgestütztes Bauteil (4) aufweisen, das gegen die
Wirkung einer einstellbaren Federverrichtung (5) relativ zum Pressenkopfstück (3) verdrehbar ist und
daß der Drehbereich zur Messung des gesamten Bremsmomentes heranziehbar ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1 bei einer Presse mit Schleichgang, bei dem das abgestützte Bauteil
ein Schneckenring ist, der sich gegen die Schnecke abstützt, dadurch gekennzeichnet, daß die Schnekkenwelle
(6) um einen dem Meßausschlag entsprechenden Weg gegen die Wirkung der Federvorrichtung
(5) axial verschiebbar ist.
3. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Meßausschlag
durch eine der Bewegung der Federvorrichtung zugeordnete Schaltvorrichtung (7) überwacht wird.
Priority Applications (2)
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FR7617498A FR2318027A1 (fr) | 1975-07-12 | 1976-06-10 | Dispositif de controle du fonctionnement d'un systeme de frein sur des presses, poinconneuses, cisailles et machines-outils analogues |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19752531191 DE2531191C3 (de) | 1975-07-12 | 1975-07-12 | Einrichtung zur Überwachung der Funktion einer Bremsanordnung an Pressen, Stanzen und ähnlichen Arbeitsmaschinen |
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ID=5951348
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19752531191 Expired DE2531191C3 (de) | 1975-07-12 | 1975-07-12 | Einrichtung zur Überwachung der Funktion einer Bremsanordnung an Pressen, Stanzen und ähnlichen Arbeitsmaschinen |
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Legal Events
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: MASCHINENFABRIK MUELLER-WEINGARTEN AG, 7987 WEINGA |
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