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Fadenliefervorrichtung Die Erfindung betrifft eine Fadenliefervorrichtung
mit einer riemengetriebenen Speichertrommel mit aus einzelnen Stäben gebildetem
Trommelmantel zum Aufnehmen eines Fadenvorrats und einer schräg zur Speichertrommellängsachse
gerichteten Leitkante für den über ein Fadenleitorgan zugeführten Faden0 Riemengetriebene,
käfigartige Speichertrommeln, über welche ein Faden in mehreren Windungen geführt
ist, sind bereits bekannt (US-PS 2 399 403). Es ist auch bereits bekannt, bei Speichertrommeln
den Faden am Zulauf auf eine Schrägfläche aufzugeben, von welcher er in Axialrichtung
der Speichertrommel auf den zylindrischen Trommelteil abrutscht (US-PS 3 225 446)c
Um ein Verschieben der Fadenwindungen auf dem Trommelmantel in Axialrichtung einer
Speichertrommel zu bewirken, ist außerdem bekannt, innerhalb der Speichertrommel
eine Scheibe schräg zu lagern, die mit Stegen durch die Stäbe der Speichertrommel
hindurch nach außen ragt und eine schräg gerichtete Leitkante für den zugeführten
Faden bildet (DT-PS 1 635 899). Bei der im Innern der Speichertrommel gelagerten,
relativ schmalen Schrägscheibe besteht jedoch die Gefahr
des Überspringens
des zugeführten Fadens nach oben, so daß besondere Maßnahmen, wie eine Schrägstellung
des Scheibenrandes, das Ausbilden von Fadenleitnuten und dergleichen getroffen werden
müssen, um diese Gefahr zu vermindern. Durch diese Maßnahmen werden jedoch die Herstellungskosten
der Fadenliefervorrichtung ungünstig beeinflußt, Der Erfindung liegt die Aufgabe
zugrunde, eine Fadenliefervorrichtung so auszubilden, daß mit einem geringen Herstellungsaufwand
eine sichere Aufnahme des Fadens auf der Speichertrommel einer Fadenliefervorrichtung
und ein sicheres Abschieben des Fadenvorrates auf der Speichertrommel gewährleistet
ist.
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Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Fadenliefervorrichtung
der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß die Leitkante oder Leitfläche durch
den Rand oder eine Seite einer auf einem Lagerkörper drehbar angeordneten Riemenscheibe
gebildet ist, über welche der Antriebsriemen geführt ist, und daß die Speichertrommel
im Lagerkörper um eine schräg zur Riemenscheibenachse verlaufende Achse drehbar
gelagert ist und die Trommelstäbe mit ihrem einen Ende in Ausnehmungen der Riemenscheibe
eintauchen. Die Erfindung hat also den Vorteil, daß die Riemenscheibe gleichzeitig
als Leitscheibe für den Speicherteil der Fadenliefervorrichtung dient, bei welcher
im Gegensatz zu bekannten gesonderten und innerhalb der Speichertrommel gelagerten
Schrägscheiben
kein Uberspringen des Fadens über die Leitkante befürchtet werden muß. Die einen
Enden der den Trommelmantel bildenden Stäbe ragen in Ausnehmungen der Riemenscheibe,
zweckmäßig jeweils in eine gesonderte Bohrung der Riemenscheibe, wobei ein unerwünschtes
einlaufen des Fadens in diese Ausnehmungen unmöglich gemacht ist.
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Eine erfindungsgemäß ausgebildete Fadenliefervorrichtung ist einfach
in ihrem Aufbau und läßt sich entsprechend preiswert herstellen. Als Fadenleitorgan
für den der Speichertrommel zugeführten Faden kann vorteilhafterweise eine Leitöse
dienen, die an der Stelle der größten freien Trommelmantellänge angeordnet ist und
deren Symmetrieachse mit den Achsen der Riemenscheibe und der Speichertrommel in
einer gemeinsamen Ebene liegt. Diese Anordnung der Leitöse erlaubt es, die Speichertrommel
sowohl in der einen als auch in der anderen Drehrichtung unbeschadet der Funktion
der Fadenliefervorrichtung zu betreiben Der gemeinsame Antriebsriemen für mehrere
über den Umfang einer Textilmaschine angeordnete Fadenliefervorrichtungen kann also
an der einen Vorrichtung über den außenliegenden Bereich der Riemenscheibe und an
der nächsten Vorrichtung über den innenliegenden Umfangsbereich der Riemenscheibe
geführt werden usw., so daß die Speichertrommeln einander benachbarter Fadenliefervorrichtungen
unterschiedliche Drehrichtungen haben. Durch diese mäanderartige Riemenführung läßt
sich der Anlagebereich des Antriebsriemens an den Riemenscheiben erhöhen, so daß
keine Schlupfgefahr besteht.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert.
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Im einzelnen zeigen: Fig, 1 eine Seitenansicht einer Vorrichtung für
positive Fadenzuführung und ihres Zwischenspeicherteils; Fig. 2 eine gegenüber Fig.
1 um 900 gedrehte Draufsicht auf die Vorrichtung; Fige 3 eine gegenüber Fig. 1 um
900 gedrehte stirnseitige Ansicht der Vorrichtung; Figo 4 einen Schnitt durch den
Zwischenspeicherteil entlang der Linie IV-IV in Fig. 1 in gegenüber Fig. 1 vergrößertem
Maßstab.
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Die aus den Fig. 1-3 ersichtliche Vorrichtung für eine positive Fadenzuführung
für Textilmaschinen besteht aus einem Gehäuse 10, das an seinem hinteren Ende mit
einem Halter 11 verbunden ist, der eine Aussparung 12 aufweist, in welche eine nicht
dargestellte Trag- und Kontaktschiene eintauchen kann, die in an sich bekannter
Weise als gemeinsame Halteschiene für mehrere Fadenliefervorrichtungen dient und
über welche die Stromzufuhr zu Anschlußkontakten 13 der einzelnen Vorrichtungen
erfolgt. Der
zugeführte Strom wird für eine Fadenwächtereinrichtung
benötigt, die in bekannter Weise eine rote Warnlampe 14 aufweist, die auf der Unterseite
des Gehäuses 10 angeordnet ist und deren Stromkreis durch zwei nicht dargestellte
Schalter gesteuert ist. Der eine der im Innern des Gehäuses 10 untergebrachten Schalter
ist mit einem Tasthebel 15 gekoppelt, der um eine Lagerstelle 16 verschwenkbar ist.
Der an seinem freien Ende mit einem Gewicht 17 versehene und leicht abgewinkelte
Tasthebel 15 ruht auf dem durch zwei Leitösen 18 und 19 hindurch zugeführten Faden
20. Reißt der Faden 20 in Zulaufrichtung vor der Zwischenspeichereinrichtung 21,
die nachfolgend in Verbindung mit der Fig. 4 näher erläutert wird, fällt der Tasthebel
15 im Gegenuhrzeigersinn nach unten ab, wodurch der zugeordnete Schalter geschlossen
wird. Die Schwenkbewegung des Tasthebels 15 im Uhrzeigersinne nach oben wird durch
einen seitlich am Gehäuse 10 abstehenden Stift 22 begrenzt. In der Ruhestellung
der Vorr~chtung wird der federnd ausgebildete Tasthebel 15 über den Stift 22 ausgebogen
und auf den Stift 22 in eine Ruhestellung aufgelegt.
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Der zweite, nicht dargestellte und ebenfalls im Innern des Gehäuses
10 angeordnete Schalter der Fadenwächtereinrichtung ist mit einem Tasthebel 23 verbunden,
der auf dem von der Zwischenspeichervorrichtung 21 durch eine dritte Leitöse 24
hindurch abgezogenen Fadenabschnitt 20a ruht und ebenfalls am Gehäuse 10 verschwenkbar
gelagert ist. Auch dieser Tasthebel 23 ist federnd ausgebildet und kann über einen
seitlich
ab stehenden und seine Verschwenkbewegung nach oben begrenzenden
Stift 25 in eine Ruhestellung angehoben wunden.
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Die Zwischenspeichereinrichtung 21 der Fadenliefervorrichtung besteht
aus einer Käfigtrommel 26 und einer RIemenscheibe 27. Der Antrieb der Riesenscheibe
27 erfolgt über einen mehreren Fadenliefervorrichtungen gemeinsamen Antriebsriemen
38, der über einen aus Fig. 2 ersichtlichen Nfangswinkel an der Rienenscheibe 27
anliegt Und wahlweise über den äußeren Umfangsbereich oder den inneren Umfangsbereich
(Riemenführung 38') der Riemenscheibe 27 geführt sein kann. Vie die Schnittdarstellung
der Fig. 4 zeigt, ist die Riemenscheibe 27 über ein Kugellager 28 auf eine. Lagerteil
29 drehbar und koaxial mit einem Lagerzapfen 30 des Lagerteiles 29 angeordnet, alt
welche. die Zwischenspeichereinrichtung im Gehäuse 10 befestigt ist. Der Lagerteil
29 weist eine Lagerbohrung 31 auf, deren Achse L unter einem Winkel oC zur Achse
A des Lagerzapfens 30 und der Riemenscheibe 27 verlauft. In der Lagerbohrung 31
ist über ein Kugellager 32 die Käfigtrommel 26 der Zwischenspeichereinrichtung mit
ihre. zentralen Lagerzapfen 33 gelagert. Die KEfigtrommel 26 weist eine Grundschetbe
34 auf, in welcher die den Trommelmantel bildenden Käfigstäbe 35 alt ihrem einen
Ende verankert sind. Mit ihrem anderen Ende ragen die Käfigstäbe 35 der schräg zur
Riemenscheibe 27 angeordneten Käfigtrommel 26 in zugeordnete Blindbohrungen 36,
die auf der Unterseite der Rienenscheibe 27
ausgebildet sind. Wie
das Schnittbild der Fig. 4 deutlich erkennen läßt, bildet die Unterseite 37 der
Riemenscheibe 27 eine schräg zu den Käfigstäben 35 gerichtete Ebene. Die Fadenleitöse
19 ist gemäß Fig. 1, 3 und 4 so am Gehäuse 10 befestigt, daß sie der Speichertrommel
26 an der Stelle der größten freien Trommelmantellänge gegenüberliegt, ihre Symmetrieachse
0 mit den Achsen A und L von Riemenscheibe 27 und Speichertrommel 26 in einer gemeinsamen
Ebene, nämlich der Zeichenebene der Fig. 4, liegt und der zugeführte Faden 20 gegen
die Unterseite 37 der Riemenscheibe 27 anläuft. Die Riemenscheibe 27 bildet somit
eine Leitfläche und mit ihrem Außenrand auch eine Leitkante für den zugeführten
Faden 20, um ihn in der Richtung der Achse L der Käfigtrommel 26 abzulenken und
die sich bildenden Windungen auf den Käfigstäben 35 nach unten in Richtung auf die
Höhe der Abzugs löse 24 zu verschieben.