DE2529487A1 - Verfahren zur herstellung hochreiner, mehrwertiger cyansaeureester - Google Patents

Verfahren zur herstellung hochreiner, mehrwertiger cyansaeureester

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DE2529487A1 DE19752529487 DE2529487A DE2529487A1 DE 2529487 A1 DE2529487 A1 DE 2529487A1 DE 19752529487 DE19752529487 DE 19752529487 DE 2529487 A DE2529487 A DE 2529487A DE 2529487 A1 DE2529487 A1 DE 2529487A1
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    • C07C261/02Cyanates

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Description

  • Verfahren zur Herstellung hochreiner, mehrwertiger Cyansäureester Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung hochreiner, mehrwertiger aromatischer Cyansäureester mit hoher Lagerstabilität.
  • Es ist aus der DAS 1 195 764 bekannt, daß man gegebenenfalls mit einem heterocyclischen Rest verbundene Mono- oder Polyphenole, deren Hydroxylgruppen in ihren ortho-Stellungen jeweils höchstens einen sterisch hindernden Substituenten aufweisen, mit Halogencyaniden und einem tertiären Amin (Molverhältnis 1 : 1 : 1) in einem inerten organischen Medium bei Temperaturen unterhalb 650C umsetzt.
  • Weiterhin ist aus der DAS 1 248 668 bekannt, daß man aromatische Cyansäureester erhält, wenn man anstelle eines tertiären Amins eine unter den Reaktionsbedingungen zur Phenolatbildung befähigte anorganische Base verwendet.
  • Aus der DAS 1 248 667 ist außerdem die Umsetzung von Phenolen mit Halogencyaniden mit einer unter den Reaktionsbedingungen zur Phenolatbildung befähigten Base in Gegenwart von Wasser und/oder einem Alkohol bzw. Alkoholgemisch als Lösungsmittel unterhalb 650C bekannt. Die nach diesem Verfahren hergestellten mehrwertigen Cyansaureester haben oft nicht die nötige Reinheit und Lagerstabilität, so daß sie nur schwer als Ausgangsverbindungen zur Herstellung von Kunststoffen (z. 13. nach DAS 1 19o 184) Verwendung finden können.
  • Dagegen ist bereits früher beschrieben worden, daß man beim Umsatz von Phenolaten mit Halogencyan trimere Produkte erhält, vorwiegend Triazinderivate, die über die auch als Reaktionsprodukt faßbaren Iminokohlensäurephenylester entstehen (Liebigs Ann. Chem., Sd. 287, S. 319, und Ber. dtsch. Ges., bd. 28, S. 2467).
  • Es wurde nun gefunden, daß man mehrwertige aromatische Cyansäureester in hoher Ausbeute und hoher Reinheit erhält, wenn man die Alkali- oder Erdalkalisalze von aromatischen Di- oder Polyhydroxyverbindungen mit Halogencyanid in einem Lösungsmittel gegebenenfalls in Gegenwart katalytischer Mengen eines tertiären Amins umsetzt.
  • Aromatische Di- oder Polyhydroxyverbindungen, die als Ausgangsverbindungen für das erfindungsgemäße Verfahren Verwendung finden können, sind in großer Anzahl bekannt. Praktisch können alle aromatischen und aromatisch-heterocyclischen, gegebenenfalls substituierten Verbindungen mit zwei oder mehreren phenolischen Hydroxygruppen Verwendung finden, soweit die eventuellen Substituenten unter den Bedingungen des erfindungsgemäßen Verfahrens stabil sind und nicht selbst reagieren.
  • Die aromatischen Hydroxyverbindungen entsprechen vorzugsweise der allgemeinen Formel (I).
  • worin a = eine der Zahlen 1, 2 oder 3, b = 5 -c = 5 -d = eine der Zahlen 1, 2 oder 3, die Summe aus a und-d (a + d) eine der Zahlen 2 bis 4, vorzugsweise 2 und 3, insbesondere 2, falls n = o; und eine der Zahlen 2 bis 6, vorzugsweise 2 bis 4, insbesondere 2, falls n = 1; n = 0 oder 1 bedeuten und = = die in Formel (in) und A bzw. R1 die in Formel III angegebene Bedeutung besitzen.
  • insbesondere entsprechen die aromatischen Hydroxyverbindungen, die in dem erfindungsgemäßen Verfahren Verwendung finden können, der allgemeinen Formel in der R Wasserstoff, Halogen, Alkyl oder Phenyl bedeutet, wobei mehrere Reste K nicht gleich ZU sein brauchen, oder zwei Reste R, die benachbarte C-Atome substituieren, auch gemeinsam mit diesen einen carbocyclischen oder heterocyclischen 5- oder 6-gliedrigen l-ting bilden können, a für eine der Zahlen 1, 2 oder 3 und b für 5-a steht.
  • Dabei steht a bevorzugt für eine der Zahlen 1 oder 2, insbesondere für die Zahl 1.
  • Von den festen R haben bevorzugt 1 oder 2, insbesondere einer eine andere bedeutung als Wasserstoff, während die übrigen für Wasserstoff stehen.
  • Eine weitere Gruppe der aromatischen Di- und Polyhydroxyverbindungen, die in dem erfindungsgemäßen Verfahren Verwendung finden können, entspricht insbesondere der Formel in der A für Sauerstoff, die Sulfonylgruppe (-S02-), die 0 Carbonylgruppe (-Co-), die Carbonyldioxygruppe (-OaO-, für Schwefel (-S-) eine ggf. durch andere Alkylreste, bevorzugt Methyl, oder Phenyl substituierte CH2-Kette mit 1-9, bevorzugt l bis 6 O-Atomen, einen cycloaliphatischen oder aromatischen 5- oder 6-gliedrigen Ring oder eine einfache Bindung steht, die vorstehend für R angegebene Bedeutung besitzt ender die Gruppierung bedeutet, in der A und R die vorstehend angegebene bedeutung haben und e für eine der Zahlen 1, 2 oder 3 steht und f für 5-e steht, c für 5-d steht und d eine der Ziffern 1, 2 oder 3 bedeutet.
  • d und e stehen bevorzugt für die Zahlen 1 oder 2, insbesondere für die Zahl 1.
  • Vorzugsweise hat R1 die Bedeutung von R.
  • Von den c-Resten R¹ und f-Resten R haben jeweils bevorzugt einer oder zwei, insbesondere ein Rest eine andere Bedeutung als Wasserstoff, während die übrigen für Wasserstoff stehen.
  • Von den nalogenen (Fluor, Chlor, Brom, Jod) seien bevorzugt Fluor, Chlor und Brom genannt.
  • Xls Alkylreste seien geradkettige oder verzweigte Alkylreste mit 1 bis 9, bevorzugt 1 bis 5 C-Atomen genannt, beispielsweise Methyl, Äthyl, Propyl, Isopropyl, n-Butyl, Isobutyl, t-Butyl und die isomeren Pentylreste, insbesondere ethyl und Äthyl und t-Butyl.
  • Als der allgemeinen Formel L entsprechende Verbindungen seien beispielsweise genannt: m-, p-Dihydroxybenzol, 2-tert.-Butylhydrochinon, 2,4-Dimethylresorcin, 2, 5-Di-bert. -butylhydrochinon, Tetramethylhydrochinon, 2,4 ,6-Trimetnylresorcin, 2 ,6-Di-tert. -Butylhydrochinon, 4-Chlorresorcin, Dihydroxynaphthaline, wie z.B. 1,4-, 1,5-, 1,6-, 1,7-, 2,6-, 2,7-Dihydroxynaphthalin.
  • Als der allgemeinen Formel II entsprechende Verbindungen seien beispielsweise genannt: Dihydroxydiphenyle, wie z. 3. 4,4 1-Dihydroxydiphenyl, 2,2'-Dihydroxydiphenyl, 3,3',5,5'-Tetramethyl-4,4'-dihydroxydiphenyl, 3,3',5,5'-Tetrachlor-4,4'-dihydroxydiphenyl, 3,3',5,5'-Tetrachlor-2,2'-dihydroxydiphenyl, 2,2',6,6'-Tetrachlor-4,4'-dihydroxydiphenyl, 4,4'-Bis-[(3-hydroxy)-phenoxy]-diphenyl, 4,4'-Bis-[(4-hydroxy)-phenoxy]-diphenyl; 2,2'-Dihydroxy-1,1'-binaphthyl; Dihydroxydiphenyläther, wie z. 3. 4,4'-Dihydroxydiphenyläther, 3,3',5,5'-Tetramethyl-4,4'-dihydroxydiphenyläther, 3,3',5,5'-Tetrachlor-4,4'-dihydroxydiphenyläther, 4,4'-Bis-[p-hydroxyphenoxy]-diphenyläther, 4,4'-Bis-Lp-hydroxyphenylisopropyl~7-di 4,4'-Bis-[p-hydroxy-phenoxy]-benzol, 4,4'-Bis-[p-hydroxy-phenoxy]-diphenyläther, 4,4'-Bis-[4-(4-hydroxyphenoxy)-phenylsulfon]-diphenyläther; Diphenylsulfone, wie z. 3. 4,41-Dihydroxydiphenylsulfon, 3,3',5,5'-Tetramethyl-4,4'-dihydroxy-diphenylsulfon, 3,3',5,5'-Tetrachlor-4,4'-dihydroxy-diphenylsulfon, 4,4'-Bis-[p-hydroxyphenylisopropyl]-diphenylsulfon, 4,4'-Bis-[(4-hydroxy)-phenoxy]-diphenylsulfon, 4,4'-Bis-[(3-hydroxy)-phenoxy]-diphenylsulfon, 4,4'-Bis-[4-(4-hydroxyphenyl-isopropyl)-phenoxy]-diphenylsulfon, 4,4'-Bis-[4-(4-hydroxyphenyl-sulfon)-phenoxy]-diphenylsulfon, 4,4'-Bis-[4-(4-hydroxy)-diphenoxy]-diphenylsulfon; Dihydroxydiphenylalkane, wie z. 3. 4,41-Dihydroxy-diphenylmethan, 4,4'-Bis-L-p-hydroxyphenyl~7-diphenylmethan, 2,2-Bis-(p-hydroxyphenyl)-propan, 3,5 Dimethyl-4-hydroxyphenyl)-propan ,',,' lis-( 3, mit I)ichlor.-4-hydroxyphenyl)-propan 1,1-Bis-[p-hydroxyphenyl]-cyclohexan, Bis-[2-hydroxy-1-naphthyl]-methan, 1,2-Bis-[p-hydroxyphenyl]-1,1,2,2-tetramethyläthan, 4,4'-Dihydroxybenzophenon, 4,4'-Bis-(4-hydroxy)-phenoxy-benzophenon, 1,4-Bis[p-hydroxyphenylisopropyl]-benzol, Phloroglucin, 2,2',5,5'-Tetrahydroxy-diphenylsulfon.
  • Als Alkali- oder Erdalkali-Komponenten der Phenolate seien Lithium, Natrium, Kalium, Rubidium, Cäsium, Calcium, Barium, Strontium genannt, vorzugsweise werden Natrium, Kalium, Calcium und Harium verwendet.
  • Als Halogencyan kommt besonders das technisch leicht zugängliche Chlor- oder Bromcyan infrage.
  • Als Lösungsmittel können beispielsweise verwendet werden: Wasser, niedere aliphatische Alkohole, wie Methanol, Äthanol, Propanol, Isopropanol, Butanol, Ketone, wie Aceton, Methyläthylketon; Amide, wie Dimethylformamid, Dimethylacetamid; cyclische Äther, wie Dioxan, Tetrahydrofuran; oder deren Gemische, insbesondere ein Gemisch Isopropanol-Wasser.
  • Tertiäre Amine, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren in katalytischen Mengen Verwendung finden können, entsprechen der allgemeinen Formel in der R1, R2, R3 Alkylreste mit 1 bis zu 36 C-Atomen, insbesondere bis zu lS C-Atomen, Arylreste wie Phenyl und Cycloalkylreste mit 4 bis 7, insbesondere 5 bis 6 C-Atomen oder durch C bis C4 Alkylengruppen unterbrochene Cycloalkylreste mit 6 C-Atomen, die untereinander nicht gleich zu sein brauchen, bedeuten. Beispielsweise seien genannt: Trimethylamin, Triäthylamin, Methyldiäthylamin, Tripropylamin, Tributylamin, Methyldibutylamin, Dinonylmethylamin, Dimethylstearylamin, Dimethylcyclohexylamin, Diäthylanilin.
  • Im allgemeinen werden die tertiären Amine in einer Menge von 0,001 bis 10 Gewichtsprozent, bezogen auf die Di- oder Polyalkali(erdalkali)phenolate, insbesondere von Ob001 bis 1,0 Gewichtsprozent, eingesetzt. Die Gegenwart der tertiären Amine ist Jedoch nicht unbedingt erforderlich.
  • Ein Verfahren zur Herstellung der beim erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Phenolatverbindungen ist allgemein bekannt.
  • Man setzt die oben beschriebenen aromatischen Di- oder Polyhydroxyverbindungen mit Alkali- oder Erdalkaliverbindungen um, die zu einer Phenolatbildung befähigt sind. Bei dieser Umsetzung wird ein Überschuß bis zu 0,1 Mol der benutzten anorganischen Base pro umzusetzender phenolischer Hydroxylgruppe verwendet. Das erhaltene Phenolat kann isoliert werden oder gleich mit Halogencyan ohne vorherige Isolierung umgesetzt werden.
  • Die weitere Umsetzung des so hergestellten Phenolats mit Halogencyan erfolgt so, daß pro Summe der Mole der eingesetzten Phenolatgruppen plus der zu deren Herstellung benutzten, noch vorhandenen, überschüssigen erdalkali oder Alkaliverbindungen ein Überschuß an Halogencyan eingesetzt wird. Der Überschuß beträgt, bezogen auf ein Mol Phenolatgruppen + überschüssige Mole (Erd)Alkaliverbindungen, bis zu einem Mol, bevorzugt bis zu 0,4 Mol.
  • Sollte noch zusätzlich zu der Umsetzung des Phenolats mit Halogencyan ein tertiäres Amin als Katalysator zugesetzt werden, so muß das Halogencyan im Überschuß pro Summe der eingesetzten Phenolatgruppe plus Überschuß an Erdalkali-oder Alkaliverbindungen plus tertiäres Amin eingesetzt werden.
  • Folgende Rechnung soll dies verdeutlichen: a) Die Umsetzung zu Phenolat erfolgte beispielsweise durch Reaktion von 1 Mol einer Dihydroxyverbindung mit 2,2 Molen einer Alkaliverbindung. Das gebildete Diphenolat wird dann anschließend mit 4,2 Molen Halogencyan umgesetzt (2,2 Mol pro Alkaliverbindung plus 1 Mol pro Phenolatgruppe = 4,2 Mol Halogencyan).
  • b) Bei Einsatz von 10 Gew.- Katalysator (tert. Amin) müssen noch zusätzlich 11 Gew.- Halogencyan, stets bezogen auf Di- oder Polyalkali (erdalkali) Phenolat zugesetzt werden.
  • Die Umsetzung kann im Temperaturbereich von -40 bis +65°C, vorzugsweise zwischen 0 und 30°C durchgeführt werden. Vorzugsweise wird man bei Verwendung von Chlorcyan unterhalb dessen Siedepunkt (13°C) arbeiten; bei Verwendung von Bromcyan können Jedoch auch Temperaturen im oberen Teil des genannten Temperaturbereichs, beispielsweise von über 50 0C Anwendung finden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren wird im allgemeinen so durchgeführt, daß man Di- oder Polyalkali- oder -erdalkaliphenolat-Lösung, gegebenenfalls versehen mit einer katalytischen Menge eines tertiären Amins, mit dem Halogencyan zur Reaktion bringt. Der dabei anfallende mehrwertige aromatische Cyansäureester kann leicht nach an sich bekannten Methoden, wie Abfiltrieren, Abnutschen, Abschleudern, isoliert werden.
  • Besonders gut eignet sich das erfindungsgemäße Verfahren für eine kontinuierliche Herstellung. Danach werden die Phenolatlösung und das Halogencyan kontinuierlich in eine Mischkammer gepumpt, in der momentan der Cyansäureester entsteht.
  • Die aromatischen, mehrwertigen Cyansäureester sind wertvolle Ausgangsmaterialien zur Herstellung von Kunststoffen. Sie können nach bekannten Verfahren, wie dem Verfahren der DAS 1 19O 184 zu hochmolekularen Polytriazinen polymerisiert werden, die auf den verschiedenen Gebieten Anwendung finden können, z. B. als faserverstärkte Kunststoffe, Press- oder Giessharze, Klebstoffe, Beschichtungsmittel oder Lacke.
  • Es muß als besonders überraschend angesehen werden, daß nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hochreine, mehrwertige Cyansäureester erhalten werden. Geringe Verunreinigungen, wie nicht und/oder nur einseitig umgesetzte Ausgangsverbindungen sowie Iminokohlensäureester wirken sich sehr negativ auf die Lagerstabilität der Monomeren und auf die Verarbeitbarkeit zu Polytriazinen aus. So sind mehrwertige Cyansäureester nach dem Stand der Technik vielfach nicht mit der ausreichenden Lagerstabilität zu erhalten. Weiterhin sind diese Cyansäureester vielfach nur sehr schwer zu verarbeiten, da die Verunreinigungen als Polymerisationsaktivatoren wirken und so die Cyansäureester vielfach zu schnell und zu exotherm polymerisieren, so daß die Reaktionswärme nicht immer gleichmäßig abgeführt werden kann, was unter Umständen zur vollständigen Zerstörung der Polymerisate führt.
  • Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele weiter erläutert, ohne durch sie beschränkt zu werden. Die angegebenen Prozentgehalte beziehen sich auf das Gewicht.
  • beispiel 1 In einem 2 1 Rührgefäß mit Thermometer und Tropftrichter werden 54 g (0,88 Mol) Chlorcyan bei -5 0C in 55O ml Isopropanol vorgelegt. Über einen Tropftrichter wird eine Lösung von 32,3 g (0,808 Mol) Natriumhydroxid, 91,2 g ,(0,4 Mol) 2,2-Bis-(p-hydroxyphenyl)-propan und o,9 g Triäthylamin in 52O ml Wasser unter Rühren und Kühlen so zugetropft, daß die Reaktionstemperatur bei -5 bis +30C gehalten werden kann. Nach beendeter Reaktion liegt ein pH-Wert von 6 - 7 vor. Das ausgefallene Dicyanat wird abgesaugt, mit Wasser chloridfrei gewaschen. Anschließend wird 3mal mit Je So ml Isopropanol gewaschen und im Luftstrom getrocknet.
  • Ausbeute: 1O2 g (92 % der Theorie), Fp. 82°C, n9D = 1,5385 beispiel 2 nur kontinuierlichen Herstellung des Dicyanats von 2,2-Bis-(p-hydroxyphenyl)-propan (Bisphenol A) wurde eine Lösung aus 1824 g (8 Mol) Bisphenol A, 659 g (16,5 Mol) Natriumhydroxid, 18 g Triäthylamin und 9860 g Wasser hergestellt. Ausserdem wurden 1180 g (19,2 Mol) Chlorcyan (120 %, berechnet auf Bisphenol A) und 8440 g auf 5 0C vorgekühltes Isopropanol gemischt. Beide Lösungen wurden in mit Eiswasser gekühlte Meßgefäße gefüllt und über eine Dosierpumpe synchron mittels Kapillaren in ein mit Mantelkühlung, kräftigem Rührer und Überlauf versehenes Reaktionsgefäß (500 ml Inhalt) eingespritzt. Die Reaktionstemperatur wurde durch Kühlung bei -5 bis +3°C gehalten. Der dabei entstandene Kristallbrei wird kontinuierlich abgesaugt und mit 5oo ml eines Wasser-Isopropanol-Gemisches (1 : 1) pro Kilogramm Bisphenol-A-dicyanat gewaschen. Anschließend wurde das Nutschgut mit Wasser chloridfrei gewaschen. Nach dem Trocknen im Luftstrom bei 35 0C wurden 2o3o g (92 % der Theorie) Dicyanat erhalten.
  • Fp. 82°C, nD90 = 1,5385 Beispiel 3 Eine Lösung von 1824 g (8 Mol) 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)-propan, 922 g (16,5 Mol) KOH und 18 g Triäthylamin in 5,2 kg Wasser wird wie im Beispiel 2 synchron mit einer gekühlten Mischung von 1180 g (19,2 Mol) Chlorcyan und 4800 g Isopropanol bei -5° bis + 3 0C zur Reaktion gebracht. Der entstandene Kristallbrei wird wie in Beispiel 2 aufgearbeitet. Die Ausbeute beträgt 2020 g (ca. 92 % d. Th.) an Dicyanat.
  • Fp. 82°C n -Fp. 820C - 1,5385 Beispiel 4 In einem 1 1 Rührkolben werden bei -5° 75 ml Isopropanol mit 27 g (0,44 Mol) Chlorcyan vorgelegt. Eine unter N2-Atmosphäre hergestellte Lösung von 22 g (0,2 Mol) Resorcin, 16,2 g (0,404 Mol) Natriumhydroxid und 0,6 g Triäthylamin in 0,? 1 Wasser wird bei -5° bis + 3 0C wie in Beispiel 1 zugetropft.
  • Nach beendeter Reaktion liegt ein pH-Wert von 6,7 vor. Das ausgefallene Dicyanat wird abgesaugt, zuerst gründlich mit Wasser, anschliessend 3 X mit je 50 ml Isopropanol gewaschen und im Luftraum getrocknet.
  • Ausbeute: 51 g (92 % d. Th.), Fp. 820C.
  • Beispiel 5 113,6 g (0,4 Mol) 2,2-Bis(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-propan, 46,1 g (0,82 Mol) Kaliumhydroxid in 120 g Wasser und 120 g Isopropanol werden unter Rühren bei -5° bis + 3 0C zu einer Mischung von 250 ml Isopropanol und 54 g (0,88 Mol) Chlorcyan getropft. Nach beendeter Reaktion wird der entstandene Kristallbrei abgesaugt, mit Wasser gründlich gewaschen und anschliessend mit wenig kaltem Isopropanol nachgewaschen. Lufttrocken werden 119 g (90 % d Th.) Dicyanat erhalten. Fp. 134 -1350C.

Claims (5)

  1. Patentansprüche
    Verfahren zur Herstellung mehrwertiger, aromatischer Cyansäureester durch Umsatz Erdalkali- und/oder Alkalisalze von aromatischen Di- oder Polyhydroxyverbindungen mit Halogencyan in Gegenwart von Lösungsmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß man das Erdalkali- und/ oder Alkalisalz, welches in bekannter Weise durch umsetzung von Erdalkali- und/oder Alkaliverbindungen mit Di- oder Polyhydroxyverbindungen hergestellt wurde, wobei die Erdalkali- oder Alkaliverbindungen im Überschuß bis zu o,1 Mol eingesetzt werden können, mit nalogencyan gegebenenfalls in Gegenwart von katalytischen Mengen eines tertiären Amins umsetzt, wobei Halogencyan im Überschuß zu der Summe der Anzahl von Phenolatgruppen und dem Überschuß an anorganischer Base der Fhenolatherstellung sowie der ggf. vorhandenen tertiären Aminverbindungen eingesetzt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Halogencyanüberschuß bis zu 1 Mol pro Mol Phenolatgruppe + überschüssigen Molen an anorganischer Base beträgt und pro l Gew.-% ggf. vorhandenem tertiärem Amin 1,1 Gew.-% Halogencyan, bezogen auf Phenolat, zusätzlich eingesetzt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das tertiäre Amin in Mengen von o,ool bis lo Gewichtsprozent, bezogen auf das Phenolart, eingesetzt wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, die Umsetzung bei Temperaturen von -40 bis +65 0C durchgeführt wird.
  5. 5. Aromatische Cyansäureester, erhalten nach einem Verfahren der Ansprüche 1 bis 4.
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