DE2529192C3 - Vorrichtung zum Festklemmen und Positionieren eines Drehtisches einer Glaspresse - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs I. Eine solche Vorrichtung ist bereits aus der US-PS 3138 241 bekannt. Der Drehtisch der Presse ist in eine Vielzahl so untereinander gleicher Sektoren unterteilt, auf denen je Cin Formträger angebracht ist. Die Formträger bzw. die Huf ihnen angebrachten Preßformen bzw. Preßformteile gelangen somit schrittweise nacheinander an verschiedenen Arbeitsstationen, wie Füllstation, Preß-Station. « Abkühlstation. Entnahmestation vorbei, die am Umfang des Drehtisches vorgesehen sind.

In der Preß-Station muß der Drehtisch jeweils genau positioniert und gegen das Unterteil der Presse Ingedrückt werden. M

Bei der bekannten Vorrichtung sind hierzu an der Unterseite des Drehtisches Schlitze vorgesehen, in die jeweils ein Stift eingreift, der am oberen Ende der Kolbenstange des Kolbens eines hydraulischen Zylinders vorgesehen ist. Zum Andrücken des Drehtischs *^r> gegen den Pressen-Unterteil ist ein um eine horizontale, etwa tangential zum Drehtisch angeordnete Achse schwenkbarer, zweiarmiger Hebel vorgesehen, dessen einer Arm gegen die Oberseite des Drehtisches wirkt während gegen seinen anderen Arm die Kolbenstange eines weiteren Hydraulikzylinders wirkt Diese Klemmvorrichtung kann erst nach Eingreifen des Stiftes in den Schlitz und dieser wiederum erst nach genauer Positionierung eines Fonnträgers gegenüber dem Pressenstempel betätigt werden. Gerade die letzte Phase einer jeden Fortschalt-Drehbewegung, bei der die Positionierung erfolgt kann aber nur mit re'ativ geringer Geschwindigkeit erfolgen.

Die bekannte Vorrichtung weist also die Nachteile auf. daß sie relativ kompliziert aufgebaut ist und eine relativ große Zeitspanne für die Positionierung benötigt Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff zu schaffen, die bei eimachem Aufbau und zuverlässiger Wirkungsweise eine schnellere Positionierung gestattet Die Lösung dieser Aufgabe besteht gemäß der Erfindung darin, daß der Preß-Tisch trapezförmige Ausnehmungen aufweist in die ein entsprechendes Keilstück von oben eingreift

Gemäß der Erfindung ist also nur ein einziger druckmitteibetätigter Zylinder vorgesehen, weicher den Drehtisch — und damit den jeweiligen Formträger — an der Preß-Station genau positioniert und sodann den Drehtisch gegen den Pressen-Unterteil andrückt Dabei trägt die Kolbenstange dieses Zylinders ein trapezförmiges Keilstück, welches von oben in eine entsprechende trapezförmige Ausnertmung randlich an der Oberseite des Drehtisches eingreift Dieses Keilstück kann nun schon von oben abgesenkt werden, sobald nur gegen Ende jeder Fortschaltbewegung die obere Kante der voreilenden Schrägfläche der Ausnehmung des Drehtisches unter die untere Kante der entsprechenden Schrägfläche des Keilstücks gelangt Während der letzten Phase einer jeden Fortschaltbewegung, bei welcher die Positionierung mit relativ langsamer Geschwindigkeit erfolgt, kann also schon das Keilstück abgesenkt werden, womit eine entsprechende Zeiteinsparung erreicht wird.

Weitere wichtige Merkmale bzw. r.i:< >gestaltungen sind in den Unteransprüchen 3 bis 8 angegeben. Zur näheren Erläuterung wird nachfolgend ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung anhand der Zeichnung beschrieben. Es zeigt

F i g. 1 eine Vorderansicht der Vorrichtung, in radialer Richtung gesehen;

F i g. 2 einen vertikalen Längsschnitt der Vorrichtung gemäß Linie 2-2 in F i g. I;

F i g. 3 zeigt die Anordnung der Vorrichtung an der Glaspresse, etwa in tangentialer Richtung gesehen;

F i g. 4 den den Zylinder aufweisenden Teil der Vorrichtung, von oben gesehen;

F ■ g. 5 den Zylinder in Ansicht in radialer Richtung gemäß den Pfeilen 5-5 in Fi g. 4;

F i g. 6 zeigt ein Schienensegment mit der erfindungsgemäßen trapezförmigen Ausnehmung von oben gesehen;

F i g. 7 zeigt das gleiche Segment mit der trapezförmigen Ausnehmung in radialer Richtung gesehen;

F i g. 8 zeigt in radialer Richtung gesehen ausschnittsweise das Zusammenarbeiten zwischen Keilstück und einer trapezförmigen Ausnehmung;

Fig.9 zeigt einen schematischen Schaltplan zur Steuerung dieser Vorrichtung.

Ein Träger 11 enthält einen oberen Teil 12, an welchem eine Klammer 20 befestigt ist, und einen C-förmigen unteren Teil 13 mit Armen 14 und 15, an deren freien Enden kreisförmige Vorsprünge 18,19 mit

senkrechten Bohrungen vorgesehen sind, an weichen die beiden Enden der Kolbenstange 26 des Kolbens 27 eines Zylinders 28 befestigt ist Die Vorsprünge umgeben die oberen und unteren Enden der Kolbenstange 26 und die freien Enden der Arme 14,15 reichen mit Schlitzöffnungen in die Bohrungen 18, 19. Mit Bolzen 29,30 (F i g. 2) sind Arme 14,15 an den oberen und unteren Enden der Kolbenstange 26 befestigt Die Manschetten 31,32 in der Bohrung 28a des Zylinders 28 werden mit den Kappen 33,34 am Zylinder befestigt In ihren Bohrungen 33,36,37,38 gleitet die Kolbenstange 26.

Wie die F i g. 4 und 5 zeigen, ist der Zylinder 28 Teil eines Blockes mit Führungsarmen 286, 28c für den oberen Teil des Trägers 11, und Montierflanschen 28c/, 28e zur Montage der Vorrichtung an einer Glaspresse. An den Innenflächen der Arme 286, 28c sind Gleitplatten 40,41 befestigt (Fig. 1). Mit diesen wirken die am oberen Trägerteil 12 befestigten Gleitplatten 42, 43 zusammen, führen das obere Trägerende und verhindern dessen seitliches Ausschwenken.

Durch einen Schütz iia im Träger reichen die Leitungen CD i und CD2. Sie führen in Kanäle !■ 1 und P 2 in der Zylinderwand und versorgen die Zylinderbohrung mit Druckmittel, um den Zylinder nach oben oder unten zu bewegen.

Auf einer Tragplatte 44 auf einem Flansch 28e des Zylinderblockes sind der obere und der untere Endschalter LS 2 und LS 3 befestigt, deren Betätigungsglieder AM2 und AM 3 durch verstellbare Glieder 46, 47 auf einem Tragbügel beim Herauf- oder Herunterfahren des Trägers 11 betätigt werden.

Die Fig. 6 und 7 zeigen ein bogenförmiges Schienensegment 50 mit einer trapezförmigen Ausnehmung 61 mit schrägen Enden 61a, 616 mit dem is Querschnitt eines umgekehrten stumpfen gleichschenkligen Dreiecks, vorzugsweise eines rechtwinkligen Dreiecks, so daß vorzugsweise die Enden 61a, 616 auf die Bodenfläche 61c unter einem Winkel von etwa 135° stoßen. Dieser Winkel ist jedoch nicht kritisch, er kann auch etwas grcJer oder kleiner sein. Die angrenzenden beiden Schienensegmente 60 sind ausschnittsweise gezeigt.

Der Ausnehmung 61 entspricht ein in diese eingreifendes Keilstück 21 der Klammer 20 (F i g. 3), die ihrerseits mit Bolzen 20a am oberen Trägerteil 12 befestigt ist (F i g. 2 und 8). Die F i g. 3 zjigt Teile einer Glaspresse nach der US-PS 3138 241, mit einem Unterteil 75 und einem Drehtisch 22 für die Formträger 25. Mehrere Formträger sind im gleichen Abstand kreisförmig am Drehtisch 22 angeordnet und werden sukzessiv mit der Form durch die Preßstation geführt. Die Vorrichtung reicht teilweise in eine frontale Ausnehmung des Unterteils 75 und ist an ihm mit vier Schraubbolzen 64 durch entsprechende Löcher 65 in den Zylinderblockteiien 28</, 28e und 66 des Ambosses befestigt, siehe die F i g. 3.

Die Schienensegmente sind dabei so auf dem Drehtisch 22 befestigt, daß die im gleichen Abstand von den Enden 61a. 61 6 liegende Mittellinie jeder Ausnehmung genau mit der Mitte des Formträgers an der Ciaspreßstation ausgerichtet ist. Die Anordnung ist ferner so am Unterteil befestigt, daß die Mittellinie des Keilstücks 21 genau mit der im gleichen Abstand zu den Enden 21a, 216 liegenden Mittellinie des Keilstücks M ausgerichtet ist.

Die Fig. 9 zeigt die Anschlußklemmen Sund /V einer Stromquelle, ein Fluidrejclventil SV mit den es betätigenden Wicklungen Wi und W 2 eines Solenoids, die Kontakte a-b eines Begrenzungsschalters, und eine Zeitreglertrommel TO der Glaspresse.

Zur Erläuterung der Arbeitsweise set angenommen, daß die Kontakte a-b des Begrenzungsschelters LSI geöffnet sind, die Presse gerade einen Preßvorgang beendet hat und der Drehkopf gerade weitergeschaltet wird, so daß mit der Form bzw. dem Formträger 25 auch ein Schienensegment fortbewegt wird. Sobald die voreilende Kante des Kanalendes 61a senkrecht ausgerichtet unter dem Ende 21a des Keilstücks 21 liegt, werden sofort die Kontakte a-b des Schalters Z-Sl durch ein geeignetes Betätigungsglied der Glaspresse geschlossen. Dadurch wird über die Windung W1 und Ventil SV die Druckmittelversorgung vom unteren Zylinderende (Fig.9) auf das obere Zylinderende umgeschaltet, so daß die Kolbenstange 26 den Träger 11 mit dem Keilstück 21 auf den seinerseits auf die Glaspreßstation zueilenden Kanal 61 im Schienensegment 60 zu bewegt wird (F i g. 8). Diese Bewegung erfolgt gleichzeitig mit dem letzten Teil H«r Schahbewegung des Drehkopfes auf die nächste Preß-Station. Hierbei berührt das untere Keilende 21a zunächst das obere Kanalende 61a, worauf es weiter nach unten über das Ende 61a gleitet und die sehr kurz darauf erfolgende Beendigung der Fortschaltbewegung unterstützt. Bei weiterer Abwärtsbewegung des Keils 21 berührt das hintere Ende 216 das Kanalende 616(Fi g. 8). Dadurch wird der Drehtisch 22, der Formadaptor 25 und die Form an der Preß-Station genau in Lage «»ebracht. Bei noch weiterer Abwärtsbewegung des Keilstücks 21 wird die Unterfläche des Drehtisches 22 fest gegen den Unterteil 75 gedrückt und verklammert, so daß beim Preßstoß durch den Stößel weder der Drehtisch noch der Formträger 25 und die Form ihre genaue Lage ändern.

Nach einer gewissen Abwärtsbewegung des Trägers wird ein Schalter LS 3 geschlossen, der die Abwärtsbewegung des Preßstößels einleitet. Hierdurch wird sichergestellt, daß die vorstehend beschriebene Positionierung und Verklammerung vor Betätigung des Preßst^BeIs durchgeführt wird.

Nach Pressen der Glasbeschickung in der Form schließt ein Kontakt der Zeitreglertrommel TD(V i g. 9) und erregt die Solenoidwindung eines Venills SV, welches nunmehr über die Leitungen CD 3 und CD 2 das untere Zylinderende mit Druckmittel versorgt. Der Kolben fährt nach oben und das Keilstück 21 wird aus der Ausnehmung 61 des Schienensegmentes 60 gezogen, die Verklammerung also gelöst. Bei der Aufwärtsbewegung des Trägers wird über Betätigungsglied 46 (F ig. 1 und 3)i«'er Endschalter LS 2 geschlossen und ein Kreis zur Versorgung der Fortschaltvorrichtung des Drehkopfes geschlossen. Der Schalter LS 2 stellt damit sicher, daß Drehtischeinstellung und Verklammerung vor Beginn der nächsten Fortschalt-Drehbewegung aufgehoben sind.

Bei der Fortschaltung werden die Kontakte des Schalters z. B. durch einen Arm 70 der Glaspresse geöffnet, die Wick! ng Wl des Ventils SV wird stromlos und die Erregung der Wicklung W 2 bewirkt die Rückstellung des Ventils in seine in der Fig.9 gezeigte Ausgangsstellung.

Möglich ist die Umkehrung des Kanals 61 und Keilstück 20, z. B. kann ein Keilstück in den Schienensegmenten 60 vorgesehen sein, das in einen entsprechend angeordneten Kanal eingreift.

Die Erfindung bedeutet eine erhebliche Produktions-

beschleunigung.

Vergleichsversuche ergaben einen Ausstoß von 53 Stück pro Minute für die Formpresse der vorstehend erwähnten US-PS ohne die erfindungsgemäße Vorrichtung, dagegen 62 Stück pro Minute mit dieser, also eine Produktionssteigerung von mehr als 15%.

Hierzu 5 Blatt Zeichnungen

Claims (8)

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Festklemmen eines intermittierend arbeitenden Drehtisches einer Glaspresse in der Preß-Station, bei der der Drehtisch druckmittelbetätigt gegen ein Pressen-Unterteil angedrückt und formschlüssig positioniert wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehtisch trapezförmige Ausnehmungen (61) aufweist, in die ein entsprechendes Keilstück (21) von oben eingreift ι ο

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abwärtsbewegung des Keilstücks (21) schon vor Beendigung jeweils einer Fortschalt-Drehbewegung des Drehtisches beginnt

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß die Ausnehmungen (61) in je einem Schienensegment (60) vorgesehen sind, die lösbar am Umfang des Drehtisches angebracht sind.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 3. dadurch gekennzeichnet, daß das Keilstück (21) auswechselbar ist

5. Vorrichtung nach Anspruch 1,3 oder 4, dadurch gekennzeichnet daß am Pressen-Unterteil (75) ein Zylinder (28) festgemacht ist mit dessen Kolbenstange ein Träger (11) für das Keilstück (21) verbunden ist

6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet daß eine zweiseitige, durch beide Zylinderdeckel hindurchtretende Kolbenstange (26) vorgesehen ist die an ihren beiden Enden mit dem Träger (11) verbunden ist

7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet daß der Trärer (11) seitlich zwischen zwei an dem Zylinder (28) vorgesehenen Führungsarmen (28a, 2&c) geführt is' «

8. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7. dadurch gekennzeichnet daß an dem Zylinder (28) Endschalter (LS 2, LS 3) vorgesehen sind, die bei der Abwärtsbewegung des Keilstücks den Preß-Vorgang und bei der Aufwärtsbewegung des Keilstücks die Fortschaltbewegung auslösen.