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Vorrichtung zum Stapeln von zur Stapelstelle transportierter Bogen
aus Papier, Karton oder Folie Bei bogenbildenden oder bogenverarbeitenden Maschinen
besteht die Forderung, daß die in schneller Folge zur Stapelstelle tranportierten
Bogen ohne Faltenbildung an der Stapelstelle abgelegt werden. Damit bei einer hohen
Bogenfolgegeschwindigkeit - in modernen bogenbildenden Maschinen mit einem Querschneider
werden die Bogen mit einer Folgegeschwindigkeit von etwa 3o ooo Bogen pro Stunden
gefördert - ist es nötig, daß die Bogen im Bereich der Stapelstelle sich gegenseitig
überlappend gefördert werden. Dieser Uberlappungsbereich bildet hinsichtlich einer
hohen Folgegeschwindigkeit eine erste schwache Stelle auf dem Förderweg zum Stapel,
inzwischen wird dieser Bereich aber unter Fortfall mechanisch hin-und hergehender
Teile durch mit Blasluft und Saugluft betrebene Einrichtungen sicher beherrscht.
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In der Praxis zeigt sich jedoch, daß die Stapelstelle selbst eine
weitere schwache Stelle bildet, die der von seiten der bogenbildenden oder bogenverarbeitenden
Maschine und der Transporteinrichtung möglichen hohen Bogenfolgegeschwindigkeit
nicht gewachsen ist. Bei einer Rollendruckmaschine als bogenbildende Maschine fordert
die Bedienungsperson, daß bei maximaler Bogenfolgegeschwindigkeit
sowohl
die Entnahme eines Probebogens als auch ein Stapelwechsel möglich ist. In der Vergangenheit
war die Bedienungsperson gezwungen, dafür die Bogenfolgegeschwindigkeit zu vermindern.
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Die Erfindung betrifft demnach eine Vorrichtung zum Stapeln von insbesondere
schwebend zur Stapelstelle transportierter, insbesondere gleich langer Bogen aus
Papier, Karton oder Folie mit in der Transportebene im Bereich der Vorderkante der
Stapelstelle vorgesehenen Anschlägen für die Bogenvorderkante.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine solche Vorrichtung dahingehend
zu verbessern, daß bei maximaler Bogenfolgegeschwindigkeit die Entnahme eines Probebogens
und der Stapelwechsi möglich sind.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Anschläge
unterhalb der Transportebene und oberhalb der Stapelebene liegende, gegen die Transportrichtung
vorspringende Zungen tragen, die zum Ablegen der aufgefangenen Bogen an der Stapelstelle
aus dem Bereich des Stapels bewegbar sind.
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Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden die ankommenden Bogen
von den Zungen der Anschläge gehalten, biß daß sich auf ihnen mehrere Bogen angesammelt
haben, die durch Bewegung der Zungen aus dem Bereich des Stapels auf dem Stapel
abgelegt werden. Dadurch, daß die ankommenden Bogen zunächst von den Zungen aufgefangen
werden, ist es möglich, den oberen Bogen des Stapels zur Probe zu entnehmen, ohne
daß dabei die weiter mit höchster Folge geschwindigkeit ankommenden Bogen stören.
Aus dem gleichen wunde ist es auch möglich, einen Stapelwechsel vorzunehmen, indem
der
bereits gebildete Stapel entfernt wird, während die von den
Zungen aufgefangenen Bogen durch eine Hilfseinrichtung im übrigen Bereich unterstützt
gehalten werden, bis daß nach Entfernen des Stapels die Stapelstelle für die Ablage
der inzwischen aufgefangenen Bogen wieder freigegeben wird. Da die ankommenden Bogen
zunächst von den Zungen aufgefangen werden und deshalb zwischen dem Ablegen der
aufgefangenen Bögen eine Pause liegt, ist gewährleistet, daß die Luft zwischen den
oberen Bogen des Stapels so weit entfernt ist, daß sie zum Stapelvechsel ausreichend
rtuschfest aufeinanderliegen.
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Damit ohne Unterbrechung auch dann, wenn die von den Zungen gehaltenen
Bogen auf dem Stapel abgelegt werden, die neuankommenden Bogen aufgefangen werden,
ohne daß die Bewegung der Zungen der Bogenfolgegeschwindigkeit entsprechen muß,
ist nach einer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß die Zungen in zwei Sätze
aufgeteilt sind, die unabhängig voneinander bewegbar sind. Auf diese Weise wechseln
sich die Sätze im Auffagen der Bogen ab.
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Das Ablegen der aufgefangenen Bogen kann dadurch erfolgen, daß die
Sätze aus ihrer Auffangstellung anhebbar sind. Dabei gleiten die Bogen von den Zungen.
Um das Ablegen zu erleichtern, können die Zungen nach unten abklappbar gelagert
sein.
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Vorzugsweise werden die Zungen durch ein Gegengewicht, eine Feder
oder einen Magneten in der Auffangposition, insbesondere an einem Anschlag gehalten.
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Um b1 in der Förderebene angeordneten Anschläg zwischen Stapeloberseite
und Förderebene einen Sicherheitsabstand zu haben, der eine gewisse Freiheit in
dem taktweisen Absenken des Stapels geben soll, sind nach einer Ausgestaltung der
Erfindung die Zungen schräg nach unten gerichtet. So werden die Bogen zweckmäßig
gehalten.
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Sofern man wünscht, sämtliche Bogen mit ihrer Vorderkante übereinander
zu stapeln, sind die beiden Sätze der Zungen in derselben Vertikalebene angeordnet.
Wird aber ein absatzweises Stapeln der Bogen verlangt, dann kann das dadurch erreicht
werden5 daß die beiden Sätze in zwei in Transportrichtung hintereinanderliegenden
Vertikalebenen insbesondere auf gleicher Höhe angeordnet sind.
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Um den Stapelwechel möglichst einfach zu gestalten, ist nach einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß zwischen den Zungen und der
Stapelebene an der Vorderkante der Stapelstelle ein freier Raum zum Einschieben
einer Stapelwechselplatte vorgesehen ist. Die Stapelwechselplatte soll nicht größer
als die zu stapelnden Bogen sein, damit sie sich zusammen mit den bereits gestapelten
Bogen insbesondere in dem Stapelschacht der Stapelstelle absenken kann.
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Um den bereits gebildeten Stapel unter der Stapelwechselplatte entnehmen
und nun mit der weiteren Ablage der Bogen oberhalb der Stapelplatte fortfahren zu
können, darf die Stapelwechselplatte sich beim Stapeln nicht weiter absenken. Sie
weist deshalb vorzugsweise an ihren Rändern Zapfen auf, die in unten geschlossene
Vertikalführungen der Stapelstelle, insbesondere deren Schacht, einschiebbar sind.
Sobald die Stapelstelle zur weiteren Aufnahme des neuen Stapels bereit ist, d.h.
die neue Palette dicht unter die Stapelwechselplatte hochgefahren ist, können die
Zapfen eingezogen werden, so daß die Stapelwechselplatte entsprechend der Weiterbildung
des Stapels abgesenkt werden kann.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand einer ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher erläutert. Im einzelnen zeigen:
Fig.
1 eine Stapelstelle in Seitenansicht, Fig. 2 einen Anschlag einer Zunge eines ersten
Satzes in Seitenansicht, Fig. 3 einen Anschlag mit einer Zungeeireszweiten Satzes
in Seitenansicht, Fig. 4 die Anschläge des ersten und zweiten Satzes im Schnitt
nach der Linie A - B der Fig. 3, Fig. 5 die Anschläge mit von ihren Zungen aufgefangenen
Bogen unmittelbar vor dem Ablegen der unteren Bogen im Vertikalschnitt, Fig. 6 den
Gegenstand gemäß Fig. 5 unmittelbar nach Anheben und Abklappen der Zungen des ersten
Satzes, Fig. 7 den Gegenstand gemäß Fig. 5 unmittelbar vor dem Absenken und nacn
Zurückklappen der Zungen, Fig. 8 eine Stapelwechselplatte in Aufsicht und teilweise
im Schnitt mit den Führungen der Stapelstelle, Fig. 9 eine zu den Figuren 1 bis
7 alternative Anordnung der Anschläge mit den Zungen des ersten und zweiten Satzes
in Seitenansicht.
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Die zu stapelnden Bogen gelangen von einer in Fig. 1 nur teilweise
dargestellten, in der DT-OS 2 348 320 aber im einzelnen dargestellten und beschriebenen
Förder- und Bremseinrichtung zur Stapelstelle. Dabei werden die Bogen unterhalb
einer Schwebeleistenanordnung 1 einer schnellaufenden teilperforierten Saugwalze
2 zugeführt, der eine weitere
Schwebeleistenanordnung 3 mit einer
daran sich anschließenden langsam laufenden Saugwalze 4 nachgeordnet ist. Unterhalt
der Schwebeleistenanordnung 1 befindet sich eine Saug-Bremswalze 8, die nach Ablenkung
des Bogenendes aus der Transportebene unmittelbar unterhalb der Schwebeleistenanordnung
1 nach unten das Bogenende erfaßt und vom Bogenende her bremsend auf den Bogen einwirkt.
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Damit nicht gleichzeitig die schnellaufende Saugförderwalze 2 und
die langsamlaufende Saugbremswalze 8 auf denselben Bogen einwirken, ist die Saugförderwalze
2 an einem Teilbereich ihres Umfanges nicht perforiert. Dieser nicht perforierte
Umfangsbereich ist dem Bogen gerade dann zugewandt, wenn der Bogen nach unten abgelenkt
werden soll, so daß er leicht aus der Transportebene unterhalb der Schwebeleistenanordnung
1 nach unten abgelenkt werden kann und es zu keiner übermäBigen Zugbeanspruchung
des Bogens kommt. Sobald das Ende des Bogens nach unten abgelenkt ist, kann der
nächste Bogen mit seinem Anfang überlappend über den von der Saugbremswalze 8 erfaßten
Bogen in der Transportebene unmittelbar unterhalb der Schwebeleistenanordnung 1
gefördert werden. Damit der gebremste Bogen nach Verlassen der Saugbremswalze 8
unter Beibehaltung der durch die Umfangsgeschwindigkeit der Saugbremswalze 8 gegebenen
langsamen Geschwindigkeit auch dann weitertransportiert wird, wenn das Bogenende
die SaugbremswaMæ verlassen hat, wird der Bogen im vorderen Bereich durch die Saugbremswalze
4, die dann die Bogenvorderkante erfaßt, wenn das Bogenende die Saugbremswalze 8
verlassen hat, langsam weitertransportiert. Zur Ablösung des vorderen Endes des
Bogens dient ein tangential an die Saugbremswalze 4 oberhalb der Transportebene
der Bogen anschließnder Kamm5, der in Umfangsrillen der Saugbremswalze 4 eingreift.
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Zum kantengeraden Stapeln sind an der Vorderkante der Stapel stelle
Anschläge 14, 15 vorgesehen, die an querverlaufenden Stangen 6, 7 befestigt sind.
Jeder Anschlag 14, 15 weist ein Schwenkstück 18, 18a auf, das eine nach vorne vorspringende
und nach schräg unten gerichtete Zunge 21, 21a trägt.
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Das Schwenkstück 18, 18a ist in einer Gabel 17, 17a
mittels
eines Stiftes 17, 17a gelagert. Auf seiner Rückseite trägt es ein Gegengewicht 20,
20a. Auf seiner Vorderseite trägt es einen Magneten 19, liga, der an der Rückseite
des stabförmigen Anschlages 14, 15 haftet, wobei die federnd ausgebildete Zunge
21, 21a an dem stirnseitigen unteren Ende des Anschlages 14, 15 anliegt. Während
der stabförmige Anschlag 14 als gerader Stab mit einem rückseitigen Ausleger für
die Befestigung der Gabel 16 ausgebildet ist, ist der Anschlag 15 als Doppelwinkel
ausgebildet.
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Diese verschiedene Ausbildung ermöglicht die Anordnung sämtlicher
Anschläge 14, 15 mit Schwenkstücken 18, 18a und Zungen 21, 21a in derselben vertikalen
Ebene, während die Stangen 6, 7 in verschiedenen Ebenen hintereinander angeordnet
werden können.
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Wie aus Fig. 4 ersichtlich, wechseln sich die Anschläge 14 mit den
Schwenkstücken 18 und den Zungen 21 mit den Anschlägen 15 mit den Schwenkstücken
18 a und den Zungen 21a in der Reihe ab.
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Da die Anschläge 14,15 mit den Schwenkstücken 18, 18a und den Zungen
21, 21a an verschiedenen Stangen 6, 7 befestigt sind, können sie voneinander unabhängig
angehoben werden. In den Figuren 5 bis 7 ist die Wirkungsweise der Anschläge dargestellt.
In Fig. 5 ist der Zustand dargestellt, bei dem die ankommenden Bogen auf den Zungen
21a abgelegt werden. Durch Anheben der den Zungen 21 zugeordneten Stange 6 wird
das Schwenkstück 18 in die in Fig. 6 dargestellte Position zurückverschenkt, wobei
sich die federnden Zungen 21 über die von ihr unmittelbar gehaltenen Bogen an den
anderen federnden Zungen 21a von unten abstützen. Die Stange 6 wird soweit nach
oben angehoben, bis deren Zungen 21 über die Vorderkanten der von ihnen gehaltenen
Bogen hinweggleiten können. Dabei fallen die Bogen zur Bildung eines
eines
Stapels 9 auf die Stapelstelle. In der angehobenen Stellung bewirken die Gegengewichte
20 ein Zurückschwenken der Schwenkstücke 18 und der daran befestigten Zungen 21
in die in Fig. 7 dargestellte Position. In dieser Position gelangen die Haltemagnete
19 zur Anlage an der Stange 14. Die Haltemagnete 19, l9a haben die Aufgabe, die
Schwenkstücke 18, 18a auch bei Belastung durch mehrere auf den Zungen 21, 21a aufliegende
Bogen festzuhalten, während die Gegengewichte 20, 20a die Aufgabe haben, die Schwenkstücke
18 nach Verschwenkung in die Ausgangslage zurückzuverschwenken. Die Haltekraft der
Magnete 19, l9a braucht nicht auf eine bestimmte Bogenanzahl definiert abgestimmt
zu sein, da beim Anheben der Stangen 6 oder 7 die Federzungen 21, 21a sich von unten
an den jeweils anderen Zungensatz abstützen, wie aus Fig. 5 und 6 zu erkennen ist,
so daß eine zusätzliche Kraft zum Lösen der Magnete 19, l9a wirksam wird.
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Da die bei schwebender Führung in Richtung des Pfeiles 23 ankommenden
und an den Anschlägen 14, 15 anstoßenden Bogen zunächst von den Zungen 21, 21a aufgefangen
und an ihren Vorderkanten hochgehalten werden, kann die Bedienungsperson den oberen
Bogen entnehmen, ohne daß dabei die weiter ankommenden Bogen stören. Aus dem gleichen
Grunde läßt sich auch von der Vorderkante der Stapelsille her ohne Schwierigkeiten
eine Stapelwechslplatte zwischen die von den Zungen gehaltenen Bogen und die bereits
auf der Stapelstelle abgelegten Bogen schieben.
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In Fig. 8 ist eine geeignete Stapelwechselplatte 1o dargestellt. Sie
hat eine glatte Oberseite und trägt an ihrer Unterseite in entsprechenden Führungen
an Stangen 11, 13 angeschlossene, an den Ecken der Platte lo verschiebbar gelagerte
Zapfen, die von der Vorderseite der Platte 10 aus, über die Peripherie der Platte
1o herausschiebbar sind. Die Platte 10 wird mit herausgeschobenen Zapfen zwischen
dem oberen Bogen des Stapels und den von den Zungen gehaltenen Bogen soweit eingeschoben,
bis daß er
sich mit seinen Zapfen genau über für die herausgeschobenen
Zapfen vorgesehenen vertikalen Führungsschlitzen 12, 14 befindet, die oben offen
und unten geschlossen sind. Die auf dem Stapel 24 dann ruhende Stapelwechselplatte
10 senkt sich mit dem von einer Palette 25 gehaltenen Stapel ab, bis daß die Zapfen
der Stangen 11, 13 von den Führungen 12, 14 aufgefangen werden. Der Stapel 24 läßt
sich dann von der Stapelstelle entfernen und eine neue Palette kann unter die Stapelstelle
gefahren werden. Da unmittelbar vor dem Stapel wechsel die Bogen von der Stapelwechselplatte
10 aufgefangen werden, verbleibt regelmäßt genügend Zeit, damit die Luft zwischen
den oberen Bogen des Stapels 24 entweichen kann, so daß die Bogen nicht mehr schwimmend
sondern rutschfest aufliegen.
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Um das weitere Ablegen neu ankommender Bogen nicht durch zu hoch werdende
obere Stapelkanten zu gefährden, werdenüber die Stangen 10, 13 die Zapfen aus den
Führungen 12, 14 herausgezogen, so daß die Stapelwechselplatte nunmehr von der Palette
25 getragen wird und mit ihr bei wachsendem Stapel abgelegt wird.
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In Fig. 9 ist eine alternative Anordnung der Anschläge und der Zungen
dargestellt, und zwar liegen bei dieser Ausführung die Zungen nicht in derselben
vertikalen Ebene sondern in Transportrichtung hintereinander. Im übrigen stimmt
die Ausbildung der Stangen, der Schwenkstücke und der Zungen mit derjenigen der
Fig. 2 überein. Durch die Versetzung der Anschläge in Transportrdichtung hintereinander
ist es möglich, absatzweise die ankommenden Bogen zu stapeln. Statt dieser Ausdührung
kann zur absatzweisen Stapelung auch ein Satz mit Zungen eingesetzt werden, der
in einer Pause zwischen dem Anschlage zweier Bogen von der vorderen Position in
die hintere Position wechselt oder umgekehrt und dabei jeweils die Zungen zur Ablage
der aufgefangenen Bogen nach unten wegklappt.
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Ansprüche: