DE2524546B2 - Verfahren zur Aufarbeitung von Kupferätzabfallösungen - Google Patents
Verfahren zur Aufarbeitung von KupferätzabfallösungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufarbeitung von Kupferätzabfallösungen durch Mischen dieser
Lösungen bei Siedetemperatur mit Alkalihydroxidlösung und durch Ausfällen des Kupferanteils in Form von
Kupferoxid und gegebenenfalls unter Rückgewinnung des anfallenden Ammoniaks.
Solche Kupferätzabfallösungen fallen bei der Herstellung von Ätzformteilen und von gedruckten Schaltungen
unter Einsatz der in der Ätztechnik üblichen Ätzmedien an. Bei der Vielfalt der angewandten
Ätzverfahren und der teilweise nachgeschalteten Regenerationsprozesse weisen die Abfallösungen recht
verschiedenartige Zusammensetzungen auf.
Die anfallenden eisenfreien Kupferätzabfallösungen lassen sich aber in zwei große Gruppen einteilen: in
saure und alkalische Lösungen. Die Kupfergehalte liegen hierbei im Bereich von 20 bis 150 g/l. Während
die sauren Lösungen bevorzugt Salz- oder Schwefelsäure enthalten, enthalten die alkalischen neben freiem
Ammoniak auch Ammoniumsalze, wie z. B. Ammoniumchlorid, -sulfat oder -acetat. Auch Reste an
Oxidationsmitteln können enthalten sein, z. B. Peroxide, Chlorate, Chlorite, Persulfate usw. In seltenen Fällen
sind auch organische Komplexbildner, wie Triäthanolamin, Nitriloessigsäuren oder Äthylendiamintetraessigsäure
vorhanden, Chemikalien, die beim Regenerieren der jeweiligen Ätzbäder zugesetzt werden.
Im Hinblick auf die Abwasserbehandlung stellen diese bei der Kupferätztechnik anfallenden Lösungen ein
Problem dar und müssen vor Einleiten in den Vorfluter, abhängig vom angewandten Ätzverfahren, nach speziell
ausgearbeiteten Entgiftungsverfahren aufgearbeitet werden. In vielen Fällen sind derartige Aufarbeitungsmethoden kaum möglich oder wegen des kleinen
Volumens der Abfallösung am Anfallort unwirtschaftlich.
So ist z. B. bekannt, daß beim Aufarbeiten von Ätzlösungen auf Basis Ammoniumpersulfat abwassertechnische
Probleme insofern auftreten, als es wirtschaftlich nicht gelingt, durch einen Ätznatronüberschuß
die Kupferionen quantitativ auszufällen, da der gebildete Tetraminkomplex nur schwer zerstörbar ist.
Noch schwerer zerstörbar sind organische Komplexverbindungen von Kupfer, z. B. Nitriloessigsäuren,
Triäthanolamin oder Äthylendiamintetraessigsäure.
Es ist weiterhin bekannt, daß Betreiber von alkalischen Kupferätzanlagen ihre ammoniakalischen
Abfallösungen, die noch Reste von Natriumchlorit enthalten können, mit Salzsäure als zusätzliches
Neutralisationsgut auf pH 6,5 einstellen, wodurch bei Gegenwart von Ammoniumcarbonat der überwiegende
Anteil des Kupfers als Carbonat ausfällt Um eine kupferfreie Lösung zu erhalten, muß noch filtriert,
weiter angesäuert und durch Zusatz von Eisen,
ίο Aluminium oder Zink zementiert werden. Wird anstelle
von Ammoniumcarbonat mit -sulfat, -chlorid oder -acetat gearbeitet, sind die Abwasseraufbereitungsverfahren
noch aufwendiger und an der Anfallstelle wegen des kleinen Volumens auch entsprechend unwirtschaftlieh.
Hinzu kommt, daß eine wirtschaftliche Rückgewinnung des Ammoniaks bei diesen Kleinanlagen nicht in
Betracht kommt und damit der Vorfluter übermäßig belastet wird. Wesentlich erschwert wird die Aufarbeitung
aber dann, wenn in der Abfallösung noch Reste von nicht umgesetztem Natriumchlorid vorhanden sind.
Beim notwendigen Säurezusatz bildet sich hierbei das unangenehme giftige Chlordioxidgas, welches nur durch
aufwendige Maßnahmen unschädlich gemacht werden kann.
Um das Volumen der verbrauchten Ätzlösungen auf ein Minimum zu bringen, werden in der Ätztechnik
vielfach Regenerationsverfahren angewandt, die noch eine gleichmäßige Ätzgeschwindigkeit durch kontinuierliche
Zudosierung der Regenerierchemikalien bei hohen Kupfergehalten in der Lösung ermöglichen.
Hierbei erhält man ziemlich konzentrierte Abfallösungen. Aber auch dieser Verfahrensweise sind durch die
Löslichkeitsverhältnisse Grenzen gesetzt Die Aufbereitung dieser verbrauchten, konzentrierten Lösungen
3> bereitet ebenfalls Schwierigkeiten, insbesondere wenn
als Regenerierchemikalien neben Oxidationsmitteln noch organische Komplexbildner vorhanden sind.
Deshalb versuchen die Betreiber von Kupferätzanlagen außerhalb ihres Betriebes Abnehmer für ihre
verschiedenartigen kupferhaltigen Abfallösungen zu finden, die ihnen die Aufarbeitung dieser Lösungen
abnehmen.
Bei einer solchen Aufarbeitung werden die sauren Lösungen in der Regel durch Zusatz von Alkali für sich
getrennt über Hydroxid- oder Oxidfällung neutralisiert. Man erhält dabei Fällungsprodukte von nicht reproduzierbarer
Qualität, die sich außerordentlich schlecht absetzen und filtrieren lassen.
Da diese Fällungsprodukte eine große Menge nicht auswaschbarer Fremdsalze einschließen, ist eine rentable Aufarbeitung der sauren Lösungen nicht möglich. Bei den ammoniakalischen Lösungen liegen zwar die Verhältnisse günstiger, aber in diesem Fall müßten die beiden Abfallösungen getrennt nach verschiedenen Verfahren aufbereitet werden, was aufwendiger und dadurch unrentabler ist. Hierbei muß außerdem noch zusätzliches Neutralisationsgut eingesetzt werden.
Da diese Fällungsprodukte eine große Menge nicht auswaschbarer Fremdsalze einschließen, ist eine rentable Aufarbeitung der sauren Lösungen nicht möglich. Bei den ammoniakalischen Lösungen liegen zwar die Verhältnisse günstiger, aber in diesem Fall müßten die beiden Abfallösungen getrennt nach verschiedenen Verfahren aufbereitet werden, was aufwendiger und dadurch unrentabler ist. Hierbei muß außerdem noch zusätzliches Neutralisationsgut eingesetzt werden.
Es ist aus der US-PS 32 18 254 ein Verfahren bekannt,
bei dem in vorgelegte Kupferätzabfallösung unter
bo intensiver Durchmischung bei höheren Temperaturen
bis zur Erreichung eines pH-Wertes von etwa 12 Alkalihydroxidlösung eingegeben wird. Bei diesem
Verfahren wird die Umsetzung über einen sehr weit gefaßten pH-Bereich durchgeführt, der allmählich vom
b5 sauren Bereich zum alkalischen übergeht. Nach diesem
Verfahren werden Fällungsprodukte erhalten, die sich schlecht absetzen, auswaschen und filtrieren lassen.
Aus einer weiteren US-PS 37 36 239 ist ein Verfahren
Aus einer weiteren US-PS 37 36 239 ist ein Verfahren
bekannt, bei dem Metallabfallösungen neutralisiert
werden, um Metallcyanide auszufällen, wobei nach diesem Verfahren insbesondere vermieden werden soll,
daß Blausäure in merklichen Mengen entsteht Hier werden spezielle saure und alkalische Abfallösungen der
Galvanotechnik aufgearbeitet mit dem Ziel der Fällung von schwerlöslichen Metallcyaniden.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein für die obengenannten Kupferätzabfallösungen überall
einsetzbares Verfahren zu entwickeln, durch das wiedereinsetzbare Produkte gewonnen werden und ein
kupferfreies, nicht die Umwelt belastendes Abwasser erhalten wird.
Durch kombinierten Einsatz von sauren und basischen Ätzabfallösungen an zentraler Aufbereitungsstelle
lassen sich die beschriebenen Probleme auf wirtschaftliche Weise weitgehend lösen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß saure und ammoniakalische Kupferätzabfallösungen
so vorgemischt werden, daß die Mischung einen Kupfergehalt von S100 g/l und einen pH-Bereich von 6
bis 8 aufweist und sodann so viel dieses Gemisches in Alkalihydroxidlösung eingerührt wird, daß ein pH-Wert
von 11 nicht unterschritten wird.
Durch diese Vormischung wird es möglich, gut absetzbares sowie gut filtrierbares und leicht auswaschbares
Kupferoxid in reproduzierbarer Qualität und gleichbleibender Färbung zu erhalten. Es kann noch
feucht oder getrocknet in bekannter Weise zur Herstellung von Kupfersalzen eingesetzt werden.
Bevorzugt wird die Vormischung bei einem pH-Wert von 7 und in einem Konzentrationsbereich von 60 bis
80 g/l Kupfer vorgenommen. Das anfallende Kupferoxid setzt sich dabei schnell ab und läßt sich
ausgezeichnet filtrieren.
Das Verfahren ist technisch auch grundsätzlich bei Werten < 50 g/I Kupfer durchführbar; die untere
Grenze ergibt sich aus der Wirtschaftlichkeit bei stark verdünnten Lösungen. Die obere Grenzkonzentration
wird bestimmt durch den Einschluß an Fremdsalzen im Fällungsprodukt Oberhalb 100 g/l Kupfer wird dieser
Fremdstoffgehalt untragbar hoch und das Verfahren unwirtschaftlich.
Intermediär tritt bei der Vormischung ein feststoffhaltiges Gemisch auf, das sich in dem vorgelegten
Überschuß von Alkali quantitativ bei Siedehitze unter intensivem Rühren weiter zum gewünschten Fällungsprodukt Kupfer(H)-oxid umsetzt. Von Wichtigkeit ist
hierbei, daß zur Zerstörung des Kupfertetraminkomplexes der vorgelegte Alkaliüberschuß so bemessen wird,
daß nach erfolgter Reaktion ein pH-Wert von SIl aufrechterhalten bleibt. Unter den angewandten Arbeitsbedingungen
erfolgt eine vollständige Zersetzung der in den Ausgangslösungen noch enthaltenden
Oxidationsmittel.
Filtrat und Waschwasser sind meistens völlig frei von Kupfer und können einer üblichen Kläranlage zugeführt
werden. In den seltenen Fällen, bei denen noch ein Restgehalt von Kupfer in stabiler komplexchemischer
Bindung im Filtrat verbleibt, führt eine Zementation von Kupfer, z. B. mit Zink, ebenfalls zu einem kupferfreien
Abwasser.
Aus dem während der Reaktion und danach entweichenden Ammoniak-Dampf-Gemisch kann in
bekannter Weise entweder durch Kühlung eine wäßrige, 8 bis 12%ige Ammoniaklösung erhalten oder
durch Kondensation in einem Laugekreislauf gasförmiges Ammoniak gewonnen werden. Um die Restgehalte
an Ammoniak weitgehend auszutreiben, genügt es meist, nach der Umsetzung das Reaktionsgemisch noch
ca. 1 Stunde auf Siedetemperatur zu halten.
Das vorliegende Verfahren kann sowohl diskontinuierlich wie auch kontinuierlich durchgeführt werden.
Dies betrifft sowohl die Vormischung als auch die nachgeschaltete Kupferfällung. Verfahrensmäßig ist
auch die Kombination möglich, den ersten Schritt kontinuierlich und den zweiten diskontinuierlich zu
ι ο gestalten oder umgekehrt.
Die Kombination von sauren und alkalischen Abfallösungen, die beide für sich allein nicht wirtschaftlich
aufzubereiten sind, macht es möglich, die an vielen Stellen bei der Kupferätztechnik anfallenden Abfallösungen
verschiedenartigster Zusammensetzung zentral und umweltfreundlich aufzubereiten.
Das erfindungsgemäße Verfahren und dessen Vorteile sollen in folgenden Beispielen verdeutlicht werden.
Nach diskontinuierlicher Verfahrensweise wurden in einem 5-1-Behälter 21 Wasser vorgelegt und unter
intensivem Rühren 1000 ml salzsäurehaltige Kupfer(II)-chlorid-Ätzahfah'ösung
mit 112 g/l Kupfer zugegeben. Mit 1000 ml alkalischer Ätzabfallösung, welche 172 g/l
Kupfer enthielt, wurde innerhalb von 10 Minuten auf einen pH-Wert von 6,8 bei 32° C vorgemischt
Die Mischung mit 71 g/l Kupfer wurde mittels eines Scheidetrichters in einen 101 heizbaren Rührbehälter,
ausgestattet mit Rührer, abgehendem Kühler und Vorlage, unter Rühren einfließen gelassen. In dem
Behälter waren 4,4 kg 10%ige 100° C heiße Natronlauge
vorgelegt. Das entweichende Dampf-Ammoniakgemisch wurde gekühlt und in der Vorlage aufgefangen.
Die Zugabe der Vormischung wurde nach 40 Minuten bei einem erreichten pH-Wert von 11,5 bei 100°C
eingestellt. Die Temperatur wurde während der Reaktion bei schwacher Siedetemperatur gehalten. Es
wurden 3850 ml Vormischung verbraucht. Um Ammoniakreste auszutreiben, wurde weitere 30 Minuten
erhitzt.
Der Feststoff wurde absitzen gelassen and anschließend wurde dekantiert. Nach Zugabe von ca. 5 1 Wasser
wurde aufgerührt, absitzen gelassen und nochmals dekantiert.
Nach Filtration und Auswaschen wurden 733 g schwarzbrauner, stichfester Filterkuchen mit 46,5%
Kupfer(II)-oxid erhalten, was einer Ausbeute von 99,7% entspricht. Der Chloridanteil lag unter 0,1 %. Das in der
Vorlage erhaltene Destillat hatte einen Ammoniakgehalt von 10,5%.
Das erste Dekantat enthielt außer Natriumchlorid noch 0,35% Natriumhydroxid sowie 0,17% Ammoniak
und war kupferfrei.
Wie bei der beschriebenen diskontinuierlichen Verfahrensweise wurden 1,9 m3 Wasser; 1,0 m3 salzsäurehaltige
Kupfer(lI)-chlorid-Ätzabfallösung mit 99,9 g/l Kupfer und 2,5 g/l Wasserstoffperoxid und 1,1 m3 alkalische
Kupferätzabfallösung mit 138 g/l Kupfer und 1,5 g/l Natriumchlorit gemischt. Das erhaltene Gemisch mit
63 g/l Kupfer und einem pH-Wert von 7,1 bei 28° C wurde in siedendheiße, ca. 10%ige Natronlauge
zulaufen gelassen. Die 10%ige Natronlauge wurde hergestellt in einem 10-m3-Rührbehälter durch Mischen
von 900 kg 50%ige Natronlauge mit ca. 2,9 m3 Wasser unter Aufheizen mit Direktdampf von 10 atü. Gerührt
wurde mit einem schnellaufenden Stiftrührer. Die Temperatur wurde durch Dampfzugabe aufrechterhalten.
Die Zugabedauer betrug 2 Stunden. Die Zugabemenge bis pH 12,4 bei 100° C war 3,9 m3. Um den Rest
des freien Ammoniaks auszutreiben, wurde noch ca. 1 Stunde weitererhitzt. Der pH-Wert nach Austreiben des
Ammoniaks betrug 11,0 bei 30°C. Das Kupfer(II)-oxid wurde absitzen gelassen, zweimal dekantiert, filtriert
und ausgewaschen.
Das Dekantat war frei an Kupfer und Oxidationsmittel und enthielt 03% Natriumhydroxid sowie 0,2%
Ammoniak. Erhalten wurde 640 kg stichfester Filterkuchen mit 47,2% Kupfer(II)-oxid, was einer Ausbeute von
98,5% entspricht. Das kondensierte Dampf-Ammoniakgemisch enthielt 8,5% Ammoniak.
In diesem Fall wurde eine teilkontinuierliche Verfahrensweise durchgeführt. Zum Einsatz kamen niedrigkonzentrierte
Kupferätzabfallösungen.
Mit Hilfe regelbarer Pumpen wurden schwefelsaure Kupfersulfatlösung mit 48 g/l Kupfer, davon 1,95 g/l
komplexgebundenes Kupfer, und ii g/l Ammoniumpersulfat sowie alkalische Kupferabfallösung mit 75,1 g/l
Kupfer, in einem 2-1-Gefäß mit schnellaufendem Rührer unter pH-Messung so vorgemischt, daß ein pH-Wert
von 7,0 bei 28° C eingehalten wurde. Dosiert wurden 2,2 l/h saure Lösung sowie 2,6 l/h alkalische Lösung.
Durch Überlauf wurde die Mischung mit 62,6 g/l Kupfer kontinuierlich in 11 1 ca. 103°C heiße 10%ige Natronlauge
eingeleitet. Das Fällungsgemisch wurde intensiv gerührt, das entweichende Dampf-Ammoniumgemisch
kondensiert und aufgefangen.
Nach 2 Stunden war die Natronlauge größtenteils verbraucht und zeigte einen pH-Wert von 12,1 bei
100°C. Die Kupferzugabe wurde abgestellt und das Fällungsprodukt noch ca. 30 Minuten weitererhitzt. Der
End-pH-Wert betrug 11,2 bei 30° C. Erhalten wurde ein
gut absitzendes Kupfer(II)-oxid. Nach dem Dekantieren, Filtrieren und Auswaschen wurden 1635 g 45%iger
Kupfer(H)-oxid-Filterkuchen erhalten. Die Kupfer(ll)-oxid-Ausbeute
betrug 98,0%. Das Destillat enthielt 11,3% Ammoniak. Das erhaltene Filtrat war durch
komplexgebundenes Kupfer tiefblau gefärbt. Filtrat sowie Waschwasser von ca. 30 1 wurden mit Salzsäure
auf einen pH-Wert von 2 eingestellt, auf ca. 50° C erwärmt und unter Rühren mit 50 g grobgepulvertem
Zink versetzt. Nach Entfärbung der Lösung war das Kupfer vollständig auszementiert und wurde dann
durch Filtration abgetrennt. Erhalten wurden 8,5 g dunkles Zementkupfer. Ammoniumpersulfat konnte im
Filtrat nicht mehr nachgewiesen werden. Die Gesamtkupferausbeute betrug 99,5%.
Es wurde eine vollkontinuierliche Verfahrensweise durchgeführt. Verwendet wurden eine salzsäure Kupfer(II)-chlorid-Lösung
mit 85 g/l Kupfer, mit 03% Wasserstoffperoxid und eine ammoniakalische Kupferlösung
mit 68 g/l Kupfer und mit 0,2% Natriumchlorit
In ein 2-1-Gefäß mit Rührer und Überlauf wurden mittels regelbarer Pumpen 1,8 l/h saures Kupfer(U)-
:o chlorid und 2,5 l/h alkalische Kupferlösung gepumpt Der pH-Wert bei 31 °C betrug 7,1.
In einem 2 1 geschlossenen, heizbaren Rührbehälter, versehen mit Kühler und Vorlage, Stutzen für
Mischungszulauf und Abgangsleitung zu einer Schlauchpumpe, wurden ca. 500 ml 10% Natronlauge vorgelegt
und auf ca. 100° C erhitzt. Unter intensivem Rührem der
Natronlauge wurde die Vormischung bei schwacher Siedehitze bis zu einem pH-Wert von 12,0 zugegeben.
Weiter wurden kontinuierlich 5,5 l/h ίθ% Natronlauge
2n mit einer Dosierpumpe sowie 4,3 I/h aus Vormischungsüberlauf
bei Siedehitze und Rühren zugegeben. Mit einer regelbaren Schlauchpumpe wurde die Kupfer(II)-oxid-Fällung
bis zu einem Füllstand von ca. 1 1 abgepumpt. Das Dampf-Ammoniakgemisch wurde
2·> kondensiert und aufgefangen.
Die abgepumpte Kupferfällung wurde in die Vorratswanne eines 0,1 m2 Drehfilters gepumpt; es wurde
kontinuierlich filtriert und ausgewaschen. Bei einer Filterkuchen-Schichtdicke von 2 bis 3 mm, einer
Umdrehungsgeschwindigkeit von 0,75 m/Min, und bei einem Vakuum von 220 Torr war eine gute Filtrationsleistung gegeben. Erhalten wurden 3530 g Filterkuchen
mit 47% Kupfer(II)-oxid, was einer Ausbeute von 99,4% entspricht. Das erhaltene Destillat enthielt 10,7%
Ammoniak. Im Filtrat war kein Oxidationsmittel mehr nachweisbar. Es enthielt außer Natriumchlorid noch
0,4% Natriumhydroxid und 0,3% Ammoniak.
Vergleichsbeispiel
Wird das Verfahren in vergleichbarer Weise ohne Vormischung durchgeführt, ergeben sich mehr oder
minder gut bis schlecht absetzbare, auswaschbare und filtrierbare Fällungsprodukte, stark abhängig von der
Art der einzelnen Ausgangslösungen. Qualität und Färbung der so erzielten Fällungsprodukte ist nicht
reproduzierbar und stark schwankend. Dies geht aus der folgenden Tabelle hervor, wo unter vergleichbaren
so Bedingungen mit und ohne Vormischung Absitzzeit, Filtrationszeit, Waschwassermenge und Färbung zusammengestellt
sind. Die Kupfergehalte betragen in allen Fällen 60 g/l.
Fällungsart | Absitzzeit in | Filtrations | Waschwasser | Färbung |
Min. | zeit in Min. | menge ml/100 g | ||
Fällungsprodukt | ||||
Mit Vormischung | 6 | 2'/2 | 700 | schwarzbraun |
Mit Vormischung | VIi | 3 | 900 | schwarzbraun |
Ohne Vormischung | 3300 | 86 | 1400 | hellbraun |
Ohne Vormischung | 103 | 60 | 2300 | mittelbraun |
Claims (2)
1. Verfahren zur Aufarbeitung von Kupferätzabfallösungen durch Mischen dieser Lösungen bei
Siedetemperatur mit Alkalihydroxidlösung und durch Ausfällen des Kupferanteils in Form von
Kupferoxid und gegebenenfalls unter Rückgewinnung des anfallenden Ammoniaks, dadurch
gekennzeichnet, daß saure und ammoniakalische Kupferätzabfallösungen so vorgemischt werden,
daß die Mischung einen Kupfergehalt von S100 g/l und einen pH-Bereich von 6 bis 8 aufweist
und sodann so viel dieses Gemisches in Alkalihydroxidlösung eingerührt wird, daß ein pH-Wert von 11
nicht unterschritten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Mischung mit 60 bis 80 g/l
Kupfergehalt eingesetzt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752524546 DE2524546C3 (de) | 1975-06-03 | 1975-06-03 | Verfahren zur Aufarbeitung von Kupferätzabfallösungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752524546 DE2524546C3 (de) | 1975-06-03 | 1975-06-03 | Verfahren zur Aufarbeitung von Kupferätzabfallösungen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2524546A1 DE2524546A1 (de) | 1976-12-09 |
DE2524546B2 true DE2524546B2 (de) | 1978-08-31 |
DE2524546C3 DE2524546C3 (de) | 1983-05-19 |
Family
ID=5948116
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19752524546 Expired DE2524546C3 (de) | 1975-06-03 | 1975-06-03 | Verfahren zur Aufarbeitung von Kupferätzabfallösungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2524546C3 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0038322A1 (de) * | 1980-04-16 | 1981-10-21 | VOEST-ALPINE Aktiengesellschaft | Verfahren zur Rückgewinnung von Metallen aus Metallsalzlösungen |
DE3308849A1 (de) * | 1983-03-12 | 1984-09-13 | Didier Werke Ag | Verfahren zur aufbereitung von metallhaltigen aetzloesungen und zur rueckgewinnung des metalls |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
NL121499C (de) * | 1960-03-29 | |||
US3736239A (en) * | 1971-03-18 | 1973-05-29 | Us Interior | Neutralization of metal containing wastes |
-
1975
- 1975-06-03 DE DE19752524546 patent/DE2524546C3/de not_active Expired
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE3308849C2 (de) * | 1983-03-12 | 1987-07-30 | Didier-Werke Ag, 6200 Wiesbaden, De |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2524546A1 (de) | 1976-12-09 |
DE2524546C3 (de) | 1983-05-19 |
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