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Trockner Die Erfindung betrifft einen Trockner, insbesondere für
mit Farbe bzw. Lack versehene Werkstücke, mit Werkstückträgern in einem Raum, aus
dem Luft abgesaugt und Warmluft zugeführt werden kann. Solche Trockner dienen dem
raschen und gleichmäßigen Abtrocknen von Lackflächen und dergl.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Trock ner zu schaffen,
der eine rasche, bequeme und sichern
Trocknung und die Einhaltung
eines bestimmten Arbeitszyklusses erlaubt, bequem bedienbar ist und beim Ablüften
frei werdende Dämpfe, die geruchsbelästigend und gesundheitsschädigend sein können,
nicht in den Arbeitsraum gelangen läßt. Insbesondere soll sein Platzbedarf gering
sein.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß die Werkstückträger
sternförmig von einer Drehwelle ausgehen und mit Halteelementen für die Werkstücke
versehen sind und mit Teilen der Raumwand Kammern bilden, die individuell belüft-
bzw. von Warmluft durchströmbar sind und die mindestens Bestandteil einer Beschicliungszone
und einer Trockenzone sind.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung bestehen die Halteelemente
aus Saugern und die Drehwelle und die Werkstückträger weisen Vakuumleitungen bzw.
ifanäle auf, die die Sauger mit einem Saugaggregat verbinden.
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Zweckmäßigerweise ist die Drehwelle als Hohlwelle ausgebildet und
der Werkstückträger besteht aus einem Boden und Rohren, die die Kanäle abgeben.
Neben einer Beschickungs- und Trockenzone ist eine Abdunstzone vorgesehen, die Beschickungszone
ist über eine öffnung in der Raumwand zugänglich und die Trockenzone ist mit einer
Tarmluftaggregat versehen. Die Abdunstzone
weist ein Absauggebläse
auf. Nach der Erfindung ist der die Werkstückträger aufnehmende und die Kammern
mit bildende Raum als Kreiszylinder mit der Drehwelle als Achse ausgebildet. Auf
diese Weise kann die Lacktrocknung mit einem geringen Platzaufwand, großer Sicherheit
und staubfrei und damit mit optimaler Oberflächengüte durchgeführt werden. Die beim
Ablüften freiwerdenden Dämpfe werden über das Absauggebläse und gegebenenfalls Kanäle
aus den Arbeitsraum herausgeführt.
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Der Bauaufwand kann dadurch klein gehalten werden, daß das Warmluftaggregat
und das Absauggebläse über Öffnungen in den Stirnwänden des Kreiszylinders mit den
Kammern in Verbindung steht, die Bedienung wird dadurch erleichtert, daß die Öffnung
als Schlitz in der Umfangswand des Kreiszylinders ausgebildet ist. Günstige Trocknungszeiten
bei vertretbarem Energieauf wand erhält man dadurch, daß in der Trockenzone Reguliervorrichtungen
vorgesehen sind, deren Einstellung so getroffen ist, daß sich die durchströmende
Warmluft aus 80% Umluft und 20% Frischluft zusammensetzt.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung erfolgt die Drehung der
Drehwelle mit den Werkstückträgern taktweise,
und zwar zweckmäßig
in einem Zeitintervall, der dem Arbeitsrhythmus bei der Lackierung der Werkstücke
entspricht. werden z.B. zum Lackierten der größten Teile drei Minuten benötigt,
so "taktet" der Trockner in diesem Dreiminuten-Rhythmus, d.h. nach 3 Minuten führt
die Drehwelle eine Drehung um einen Winkel aus, der dem Winkel zwischen zwei Werkstückträgern
entspricht, so daß z.B. immer ein neuer Werkstückträger in die Beschickungslage
kommt, in der das Werkstück mit abgetrockneter Lackfläche entnommen und das Werkstück
mit frischer Lackfläche eingegeben wird. Dabei kann die taktweise Bewegung z .B.
über eine Zeitschaltuhr automatisch ausgelöst oder aber manuell vorgenommen werden.
In ganz besonders vorteilhafter :ise werden durch die Raumwände und die Werkstückträger
acht Kammern gebildet, wobei die Beschickungszone eine aer, die Abdunstzone zwei
Kammern und die Trockenzone fünf Kammern umfassen. Bei einer Taktzeit von 3 Minuten
und einer Warmluft von etwa 400C ergibt sich dabei eine für übliche Lacke ausreichende
Trocknungszeit von etwas über 20 Minuten.
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Die Konstruktion ist nach einem weiteren Merkmal der Erfindung wesentlich
dadurch vereinfacht, daß nach dem Einschalten der Maschine bis auf die Beschickungs
zone
säntliche Sauger unter ständigem Vakuumeinfluß stehen. Das Saugaggregat ist entsprechend
leistungsstark ausgebildet und die Saugöffnungen sind entsprechend klein gehalten,
so daß auch bei nur teilweiser ,abdeckung der Sauger die Saugkraft ausreichend groß
ist. In der Beschickungszone ist eine z.B. manuell bedienbare Ventil- und Entlüftungsanordnung
angeordnet, durch die beim Einlegen oder Abnehmen des Werkstückes die Saugkraft
wirksam oder unwirksam gemacht werden kann. Die Kamner sind insbesondere an den
Zonenübergangen dadurch gegeneinander abgedichtet, daß zwischen den Werkstückträgern
und den Stirnwänden bç. der Umfangswand des Kreiszylinders Bürsten angeordnet sind.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung werden anhand der Zeichnung, die
eine beispielsweise Ausführungsform darstellt, näher erläutert. Es zeigen jeweils
in schematischer Darstellung: Fig. 1 einen Querschnitt durch einen Trockner in Höhe
des Ereiszylinders unter Weglassung der Zubehörteile wie Gebläse und dergl., Fig.
2 einen Längsschnitt hierzu gemäß der Linie II-II in Fig. 1 mit den wesentlichen
Zubehörteilen.
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Auf einer als Hohlwelle mit etwa 100 mm Durchmesser ausebildeten Drehwelle
1 sind sternförmig acht Wersstückträger 2 im gleichen Winkel 3 von 450 zueinander
befestigt. Die Werkstückträger 2 bestehen aus Rohren 4, auf die nach oben Sauger
5 aufgesetzt sind und die nach unten durch einen Boden 6 abgedeckt sind. Die Drehwelle
1 ist als Achse eines feststehenden Kreiszylinders 7 angeordnet, dessen Stirnwände
8,9 und dessen Umfangswand 10 einen geringen Abstand zum Umriß der Werkstückträger
2 aufweisen. Dieser Abstand ist durch Bürsten 11 dichtend ausgefüllt, so daß jeweils
zwei WerkstUckträger 2 und Teile der Stirnwände 8,9 und der Umfangswand 10 eine
Kammer 12 bilden. Die Aufteilung ist so getroffen, daß eine Nummer 12 eine Beschickungszone
13, zwei Kammern 12 eine Abdunstzone 14 und fünf Kammern 12 eine Trockenzone 15
bilden. Dabei ist die die Beschickungszone 13 abgebende Kammer 12 durch eine Öffnung
16 in der Umfangswand 10, die einen länglichen Schlitz abgibt, von außen zugänglich,
die Abdunstzone 14 hat in den Stirnwänden 8,9 Öffnungen 17 18 und die Trockenzone
15 weist in den Stirnwänden 8,9 Öffnungen 19,20 auf. Die Drehwelle 1 ist in Lagerböcken
21,22 drehbar gelagert und wird durch einen Getriebemotor 23 angetrieben. Die Lagerböcke
21,22 sind vorzugsweise in Schweißkonstruktion hergestellt und haben z.B. einen
Abstand
von 2600 mm voneinander.
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In einem Gehäuse 24 ist im Bereich der Abdunstzone 14 ein Absauggebläse
25 angeordnet, das über eine Öffnung 26 und einen Kanal 27 sowie die Öffnung 17
in der Stirnwand 8 und die Öffnung 18 in der Stirnwand 9 Frischluft durchsaugt und
diese mit den Lösungsmitteldämpfen vermischt über die Öffnung 28 und gegebenenfalls
ins Freie gefünrte Leitungen nach außen abgibt.
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In der Trockenzone 15 befindet sich ein Warmluftaggregat 29, das über
die Öffnungen 19 in der Stirnwand 8 Warmluft mit etwa 400C durch die Kammern 12
drückt, wobei die Warmluft über die Öffnungen 20 und einen Unluftkanal 30 teilweise
zurüclekehrt. Durch eine Reguliervorrichtung 31 wird ein Teil der Warmluft mit Lackbestandteilen
nach außen abgegeben, durch eine weitere Reguliervorrichtung 32 wird von außen Frischluft
über ein Filter 33 angesaugt. Die Reguliervorrichtungen 31,32 sind so eingestellt,
daß 80% der vom Umluftkanal 30 kommenden Luft und 20% Frischluft dem Warmluftstrom
in Richtung des Pfeiles 34 beigegeben sind.
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Bin Saugaggregat 35 ist über einen Kanal 36 und eine Drehkupplung
37 mit der Drehwelle l verbunden, so daß alle Sauger 5 über die Rohre 4 und die
als Hohlwelle
ausgebildete Drehwelle 1, die Drehkupplung 37 und
den Kanal 36 mit deii: Saugaggregat 35 verbunden sind, dessen Saugleistung groß
genug ist, um die notwendige Saugkraft an den Saugern 5 aufzubringen, wenn diese
auch nur teilweise abgedeckt sind.
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Die Böden 6 trennen nicht nur die einzelnen Zonen 13 bis 15 voneinander
sondern fangen auch gegebenenfalls Tropflack auf. In der Beschickungszone 13 ist
eine micht näher dargestellte Ventil- bzw. Entlüftungsanordnung vorgesehen, über
die die Sauger 5 an das 5augaggregat 35 angeschlossen oder von diesem abgetrennt
werden können. Zur Abnahme eines Werkstückes 38 wird die Saugkraft ausgeschaltet,
nach der Auflage eines neuen Werkstückes 38 eingeschaltet. Das Absauggebläse 25
kann beispielsweise eine Leistung von 400 m3/h haben, das Warmluftaggregat 29 arbeitet
beispielsweise mit 600 m3/h, wobei zwischen 120 und 180 m3/h als verbrauchte Abluft
durch die Reguliervorrichtung 31 entweichen und 420 bis 480 m Xh als Umluft dem
Aggre-¢at 29 über das Filter 33 wieder zugeführt werden.
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Das Saugaggregat 35 ist so ausgelegt, daß sich pro Saugstelle mindestens
ein Anpreßdruck von etwa 40 kg ergibt. Die für die Bedienung und Kontrolle notwendigen
Schalter und Instrumente sind im Bereich der Beschickungszone 13 übersichtlich angeordnet,
über
einen Tisch 39 lassen sich die Werkstücke 38 leicht zu- und
abführen.
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Der Trockner eignet sich besonders für die Trocknung von flächigen
Werkstücken, die mit der Spritzpistole beschichtet worden sind, insbesondere für
Elöbelteile mit einer maximalen Größe von z.B. 700 x 2500 mm und einer minimalen
Größe von 80 x 300 mm. Ein großes Möbelstück oder mehrere kleine lassen sich einschließlich
der notwendigen Handgriffe in etwa 3 Min. beschichten, sofort anschließend erfolgt
die Einlegung in der Beschickungszone 13, die Sauger 5 halten das Werkstück 38 fest.
Durch ein manuelles Auslösen der automatischen Umlaufsperre werden die Drehwelle
1 und damit die Werkstückträger 2 um 1/8 des Umlaufes weiterbefördert. Das Werkstück
38 gelangt damit in die Abdunstzone 14, in der es auch beim nächsten Takt bleibt.
Sodann wird die Trockenzone 15 durchtaktet, in der die 400C warme Luft axial über
die beschichtete Fläche streicht. Bei den fünf Takten von mindestens jeweils 3 Min.
Dauer erfolgt eine vollständige Aushärtung, so daß schließlich das Werkstück 38,
wenn es wieder in die Beschickungszone 13 kommt, mit gehärterer Lackfläche entnommen
werden kann,
Befindet sich der Spritzraura an einer Außenwand der
Werkstätte, so kann der Trockner an der Außenwand aufgestellt werden, über einen
Wanddurchbruch ist die Beschickungszone 13 zugänglich. Können bereits vorhandene
Wärmequellen (armwasserheizung, Warmluftheizung und dergl.) benützt werden, so kann
das Warmluftaggregat 29 lediglich als Gebläse ausgebildet sein.