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Vorrichtung zum stapelweisen Ablegen von hintereinander in Abständen
geförderten Bogen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum stapelweisen Ablegen
von hintereinander in Abständen geförderten Bogen mit einer oberhalb der Förderebene
angeordneten, die Bogen in Schwebelage haltenden pneumatischen Fördervorrichtung
und einer unterhalb der Förderebene angeordnete, insbesondere mit Saugluft betriebene
Bremsvorrichtung, die nach unten ablenkend und bremsend auf das hintere Ende eines
jeden Bogens einwirkt, so daß der Anfang des nächsten,unter der Einwirkung der Fördervorrichtung
stehenden, noch ungebremsten Bogens über den gebremsten Bogen hinweggleiten kann.
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Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art (DT-OS 2 o21 575) sind
unmittelbar vor der Ablage, wo der Stapel gebildet werden soll, und unterhalb der
Förderebene zwei auf ihrem gesamten Umfang perforierte Saugwalzen angeordnet, die
an
Sauggebläsen mit Schaltorganen für den Luftstrom angeschlossen sind. Die in Förderrichtung
erste Saugwalze tangiert mit ihrem Umfang die Förderebene und dient als Förderwalze,
weshalb ihre Umrangsgeschwindigkeit zur Bildung von Lücken zwischen den Bogen etwas
Voreilung gegenüber der Fördergeschwindigkeit der Bogen hat. Die in Förderrichtung
zweite Saugwalze tangiert mit ihrem Umfang die Förderebene oder ist etwas nach unten
versetzt und dient als Bremswalze, weshalb ihre Umfangsgeschwindigkeit geringer
als die Fördergeschwindigkeit der Bogen ist. Die den Luftstrom steuernden Schaltorgane
der beiden an diese Saugwalzen angeschlossenen Sauggebläse sind über eine Steuereinrichtung
wechselnd einschaltbar. Oberhalb der Förderebene und über der Bremswalze sind Blasleisten
mit nach unten gerichteter Blasrichtung angeordnet, deren Luftstrom von der erwähnten
Steuereinrichtung ebenfalls einschaltbar ist.
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Diese bekannte Vorrichtung arbeitet auf folgende Weise: Von einer
Fördereinrichtung, die aus die Bogen von unten anblasenden Schwebeleisten und Saugförderwalzen
besteht, werden die Bogen hintereinander mit einer definierten Fördergeschwindigkeit
vor der Eingabe zu der Ablage gefördert. Auf der Förderstrecke wird das hintere
Bogenende mittels einer Lichtschranke abgetastet, die ein Steuersignal an die Schaltorgane
im Luftstrom der Sauggebläse gibt. Unter Berücksichtigung der Zeit, die das Ende
eines Bogens für die Wegstrecke zwischen der Lichtschranke und der Saugbremswalze
benötigt, werden durch die Steuereinrichtung die Saugwirkung der der Saugbremswalze
unmittelbar vorgeordneten Saugförderwalze unterbrochen und die Saugwirkung der Saugbremswalze
eingeschaltet und gleichzeitig der Luftstrom der über der Saugbremswalze angeordneten
Blasleisten eingeschaltet, so daß das Ende des sich gerade zwischen Gebläse und
Saugbremswalze befindenden Bogens nach unten
abgelenkt und gegen
die Saugbremswalze gedrückt wird.
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Wegen der gegenüber der Fördergeschwindigkeit geringeren Umfangsgeschwindigkeit
der Saugbremswalze wird die Geschwindigkeit des Bogens von dessen Ende her auf einen
Wert vermindert, bei dem er ohne Störung im Stapel abgelegt werden kann. Darüberhinaus
wird durch die Ablenkung des Bogenendes nach unten die Förderebene für den Anfang
des nächsten Bogens freigegeben, so daß die Bogen sich schon vor Erreichen ihrer
endgültigen Lage im Stapel überlappen. Mit einer solchen Vorrichtung können Bogen
unterschiedlicher Länge verarbeitet werden, ohne daß es einer Umstellung an der
Vorrichtung bedarf. Die Bogenfolgegeschwindigkeit ist aber durch die von der Lichtschranke
gesteuerte Schalteinrichtung des Sauggebläses und der Saugbremswalze sowie durch
das Volumen der Saugbremswalze und des Sauggebläuses begrenzti/Um diese Schwierigkeiten
auszuräumen, ist bereits vorgeschlagen worden (DT-OS 2 348 )20) zumindest die Saugbremswalze
ständig mit Saugluft zu beaufschlagen und zur Ablenkung des Bogenendes oberhalb
der Förderebene eine Exzenterscheibe anzuordnen, die bei jeder Umdrehung in die
Förderebene eintaucht. Die Drehzahl der Exzenterscheibe muß dabei genau auf die
Bogenlänge und Fördergeschwindigkeit der Bogen abgestimmt sein. Aus diesem Grunde
eignet sich diese Vorrichtung nur zum Ablegen gleich langer Bogen, allerdings dann
mit einer erheblich höheren Folgegeschwindigkeit der Bogen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art zu schaffen, die unabhängig von der Bogenlänge mit einer höheren Bogenfolgegeschwindigkeit
arbeitet als die bekannte Vorrichtung.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in Förderrichtung
vor und/oder hinter der Bremsvorrichtung und unterhalb der Förderebene beim Passieren
des
Bogenendes einschaltbare Blasdüsen vorgesehen sind, die eine
Quellströmung erzeugen, die mit Saugwirkung das Bogenende aus dem Wirkungsbereich
der ununterbrochen wirksamen Fördervorrichtung in den Wirkungsbereich der ununterbrochen
wirksamen Bremsvorrichtung ablenken.
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Da die an der Förderung und der Bremsung beteiligten Elemente nicht
ein- und ausgeschaltet werden, sondern ununterbrochen wirksam sind, ergibt es keine
Zeitprobleme beim Wirksamwerden der Fördervorrichtung bzw. der Bremsvorrichtung
auf Bogenanfang bzw. das Bogenende. Da das Umlenken durch Blasluft, die unterhalb
der Förderebene erzeugt wird, erfolgt, kann diese Blasluft auch dann noch wirksam
sein, ohne die Förderung des nächsten Bogens zu stören, wenn der Bogenanfang des
nächsten Bogens in die Förderstrecke oberhalb der Bremsvorrichtung gelangt, denn
zu diesem Zeitpunkt wird die Blasluft für das Ablenken des Bogenendes von dem sich
noch im Bereich der Bremsvorrichtung befindenden Bogenende abgeschirmt.
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Die mit Quellströmung saugend auf das Bogenende einwirkenden Düsen
haben im Unterschied zu den mit Saugluft betriebenen Düsen eine ausreichende Fernwirkung,
um das Bogenende aus dem ständig wirksam bleibenden Wirkungsbereich der oberhalb
der Förderebene befindlichen Fördervorrichtung abzulenken.
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Umßie Saugwirkung der mit Saugluft betriebenen Bremsvorrichtung möglichst
wenig zu stören und um sie u.U.
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sogar noch positiv zu beeinflussen, können nach einer Ausgestaltung
der Erfindung die mittleren Blasrichtungen der mit Quellströmung arbeitenden Düsen
von der Bremsvorrichtung weg gerichtet sein. Als Düsen haben sich vor allem Düsen
bewährt, die in der Begrenzungswand eines Blaskastens jeweils eine in den Blaskasten
hinein abgelenkte schräge Leitfläche aufweisen, die
sektorartig
um eine in der Begrenzungswand liegenden Zunge angeordnet ist, wobei die Ränder
der sektorartigen Leitfläche in die Begrenzungswand übergehen.
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Um möglichst verzögerungsfrei die Düsen mit Blasluft impulsweise zu
speisen, können der bzw. die Blaskästen an einem im Volumen wesentlich größeren
Kasten angeschlossen sein, der durch ein fühlergesteuertes Ventil absperrbar ist.
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Im folgenden wird die Erfindung anhana einer ein Ausführungsbeispiel
schematisch darstellenden Zeichnung näher erläutert. Im einzelnen zeigen Fig. 1
die Vorrichtung im Längsschnitt, Fig. 2 einen Ausschnitt der Vorrichtung im Querschnitt
und vergrößerter Darstellung, Fig. 5 den Ausschnitt gemäß Fig. 2 in Aufsicht, Fig.
4 die Vorrichtung gemäß Fig. 1 kurz vor dem Wirksamwerden des Blasimpulses zur Ablenkung
des Bogenendes, Fig. 5 die Vorrichtung gemäß Fig. 1 kurz nach dem Wirksamwerden
des Blasimpulses und Fig. 6 die Vorrichtung gemäß Fig. 1 während der Uberlappung
des Bogenendes mit dem Bogenanfang des nächsten Bogens.
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Vor der Bremsvorrichtung ist unterhalb der Förderebene der Bogen 1
eine mit Saugluft betriebene Förderwalze 2 angeordnet. Zum Ablösen des Bogens 1
von der Förderwalze 2
ist in Förderrichtung hinter der Förderwalze
2 eine Gruppe von Schwebeleisten 3 angeordnet, die tangierend an der Oberfläche
der Förderwalze 2 anschließen. Oberhalb der Förderebene erstrecken sich von den
Schwebeleisten 3 bis über den Stapel 5 der Bogen Schwebeleisten 4. Im Bereich der
Schwebeleisten 4 und vor dem Stapel 5 sowie unterhalb der Förderebene ist eine mit
Saugluft betriebene Bremswalze 6 vorgesehen, die mit einer gegenüber der Umfangsgeschwindigkeit
der Förderwalze 2 wesentlich geringeren Umrangsgeschwindigkeit umläuft. Unmittelbar
vor und hinter der Bremswalze 6 erstrecken sich längs der Bremswalze und dicht an
deren Oberfläche anschließend jeweils eine Leiste 7a,7b mit Blasdüsen, die eine
Quellströmung erzeugen. Die Blasdüsen werden über Leitungszweige 8a, 8b aus einem
Blasraum 9 gespeist, der wiederum von einem Hochdruckgebläse 12 gespeist wird. Zum
Ein-und Ausschalten der den Blasdüsen zugeführten Blasluft dient ein Ventilteller
lo am Eingang der Verzweigung der Leitungen 8a, 8b, der von einer Zylinderkolbeneinheit
11 betätigbar ist. Die Zylinderkolbeneinheit 11 wird von einem Fühler 14 gesteuert,
der oberhalb der Förderstrecke im Bereich zwischen den Schwebe leisten 5 und den
Blasdüsen der Leiste 7a angeordnet ist. Der Abstand zwischen den Schwebeleisten
3 und der in der Höhe tiefer liegenden Leiste 7a wird von einer Gruppe Schwebeleiste3überbrückt,
die in Förderrichtung schräg nach unten verlaufen.
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Die Schwebe leisten 3, 4, 13 und die Leisten 7a, 7b sind mit Blasdüsen
bestückt, wie sie aus der DT-OS 1 907 o83 bekannt sind. Danach sind die Blasdüsen
in der Begrenzungswand der als Kästen ausgebildeten Leisten ausgebildet, indem sie
jeweils eine in die Kästen abgesenkte schräge Leitfläche aufweisen, die sektorartig
um eine
in der Begrenzungswand liegende Zunge angeordnet ist, wobei
die radial verlaufenden Ränder der sektorartigen Leitfläche in die Begrenzungswand
übergehen. Bei Beaufschlagung der Leisten 3, 4, 15, 7a, 7b mit Blasluft tritt aus
den Düsen eine Quellströmung aus, die saugend auf einen Bogen einwirkt. In Fig.
2 der Zeichnung ist angedeutet, welche mittlere Blasrichtung die einzelnen Leisten
5, 4, 15, 7a, 7b haben.
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Die beiden mit Saugluft betriebenen Walzen 2, 6 haben die gleiche
Ausbildung. Sie bestehen aus einem umlaufenden perforierten Mantel und einem inneren,
sich über die Länge des Mantels erstreckenden drehfest angeordneten Kasten, der
an ein Sauggebläse angeschlossen ist.
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über zwei sich über die Länge des Kastens erstreckende Dichtungen,
die dicht an der Innenseite der Walze 2, 6 anliegen, wird aus dem oberen zwischen
den Leisten liegenden Bereich durch die Perforation und die Öffnung in dem Blaskasten
Luft in den Blaskasten gesaugt. Die Ansaugung über diesen für die Förderung und
Bremsung nur wirksamen Bereich ist ökonomischer als ein Ansaugen der Blasluft über
die gesamte Perforation.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung arbeitet auf folgende Weise: Dem
zu fördernden Bogen 1 wird, solange er unter der Einwirkung der Förderwalze 2 steht,
eine bestimmte Fördergeschwindigkeit aufgezwungen. Sobald er mit seiner hinteren
Kante die Förderwalze 2 verläßt, geschieht die Förderung ausschließlich durch die
Blasluft der Blasleisten 3, 4. Auf seinem weiteren Förderweg wird der Bogen la von
der Blasluft der Blasleisten 4 in der Förderebene gehalten. Sobald er den Fühler
14 passiert, gibt dieser einen Steuerimpuls an die Zylinderkolbeneinheit
il,
die den Ventilteller lo abhebt und über die Leitungszweige 8a, b die Düsen der Leisten
7a, 7b mit Blasluft versorgt. Diese in Form einer Quellströmung als Impuls austretende
Blasluft ist derart stark (z.B. ca. lc-mal größer als der Impuls der Blasluft der
Schwebeleisten 4), daß sie imstande ist, das hintere Ende des Bolzens la aus dem
wirkungsbereich der Leisten 4 nach unten abzulenken und in der lirkungsbereich der
Bremswalze 6 zu bringen. Sobald der Ablenkvorgang des hinteren Bogenendes durch
die Düsen der Leisten 7a, 7b eingeleitet worten ist und damit die Förderebene oberhalb
der Bremsvorrichtung freigege ben wird, kann der Anfang des nächsten Bogens in der
Förderebene überlappend in den Bereich der Bremsorriciltung gefördert werden. Da
der abzubremsende Bogen oi e aus den Düsen der Leisten 7a, 7b austretende Blasluft
abschirmt, kann aie Förderung des nächster, Bogens eine Störung erfolgen. Die Abschaltung
der Blasluft aus üC: Düsen uer Leisten 7a, 7b kann nach einer gewissen Xci; selbsttätig
erfolgen, wenn sichergestellt ist, daß die Bremswalze 6 ausreichend wirksam werden
kann.
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Die Blasluft aus den Düsen der Blasleisten 13 ist gegen die Warenbahnlaufrichtung
gerichtet, damit sie die Blasluft aus den Düsen der Blasleisten 7a nicht stört,
sondern in der iLrkung unterstützt, indem sie das beim Ablenken nach unten in Warenbahnlaufrichtung
gegenüber den Blasleisten 7a zunachst noch vorstehende Bogenende herunterholt. (are
die Blasrichtung entgegengesetzt, bestünde die Gefahr, daß die Blasluft aus den
Düsen der Leisten 4- und 15 das Bogenende in einen Sack blasen von dem der Bogenanfang
des nächsten Bogens aufgefangen würde.
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Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung hangt die Folgegeschwindigkeit
der einzelnen Bogen nicht mehr vom Umschaltvorgang der großvolumigen Förder- und
Bremswalze 2, 6 ab. Diese Walzen werden ununterbrochen it Saugluft betrieben. Lediglich
die kleinvolumigen Leisten
7a, 7b werden ein- und ausgeschaltet.
1)ie Zeit für den Einschaltvorgang der Blasdüsen der Leisten 7a, 7b ist für die
Bogenfolge unbeachtlich, denn die Bogenfolge wird einzig und allein von der Geschwindigkeit
bestimmt, mit der sich das Ende eines Bozeils von cien oberen Schwebeleisten löst.
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Patentansprüche: