DE2521265C2 - Duftstoffe enthaltende Trägergele auf Basis von Polyurethan-Polyharnstoff-Gelen und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
Duftstoffe enthaltende Trägergele auf Basis von Polyurethan-Polyharnstoff-Gelen und Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft neuartige duftstoffhaltige Trägergele auf Basis von stabilen, Wasser
und/oder Alkohol enthaltenden Polyurethanharnstoff-Gelen und ein Verfahren zu ihrer Herstellung.
Es ist grundsätzlich bekannt, Gele als Duftträger einzusetzen. Die bisher verwendeten Gele basieren aber
alle auf Naturprodukten, insbesondere auf Polysacchariden und Proteinen. Als Beispiele hierfür seinen etwa
Gele auf Basis von Carraghenaten, Alginaten, Pektinen und Gelatine genannt.
Diese bisher bekannten Produkte haben aber entscheidende Nachteile. Im allgemeinen lassen sich aus
den Naturstoffen nur dann in reproduzierbarer Art und Weise Gele herstellen, wenn die Ausgangsmaterialien
einen hohen Reinheitsgrad haben. Das setzt voraus, daß nur qualitativ hochwertige Produkte, die meistens nur
nach technisch aufwendigen Reinigungsverfahren erhalten werden, eingesetzt werden können. Außerdem sind
die Rohstoffe oft nicht in ausreichender Menge verfügbar.
Ein weiterer Nachteil der Naturprodukte ist, daß sie in ihren Eigenschaften wenig variierbar sind. Zwar
besitzen die Gele aus den beiden Naturstoffklassen Polysaccharide und Proteine etwas unterschiedliche
Eigenschaften, es ist aber schwierig, ihr Eigenschaftsbild an die für den jeweiligen Duftkörper erforderlichen
Eigenschaften optimal anzupassen, denn die Duftkörper können chemisch völlig verschieden aufgebaut sein: sie
können z. B. Terpenstruktur haben, aber auch Ester-, Äther- oder Ketonfunktionen enthalten. Wünschenswert
sind daher Gelmassen, deren Struktur optimal an den Duftkörper angepaßt werden kann, damit eine
maximale und gleichmäßige Duftabgabe über die Zeit erfolgt.
Ein weiterer Nachteil der Gele auf Naturstoffbasis ist ihr im Vergleich zu den Außenabmessungen nicht-proportionales
Schrumpfen. Zwar wird durch diese Veränderung nicht unmittelbar die Duftabgabe beeinflußt,
jedoch ist dieser Effekt optisch sehr unschön und daher unerwünscht. Die Schrumpfung wird besonders
dann als störend empfunden, wenn Duftträger auf Gelbasis nicht abgedeckt an der Luft stehen.
Darüber hinaus besitzen Gele auf Naturstoffbasis keine Formbeständigkeit in der Wärme. Abhängig von
der Natur der Gelmatrix, der Art und der Zusammensetzung des Gels treten bereits bei Temperaturen ab 400C
Fließerscheinungen an den Gelen auf. Naturgemäß führt dieses Verhalten bei der Benutzung von
Duffträgern aus Naturstoffgelen dann zu Störungen, wenn die Außentemperaturen hoch sind, wie etwa in
tropischen und subtropischen Erdregionen. Im Extremfall fließt dann der Duffträger zu einer platten, breiigen
Masse zusammen.
Es wurde nun gefunden, daß man temperaturstabile und in ihrem Eigenschaftsbild leicht veränderbare
Duftstoffe enthaltende Trägergele herstellen kann,
ίο wenn man Polyurethan-Polyharnstoff-Polymere als
Gelbildner einsetzt, wie sie nach der nicht vorveröffentlichten DOS 23 47 299 zugänglich sind, jedoch bei der
Herstellung der Duftstoffe enthaltenden Trägergeie die Umsetzung zum Trägergel in Gegenwart von Duftstof-
!5 fen vornimmt
Die so erhaltenen Gele besitzen die oben diskutierten
Nachteile der bisher bekannten Gelbildner nicht.
Als synthetische Produkte stehen sie preiswert in einer stets reproduzierbar guten Qualität zur Verfügung.
Durch Veränderung ihres Aufbaus, insbesondere durch Variation von Art und Menge des Polyols und des
Isocyanats, lassen sich die Geleigenschaften optimal den für den Duftstoff notwendigen Erfordernissen anpassen.
Solche Gele zeigen ein im Vergleich zu ihren Außendimensionen proportionales Schrumpfen. Aufgrund
ihrer durch Haaptvalenzkräfte hervorgerufenen Vernetzungsart sind sie auch extrem formbeständig in
der Wärme. Selbst bei Temeraturen bis 100° C tritt kein
Fließen des Gels ein.
Die temperaturstabilen und in ihrem Eigenschaftsbild leicht veränderbaren Duftträger werden erhalten durch
Umsetzung von Isocyanat-Gruppen enthaltenden Präpolymeren auf Basis von Polyäthern mit Äthylenoxid-Einheiten
mit Di- oder Polyaminen oder Wasser als Kettenverlängerungsmittel in Wasser und/oder
Alkoholen in Gegenwart von Duftstoffen und gegebenenfalls anderen Zusatzstoffen. Der Ausdruck Gel für
solche Duftträger soll dabei mehr die physikalische Beschaffenheit des Gelee- oder Gallerte-artigen Endprodukts
beschreiben als den exakten polymerphysikalischen Aufbau entsprechend den heutigen Ansichten der
Kolloidchemie über diesen Zustand wiedergeben.
Die Umsetzung der einzelnen Komponenten unter Ausbildung der Gele erfolgt spontan. Aufgrund der
hohen Bildungsgeschwindigkeit kann die Herstellung der Duftträger sehr leicht kontinuierlich gestaltet
werden, was für viele Einsatzzwecke sehr von Vorteil ist.
Gegenstand der vorliegenden Patentanmeldung sind demnach Duftstoffe enthaltende Trägergele auf Basis
von Polyurethan-Polyharnstoff-Gelen und ein Verfahren
zu ihrer Herstellung, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß Isocyanatgruppen enthaltende Präpolymere
aus Polyäthern mit mindestens 40% Äthylenoxid-Einheiten
mit Di- oder Polyaminen oder Wasser als Kettenverlängerungsmittel in Wasser und/oder Alkoholen
in Gegenwart von Duftstoffen und gegebenenfalls anderen Zusatzstoffen umgesetzt werden.
Geeignete Dispersionsmittel für die Gelbildung sind sowohl Wasser als auch Alkohole oder Abmischungen aus beiden, so daß die Gele auch in Hydro- bzw. Alkoholgele unterschieden werden können. Als Alkohole kommen dabei sowohl leichtflüchtige Monoalkohole, wie Äthanol, Isopropanol oder Butanol in Frage, als
Geeignete Dispersionsmittel für die Gelbildung sind sowohl Wasser als auch Alkohole oder Abmischungen aus beiden, so daß die Gele auch in Hydro- bzw. Alkoholgele unterschieden werden können. Als Alkohole kommen dabei sowohl leichtflüchtige Monoalkohole, wie Äthanol, Isopropanol oder Butanol in Frage, als
auch schwerflüchtige Polyalkohole, wie Äthylenglykol, Diäthylenglykol, Glyzerin, Trimethylolpropan etc.
Die Herstellung der Duftträger kann auf verschiedene Art erfolgen. So ist es möglich, alle Komponenten,
d. h. das Präpolymere, das Dispersionsmittel, also Wasser und/oder Alkohol, den Duftstoff, das Kettenverlängerungsmittel
und gegebenenfalls andere Zusatzstoffe in einem Schuß zusammenzugeben. Zweckmäßigerweise
geht man aber stufenweise vor. Der Duftstoff wird allein oder im Gemisch mit anderen Zusatzstoffen,
wie Farbstoffen, Konservierungsmitteln und gegebenenfalls Vernetzungsmitteln, wie Aminen, in dem
Dispersionsmittel aufgelöst bzw. emulgiert Parallel hierzu wird eine Emulsion oder Lösung des Präpolymeren
im Dispersionsmittel hergestellt und dann beide Lösungen bzw. Emulsionen unter Berücksichtigung in
etwa stöchiometrischer Mengenverhältnisse miteinander vermischt. Die Mischung wird in Formen gegossen,
in denen die Reaktion zu dem Gel-Duftträger in einem Zeitraum von einigen Sekunden bis Minuten erfolgt.
Das Endprodukt ist je nach dem verwendeten Kettenverlängerungsmittel kompakt oder schaumartig.
Werden Amine als Kettenverlängerungsmittel verwendet,
ergeben sich kompakte Gele, wird Wasser eingesetzt, so resultieren wegen der Umsetzung der
Isocyanatgruppen mit dem Wasser zu gasförmigem Kohlendioxid schaumartige Produkte.
Durch eine intensive Vermischung der Ausgangskomponenten wird die Herstellung der Duftträger erleichtert
und die Qualität der Gele verbessert. Die Vermischung kann im einfachsten Falle in einer Zone
erhöhter Turbulenz, die durch eine mechanische Rührvorrichtung hervorgerufen wird, erfolgen. Bessere
Ergebnisse werden erhalten bei Verwendung schnell laufender Mischaggregate, beispielsweise von Kreiselliomogenisiermaschinen
oder von Rührwerksmischkammern literaturbekannter bzw. handelsüblicher Polyurethan-Verschäumungsmaschinen.
Eine intensive Vermischung läßt sich aber auch durch Verwendung von Mischvorrichtungen von Polyurethan-Verschäumungsmaschinen
erreichen, bei denen die Vermischung durch Gegenstrominjektion erfolgt
Die Präpolymeren aus mindestens 40% Äthylenoxid enthaltenden Polyäthern und Polyisocyanaten, die
endständig noch freie Isocyanatgruppen enthalten, werden in an sich bekannter Weise durch Umsetzung
der entsprechenden Polyäther mit einer überschüssigen Menge an Polyisocyanat, also bei einem NCO/OH-Verhältnis
größer als 1, vorzugsweise 1,5—20, besonders bevorzugt 2—10, hergestellt.
Das für die Durchführung des Verfahrens optimale Verhältnis hängt jeweils ab von dem Molekulargewicht,
der Funktionalität und dem Aufbau des Polyäthers. Im allgemeinen sollen die Isocyanatgehalte der Präpolymeren
zwischen 2 und 20 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 5 und 10 Gew.-%, liegen.
Werden Amine als Kettenverlängerungsmittel verwendet, so werden für die Bildung der Dufttrräger-Gele
im wesentlichen stöchiometrische Mengen an Präpolymeren und Aminen benötigt. Bei der technischen
Durchführung des Verfahrens hat es sich aber, um eine geeignete Verweilzeit in den Mischaggregaten zu
erreichen, als vorteilhaft erwiesen, mit einem Überschuß der Aminkomponente zu ameiten, d. h. bei einem
NrVNCO-Verhältnis größer als 1, vorzugsweise von 1-1,2.
Wird Wasser als Kettenverlängerungsmittel eingesetzt, so kann auch hier das NCO/HjO-Verhältnis
stöchiometrisch äquivalent sein. Es ist aber auch möglich, und dies ist besonders bei der Herstellung von
schaumförmigen Gelen der Fall, wesentlich mehr Wasser einzusetzen, als für die Umsetzung mit den
Isocyanatgruppen erforderlich wäre. Von besonderem Vorteil ist es dann sogar, das Wasser auch als
Dispersionsmittel zu verwenden, so daß sich schaumförmige Hydrogele ergeben. In diesem Falle hat das
Wasser eine doppelte Funktion. Einmal ist es Reaktionskomponente, die mit den Isocyanat-Gruppen reagiert
und zum anderen auch das Dispersionsmittel.
Bei der Bildung der Gele ist die vorhandene Mengs
an Wasser und/oder Alkohol in weiten Grenzen variabel und nicht kritisch. Bezogen auf die Gesamtmasse
des Gels kann das Gewicht von Alkohol und/oder Wasser bis zu 98% betragen. Durch das Mengenverhältnis
zwischen Polymeren und Dispersionsmittel werden aber die Eigenschaften der erhaltenen Gele stark
beeinflußt Im allgemeinen werden die Gele mit zunehmendem Polymeranteil stabiler und härter und
mit abnehmdem Polymergehalt bis zur Grenze von etwa 2 Gew.-% hin weicher und weniger strukturfest.
Es ist besonders überraschend, daß die erfindungsgemäßen Duftstoffe enthaltenden Gelträger (»Duftträger«)
außerordentlich stabil sind. Auch nach längerer Lagerung tritt keine sichtbare Phasentrennung auf, die
sich z. B. durch eine Trübung des Materials bemerkbar machen würde. Auch bei Lagerungen bei höheren
Temperaturen bleibt die Formbeständigkeit erhalten, wobei auch hier keine Phasentrennungen zu beobachten
sind. Das Dispersionsmittel ist im Gel sehr fest gebunden, kann aber j; nach seinem Dampfdruck mehr
oder weniger schnell heraustreten, wobei der Gelkörper proportional zu seinen Außenabmessungen allmählich
schrumpft. Während dieses Vorgangs diffundiert auch der Duftstoff aus dem Gelkörper heraus und verdampft
in die Umgebung.
Ausgangsmaterial für die erfindungsgemäßen Duftträger sind mindestens 2 aktive Wasserstoffatome
aufweisende Polyäther mit einem Molekulargewicht von 500—10.000. vorzugsweise 2000—8000, die mindestens
40 Gew.-%, vorzugsweise mehr als 50 Gew.-%, an Äthylenoxidgruppen enthalten. Derartige Polyäther
werden durch Umsetzung von Verbindungen mit reaktionsfähigen Wasserstoffatomen, wie z. B. Polyalkoholen,
mit Äthylenoxid und gegebenenfalls Alkylenoxiden wie Propylenoxid, Butylenoxid, Styroloxid,
Epichlorhydrin oder Gemischen dieser Alkylenoxide hergestellt.
Geeignete Polyalkohole und Phenole sind z. B.
Äthylenglykol, Diäthylenglykol,
Polyäthylenglykol, Propandiol-1,2,
Propandiol-1,3, Butandiol-1,4,
Hexandiol-1,6, Decar.diol-1,2,
Butin-2-diol-l,4, Glyzerin,
Butandiol-2,4, Hexantriol-1,3,6,
Trimethylolpropan, Resorcin, Hydrochinon,
Polyäthylenglykol, Propandiol-1,2,
Propandiol-1,3, Butandiol-1,4,
Hexandiol-1,6, Decar.diol-1,2,
Butin-2-diol-l,4, Glyzerin,
Butandiol-2,4, Hexantriol-1,3,6,
Trimethylolpropan, Resorcin, Hydrochinon,
4.6- Di-tert.- Butylbenzkatechin,
3- Hydroxy-2-naphthol,
3- Hydroxy-2-naphthol,
6.7- Dihydroxy-1 -naphthol,
2,5- Dihydroxy-1 -naphtol,
2,2-Bis(p-Hydroxyphenyl)-propan,
Bis-(p-Hydroxyphenyl)-methan und
a,ix,ü),-Tris(Hydroxyphenyr)-alkane wie z. B.
l,l,2-Tris-(hydroxyphenyl)-äthanoder
l,l,3-Tris-(hydroxyphenyl)-propan.
2,5- Dihydroxy-1 -naphtol,
2,2-Bis(p-Hydroxyphenyl)-propan,
Bis-(p-Hydroxyphenyl)-methan und
a,ix,ü),-Tris(Hydroxyphenyr)-alkane wie z. B.
l,l,2-Tris-(hydroxyphenyl)-äthanoder
l,l,3-Tris-(hydroxyphenyl)-propan.
Andere geeignete Polyäther sind die 1,2-Alkylenoxid-Derivate
von aliphatischen oder aromatischen Mono- oder Polyaminen, wie z. B. Ammoniak, Methylamin,
Äthylendiamin, N.NOimethyläthylendiamin, Tetra-
oder Hexamethylendiamin, Diäthylentriamin, Äthanolamin, Diäthanolamin, Oleyldiäthanolamin, Methyldiäthanolamin,
Triäthanolamin, Aminoäthylpiperazin, o-, m- und p-Phenylendiamin, 2,4- und 2.6-Diaminotoluol,
2,6-Diamino-p-xylol, und mehrkernigen und kondensierten
aromatischen Polyminen.wie 1,4-Naphthylendiamin,
1,5-Napthylendiamin, Benzidin, Toluidin, 2,2'-Dichlor-4,4'-Diaminodiphenylmethan,
1-Fluorenamin, 1,4-Anthradiamin, 9,10-Diaminophenantren oder 4,4'-Diaminoazobenzol.
Als Startmoleküle für die Bildung der Polyäther kommen auch harzartige Materialien des
Phenol- und Resoltyps in Frage.
Alle diese Polyäther werden unter Mitverwendung ' von Äthylenoxid aufgebaut
Als erfindungsgemäß einzusetzende Ausgangskomponenten kommen weiterhin aliphatische, cycloaliphatische,
araliphatische, aromatische und heterocyclische Polyisocyanate in Betracht, wie sie z. B. von W. Siefken
in Justus Liebigs Annalen der Chemie, 562, Seiten 75 bis 136, beschrieben werden, beispielsweise Äthylendiisocyanat,
1,4-Tetramethylendiisocyanat, 1,6-Hexamethylendiisocyanat,
1,12-Dodecandiisocyanat, Cyclobutan-1,3-diisocyanat,
Cyclohexan-1,3- und -1,4-diisocyanat sowie beliebige Gemische dieser Isomeren, 1-Isocyanato-S.S.S-trimethyl-S-isocyanato-methylcyclohexaniDAS
1,202,785), 2,4- und 2,6-Hexahydrotoluylendiisocyanat
sowie beliebige Gemische dieser Isomeren, Hexahydro-1,3- und/oder 1,4-phenylen-diisocyanat, Perhydro-2,4'-
und/oder ^^'-diphenylmethan-diisocyanat, 1,3- und 1,4-Phenylendiisocyanat, 2,4- und 2,6-Toluylendiisocyanat
sowie beliebige Gemische dieser Isomeren, Diphenylmethan-2,4'- und/oder -4,4'-diisocyanat, Naphthylen-1,5-diisocyanat,
Triphenylmethan-4,4'-, 4"-triisocyanat, Polyphenol-polymcthylen-polymethylen-polyisocyanate,
wie sie durch Anilin-Formaldehyd-Kondensation und anschließende Phosgenierung erhalten und z. B. in den
britischen Patentschriften 8 74 430 und 8 48 671 beschrieben werden, perchlorierte Arylpolyisocyanate.
wie sie z. B. in der deutschen Auslegeschrift 11 57 601
beschrieben werden, Carbodiimidgruppen aufweisende Polyisocyanate, wie sie in der deutschen Patentschrift
10 92 007 beschrieben werden, Diisocyanate, wie sie in der amerikanischen Patentschrift 34 92 330 beschrieben
werden, Allophanatgruppen aufweisende Polyisocyanate gemäß der britischen Patentschrift 9 94 890, der
belgischen Patentschrift 7 61 626 und der veröeffentlichten holländischen Patentanmeldung 7102 524, lsocyanuratgruppen
aufweisende Polyisocyanate, wie sie z. B. in den deutschen Patentschriften 10 22 789, 12 22 067
und 10 27 394 sowie in den deutschen Offenlegungsschriften 19 29 034 und 20 04 048 beschrieben werden,
Urethangruppen aufweisende Polyisocyanate, wie sie z. B. in der belgischen Patentschrift 7 52 261 oder in der
amerikanischen Patentschrift 33 94 164 beschrieben werden, acylierte Harnstoffgruppen aufweisende Polyisocyanate
gemäß der deutschen Patentschnit 12 30 778, Biuretgruppen aufweisende Polyisocyanate, wie sie z. B.
in der deutschen Patentschrift 1101394, in der
britischen Patentschrift 8 89 050 und in der französischen Patentschrift 70 17 514 beschrieben werden,
durch Telomerisationsreaktionen hergestellte Polyisocyanate, wie sie z. B. in der belgischen Patentschrift
7 23 640 beschrieben werden, Estergruppen aufweisende Polyisocyanate, wie sie z. B. in den britischen
Palentschriften 9 56 474 und 10 72 956, in der amerikanischen Patentschrift 35 67 763 und in der deutschen
Patentschrift 12 31688 genannt werden oder Umsetzungsprodukte der obengenannten Isocyanate mit
Acetalen gemäß der deutschen Patentschrift 10 72 385. Als niedermolekulare Vernetzungs- bzw. Kettenverlängerungsmittel
werden aliphatische, cycloaliphatische oder aromatische Di- oder Polyamine verwendet
Beispiele für solche Verbindungen sind:
Äthylendiamin, Hexamethylendiamin,
Diäthylentriamin, Hydrazin, Guanidincarbonat,
N,N'-Bis-(3-aminopropyl)-äthylpndiamin,
N,N'-Bis(2-aminopropyl)äthylendiamin,
N,N'-Bis-(2-aminoäthyI)-äthylendiamin,
4,4'-Dimethylamino-diphenylmethan,
4,4'-Dimethylamino-3,3'-dimethyI-diphenylmethan, 4,4'-Diamino-diphenylmethan, sowie
2,4- bzw. 2,6-Diaminotoluol.
Als Duftstoffe, die erfindungsgemäß für den Aufbau der Duftträger in Frage kommen, sind alle unter den
Bezeichnungen ätherische Öle, Parfüms oder Riechstoffe bekannten duftenden Einzelkomponenten oder
Kompositionen zu verstehen. Dabei ist es für das erfindungsgemäße Verfahren ohne Bedeutung, ob sich
die Duftstoffe in dem Dispersionsmittel lösen oder ob sie in ihm nur emulgiert oder dispergiert werden
können.
Ätherische Öle sind beispielsweise Anisol, Bergamotteöl,
Campheröl, Citroellöl, Citronenöl, Eucalyptusöl, Fichtennadelöle, Geraniumöl, Lavendelöl, Lemongrasöl,
Nelkenöl, Orangenöl, Pomeranzenöl, Pfefferminzöl, Rosenöl, Spiköl, Terpentinöl und Zimtöl.
Sie sind komplizierte Gemische von Alkoholen, Aldehyden, Ketonen, Estern, Oxiden, Lactonen, Terpenen
und vielen anderen z.T. noch unaufgeklärten Verbindungen.
Als Riechstoffe sollen hier chemisch genau definierte Individuen verstanden werden, die man entweder aus
ätherischen Ölen isolieren oder synthetisch herstellen kann, wie etwa Anethol, Anisaldehyd, Vanillin oder
Citronellal. Unter Parfüms werden Duftgemische in einem Lösungsmittel verstanden, wobei sich die
Duftgemische wiederum aus ätherischen Ölen und Riechstoffen zusammensetzen können.
Bei der Herstellung der Duftträger können auch in erheblichem Umfange (bis zu etwa 50 Volumen-%) die
verschiedenartigsten Füllstoffe zugesetzt werden, wie Silikate, die verschiedensten Kieselsäuretypen, Aluminiumoxide,
die Zinnoxide, Antimontrioxid, Titandioxid, Graphit und graphitierte Kohle, Ruß, Retortenkohle.
Flugsand, pulvrige Zementarten, die verschiedensten anorganischen und organischen Farbstoffpigmente, z. B.
Eisenoxidpigmente, Bleichromat, Belioxid und Mennige. Als Füllstoffe lassen sich auch kurze oder lange Fasern
aus Natur- oder Synihesematerialien wie etwa Zellstoffmehl verwenden. Bei der Mitverwendung der Füllstoffe
ist es von Vorteil, daß hierdurch die Duftwirkung der Gelkörper verlängert wird.
Es ist weiterhin möglich, bei der Herstellung der Duftträger Konservierungsstoffe, die ein Bakterien- und
Schimmelpilzwachstum verhindern, zuzugeben, oder
ho auch Tenside oder Lösungen anderer natürlicher oder
synthetischer Polymerer.
Weiterhin ist es möglich, während der Gelbildung noch eine gasförmige Komponente zuzumischen. Es
entstehen so schaumförmige Duftträger, deren Raum-
h5 gewicht (kg/m3) je nach eingebauter Gasmenge
gegenüber dem kompakten Material mehr oder weniger stark herabgesetzt ist.
Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen
Verfahrens liegt darin, daß es sehr leicht kontinuierlich
gestaltet werden kann.
Die NCO-Gruppen enthaltenden Präpolymere sowie getrennt davon das Kettenverlängerungsmittel und das
Dispersionsmittel werden zu diesem Zweck bei einer Temperatur über dem Schmelzpunkt aber unter dem
Zersetzungspunkt von NCO-Präpolymer und Kettenverlängerungsmittel in einem solchen Mengenstrom
kontinuierlich in eine Mischzone eingeführt, daß die Isocyanal-Polyaddition in der Mischzone noch nicht
vollständig abgeschlossen ist. Das noch fließfähige bzw. verformbare, stark wasser- bzw. alkoholhaltige Polyurethan-Gel
wird dann kontinuierlich aus der Mischzone entnommen und gegebenenfalls anschließend durch ein
kurzes Verweilzeitrohr geleitet, das mit einem Profilmundstück versehen ist, so daß das entstandene
Polyurethan-Duftträger-Gel als ausgeformte endlose Strang-, Band- oder Plattenware anfällt.
Die erhaltenen Duftträger können für die verschiedenartigsten Zwecke eingesetzt werden, bei denen eine
Luftverbesserung erwünscht ist. Hierfür kommt sowohl der Wohnbereich als auch der industrielle Bereich in
Frage.
a) Herstellung des Prepolymers
687 Gewichtsteile eines Polyäthers (Hydroxylzahl: 28)
auf der Basis von Glycerin aus 60 Gewichts-% Äthylenoxid und 40 Gewichts-% Propylenoxid werden
in einem Reaktionsgefäß zusammen mit 113 Gewichtsteilen Toluylendiisocyanat (80% 2,4- und 20% 2,6-Isomeres)
unter Rühren innerhalb von 30 Minuten auf 1200C erhitzt. Bei dieser Temperatur wird die
Reaktionsmischung weitere 2 Stunden gerührt. Das erhaltene Prepolymer hat einen Isocyanatgehalt von 4,6
Gew.-% und eine Viskosität von 6300 Centipoise bei 25° C.
b) Herstellung des Duftträgers
Zu einer Lösung aus
Zu einer Lösung aus
115 Gew.-Teilen Wasser
10,5 Gew.-Teilen Parfümöl (Mischung aus 60 Gew.-% Isobornylacetat und 40 Gew.-% des
Kondensationsproduktes aus 1 Mol Nonylphenol und 10 Mol Äthylenoxid)
0,1 Gew.-Teil wasserlöslichem Farbstoff (CI. —
No. 42085)
0,2 Gew.-Teilen eines Baktericids (Na-SaIz der Benzoesäure)
0,2 Gew.-Teilen Natriumhydroxid
werden 16,5 Gewichtsteile des unter la) beschriebenen
Prepolymers unter Rühren (Rührgeschwindlgkei* 1200
Umdrehungen/Min.) innerhalb von 5 Sekunden zugegeben. Nach 45 Sekunden Rührzeit setzt eine Reaktion
unter schwachem Aufschäumen ein. Die Abbindezeit beträgt 50 Sekunden. Nach 10 Minuten hat der
Duftträger eine Rohdichte von 650 kg/m3. Die Gelmasse beginnt nach einigen Stunden zu schrumpfen, so daß
die Rohdichte nach 24 Stunden 750 kg/m3 beträgt
15 Gewichtstefle des nach la) hergestellten, endständige
Isocyanatgruppen aufweisenden Prepolymers werden zu einer Lösung aus
105 Gew.-Teilen Wasser
10 Gew.-Teilen des Parfümöls aus Beispiel 1
0,1 Gew.-Teil des Farbstoffs aus Beispiel 1
0,2 Gew.-Teilen des Baktericids aus Beispiel 1
10 Gew.-Teilen des Parfümöls aus Beispiel 1
0,1 Gew.-Teil des Farbstoffs aus Beispiel 1
0,2 Gew.-Teilen des Baktericids aus Beispiel 1
unter starkem Rühren (Rührgeschwindigkeit 1200 Umdrehungen/Min.) zugegeben. Nach einer Rührzeit
von 80 Sekunden beginnt sich ein Gel zu bilden. Der erhaltene Duftträger zeigt einen schaumartigen Charakter;
er besitzt nach 24 Stunden eine Rohdichte von 750 kg/m3.
Beispiel 3
Zu einer Lösung aus
Zu einer Lösung aus
62 Gew.-Teilen
58 Gew.-Teilen
10 Gew.-Teilen
0,1 Gew.-Teilen
0,2 Gew.-Teilen
0,2 Gew.-Teilen
58 Gew.-Teilen
10 Gew.-Teilen
0,1 Gew.-Teilen
0,2 Gew.-Teilen
0,2 Gew.-Teilen
Wasser
Propan-2-ol
des Parfümöls aus Beispiel 1
des Farbstoffs aus Beispiel 1
des Bactericids aus Beispiel 1
Natriumhydroxid
werden bei einer Rührgeschwindigkeit von 1200 Umdrehungen/Min. 16,5 Gewichtsteile des unter la)
beschriebenen Prepolymers zugegeben. Nach einer Rührzeit von 120 Sekunden beginnt sich die Gel zu
bilden, das nach weiteren 10 Sekunden zu dem Duftträger verfestigt ist.
Zu einer Dispersion, bestehend aus
15 Gew.-Teilen
100 Gew.-Teilen
15 Gew.-Teilen
100 Gew.-Teilen
20 Gew.-Teilen
des unter la) beschriebenen Prepolymers
Wasser und
Titandioxid-Pulver
Wasser und
Titandioxid-Pulver
wird eine Lösung aus
90 Gew.-Teilen Wasser
0,1 Gew.-Teil 1,2-Diaminoäthan
0,2 Gew.-Teilen des Farbstoffs aus Beispiel 1
0,4 Gew.-Teilen des Bactericids aus Beispiel 1
11 Gew.-Teilen des Parfümöls aus Beispiel 1
unter Rühren (bei 1200 Umdrehungen in der Minute) schnell zugegeben. Nach 4 Stunden entsteht der
gelartige Duftträger.
a) Herstellung des Prepolymers
386 g eines Polyäthers auf Basis von Glyzerin mit 60 Gewichtsprozent Äthylenoxid und 40 Gewichtsprozent
Propylenoxid und einer Hydroxylzahl von 28 werden in einem Reaktionskolben vorgelegt und unter Rühren mit
114 g 1,6-Diisocyanatohexan vermischt Die Mischung
wird unter Rühren innerhalb von 30 Minuten auf 1200C
erwärmt und weitere 4 Stunden bei dieser Temperatur gehalten. Das Prepolymere hat einen Isocyanatgehalt
von iO,5 Gew.-% und eine Viskosität von 1440 Centipoise bei 25° C
b) Herstellung des Duftträgers Es wird eine Lösung aus
115Gew.-Teilen
8 Gew.-Teilen
0,1 Gew.-Teil
0,2 Gew.-Teilen
0,2 Gew.-Teilen
8 Gew.-Teilen
0,1 Gew.-Teil
0,2 Gew.-Teilen
0,2 Gew.-Teilen
Wasser
des Parfümöls aus Beispiel 1
des Farbstoffs aus Beispiel 1
des Bactericids aus Beispiel 1
Natriumhydroxid
Beispiel 6 Eine Lösung, die aus
65 Gew.-Teilen Wasser
10 Gew.-Teilen des Parfümöls aus Beispiel 1
0,1 Gew.-Teil des Farbstoffs aus Beispiel 1 0,2 Gew.-Teilen des Bactericids aus Beispiel 1
0,45 Gew.-Teilen 1,2-Diaminoäthan 0,7 Gew.-Teilen einer 43%igen Lösung
10
Beispiel 7 Es wird eine Lösung hergestellt aus
Gew.-Teilen 1 Gew.-Teil 0,1 Gew.-Teilen 0,4 Gew.-Teilen 11 Gew.-Teilen
Wasser
1,2-Diaminoäthan
des Farbstoffs aus Beispiel
Bactericid aus Beispiel 1
Parfümöl aus Beispiel 1
hergestellt. Zu dieser Lösung werden unter starkem Rühren 16,5 Gewichtsteile des unter a) beschriebenen
Prepolymers zugesetzt. Nach einer Rührzeit von 75 Sekunden beginnt die Reaktionsmischung unter schwachem
Aufschäumen in einen gelartigen Zustand überzugehen. Das Raumgewicht des erhaltenen Duftträgers
beträgt nach 24 Stunden 650 kg/m3.
Diese Lösung wird unter Rühren zu einer Dispersion gegeben aus
15 Gew.-Teilen des unter 5a) beschriebenen Prepolymers
50 Gew.-Teilen Wasser
Titandioxid-Pulver
Nach 4 Sekunden Rührzeit bildet sich ein Gel. Der Duftträger hat ein Raumgewicht von 870 kg/m3.
15 Gew.-Teile des unter 5a) beschriebenen Prepolymers
werden in 50 Gew.-Teile Wasser emulgiert.
Dann wird eine Lösung aus
des Natriumsalzes der N-(2-Aminoäthyl)-2-aminoäthansulfonsäure besteht, wird unter Rühren (Rührgeschwindigkeit
1000 Umdrehungen/Min.) zu einer Emulsion aus 8,2 Gewichtsteilen des unter 5a) beschriebenen Prepolymers
in 50 Gewichtsteilen Wasser gegeben. Nach 20 Sekunden Rührzeit setzt die Gelbildung ein. Der
erhaltene Duftträger besitzt eine Rohdichte von 35 zugegeben. Nach 4 Sekunden Rührzeit tritt die Reaktion
870 kg/m3.
Gew.-Teilen 1 Gew.-Teil 0,1 Gew.-Teil 0,4 Gew.-Teilen
11 Gew.-Teilen
Wasser
1,2-Diaminoäthan
des Farbstoffs aus Beispiel 1
Bactericid aus Beispiel 1
Parfümöl aus Beispiel 1
ein.
Claims (2)
1. Duftstoffe enthaltende Trägergele, dadurch
gekennzeichnet, daß als Trägermaterial ein Wasser und/oder Alkohole enthaltendes Polyurethan-
Polyharnstoff-Polymeres dient
2. Verfahren zur Herstellung von Duftstoffe enthaltenden Trägergelen auf Polyurethan-Polyharnstoff-Polymerbasis
durch Umsetzung von Isocyanatgruppen enthaltenden Prepolymeren aus
Polyäthern mit mindestens 40% Gew.-% Äthylenoxideinheiten, mit Di- oder Polyaminen oder Wasser
als Kettenverlängerungsmitteln in Wasser und/oder Alkoholen, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung
in Gegenwart von Duftstoffen vorgenommen werden.
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