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Verfahren und Vorrichtung zum Umhüllen einer Warenpackung mit einer
Folie Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Umhüllen einer Warenpackung
mit einer Folie, bei dem die Vorderkanten der Warenpackung gegen eine aus zwei Folien
zusammengesetzte ausgespannte Folienwand laufen und beim Weiterlauf die Folie gedehnt
und die Warenpackung auf einigen vertikalen Seiten von der gedehnten Folie umgeben
wird, wonach die Folien um die Hinterkanten der Warenpackung herum- und gegeneinandergeführt
und durch zwei aufeinanderfolgende vertikale Schweißnähte vereinigt werden und dann
zwischen den beiden Schweißnähten die nunmehr auf allen Vertikalseiten mit gedehnter
Folie umhüllte Warenpackung vom Folienvorrat getrennt wird, wobei die beiderseitigen
Folien, die durch die zweite Schweißnaht vereinigt werden, die die nächste Warenpackung
aufnehmende Folienwand bilden. Die Erfindung bezieht sich ferner auf eine Vorrichtung
zur Durchführung dieses Verfahrens.
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Ein derartiges Verfahren ist in der Zeitschrift Verpackungs-Rundschau,
Nr. 8, Seite 707, 1974, beschrieben, wobei die Folie aus einem durch Kunststoff
gebildeten schmiegsamen
Material solcher Elastizität besteht, daß
sie in erheblichem Maße gedehnt bzw. gestreckt werden kann, ohne ihre Elastizität
zu verlieren.
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Bei diesem Verfahren findet eine Verschweißung der Folien in der Mitte
der rückwärtigen Vertikalseite der Warenpackung statt, wobei die Verschweißung der
Folien wegen der Ausbildung der Schweiß- und Schneidvorrichtung in einem gewissen
Abstand von der Vertikalseite der Warenpackung erfolgen muß. Das heißt, daß sich
ein Zipfel der verschweißten Folien mit einer gewissen Länge x in der Schweiß- und
Schneidvorrichtung befindet und nach erfolgter Schweißung freigegeben wird, mit
der Folge, daß sich die im Bereich der rückwärtigen Vertikalseite befindlichen mit
einer Vordehnung versehenen Folien wieder etwas, der freigegebenen Länge entsprechend,
zurückdehnt. Diese Zurückdehnung der Folie ist nicht zu verhindern, Jedoch wirkt
sich die Zurückdehnung der Folie beim bekannten Verfahren infolge der in der Mitte
der rückwärtigen Vertikalseite erfolgten Verschweißung der Folien ungünstig auf
die Haltekraft der Folie und damit auf den Zusammenhalt der Warenpackung aus, da
die Zurückdehnung, also die Differenz zwischen Vordehnung und verbleibender Dehnung
der Folie, sich nur im Bereich der rückwärtigen Vertikalseite abbaut.
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Dadurch ergibt sich eine ungleichmäßige Dehnung der Folie, da diese
hier schlaffer als an den übrigen Vertikalseiten der Warenpackung ist. Diese ungleichmäßig
gedehnte Folie gibt hier einen Ansatzpunkt zur leichten Beschädigung der Warenpackung.
Die ungleiche Dehnung der Folie gibt weiterhin Anlaß dazu, daß sich die Warenpackung
lockert und die einzelnen Warenstücke nicht mehr festgehalten werden.
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Hinzu kommt noch, daß durch die Anordnung der Schweiß- und Schneidvorrichtung
in der Mitte der rückwärtigen Vertikalseite der Warenpackung eine gewisse Länge
x, mit der sich
die Folie in der Schweiß- und Schneidvorrichtung
während der Verschweißung der Folien befindet, eingehalten werden muß.
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Von Nachteil ist außerdem noch, daß die Warenpackung beim bekannten
Verfahren nur in einer Richtung zugeführt werden kann. Eine Anpassung an bereits
vorhandene Gebäude oder Fertigungsmaschinen ist schlecht möglich.
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Die Erfindung will in Bezug auf die geschilderten Mängel Abhilfe bringen
und hat sich die Aufgabe gestellt, ein Verfahren und eine zu dessen Durchführung
geeignete Vorrichtung zum Umhüllen einer Warenpackung mit einer Folie zu schaffen,
mit deren Hilfe es möglich ist, eine gleichmäßigere Dehnungsverteilung in der Folie
an den Vertikalseiten der Warenpackung zu bekommen. Gleichzeitig soll auch, zwecks
Anpassung an gegebene Verhältnisse, die Möglichkeit bestehen, die Warenpackung aus
verschiedenen Richtungen zufuhren bzw. abführen zu können.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Folienwand
schräg zur Transportrichtung der Warenpackung gespannt wird, so daß nur eine der
Vorderkanten der Warenpackung gegen die Folienwand geführt wird, und daß die Folien
ausschließlich im Bereich einer Hinterkante der Warenpackung verschweißt werden.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens besteht diese darin, daß die Folienrollen und die Schweiß- und Schneidbacken
in einer Linie schräg zur Transportrichtung der Warenpackung angeordnet sind, und
daß die Schweiß- und Schneidbacken entlang der Vertikalseiten der Warenpackung im
Bereich einer Hinterkante der Warenpackung zusammenführbar sind.
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Durch das Schrägspannen der Folienwand und daß nur eine Vorderkante
der Warenpackung gegen die Folienwand läuft, kann der Folie eine gleichmäßigere
Dehnung gegeben werden, da die Folie von der Vorderkante über nur zwei weitere Kanten
bis in den Bereich einer Hinterkante geführt und hier verschweißt wird. Die Dehnung
der Folien bleibt auch dann gleichmäßig, wenn sich durch den in der Schweiß- und
Schneidvorrichtung befindlichen Zipfel nach Freigabe desselben die Folie zurückdehnt,
da die Zurückdehnung der Folie nicht nur an einer Vertikalseite, sondern an zwei
Vertikalseiten stattfindet. Die Folie kann also gleichmäßiger die Warenpackung umgreifen
und unterliegt nicht der Gefahr, an einer schlaffgespannten Stelle zerrissen zu
werden. Es tritt also eine gröbere Schonung der Folie und der in der Warenpackung
befindlichen Gegenstände ein.
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Ein weiterer Vorteil ist, daß die Schweiß- und Schneidbacken um Rollen
schwenkbar angeordnet sind, denn durch das Zusammenschwenken der Schweiß- und Schneidbacken
bekommen die an den der Hinterkante benachbarten Vertikalseiten befindlichen Folien
eine zusätzliche Vordehnung, die dann durch die Freigabe des in der Schweiß- und
Schneidvorrichtung befindlichen Folienzipfels wieder ausgeglichen wird, so daß die
Dehnung auf den ursprünglichen Wert zurückgeführt wird und rundherum eine gleichmäßige
Dehnung der Folie besteht.
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In der Zeichnung ist eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgem§ßen
Verfahrens dargestellt. Es zeigen in rein schematischer Weise die Fig. 1 - 3 Draufsichten
auf eine Vorrichtung gemäß der Erfindung in verschiedenen Betriebsstellungen.
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Mit dem Bezugszeichen 1 ist eine Warenpackung bezeichnet, die in Richtung
des Pfeiles A in den Bereich einer Umhüllungsvorrichtung 2 transportiert wird. (Fig.
1)
Die Umhüllungsvorrichtung 2 besteht aus zwei Folienrollen 3 und
4, auf die dehnbare Folien 5 und 6 aufgewickelt sind.
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Die Folien 5 und 6 sind zusammengeschweißt und bilden eine zusammenhängende
Folienwand 7 . Die Folien 5 und 6 bzw. die Folienwand 7 werden von Rollen 8,9 und
10,11 geführt. Neben den Rollen 8 und 10 sind weitere Rollen angeordnet, die als
Stützrollen 12 und 13 zum Abstützen der in die Folienwand 7 eingefahrenen Warenpackung
1 vorgesehen sind.
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Mit den Rollen 9 und 11 ist eine Schweiß- und Schneidvorrichtung verbunden,
die aus Schweiß- und Schneidbacken 14 und 15 besteht, und die in Richtung der Pfeile
B und C um-Rollen 9 und 11 schwenkbar sind.
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Die Warenpackung 1 fährt nun mit einer Vorderkante gegen die Folienwand
7, die über an den Folienrollen 3 und 4 angeordneten Bremsen (nicht dargestellt)
leicht gespannt ist.
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Sobald die Warenpackung 1 in der in der Fig. 2 dargestellten Position
eingetroffen ist, werden die Rollen 8,9 und 10,11 und die Stützrollen 12 und 13
und somit auch die Schweiß-und Schneidbacken 14 und 15 so weit in Richtung der Pfeile
D und E vorgefahren, daß die Stützrollen 12 und 13 die Warenpackung 1 hintergreifen
und abstützen. In dieser Position sind zwei Vertikalseiten der Warenpackung 1 mit
Folie bedeckt.
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Nun werden die Folien 5 und 6 mittels der Folienrollen 3 und 4 bis
auf eine gewisse Dehnung gestreckt, in dem die Folienrollen 3 und 4 kurzzeitig entgegen
der ursprünglichen Bewegungsrichtung in Richtung der Pfeile F und G bewegt werden.
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Die Stützrollen 12 und 13 stützen die Warenpackung bei diesem Vorgang
ab. Es ist selbstverständlich, daß anstatt zwei Stützrollen 12 und 13, wenn erforderlich,
auch mehrere Stützrollen angeordnet sein. können.
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Nachdem die Folien 5 und 6 mit einer gewissen Dehnung gestreckt worden
sind, werden die Rollen 8 und 9, die Stützrolle 12 und die Schweiß- und Schneidbacke
14 in Richtung des Pfeiles D und die Rollen 10 und 11 , die Stützrolle 13 und die
Schweiß- und Schneidbacke 15 in Richtung des Pfeiles E bewegt, wo sie im Bereich
einer Hinterkante zusammentreffen. Bei diesem Bewegungstakt sind die gestreckten
Folien 5 und 6 an die noch nicht mit Folie bedeckten Vertikalseiten herangeführt
worden, so daß nunmehr alls Vertikalseiten der Warenpackung mit einer unter Dehnung
stehenden Folie bedeckt worden sind.
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Die Folien 5 und 6 werden anschließend verschweißt und zwar werden
hierzu die Schweiß- und Schneidbacken 14 und 15 in Richtung der Pfeile B und C um
die Rollen 9 und 11 verschwenkt und zusammengeführt, wobei die Folien 5 und 6 festgeklemmt
und mit zwei im Abstand voneinander angeordneten senkrechten Schweißnähten versehen
werden. Ein Messer trennt dann zwischen den beiden Schweißnähten die Folie 5 und
6 von den Folienrollen 3 und 4 ab, wobei die neuen Folien 5 und 6, durch die zweite
Schweißnaht vereinigt, die die nächste Warenpackung 1 aufnehmende Folienwand 7 bilden
(Fig. 3).
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Nachdem die Warenpackung 1 mit Folie umhüllt worden ist, wird diese
in Richtung des Pfeiles A abtransportiert.
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Es ist auch möglich, die Warenpackung 1 in Richtung des Pfeiles H
zuzuführen und abzuführen. Natürlich besteht auch die Möglichkeit, die Zuförderrichtungen
und die Abförderrichtungen miteinander zu kombinieren, so daß z. B. in Richtung
des Pfeiles A eine Warenpackung 1 zugefördert und nach dem Umhüllungsvorgang in
Richtung des Pfeiles H abgefördert werden kann.
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- Patentansprüche -