DE2519805A1 - Verfahren zum messen des sauerstoff-zu-metall-verhaeltnisses in oxidischen kernbrennstoffen - Google Patents
Verfahren zum messen des sauerstoff-zu-metall-verhaeltnisses in oxidischen kernbrennstoffenInfo
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Description
GESELLSCHAFT FÜR 75 Karlsruhe, den 30.4.1975
KERL-JFORSCiHMG Mriil PLA 7517 Gl/jd
251980b
Verfahren zum Messen des Sauerstoff-zu-Metall-Verhältnisses in
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Messen des Sauerstoffzu-Metall-Verhältnisses
in oxidischen Kernbrennstoffen und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Eine der wichtigsten Kenngrößen zur Charakterisierung des physikalisch-chemischen
Zustandes von oxidischem Kernbrennstoff ist das Sauerstoff/Metall-Verhältnis (0/Me). Die Messung dieses Verhältnisses
erfolgte bisher meist mit Hilfe des Verfahrens von Lyon bzw. mit dessen Modifikation nach Mc Neilly und Chikalla.
In diesem Verfahren wird der Brennstoff durch Oxidation oder Reduktion auf den Bezugszustand O/Me = 2 gebracht. Die Gewichtsdifferenz
zwischen dem Ausgangs- und dem Endzustand ist dann ein Maß für die Abweichung von der Idealzusammensetzung O/Me = 2.
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Dieses Verfahren hat eine relative Genauigkeit in der Bestimmung
des O/Me-Verhältnisses von nur etwa — 0,008. Eine ähnlich große
systematische Unsicherheit liegt bei diesem Verfahren vor, da es nicht klar ist, ob bei einer Meßtemperatur von 9000C der Punkt
für ein O/Me-Verhältnis von 2,000 bei einer freien Enthalpie des
Sauerstoffs von Ag _ = - 100 kcal liegt, wie es Mc Neilly und
Chikalla annehmen, oder ob dieser Punkt bei Ag2 = - 87 kcal liegt,
wie es den thermodynamischen Daten nach Perron entspricht.
Mit dem gleichen systematischen Fehler behaftet, jedoch in der Reproduzierbarkeit etwa eine Größenordnung besser, ist die Gas-r
gleichgewichtsmethode nach Jones, bei der man die C0„~Menge, die
bei der vollständigen Reduktion der Probe freigesetzt wird, volumetrisch mißt.
Frei von der Wahl eines Bezugspunktes ist die von Waterbury und
Mitarbeiter entwickelte Methode, bei der man das Oxid mit einem Überschuß an Graphit umsetzt, das bei der Reaktion entstandene Gas
quantitativ zu CO oxidiert und dann sammelt und wiegt. Die absolute
Genauigkeit dieser Methode liegt bei etwa — 0,005 O/Me. Diese
Verfahren haben alle den Nachteil, daß es keine Eichproben gibt, mit denen man das einwandfreie Arbeiten der Apparatur überprüfen
kann. Ein weiterer geraeinsamer Nachteil ist, daß sie zerstörend wirken, d.h. die Proben (Tabletten) sind nach einer Messung nicht
mehr verwendbar. Dieser Nachteil wirkt sich dann besonders unangenehm aus, wenn raan eine große Zahl von Tabletten untersuchen
muß, wie es beispielsweise notwendig ist, wenn man Aussagen über die Verteilung des O/Me-Verhältnisses innerhalb einer Charge
oder -bei Anwendung eines Durchstoßsinterofens- innerhalb eines
Schiffchens erhalten will. Für Messungen dieser Art wäre auch die Meßgeschwindigkeit der oben genannten Verfahren zu gering.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Messen des O/Me-Verhältnisses in oxidischen Kernbrennstoffen
zu schaffen, mit welchem die Nachteile der bisher bekannten
6 Π Q R L B / Π Q Π 1
251380S
Verfahren vermieden werden, das eine hohe relative Genauigkeit
aufweist und das nur kurze Meßzeiten von maximal wenigen Minuten
benötigt. Weiterhin ist es Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zu schaffen. Das Verfahren soll automatisierbar sein und eine routinemäßige
überprüfung der Vorrichtung ermöglichen.
Die Aufgabe wird mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens dadurch
gelöst, daß der Kernbrennstoff auf eine Temperatur im Bereich von großenordnungsmäßig 650 C bis großenordnungsmäßig
1300 C erhitzt wird, das Sauerstoff-Potential des Kernbrennstoffs
auf elektrochemischem Wege unter Verwendung eines Festelektrolyten und einer Substanz mit bekanntem Sauerstoff-Potential als
Bezugssubstanz zerstörungsfrei für den Kernbrennstoff gemessen wird, und daß das Sauerstoff-zu-Metall-Verhältnis oder der Sauerstoffgehalt
mit Hilfe einer Eichkurve oder einer Eichfunktion unter Verwendung eines Rechners aus dem Meßwert ermittelt wird.
In einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die
im Temperaturbereich ausgewählte Temperatur über die Dauer der für die Messungen benötigten Meßzeit hinweg in für diesen Temperaturbereich
verhältnismäßig engen Grenzen konstant gehalten. Bei einer ausgewählten Temperatur von 900 C ι
Schwankungsbreite auf — 0,15 C begrenzt.
einer ausgewählten Temperatur von 900 C wird die Temperaturin
einer vorteilhaften Ausbildung der Erfindung wird als Festelektrolyt ein mit einem zweiwertigen und/oder dreiwertigen Oxid
dotiertes vierwertiges Schwermetalloxid verwendet. Ein solches Schwermetalloxid ist beispielsweise ein mit Yttriumoxid und Calciumoxid
dotiertes Thoriumoxid oder ein mit Yttriumoxid dotiertes Thoriumoxid oder ein mit Calciumoxid dotiertes Thoriumoxid. Als besonders
vorteilhaft hat sich die Verwendung eines mit Y2°3 ^1
Bereich von 3 bis 7 Mol-% und mit CaO im Bereich von 3 bis 7 Mol-%
dotiertes ThO» erwiesen. Als Bezugssubstanz wird ein Metall-Metalloxid-Gemisch,
beispielsweise ein Fe/FeO-Gemisch oder ein Ni/iiiO-Gemisch verwendet.
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251B80b
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
ist gekennzeichnet durch eine Meßzelle, bestehend aus einem Keramikrohr mit einer am einen Ende des Keramikrohres angeordneten
riormalelektrode, gebildet aus einer Bezugssubstanz mit
einer durch das Keramikrohr gezogenen Platin-Ableitung, und einem die Normalelektrode gegen die zu untersuchende Probe abdeckenden
Festelektrolyten und aus einer Gegenelektrode, gebildet aus einer Keramikscheibe mit einer Platinableitung, sowie durch einen
bekannten regelbaren Ofen, eine bekannte, mit den Platinableitungen verbundene Potentxalmeßeinrichtung mit Rechner und Anzeigegerät.
Der Festelektrolyt ist tiegelförmig und mit dem Keramikrohr verbunden ausgebildet und die Normalelektrode auf der
Innenseite des Tiegelbodens angeordnet. In einer anderen Ausbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist das Ende des Keramikrohres
wieder lösbar mit einem Tiegel aus hitzeschockbeständigem, Festelektrolyt-Eigenschaften aufweisendem Keramikmaterial verbunden
und der Festelektrolyt in Form zweier Scheiben oder Tabletten ausgebildet, wobei die eine Scheibe oder Tablette auf
der Innenseite des Tiegelbodens liegend, den direkten Kontakt der Normalelektrode mit dem Tiegel verhindernd und die andere
Scheibe oder Tablette an der Außenseite des Tiegelbodens angeordnet ist.
Eine besonders vorteilhafte Ausbildung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung besteht aus einer elektrochemischen Meßkette der Art PtJFe/FeOJ ThO2 (Y3O3 ,CaO) I ZrO3(CaO)I ThO3(Y3O3^aO)J Probe) Pt.
Wird zwischen zwei Stoffen unterschiedlichen chemischen Potentials ein Festelektrolyt gebracht, so kann zwischen
diesen beiden Stoffen eine elektrische Spannungsdifferenz gemessen werden. Liegt auf der einen Seite des Festelektrolyten
der Stoff I mit dem Sauerstoffpotential Ag an, auf der
■anderen Seite der Stoff II mit dem Sauerstoffpotential AGL II
so wird in einer solchen Anordnung die Sapnnung E gemessen nach der Formel:
1 j jj
ζ F 2 2
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* 251B8Ub
In dieser Ebrmelist F die Faraday-Konstante F = 23 066 cal/Volt
und ζ die Anzahl der Ladungen, die je Mol Sauerstoff durch den ElektrolytEn transportiert werden. Pro Sauerstoffmolekül werden
gemäß
O2 + 4 e" = 2 0
vier Ladungen transportiert.
vier Ladungen transportiert.
Um ein über längere Zeit genau definiertes Sauerstoffpotential zu bekommen, verwendet man Mischungen von Metallen und deren
Oxiden als Bezugssubstanzen. Gut bewährt haben sich dabei die Mischungen 50 Gew.-% Ni + 50 Gew.-% NiO und 50 Gew.-% Fe +
5o Gew.-% FeO. Diese beiden Mischungen haben darüber hinaus den großen Vorteil, daß ihre Sauerstoffpotentiale sehr gut bekannt
sind und sich leicht nachmessen lassen. Für die beiden Oxide wurden die folgenden V7erte für die freie Enthalpie verwendet:
Ni/NiO Δ Gn = - 113 300 +41,5 · T (K) (cal)
U2
Fe/FeO Δ Gn = - 126 210 + 31,1 · T (K) (cal).
U2
Mit deia erfindungsgemäßen Verfahren kann das O/Me-Verhältnis
jeder Art von oxidischem Kernbrennstoff ermittelt werden, beispielsweise
sowohl von normalem U0„-Brennstoff für thermische
Reaktoren als auch von mit Gadolinium "vergiftetem" Brennstoff. Das höchste Sauerstoffpotentiel, für das das Verfahren und die
Vorrichtung mit Erfolg einsetzbar sein muß. ist das von U/Og/
das niedrigste das von Pu„0 . Untersuchungen ergaben, daß bei
der Auswahl geeigneter Festelektrolyten darauf zu achten ist, daß sie möglichst in einem Bereich von Sauerstoffpotentialdrücken
von 10~" at bei 7oo°C bis 10~ at bei 9000C genau arbeiten.
Diesen Bereich deckt ThO2 (Y,Ca) gut ab, da dieser Elektrolyt
für folgende O~-Partialdrücke noch gute Messungen ermöglicht:
P (0 j max.: 10 fa.t/
ρ ,Q . min.: 10
Wfl901
Ein entsprechend dotierter Sirkondioxid-Elektrolyt ZrO3(Y,Ca)
dagegen ist nur verwendbar zwischen
PiQ \ max.: 1 /ÄXJ und
—25
ρ/Q j min.: 10 /üt7·
Bei höheren Temperaturen als bei 9000C kann zwar gearbeitet
werden, die Messungen werden dann aber teurer und störanfälliger.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens und der erfindungsgemäßen
Vorrichtung bestehen insbesondere darin, daß im Gegensatz zu den bekannten Verfahren und Vorrichtungen die zur Messung
kommenden Proben nicht zerstört werden, das Verfahren und die
Vorrichtung sowohl auf überstöchiometrischen Brennstoff (z.B. UO9 ) als auch auf unterstöchiometrischen (z.B. PuO„ ) mit
der gleichen, hohen relativen Genauigkeit bis zu ca. 2 · 10 angewendet v/erden kann und verhältnismäßig einfach und zeitsparend
auch von nur angelernten Arbeitskräften durchführbar ist.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Zuisführungsbeispielen
für die Vorrichtung erläutert. Die Erfindung ist jedoch nicht auf diese in den Figuren 1/2 und 3 dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. Ofen, Potentialmeßeinrichtung mit Rechner
und Anzeigegerät werden in der Figur 1; ebenso wie die im Ofen
befindliche Meßzelle, nur grob schematisch, die unteren Enden zweier Meßzellen dagegen in den Figuren 2 und 3 detaillierter
dargestellt.
Figur 1 zeigt eine Meßzelle 1 in einem regelbaren Ofen 2 angeordnet.
Die Ableitungen 3 und 4 der in der Meßzelle 1 befindlichen Elektroden führen zur Potentialmeßeinrichtung 5, die mit einem
Rechner 6 verbunden ist, dessen Endwerte auf ein Anzeigegerät übertragen werden. Die Einrichtungen 5,6 und 7 können auch in
jeder denkbaren Kombination in einer oder zwei Einrichtungen
zusammengefaßt sein.
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251880b
Figur 2 stellt das untere Ende einer Meßzelle dar. Am unteren Ende eines Keramik-Doppelrohres 3,9 aus zwei ineinander gefügten
Al2ü3-Rohren ist ein Tiegel 10 aus dotiertem ThO2, z.B.
ThO-, (Y0O-, ,CaO) , angebracht, auf dessen Innenseite des Tiegelbodens
eine Normalelektrode 11, beispielsweise aus einer mit
einer Platin-Zibleitung 3 versehenen Fe/FeO-Scheibe oder Tablette bestehend, aufliegt. Zwischen Festelektrolyt-Tiegel 10 und der
aus einer Keramikscheibe 13/ z.B. aus A100_, mit einer Platinableitung
4 bestehenden Gegenelektrode ist die zu untersuchende Probe 12 angeordnet.
Figur 3 zeigt das untere Ende einer Meßzelle, in welcher das Festelektrolyt-Material auswechselbar ausgebildet ist. Am
unteren Ende eines A1_O_-Doppelrohres 8,9 ist wieder lösbar ein
Tiegel 14 aus mit CaO dotiertem ZrO0 angebracht. Auf der Innenseite
14a des Tiegelbodens liegt eine Festelektrolyt-Scheibe 15 oder Tablette aus dotiertem ThO-, beispielsweise aus
ThO„(Y3O3,CaO), auf, die ihrerseits wieder mit der Normalelektrode
11 aus beispielsweise Fe/FeO in Kontakt steht. Die Außenseite 14b des Tiegelbodens wird von einer zweiten Festelektrolyt-Scheibe
16 berührt, zwischen welcher und der Pt-Ableitung 4 der Gegenelektrode die zu messende Probe 12 zu liegen kommt.
Diese Ausführung hat den Vorteil, daß sie Festelektrolyt-Scheiben aufweist, die billiger und leichter erhältlich sind als Festelektrolyt-Tiegel
und leichter auswechselbar sind. Die Meßzelle ist somit bei einem Zerbrechen des Festelektrolytmaterials
schneller wieder in betriebsbereitem Zustand zu versetzen.
Eine Fehlerquelle bei Messungen der elektrochemischen Potentialdifferenz
sind Thermospannungen., die infolge von Temperaturdifferenzen
im Meßsystem auftreten. Um diese Fehlerque He auszuschalten, wurde der das Meßsystem bzw. die Meßzelle beheizende
Ofen so ausgelegt, daß weder bei konstant gehaltener Temperatur noch bei kleinen Temperaturschwankungen für die
Messungen störende Temperaturdifferenzen im Meßsystem auftreten können.
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251B80S *
Die Messungen werden über einen kleinen Prozeßrechner gesteuert. Die Figur 4 zeigt das Flußdiagramm für das Rechnerprocrramm 2u
Steuerung und Auswertungader O/Me-Messungen. Den Flußdiagranm
ist zu entnehmen, daß nach der Probenvorbereitung und Eingabe der Probe in die Meßzelle, sowie nach deren Einbringen in den
Ofen die Heizung eingeschaltet wird.Von nun an kontrolliert der Rechner die Temperatur und deren Konstanz. Sobald die Temperatur
90ü C erreicht ist und die Schwankungsbreite während 120 see
weniger als + 0,15°C ausmacht, beginnt der eigentliche Meßvorgang.
Während dieses Meßvorganges, der etwa 200 see dauert, werden die Temperatur und die Spannung der Meßzelle 20 mal gemessen.
Während dieser Zeit darf die Temperatur nicht mehr als 1 0,15 C schwanken, sonst wird der Meßvorgang unterbrochen. Aus den Spannungswerten,
die von einem Digitalvoltmeter übernommen werden, wird über eine Eichfunktion das O/Me-Verhältnis berechnet. Diese O/Me-Verhältnisse
werden abgespeichert und nach der Methode der kleinsten Fehlerquadrate ausgewertet. Nachdem der Mittelwert des O/Me-Ver-hältnisses
und die Standardabweichung eine vorgegebene Größe nicht überschreitet, wird die Anlage vom Rechner abgeschaltet. Im
anderen Fall wird der Meßvorgang wiederholt.
Eine Automatisierung des Meßverfahrens kann dadurch erfolgen, daß man die Proben auf einem stangen- oder kreis- bzw.ringförmigen
Magazin anordnet und dann das Magazin so unter der Meßsonde bewegt, daß nach jeder erfolgreich abgeschlossenen Messung eine
neue Probe unter die Meßsonde zu liegai kommt, wobei die Steuerbefehle
vom Rechner gegeben v/erden.
Wegen der stark streuenden Literaturwerte des O/Me-Verhältnisses
für (U,Pu)0„-Mischoxid war es notwendig, eine experimentelle
Eichung des Systems vorzunehmen. Dazu wurden Proben mit 30 % Plutonium und verschiedenen O/Me-Verhältnissen verwendet. Das
O/Me-Verhältnis dieser Proben wurde einmal zerstörungsfrei mit
der hier beschriebenen Anlage und anschließend daran zerstörend nach dem gravimetrischen Verfahren bestimmt.
'Die Ergebnisse der Analysen zeigten, daß bei der gravimetrischen
Bestimmungsmethode das Problem der Ausreißer noch nicht gelöst ist.
Als ftäherungsfunktion wurde eine aus der Theorie der fehlgeordneten
Ionenkristalle herleitbare Funktion gewählt. Nach einigen Vereinfachungen und Zusammenfassungen wurde die Funktion
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AG(O2) -RT (K1 + 2 in ^-K2- χ) ' 25 1980S
erhalten. In dieser Formel sind:
AG(O-) = partielle Gibb'sche Enthalpie (cal)
R ; = Gaskonstante
T = Temperatur (K)
■ __ K-,K_ = Konstanten für die Anpassung
T = Temperatur (K)
■ __ K-,K_ = Konstanten für die Anpassung
χ = der auf reines Plutoniumoxid bezogene Stöchiometriefehler.
Berechnet man χ aus der transzendenten Gleichung/ erhält man das 0/Me-Verhältnis
aus der Formel
O/Me « Cpu · χ + 2 · (1"Cp11)
In dieser Gleichung ist C das Pu/U+Pu-Verhältnis.
In dieser Gleichung ist C das Pu/U+Pu-Verhältnis.
Aus den gemessenen EMK-Werten E (Volt) berechnet sich dann /\ G (O2) zu
- = 4F · E + ^(Vpe/FeO = 92 300 · E + 89 840 .
Für die Anpassungskonstanten K und K„ wurde nach der Methode der kleinsten
Quadrate die Werte
K1 = - 67,65303
K2 = 12,28952
K2 = 12,28952
berechnet. Mit diesen Werten für die Anpassungsfirnktion erhält man eine
Streuung der Einzelmessungen von etwa 0,009 0/fae und eine Streuung des
Mittelwertes von 0,0016 O/Ke.
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40
Der relative Meßfehler des neuen Verfahrens ist sehr klein. Er berechnet sich aus der Formel
A(O/Me)
ΔΕ · 4F
RT
- 1
x(l-x)
' C
Pu
Für einen Fehler Δ Ξ = — 2 mV und verschiedene O/Me-Werte
sind in der Tabelle die entsprechenden Meßfehler des O/Me-Verhältnisses
zusammengestellt.
Relativer Stöchiometriefehler bei einer Einzelmessung und bei
20 Messungen mit einer Genauigkeit von ί 2 mV in Abhängigkeit
von der Stöchiometrie
= 0,3
O/Me | Δ (O/Me) | 1 Messung | 20 Messungen |
1,999 1,995 1,99 1,98 1,96 1,94 1,92 1,90 |
7,6 * 10~5 3,16* IO~4 5,2 * 10~4 7,7 * 10~4 1,1 ' I0~3 1,1 " 10~3 1,2 * 10~3 1,2 * 10"3 |
1,7 * 10~5 7,1 * 10~5 1,2 ' 10~4 1,7 ' 10~4 2,5 · 10~4 2,5 ' 10~4 2,7 " 10~4 2,7 * 10~4 |
- 1O -
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Wie man der Tabelle entnehmen kann, ist es bei normalen Analysen
nicht notwendig, die Messung mehrfach zu wiederholen,
da der Tehler durch die Spannungsmessung kleiner ist als der Meßfehler zufolge der fehlerhaften Eichung des Systems. Eine
mehrfache Wiederholung ist aber dann notwendig, wenn man kleine relative Unterschiede zwischen mehreren Tabletten
feststellen will.
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Claims (15)
1.J Verfahren zum Messen des Sauerstoff-zu-Metall-Verhältnisses
v—in oxidischen Kernbrennstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kernbrennstoff auf eine Temperatur im Bereich von größenordnungsmäßig 650 C bis größenordnungsmäßig 1300 C erhitzt
wird, das Sauerstoff-Potential des Kernbrennstoffs auf elektrochemischem
Wege unter Verwendung eines Festelektrolyten und einer Substanz mit bekanntem Sauerstoff-Potential als Bezugssubstanz
zerstörungsfrei für den Kernbrennstoff gemessen wird, und daß das Sauerstoff-zu-Metall-Verhältnis oder der
Sauerstoffgehalt mit Hilfe einer Eichkurve oder einer Eichfunktion
unter Verwendung eines Rechners aus dem Meßwert ermittelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
im Temperaturbereich ausgewählte Temperatur über die Dauer der für die Messungen benötigte Meßzeit hinweg in für diesen
Temperaturbereich verhältnismäßig engen Grenzen konstant gehalten wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer ausgewählten Temperatur von 900 C die Temperatur-Schwankungsbreite
auf i 0,15 C begrenzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
Festelektrolyt ein mit einem zweiwertigen und/oder dreiwertigen Oxid dotiertes vierwertiges Schwermetalloxid verwendet
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als " dotiertes Schwermetalloxid ein mit Yttriumoxid und Calcium
oxid dotiertes Thoriumoxid verwendet wir*d.
- 12 -
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2513805
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als
dotiertes Schwernetalloxid ein mit Yttriumoxid dotiertes
Thoriumoxid verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als dotiertes Schwerraetalloxid ein mit Calciumoxid dotiertes
Thoriumoxid verwendet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
ein mit ^2 0I ^m ßereicn von 3 bis 7 Mol ~% und rait CaO im Bereich
von 3 bis 7 Mol-% dotiertes ThO_ verwendet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
Bezugssubstanz ein Metall-Metalloxid-Gemisch verwendet wird.
10.Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß als
Metall-Metalloxid-Gemisch ein Fe/FeO-Gemisch verwendet wird.
11.Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß als
Metall-Metalloxid-Gemisch ein iii/NiO-Gemisch verwendet wird.
12.Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 ,
gekennzeichnet durch eine Meßzelle (1), bestehend aus einem Keramikrohr (8,9) mit einer am einen Ende des Keramikrohres (9)
angeordneten IJormalelektrode (11), gebildet aus einer Bezugssubstanz mit einer durch das Keramikrohr (9) gezogenen Platin-Ableitung
(3), und einem die IJormalelektrode (11) gegen die zu untersuchende Probe (12) abdeckenden Festelektrolyten
(10, 15, 16) und aus einer Gegenelektrode, gebildet aus einer Keramikscheibe (13) mit einer Platinableitung (4),sowie durch
einen bekannten regelbaren Ofen (2), eine bekannte, mit den Platinableitungen (3, 4) verbundene Potentialmeßeinrichtung
(5) mit Rechner (6) und Anzeigegerät (7).
- 13 -
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13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
der Festelektrolyt (10) tiegelförmig und mit dem Keramikrohr
(8) verbunden ausgebildet ist und daß die Normalelektrode (11) auf der Innenseite des Tiegelbodens
angeordnet ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Ende des Keramikrohres (8) wieder lösbar mit einem
Tiegel (14) aus hitzeschockbeständigem, Festelektrolyt-Eigenschaften
aufweisenden Keramikmaterial verbunden ist , und daß der Festelektrolyt in Form zweier Scheiben (15, 16)
oder Tabletten ausgebildet ist, wobei die eine Scheibe (15) oder Tablette auf der Innenseite (14 a) des Tiegelbodens
liegend, den direkten Kontakt der Wormalelektrode (11) mit dem Tiegel verhindernd und die andere Scheibe (16) oder
Tablette an der Außenseite (14 b) des Tiegelbodens angeordnet ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, bestehend aus einer elektrochemischen
Meßkette der Art
Pt|Fe/FeO|ThO2 (Y3O3, CaO) | ZrO3 (CaO) | ThO3 (Y3O3^aO)I Probe JPt.
- 14 -
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DE3833968A1 (de) * | 1988-10-06 | 1990-04-12 | Ipsen Ind Int Gmbh | Sauerstoffsonde fuer einen waermebehandlungsofen |
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