DE2519805B2 - Verfahren und vorrichtung zum messen des sauerstoff-zu-metall-verhaeltnisses in oxidischen kernbrennstoffen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum messen des sauerstoff-zu-metall-verhaeltnisses in oxidischen kernbrennstoffenInfo
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Description
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein mit Y2Os im Bereich von 3 bis 7
Mol-% und mit CaO im Bereich von 3 bis 7 Mol-% dotiertes ThO2 verwendet wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine
Meßzeile (1), bestehend aus einem Keramikrohr (8, 9) mit einer am einen Ende des Keramikrohrs (9)
angeordneten Normalelektrode (11), gebildet aus einer Bezugssubstanz mit einer durch das Keramikrohr
(9) gezogenen Platin-Ableitung (3), und einem die Normalelektrode (lä) gegen die zu untersuchende
Probe (12) abdeckenden Festelektrolyten (10,15, 16) und aus einer Gegenelektrode, gebildet aus einer
Keramikscheibe (13) mit einer Platinableitung (4), sowie durch einen bekannten regelbaren Ofen (2),
eine bekannte, mit den Platinableitungen (3, 4) verbundene Potentialmeßeinrichtung (5) mit Rechner
(6) und Anzeigegerät (7).
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Festelektrolyt (10) tiegelförmig
und mit dem Keramikrohr (8) verbunden ausgebildet ist und daß die Normalelektrode (11) auf der
Innenseite des Tiegelbodens angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Ende des Keramikrohres (8)
wieder lösbar mit einem Tiegel (14) aus hitzeschockbeständigem, Festelektrolyt-Eigenschaften aufweisenden
Keramikmaterial verbunden ist und daß der Festelektrolyt in Form zweier Scheiben (15,16) oder
Tabletten ausgebildet ist, wobei die eine Scheibe (15) oder Tablette auf der Innenseite (14a,) des Tiegelbodens
liegend, den direkten Kontakt der Normalelektrode (11) mit dem Tiegel verhindernd und die
andere Scheibe (i6) oder Tablette an der Außenseite (\4b)des Tiegelbodens angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, bestehend aus einer elektrochemischen Meßkette der Art
Pt |Fe/FeO |ThO2(Y2O31CaO) | ZrO2(CaO)
ThO2(Y2O31CaO) i Probe | Pt.
ThO2(Y2O31CaO) i Probe | Pt.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Messen des Sauerstoff-zu-Metall-Verhältnisses in oxidischen Kernbrennstoffen
und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens. . .
Eine der wichtigsten Kenngroßen zur Charaktensie
rung des physikalisch-chemischen Zustandes vor oxidischem Kernbrennstoff ist das Sauerstoff/Metall
Verhältnis (0/Me). Die Messung dieses Verhältnisse: erfolgte bisher meist mit Hilfe des Verfahrens vor
L ν ο η bzw mit dessen Modifikation nach M c N e 111 \
und Chikalla. In diesem Verfahren wird dei
Brennstoff durch Oxidation oder Reduktion auf der Bezugszustand 0/Me = 2 gebracht. Die Gew.chtsdiffe
renz zwischen dem Ausgangs- und dem Endzustand is dann ein Maß für die Abweichung von der Idealzusam
mensetzungO/Me = 2.
Dieses Verfahren hat eine relative Genauigkeit in dei
Bestimmung des 0/Me-Verhältnisses von nur etw;
+ 0 008 Eire ähnlich große systematische Unsicherhei
liegt bei diesem Verfahren vor, da es nicht klar ist, ob be einer Meßtemperatur von 9000C der Punkt für eir
O/Me-Verhältnis von 2,000 bei einer freien Enthalpn
des Sauerstoffs von 4Go2=-100 kcal liegt, wie e:
McN eiHy und Chikalla annehmen, oder ot
dieser Punkt bei 4Go2=-87 kcal liegt, wie es der
thermodynamischen Daten nach Perron entspricht.
Mit dem gleichen systematischen Fehler behaftet jedoch in der Reproduzierbarkeit etwa eine Größen
Ordnung besser, ist die Gasgleichgewichtsmethode nach Jones bei der man die CO2-Menge, die bei dei
vollständigen Reduktion der Probe freigesetzt wird volumetrisch mißt.
Frei von der Wahl eines Bezugspunktes ist die vor
Waterbury und Mitarbeiter entwickelte Methode bei der man das Oxid mit einem Überschuß an Graphii
umsetzt, das bei der Reaktion entstandene Ga; quantitativ zu CO2 oxidiert und dann sammelt und wiegt
Die absolute Genauigkeit dieser Methode liegt bei etw£ ±0,005 O/Me. Diese Verfahren haben alle den Nachteil
daß es keine Eichproben gibt, mit denen man da« einwandfreie Arbeiten der Apparatur überprüfen kann
Ein weiterer gemeinsamer Nachteil ist, daß sie zerstörend wirken, d.h., die Proben (Tabletten) sine
nach einer Messung nicht mehr verwendbar. Diesei Nachteil wirkt sich dann besonders unangenehm aus
wenn man eine große Zahl von Tabletten untersucher muß, wie es beispielsweise notwendig ist, wenn mar
Aussagen über die Verteilung des O/Me-Verhältnisses innerhalb einer Charge oder - bei Anwendung eine;
Durchstoßsinterofens - innerhalb eines Schiffchen« erhalten will. Für Messungen dieser Art wäre auch die
Meßgeschwindigkeit der obengenannten Verfahren zt gering.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eir Verfahren zum Messen des O/Me-Verhä!tnisses ir
oxidischen Kernbrennstoffen zu schaffen, mit welchendie Nachteile der bisher bekannten Verfahren vermieden
werden, das eine hohe relative Genauigkeit aufweisi und das nur kurze Meßzeiten von maximal weniger
Minuten benötigt. Weiterhin ist es Aufgabe dei Erfindung, eine Vorrichtung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens zu schaffen. Das Ver fahren soll automatisierbar sein und eine routinemäßige
Überprüfung der Vorrichtung ermöglichen.
Die Aufgabe wird mit Hilfe des erfindungsgemäßer Verfahrens dadurch gelöst, daß der Kernbrennstoff aul
eine Temperatur im größenordnungsmäßigen ^Bereich von 650"C bis i30ö=C erhitzt wird, daß diese
Temperatur über die Meßzeit hinweg in engen Grenzei konstant gehalten wird und daß das Sauerstoff-Potentia
lies Kernbrennstoffs auf elektrochemischem Wege, analog zur bekannten Messung des Sauerstoff-Potentials
in Metallschmelzen, unter Verwendung eines Festelektrolyten und einer Substanz mit bekanntem
Sauerstoff-Potential als Bezugssubstanz zerstörungsfrei für den Kernbrennstoff gemessen wird. Bei einer
ausgewählten Temperatur von 9000C wird die Temperatur-Schwankungsbreite
beispielsweise auf ±0,15°C begrenzt.
Als Festelektrolyt kann ein mit einem zweiwertigen und/oder dreiwertigen Oxid dotiertes vierwertiges
Schwermetalloxid eingesetzt werden. In einer vorteilhaften Ausbildung der Erfindung wird als Festelektrolyt
ein mit Yttriumoxid und Calciumoxid dotiertes Thoriumoxid verwendet. Beispielsweise hat sich die Verwendung
eines mit Y2O3 im Bereich von 3 bis 7 Mol-% und mit CaO im Bereich von 3 bis 7 Mol-% dotiertes ThO2
bewährt. Aber auch ein mit Yttriumoxid dotiertes Thoriumoxid oder ein mit Calciumoxid dotiertes
Thoriumoxid sind brauchbar. Als Bezugssubstanz wird bekannterweise ein Metall-Metalloxid-Gemisch, beispielsweise
ein Fe/FeO-Gemisch oder ein Ni/NiO-Gemisch verwendet.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist gekennzeichnet durch eine
Meßzelle, bestehend aus einem Keramikrohr mit einer am einen Ende des Keramikrohres angeordneten
Normalelektrode, gebildet aus einer Bezugssubs'anz mit einer durch das Keramikrohr gezogenen Platin-Ableitung,
und einem die Normalelektrode gegen die zu untersuchende Probe abdeckenden Festelektrolyten
und aus einer Gegenelektrode, gebildet aus einer Keramikscheibe mit einer Platinableitung, sowie durch
einen bekannten regelbaren Ofen, eine bekannte, mit den Platinableitungen verbundene Potentialmeßeinrichtung
mit Rechner und Anzeigegerät. Der Festelektrolyt ist tiegelförmig und mit dem Keramikrohr verbunden
ausgebildet und die Normalelektrode auf der Innenseite des Tiegelbodens angeordnet. In einer anderen Ausbildung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist das Ende des Keramikrohres wieder lösbar mit einem Tiegel aus
hitzeschockbeständigem, Festelektrolyt-Eigenschaften aufweisenden Keramikmaterial verbunden und der
Festelektrolyt in Form zweier Scheiben oder Tabletten ausgebildet, wobei die eine Scheibe oder Tablette auf
der Innenseite des Tiegelbodens liegend, den direkten Kontakt der Normalelektrode mit dem Tiegel verhindernd
und die andere Scheibe oder Tablette an der Außenseite des Tiegelbodens angeordnet ist.
Eine besonders vorteilhafte Ausbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht aus einer elektrochemischen
Meßkette der Art
Pt |Fe/FeO |ThO2(Y2O3,CaO) |ZrO2(CaO) !
ThO2(Y2O3, CaO) I Probe | Pt.
ThO2(Y2O3, CaO) I Probe | Pt.
Die Verwendung eines Festelektrolyten zur Messung des Sauerstoff-Potentials in flüssigen Metallen ist
bereits beschrieben worden. Die hierzu verwendbaren Vorrichtungen bzw. Sonden sollen schockartigen
Temperaturbelastungen standhalten können, wie sie beispielsweise bei einem schnellen Eintauchen in eine
Stahlschmelze auftreten. — Bei der Messung des O/Me-Verhältnisses in oxidischen Kernbrennstoffen
gibt es keine Temperaturschocks. Doch werden in den Festelektrolyten durch die von den Kernbrennstoffen
auseesandten cn- und ß-Teilchen Gitterfehler verursacht,
die auf die Messungen einen verfälschenden Einfluß haben. Es wurde nun festgestellt, duß bei Temperaturen
von mehr als 650"C diese Gitterfehler durch thermische
Rekombination wieder ausgeheilt werden. Durch die Wahl des Temperatur-Bereichs kann eine gleichmäßige
Funktion des Festelektrolyten gewährleistet werden. Dies ist bei der Messung des Sauerstoffpotentials in
Metallschmelzen nicht gegeben.
Während man bei der Bestimmung von Sauerstoffgehalten in Metallschmelzen von weitgehend idealen
Lösungen ausgehen kann (vorausgesetzt der technischwissenschaftliche Inhalt der DT-AS 19 28 845 trifft zu)
und daher Geraden als Eichkurven hat (siehe DT-AS 19 28 845, Figur 4), hat man bei nichtstöchiometrischen
Verbindungen, die wie die oxidischen Kernbrennstoffe ausnahmsweise sowohl unter- wie auch überstöchiometisch
existieren können, S-förmig gekrümmte Eichkurven. Dadurch sind an die erfindungsgemäße Vorrichtung
besondere Ansprüche im Hinblick auf Genauigkeit und Reproduzierbarkeit gegeben.
Wird zwischen zwei Stoffen unterschiedlichen chemischen Potentials ein Festelektrolyt gebracht, so kann
zwischen diesen beiden Stoffen eine elektrische Spannungsdifferenz gemessen werden. Liegt auf der
einen Seite des Festejlektrolyten der Stoff 1 mit dem Sauerstoff potential <4Go2' an. auf der anderen Seite der
Stoff Il mit dem Sauerstoffpotential ZlGo2", so wird in
einer solchen Anordnung die Spannung £ gemessen nach der Formel:
E =
Tf
1 Gn' -
In dieser Formel ist F die Faraciay-Konstante;
F = 23 066 cal/Volt und ζ die Anzahl der Ladungen, die
je Mol Sauerstoff durch den Elektrolyten transportiert werden. Pro Sauerstoffmolekül werden gemäß
O, + 4e" = 2O"~
vier Ladungen transportiert.
Um ein über längere Zeit genau definiertes Sauerstoffpotential zu bekommen, verwendet mar
Mischungen von Metallen und deren Oxiden ah Bezugssubstanzen. Gut bewährt haben sich dabei die
Mischungen
50Gew.-% Ni + 50Gew.-% NiO und 50Gew.-% Fe + 50Gew.-% FeO.
Diese beiden Mischungen haben darüber hinaus dei großen Vorteil, daß ihre Sauerstofipotentiale sehr gu
bekannt sind und sich leicht nachmessen lassen. Für di< beiden Oxide wurden die folgenden Werte für die frel·
Enthalpie verwendet:
Ni.'NiO IGo2= - 113300 + 41.5- T(K)(cal)
Fe/FeO IGn,= -126210
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann d£
O/Me-Verhältnis jeder Art von oxidischem Kernbrenr stoff ermittelt werden, beispielsweise sowohl vo
normalem UO2-Brennstoff für thermische Reaktoren a auch von mit Gadolinium »vergiftetem« Brennstoff. D;
höchste Sauerstoffpotential, für das das Verfahren und die Vorrichtung mit Erfolg einsetzbar sein muß, ist das
von U4O9, das niedrigste das von PU2O3. Untersuchungen
ergaben, daß bei der Auswahl geeigneter Festelektrolyten darauf zu achten ist, daß sie möglichst in einem
Bereich von Sauerstoff potentialdrücken von 10~35at
bei 7000C bis 10~9 at bei 9000C genau arbeiten. Diesen
Bereich deckt ThO2 (Y, Ca) gut ab, da dieser Elektrolyt
für folgende O2-Partialdrücke noch gute Messungen
ermöglicht:
/j(O2)niax.: 10-7[at],
P(O2) min.: 10-«[at].
P(O2) min.: 10-«[at].
Ein entsprechend dotierter Zirkondioxid-Elektrolyt ZrO2 (Y, Ca) dagegen ist nur verwendbar zwischen
PtO2) max.
1 [at] und
10-25[at].
10-25[at].
Bei höheren Temperaturen als bei 900° C kann zwar gearbeitet werden, die Messungen werden dann aber
teurer und störanfälliger.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens und der erfindungsgemäßen Vorrichtung bestehen insbesondere
darin, daß im Gegensatz zu den bekannten Verfahren und Vorrichtungen die zur Messung kommenden
Proben nicht zerstört werden, das Verfahren und die Vorrichtung sowohl auf überstöchiometrischen
Brennstoff (z. B. UO2+*) als auch auf unterstöchiometrisehen
(z.B. PuO2-,) mit der gleichen, hohen relativen
Genauigkeit bis zu ca. 2 · 10~5 angewendet werden kann und verhältnismäßig einfach und zeitsparend auch
von nur angelernten Arbeitskräften durchführbar ist.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen für die Vorrichtung erläutert.
Ofen, PotentialmeQeinrichtung mit Rechner und Anzeigegerät werden in der F i g. 1, ebenso wie die im Ofen
befindliche Meßzelle, nur grob schematisch, die unteren Enden zweier Meßzellen dagegen in den F i g. 2 und 3
detaillierter dargestellt.
Fig. 1 zeigt eine Meßzelle 1 in einem regelbaren Ofen 2 angeordnet. Die Ableitungen 3 und 4 der in der
Meßzelle t befindlichen Elektroden führen zur Potentialmeßeinrichtung 5, die mit einem Rechner 6
verbunden ist, dessen Endwerte auf ein Anzeigegerät 7 übertragen werden. Die Einrichtungen 5,6 und 7 können
auch in jeder denkbaren Kombination in einer oder zwei Einrichtungen zusammengefaßt sein.
F i g. 2 stellt <tas untere Ende einer Meßzelle dar. Am
unteren Ende eines Keramik-Doppelrohres 8, 9 aus zwei ineinander gefügten Al2O3-Rohren ist ein Tiegel 10
aus dotiertem ThO2, z. B. ThO2 (Y2O3, CaO), angebracht,
auf dessen Innenseite des Tiegelbodens eine Normalelektrode 11, beispielsweise aus einer mit einer
Platin-Ableitung 3 versehenen Fe/FeO-Scheibe oder Tablette bestehend, aufliegt. Zwischen Festelektrolyt-Tiegel
10 und der aus einer Keramikscheibe 13, z. B. aus Al2O3, mit einer Platinableitung 4 bestehenden Gegenelektrode
ist die zu untersuchende Probe 12 angeordnet,
Fig.3 zeigt das untere Ende einer Meßzelle, in welcher das Festelektrolyt-Material auswechselbar
ausgebildet ist. Am unteren Ende eines Al2O3-Doppelrohres
8, 9 ist wieder lösbar ein Tiegel 14 aus mit CaO dotiertem ZrO2 angebracht. Auf der Innenseite 14a des
Tiegelbodens liegt eine Festclektrolyt-Scheibe 15 oder Tablette aus dotiertem ThO2, beispielsweise aus ThO2
(Y3O3, CaO), auf, die ihrerseits wieder mit der
Normalelektrode 11 aus beispielsweise Fe/FeO in Kontakt steht. Die Außenseite 146 des Tiegelbodens
wird von einer zweiten Festelektrolyt-Scheibe 16 berührt, zwischen welcher und der Pt-Ableitung 4 der
Gegenelektrode die zu messende Probe 12 zu liegen kommt.
Diese Ausführung hat den Vorteil, daß sie Festelektrolyt-Scheiben aufweist, die billiger und leichter
erhältlich sind als Festelektrolyt-Tiegel und leichter
in auswechselbar sind. Die Meßzelle ist somit bei einem
Zerbrechen des Festelektrolytmaterials schneller wieder in betriebsbereitem Zustand zu versetzen.
Eine Fehlerquelle bei Messungen der elektrochemischen
Potentialdifferenz sind Thermospannungen, die
Ii infolge von Temperaturdifferenzen im Meßsystem
auftreten. Um diese Fehlerquelle auszuschalten, wurde der das Meßsystem bzw. die Meßzelle beheizende Ofen
so ausgelegt, daß weder bei konstant gehaltener Temperatur noch bei kleinen Temperaturschwankungen
für die Messungen störende Temperaturdifferenzen im Meßsystem auftreten können.
Die Messungen werden über einen kleinen Prozeßrechner gesteuert. Die F i g. 4 zeigt das Flußdiagramm
für das Rechnerprogramm zur Steuerung und Auswertung der O/Me-Messungen. Dem Flußdiagramm ist zu
entnehmen, daß nach der Probenvorbereitung und Eingabe der Probe in die Meßzelle sowie nach deren
Einbringen in den Ofen die Heizung eingeschaltet wird. Von nun an kontrolliert der Rechner die Temperatur
jo und deren Konstanz. Sobald die Temperatur 9000C
erreicht ist und die Schwankungsbreite während 120 see weniger als ±0,15° C ausmacht, beginnt der eigentliche
Meßvorgang. Während dieses Meßvorganges, der etwa 200 see dauert, werden die Temperatur und die
Spannung der Meßzelle 20mal gemessen. Während dieser Zeit darf die Temperatur nicht mehr als ±0,15° C
schwanken, sonst wird der Meßvorgang unterbrochen. Aus den Spannungswerten, die von einem Digitalvoltmeter
übernommen werden, wird über eine Eichfunk-
jo tion das O/Me-Verhältnis berechnet. Diese O/Me-Verhältnisse
werden abgespeichert und nach der Methode der kleinsten Fehlerquadrate ausgewertet. Nachdem
der Mittelwert des O/Me-Verhältnisses und die Standardabweichung eine vorgegebene Größe nicht
4:Ί überschreitet, wird die Anlage vom Rechner abgeschaltet.
Im anderen Fall wird der Meßvorgang wiederholt.
Eine Automatisierung des Meßverfahrens kann dadurch erfolgen, daß man die Proben auf einem
stangen- oder kreis- bzw. ringförmigen Magazin
■ίο anordnet und dann das Magazin so unter der Meßsonde
bewegt, daß nach jeder erfolgreich abgeschlossener Messung eine neue Probe unter die Meßsonde zu lieger
kommt, wobei die Steuerbefehle vom Rechner gegeber werden.
r)ri Wegen der stark streuenden Literaturwerte de:
O/Me-Verhältnisses für (U, Pup2-Mischoxid war e
notwendig, eine experimentelle Eichung des System vorzunehmen. Dazu wurden Proben mit 30% Plutonium
und verschiedenen O/Me-Verhältnissen verwendet. Da
w) O/Me-Verhältnis dieser Proben wurde einmal zcrstc
rungsfrei mit der hier beschriebenen Anlage un anschließend daran zerstörend nach dem gravimetr
sehen Verfahren bestimmt.
Die Ergebnisse der Analysen zeigten, daß bei de
hr. gravimetrischen Bestimmungsmethode das Problem d<
Ausreißer noch nicht gelöst ist.
Als Näherungsfunktion wurde eine aus der Thcor der fchlgeordneten lonenkristallc herleitbare Funktic
(ο
gewählt. Nach einigen Vereinfachungen und Zusammenfassungen wurde die Funktion
/1 Go2=
+ 21n
- K2 ■ x\
erhalten. In dieser Formel sind:
AGo1 = partielle Gibbsche Enthalpie (cal),
R = Gaskonstante,
T = Temperatur (K), K\,K2 = Konstanten für die Anpassung,
χ = der auf reines Plutoniumoxid bezogene Stöchiometriefehler.
R = Gaskonstante,
T = Temperatur (K), K\,K2 = Konstanten für die Anpassung,
χ = der auf reines Plutoniumoxid bezogene Stöchiometriefehler.
Berechnet man χ aus der transzendenten Gleichung,
erhält man das 0/Me-Verhältnis aus der Formel
0/Me
· x + 2 -(1-Cpu)
In dieser Gleichung ist Cpu das Pu/U + Pu-Verhältnis.
Aus den gemessenen EMK-Werten E(VoIt) berechnet sich dann 4Go2 zu
Aus den gemessenen EMK-Werten E(VoIt) berechnet sich dann 4Go2 zu
ΛGo3 = 4F ■ £ + ,1
= 92300 £ + 89840.
Für die Anpassungskonstanten K\ und K2 wurden
nach der Methode der kleinsten Quadrate die Werte
/Ci=-67,65303
K2= 12,28952
K2= 12,28952
berechnet. Mit diesen Werten für die Anpassungsfunktion erhält man eine Streuung der Einzelmessungen von
etwa 0,009 O/Me und eine Streuung des Mittelwertes von 0,0016 O/Me.
Der relative Meßfehler des neuen Verfahrens ist sehr
Der relative Meßfehler des neuen Verfahrens ist sehr
klein. Er berechnet sich aus der Formel
,1E-4F -1
,1E-4F -1
l(O/Me) =
cPu
Für einen Fehler AE= ±2 mV und verschiedene O/Me-Werte sind in der Tabelle die entsprechenden
Meßfehler des O/Me-Verhältnisses zusammengestellt.
Relativer Stöchiometriefehler bei einer Einzelmessung und bei 20 Messungen mit einer Genauigkeit von
± 2 mV in Abhängigkeit von der Stöchiometrie Cpu = 0,3
0/Me | A(OZMt) | 20 | Messungen |
1 Messung | 1,7 | •ίο-5 | |
1,999 | 7,6 · 10~5 | 7,1 | • 10"5 |
1,995 | 3,16 · ΙΟ"4 | 1,2 | •ΙΟ"4 |
1,99 | 5,2 · 10~4 | 1,7 | • ΙΟ"4 |
1,98 | 7,7 · 10~4 | 2,5 | ■ ΙΟ'4 |
1,96 | 1,1 · iO~3 | 2,5 | • 10"4 |
1,94 | 1,1 ■ 10~3 | 2,7 | • ΙΟ"4 |
1,92 | 1,2 · 10"3 | 2,7 | • 10"4 |
1,90 | 1,2 · 10~3 | ||
Wie man der Tabelle entnehmen kann, ist es be normalen Analysen nicht notwendig, die Messung
mehrfach zu wiederholen, da der Fehler durch di< Spannungsmessung kleiner ist als der Meßfehler zufolgi
der fehlerhaften Eichung des Systems. Eine mehrfach! Wiederholung ist aber dann notwendig, wenn mai
kleine relative Unterschiede zwischen mehreren Tablet ten feststellen will.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zum Messen des Sauerstoff-zu-Metall-Verhältnisses
in oxidischen Kernbrennstoffen, dadurch gekennzeichnet, >
ier Kernbrennstoff auf eine Temperatur im gr< nordnungsmäßigen
Bereich von 6500C bis 1300 L erhitzt wird,
daß diese Temperatur über die Meßzeit hinweg in engen Grenzen konstant gehalten wird und daß das
Sauerstoff-Potential des Kernbrennstoffs auf elektrochemischem Wege, analog zur bekannten Messung
des Sauerstoff-Potentials in Metallschmelzen, unter Verwendung eines Festelektrolyten und einer
Substanz mit bekanntem Sauerstoff-Potential als Bezugssubstanz zerstörungsfrei für den Kernbrennstoff
gemessen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Festelektrolyt ein mit Yttriumoxid
und Calciumoxid dotiertes Thoriumoxid verwendet wird.
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1975
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-
1976
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE3641668A1 (de) * | 1985-12-05 | 1987-08-27 | Doryokuro Kakunenryo | Verfahren zum bestimmen des sauerstoff-metallverhaeltnisses in einem kernbrennstoffoxid |
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