DE2519569B2 - Schleifmaterial und Verfahren zur Herstellung desselben - Google Patents
Schleifmaterial und Verfahren zur Herstellung desselbenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft hochwertige weitgehend spannungs- und spannungsrißfreie, fcinkristallinc
Schleifmaterialien mit erhöhter Kornzähigkeit und Standfestigkeit auf der Basis von (X-Al2O) oder
rx-AljOi + ZrOj und ein Verfahren zur Herstellung
solcher Schleifmaterialien,
rasche Abkühlen von Korund die Kornfestigkeit des Schleifmittels erhöht Ferner ist aus der US-PS
12 40 490 bekannt, daß Zusätze von ZrO2 zu A-AI2O3 die
Festigkeit solcher Produkte erhöhen,
Im Zuge des Trends zu immer höheren Anforderungen an die Leistungsfähigkeit von Schleifmitteln wurden
diese zwei Erkenntnisse insbesondere mit Bezug auf Schleifmittel auf Basis von Zirkonkorund verwendet
und es hat sich im letzten Jahrzehnt 25%iger
Zirkonkorund für das Putz- und Abtragschleifen mit
hoher Druck- und Schlagbeanspruchung eingeführt Solche Korunde werden z. B. nach Verfahren hergestellt, wie sie in der US-PS 31 81 939 beschrieben
werden. Für das Präzisions- und Halbpräzisionsschlei
fen hat sich ein 40%iger Zirkonkorund vgl. z. B. in der
DE-OS 22 27 642, eingeführt Die mit diesen Schleifmitteln begonnene Entwicklung hat jedoch noch nicht das
optimale Ziel erreicht und es besteht nac· wie vor das
Bedürfnis, noch leistungsfähigere Schleifmittel mit
größerer Beanspruchbarkeit zu entwickeln.
Für die Qualität der genannten Schleifmittel ist neben dem Gefügeaufbau die Größe der am Aufbau
beteiligten Phasen wesentlich bestimmend. So kann die Größe der im 25%igen Zirkonkorund primär ausge-
2s schiedenen a-AbOrKristallite als Qualhätsparameter
herangezogen werden, vgL US-PS 3181939. Beim
eutektischen Zirkonkorund wird der Durchmesser der meist stäbchenförmigen ZrO2-Kristallite im Eutektikum,
wie in der DE-OS 2227 642 beschrieben, zur Beurtei
lung der Qualität herangezogen.
Zur Herstellung eines Schleifmittels mit möglichst
feinkristallinem Aufbau sind eine Reihe von Abkühlverfahren vorgeschlagen worden.
In der US-PS 31 81 939 werden die Herstellung und
die Eigenschaften von feinkristallinen Schleifmitteln
beschrieben, welche aus AI2O3 und 10 bis 60% ZrO2
bestehen und in weichen die Größe der primär ausgeschiedenen a-AljOj-Kristallite zwischen 50 und
150 um, in jedem Fall aber unter 300 μτη liegen. Zur
Erreichung solcher Kristallitengrößen wird nach dieser
Patentschrift die Schleifmittelschmelze durch Guß in kleine Formen aus Metallen oder Graphit rasch
abgekühlt Die erreichbare Abkühlgeschwindigkeit und die damit zusammenhängende Größe der Kristallite
hängt von den Abmessungen der vorliegenden Gußformen und der Masse des gegossenen Schleifmittels ab.
Naturgemäß wird die obere Fläche der gegossenen Schleifmittelschmelze relativ langsam abgekühlt, da die
Wärme nur durch Strahlung und Wärmeleitung der Luft
so abgeführt wird. Auch tritt infolge de r Berührung mit der
srhmelze auf, wodurch die obere Schicht poröse
Schleifmittel auf Eisenformkörper gegossen, wobei je
nach Größe der vorliegenden Formkörper die Kristallin
tengröOe beeinflußt wird. Damit ist es möglich, gewisse
Qualitätsunterschiede des Schleifmittels durch Wahl der Größe der Kühlkörper zu erhalten.
M Die Nachteile dieses Verfahrens bestehen darin, dafli
die Eindringtiefe der Schmelze bei kleinen Kühlkörperdimensionen gering ist und dadurch die technische
Herstellung bei größeren Produktionscinheitcn schwierig ist. Weiter ist der Umstand zu beachten, daß die
metallischen Kühlkörper besonders an den Eingußstel· len leicht anschmelzen, was einerseits zu Kühlmaterial·
Verlusten führt; außerdem wird die Kornfestigkeit des Schleifmaterials durch die metallischen Einschlüsse
negativ beeinflußt. Ein weiterer Nachteil dieses
Verfahrens besteht in den geometrischen Formen der Kugelzwischenräume, die in unmittelbarer Nähe der
Berührungspunkte der Kugeln eine sehr dünnschichtig erstarrte Schmelze ergeben, die sich für die Herstellung
von Schleifmittelkörnungen nicht eignet Dadurch wird die Ausbringung von verwertbarem Korn verschlechtert
Das Abkühlen der Schmelze auf den metallischen Formkörpern verläuft derart, daß die Temperatur bis
etwa 10000C sehr rasch abfällt Durch das rasche Abkühlen unterhalb der Erstarrungstemperatur, wie es
durch dieses Verfahren nicht zu vermeiden ist, entstehen jedoch Produkte, die starke Spannungen aufweisen und
mit Spannungsrissen durchsetzt sind. Diese beeinflussen einerseits negativ die Kornausbringung bei der Zerkleinerung und andererseits wird ganz besonders die
Standzeit des Schleifkorns in der praktischen Anwendung herabgesetzt Gleiches gilt für Schleifmaterialien,
die nach dem Kokillenguß, wie er in der DE-OS
22 64 202 beschrieben ist, hergestellt werden.
In der DE ÖS: 2160 705 wird ein Verfahren
vorgeschlagen, nach welchem die Schleifmittelschmelze
durch Guß auf Si-haltige Eisenstücke abgekühlt wird.
Auf diese Weise soll ein rißfreies Schleifmittel erhalten werden können. Dieses Verfahren führt jedoch nicht zu
einem nach anderen bekannten Verfahren herstellbaren feinkristallinen Produkt, Weil es ein sehr rasches
Erstarren nicht zuläßt Wenn nämlich Ferrosilicium, dessen chemische Zusammensetzung in diesem Zusammenhang keine Roue spielt, vollkommen aufgeschmolzen und in der Kurundschmelze verteilt wird, muß die
Erstarrung der gesamter Mass?, aus dem flüssigen
Zustand erfolgen, wobei ein^ zusätzliche beschleunigte
Abkühlung nicht bewirken wird. Dr se Erstarrung aus
der Schmelze ist nach bekannten Verfahren nicht geeignet, ein genügend feinkristallines Produkt zu
ergeben. Falls die Ferrosiliciumstücke nicht (teilweise
oder ganz) aufschmelzen, ist die in den Beispielen dieser Offenlegungsschrift angeführte Menge an Kflhlmaterial
nicht in der Lage, eine rasche Erstarrung der Schmelze herbeizuführen, da die Schmelze ein bedeutend
größeres Volume.i hat als die Zwischenräume zwischen
den FeSi'Stücken, so daß also ein erheblicher Teil der Schmelze in Form eines homogenen Blocks langsam
erstarrt Werden so viele FeSi-Stücke vorgegeben, daß eine rasche Abkühlung der Schmelze gewährleistet ist,
wird nach einem Verfahren, wie es z. B. in der DE-OS
19 18 759 beschrieben ist, gearbeitet, wobei jedoch ein
spannungsriBfreies Material nicht erhalten werden
kann.
Die Erfindung betrifft ein Schleifmaterial auf Basis
von λ-AI2O3 und ZrOj und gegebenenfalls Begleitstoffen
oder Zusätzen, bestehend aus Chrom, Eisen, Silizium, Titan, Vanadin, Calcium, Magnesium und/oder Seltene
Erden, in Form von Oxiden, Carbiden, Carbonitriden und Nitriden in einer Menge bis höchstens 5%,
vorzugsweise höchstens 2%, insbesondere zur Verwen* dung für das Precisions* und Halbpräzislonssdileifen;
ein erfindungsgemäßes Schleifmaterial dieser Art ist dadurch gekennzeichnet, daß es weitgehend spannungs·
und spannungsrißfrei als auch feinkristallin, wobei der mittlere Durchmesser der im Eutektikum vorliegenden
ZrOj-Stäbchen im Bereich von 200- 1000 nm, vorzugsweise im Bereich von 300 bis 600 nm liegt und
mindestens 90% des «-AlzOj-ZrCVGemisches, vorzugsweise mindestens 95% in der eutektischen Phase
vorliegen.
Die Erfindung betrifft auch Schleifmittel auf Basis von «-AI2O3 und Z1O2 in einer Menge von 20 bis 30%,
vorzugsweise 23 bis 27% ZrO2 und weiteren Begleitstoffen, bestehend aus Chrom, Eisen, Silicium, Titan,
Vanadin, Calcium, Magnesium und/oder Seltene Erden, in Form von Metallen, Oxiden, Carbiden, Carbonitriden
und Nitriden bis zu einem Gehalt von max. 5%, vorzugsweise weniger als 2%; erfindungsgemäßes
Schleifmaterial dieser Art ist dadurch gekennzeichnet,
daß es weitgehend spannungs- und spannungsrißfrei als
auch feinkristallin ist, wobei die im eutektischen Anteil ausgeschiedenen stäbchenförmigen ZrOr Kristallite
einen mittleren Durchmesser von 100 bis 1300 nm, vorzugsweise von 400 bis 800 nm, aufweisen und der
Hauptanteil, das sind mehr als 80% der a-AlzOj-Kristallite eine Größe von 1 bis 50 μτη hat
Solche feinkristalline, weitgehend spannungs- und spannungsrißfreie Schleifmittel, die beträchtlich gesteigerte Leistungsfähigkeit jn Bezug auf Kornzähigkeit
und Standzeit aufweisen und nach bisherigen Verfahren
nicht hergestellt werden können, können durch
Schmelzen von Aluminiumoxid und Zirkonoxid und rasches Abkühlen der Schmelze erhalten werden, wenn
erfindungsgemäß die Oxidschmelze abgekühlt wird,
indem sie in ein in geschmolzenem Zustand vorliegendes Salz oder Salzgemisch eingegossen wird, wobei die
Abkühlung 'bis auf., eine mindestens etwa 500C,
höchstens 3500C, vorzugsweise 100-2500C unter dem
Erstarrungspunkt bzw. der unteren Grenze der
Erstarmngsbereiche der Schmelze gelegene Temperatur vor sich gehen gelassen wird, wonach nach Erstarren
der Schmelze das Salz oder Salzgemisch abgetrennt und das oder die erstarrten Oxide in an sich bekannter
Weise zu Schleifkorn verarbeitet wenden.
j5 Der Vorteil dieses Verfahrens besteht darin, daß man
die vorgelegte Salzmenge und deren Temperatur so wählen kann, daß deren Wärmekapazität ausreicht, um
bis ca. 1350— 15500C also jener Temperatur, bei der bei
Zirkonkorunden das Kristallwachstum aufhört, ein
rasches Abkühlen des gesamten eingegossenen Schleifmaterials zu bewirken. Dieser Abkühleffekt bis zur
Erstarrung der Schleifmittelschmelze wird dadurch erhöht, das geringe Teile der Satzschmelze durch lokale
Überhitzung verdampfen und diese Verdampfung im
Bad ein rasches Durchmischen, verbunden mit schneller
Abkühlung bewirkt Die Abkühlung unter dem Bereich von 1350— 15500C erfolgt wesentlich langsamer als z. B.
beim Abkühlen mit Eisenkugeln, wodurch weitgehend spannungsfreie und spannungsrißfreie Schleifmateria-
so lien erhalten werden können, die eine hohe Kornausbringung bei der Zerkleinerung und überraschend
verbesserte Standzeiten des Schleifkorns in der praktischen Anwendung erlauben.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren herge
stellten Produkte aus AItOj und ZrOj unterscheiden sich
wesentlich von Produkten nach der DE-OS 21 60 705, da es sich als notwendig erwiesen hat das Verfahren so zu
führen, daß rasch bis unter die Schmelztemperatur des Eutektiküms, welche bei einem Oxidgemisch, wie es im
μ nachstehenden Beispiel 1 beschrieben ist, bei etwa
16200C liegt, abgekühlt wird. Gemäß der DE-OS 21 60 705 soll die langsame Abkühlung unmittelbar an
die Erstarrung anschließen; es wurde jedoch gefunden, daß eine überraschende Qualitätssteigerung bei techni
sehen Produkten dann eintritt, wenn bis mindestens 50,
höchstens jedoch 2500C, vorzugsweise 100-1500C
unter den untersten Punkt des Erstarrungsbereiches der Schmelze rasch abgekühlt wird, wobei bei Verwendung
sehr reiner Rohstoffe dieser Temperaturbereich, da
dann der Erstarrungspunkt ansteigt, bis 350° C ausgedehnt werden kann. Welche Temperatur innerhalb des
Bereiches von 50—350° C unterhalb des Erstarrungsbereiches gewählt wird, hängt von der Reinheit des Oxides
bzw. des Oxidgemisches ab.
Dieser Oberraschende Effekt könnte dadurch erklärt
werden, daß bis etwa 50° C unter dem Schmelzpunkt bzw. unteren Punkt des Erstarrungsbereiches der
Schmelze noch ein rasches Wachstum der Kristallite erfolgt Mit zunehmend»"· Senkung der Temperatur
verlangsamt sich dieses Wachstum und hört bei etwa 100° C unter dem Schmelzpunkt soweit ganz auf, so daß
bei weiterer langsamer Abkühlung die Bildung eines Schleifmaterials auf der Basis von Aluminiumoxid und
Zirkonoxid, welches besonders feinkristaJlin ist und sich gleichzeitig durch das weitgehende Fehlen von Spannungen und Spannungsrissen auszeichnet und dadurch
eine sehr hohe Kornzähigkeit, verbunden mit außergewöhnlich hoher Standzeit aufweist, gewährleistet ist
Um den VorteiJ des erfindungsgemäßen Schleifmaterials voll ausnützen zu können, sind Begieitstoffe oder
Zusätze der Menge nach zu begrenzen, da bereits Mengen von 5% eine Qualitätsminderung, insbesondere
in Bezug auf die Standfestigkeit hervorrufen.
Die Erfindung soll durch mehrere Beispiele näher erläutert werden. Die Beispiele 1 bis 9 beziehen sich auf
das eingangs beschriebene Verfahren, bei dem die Abkühlung der Schmelze in einem geschmolzenen
Salzbad vorgenommen wird.
In einem elektrischen Lichtbogenofen wurden 500 kg einer Oxidmischung, bestehend aus 73,5% AI2O3,243%
ZrOi 0,4% TiO2, 03% SiO2, Rest andere Oxide,
geschmolzen. Die Schmelze wurde in eine kohleausgekleidete Vorlage gegossen, in welcher 1200 kg vorgeschmolzenes Calciumchlorid bei einer Temperatur von
800° C vorlagen. Nach Beendigung des Eingießens war die Temperatur der Salzschmelze innerhalb von 5 see
auf ca. 1400° C gestiegen. Die Calciumch'oridschmelze
wurde vom erstarrten Schleifmaterial bei einer Temperatur von 1200° C, welche nach 40 min erreicht war,
abgegossen und das in der Vorlage verbliebene Schleifmittel auf einen SiebroU gekippt, wo der
Großteil des noch anhaftenden Calciumchlorids abtropfen konnte und das Schleifmittel weiter langsam
abkühlte, d. h. die Temperatur fiel von 12000C auf 5000C
in einer Zeit von ca. 3 Standen ab.
Die abgegossene Schmelze von Calciumchlorid beinhaltst soviel Wärmeenergie, daß sowohl für eine
notwendige Ergänzung durch frisches Calciumchlorid als auch für die Stehzeit bis zum nächsten Guß keine
Wärme zugeführt werden mußte. Nach der großen Zerkleinerung des Schleifmittels wurde dieses mit
fließendem Wasser zur Entfernung des restlichen Calciumchlorids gelaugt
Das so erhaltene Schleifmittel wurde in Zerkleinerungsanlagen (Walz- und Prallzerkleinerung) zu Schleifmittelkörn (FEPA-Nöfffi: Federation Eüföpiehne des
Fabricants de Produits Abrasifs) verarbeitet.
Um die hervorragenden Eigenschaften des so erhaltenen Schleifmittels zu veranschaulichen, wurde
dieses nach einem geringfügig modifizierten, vom Batteile-Institut vorgeschlagenen Kornzähigkeitstest,
der in der Industrie eingeführt ist, geprüft. Die
Modifizierung des Batteile-Tests war notwendig, um bei den sehr zähen Zirkonkorundschleifmitteln bei geringeren Urnlaufzahlen nach verkürzter Testzeit eine
Aussage machen zu können.
Von dem zerkleinerten erfindungsgemäß nach diesem Beispiel hergestellten Schleifmittel wurden die Kornfraktionen 10 und 12 (FEPA-Norm) mittels einer
Rotap-Siebmaschine abgesiebt und je 50 g der beiden
Kornfraktionen in eine Labor-Eisenkugelmühle einge-
füllt, in welcher sich fünf Stahlkugel mit 35 mm
Durchmesser befanden. Im Inneren der Eisenkugelmühle waren drei im Winkel von 120° zueinander versetzte
Hubleisten angebracht
Auf einem Walzenstuhl mit Umdrehungszählwerk
wurde darauf die Kugelmühle so lange gedreht bis zwei
Drittel des eingesetzten Korns durch das Sieb 14 durchdringen. Die Kornzähigkeit wird durch die Anzahl
der Umdrehungen definiert, die notwendig sind, um zwei Drittel der eingesetzten Kornfraktionen 10 und 12
so zu zerkleinern, daß das Produkt mit dem Sieb 14 abgesiebt werden kann.
Da die Kornzähigkeitsergebnisse in gewissem Maße von der Kornform abhängig sind und die Kornform das
Schüttgewicht beeinflußt, sind in den Tabelle 1 und 5
auch die Schüttgewichte des Schleifkorns angegeben.
Die elektronenmikroskopisehe Untersuchung ergab,
daß der mittlere Durchmesser der im Eutektikum vorliegenden, meist stäbchenförmigen ZrOrKristallite
zwischen 100 und 1300 tun, vorzugsweise zwischen 400
und 800 nm liegt Die primär ausgeschiedenen (X-AI2O3-Kristallite hatten eine durchschnittliche Größe zwischen 1 und 50 μπι.
Um einen Qualitätsvergleich mit den industrieüblich hergestellten Schleifmitteln anstellen zu können, wurde
eine Schleifmittelschmelze mit gleicher Zusammensetzung wie das erfindungsgemäß hergestellte Produkt
durch Guß auf 30-mm-Eisenkugeln bzw. durch Guß in
eine Eisenkokille mit 10 mm Plattenabständen rasch abgekühlt
Es wurde festgestellt, daß der optimale erfindungsgemiße Effekt erreicht wird, wenn die in den Beispielen
angegebene Ausgangstemperatur der Kühlmittel und nicht eine höhere Temperatur gewählt wind, da sonst auf
Grund der schlechten Wärmeleitfähigkeit des Zirkonkorunds die Abkühlung auf 1350 bis 15000C nicht rasch
genug erfolgt und dadurch die Kristallitengröße zu groß wird.
Das Beispiel 1 wurde dahingehend abgeändert daß anstatt einer Calciumchloridschmelze eine Schmelze
ss von 1500 kg Bariumchlorid mit einer Temperatur von 10000C vorgelebt wurde. Die Vorgangsweise und
Ausprüfung sind gleich wie im Betsiel 1 angeführt Dir. Ergebnisse sind in der Tabelle 1 aufgezeigt
Um eine größere Zerteilung dur:h zusätzliche Salzverdampfung zu erreichen, wurde eine Salzschmelt,5 ze, bestehend aus 900 kg Calciumchlorid und 100 kg
Natriumchlorid n.it ein<;r Temperatur von 800°C
vorgelegt und wie im Beispiel 1 vorgegangen. Die Prüfungsergebnisse sind in Tabelle 1 aufgezeigt.
Sthütt-
Ig/Lcml
Korn/iihigkcil
Umläufe pro zwei Drittel Korn/crfiill
Schleifmittel durch Guß auT 30-mm-Eisenkugcln 2,08 17.2(K)
hergestellt
Schleifmittel durch Guß in eine Eisenkokille mit 2.07 16.8(K)
10-mm-Plattcnabst.iinden hergestellt
Erfindungsgcmiiß nach Beispiel I hergestelltes Schleifmittel 2.28 27.300
Erfindungsgemüß nach Beispiel 2 hergestelltes Schleifmittel 2.25 26.2(K)
Hrfindungsgemaß nach Beispiel 3 hergestelltes Schleifmittel 2,28 27.5(K)
Aus diesen Ergebnissen ist eine deutliche Erhöhung der Kornzähigkeit im erfindungsgemäß hergestellten
Schleifmittel ersichtlich.
500 kg Oxidgemisch, bestehend aus 41.0% ZrO2,
58.25% AbOi. 0.04% SiO2. 0.35% TiO2. 0.18% CaO und
0.13% MgO. Rest andere Oxide, wurden im Lichtbogenofen
geschmolzen und in 100 kg geschmolzenes, in einer kohleausgekleideten Wanne vorliegendes CaCI2 gegossen.
Durch die teilweise Verdampfung von Salz wurde die Schleifmittelschmelze ausreichend zerteilt und rasch
auf 1400 bis 1500°C abgekühlt. Nachdem die Temperatür
langsam, etwa 5C pro Minute, auf 12000C abgekühlt
war, wurde das überstehende Sialz abgegossen. Damit noch anhaftendes Salz abtropfen konnte, wurde das
granulatförmij;e Schleifmaterial auf einen Siebrost aus Kohle gekippt, wo die weitere Abkühlung bis auf
500 —600°C erfolgte. Zur Entfernung noch anhaftender Salzspuren wurde das grob vorzerkleinerte Schleifmaterial
mit Wasser gelaugt.
Das so erhaltene Schleifmittel wurde darauf in einer Mahlanlage vermählen und aus dem Produkt die
Kornfraktionen 20,25 (FEPA-Norm) abgesiebt.
Die Kornzähigkeit des Schleifmittels, die ein Maß für die Schleifleistung dargestellt, wurde nach folgender
Methode bestimmt:
25 g der Kornfraktionen 20 und 25 wurden in eine verschraubbare Stahlwalzenmühle gegeben, in welcher
sich ein metallischer zylindrischer Körper befand. Auf einem Walzenstuhl mit gleichbleibender Umdrehungsgeschwindigkeit
wurden darauf nach 10, 30, 70 und 90 Minuten jeweils der Siebdurchgang und Siebruckstand
auf dem Sieb No. 35 (FEPA-Norm) bestimmt.
Der angeführte Fe'iigkeitsindex (Kornzähigkeit)
stellt eine Verhältniszahl dar, die angibt, wie sich die Zeiten, die notwendig sind, um 50% Kornzerfall zu
bewirken, zwischen ungeglühtem Normalkorund und der jeweiligen Zirkonkorund-Probe verhalten.
Die Kornzähigkeitsbestimmung mittels der vom Battelle-Institut vorgeschlagenen Methode bestätigte
die vorliegenden Ergebnisse, wobei aber diese Methode wesentlich zeitaufwendiger ist
Um einen Qualitätsvergleich mit Schleifmitteln gleicher Zusammensetzung, welche jedoch durch Guß
auf 10-mm-Eisenkugeln oder durch Guß der Schmelze
in eine Eisenkokille mit 3 mm Plattenabständen hergestellt wurden, anstellen zu können, wurden diese
Produkte zu Korn No. 20,25 (FEPA-Norm) verarbeitet und die Schieifieistung sowie die Kornzähigkeit in der
vorhin beschriebenen Weise bestimmt.
Die Ergebnisse sind in der Tabelle 2 enthalten.
Um Aufklärung über die MikroStruktur zu crhaken.
wurde das erlindungsgcmäü hergestellte Schleifmittel
mittels eines Raster-Elektronenmikroskopes untersucht.
Dabei konnte festgestellt werden, daß die im Eutektikum vorliegenden stäbchcnförmigen ZrO2-Knstallite
einen mittleren Durchmesser von 2000 und 1000 nm, größtenteils 300 bis 600 nm aufwiesen. Ein nur
sehr geringer unwesentlicher Anteil der Stäbchen hatte einen Durchmesser von unter 200 nm bzw. über
1000 nm.
Ein Schleifmittel mit einer Zusammensetzung nach Beispiel 4 wurde durch Guß in die 2.4fache Gewichtsmenge Bariumchloridschmelze, welche bei einer Temperatur
von 10000C vorlag, abgekühlt. Die Prüfungsergebnisse
sind in der Tabelle 2 aufgezeigt.
Ein Schleifmittel mit einer Zusammensetzung nach Beispiel 4 wurde durch Guß in ein geschmolzenes
Salzgemisch, bestehend aus 80 Gewichtsprozenten Calciumchlorid und 20 Gewichtsprozenten Natrium-
;-, chlorid, welches bei einer Temperatur von 75O=C vorlag,
abgekühlt. Die Prüfungsergebnisse sind in Tabelle 2 aufgezeigt.
B e i s ρ i e I 7
Rein theoretisch hätte man annehmen können, daß es günstiger wäre, die Ausgangstemperatur der Salzschmelze
so zu wählen, daß während der ganzen Gießzeit die Temperatur sich im Bereich von etwa
100 — 250° unter dem Erstarrungspunkt bewegt. Dazu wurde der folgende Versuch durchgeführt:
60 kg einer im Beispie! 4 beschriebenen Schleifmittelschmelze
mit einer Temperatur von 1900°C wurden in ω 1000 kg CaCIrSchmelze, weiche bei einer Temperatur
von 1300" C vorlag, eingegossen. Die Ausgleichstemperatur
der Salzschmelze und des darin erstarrten Schleifmaterials lag bei 1400° C
Die Prüfungsergebnisse sind in der Tabelle 2 enthalten.
Der mittlere Durchmesser der ZrOrKristallite im
Eutektikum der in den Beispielen 5 bis 7 hergestellten Schleif materialien lag zwischen 400 bis 800 nm.
Iabellc 2
IO
Sihleifmiltel durch Guß auf 10-mm-fiisenku^eln
hergestellt
Schleifmittel durch GuB in eine Elisenkokille 92
mit 3-mm-Plattenabstünden hergestellt
mit 3-mm-Plattenabstünden hergestellt
fvrfindungsgemäß nach Beispiel 4 hergestelltes 97,5
Schleifmittel
HrfindungsgemäO nach Beispiel 5 hergestelltes 96,0
Schleifmittel
lirflndungsgemiiß nach Beispiel 6 hergestelltes 98,5
Schleifmittel
Knrn/a'higkcil % Kornr
linde M) |
auf Sieb Nr 35 70 |
nach Min. 9(1 |
Knrnlcstigkcils index |
80,5 | 64.5 | 62,0 | 2,(K) |
78,5 | 69,5 | 59,0 | 1,98 |
86,0 | 76,0 | 70,5 | 2,25 |
83.5 | 74,5 | 69,5 | 2,20 |
87,5 | 76,5 | 71,0 | 2.27 |
öse | -1 Λ r\ |
-\ ι i\
L. I 7 |
Schleifmittel
Aus den Ergebnissen der Tabellen 1 und 2 ist zu ersehen, daß der Effek·: der überraschenden Qualitätssteigerung
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren, insbesondere nach der Lehre der Beispiele I bis 6
erreicht wird. Besonders günstige Ergebnisse werden erzielt, wenn die Salztemperatur vor Beginn des
Eingießens der Schleifmittelschmelze bei etwa 800-10000C liegt. Bei höheren Salztemperaturen vor
beginn des Eingießens der Schleifmittelschmelze, wie in
Beispiel 7, tritt offensichtlich noch ein gewisses Kristallwachstum auf, was sich auf die Schleifleistung
auswirkt.
Ein Schleifmateria!, bestehend aus 96.44% AbOj. 2,35% TiO2, 0,63% SiO2, 0,17% FeO, 0,28% CaO, Rest
andere Beimengungen, wurde im Lichtbogenofen geschmolzen und die Schmelze durch Guß in die
2,4fache Gewichtsmenge geschmolzenen Calciumchlorids, welches bei einer Temperatur von 800°C vorlag,
abgekühlt. Die Zerkleinerung erfolgte wie in den vorstehenden Beispielen. Die Kornzähigkeit wurde
nach der in Beispiel 1 beschriebenen Kugelmühlenmethode geprüft. Die Größe des llauptanteils der im
erhaltenen Schleifmittel vorliegenden «-Al2O3-Kristallite
lag zwischen 1 und 50 μπι.
Um einen Vergleich mit dem in Handel befindlichen braunen Blockkorund anstellen zu können, wurde
derselbe unter gleichen Bedingungen getestet Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 enthalten.
Schutt- Kornzähigkeit
gewicht Umläufe pro zwei Drittel
(g/ccm) Kornzerfall
Blockkorund " 1,85 3.200
Erfindungsgemäß her- 2,01 5.300
gestelltes Schleifmittel
Um Salz oder Salzgemisch einzusparen, wurde die im Beispiel 4 beschriebene, bei I900°C vorliegende
Schleifmittelschmelze gleichzeitig mit 400 kg festem CaCI2, dessen Wärmeinhalt und Schmelzwärme auf
κι diese Weise zum Kühlen ausgenützt wurden, in eine Vorlage gegossen, in welcher sich 200 kg geschmolzenes
CaCI2 mit einer Temperatur von 8000C befanden.
Das erhaltene Schleifmaterial unterscheidet sich nicht von dem in Beispiel 4 beschriebenen, jedoch konnten
r> gegenüber Beispiel 4 400 kg Salz eingespart werden.
Aus diesen Ergebnissen ist ersichtlich, daß man durch das erfindungsgemäße Verfahren Korundschleifmittel
mit außergewöhnlicher Kornzähigkeit und damit erhöhter Schleifleistung erhält.
Die weiteren Beispiele dienen dazu, die Vorteile von
erfindungsgemäßen Schleifmaterialien an Hand ι on Versuchsergebnissen näher aufzuzeigen, wobei die
Beispiele la und 2a die herkömmliche Herstellung von Schleifmaterialien betreffen.
Beispiel la
500 kg Oxidgemisch, bestehend aus 58,25% Al2O3,
41,0% ZrO2, 0,04% SiO2, 0,35% TiO2, 0.18% CaO und
0,13% MgO, Rest andere Oxide, wurden im Lichtbogen-
Vi ofen geschmolzen und die Oxidschmelze durch Guß auf
ein Bett von kalten Stücken des gleichen Materials gegossen. Der Durchmesser der vorliegenden Stücke
lag durchschnittlich zwischen 5 und 20 mm. Nach dem Erkalten und grober Zerkleinerung des mit erstarrtem
Schleifmittel durchsetzten Stückgutes wurde ein Teil davon für weitere Güsse abgesondert und der Rest
mittels in der Industrie üblichen Prall- und Walzenmühlen vermählen und die Kornfraktionen 20. 25 abgesiebt
(FEP Α-Norm) (Schleifmittel »A«).
ω Die Kornzähigkeit wurde wie im Beispiel 4 beschrieben bestimmt
Die Ergebnisse sind in Tabelle 4 enthalten. Um Aufklärung über die MikroStruktur zu erhalten, wurde
das nach Beispiel la hergestellte Schleifmittel mittels eines Raster-Elektronenmikroskops untersucht Dabei
konnte festgestellt werden, daß die im Eutektikum vorliegenden stäbchenförmigen ZKVKristallite einen
mittleren Durchmesser von 50 bis 200 nm. größtenteils
zwischen 80 und 150nm aufwiesen. Ein nur sehr
geringer unwesentlicher Anteil der Stäbchen hatte einen Durchmesser von unter 50 nm bzw. über 200 nm.
Beispiel 2a
Eine Schleifmittelschmelze nach Beispiel la wurde in
eine Eisenkokük? mit 3 mm Plattenabständen und
10 mm Plattenstärke gegossen.
Die Ergebnisse des wie im Beispiel la hergestellten und geprüften Schleifkorns sind in der Tabelle 4
enthalten. (Schleifmittel »B«.)
Elektronenmikroskopische Untersuchungen ergaben, daß der mittlere Durchmesser der im Eutektikum
vorliegenden stäbchenförmigen Kristallite zwischen 2C und 200 nm, größtenteils jedoch im Bereich zwischen 50
und 100 nm lag. Beispiel 3a entspricht dem Beispiel 4.
Die Ergebnisse sind in der Tabelle 4 enthalten (Schleifmittel »C«).
Eine Schleifmittelschmelze, wie sie im Beispiel la beschrieben ist, wurde durch Guß in eine Kokille aus
Graphit mit 3 mm Plattenabständen und Plattenstärken von 4 mm gegossen. Zur Verlängerung der Abkühlzeit
ab 1450°C wurde die Kokillenform zusätzlich mit Asbestwolle umgeben.
Die weitere Verarbeitung und Untersuchung erfolgte wie im Beispiel 4. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 4
enthalten (Schleifmittel »D«).
Der mittlere Durchmesser der meist stäbchenförmigen ZrO2-Kristallite lag im erfindungsgemäßen, nach
Beispiel 4a hergestellten Produkt zwischen 200 und 500 nm.
Die im Beispiel la beschriebene Schleifmittelschmelze wurde auf ein Bett von Stücken des gleichen
Materials gegossen. Der durchschnittliche Durchmesser der auf 75O°C vorgewärmten Stücke lag zwischen 5 und
20 mm. Nach dem Abkühlen auf ca. 7500C wurde ein
Teil der Schleifmittelmasse nach grober Zerkleinerung für neue Güsse rückgeführt, der Rest wurde nach
völligem Erkalten in an sich bekannter Weise zu Schleifkorn verarbeitet
Die Untersuchungsergebnisse des wie im Beispiel 4 geprüften Produktes sind in der Tabelle 4 enthalten
(Schleifmittel »E«).
Der mittlere Durchmesser der meist stäbchenförmigen Kristallite im vorliegenden Schleifmaterial lag in
einem relativ großen Bereich zwischen 200 und 800 nm.
500 kg Oxidgemisch, bestehend aus 39,2% ZrO2,
58,8% Al2O3, 0,05% SiO2,1,5% TiO2, 0,2% CaO, 0,15%
MgO und der Rest andere Beimengungen, wurde nach der im Beispiel 4a angegebenen Methode abgekühlt
Nach der Verarbeitung zu Schleifkorn wurde das Produkt wie im Beispiel 4 geprüft Die Ergebnisse sind in
Tabelle 4 enthalten (Schleifmittel »F«),
Elektromikroskopisch wurden ähnliche Gefügedimensionen
wie im Beispiel 4a festgestellt
Schleifmittel | Korn/i | ihigkcil | 30 | auf Sieb | Nr. 35 | Korn- |
% Kornrückstand | 77,5 | l'estig- | ||||
nach Min. | 78,5 | 70 | 90 | keits- index |
||
10 | 86,0 | 67,0 | 58,0 | 1,92 | ||
»A« | 90,5 | 85,0 | 69,5 | 59,0 | 1,98 | |
»B« | 92 | 84,5 | 76,0 | 70,5 | 2,25 | |
..c« | 97,5 | 80,5 | 74,5 | 68,5 | 2,15 | |
»D« | 95 | 73,0 | 65,5 | 2,10 | ||
»E« | 95 | 68,5 | 62,5 | 2,05 | ||
»f·« | 92,5 |
Wie die vorliegenden Beispiele zeigen, ist im erfindungsgemäßen Schleifmaterial eine deutliche Verbesserung
der Schleifleistung, insbesondere der Standzeit, festzustellen. Außerdem ist der Einfluß der
Verunreinigungen auf die Kornzähigkeit aus den Beispielen 4a und 6a erkennbar, wobei durch die
Ausscheidungen der Verunreinigungen an den Korngrenzen die Festigkeit leidet.
r> Die Vorteile von erfindungsgemäßen Schleifmaterialien
auf Basis von A-AI2Oj und ZrO2 in einer Menge von
20 bis 30%, vorzugsweise 23 bis 27% ZrO2 sollen an Hand von Beispielen und Versuchsergebnissen näher
aufgezeigt werden, wobei die Beispiele Ib und 2b die
in herkömmliche Herstellung von Schleifmaterialien betreffen
und zum Vergleich der Eigenschaften von herkömmlichen und erfindungsgemäßen Schleifmitteln
dienen sollen.
Beispiel Ib
In einem elektrischen Lichtbogenofen wurden 500 kg einer Oxidmischung, bestehend aus 73,5% AI2Oj, 24,8%
ZrO2, 0,4% TiO2, 0,03% SiO2, Rest andere Oxide,
geschmolzen. Die Schleifmittelschmelze wurde darauf w auf ein Bett von kalten Stücken desselben Materials,
welche in einer durchschnittlichen Größe von 5 - 20 mm vorlagen, gegossen. Nach dem Erkalten des Stuck- und
Schmelzgutes wurde nach der groben Vorzerkleinerung ein Teil des Stückgutes für neue Güsse absortiert und
■r, der Rest mit den in der Industrie üblichen Prall- und
Walzenmühlen zu Schleifkorn nach der FEPA-Norm.
Die Schleifmittel wurden wie im Beispiel 1 angeführt geprüft.
Das Ergebnis des Kornzähigkeitsiests ist in der Tabelle 5 enthalten.
Um eine Aussage über die Größe der Gefügebestandteile machen zu können, wurde das Schleifmaterial
mittels eines Rasterelektronenmikroskops untersucht. Im besonderen wurde der mittlere Durchmesser der
meist stäbchenförmigen ZrO2-Kristallite in der eutektischen
Phase des Gefüges bestimmt und festgestellt, daß diese im Bereich von 100 — 600 nm, vornehmlich jedoch
im Bereich von 100-300 nm liegt Die Größe der primär ausgeschiedenen ix-AhOs-Kristallite lag im
vorliegenden Beispiel zwischen 1 und 50 μίτι.
Ein geschmolzenes Oxidgemisch, wie es im Beispiel Ib beschrieben ist wurde durch Guß in eine Eisenkokille
mit 3 mm Plattenabständen und 10 mm Plattenstärken gegossen.
Die weitere Verarbeitung und Prüfung erfolgte wie im Beispiel 1. Die Ergebnisse sind in Tabelle 5 enthalten.
Der mittlere Durchmesser der meist stäbchenförmigen ZrO2-Krtstallite in der tuteklischen Phase lag
zwischen 50 und 500 nm, vorzugsweise jedoch zwischen 100 und 200 nm. Die Größe der primär ausgeschiedenen
«-AI2Oj-Kristallite wurden zwischen I "nd 30 μπι
bestimmt.
Beispiel 3b entspricht dem Beispiel 1.
Die Prüfungsergebnisse sind in Tabelle 5 angeführt.
Ein nach Beispiel Ib „oschmolzcnes Oxidgemisch
wurde durch Gießen in eine Kokille aus 4,J mm starken Graphitplatten gegossen, wobei der Abstand der
Platten «On?inander 3 mm und die Plattenstärkc 4 mm
betrug. Zur Verlängerung der Abkühlzeit ab 1450 C wurde die Kokillenform mit Asbestwolle umgeben.
Das erhaltene Schleifmaterial wurde, wie im Beispiel Io beschrieben, auf seine Kornzähigkeit geprüft. Die
Ergebnisse sind in der Tabelle 5 enthalten.
Der mittlere Durchmesser der im Eutektikum vorliegenden ZrOrKristallite liegt zwischen 200 und
800 nm, vorzugsweise jedoch zwischen 400 und 600 nm. Die primär ausgeschiedenen .*-AljOj-Kristallite hatten
eine Größe von I —40 μιτι.
Beispiel 5b
Ein Oxidgemisch, wie es im Beispiel Ib beschrieben ist, wurde geschmolzen und au ein Bett von Stücken des
gleichen Materials, welche vorher auf eine Temperatur von ca. 7OO-75O°C vorgewärmt wurden, gegossen. Die
Größe der Stücke lag zwischen 0,5 und 20 nm. Nach Abkühlen des erhaltenen Stückes und Schmelzgutes auf
eine Temperatur von 700 — 800" C wurde eine grobe Zerkleinerung vorgenommen und ein Teil davon zum
Abkühlen neuer Güsse absortiert.
Die weitere Verarbeitung des restlichen Materials und Prüfung desselben erfolgte wie im Beispiel Ib. Die
Ergebnisse sind in derTabelle 5 enthalten.
Die elektronenmikroskopische Untersuchung ergab eine ZKVKristallitengröße zwischen 500 bis llOOnm.
vorzugsweise zwischen 600 bis 800 nm. Die Größe der primär ausgeschiedenen <x-Al;O3-Kristallite lag zwischen
1 und 50 μιτι.
Ein Oxidgemisch, bestehend aus 23,6% ZrO2. 73.8%'
Al2Os. 1,5 TiO2. 0.08% SiO2. 0.2% CaO. 0.15% MgO.
·> Rest andere Oxide, wurde geschmolzen und wie im
Beispiel 4b beschrieben, abgekühlt.
Die Ergebnisse des nach Beispiel Ib geprüften Schleifmittels sind in Tabelle 5 enthalten.
Die Bestimmung der Kristallitengröße ergab ähnlichi
ίο Werte wie im Beispiel 4b angegeben.
1 b | Schlinge wicht | Korn/iihigkcil | |
in g/ccm | |||
Schleifmittel | 2b | 2,22 | 21.540 |
nach Beispiel | |||
.'it Schleifmittel | }b | 2.25 | 22.7(K) |
nach Beispiel | |||
Schleifmittel | 4b | 2,28 | 27.300 |
nach Beispiel | |||
,. Schleifmittel | 5 h | 2.25 | 25.400 |
nacii Beispiel | |||
Schleifmittel | (i b | 2.24 | 2(i.l00 |
nach Beispiel | |||
Schleifmittel | 2.25 | 24.200 | |
·" nach Beispiel | |||
Nach den vorliegenden Ergebnissen wird eine deutliche Zunahme der Kornzähigkeit, womit eine
Erhöhung der Standfestigkeit im Einsat/ verbunden ist. durch das weitgehende Fehlen von Spannungen und
Spannungsrissen erreicht. Verunreinigungen, sofern sie nicht in das Kristallgitter eingebaut werden, scheiden
sich an den Korngrenzen ab und beeinflussen, wie im Beispiel 6b ersichtlich, negativ die Kornzähigkeit.
Die obigen nach der vorstehend beschriebenen Methode erhaltenen Kornzähigkeitswerte gelten mit
Bezug auf Schleifmittel Ib bis 6b annähernd auch bei geändertem, jedoch im Bereich von 20 ..is 30%
liegenden ZrOrGehalt.
Claims (3)
1. Schleifmateria! auf Basis von A-Al2O3 und ZrO2
und gegebenenfalls Begleitstoffen oder Zusätzen, bestehend aus Chrom, Eisen, Silicium, Titan,
Vanadin, Calcium, Magnesium und/oder Seltene Erden, in Form von Oxiden, Carbiden, Carbonitriden
und Nitriden in einer Menge bis höchstens 5%, vorzugsweise höchstens 2%, insbesondere zur
Verwendung für das Präzisions- und Halbpräzisionsschleifen, dadurch gekennzeichnet, daß es
weitgehend spannungs- und spannungsrißfrei als auch feinkristallin ist, wobei der mittlere Durchmesser der im Eutektikum vorliegenden ZrOrStäbchen
im Bereich von 200 nm bis 1000 am, vorzugsweise im
Bereich von 300 bis 600 nm liegt und mindestens 90% des «-AWrZrOrGemisches, vorzugsweise
mindestens 95% in der eutektischen Phase vorliegen.
2. Schleifmaterial auf Basis von (X-ÄI2O3 und ZrO2
in einer Menge von 20 bis 30%, vorzugsweise 23 bis 27% ZrO2 und weiteren Begleitstoffen, bestehend
aus Chrom, Eisen, Silicium, Titan, Vanadin, Calcium,
Magnesium und/oder Seltene Erden, in Form von Metallen, Oxiden, Carbiden, Carbonitriden und
Nitriden bis zu einem Gehalt von max. 5%, vorzugsweise weniger als 2%, dadurch gekennzeichnet, daß es weitgehend spannungs- und spannungsrißfrei als auch feinkristallin ist, wobei die im
eutektischen Anteil ausgeschiedenen stäbchenförmigen ZrOylCristallite einen mittleren Durchmesser
von 100 bis 1300 nm, vorzugsweise von 400 bis 800 nm, aufweisen und der Hauptanteil, das sind
mehr als 80% der a-AWj-Kristallite eine Größe
vonl bis 50 um hat
3. Verfahren zur Herstellung von Schleifmaterialien auf der Basis von Aluminiumoxid und Zirkonoxid nach Anspruch 1 und/oder 2, durch Schmelzen
der Oxide und rasches Abkühlen der Schmelze, dadurch gekennzeichnet, daß die Oxidschmelze
abgekühlt wird, indem sie in ein in geschmolzenem
Zustand vorliegendes Salz oder Salzgemisch eingegossen wird, wobei die Abkühlung bis auf eine
mindestens etwa 50° C, höchstens 3500C, vorzugsweise 100-250°C unter dem Erstarrungspunkt bzw.
der unteren Grenze der Erstarrungsbereiche der Schmelze gelegene Temperatur vor sich gehen
gelassen wird, wonach nach Erstarren der Schmelze das Salz oder Salzgemisch abgetrennt und das oder
die erstarrten Oxide in an sich bekannter Weise zu Schleifkorn verarbeitet werden.
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