DE2517080C3 - Erhitzungssystem mit einem Wärmespeicher - Google Patents
Erhitzungssystem mit einem WärmespeicherInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Erhitzungssystem für die Wärmezufuhr an einen Wärmeverbraucher, mit einem
geschlossenen Raum, in dem ein oder mehrere geschlossene Behälter angeordnet sind, die ein mit Hilfe
mindestens einer primären Wärmequelle erhit/bares wärmespeicherndes Material enthalten, das als sekundäre
Wärmequelle über eine oder mehrere wärmedurchlässige Behälterwände mit einem im geschlossenen
Raum befindlichen Wärmetransportmedium Wärme austauschen kann, oias durch einen Verdampfungskondensationskreislauf
Wärme von den den Behältern auf den Wärmeverbraucher überträgt.
Erhitzungssystem der angedeuteten Art sind aus der offengelegten DE-OS 20 50 198 und der DE-OS
22 49 741 bekannt.
Das wärmespeichernde Material kann ein Stoff sein, der in jedem Betriebszustand in der festen Phase bleibt
(z. B. AI2Oj; BeO; TiO; MgO2; SiO2), so daß nur fühlbare
Wärme gespeichert wird, oder ein Stoff, bei dem die Wärmespeicherung zum größten Teil durch die
Verwendung des Übergangs von der festen zur flüssigen Phase (Schmelzwärme) erhalten wird. Beispiele letztgenannter
Stoffe sind: LiF; CaF2; SrF2; NaCl und andere
Metallsalze oder ihre Mischungen.
Sind mehrere Behälter für das wärmespeichernde Material vorgesehen, können sie gegenseitig unabhängig
angeordnet oder gegenseitig in Serien oder
Parallelschaltung mit einer oder mehreren gemeinsamen Füll- und/oder Abfiihrleiiungen verbunden sen:.
l);i das Erhitzungssystom in einem großen Tempcia
turbcrt'ich betrieben wird (von
<!cr Raumtemperatur /u Temperaturen über I r>0() f ), tonnen die Behälter nicht
sank? L'efuHi u· τ-,Ι,τ, .A,,.j| ,pH ·1ι:ιτι bei ansteigender
Temperatur wachsenden Volumen des wärmespeichernden Materials gerechnet werden muß.
Die Volumenvergrößerung schmelzender wärmespeichernder Metallsalze liegt, wenn von der Raum- zur
Betriebstemperatur gegangen wird, im allgemeinen in
der Größenordnung von 20 bis 30%.
In der Praxis wird dies meistens durch dnen geeignet
gewählten Füllgrad des Behälters berücksichtigt, obgleich auch andere Lösungen möglich sind, z. B. die
Verwendung eines Überlaufbehälters für flüssiges Metallsalz.
Bei den bekannten Erhitzungssystemen taucht folgendes Problem auf.
Damit der Verdampfungskondensationsvorgang des
Wärmetransportmittels im geschlossenen Raum einen guten Verlauf haben kann, wird dieser Raum normalerweise
evakuiert. Bei Raumtemperatur herrscht dann nahezu ein Vakuum im geschlossenen Raum.
)e nachdem die Betriebstemperatur des Systems ansteigt, wird der Dampfdruck des Wärmetransportmittels
im geschlossenen Raum schnell größer. Dies bedeutet, daß die Behälterwände an der Außenseite
stark wechselnden Drücken ausgesetzt sind, wobei der größte Druck bei der höchsten Betriebstemperatur
auftritt.
In den teilweise gefüllten Behältern herrscht jedoch
meist ein sehr niedriger Druck, weil die Behälter nach dem Anbringen des wärmespeichernden Materials und
vor dem Abschließen meistens auch evakuiert werden, namentlich um zu vermeiden, daß Oxydierung des
wärmespeichernden Materials durch in der Luft vorhandenen Sauerstoff auftritt.
Bei steigender Temperatur des wärmespeichernden Material bleibt der Druck in den Behältern konstant
niedrig. Nicht nur für feste wärmespeichernde Stoffe ist dies der Fall, sondern auch für Stoffe, die beim Erhitzen
die flüssige Phase annehmen. Dies kommt daher, weil die Dampfdrücke der gängiger wärmespeichernden
Metallsalze in flüssiger Form bei den auftretenden Tempcraturpegeln äußerst niedrig sind (unter 1 Torr
( = 1 mm Quecksilbersäule).
Das Ergebnis davon ist, daß die Behälterwände stark wechselnden und großen mechanischen Belastungen
durch den variablen Druckunterschied zwischen einerseits dem variablen Wärmetransportmediumdruck im
geschlossenen Raum und andererseits dem nahezu konstanten, äußerst niedrigen Druck im Behälter
ausgesetzt werden.
Deswegen müssen die Behälterwände dick ausgeführt sein. Sie müssen ja die bei höchsten Betriebstemperaturen
auftretenden größten Druckunterschicdc auffangen. Dicke Behälterwände besitzen jedoch einen großen
Wärmewiderstand und verursachen, daß die Vorrichtung schwer ausgeführt ist.
Es ist die Aufgabe der F.rfindung. ein nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs I Erhitzungssystem so auszubilden, daß die ßchällcrwändc dünner ausgeführt
werden können.
Zur Verwirklichung der gestellten Aufgabe ist das Erhit/.ungssystem nach der Erfindung dadurch gekennzeichnet,
daß in jedem der Behälter gleichfalls verdampfbares Wärmetransportmedium zum wenigstens
ungefährer, Angleichen des Druckes in den Behältern bei jeder auftretenden Temperatur an den
externen Druck im geschlossenen Raum vorhanden is!.
An beiden Seilen der llehällerwände herrscht in
ledern Betriebszustand nahezu die gleiche Temperatur.
Weil le'/t (ileichfalK i-ine Wärmetransporlmediummeii-
ge den Behältern zugeführt worden ist, ist der Dampfdruck an beiden Seiten der Behälterwände bei
jeder Temperatur gleichfalls nahezu gleich. Die Behälterwände können dünne Wände mit niedrigen
Wärmewiderstandswerlen sein, was einerseits das System unschwerer und billiger macht und zum anderen
eine verbesserte Wärmeübertragung zwischen dem wärmespeichernden Material in den Behältern und dem
Wärmetransportmittel außerhalb der Behälter im geschlossenen Raum bewirkt.
Dies ist ohne die Anwendung spezieller Hilfsgeräte (z. B. eine auf den Druck im geschlossenen Raum
ansprechende Druckregelanordnung), erreicht.
Unter Umständen kann es geschehen, daß das dem Behälter zugefügte WärmetraP-sportmedium dazu neigt,
mit dem wärmespeichernden Material eine chemische Reakton einzugehen, wodurch die gute Wirkung des
Systems gestört werden könnte.
Um eine derartige Möglichkeil zu eliminieren, ist eine
vorteilhafte Ausfüh.rungsform des erfindungsgemnßen
Erhitzungssystems dadurch gekennzeich· el, daß in
jedem der Behälter zwischen dem wärmespeichernden Material und dem verdampfbaren Wärmetransportmedium
eine geschmeidige, bewegliche Trennwand vorgesehen ist.
Die Trennwand kann beispielsweise eine Metallfolie sein, beispielsweise vom gleichen Material wie das, aus
dem die Behälterwände hergestellt sind.
Vorteilhaft ist das F.rhitziingssystem an eine Heißgaskolbenmaschine,
wie einen Heißgasmotor und eine Heiügasturbine, mit einem Arbeitsmedium, das in einen
geschlossenen Arbeitsraum einen thermodynamischen Kreislauf ausführt und welchen Arbeitsmedium von
außen her Wärme zugeführt wird, angeschlossen.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand der schematischen und nicht maßstabgerechten Zeichnung
näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 ein Erhit/.ungssystem im Längsschnitt, bei dem
über den wärmespeichernden Material im Behälter etwas Wärmetransportmedium vorhanden ist,
F i g. 2 ein Erhitzungssystem im Längsschnitt, bei dem
das Wärmetransportmedium und das warmespeicherndc Material im Behälter durch eine geschmeidige,
bewegliche Trennwand voneinander getrennt sind, und
Fig. 3 einen Längsschnitt durc.t einen Heißgaskolbenmotor
mit einem Erhitzungssystem, das mit drei Behältern für wärmespnichernde Material ausgerüstet
ist.
In F i g. 1 ist mit der 3ezugsziffer 1 ein geschlossenes
Rohr bezeichnet, das einen geschlossenen Raum 2 begrenzt, in dem ein geschlossener Behälter }
angeordnet ist, der zum größten Teil mit einem wärmespeichernden Material 4, /.. H., mit einer Mischung
aus Metallsalze NaF und MgF2, gefüllt ist.
Wärme kann dieser schmelzbaren Salzmischung mit Hilfe der im vorliegenden Falle sericngeschaltetcn
elektrischen Heizelemente 5 und 6 mit durch die Wand des Rohres I hindurchgeführien elektrischen Zuleitungsdrähtcn
7 und 8 zugeführt werden.
Der Behälter 3 besitzt würmcdurchlässigc Wände in.
ib und ic, über die das wärmespeichernde Material mit einem Wärmetransportmedium 9, z. Ii. Natrium, im
fesi hlossenen Raum 2 Wärme austauschen kann. Die
Innenwände des Rohres I und die Außenseiten der IJchaliiTwände 3;/, 3/>
und 3c sind mit einer Kapillar struktur 10 verkleidet,<;ie /.. B. durch eine oiler mehrere
MiMallga/eschichtcn gebildet wird. Das Rohr 1 isl
weiter mit einer wärmedurchlassigen Wand 11 versehen,
durch die einem nicht dargestellten Wärmeverbraucher Wärme abgegeben werden kann. Das Ronr 1
ist im übrigen in bezug auf die Umgebung mit Hilfe einer wärmeisolierenden Materialschicht 12 wärmeisoliert.
Im Betrieb, wenn das wärmespeichernde Material 4 durch die Erhitzungselemente 5 und 6 als primäre
Wärmequelle »aufgeladen« ist, gibt dieses Material als sekundäre Wärmequelle über die Behälterwände 3a, 3c
und 3c dem Wärmetransportmedium 9 im Raum 2 Wärme ab, welches Medium infolgedessen verdampft
und in der Dampfphase zur wärmedurchlässigen Wand 11 hinströmt, da an der Stelle dieser Wand eine
niedrigere Temperatur und ein niedrigerer Druck herrscht. Der Wärmetransportmediumdampf schlägt
unter Abgabe von Wärme auf der Wand 11 nieder. Das Kondensat wird darauf durch di*; Kapillarstruktur 10
hindurch, unter der Einwirkung von Kapillarkräften unter der Ausnutzung der Oberflächenspannung des
Kondensats, zum Behälter 3 r'>cktransportiert, an welcher Stelle es sich über die kaoillarstruktur auf die
ganze Oberfläche der Wände 3a, 3b und 3c verteilt. Auf diese Weise ist eine vollständige und gleichmäßige
Benetzung der Behälterwände gewährleistet.
Am Anfang des Wärmetransports zur Wand 11, wenn
das wärmespeichernde Material 4 im Behälter 3 und das Wärmetransportmedium 9 im Raum 2 beide ihre
höchste und nahezu gleiche Temperatur haben, ist auch der Dampfdruck im Raum 2 am höchsten. Der
Dampfdruck der Mischung von Metallsalzen im Behälter liegt dabei jedoch immer noch unter 1 Torr.
Um jetzt dafür zu sorgen, daß bei jeder Temperatur die Drücke an beiden Seiten der Behalterwände 3a, 3b und
3c" gleich bzw. nahezu gleich sind, ist dem Behälter 3 gleichfalls eine Menge verdampfbaren Wärmetransportmediums,
das mit der Bezugsziffer 9' bezeichnet ist, hinzugefügt. Dieses Wärmetransportmedium 9' liefert
bei jedem Temperaturniveau des Behälters 3 und des Raumes 2 einen Dampfdruck, der gleich dem bei diesem
Temperaturpegel auftretenden Dampfdruck des Wärr-ietransportmediums
9 ist. Durch den vernachlässigbaren partiellen Dampfdruck des wärmespeichernden Materials 4 bedeutet dies, daß in jedem Betriebszustand
nahezu gleiche Betriebsdrücke an beiden Seiten der Behälterwände 3a, Zb und 3c herrschen. Die erwähnten
Wände werden also konstant niedrig belastet (nur das Gewicht des wärmespeichernden Materials spielt eine
Rolle), so daß die Bchälterwände dünn ausgeführt sind und niedrige Wärmewiderstiinde im Wärmeaustauschverfahren
bilden.
Das Erhitzungbsystem nach F i g. 2 enthält ein Rohr 20 mit wärmedurchlässiger Wand 21 und wärmeisolierender
Schicht 22. Im Rohr 20 ist ein Behälter 23 mit wärmedurchlässigen Wänden 23a, 23b und 23c angeordnet,
die mit Hilfe einer Kapillarstniktur 2Λ mit
Rohrwand 21 in Verbindung stehen. Der Raum 25 im Rohr 20 enthält wieder eine Menge verdampfbaren
Wärmetransportmediums 26, in diesem Falle Kalzium. Im Behälter 23 befindet sich als primäre Wärmequelle
Frhit/ungselement 27. das in wärmespeicherndem
Material 28, in diesem Falle NaF-", angeordnet ist, das von einer Menge verdampfbaren Kalzium·; 2·) durch eine
dünne Metallwand 30 getrennt ist, die an ihrem Umfang an der Innenwand des Behälters 23 befestigt, jedoch
derart geschmeidig ausgeführt ist, daß dem Schrumpfen und Ausdehnen des NaF vollständig gefolgt werden
kann und auf diese Weise herrscht an beiden Seiten der Trennwand 30 immer der gleiche Druck. Die Trennwand
sorgt dafür, daß das Kalzium nicht mit dem
Nalriiimfluorid unter Bildung von Kiil/.iiimfluorid und
freiem Natrium reagiert.
Die Wirkungsweise des Systems ist gleich der. wie
beschrieben für I·' i g. 1.
Fig.-) /cig! eine Kombination eines MciUgiismotors
und eines Erhitzungssystems.
Rohr 40 begrenzt einen geschlossenen Kaum 41, in
dem einerseits drei Behälter 42, 43 und 44 und /um anderen die Hrhitzerrohre 45 eines HciUgasmolors 4β
angeordnet sind.
Die Wände des Rohres 40 sind an der Innenseite und die wärmcdurchlässigcn Wände der Behaltet 42, 4 J und
44 an der Außenseite mit Kapillarstruktur 47 verkleidet. In den Behältern befindet sich wärmespeichernde'.
Material 48, und darüber etwas verdampfbares Wärmetransportmcdium
49, das der gleichen Art wie das Wärmetransportmedium ist, das sich im Raum 41
befindet (nicht dargestellt).
Die Behälter 42, 43 und 44 stehen miteinander in offener Verbindung und sind an eine gemeinsame l'üll-
und Abpumplcilung 50 angeschlossen, die mit Hilfe eines Hahnes 51 abgeschlossen ist. Als primäri
Wärmequelle arbeitet ein elektrisches lirhilziingssv
stern 52. das sowohl direkt als auch über Verdampfung von Waiinetransportmediiim im Raum 41 dem wärme
speichernden Material 48 Wärme zuführt. Cjibt diese'
Material über die wärmedurchlässigen Bchälterwäiuk
dem Wärnietransportmedium im Raum 41 Wärme ab
so verdampft dieses Medium, fließt zu den Ixhit/erroh
ren 45 und schlägt darauf nieder unter Abgabe vot Wärme durch die Krhilzerrohrwände und durch ehest
Rohre strömendes Arbeitsmedium im Motor (/ I! Helium oder Wasserstoff). Das an den l-xhiizerrohrei
gebildete Kondensat wird übe die Kapillarstriiktur 4i
/Ii den Behältern 42, 4} und 44 zurückgeführt, um ;li>r
erneut zu verdampfen.
Das Wäimetransportmedium 49 in den Behältern 42
4} und 44 sorgt wiederum dafür, dal! bei icdei
Betriebstemperatur der Druckpegel in den Hehällen
wenigstens nahe/u gleich dem Druckpegel im Raum 41 ist.
Hierzu I Watt Zeichnungen
Claims (3)
1. Erhitzungssystem für die Wärmezufuhr an einen Wärmeverbraucher, mit einem geschlossenen Raum,
in dem ein oder mehrere geschlossene Behälter angeordnet sind, die ein mit Hilfe mindestens einer
primären Wärmequelle erhitzbares wärmespeicherndes Material enthalten, das als sekundäre
Wärmequelle über eine oder mehrere wärmedurchlässige Behälterwände mit einem im geschlossenen
Raum befindlichen Wärmetransportmedium Wärme austauschen kann, das durch einen Verdampfungskondensationskreislauf
Wärme von den Behältern auf den Wärmeverbraucher überträgt, dadurch
gekennzeichnet, daß in jedem der Behälter gleichfalls verdampfbares Wärmetransportmedium
zum wenigstens ungefähren Angleichen des Druckes in den Behältern bei jeder auftretenden Temperatur
an den «Sternen Druck im geschlossenen Raum, vorhanden ist.
2. Erhitzungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in jedem der Behälter zwischen
dem wärmespeichernden Material und dem verdampfbaren Wärmetransportmedium eine geschmeidige,
bewegliche Trennwand vorhanden ist.
3. Erhitzungssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es an eine an sich
bekannte Heißgaskolbeninaschine mit einem Arbeitsmedium
in einem geschlossenen Arbeitsraum, detn von ,vißen her Wärme zugeführt werden kann,
angeschlossen ist.
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