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Verfahren und Vorrichtung zur Wärmeübertragung, insbesondere bei einem
Absorptionskälteapparat Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Wärmeübertragung, z. B. eine Verdampfungs- und Kondensationsanlage, bei der
die Wärmeübertragung durch besondere Organe geregelt werden kann. Es sind bereits
verschiedene Vorrichtungen bekannt, die zur Übertragung von Wärme aus einer Wärmequelle
auf einen zu beheizenden Gegenstand durch Verdampfen und Kondensation oder durch
Umlauf einer Flüssigkeit dienen. Es sind ferner Übertragungsanlagen mit Vorrichtungen
bekannt, die zur Regelung der inneren Wärmeübertragungsfähigkeit der Anlage auf
den Wärmeverbraucher bzw. zur Begrenzung der maximal übertragbaren Wärme dienen.
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Bei den bekannten Regelvorrichtungen für die Wärmeübertragung derartiger
Systeme hat man bereits vorgeschlagen, einerseits die Füllmengen, andererseits .das
Gasvolumen des Systems von außen zu regeln, was durch ein elastisches Element, wie
z. B. eine Membran, einen Balg o. dgl., erreicht wurde. Man hat ferner vorgeschlagen,
in Kälteanlag n eine regelbare Wärmeübertragung zu schaffen durch, die Ausdehnung
bzw. Zusammenziehung elastischer Bälge, deren Volumenveränderung ein Verdampfungs-
und Kondensationssystem entsprechend wirksam bzw. unwirksam macht. In diesen Fällen
-ist das elastische Organ, z. B. der Balg, der gleichen Temperatur bzw. dem gleichen
Druck ausgesetzt wie das Übertragungssystein selbst: Handelt es sich um Wärmeübertragu.ngssysteme,
bei denen Wärme niederer Temperatur, beispielsweise unter 1o°, übertragen werden
soll, so werden derartige Anlagen mit elastischen Organen gut arbeiten. Soll jedoch
Wärme bei Temperaturen über roo° übertragen werden, ist es unerwünscht, das elastische
Organ: den hohen Temperaturen bzw. den hohen Drücken auszusetzen. Es ist endlich
vorgeschlagen worden, in Übertragungssystemen für Wärme höherer Temperatur kippbare,
unelastische Behälter vorzusehen, deren Neigung durch eine Thermostatvorrichtung
gesteuert wird, wobei die jeweilige Neigung des Behälters dem Übertragungssystem
Arbeitsmittel zuführt oder ihm entzieht. Derartige Anlagen müssen bewegliche Anschlüsse
zwischen den kippbaren Behältern und dem Übertragungssystem vorsehen, die auch bei
Verwendung hoher Temperaturen und demzufolge hoher Drücke unerwünscht sind. Denn
die Verwendung elastischer Elemente, sowohl Membrane wie Bälge und elastische Leitungen
in einem geschlossenen, im Betrieb heißen und unter Überdruck stehenden System,
stellt sehr große
Anforderungen an das Material und an die Genauigkeit
des Herstellungsverfahrens. Die mit derartigen Regelvorrichtungen versehenen Anlagen
waren daher verwickelt und teuer. Insbesondere wenn .größere Wärmemengen bei verhältnismäßig
hoher Temperatur (über ioo°) zu übertragen waren, vergrößerten sich die Schwierigkeiten,
da die elastischen Elemente bei hoher Temperatur und demzufolge auch hohem Innendruck
nur schwer auf feine Impulse reagieren konnten. Diese Nachteile versucht die vorliegende
Erfindung zu beseitigen.
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Es ist ferner zu beachten, daß ein selbst bei Verwendung von hohem
Betriebsdruck widerstandsfähiger Bäustoff oder eine druckfeste Fuge ihre Betriebssicherheit
bei steigender Temperatur verhältnismäßig schnell einbüßen und daß gerade die Stoffe,
welche bei gewöhnlicher Temperatur große mechanische Festigkeit besitzen, schon
bei Temperaturen oberhalb ioo° häufig eine gefährliche Senkung dieser Eigenschaften
erleiden.
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Die Erfindung hat zum Gegenstande, Mittel zu schaffen, durch welche
die Regelung der Wärmeübertragung eines geschlossenen Wärmeübertragungssysterns
auf einfache Weise sowohl thermostatisch als auch willkürlich erfolgen kann, ohne
die Betriebssicherheit durch die Regelvorrichtungen zu verschlechtern oder den Bau
des Systems zu komplizieren. Nach der Erfindung wird dies im wesentlichen dadurch
erreicht, daß das zur Änderung der inneren Wärmeübertragungsfähigkeit dienende Regelorgan
während des Betriebes vermöge seiner Ausbildung oder Anordnung auf einer niedrigeren
Temperatur und/oder einem niedrigeren Druck gehalten wird als die zur Wärmeüberführung
dienenden Teile des Übertragungssystems. Durch diese Maßnahmen ist es nämlich möglich,
die Regelorgane stets vor dem hohen Druck und oder der hohen Temperatur des eigentlichen
Übertragungssystems zu schützen und somit die Beanspruchung seines Materials wesentlich
herabzusetzen. Auf diese Weise wird es möglich, die Regelung der Wärmeübertragung
eines geschlossenen Übertragungssystems ebenso leicht und einfach zu gestalten wie
z. B. die Regelung einer Gasflamme oder einer elektrischen Wärmequelle. Ein Übertragungssystem
mit einer derartigen Regelung kann für die verschiedensten Zwecke benutzt werden,
z. B. zur Verwertung .der Abwärme oder Überschußwärme eines Verbrennungsmotors,
eines Dauerbrandherdes oder einer anderen wärmeliefernden Hauptanlage. Außer der
Abwärme läßt sich mit dieser Vorrichtung auch die Wärme anderer, schwer regelbarer
Wärmequellen regeln, wie z. B. Ölflammen, insbesondere Flammen dochtloser #Öl.brenner.
Durch die Erfindung ist es ferner möglich geworden, eine kontinuierlich wärmeerzeugende
Energiequelle für den Betrieb auch intermittent zu beheizender Apparate, ;z. B.
intermittent arbeitender Kälteapparate, zu benutzen.
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Die Zeichnung zeigt schematisch in Abb. i bis 3 drei verschiedene
Ausführungsbeiispieh: nach der Erfindung, die Vorrichtungen zur Übertragung von
Wärme auf den Kocher eines Absorptionskälteapparates darstellen und mit Vorrichtungen
zur Regelung der Wärmeübertragung zusammenwirken.
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In Abb. i ist mit io der Kocher eines üblichen kontinuierlich und
mit druckausgleichendem Gas arbeitenden Kälteapparates, mit ii dessen übliche Pumpschlinge
für den Flüssigkeitsumlauf und mit 12 der Heizkörper des Kochers bezeichnet. Der
Heizkörper 12 ist durch eine Leitung 13, die nach unten führt, mit dem Kocher
15 des geschlossenen Übertragungssystems verbunden. Dieser Kocher ist in Form eines
Mantels rings um eine Prirnärwärmequelle 16 angeordnet, die aus einer Abgasleitung
eines Verbrennungsmotors, Dauerbrandofens o. dgl. bestehen kann. Die Leitung 13
ist zuerst ein kurzes Stück abwärts, dann ein längeres Stück schräg nach unten geführt,
geht dann ein kurzes Stück im wesentlichen horizontal und ist endlich wieder abwärts
geführt. Im horizontalen Teil der Leitung 13 ist eine Kammer 14 vorgesehen, die
durch eine in ihren Boden mündende Leitung 17 mit der Regelvorrichtung i8 des Cbertragungssystems
verbunden ist. Die Regelvorrichtung 18 besteht aus zwei Bälgen im, 2o aus Metall,
die durch je eine Wand 2i, 22 voneinander getrennt sind, wobei aber die Wände 2i,
22 dicht aneinanderliegen. Der Balg i9 ist mit der Kammer 14 durch eine Leitung
17 verbunden und ist wie auch die erwähnte Leitung mit einer verdampfbaren Flüssigkeit
bis: zu dem in der Kammer 14 liegenden Flüssigkeitsspiegel gefüllt. Der untere Balg
2o steht durch eine Leitung 23 in Verbindung mit einem Fühlkörper 24 an sich bekannter
Art, so daß er mit der Leitung 23 und dem, Fühlkörper 24 ein geschlossenes, an sich
bekanntes Dampf und/oder Flüssigkeit enthaltendes Thermostatsystem bildet. Der Fühlkörper
24 ist beispielsweise im Kühlraum des Kühlschrankes angeordnet.
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Die im Balg 19, Leitung 17 und Kammer 14 enthaltene
Flüssigkeit soll für die Wärmeübertragung aus dem Kocher 15 des Übertragungssystems
an den Kocherheizkörper 12 des Kälteapparates dienen. Diese Flüssigkeit muß mit
Rücksicht sowohl auf das erwünschte Temperaturgebiet als auf die zu übertragende
Wärmemenge gewählt werden. Die Kondensationstemperatur der Flüssigkeit, d. h. diejenige
Temperatur, die im Heizkörper 12 zustande
kommt, ist von der Menge
der wärmeübertragenden Flüssigkeit außerordentlich abhängig, und zwar ist sie praktisch
im wesentlichen von der Dichte des im System vorhandenen Dampfes des betreffenden
Füllstoffes bestimmt. Wenn daher bei einer bestimmten Temperatur im Kocher 15 alle
in ihm enthaltene Flüssigkeit verdampft ist, hat die Dichte des Dampfes im System
ihren jeweiligen Höchstwert. Dadurch ist dann auch der Höchstwert der Temperatur
im Heizkörper 12 bestimmt. Um nun diese Temperatur regeln zu können, ist erfindungsgemäß
eine dem Wärmeübertragungsvorgang beliebig zuführbare bzw. entziehbare Flüssigkeitsmenge
vorgesehen, die je nach Bedarf dem Übertragungsvorgang zugeführt bzw. ihm wieder
entzogen werden kann. Da .die Flüssigkeit in der Leitung 17 und im Balg ig praktisch
außerhalb des Dampfstromes vom Kocher 15 nach dem Heizkörper 12 liegt, behält diese
Flüssigkeit, insbesondere der Teil im Balg ig, eine wesentlich niedrigere Temperatur
als z. B. die Kammer 1q.. Das Niedrighalten der Temperatur der Regelvorrichtung
18 kann noch dadurch verbessert werden, daß die Leitung 17 aus einem Wärme schlecht
leitenden Metall hergestellt wird, wie z. B. Neusilber oder anderen schlecht leitenden
Legierungen an sich bekannter Art. Die Regelvorrichtung 18 und die Leitung 17 können
auch mit Kühlrippen o. dgl. versehen werden.
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Es sei angenommen, daß im Heizkörper 12 eine Temperatur von 20o° erwünscht
ist und daß die Temperatur der Heizquelle 16 wesentlich höher ist. Um nun zu verhindern,
daß die zu hohe Temperatur der Wärmequelle 16 auf den Heizkörper übertragen wird,
muß man die Dichte des Dampfes im Übertragungssystem auf einer ganz bestimmten Höhe
halten bzw. sie nur bis zu einem bestimmten Höchstwert steigen lassen. Dies wird
erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Regelvorrichtung 18 derart eingestellt
wird, daß die dem Umlauf entzogene Flüssigkeitsmenge stets so groß bleibt, .daß,
auch wenn alle außerhalb des Balges ig, der Leitung 17 und der Kammer 14 vorhandene
Flüssigkeit verdampft, die Dichte des Dampfes nicht den Betrag der am Heizkörper
12 erwünschten Temperatur übersteigen kann. Es ist hierbei zu bemerken, daß eine
Verdampfung von Flüssigkeit vom Flüssigkeitsspiegel der Kammer 14 nicht ausgeschlossen
ist. Diese Erscheinung hat aber für den praktischen Vorgang keine Bedeutung, weil
im Beharrungszustand des Systems ebensoviel Flüssigkeit, wie von dem Spiegel der
Kammer 1.4 verdampft, ihm als Kondensat aus dem Heizkörper 12 wieder zuläuft. Es
sei nun angenommen, daß statt 2oo° eine Temperatur von 25o° im Heizkörper r2 erwünscht
ist. Um dies zu erreichen, wird einfach der Balg ig nach oben gepreßt, z. B. durch
eine Drehtrommel oder sonstige Einstellvorrichtung am Balg, die zur Entlastung der
Figur nicht gezeigt ist, weil sie für die in der Abbildung dargestellte Ausführung
der Thermostatanordnung üblich ist. Dadurch wird eine bestimmte Flüssigkeitsmenge
von der Kammer 14 durch die Leitung 13 in den Kocher 15 zum Überlaufen gebracht,
so daß sich die an der Wärmeübertragung teilnehmende Flüssigkeitsmenge um diesen
Betrag vermehrt. Dadurch kann, vorausgesetzt, daß die Wärmezufuhr zum Kocher 15
genügt, die Dichte des Dampfes und daher die Temperatur des Heizkörpers 12 steigen.
Wird dann wieder eine niedrigere Temperatur im Heizkörper 12 erwünscht, so wird
der Balg ig einfach durch die erwähnte Drehtrommel verlängert, so daß sich der Rauminhalt
vom Überlauf der Kammer 14 bis zum Boden des Balges ig vergrößert. Dadurch sinkt
zunächst der Spiegel in der Kammer 14 um einen entsprechenden Betrag, bis er durch
vom Heizkörper 12 kommende, dort kondensierte Flüssigkeit wieder aufgefüllt wird.
Eine entsprechende Flüssigkeitsmenge wird somit dem Umlauf entzogen. Für eine selbsttätige
Veränderung der Spiegelhöhe in der Kammer 14 benutzt man das in der Abbildung dargestellte
Thermostatsystem 2o, 23, 2q., indem man den Fühlkörper 24. in wärmeleitende Verbindung
mit demjenigen Gegenstand bringt, dessen Temperatur geregelt werden soll. So kann
der Fühlkörper z. B. mit dem Verdampfer eines von dem Kälteapparat betriebenen Kühlschrankes
wärmeleitend verbunden sein. Wenn sich der Inhalt des erwähnten Thermostatsystems
infolge Temperatursteigerung des Verdampfers ausdehnt, verlängert sich der Balg
2o, so daß die Platte 22 gegen die Platte 21 des Balges ig stößt und ihn zusammendrückt.
Hierzu muß der Druck im System 15, 1.4, 12 überwunden werden. Durch entsprechende
Ausbildung der Regelvorrichtung 18, z. B. durch eine an sich bekannte Federanordnung
am Balg 18, läßt sich der erwähnte Druck mehr oder weniger kompensieren. Will man
den Fühlkörper mit der Heizpatrone 12 verbinden, so werden die Bälge ig und 2o beispielsweise
ineinandergesetzt und arbeiten in bekannter Weise gegen eine Feder.
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Die Übertragungsvorrichtung gemäß Abb. 2 unterscheidet sich von der
der Abb. i im wesentlichen dadurch, daß ihre Regelvorrichtung nicht dem inneren
Druck ihres eigentlichen (primären) Wärmeübertragungssystems ausgesetzt ist. Außerdem
kann gleichzeitig die Temperatur der Regelvorrichtung wesentlich
niedriger
als die des Primärsystems gehalten werden. Die Bezugszeichen der Abb. 2 entsprechendenenderAbb.i.
DeralsSpirale3o ausgebildete Kocher der Abb. 2 ist mit zwei Leitungen verbunden,
einer Ablaufleitung 31 für den Dämpf und einer Zulaufleitung 32 für das Kondensat,
die beide mit dem Heizkörper 12 verbunden sind. Die Ablaufleitung 3i ist durch den
Kocher 33 eines ebenfalls geschlossenen sekundären Wärmeübertragungssystems geführt.
Das Sekundärsystem ist ebenfalls mit einer Zulaufleitung 34 und einer Ablaufleitung
37 versehen, die seinen Kocher 33 mit dem luftgekühlten Kondensator 36 verbinden.
Die Wärmeabgabe des Kondensators 36 ist durch Kühlrippen 35 erleichtert. Die Abfuhrleitung
37, die Kondensat aus dem Kondensator 36 nach dem Kocher 33 des Sekundärsystems
zurückführt, ist mit einem Flüssigkeitsverschluß 38 versehen, der in einer Regelvorrichtung
39 mündet. DieRegelvorrichtung htung 39 enthält eine Membran 42, die schwach nach
oben gewölbt ist, um nach oben federn zu können, und die über den Mündungen der
in einer Grundplatte 44 mündenden Leitungen 38 und 43 liegt. Die Membran 42 drückt
gegen die Grundplatte eines Balges 40. Das Ganze ist in einem Gehäuse 45 eingeschlossen.
Der Balg 40 ist durch eine Leitung 41 mit einem nicht gezeigten Fühlkörper verbunden
und entspricht somit dem Thermostatsystem 20, 23,-a4 der Abb. i. Die Membran 42
kann auch, wenn erforderlich, mit einem besonderen Ventilkörper oder sonstiger Dichtung
versehen sein, so daß, wenn die Membran 42 nach unten gepreßt wird, die Mündung
der nach dem Kocher 33 führenden Leitung 43 dicht geschlossen wird.
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Über die Wirkungsweise des primären Übertragungssystems 30, 31, 12,
32 braucht nichts Besonderes erwähnt zu werden. Es sei nur angenommen, daß die Temperatur
des Heizkörpers 12 etwa 2oo° sein soll und daß der Druck im System bei dieser Temperatur
verhältnismäßig hoch ist, beispielsweise 2o Atm. Um die Regelvorrichtung 39 vor
diesem Druck und dieser Temperatur zu schützqn, wählt man für das sekundäre Übertragungssystem
33, 34, 36, 37 eine Flüssigkeit, die z. B. bei ioo° einen Druck von i bis 2 Atm.
hat. Auch bei Wahl einer anderen Flüssigkeit läßt es sich durch Regelung ihres Umlaufs
oder durch Bestimmung der Füllmengen erreichen, daß Druck und Temperatur im Sekundärsystem
einen bestimmten Betrag nicht überschreiten können. Es sei nun zuerst angenommen,
daß die Temperatur der Primärheizquelle 16 etwa die erwünschte Höhe hat, so daß
die Temperatur des Heizkörpers i2 ungefähr 2oo° ist. Dieser Zustand entspricht etwa
dem Fall, daß, wie von dem Kocher io des Kälteapparates aufgenommen werden soll,
von der Heizquelle 16 dem Kocher 3o des Primärsystems ebensoviel Wärme zugeführt
wird, wenn man von den Verlusten absieht. Bei diesem erwünschten Zustand soll für
das sekundäre Übertragungssystem 33, 34, 36, 37 zunächst angenommen werden, daß
sein Kocher 33 nicht mit Flüssigkeit beschickt wird, d. h. daß er schnell völlig
leerkocht. Dies setzt voraus, daß praktisch alle Flüssigkeit im Sekundärsystem dem
Umlauf entzogen ist, was dadurch erreicht werden kann, daß die Membran 42 der Regelvorrichtung
39 durch den Balg 40 in ihrer unteren Schließstellung gehalten wird. Wenn nämlich
die Mündung des Rohres 43 geschlossen ist, sammelt sich allmählich die-vom Kondensator
36 abfließende Flüssigkeitsmenge im Flüssigkeitsverschluß 38 und steigt zu einer
gewissen Höhe in der Abfuhrleitung 37. Sie kann somit nicht mehr den Kocher 33 erreichen.
Von den kleinen Wärmemengen, die durch Konvektionsströmungen des Dampfes innerhalb
der Leitung 34 bewegt werden, kann in diesem Zusammenhang abgesehen werden. Unter
diesen Bedingungen ist also das sekundäre Übertragungssystem praktisch ohne Wirkung
auf die Vorgänge im primären Übertragungssystem. Nun sei angenommen, daß der Fühlkörper
der Regelvorrichtung 39 am Verdampfer des durch den Kocher io betriebenen Kälteapparates
angeordnet ist. Es soll ferner angenommen werden, daß die Temperatur dieses Verdampfers
unerwünscht sinkt. Dies hat zur Folge, daß sich der Inhalt des Thermostatsystems
40, 41 und des erwähnten Fühlkörpers zusammenzieht, was eine Verkürzung des Balges
4o bewirkt. Dabei hebt sich die Membran 42 durch ihre eigene Federwirkung, so daß
die Mündung des Rohres 43 freigelegt wird. Die in der Leitung 38, 37 aufgebaute
Flüssigkeitssäule gelangt somit durch die Regelvorrichtung 39 in den Kocher 33 des
Sekundärsystems und kommt dort zum Verdampfen. Dies erfolgt unter Entziehung von
Wärme aus dem vom Kocher 3o durch die Leitung 31 nach dem Heizkörper 12 strömenden
Dampf, dessen Temperatur dabei entsprechend sinkt bzw. der dadurch ganz oder teilweise
schon vor dem Erreichen des Heizkörpers i2 kondensiert wird. Dadurch sinkt die Temperatur
des Heizkörpers 12, und die Kälteleistung des Kälteapparates nimmt ab bzw. hört
allmählich ganz auf. Die Vorgänge in dem sekundären Übertragungssystem 33, 34, 36,
37 entsprechen im wesentlichen denen des primären Systems, d. h. die Flüssigkeit
wird vom Kocher 33 abgekocht, durch die Leitung 34 in den Kondensator 36 eingeführt,
wo die Dämpfe kondensieren und durch die Leitungen 37, 38, durch die Regelvorrichtung
45 und die
Leitung 43 wieder nach dem Kocher 33 abfließen.. Infolge
der Unterbrechung der Wärmezufuhr zum Heizkörper 12 -und dadurch zum Kocher
io steigt aber allmählich die Temperatur des vorher zu kalten Verdampfers im Kühlschrank,
was eine Ausdehnung der Flüssigkeit im Thermostatsystem 40, 41 bewirkt. Dadurch
verlängert sich der Balg 4o und schließt somit wieder die Mündung des Rohres 43.
Das aus dem Kondensator 36 zurückfließende Kondensat wird auf diese Weise wieder
unter dem Aufbau einer neuen Flüssigkeitssäule in den Leitungen 38, 37 aufgespeichert.
Dadurch wird der Kocher 33 also allmählich wieder leergekocht, was eine Unterbrechung
der Wärmeabfuhr vom Primärsystem 30, 3 i, 12, 32 bewirkt.
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Die Bemessungen des sekundären Übertragungssystems richten sich naturgemäß
nach den jeweiligen Anforderungen. Soll z. B. ein intermittent arbeitender Absorptionskälteapparat
mit dem Übertragungssystem gemäß der Erfindung beheizt werden, der nur während
-verhältnismäßig kurzer Zeiten beheizt werden soll, und stellt die primäre
Heizquelle 16 beispielsweise das Schornsteinrohr einer ölbetriebenen, dauernd wirkenden
Heizvorrichtung dar, so muß das Übertragungssystem 33, 34, 36, 37 so groß bemessen
sein, daß während der Periode der Nichtbeheizung des Kochers io, d. h. während der
Kälteperiode des intermittenten Kälteapparates, die Gesamtmenge der von der Heizvorrichtung
gelieferten Wärme dem Primärübertragungssy stem 30, 31, 12, 32 entzogen und auf
den Kondensator 36 überführt werden kann. Die dann für die periodische Ein- und
Ausschaltung der Regelvorrichtung 39 erforderlichen Anordnungen und Vorrichtungen,
wie z. B. die Impulsgeber, sind bereits bekannt.
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Die in der Abb. 3 schematisch .dargestellte Vorrichtung zum Betrieb
von Kälteapparaten unterscheidet sich von der der Abb. 2 im wesentlichen nur durch
die Ausbildung der Regelvorrichtung 39. Ferner ist in der Vorrichtung nach Abb.
3 das sekundäre Übertragungssystem 5o, 5 i, 53 mit einer gemeinsamen Zufuhr- und
Abfuhrleitung 5 i versehen, so daß der vom Kocher 5o kommende Dampf an der vom Kondensator
53 zurückfließenden Flüssigkeit vorbeiströmt. Die Bezugszeichen entsprechen im übrigen
denen der Abb. i und 2. Die Regelvorrichtung 39 besteht aus drei Bälgen 55, 56,
57, von denen :der Balg 55 zu dem Thermostatsystem 23, 24 gehört. Um den Thermostaten
von dem Druck im System 50, 51, 53 zu entlasten und zur Ausgleichung der Schwere
ist der Balg 56 mit einer Feder 58 in an sich bekannter Weise verbunden. Der Balg
57 ist durch eine mit dessen Boden verbundene Stange 59 mit der gegen den Balg 55
anliegenden Abdeckplatte 61 des Balges 56 verbunden. Die durch Temperaturschwankungen
am Fühlkörper 24 hervorgerufene Längenveränderung des Balges 55 hat deswegen keine
Volumenänderungen des Balgsystems 56, 57 zur Folge, vielmehr verschieben sich die
beiden Bälge 56 und 57 gemeinsam. Eine Ausdehnung des Fühlkörperinhalts hat somit
nur eine Abwärtsverschiebung des an der Stange 59 befestigten Stempels 6o zur Folge.
Wenn sich aber nur dieser Stempel nach unten bewegt, vergrößert sich der unterhalb
der Austrittsstelle der Leitung 5, liegende Teil des Balginhalts 57, so daß
vom Kondensator 53 in Richtung nach dem Kocher 5o zurückfließendes Kondensat im
Innern des Balges 57 aufgespeichert wird: Die Menge von umlautendem Wärmetransportmittel
im Sekundärsystem 50, 51, 53 verringert sich deswegen entsprechend,
was die gleichen Folgerungen hat, wie für die Aufspeicherung im Behälter 14 der
Abb. i bzw. im Rohr 38 der Abb. 2 beschrieben ist. Der Vorteil der Vorrichtung gemäß
Abb. 3 im Vergleich zu der der Abb. 2 liegt im wesentlichen darin, daß bei Wahl
entsprechender Abmessungen und Füllmengen die für das Schließen des Flüssigkeitsrücklaufs
erforderliche Dichtung 42, 43 (Abb. 2) entbehrt werden kann.
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Das neue Verfahren läßt sich nicht nur für den Betrieb von sowohl
kontinuierlich als auch intermittent arbeitenden Kälteapparaten verwenden, sondern
macht es außerdem möglich, die Temperatur des wärmeabgebenden Teiles (des sekundären
Heizkörpers) eines mit einer schwer regelbaren Wärmequelle betriebenen geschlossenen
Übertragungssystems derart genau zu regeln, daß das System in bezug auf das Anwendungsgebiet
fast gleichwertig mit einer Gasflamme o. dgl. ist. Infolgedessen kann ein derartiger
Heizkörper auch für Apparate verwendet werden, die eine große Genauigkeit in bezug
auf die Temperaturregelung verlangen. Wenn ein System für den intermittenten Betrieb
eines Apparates benutzt werden soll, sind, wie bereits erwähnt, die durch das Sekundärsystem
fortzuführenden Wärmemengen erheblich und in vielen Fällen sogar größer als die,
die im Primärsystem dem zu betreibenden Kälteapparat während dessen Kochperioden
zugeführt werden sollen. Es ist nun aber gemäß weiterer Erfindung möglich, auch
diese durch das Sekundärsystem abzuführenden Wärmemengen zu verwerten, und zwar
insbesondere für den Betrieb von Warmwasserbereitern, Wärmeschränken oder andere
Betriebe, die mit Wärme niedrigerer Temperatur betrieben werden können als die,
die der Kocher eines Kälteapparates verlangt. Es ist nämlich zu bemerken, daß die
mittels des Sekundärsystems
abzuführenden Wärmemengen zwar wesentlich
größer als die vom Primärsystem auf den Kälteapparat übertragenen sein können, sie
sollen aber erfindungsgemäß bei einer niedrigeren Temperatur übertragen werden,
was die Anordnung von beweglichen Teilen im Sekundärsystem ermöglicht.