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Beschreibung zum Patentgesuch betreffend: 'Kochtopf mit elektrischer
Heizung" Die Erfindung betrifft einen mit einer elektrischen Heizung versehenen
Kochtopf. Kochtöpfe dieser Gattung sind bekannt.
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Sie bestehen aus einem metallischen Mantel, meist in Zylinderform,
dessen Inneraum durch einen Zwischenboden unterteilt ist. Der obere, größere Teilabschnitt
des Innenraums nimmt die zu erhitzenden Speisen auf, während im unteren Teilabschnitt
eine gegebenenfalls mehrstufig schaltbare Heizwicklung untergebracht ist, die in
Wärmeaustausch mit den Speisen über den Zwischenboden tritt.
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Diese bekannten Töpfe dienen meist zur Erwärmung von Wasser, etwa
zur Zubereitung von Getränken. Für das Garen von Speisen sind sie wenig geeignet;
der Grund liegt darin, daß die gesamte Heizleistung über den Boden zugeführt wird
(wie übrigens auch beim üblichen Kochen auf einem Elektroherd) und die sich ergebenden
großen Temperaturgradienten im unmittelbaren Bodenbereich eine Tendenz des Topfinhalts
zum Festbacken, Anbrennen oder Verbrennen mit sich bringen. Infolgedessen ist der
Benutzer genötigt, wenn er trotzdem den Topf zum Garen von Speisen benutzen will,
zunächst Fett auf dem Boden zu verteilen. Dies wiederum bringt das Problem mit sich,
den Topf nach der Benutzung mit fettlösenden Mitteln zu reinigen; oft wird es trotzdem
zum Anbrennen von Nahrungsmitteln kommen,
wonach der Topf meist
nicht mehr zu gebrauchen ist, da eine vollständige Reinigung sich als unmöglich
herausstellt. Darüberhinaus ist es unabdingbar, den Kochtopf während des Kochvorgangs
ständig zu überwachen. Um die Aufheizzeit, die ja für den eigentlichen Garvorgang
mehr oder weniger Totzeit darstellt, so weit wie möglich abzukürzen und damit den
Benutzer nur für möglichst kurze Zeit zur Überwachung zu nötigen, sind die Heizleistungen
bei den bekannten elektrisch beheizten Kochtöpfen etwa auf einen Wert von 500 ..
1000 W/Liter Topfvolumen ausgelegt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu beheben.
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Es soll mithin ein mit einer elektrischen Heizung versehener Kochtopf
geschaffen werden, der insbesondere für das fettfreie Garen von Speisen bestimmt
und geeignet ist. Zwar ist es bekannt, Kochgefäße mit einer Beschichtung aus Tetrafluoräthylen
zu versehen, um dem Anbrennen vorzubeugen und das fettfreie Garen zu ermöglichen.
Diese Beschichtungen sind aber auch nur begrenzten Temperaturen gewachsen und werden
bei der Reinigung, sobald kratzende Reinigungsgeräte oder -mittel, wie Scheuersand,
benutzt werden, nach und nach abgetragen. Dieser bekannte Ausweg ist also in seiner
Brauchbarkeit begrenzt.
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Zugleich soll bei dem neuen Kochtopf auch das Problem der ständigen
Überwachung behoben werden. Es soll also möglich sein, die zu garenden Speisen -
vorzugsweise ohne Fett - in den Topf zu geben, diesen in Betrieb zu setzen und dann
über Stunden, im Grenzfall mehr als zwölf Stunden unbeaufsichtigt zu lassen, ohne
daß die Speisen verderben, in ihrem Geschmack leiden oder gar Gefahren durch Überhitzung
heraufbeschworen werden.
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Demgegenüber ist gemäß der Erfindung zur Lösung dieser Aufgabe die
im Patentanspruch 1 zusammengefaßte Kombination von Merkmalen vorgesehen. Ein solcher
Kochtopf nach der Erfindung zeigt ein vom Herkömmlichen durchaus abweichendes Betriebsverhalten:
Das eigentliche Kochgefäß aus glasierter, feuergebrannter Keramik ist ziemlich schlecht
wärmeleitend und infolgedessen erwärmt sich der Topf inhalt nur sehr langsam. Die
pro Volumeneinheit zugeführte Heizleistung ist extrem niedrig. Das bedeutet aber
nicht notwendigerweise, daß die erreichte Endtemperatur etwa zum Garen der Speisen
unzureichend wäre, sondern nur, daß die Garzeit sich gegenüber der bisher als erwünscht
geltenden Minimalzeit erheblich verlängert, etwa auf einen Wert von bis zu acht
Stunden. Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß dadurch der Geschmack und das
Aussehen der Speisen in keiner Weise beeinträchtigt werden; im Gegenteil erhält
man besonders wohlschmeckende Gemüse, Teigwaren und Eintopfgerichte, aber auch Fleisch-
und Fischgerichte.
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Diese ziemlich extreme Verlängerung der Garzeit ermöglicht dem Benutzer
den gezielten Einsatz des erfindungsgemäßen Kochtopfs derart, daß die zuzubereitende
Mahlzeit zu einem bestimmten Zeitpunkt fertig ist. Wenn etwa der Kochtopf morgens
gefüllt und eingeschaltet wird, kann man damit rechnen, daß am Spätnachmittag die
fertige Mahlzeit zur Verfügung steht.
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Es hat sich nun überraschenderweise gezeigt, daß nicht nur die lange
Garzeit die Speisen nicht schädigt, sondern außerdem auch ein sich über Stunden
erstreckendes Weitergaren keine derartigen Folgen hat. Das heißt, der Benutzer muß
nicht etwa nach z. B. acht Stunden den Topf ausschalten, sondern kann auch erst
nach zehn oder zwölf oder gar vierzehn
Stunden essen. Dies ist ein
bemerkenswerter Vorteil gegenüber bekannten Herden mit einer Zeitschaltuhr, wo man
zwar viele Stunden im voraus den Garvorgang einstellen kann, dann aber rechtzeitig
zu der vorgesehenen Zeit auch die Mahlzeit zu sich nehmen muß, die andernfalls erkalten
und zumindest in Geschmack und Aussehen leiden würde. Erstaunlicherweise hat sich
gezeigt, daß bei dem Topf gemäß der Erfindung dieses außergewöhnliche Betriebsverhalten
nicht nur bei "einheitlichen" Speisen gewährleistet ist, sondern auch bei vollständigen
Menus, wobei die einzelnen Bestandteile, gemeinsam in den Topf eingesetzt, keineswegs
sich gegenseitig in ihrem Aroma durchmischen, selbst nicht bei der Verarbeitung
von Fisch.
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Weitere bevorzugte Merkmale der Erfindung sind Gegenstand der beigefügten
Unteransprüche und werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert.
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Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Kochtopf im Teillängsschnitt,
wobei ein Teil der Isolierhülle zwecks Darstellung der Heizwicklungen aufgeschnitten
ist, und Fig. 2 ist ein Längsschnitt ähnlich Fig. 1, jedoch um 900 um die Mittelachse
gedreht.
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Der eigentliche Topf 1 besteht aus Keramikmaterial, das feuergebrannt
ist und auf seiner Innenseite bis über die Oberkante hinaus und außen wieder herunter
bis etwa zum Beginn des Heizmantels 6 mit einer Glasur 2 versehen ist. Die Querschnittsform
des Topfes 1 ist im wesentlich schwach konisch nach außen sich erweiternd, wobei
ein abgerundeter Übergang 3 zu dem ebenen Boden 4 des Topfes vorgesehen ist.
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Nahe dem Außenrand des Topfkörpers ist eine nach außen ragende Flanschstufe
5 vorgesehen, der innen eine Schulter 7 zum Aufsetzen eines Deckels 8 entspricht.
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Mit der Flanschstufe 5 sitzt der Topf 1 auf dem oberen Rand 9 einer
Isolierhülle 10 auf. Die Isolierhülle 10 besteht vorzugsweise aus einem Kunststoffmaterial,
zweckmäßigerweise einem wärmeformbeständigen Thermoplasten, und besitzt seinerseits
eine etwa topfförmige Gestalt, die den Topf 1 im Abstand seitlich und am Boden umschließt.
Bodenseitig weist allerdings die Isolierhülle 10 streifenförmige Öffnungen auf,
die von einer Bodenplatte 11 verschlossen sind; auf diese Weise lassen sich ein
Schalter 12, ein Einbaustecker 13 und die notwendigen Anschlüsse montieren und,
nach Abnahme der Bodenplatte, warten oder reparieren, ohne den Topf 1 aus der Isolierhülle
10 herausnehmen zu müssen.
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Zum Befestigen des Topfes 1 in der Isolierhülle dient ein Spannbügel
14, dessen klammerartige Enden 15 in seitliche Vertiefungen 16 nahe dem Boden 4
des Topfes 1 eingreifen, Zentrisch sitzt am Spannbügel 14 ein sich rechtwinklig
nach unten erstreckender Gewindebolzen 17, der durch eine Öffnung 18 des Bodenteils
der Isolierhülle 10 geführt und mit einer Mutter 19 festgezogen ist. Die Isolierhülle
weist noch seitlich angeformte Griff stücke 20 auf, die das Tragen des Topfes erleichtern.
Im Bodenteil der Isolierhülle und/ oder in der Bodenplatte 11 sind Ablauflöcher
21 für eventuell entstehendes Kondenswasser vorgesehen.
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Für die Beheizung ist um die Außenwand des Topfes 1 in dem Bereich,
der von der Isolierhülle abgedeckt ist, der manschettenartig ausgebildete Heizmantel
6 gelegt und mittels einer, unter Vorspannung durch eine Feder 23 stehenden Haken-ösen-Anordnung
24 festgespannt. Der Heizmantel umfaßt zwei Heizleiter 25, 26 in einer Heizleiterabdeckung
27.
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Zwischen der isolierenden Abdeckung 27 und der eigentlichen Topfoberfläche
befindet sich noch ein Metallbelag 28, der an den Schutzleiter der Zuleitung (Schutzerde)
angeschlossen ist. Einer der Heizleiter 25, 26 ist für eine Leistung von 100 W bei
Netzspannung ausgelegt, der andere für 60 Watt.
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Der Umschalter 12 mit drei Schaltstellungen "Aus - I - II" ermöglicht
in Stellung I den Betrieb nur des 100-W-Leiters, während in Stellung "II" beide
Leiter in Betrieb sind.
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Die Abmessungen des Topfes 1 sind so bemessen, daß sein Volumen etwa
4 Liter beträgt. Demnach beträgt die Leistung pro Liter Topfvolumen in Schaltstellung
I etwa 25W/1, in Stellung II etwa 40 W/1.
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Die Isolierhülle 10 ist gegen die Wärmestrahlung vom Topf 1 bzw. vom
Heizmantel 6 durch eingelegte Reflektoren geschützt, nämlich einen Reflektormantel
30 zwischen dem Heizmantel 6 und der Hülle 10 und einen Reflektorboden 31, der zwischen
den Boden 4 des Topf es 1 und den Spannbügel 14 geklemmt ist.
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Die Öfnnung des Topf es 1 ist mittels des aus transparentem Material
(Glas oder Polykarbonat) bestehenden Deckels 8 verschlossen, an dem ein Griffknopf
33 mittels Schraube 34 befestigt ist.
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Patentansprüche: