DE2516121A1 - Verfahren zur herstellung von faserplatten im nassverfahren - Google Patents
Verfahren zur herstellung von faserplatten im nassverfahrenInfo
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Description
D-4150 Krefekl 1 - Moerser Straße 140 - Telefon (02151) 28222 u. 20469
Detom . 11. April 1975
75 035
Becker & van Hüllen Niederrheinische Maschinenfabrik, 415 Krefeld, Untergath 100
Verfahren zur Herstellung von Faserplatten im Naßverfahren
Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Faserplatten im Naßverfahren.
Beim Naßverfahren werden die in einem Defibrator thermisch
und mechanisch aufbereiteten sowie anschließend in einem Abscheider (z.B. Zyklon) vom Dampf getrennten Fasern» wie
beispielsweise Holzfasern, als wässrige Suspension mit einem Feststoff-, d.h. Fasergehalt von 1 bis 2 Gewichtsprozenten
zur Bildung eines. Faservlieses auf ein Sieb aufgebracht und dort mechanisch entwässert. Das Aufbringen auf das Sieb erfolgt
in aller Regel über einen sogenannten Auflaufkasten, in dem die Suspension mittels Pumpen aus Mischbütten gefördert wird.
Die Entwässerung auf dem Sieb geschieht meistens zunächst dadurch,
daß allein aufgrund der Schwerkraft Wasser durch das
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Sieb abläuft. Sodann erfolgt eine Saugentwässerung, indem unterhalb des Siebes ein Unterdruck hergestellt wird und
schließlich wird das Faservlies noch vor der eigentlichen Verpressung abgequetscht· Hierbei erreicht man einen Feststoffgehalt
von 30 bis 40 Gewichtsprozenten und nach einem noch nicht zum Stande der Technik gehörenden Verfahren sogar noch
höhere Werte.
Mach dieser Siebentwässerung wird das Faservlies in eine Presse eingefahren, wobei durch den Pressendruck beim Schließen
der Presse eine weitere mechanische Pressentwässerung stattfindet. Man erreicht hierbei etwa einen Feststoffgehalt von
50 Gewichtsprozenten und bei dem noch nicht zum Stande der Technik gehörenden Verfahren sogar mindestens 80 Gewichtsprozente
"im Faservlies;
Es ist ersichtlich, daß bei der Fertigung von Faserplatten im Maßverfahren erhebliche Wassermengen benötigt werden, um
das Faservlies aufzubauen. Zu Beginn der industriellen Fertigung war es üblich, nur mit Frischwasser zu arbeiten und
dieses nach dem Fabrikationsprozeß als Abwasser ungereinigt wieder abzuleiten. Aufgrund der fortschreitenden Frischwasserknappheit
wurde es jedoch immer mehr zum Zwang, mit beschränkten Frischwassermengen zu operieren. Dadurch fiel zwar die
Abwassermenge, die Schmutzwasserbelastung blieb jedoch gleich hoch, so daß man heute damit zu rechnen hat, daß bei der Produktion
von einer Tonne fertigen Faserplatten zwischen 10 und 50 ra Frischwasser verbraucht und Abwasser abgeleitet werden
muß.
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- 3 - 2b16 1 2 1
In Sonderheit ist es auch bekannt geworden, in einem absolut geschlossenen Kreislauf zu arbeiten, bei dem das Siebabwasser
und das Pressenabwasser nach entsprechender Aufbereitung als Produktionswasser für die Faservliesbildung erneut verwendet
wird. Bei diesem bekannten Verfahren wird das Abwasser unter Zuführung von antiseptischen Produkten, PH-Wert-Regulierungsmitteln,
wie Kalk oder Natrium-Aluminat, Klärungsmitteln, wie
kation«, Stärke oder Polyelektrolyse und andere Produkte aufbereitet.
Zusätzlich wird das Pressenabwasser vor dieser Behandlung auch noch abgefiltert.
Der Nachteil dieses Verfahrens ist darin zu sehen, daß keine echte Aufbereitung stattfindet, so daß das Produktionswasser
schließlich bis zur Grenze der Lösungsmöglichkeit, d.h. etwa 10% Schmutzlast, verschmutzt wird, was einerseits die Plattenqualität
hinsichtlich der Dickenquellung, der Wasseraufnähme,
des Aussehens usw. beeinträchtigt, so daß der Anteil von Platten zweiter Wahl angestiegen ist. Insgesamt wird also
nicht mehr mit einem qualitätsgerechten Produktionswasser gearbeitet, indem man diesem so viel Schmutzlast und Fremdstoffe
zumutet, daß eine störungsfreie Produktion nicht mehr möglich ist. Darüberhinaus liegt der Nachteil dieses Verfahrens
darin, daß durch die hohe Schmutzbelastung unter anderem auch die Siebe und die Pressbleche so verschmutzt werden, daß
die Entwässerung verschlechtert und die Klebeneigung verstärkt wird, wodurch der Einsatz von Wachsen als Trennmittel
unumgänglich ist. Zusätzlich nachteilige Temperaturerhöhung des umlaufenden Produktionswassers auf 50 - 80 C.
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Von diesem Stand der Technik mit einem geschlossenen Wasserkreislauf
ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, das Abwasser so zu behandeln, daß es stets mit einer niedrigen
Restschmutzlast - vorzugsweise =5-7 g-/l - als für den Prozeß bestens geeignetes Brauchwasser wieder eingesetzt
werden kann»
Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, daß der Aufbereitungsprozeß
wenigstens eine mechanische Aufbereitungsstufe zur weitgehenden Abtrennung ungelöster Verunreinigungen und
wenigstens eine chemische und/oder pflanzlich-biologische und/oder bakteriell-biologische Verfahrensstufe aufweist, in
denen das Abwasser vor seiner Neuverwendung auf eine Restschmutzlast aufbereitet wird, die für den Fabrikationsprozeß
bestens geeignet ist und nur der verfahrensbedingte Wasserverlust durch Frischwasser ergänzt wird.
Dieses Verfahren kann sowohl als sogenanntes Hauptstromverfahren, bei dem das gesamte Abwasser einen Reinigungsprozeß
durchläuft, durchgeführt werden, oder aber zweckmäßigerweise lediglich im Teilstrom, wobei das in dem Teilstrom gereinigte
Abwasser dem ungereinigten Abwasser wieder beigemischt wird.
Dabei hat sich herausgestellt, daß bei einer Reinigung des Abwassers im Teilstrom auf ^ 2 - 3 g/l Restschmutzlast (lösliche
Anteile) die Teilstrommenge zwischen 40 und 6O?6 der Gesamtstrommenge
liegt, vorzugsweise jedoch unter 50%.
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Gemäß der Erfindung ist ferner vorgesehen, daß die einzelnen Ströme des Abwassers vor ihrer Weiterleitung als Produktionswasser
in einen Sammelbehälter gesammelt und gemischt werden. Auf diese Weise wird eine bestmögliche Homogenität erreicht.
In einer weiteren Verfeinerung des Verfahrens soll das Siebabwasser
nur zu einem Teil zusammen mit dem Pressenabwasser als Teilstrom aufbereitet werden und nach der Aufbereitung
dem nicht aufbereiteten Hauptstrom des Siebabwassers wieder zugeführt werden.Dabei beträgt der aufzubereitende Teilstrom
des Abwassers etwa 40 bis 60% des Gesamtabwassers, vorzugsweise jedoch weniger als 50%.
Das erfindungsgemäß Verfahren kann in verschiedenen Varianten verwirklicht werden. Eine außerordentlich effektvolle Lösung
besteht darin, daß das zu reinigende Abwasser in einem Belebungsbecken bakteriellbiologisch mit mesophilen und/oder
thermophilen Bakterienstämmen, die keiner verfahrensfremden Fütterung und bereichsengen PH-Wert-Regulierung bedürfen,
wie sie z.B. in tierischem Kot enthalten sind, behandelt wird, sodann das so behandelte Abwasser in einem vorzugsweise trichterförmigen
Absetzbecken sedimentiert wird, wobei der Überlauf als Produktionswasser wieder verwendet sowie der sedimentierte
Schlamm abgezogen und teilweise zur Wiederimpfung in das Belebungsbecken zurückgeführt und teilweise mechanisch in einer
Trennschleuder oder Filterbandpresse weiter eingedickt wird, wobei dann das Filtrat ebenfalls als Produktionswasser wieder
verwendet und der verbleibende Restschlamm dem Produktions-
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prozeß entzogen wird. Dieser Restschlamm ist soweit behandelt
und getrocknet, daß er als Düngemittel eingesetzt werden kann.
Es ist jedoch auch möglich, den Restschlamm einer weiteren bakteriell-biologischen Stabilisierung zu* unterziehen und ihn
erst dann auf einer Trennschleuder oder Filterbandpresse weiter einzudicken, wobei dann dieser Restschlamm als Futtermittel verwendet
werden kann, während das Filtrat als Produktionswasser noch weiter benutzt werden kann.
Eine weitere Differenzierung des bakteriell-biologischen Verfahrens
besteht darin, daß das Siebabwasser in ein erstes und das Pressenabwasser in ein zweites Belebungsbecken eingespeist
werden, wobei das im zweiten Belebungsbecken vorbehandelte Abwasser in das erste Belebungsbecken überführt wird und das im
ersten Belebungsbecken behandelte Abwasser dem Eindicker zugeführt wird sowie der zur Wiederimpfung benutzte Schlamm des
Eindickers in das zweite Bewegungsbecken eingeleitet wird.
Es ist bekannt, daß beim bakteriell-biologischen Abbau die mesophilen Bakterienstämme optimal bis etwa 45 C und die
thermophilen Bakterienstämme bis ungefähr 750C wirksam sind.
Aus diesem Grunde"schlägt die Erfindung vor, daß die Defibrator-Abdampfwärme
zur Erwärmung, des Abwassers bzw. Produktionswassers benutzt wird, um' die optimalen Lebensbedingungen für die Bakterienstämme
zu schaffen.
Dabei kann einmal der Defibrator-Abdampf kondensiert und dem Produktions- und/oder Abwasser beigemischt werden.
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-?- 2b 1 b 1 2 1
Die Kondensation kann beispielsweise dadurch erfolgen, daß das
Produktionswasser in einer solchen Menge dem Abscheider zügeführt wird, daß der Dampf kondensiert. Eine andere Möglichkeit
besteht darin, daß der Defibrator-Abdampf direkt oder nach einer Vorkondensation in einem Kondensator wenigstens einem, vorzugsweise
dem zweiten, für das Pressenabwasser vorgesehenen Belebungsbecken zugeführt wird.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, daß wenigstens in das dem Eindicker direkt vorgeschaltete Belebungsbecken
frische Faserstoff suspension..., vorzugsweise 1,5% dick, eingeleitet wird. Eine solche nicht verfahrensfremde Fütterung
mit Zellulose bedeutet eine erhöhte Vermehrung der Bakterienstämme. Dieses Verfahren ist insbesondere anzuwenden bei mangelndem
Zellulosegehalt des Abwassers. Holzfasern enthalten ca. 50% Zellulose.
Eine zweite grundsätzliche Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht darin, daß das aufzubereitende Siebabwasser in einem vorzugsweise trichterförmigen Absetzbecken mechanisch
getrennt wird, wobei der Überlauf unmittelbar als Produktionswasser verwendet wird und das Sediment zusammen mit dem noch
ungereinigten Preßabwasser in einer Trennschleuder od. dgl. entwässert und der verbleibende Dickstoff dem Produktionsprozeß
separat wieder zugeführt sowie die abgetrennte Flüssigkeit, die das mechanisch gereinigte Pressenabwasser enthält, durch
Ozonisierung weiter aufbereitet und nach der Aufbereitung als Produktionswasser verwendet wird.
Bei dieser Variante mit Ozonisierung des aufzubereitenden Ab-
R η q ρ η / η ? η fi
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wassers wird dieses zweckmäßig vor der Aufgabe in das Absetzbecken
und/oder vor der Aufgabe auf die Trennschleuder mit einer ca. 1,5%igen Faserstoffsuspension geimpft. Im übrigen
ist es zweckmäßig, daß das Abwasser vor der Ozonisierung gekühlt wird.
In einer Abänderung der vorgeschriebenen zweiten Variante kann anstelle der Ozonisierung eine pflanzlich-biologische
Aufbereitung des Abwassers treten, wobei dieses zweckmäßig über Binsenpflanzbeete geleitet wird. Bei dieser Abänderung
ist eine besondere Kühlung nicht erforderlich, da die Kühlung automatisch durch Verdunstung auf der großen Oberfläche der
Pflanzbeete eintritt.
In den Zeichnungen sind anhand von Flußschemen verschiedene Varianten zur Verwirklichung des erfindungsgemäßen Verfahrens
dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 die bakteriell-biologische Reinigung im Hauptstrom,
Fig. 2 die bakteriell-biologische Reinigung im Teilstrom,
Fig. 3 die chemische Reinigung im Hauptstrom,
Fig. 4 die chemische Reinigung im Teilstrom,
Fig. 5 die pflanzlich-biologische Reinigung im Hauptstrom,
Fig. 6 die pflanzlich-biologische Reinigung im Teilstrom.
Wie bei der Herstellung von Faserplatten im Naßverfahren üblich, wird bei allen gezeigten Flußschemen 1 bis 6 das vorzerkleinerte
Holz in einem Defibrator unter Zusatz von Dampf zu Faserstoff aufgeschlossen und gelangt von dort zum Abscheider, in dem der
überschüssige Dampf abgeschieden wird. Sodann wird der Faser-
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stoff in das sogenannte Büttensystem eingeleitet, in dem unter Zusatz von Wasser die gewünschte Faserstoffkonzentration
von etwa 1 bis 2 Gewichtsprozenten hergestellt wird. Zur Faservliesbildung gelangt dann diese Suspension auf das Langsieb,
wobei im Wege der Schwerkraftentwässerung ein Teil des Wassers abläuft. Das so vorbereitete Faservlies wird dann in die Heißpresse
eingefahren und dort zunächst mechanisch und anschließend auch noch geringfügig thermisch durch Verdampfung entwässert
und gepreßt. Aus der Heißpresse wird dann die fertiggepreßte Faserplatte entnommen.
Fig. 1 zeigt das Flußschema einer bakteriell-biologischen Reinigung des Abwassers im Hauptstrom.
Danach wird das vom Langsieb kommende Abwasser einem ersten Belebungsbecken zugeführt, wobei dieses Becken ggf. zusätzlich
- bei mangelndem Zellulosegehalt des Abwassers - mit frischer Faserstoffsuspension aus dem Büttensystem geimpft werden kann.
Diese Impfung dient als zusätzliche Fütterung für die in dem Belebungsbecken befindlichen Bakterienstämme«,
Dem ersten Belebungsbecken wird ferner das in einem zweiten Belebungsbecken bereits vorbehandelte, von der Presse kommende
Abwasser zugesetzt.
Das im ersten Belebungsbecken zum Ende vorbehandelte Abwasser gelangt dann in einen sogenannten Eindicker (Absetzbecken),
dessen Überlauf als Produktionswasser einem Sammelbehälter und dessen Restschlamm zum Teil dem zweiten Belebungsbecken
als Impfstoff wieder zugeführt wird. Der übrige Restschlamm
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gelangt auf eine Trennschleuder oder eine Filterbandpresse, wobei.das Filtrat ebenfalls in den Sammelbehälter für das Produktionswasser
abfließt. Der verbleibende Restschlamm kann als Düngemittel eingesetzt werden.
Von dem genannten Sammelbehälter für das Produktionswasser wird dieses wieder dem Büttensystem und teilweise auch bereits dem
Abscheider zugeführt.
Sofern der Restschlamm nicht zu Düngemitteln sondern zu Futtermitteln
verarbeitet werden soll, wird dieser - vom Eindicker kommend - in ein Stabilisierungsbecken geleitet, in dem eine
weitere bakteriell-biologische Stabilisierung erfolgt und erst anschließend erfolgt über eine Trennschleuder oder eine
Filterbandpresse die bereits erwähnte Trennung von wieder zu verwendendem Produktionswasser und Rückstand. Dieser Rückstand
kann dann als Futtermittel eingesetzt werden.
Es ist ferner noch eine Ausnutzung des Abdampfes im Abscheider
in der Weise vorgesehen, daß dieser über einen Kondensator geleitet und anschließend das kondensierte, jedoch noch relativ
heiß-e Wasser in das zweite Belebungsbecken eingeleitet wird.
Fig. 2 zeigt das Flußschema einer bakteriell-biologischen Reinigung des Abwassers im Teilstrom.
Hierbei wird das vom Langsieb kommende Abwasser zu einem Teil direkt in den Sammelbehälter geleitet, während lediglich ein
Teilstrom, bestehend aus dem Pressenabwasser und einem Teil
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des Siebabwassers in einen ersten Eindicker geleitet wird. Der Überlauf dieses Eindickers gelangt wiederum direkt in den
Sammelbehälter, während der abgesetzte Schlamm über ein Belebungsbecken einem zweiten Eindicker zugeführt wird. Auch dieser
Überlauf fließt in den Sammelbehälter.
Die Verwendung des Restschlamms dieses Eindickers geschieht in der gleichen Weise wie bei dem Verfahren gemäß Fig. 1. Das
gleiche gilt auch für die Erwärmung des Belebungsbeckens durch Abwärme des Abscheiders.
Fig. 3 zeigt das Flußschema einer chemischen Reinigung im Hauptstrom.
Hier wird das vom Langsieb kommende Abwasser einem Eindicker zugeführt. Das Pressenabwasser gelangt zusammen mit dem Absetzschlamm
dieses Eindickers und einer Faserstoffsuspensionsimpfung
auf eine Trennschleuder od. dgl. Die Impfung mit der Faserstoffsuspension dient in diesem Falle dazu, auch feine
Bestandteile des Abwassers adsorbtiv zu binden, so daß sich auch diese auf der Trennschleuder niederschlagen und nicht mit
der Flüssigkeit weiter transportiert werden.
Der Feststoff aus der Trennschleuder wird dann in das Büttensystem
zurückgefördert, während die Flüssigkeit .zusammen mit
dem Überlauf des Eindickers über eine Kühleinrichtung und eine Ozonisierungseinrichtung in den Sammelbehälter für das Produktionswasser
gelangt.
Fig. 4 zeigt das Flußschema einer chemischen Reinigung im Teilstrom.
6 0 9 8 4 3 / 0? Π R
Dieses Verfahren unterscheidet sich von dem Verfahren gemäß Fig. 3 nur dadurch, daß ein Teil des von dem Langsieb kommenden
Abwassers direkt in den Sammelbehälter für das Produktionswasser überführt wird.
Fig. 5 zeigt das Flußschema einer pflanzlich-biologischen Reinigung
im Hauptstrom.
Dieses Verfahren entspricht im wesentlichen dem Verfahren gemäß Fig. 3 bis zur Trennschleuder. Dann gelangt die Flüssigkeit der
Trennschleuder zusammen mit dem Überlauf des Eindickers über einen Zwischenbehälter in Pflanzbeete, Binsenbepflanzung und
schließlich in den Sammelbehälter für das Produktionswasser.
Fig. 6 zeigt das Flußschema einer pflanzlich-biologischen Reinigung im Teilstrom.
Dieses Verfahren unterscheidet sich von demjenigen gemäß Fig. 5 nur dadurch, daß auch hier ein Teil des vom Langsieb
kommenden Abwassers direkt in den Sammelbehälter gelangt.
B η 9 8 u 3 / η 7 η β
Claims (22)
1. !Verfahren zur Herstellung von Faserplatten im Naßverfahren,
bei dem das Siebabwasser und das Pressenabwasser im geschlossenen
Kreislauf nach entsprechender Aufbereitung als Produktionswasser für die Faservliesbildung weiter verwendet
wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufbereitungsprozeß wenigstens eine mechanische Aufbereitungsstufe zur weitgehenden
Abtrennung ungelöster Verunreinigungen und wenigstens eine chemische und/oder pflanzlich-biologische und/oder
bakteriell-biologische Verfahrensstufe aufweist, in denen
das zu reinigende Abwasser vor seiner Neuverwendung auf eine Restschmutzlast aufbereitet wird, die für den Fabrikationsprozeß bestens geeignet ist und nur der verfahrensbedingte
Wasserverlust durch Frischwasser ergänzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufbereitung als Teilstromreinigung durchgeführt wird, wobei
das in dem Teilstrom gereinigte Abwasser dem ungereinigten Abwasser wieder beigemischt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei
einer Reinigung des Abwassers im Teilstrom auf ^ 2 - 3 g/l
Restschmutzlast (lösliche Anteile) die Teilstrommenge zwischen 40 und 6096 der Gesamtstrommenge liegt, vorzugsweise
jedoch unter 50%.
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4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3» dadurch gekennzeichnet,
daß·die einzelnen Ströme des Abwassers vor ihrer Weiterleitung als Produktionswasser in einem Sammelbehälter gesammelt
und gemischt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Siebabwasser nur zu einem Teil zusammen mit dem Pressenabwasser
als Teilstrom aufbereitet wird und nach der Aufbereitung dem nicht aufbereiteten Hauptstrom des Siebabwassers
wieder zugeführt wirdo
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der aufzubereitende Teilstrom des Abwassers etwa 40 bis 60%
des gesamten Abwassers, vorzugsweise jedoch weniger als beträgt.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das zu reinigende Abwasser
in einem Belebungsbecken bakteriell-biologisch mit mesophilen oder thermophilen Bakterienstämmen, die keiner
verfahrensfremden Fütterung und bereichsengen PH-Wert-Regulierung bedürfen, wie sie z.B. in tierischem Kot enthalten
sind, behandelt wird, sodann das so behandelte Abwasser in einem vorzugsweise trichterförmigen Absetzbecken
sedimentiert wird, wobei der Überlauf als Produktionswasser wiederverwendet sowie der sedimentierte Schlamm abgezogen
und teilweise zur Wiederimpfung in das Belebungsbecken
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zurückgeführt und teilweise mechanisch in einer Trennschleuder,
oder Filterbandpresse weiter eingedickt wird, wobei dann das Filtrat ebenfalls als Produktionswasser wiederverwendet
und der verbleibende Restschlamm dem Produktionsprozeß entzogen wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Restschlamm als Düngemittel verwendet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Restschlamm einer weiteren bakteriell-biologischen Stabilisierung
unterzogen wird und anschließend auf einer Trennschleuder oder Filterbandpresse weiter eingedickt wird, wobei
der Restschlamm als Futtermittel verwendet und das Filtrat als Produktionswasser weiter benutzt wird.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis 9» dadurch gekennzeichnet, daß das Siebabwasser in ein erstes
und das Pressenabwasser in ein zweites Belebungsbecken eingespeist werden, wobei das im zweiten Belebungsbecken vorbehandelte
Abwasser in das erste Belebungsbecken überführt wird und das im ersten Belebungsbecken behandelte Abwasser
dem Eindicker zugeführt wird sowie der zur Wiederimpfung
• benutzte Schlamm des Eindickers in das zweite Belebungsbecken
eingeleitet wird.
11. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Defibrator-Abdampfwärme
6 0 9 8 O / 0 / 0 K
zur Erwärmung des Abwassers bzw. Produktionswassers benutzt wird, um die optimalen Lebensbedingungen für die Bakterienstämme
zu schaffen.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Defibrator-Abdampf kondensiert und dem Produktions- und/oder
Abwasser beigemischt wird,
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Produktionswasser in einer solchen Menge dem Abscheider
zugeführt wird-, daß der Dampf kondensiert.
14. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß der Defibrator-Abdampf direkt oder nach einer Vorkondensation in einem Kondensator
wenigstens einem Belebungsbecken zugeführt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
der Defibrator-Abdampf in das zweite, für das Pressenabwasser vorgesehene Belebungsbecken eingeleitet wird.
16. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,. daß wenigstens in dem Belebungsbecken eine Temperatur zwischen 40 und 45° C herrscht.
17. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens in das dem Eindicker direkt vorgeschaltete Belebungsbecken frische Faserstoff-
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2b Ib 12 ! suspension als Impfstoff eingeleitet wird.
18. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das aufzubereitende Siebabwasser
in einem vorzugsweise trichterförmigen Absetzbecken mechanisch getrennt wird, wobei der Überlauf unmittelbar
als Produktionswasser verwendet wird und das Sediment zusammen mit dem·noch ungereinigten Pressenabwasser in einer
Trennschleuder od. dgl. entwässert und der verbleibende Dickstoff dem Produktionsprozeß separat wieder zugeführt sowie
die abgetrennte Flüssigkeit, die das mechanisch gereinigte Pressenabwasser enthält, durch Ozonisierung weiter aufbereitet
und nach der Aufbereitung als Produktionswasser verwendet wird.
19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß das
aufzubereitende Abwasser vor der Aufgabe in das Absetzbecken und/oder vor der Aufgabe auf die Trennschleuder mit einer
ca. 1,5%igen Faserstoffsuspension geimpft wird.
20. Verfahren nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, daß das Abwasser vor der Ozonisierung gekühlt wird.
• j
21. Abänderung des Verfahrens nach den Ansprüchen 18 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß anstelle der Ozonisierung eine
pflanzlich-biologische Aufbereitung des Abwassers durchgeführt wird.
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22. Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß zur pflanzlich-biologischen Reinigung das Abwasser über
Binsenpflanzbeete geleitet wirdo
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