-
" Verfahren zur Extraktion, Isolation und Reinigung von r äparaten
mit uteroevakuierender Wirkung aus der Zoapatl-Pflanze n Die Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Extraktion, Isolation und Reinigung von Präparaten mit uteroevakuierender
Wirkung aus der Zoapatl-Pflanze. Ferner betrifft die Erfindung die nach diesem Verfahren
hergestellten Präparaten bzw. Wirkstoffe sowie Arzneipräparate, die diese Wirkstoffe
enthalten.
-
Unter Wirkstoffen mit uteroevakuierender Wirkung sind solche zu verstehen,
die eine Uteruskontraktion bei Warmblütern oder eine Austreibung des Uterusinhalts
hervorrufen. Derartige Mittel werden im allgemeinen zur Herbeiführung von Monatsblutungen,
zur Austreibung einer Blasenmole, Austreibung oder Resorption eines Fetus und Herbeiführung
eines Aborts oder von verspäteten wehren verwendet. Außerdem werden diese Mittel
dann
eingesetzt, wenn der Uterusinhalt, wie Fetus oder Plazenta,
entleert werden soll.
-
Die Zoapatl-Pflanze ist ein in Mexiko wildwachsender Busch mit etwa
2 m Höhe. Botanisch wird sie als Montanoa tomentosa nach 'Cervantes, Familie Compositae,
Klasse Heliantheae bezeichnet.
-
Eine andere Varietät hat die Bezeichnung Montanoa floribunda.
-
Die Pflanze ist in Las Plantas Medicinales de Mexico, 3. Auflage,
Ediciones Botas, 1944, näher beschrieben.
-
Seit Jahrhunderten wird diese Pflanze in Form eines Tees oder in Form
anderer, wäßriger, roher Zubereitungen zur Auslösung von Wehen oder von Monatsblutungen
verwendet. Diese Verwendung ist zwar in der Literatur beschrieben, es wurden jedoch
bisher keine näheren chemischen oder pharmakologischen Untersuchungen darüber durchgeführt.
Die wenigen Angaben, die sich in der Literatur finden, widersprechen sich zudem
in ihren Ergebnissen.
-
Gegenwärtig wird die Zoapatl-Pflanze von Frauen, insbesondere der
einheimischen Bevölkerung in Mexiko, dann angewendet, wenn die Monatsblutung ausbleibt
oder Verdacht auf Schwangerschat besteht. Dazu wird aus den Blättern der Pflanze
durch Kochen mit Wasser ein bitter schmeckender Tee gebraut, der dann getrunken
wird. Es ist bekannt, daß viele tatsächlich schwangere Frauen diesen Tee einnehmen,
um eine ungewünschte Schwangerschaft zu beenden.
-
Dieser Tee enthalt offensichtlich ein Gemisch aus den verschiedensten
Wirkstoffen, von denen viele unenmnscht und zur Herbeiführung der gevmnschten Wirkung
auch unnötig sind. Im allgemeinen ist die Zusammensetzung von natürlichen, pflanzlichen
Substanzen sehr komplex. Es finden sich viele Verbindungen mit ähnlichen chemischen
und physikalischen Eigenschaften sowie auch Verbindungen mit vollkommen anderen
Eigenschaften. Daher bereitet die Abtrennung und Identifizierung der einzelnen Wirkstoffe
große Schwierigkeiten. Bisher wurde kein Verfahren zur Isolierung der Wirkstoffe
aus der Zoapatl-Pflanze beschrieben.
-
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Extraktion von
uteroevakuierenden Substanzen aus der Zoapatl-Pflanze und zur Isolation und Reinigung
der Wirkstoffe aus den rohen Extrakten zur Verfügung zu stellen.
-
Erfindungsgemäß werden Pflanzenteile, insbesondere die Blätter mit
Wasser extrahiert und entweder vor oder nach der Extraktion mit Wasser mit einem
organischen Lösungsmittel extrahiert.
-
Daran kann sich eine weitere Isolation und Reinigung der Wirkstoffe
mit uteroevakuierender Wirkung anschließen.
-
Verfahren A Das Verfahren A betrifft die wäßrige Extraktion, der eine
Extraktion mit organischen Lösungsmitteln vorausgeht oder nachfolgt. Beispielsweise
werden Pflanzenteile, insbesondere die Blätter, die die uteroevakuierenden Wirkstoffe
enthalten, folgendermaßen behandelt:
(a) Wäßrige Extraktion der
Blätter und anschließende Extraktion der erhaltenen wäßrigen Phase mit einem organischen
Lösungsmittel oder (b) Extraktion der Blätter mit einem organischen Lösungsmittel
und anschließende wäßrige Extraktion der erhaltenen organischen Phase.
-
Bevorzugt wird das vorstehend mit.(a) bezeichnete Verfahren angewendet.
Dabei werden vorzugsweise folgende mit Wasser nicht mischbare Lösungsmittel verwendet:
niedere aliphatische Ester, wie Essigsäuremethylester, Essigsäureäthylester und
Essigsäurebutylester sowie Ester mit einer längeren Kohlenstoffkette, aliphatische
Kohlenwasserstoffe, wie Pentan, Hexan und Heptan, chlorierte Kohlenwasserstoffe,
wie Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff und Methylenchlorid, aromatische Kohlenwasserstoffe,
wie Benzol, Toluol und Xylol, und höhere, mit Nasser nicht mischbare aliphatische
Alkohole, wie Butanol und Pentanol. Bei diesem Verfahren spielt die Extraktion mit
Wasser eine wesentliche Rolle. Diese wäßrige Extraktion läßt sich jedoch auch mit
Erfolg mit einem Gemisch aus Wasser und mit Wasser mischbaren Lösungsmitteln durchführen.
Beispielsweise können Gemische aus Wasser und Äthanol oder Methanol zu diesem Zweck
verwendet werden. Ferner ergibt sich aus der folgenden Beschreibung, daß man bei
Anwendung von verschiedenen zwischengeschalteten Verfahrensstufen zu guten Ergebnissen
gelangt.
-
Eine Menge in der Größenordnung von 3,5 kg von Zoapatl-Blättern, entweder
in getrocknetem oder frischem Zustand, wird mit kaltem Wasser gewaschen. Gegebenenfalls
können die Blätter vor der Extraktion zerkleinert werden. Sodann wird mit Wasser,
vorzugsweise heißem Wasser, oder einem organischen Lösungsmittel extrahiert. Die
Extraktion mit Wasser wird zweckmäßigerweise bei Temperaturen von 25 bis 100°C,
vorzugsweise durch mindestens lominütiges Kochen durchgeführt. Extraktionszeiten
von mehr als 2 Stunden sind nicht notwendig und unwirtschaftlich. Nach dem Abtrennen
vom pflanzlichen Rückstand erhält man die wäßrige Phase in Form einer dunkel gefärbten
Lösung.
-
Diese Lösung wird dann, wie oben ausgeführt, der Extraktion mit einem
organischen Lösungsmittel unterworfen. In der Praxis wird vorzugsweise das Volumen
des dazu verwendeten organischen Lösungsmittels so gewählt, daß es dem Volumen der
wäßrigen Phase entspricht. Diese Extraktionsstufe wird zweckmäßigerweise bei Temperaturen,
die geringfügig oberhalb der Raumtemperatur liegen, bis zum Siedepunkt des jeweiligen
Lösungsmittels durchgeführt. Vorzugsweise extrahiert man beim Siedepunkt des Lösungsmittels.
-
Die Extraktion mit dem organischen Lösungsmittel wird solange fortgesetzt,
bis die entsprechende Menge des gewünschten Materials erhalten ist. Ublicherweise
wird 1 bis 2 Stunden extrahiert. Die organischen Extrakte werden vereinigt und zur
Trockene eingedampft, vorzugsweise unter vermindertem Druck bei Temperaturen ton
30 bis 8O0C.
-
Wie bereits erwähnt, kann die Extraktion mit dem organischen Lösungsmittel
vor der wäßrigen Extraktion durchgeführt werden.
-
In diesem Fall gelten die vorgenannten Bedingungen für die einzelnen
Extraktionsstufen sowohl für die Extraktion von Blättern wie auch die Extraktion
von Blattextrakten. Außerdem kann das nach der zweifachen Extraktion erhaltene Material
zur Verbesserung seiner Qualität mit entsprechenden Lösungsmitteln weiter behandelt
werden. Diese Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in den Beispielen,
insbesondere in Beispiel 1, erläutert.
-
Nach dem vorgenannten Verfahren erhält man einen Extrakt mit uteroevakuierender
Wirkung, dessen Gehalt an Verunreinigungen im Vergleich zum Ausgangsmaterial wesentlich
geringer ist.
-
Die Anwesenheit von Wirkstoffen mit uteroevakuierender Wirkung läß-t
sich an weiblichen Versuchstieren anhand von Uteruskon-bzw. Beendigung der Trächtigkeit
traktionen und Ab6rten\/£bststellen. Bei Durchführung dieser Versuche mit rohen
Ex-trakten lassen sich Uteruskontraktionen bei Verwendung von etwa 150 bis 500 mg
Extrakt/kg nachweisen. Bei Beendigunq der Trächtigkeit trächtigen Meerschweinchen
wird eine V beobachtet, wenn der rohe Extrakt in Dosen von 300 bis 500 mg/kg verabfolgt
wird.
-
Verfahren B Das gemäß dem Extraktionsverfahren A erhaltene Produkt
enthält zwar die gewünschten Wirkstoffe und besitzt wertvolle biologische Eigenschaften,
weist aber daneben immer noch unerwunschte Stoffe auf, die zur Erzielung der gewünschten
Wirkung nicht nötig
sind. Dieser Extrakt kann nach dem folgenden
Verfahren weiter gereinigt werden.
-
Auf geeignete Weise vorgereinigtes Material, beispielsweise ein durch
Extraktion mit Wasser und organischen Lösungsmitteln erhaltener Extrakt, wird als
Ausgangsmaterial verwendet. Gemäß einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Reinigungsverfahrens
wird das zu reinigende Material zuerst in einem organischen Lösungsmittel gelöst.
Die erhaltene Lösung wird filtriert und zur Entfernung von wasserlöslichen und sauren
Verunreinigungen mit einer wäßrigen Lösung einer schwachen Base gewaschen, beispielsweise
mit Natriumhydrogencarbonat, Natriumcarbonat oder Natriumacetat. Vorzugsweise wird
eine gesättigte Lösung dieser Base verwendet. Beispiele für entsprechende-organische
Lösungsmittel sind niedere aliphatische ether, wie Diäthyläther und Dibutyläther,
niedere aliphatische Ester, wie Essigsäuremethylester, Essigsäureäthylester und
Essigsäurebutylester, Ester mit längeren Kohlenstoffketten, aliphatische Kohlenwasserstoffe,
wie Pentan, Hexan und Heptan, chlorierte Kohlenwasserstoffe, wie Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff
und Methylenchlorid, und aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Benzol und Toluol.
Die Lösung kann eingeengt und direkt in die nächste Stufe eingesetzt werden. Eine
andere MöglicEteit besteht darin, das organische Lösungsmittel nach üblichen Verfahren
zu entfernen und den Rückstand in einem organischen Lösungsmittel zu lösen und über
eine mit einem Adsorptionsmittel beschickte Säule zu geben. Beispiele für entsprechende
Lösungsmittel sind Benzol und Toluol. Beispiele für entsprechende Adsorptionsmittel
sind
Copolymerisate, wie Vinylacetat-Copolymerisate, verschiedene Arten von Kieselgel
und Aluminiumoxid. Bevorzugt sind Vinylacetat-Copolymerisate. Im allgemeinen werden
einzelne Fraktionen aufgefangen und jeweils dünnschichtchromatographisch auf ihre
biologische Aktivität untersucht. Wünscht man ein besonders reines Material zu erhalten,
so werden die Fraktionen mit entsprechender Aktivität vereinigt und an einem adsorbierenden
Ma-(Magnesiums iliicatgel) terial, wie Kieselgel, Florisil/oder Aluminiumoxid chromatographiert.
Als Elutionsmittel wird ein organisches Lösungsmittel oder ein Gemisch aus organischen
Lösungsmitteln verwendet.
-
Beispiele für entsprechende Lösungsmittel sind aromatische Kohlenwasserstoffe,
wie Benzol, Toluol und Xylol, und niedere aliphatische Ester, wie Essigsäuremethylester,
Essigsäureäthylester und Essigsiurebutylester, sowie Gemische dieser Lösungsmittel.
Anschließend werden wieder mehrere Fraktionen auf gefangen und dünnschichtchromatographisch
auf ihre biologische Aktivität untersucht. Die das gewünschte Material enthaltenden
Fraktionen werden vereinigt. Nach dem Entfernen des Lösungsmittels erhält man das
gewünschte Material mit uteroevakuierender Wirkung.
-
Eine andere Möglichkeit besteht darin, den nach der ursprünglichen
Reinigung erhaltenen vorgereinigten Extrakt chromatographisch an Adsorptionsmitteln,
wie Kieselsäure, Kieselgel oder Florisil, unter Verwendung eines Gemisches aus polaren
und nicht-polaren Lösungsmitteln als Elutionsmittel weiter zu reinigen. Als Adsorptionsmittel
wird Kieselsäure bevorzugt. Es kann entweder neutrale oder saure Kieselsäure verwendet
werden.
Bevorzugt ist die Verwendung von neutraler Kieselsäure. Das chromatographisch zu
reinigende Material wird vorzugsweise zuerst in einem Lösungsmittel, insbesondere
in Chloroform gelöst, auf eine mit dem Adsorptionsmittel beschichtete Säubriert)
le (mit einem entsprechenden Lösungsmittel äquili/aufgesetzt und mit dem Gemisch
aus einem polaren und einem nicht-polaren Lösungsmittel eluiert. Beispiele für polare
Lösungsmittel sind niedere Alkanole, wie Äthanol, Methanol, Propanol, Isopropanol
und Butanol, niedere Alkylester, wie Essigsäureäthylester und Essigsäurebuty-lester,
und aliphatische Ketone, wie Aceton, ethyläthylketon und Methylisobutylketon. Beispiele
für nichtpolare Lösungsittel sind chlorierte Kohlenwasserstoffe, wie Chloroform,
Kohlenwasserstoffe, wie Pentan, Hexan und Heptan und aromatische Kohlenrasserstoffe,
wie Benzol und Toluol. Bevorzugt wird ein Lösungsmittelgemisch aus Isopropanol und
Chloroform. Die aufgefangenen Frak-tionen werden bei Temperatu-Raumtemperatur bis
ren von/etwa 40°C zur Trockene eingedampft. Die Zusammensetzung der Fraktionen wi
rd wird duiinschichtchromatographisch oder gaschromatographisch festgestellt. Eine
andere Möglichkeit besteht darin, die Lösuiig des rohen Extrakts ohne Entfernung
des Lösungsmittels direkt zu chromatographieren. Um eine leichtere Handhabung zu
ermöglichen, kann die Lösung vor dem Chromatographieren eingeengt werden.
-
Gemäß einer weiteren Ausfiihrungsform kann das vorgereinigte Ausgangsmaterial
durch Flüssigkeitschromatographie untererhöh tem Druck weiter gereinigt werden.
Dazu wird das Ausgangsmaterial zunächst in einem entsprechenden organischen Lösungsmittel
gelöst.
Die erhaltene Lösung wird mit einer schwach alkalisch reagiercnden Verbindung gewaschen.
Sodann wird das Lösungsmittel nach einem üblichen Verfahren entfernt. Der erhaltene
Rückstand wird mit einer geringen Menge des zur Flüssigkeitschromatographie verwendeten
Eüllmaterials vermischt. Als Adsorptionsmittel können Füllmaterialien, wie verschiedene
Arten von Kieselgel, Aluminiumoxid und Polyamidmembranen verwendet werden. Vorzugsweise
wird Kieselgel als Füllmaterial verwendet. Das Gemisch aus dem P.iickstand und dem
Adsorptionsmittel wird sodann in eine präparative Säule gegeben, die zusätzliches
Füllmaterial enthält. Sodann wird die Säule mit einem nichtpolaren Lösungsmittel
oder einem Gemisch von nicht-polaren Lösungsmitteln, wie Dioxan, Heptan, Hexan und
Pentan, eluiert. Die aufgefangenen Fraktionen werden gaschromatographisch und/oder
dünnschlchtchromatographisch auf ihre Aktivität untersucht. Die aktiven Fraktionen
werden sodann vereinigt, Anschließend wird das Lösungsmittel entfeflit. Die Hochdruck«Flüssig1feitschromatographie
wird im allgemeinen bei Drücken von etwa 20 bis 35 at durchgeführt. Bevorzugt sind
etwa 24 bis 32 at bei Raumtemperatur.
-
Gemäß den vorstehend beschriebenen Reinigungsverfahren erhält man
Substanzen mit uteroevakuierender Wirkung, in denen sich gaschromatographisch mindestens
drei Hauptkomponenten nachweisen lassen. Die uteroevakuierende Wirkung der Gemische
läßt sich wiederum an Versuchstieren anhand von Uteruskontraktionen und bzw. Beendiqunq
der Trächtiqkeit Aborten/feststellen. Bei trächtigen Meerschweinchen tritt eine
Beendidung der Trächtigkeit 7 ' auf, wenn die Gemische in Dosen von etwa 75 bis
100 mg/kg
verabfolgt werden. Uteruskontraktionen lassen sich bei
Venrendung der Gemische in Mengen von etwa 2,5 bis 5,0 mg/kg nachweisen.
-
Verfahren C Gereinigtes Material mit uteroevakuierender Wirkung kann
aus den vorstehend erhaltenen Extrakten durch zusätzliche Reinigungsschritte auf
die nachstehend beschriebene Weise isoliert werden.
-
Der ursprüngliche Extrakt, aus dem das gereinigte Material mit uteroevakuierender
wirkung erhalten wird, wird über eine Reihe von Extraktions- und Reinigungsschri
ten aus der Zoapatl-Pflanze hergestellt. Bei einem Verfahren werden die Blätter
zuerst in Wasser suspendiert, wonach das Gemisch einige Stunden auf etwa 98 bis
100°C erwärmt wird. Das heiße Gemisch wird filtriert und der feste Rückstand mit
heißem Wasser gewaschen. Sodann wird das Gemisch ein zweites Mal filtriert. Die
Filtrate werden vereinigt.
-
Die vereinigten wäßrigen Extrakte werden mehrmals mit einem organischen
Lösungsmittel extrahiert. Nach der Trennung von wäB-rigen und nicht-wäßrigen Phasen
wird das organische Lösungsmittel nach üblichen Verfahren entfernt. Beispiele für
organische Lösungsmittel sind mit Wasser nicht mischbare aliphatische Ester, wie
Essigsäureäthylester und Essigsäurebutylester, aliphatische Kohlenwasserstoffe,
wie Pentan, Hexan und Heptan, chlorierte Kohlenwasserstoffe, wie Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff
und Methylenchlorid, aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Benzol und Toluol, und
mit Wasser nicht mischbare aliphatische Alkohole, wie Butanol, Pentanol und Hexanol.
Bevorzugt
wird Essigsäureäthylester. Der nach dem Entfernen des
organischen Lösungsmittels erthaltene Rückstand wird mehrmals mit einem heißen organischen
Lösungsmittel, wie Benzol oder Toluol, extrahiert. Sodann wird das Lösungsmittel
wiederum entfernt und der Rückstand mehrmals mit einem heißen organischen Lösungsmittel,
vorzugsweise mit Hexan. unter RückSlußbedingmngen, gewaschen. In einem zusätzlichen
Reinigungsschritt kann der auf diese Weise erhaltene Rückstand in einem Lösungsmittel,
wie Aceton, gelöst und anschließend mit einem Adsorptionsmittel, wie Aktivkohle,
gerührt werden. Der nach dem Abfiltrieren und Entfernen des Lösungsmittels erhaltene
Rückstand wird als Ausgangsmaterial zur Herstellung der erfindungsgemäßen gereinigten
Präparate mit uteroevakuierender Wirkung verwendet. Die erfindungsgemäßen gereinigten
Präparate mit uteroevakuierender Wirkung erhält man, indem man den gemäß Verfahren
A erhalteren rohen Extrakt in einem mit Wasser nicht mischbaren organischen Lösungsmittel
löst, die erhaltene Lösung filtriert und das Filtrat zur Entfernung von wasserlöslichen
und sauren Verunreinigungen mit einer wäßrigen Lösung einer schwachen Base, wie
Natriumhydrogencarbonat, Kaliumhydrogencarbonat, Natriumcarbonat und Kaliumcarbonat,
wäscht. Vorzugsweise wird als Waschflüssigkeit eine gesättigte Lösung einer Base
verwendet. Entsprechende organische Lösungsmittel sind niedere aliphatische Äther,
wie Diäthyläther, Di-n-propyläther, Diisopropyläther, Methyl-nbutyläther, Äthyl-n-butyläther
und Dibutyläther, niedere aliphatische Ester, wie Essigsäuremethylester, Essigsäureäthylester,
Essigsäurebutylester und Propionsäuteäthylester, Ester mit längeren Kohlenstoffketten,
wie. Essigsäureamylester und
Essigsäurehexylester, chlorierte Kohlenwasserstoffe,
wie Ch:Loroform, Tetrachlorkohlenstoff unc SIethylenchlorid, und aromatische Kohlenwasserstoffe,
wie Benzol, Toluol und Xylol.
-
Die organischen Lösungsmittel werden nach üblichen Veiahren, vorzugsweise
unter vermindertem Druck, entfernt. Der auf diese TZeise erhaltene vorgereinigte
Extrakt wird chromatographisch an Adsorptionsmitteln, wie Kieselsäure, Kieselgel
oder Floriffil' unter Verwendung eines Gemisches aus polaren und nicht po1aren Lösungsmitteln
als Elutionsmittel weiter gereinigt. Als Adsorptionsmittel wird Kieselsäure bevorzugt.
Es kann entweder neutrale oder saure Kieselsäure verwendet werden. Besonders bevorzugt
ist die Verwendung von neutraler Kieselsäure. Das zu chromatographierende Material
wird vorzugsweise in einem Lösungsmittel, wie Chloroform, gelöst. Die Lösung wird
auf eine mit dem Adsorptionsmittel beschickte Säule (mit einem entsprechenden Lösungsmittel
äquilibriert) aufgesetzt. Soda-nn wird mit einem Gemisch aus einem polaren und einem
nicht-polaren Lösungsmittel eluiert. Beispiele für polare Lösungsmittel sind niedere
Alkanole, wie Äthanol, Methanol, Propanol, Isopropanol und Butanol, niedere Alkylester,
wie Essigsäureäthylester und Essigsäurebutylester, und aliphatische Ketone, wie
Aceton, Methyläthylketon und Methylisobutylketon. Beispiele für nicht-polare Lösungsmittel
sind chlorierte Kohlenwasserstoffe, wie Chloroform, Methylenchlorid und Tetrachlorkohlenstoff,
aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Pentan, Hexan und Heptan, und aromatische Kohlenwasserstoffe,
wie Benzol und Toluol. Bevorzugt wird ein Gemisch aus Isopropanol und Chloroform.
Die aufgefangenen
Fraktionen werden bei Temperaturen von Raumtemperatur
bis etwa 40°C zur Trockene eingedampft. Die Zusammensetzung der aufgefangenen Fraktionen
wi rd dünns clii chtchromatographisch oder gas -chromatographisch festgestellt.
Eine andere Möglichkeit besteh darin, die Lösung des rohen Extrakts direkt ohne
Entfeniung des Lösungsmittels zu ohromatographieren. Die Lösung kann einfacNieitshalber
vor dem Chromato graphi es chri t t eingedampft werden.
-
Durch dieses Reinigungsverfahren erhält man ein Material mit utero
evakui erender Wirkung, das gemäß gas chroinato graphischer Analyse aus einem Gemisch
von mindestens drei Hauptbestandteilen besteht. Die Anwesenheit von Wirkstoffen
mit uteroevakuierender Wirkung in diesem Gemisch wird an weiblichen Versuchs-bzw.
Beendigung der Trächtiq};eit/ tieren an Hand von Uteruskontraktionen und Aborten
festgestellt. Beendigung der Trachtiskeit/ Bei trächtigen Meerschweinchen tritt
eine / auf, wenn das Gemisch in Dosen von 75 bis 100 mg/kg verabfolgt wird. Wird
das Gemisch in Mengen von etwa 2,5 bis 5,0 mg/kg verwendet, so lassich sich Uteruskontraktionen
feststellen.
-
Die Fraktionen mit uteroevakuierender Aktivität werden vereinigt und
säulenchromatographisch an einem polymeren Gel, das in organischen Lösungsmitteln
quellende organische Polymerisate enthält, behandelt. Beispiele für entsprechende
Polymerisate sind Vinylacetat-Copolymerisate, vernetzte Dextrane und Polystyrol-Gele.
Beispiele für Lösungsmittel sind Benzol, Toluol, Tetrahydrofuran und Cyclohexan.
Als Polymerisat wird vorzugsweise. ein Vinylacetat-Copolymerisat' verwendet. Die
Säule wird
mit einem organischen Lösungsmittel eluiert, vorzugsweise
mit einem Lösungsmittel, in dem sich der Rückstand löst. Sodann wird eine Anzahl
von Fraktionen aufgefangen. Die Zusammensetzung der Fraktionen wird gaschromatographisch
oder dünnschichtchromatographisch festgestellt. Nach dem vorgenannten Verfahren
erhält man mindestens zwei chemisch voneinander verschiedene Verbindungen mit uteroevakuierender
Wirkung, wie sich gaschromatographisch und spektralanalytisch feststellen läßt.
Die uteroevakuierende Wirkung der isoj.ierten Substanzen wird festgestellt, indem
man an weiblichen Testtiercll das ,ausmaß an Beendigunq der TLächtiskeit / Uteruskontraktionen
und die Neigung zur / mitt. Gegebellenfalls können kleinere Mengen an Verunreinigungen
aus den gereinigten Verbindungen durch weitere ChLoatographie an Adsorptionsmitteln,
wie Kieselsäure oder Florisil, entfernt werden.
-
Die Säule wird mit einem organischen Lösungsmittel oder einem Lösungsmittelgemisch,
vorzugsweise einem Gemisch aus Chloroform und Isopropanol, eluiert. Die Zusammensetzung
der aufgefangenen Fraktionen wird dünnschichtchromatographisch festgestellt. Die
gereinigten Verbindungen mit uteroevakuierender Wirkung sind bei Verabfolgung in
Dosen von 1,0 mg bis etwa 100 mg/kg wirksam. Die jeweilige Dosis hängt von der Spezies
ab, an die die Verbindungen verabfolgt werden.
-
Die Erfindung betrifft auch Arzneipräparate, bestehend aus einem nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Präparat mit uteroevakuierender Wirkung
und üblichen Trägerstoffen und/oder Verdünnungsmitteln und/oder Hilfsstoffen.
-
Beispielsweise können die Arzneipräparate in Form von Lösungen, Suspensionen
oder festen Verabreichungsformen vorliegen.
-
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
-
Verfahren A Beispiel. 1 Extraktion von Blättern mit einem organischen
Lösungsmittel und anschließende Extraktion der organischen Phase mit Wasser 2,0
kg trockene Blätter werden 1 Stunde in CHCl3 unter Rückfluß erwärmt. Nach dem Abfiltrieren
wird der Chloroformextrakt bei Temperaturen von 35 bis 50 0C unter vermindertem
Druck zur Trockene eingedampft. Man erhält 196 g einer dunklen halbfesten Masse.
Dieser Rückstand wird mit einem heißen Gemisch aus Äthanol und Wasser (1 : 2) extrahiert.
Die wäßrige Äthanolphase wird mit CHCl3 extrahiert und die CHC13-Phase abgetrennt
und unter vermindertem Druck zu einem gelbbraunen Sirup eingedampft. Dieser Sirup
wird in Diäthyläther gelöst. Die Lösung wird mit wäßriger, gesättigter Natriumhydrogencarbonatlösung,
Sprozentiger wäßriger Natriumhydroxidlösung und Wasser gewaschen und sodann über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet.
-
Nach dem Abdampfen des Diäthyläthers erhält man 11,9 g rohen Extrakt
in Form eines gelben bls.
-
Beispiel 2 Extraktion der Blätter mit Wasser und anschließende Extraktion
der wäßrigen Phase mit einem organischen Lösungsmittel 634 g trockene Blätter werden
1 Stunde mit 4,0 Liter Wasser
unter Rückfluß erwärmt. Der Extrakt
wird abdekantiert und mit Chloroform extrahiert. Die Chloroformphase wird getrocknet
und abfiltriert. Sodann wird das Lösungsmittel unter vermindertem Druck abgedampft.
Man erhält 4,55 g einer halbSesten Masse.
-
Die wäßrige Phase wird mit Essigsäureäthylester extrahiert. Die erhaltene
organische Phase wird über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet, filtriert und
unter vermindertem Druck eingedampft. Man erhält 1,99 g Rückstand. Die aus dem Chloroform-und
dem Essigsäureä-thylesterextrakt erhaltenen Rückstände werden vereinigt und bilden
zusammen den rohen Extrakt.
-
Beispiel 3 Extraktion der Blätter mit wasser und anschließende Extraktion
der wäßrigen Phase mit Essifflsäureäth-lester 140 g trockene Zoapatl-Blätter werden
1 Stunde in 2,5 Liter Wasser unter Rückfluß erwärmt. Der waßrige Extrakt wird hierauf
auf ein Gesamtvolumen von 250 ml eingeengt und viermal mit je 750 ml Essigsäureäthylester
extrahiert. Die Extrakte werden vereinigt und über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet.
Nach dem Abfiltrieren und Entfernen des Lösungsmittels unter vermindertem Druck
erhält man 1,3 g einer dunkel gefärbten Masse. Diese Masse wird mit 100 ml Chloroform
extrahiert. Sodann wird abfiltriert und unter vermindertem Druck eingedamft. Man
erhält 0,840 g rohen Rückstand.
-
Beispiel 4 Extraktion der Blätter mit Hexan 966 g trockene Zoapatl-Blätter
werden 3 Stunden mit soviel Hexan, daß die Blätter vollkommen bedeckt sind, unter
Rückfluß
erwärmt. Nach dem Abfiltrieren und Eindampfen der erhaltenen
Flüssigkeit zur Trockene, wie oben beschrieben, erhält man 56,8 g eines dunkelgrünen,
rohen Extrakts.
-
Beispiel 5 Extraktion mit Hexan, anschließende Extraktion der organischen
Phase mit Wasser und anschließende Extraktion der wäßrigen Phase mit Essigsäureäthylester
350 g trockene Zoapatl-Blätter werden mit Hexan bedeckt. Dieses Gemisch wird unter
Rühren 15 bis 20 Minuten bis zum Sieden erwärmt. Sodann wird der Hexanextrakt abdekantiert,
filtriert und mit einem gleich großen Volumen Wasser (etwa 700 ml) behandelt. Die
Phasen werden abgetrennt. Die Hexanphase wird wiederum unter Rühren mit einem gleichen
Volumen Wasser behandelt. Nach der Abtrennung der Phasen wird die Hexanphase nochmals
auf die gleiche Weise mit Wasser behandelt. Die wäßrigen Phasen werden vereinigt
und dreimal mit einem gleichen Volumen Essigsäureäthylester extrahiert. Die Essigsäureäthylesterextrakte
werden vereinigt und zur Trockene eingedampft. Man erhält 6,6 g rohen Extrakt in
Form eines bräunlich-gelben Sirups.
-
Beispiel' 6 Extraktion der Blätter mit Wasser und anschließende Extraktion
des aktiven Materials mit Benzol 1 kg getrocknete Zoapatl-Blätter werden 3 Stunden
mit 15 ml Wasser unter Rückfluß erwärmt (585 Torr/920C). Die wäßrige Phase wird
abdekantiert und durch Gaze filtriert. Anschließend behandelt man mit etwa 700 g
Aktivkohle,.bis eine Ausflockung eintritt.
Das Gemisch wird hierauf
2 Stunden gerührt und unter rasch vermindertem Druck/abfiltriert, wobei ein klares
Filtrat entsteht. Der abfiltrierte Feststoff wird 3 Tage bei Raumtemperatur unter
vermindertem Druck getrocknet und anschließend in liter Benzol suspendiert. Durch
Abdestillieren von Benzol werden etwa .200 ml Wasser entfernt. Man enthält eine
Benzolphase, die, wie vorstehend beschrieben, unter vermindertem Druck zur Trockene
eingedampft wird. Man erhält 3 g rohen Extrakt in Form eines Öls.
-
Beispiel 7 Extraktion der Blätter mit Wasser und anschließende Extraktion
der wäßrigen Phase mit Essigsaurefithvlester 2 kg frische Zoapatl-Blätter werden
mit Wasser bedeckt (10 bis 12 Liter Wasser) und 1 Stunde gekocht. Anschlie3end wird
das noch heiße Gemisch durch ein Käsetuch filtriert. Sodann läßt man abkühlen und
extrahiert den wäßrigen Anteil zweimal mit je 2 Volumina Essigsäureäthylester. Die
Essigsäureäthylester lösung wird sodann unter vermindertem Druck bei 5O0C zur Trockene
eingedampft. Man erhält 12 g einer dunkelgrünen Masse. Diese Masse wird mit 500
ml Benzol behandelt und etwa 15 Minuten bis zum Sieden erwärmt. Die Benzolphase
wird abdekantiert und der Rückstand solange mit Benzol gewaschen, bis kein weiteres
Material mehr extrahiert wird. Die Benzolextrakte werden vereinigt und bei 50°C
unter vermindertem Druck getrocknet. Die erhaltene bräunliche Masse wird nacheinander
gemäß dem vorstehend für Benzol beschriebenen Verfahren mit getrennten Mengen Hexan
extrahiert, bis der Hexanextrakt farblos wird. Man erhält etwa
8
g Rückstand in Form eines dicken Sirups. Dieses Material wird gelöst sodann in Aceton
(100 ml oder weniger)/und 5 g Aktivkohle (Darco) werden zugegeben. Das Gemisch wird
1 Stunde bei Raumtemperatur gerührt, bis die Aktivkohle ausflockt. Sodann wird das
Gemisch abfiltriert und das Filtrat unter vermindertem Druck und geringem Erwärmen
(30°C) eingedampft. Man erhält 4 bis 6 g rohen Extrakt.
-
Verfahren~ Beispiel 8 4,33 g des gemäß Beispiel 7 erhaltenen rohen
Extrakts werden in 500 ml Diäthyläther gelöst. Die erhaltene Lösung wird filtriert
und mit 50 ml einer gesättigten Natriumhydrogencarbonatlösung gewaschen. Der Diäthyläther
wird über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet, abfiltriert und zur Trockene eingedampft.
Man erhält 3,4 g eines hellgelben Öls. Dieses gelbe Öl wird sodann in 50 ml Benzol
gelöst. Die Lösung wird auf eine mit 2 kg OR-PVA-Merok-O-Gel 2000 (Vinylacetat-Copolymerisat,
das in ororganischen Lösungsmitteln quillt, der Firma E. M. Merck, Inc.) beschickte
Säule der Abmessungen 2 m x 10 cm aufgesetzt. Die Säule wird mit Benzol eluiert.
Folgende Fraktionen werden aufgefangen und zur Trockene eingedampft.
-
Fraktion Volumen Rückstand (Liter) (Liter) (Z) 1 5,1 0,320 2 . 3,1
0,305 3 5,3 1,1 4 4,3 0,440
Das aus Fraktion Nr. 3 erhaltene Material
(1,1 g) wird in 10 ml Benzol gelöst. Die Lösung wird auf eine mit 60 g Kieselgel
beschickte Säule der Abmessungen 1 m x 2 cm aufgesetzt. Die Säule wird mit einem
Gemisch aus Benzol und Essigsäureäthylester (4 : 1) eluiert. Nach dem Abnehmen von
25 Fraktionen von jeweils 125 ml Volumen geht man auf ein Mischungsverhältnis von
Benzol zu Essigsäureäthylester im Elutionsmittel von 1 : 1 über. Das gewünschte
Material wird in den Fraktionen 28 bis 31 aufgefangen, wie sich dünnschichtchromatographisch
feststellen läßt. Aus Fraktion 28 erhalt man nach dem Entfernen des Lösungsmittels
0,046 g halb gereinigtes Material. Die Fraktionen 29 bis 31 (0,350 g) werden in
Chloroform gelöst. Der Rückstand wird auf fünf präpara-tive Dünnschichtplatten auf
gesetzt. Die Platten werden sechsmal mit Benzol und dreimal mit einem Gemisch aus
Benzol und Essigsäureäthylester (4 : 1) entwickelt. Die Hauptbande wird abgetrennt
und mit Essigsäureäthylester eluiert. Nach dem Entfernen des Lösungsmittels erhält
man ein halbgereinigtes Material.
-
13eispiel 9 4,5 g des gemäß Beispiel 7 erhaltenen rohen Extrakts
werden in 50 ml Diäthyläther gelöst. Die erhaltene Lösung wird abfiltriert und mit
50 ml einer gesättigten Natriumhydrogencarbonat lösung gewaschen. Die Diäthylätherlösung
wird anschließend über Natriumsulfat getrocknet und zur Trockene eingedampft.
-
Man erhält 3,6 g Rückstand, der in 25 ml Chloroform gelöst wird. Diese
Lösung wird auf eine mit 200 g neutralem Kieselgel (mit Chloroform äquiLibriert)
beschickte Säule der Abmessungen 40 mm (Innendurchmesser) und.ÄO,6 cm (Höhe) aufgesetzt.
-
Die Säule wird mit Chloroform und Gemischen aus Chloroform und Isopropanol
eluiert. Es werden Fraktionen von jeweils 25 ml abgenommen. Jeweils fünf dieser
Fraktionen werden zu größeren Fraktionen mit einem Volumen von 125 ml vereinigt.
Etwa 75 Fraktionen von einem Volumen von 125 ml werden aufgefangen und bei Temperaturen
unter 400C unter vermindertem Druck zur Trockene eingedampft. Die Elution wird folgendermaßen
durchgeführt: Fraktionen (125 ml) 1-18 CHCl3 19-30 Isopropanol : CHCl3 (1:99) 31-44
Isopropanol : CHCl3 (1:49) 45-51 Isopropanol : CHCl3 (3:97) 52-66 Isopropanol :
CHCl3 (1:24) 67-75 Isopropanol : CHCl3 (1:19) Die Fraktionen werden gemäß Beispiel
8 dünnschichtchromatographisch untersucht. Aufgrund der dünnschichtchromatographischen
Ergebnisse werden die Fraktionen Nr. 49 bis 66 vereinigt.
-
Nach dem Entfernen des Lösungsmittels erhält man 0,725 g öligen Rückstand.
-
Dieser Rückstand wird an präparativen Kieselgel-Dünnschichtplatten
weiter gereinigt. Als Laufmittel wird ein Gemisch aus Isopropanol und Chloroform
(2 : 23) verwendet. Die Hauptbande wird mit einem Gemisch aus Methanol und Chloroform
(1 : 3) eluiert. Nach dem Eindampfen des Lösungsmittels erhält man 540 mg Rückstand.
400 mg dieses Materials werden auf ähnliche Weise chromatographiert. Man erhält.
268 mg halb-gereinigtes-
Material in Form eines Öls.
-
13 e i 5 p i e 1 10 1 g des gemäß Beispiel 7 erhaltenen rohen Extrakts
wird in einem 15 ml fassenden Reagensglas vorsichtig mit 5 ml Diäthyläther vermischt.
Die erhaltene Lösung wird 1 Minute mit 2 ml Natriumhydrogencarbonatlösung vermischt.
Das Gemisch wird zentrifugiert und der Diäthyläther entfernt. Die IIydrogencarbonatlösung
wird zweimal mit je 2 ml Diäthyläther gewaschen. Die Ätherextrakte werden vereinigt.
Das Lösungsmittel wird abgedampft. Der troclsele Rückstand wird mit einer geringen
Menge Pellosil (Kieselgel-fiEllmaterial zur Flüssigchromatographie der Firma Reeve
Angel & Co., Clifton, New Jersey) vermischt. Das Gemisch wirc in das vordere
Ende einer präparativen Säule der Abrnessungen 122 cm x 9,5 mm, die Pellosil enthält,
eingeführt. Die so gepackte Säule wird in einen Flüssigkeitchromatographen (du Pcnt
830) eingesetzt. Sodann wird die Säule bei einem Druck von 28 at mit einem Gradienten
von 2,5 /o Dioxan in Hexan bis 7,5 Vo Dioxan in Hexan eluiert. Dabei wird die Säule
30 Minuten mit 2,5 ,0 Dioxan in riexan, 30 Minuten mit 5,0 Vo Dioxan in Hexan und
30 Minuten mit 7,5 % Dioxan in Hexan eluiert. Die aufgefangenen Fraktionen (Nachweis
des gewünschten Materials durch UV-Chromophormessung bei 254 nm)werden gaschromatographisch
und dünnschichtchromatographisch untersucht. Die während der letzten 20 Minuten
der Elution mit 7,5 % Dioxan in Hexan aufgefangene Fraktion wird bei 50 0C unter
Stickstoff zur Trockene eingedampft. Man verhält ein halb-gereinigtes Material.
-
Verfahren C Herstellung des Ausgangsmaterials Ein mit einem mit Dampf
beheizten Heizmantel versehener Tank aus korrosionsbestündigem Stahl mit einem Fassungsvermögen
von 380 Liter wird mit 10 kg Zoapatl-Blättern und 114 Liter Wasser beschickt. Das
Gemisch wird 2 1/2 Stunden auf 98 bis 1000C enrärmt und dabei von Zeit zu Zeit geruhrt.
Das noch heiße Gemisch wird durch Gaze filtriert, wobei etwa 95 Liter eines klaren,
dunklen Tees erhalten werden. Der feste Rückstand im Tank wird mit 15 Liter heißem
Wasser gewaschen. Sodann wird abfiltriert und das Filtrat mit dem vorstehend erhaltenen
Tee vereinigt. Die vereinigten wäßrigen Extrakte werden mit 114 Liter Essigsäureäthylester
extrahiert. Das Gemisch wird heftig gerührt und sodann stehengelassen. Die an der
Oberfläche befindliche Schaumschicht wird abgesaugt, um die Emulsion zu brechen.
Sodann wird soviel Essigsäureäthylester wie möglich abgetrennt. Weitere 76 Liter
Essigsäureäthylester werden zugegeben, worauf die vorstehende Verfahrens stufe wiederholt
wird. Die vereinigten Essigsoureäthylesterextrakte werden unter vermindertem Druck
bei 500C eingedampft. Der Rückstand wird dreimal mit insgesamt 10 Liter heißem (75
bis 80°C) Benzol extrahiert. Die Benzolextrakte werden unter vermindertem Druck
bei 500C eingedampft. Der Rückstand wird dreimal mit insgesamt 8 Liter unter Rückfluß
siedendem Hexan gewaschen. Der nach dem Waschen mit Hexan verbliebene Rückstand
wird in 2 Liter Aceton gelöst. Sodann werden 10 g Nuchar (Aktivkohle) zugegeben,
und das Gemisch wird eine weitere Stunde bei Raumtemperatur gerührt. Hierauf wird
die Aktivkohle abfiltriert
und das Filtrat durch Destillation unter
vermindertem Druck bei 300C eingedampft. Man erhält 69 g rohen Extrakt.
-
3 e i 5 p i e 1 11 50 g des als Ausgangsmaterial verwendeten, vorstehend
erhaltenen rohen Extrakts werden in 5 Liter Diäthyläther gelöst. Die erhaltene Lösung
wird filtriert und mit 500 ml einer gesättigt ten Natriumhydrogencarbonatlösung
gewaschen. Der Diäthyläther wird über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet, abfiltriert
und zur Trockene eingedampft. Man erhält 44,6 g eines hellgelben Öls. Dieses Öl
wird sodann in 400 ml Chloroform gelöst.
-
Die erhaltene Lösung wird auf eine mit 2,5 g neutraler Kieselsäure
(mit Chloroform äquilibriert) beschickte Säule der Abmessungen 10,2 x 122 cm aufgesetzt.
Die Säule wird mit Chloroform und Gemischen aus Chloroform und Isopropanol eluiert.
Es werden 110 Fraktionen aufgefangen. Die Fraktionen werden unter vermindertem Druck
bei Temperaturen unter 400C zur Trockene eingedampft. Die Elution wird folgendermaßen
durchgeführt: Volumen/ Fraktion Fraktion Elutionsmittel ~~~~~~~~ (ml) ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
1-7 650 CHCl3 8-30 500 Isopropanol : CIiCl3 (1 : 41,7) 31-60 500 Isopropanol : CHCl3
(1 : 33,3) 61-105 500 Isopropanol ~ CHCl3 (1 : 28,6) 106-110 500 Isopropanol : CHCl3
(1 : 25) Die Zusammensetzung der Fraktionen wird dünnschichtchromatographisch (Kieselgel,
Isopropanol/Chloroform 1 : 12,5) und
gaschromatographisch 3 F3
V'> OV17 (Methylsilicon - Phenylsilicon 1 : 1)-Säule, programmierter Lauf (150
bis 250°C)g festgestellt. Die Fraktionen Nr. 78 bis 84 werden vereinigt. Das Lösungsmittel
wird unter vermindertem Druck entfernt. Man erhält 5,1 g eines öligen Rückstands,der
mindestens drei Hauptbestandteile enthält, wie sich gaschromatographisch feststellen
läßt.
-
3,2 g dieses Rückstands werden sodann in 50 ml Benzol gelöst.
-
Die Lösung wird auf eine mit 2 kg OR-PVA Merck-O-Gel 2000 (Vinylacetat-Copolymerisat,
das in organischen Lösungsmitteln quillt, der Firma E. M. Merck, Inc.) beschickte
Säule der Abmessungen 10,2 x 89 cm (mit Benzol äquilibriert) aufgesetzt.
-
Die Säule wird mit Benzol eluier-t. Insgesamt werden 47 Fraktionen
aufgefangen. Die Zusammensetzung der Fraktionen wird dünnschichtchromatographisch
und gaschromatographisch festgestellt.
-
Volumen/ Fraktion Fraktion (ml) 1-7 1000 8-45 300 46-47 1000 Die
Fraktionen 23 bis 33 enthalten 1,77 g (54 O/o) des aufgesetzten Materials.
-
A) Die Frak-tionen 24 und 25 werden eingedampft. Man erhält 0,251
g einer öligen Verbindung mit folgenden Eigenschaften: IR-Spektrum (Reinsubstanz)
2,90, 5,96 und 6,21 NMR-Spektrum CDCl3 6,11, 5,S8, 4,25, 4,13, 3,56, 2,11 TMS 2,08,
1,48, 1,13 und 1,01 ppm.
-
B) Die Fraktion 31 wird eingedampft. Man erhält 0,326 g einer öligen
Verbindung mit folgenden Eigenschaften: Iii-Spektruin (Reinsubstanz) 2,91 und 5,88
NMR-Spektrum CDCl3 5,41, 4,26, 4,15, 3,58, 3,18, 2,18, TMS 1,76, 1,67, 1,15 und
1,04 ppm.
-
Untersuchung dcr biologischen Aktivität der erfindungsgernäßen Prnr-:rate
Verfahren I: Uteruskontraktionen Erwachsenen, weiblichen Neuseeland-Kaninchen werden
nach Betäubung mit Natrium-pentobarbital die Eierstöcke entfernt. Nach einer Erholungszeit
von 1 Woche werden den Kaninchen an sechs aufeinanderfolgenden Tagen auf subkutanem
Wege täglich 5 17ß-Östradiol verabfolgt. Anschließend erhalten die Tiere an 7 aufeinanderfolgenden
Tagen ebenfalls auf subkutanem Wege täglich 1,0 mg Progesteron. Nach der letzten
Progesterondosis werden Uterus und Eileiter der Tiere' nach dem Verfahren von Heilman
et al., Fertig. Steril., Bd. 23, Seiten 221 bis 229, (leicht modifiziert) 72 Stunden
perfundiert. Die Perfusion von Eileitern und Uterus wird mit einer Geschwindigkeit
von 53 min. durchgeführt. Der Uterus wird mit einem Rohr perfundiert,
das
vom Eileiterende her 1,0 cm in das Lumen des Uterus reicht. Der Uterus wird an der
uterotubalen Verbindungsstelle abgebunden. Durch einen kleinen Schnitt in die Vagina
wird eine weitere Kanüle 1,0 cm in den Uterus eingeführt, um das Perfusat zu sammeln.
Das zu untersuchende Material wird zusammen mit einem Träger, der Polyäthylenglykol
200, Polyäthylenglykol 400, Äthanol und Phosphatpuffer enthält, auf intravenösem
Wege in die Jugularvene verabSolgt. Die Kanüle wird mit einem P23-Dc-Stat;han-Transducer
verbunden, der wiederum wit einem Grass-Modell 5-Polygraph gekoppelt ist. Dabei
werden die Uteruskontrakti onen gemessen.
-
Durch intravenöse Verabfolgung der aus Fraktion 31 erhaltenen Verbindung
in Dosen von 1,0 bis 4,0 mg/kg werden bei Kaninchen, die 72 Stunden ohne Progesteron
geblieben sind, Uteruskontraktionen und eine Relaxation des Eileiters hervorgerufen.
Die aus den Fraktionen 24 und 25 erhaltene Verbindung ist in Dosen von 25 bis 40
mg/kg wirksam.
-
Verfahren II:- 13eeindigunrächtikeit Erwachsene, weibliche Meerschweinchen
vom Hartley-Stamm werden ständig jeweils mit einem männlichen Tier gehalten, bis
ein Vaginalpropf im Käfig gefunden wird. Dies wird als Tag 1 der Trächtigkeit angesehen.
Gruppen von jeweils 5 bis 6 weiblichen Tieren erhalten am Tag 22 der Trächtigkeit
auf intraperitonealem Wege die zu untersuchenden Verbindungen in dem im Verfahren
I beschriebenen Träger. Die Tiere werden zwischen dem 25.
-
und 45. Tag der Trächtigkeit getötet und auf Anzeichen von
Resorption
oder Abort untersucht.
-
Durch intraperitoneale VerabfolgLmg der als Fraktion 31 erhaltenen
Verbindung in einer Dosis von 25 üis 85 mg/kg wird eine Unterbrechung der Trächtigkeit
erreicht.