DE2514509C2 - Farbkasten für Druckmaschinen - Google Patents
Farbkasten für DruckmaschinenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Farbkasten für Druckmaschinen mit einem den Boden des Farbkastens bildenden
Farbmesser und Stellmitteln zum zonenweisen Einstellen der Farbfilmstärke auf einer Farbduktorwalze.
Aus dem DE-Gbm 17 07 927 sind bereits derartige Farbkasten bekannt, bei denen im unteren Bereich des
Farbkastens das Farbmesser an der Farbduktorwalze anliegt. Durch die Drehbewegung der Farbduktorwalze
entsteht in dem spitzen Winkel zwischen Farbmesser und Farbduktorwalze ein Farbstau, dessen hydrodynamischen
Kräfte auf das Farbmesser einwirken. Diese Kräfte sind nicht gleichmäßig und ändern sich z. B. bei
Drehzahländerung der Farbduktorwalze, bei Verände* rung der Farbfemperatur usw. Der Unterschiedliche
Farbstau bewirkt, daß sich die eingestellte Farbfilmstarke auf der Duktorwalze während des Laufs der Maschine
ändert, so daß nachreguliert werden muß.
Bei der bekannten Ausführung besteht auch die Gefahr, daß sich in dem spitzen Winkel zwischen Farbmesser
und Farbduktorwalze Farbreste und Verunreinigungen festsetzen, die sich ebenfalls ungünstig auf die
Konstanz der Farbeinstellung auswirken. Diese festgesetzten Schmutztetlchen müssen durch Abschwenken
und Reinigen des Farbkastens beseitigt werden.
Der aus der DE-AS 22 28 625 bekannte Farbkasten zeigt Stellmittel, die auf die Abstreifkante des Farbmessers
einwirken, so daß sich die unterschiedlichen hydrodynamischen Kräfte nicht auf die Einstellung des Farbmessers
auswirken können. Die starre Einstellung des Fa-bmessers hat aber den Nachteil, daß bei einem zu
harten Anstellen der Abstreifkante die Oberfläche der Farbduktorwalze beschädigt wird. Auch besteht die
Gefahr, daß sich Schmutzteilchen an der Abstreifkante ablagern, die nach ihrem Ablösen zwischen Walze und
Abstreifkante gelangen können und ebenfalls die WaI-zennberfläche
beschädigen.
Aufgabe der Erfindung ist es, das Farbmesser so zu gestalten, daß Unterschiede in den auftretenden hydrodynamischen
Kräften nicht zu einer Veränderung der Farbmessereinstellung führen, daß die Ablagerung von
Schmutzteilchen dort vermieden wird, wo sie eine Störung des Maschinenlau?s verursachen können und daß
das Fließverhalten der Farbe im Farbkasten verbessert wird.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß das Farbmesser über seine Länge nahe der Abstreifkante in
Richtung auf die Farbduktorwalze hin abgewinkelt ist und mit der Stirnfläche des abgewinkelten Schenkels
gegenüber der Farbduktorwalze einstellbar ist. derart, daß der von beiden Schenkeln des Farbmessers und der
Farbduktorwalze eingeschlossene Raum für den Farbrückfluß strömungsgünstig ausgebildet ist.
Hierdurch werden schädliche Ablagerungen vermieden und der Farbfluß im Bereich der A bstreifkante wesentlich
verbessert. Auch entsteht durch das gezielte Ableiten der abgestreiften Farbmengo ein vorteilhafter
Rühreffekt in der Farbe des Farbkastens. Weiterhin läßt sich der Farbkasten sehr leicht reinigen, weil keine
Ecken vorhanden sind, in denen sich Farbreste festsetzen können.
Die noch aus der DE-AS 22 30 126 bekannte Ausführung
eines Farbkastens verwendet ein in Richtung auf den Duktor hin bewegbares Farbmesser, das nach kurzer
Zeit mit seinen Gleitführungen und den hier erforderlichen Dichtungen verklebt sein dürfte und somit
keine feinfühlige Einstellung mehr zuläßt. Die Abstreiffläche dieses relativ stark ausgebildeten Farbmessers
schließt mit der Oberfläche der Farbkastenwalze einen spitzen Winkel ein, wobei die Abstreiffläche etwa
rechtwinklig zu der Farbkastenwalze steht.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Farbmesser
um etwa 90° abgewinkelt, wobei die abgewinkelte Abstreiffläche etwa rechtwinkelig zu der Farbduktorwalze
steht.
Ändern sich bei dieser Ausführung die an der Farbmesserspitze angreifenden Kräfte, so kann sich ein
Nachgeben der Farbmesserspilze praktisch nicht auf die Einstellung des Farbmessers ZUf Duktorwalze aus*
wirken. Auch kann die abgestreifte überschüssige Farbe in dem durch die Abwinkelung geschaffenen Raum
leicht in den Farbkasten zurückfließen, so daß sich keine Schmutzteilchen ablagern. Die rechtwinkelige An-
Ordnung der Abstreiffläche ist in der Regel bei allen
vorkommenden Druckfarben hinreichend, um ein geordnetes, wirbelfreies Zurückführen des von der Abstreifkante
abgestreiften Farbstromes in den Farbkasten zu bewirken.
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das Farbmesser in unmittelbarer Nähe seiner Abwinkelung
unterstützt.
Hierdurch wird die größtmögliche Steifigkeit des abgewinkelten Teiles des Farbmessers erzielt.
Auch können die Stirnfläche und die Abstreiffläche einen spitzen Winkel einschließen, um bei zähen
Druckfarben ein günstiges Fließverhalten zu erzielen. Unterstützt wird dies noch dadurch, daß sich an die
Abstreiffläche gegenüber der Abstreifkante eine überleitende Hohlkehle anschließt.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung besteht das Farbmesser aus elastischem Material und weist eine
Versteifung aus Federstahl auf. Hierbei kann die Versteifung zonenweise unterteilt werden, so daß eine feinfühlige
und zonenweise Regulierung der Farbmenge gewährleistet ist.
Der Spalt zwischen Farbduktorwalze und Srrnfläche des Farbmessers ist zonenweise über Nockenhebel veränderbar,
wobei die Nockenhebel das Farbmesser im Bereich der Abwinkelung auf der Höhe der Abstreifkante
unterstützen und mittels Stellschrauben verstellbar sind, wobei der maximale Verstellweg durch eine
Anschlagschraube festgelegt ist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen schematisch dargestellt Es zeigt iiie Figur
einen Querschnitt durch den Farbkasten.
Der Farbkasten 1 ist in bekannter Weise zwischen den Gestellen einer Druckmaschine angeordnet und
trägt in seinem oberen Bereich das Farbmesser 2. Dieses ist gegenüber der Farbduktorwalze 3 derart einstellbar,
daß ein Farbfilm von bestimmter Stärke in das Farbwerk übertragen wird. Zwischen Farbmesser 2 und
Farbduktorwalze 3 befindet sich die Farbe 4.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel werden als Stellmittel zum zonenweisen Einstellen der Farbfilmstärke
Stellschrauben 5 verwendet, die auf Nockenhebel 6 einwirken, bei deren Verdrehen die beaufschlagte
Zone der Abstreifkante 21 des Farbmessers 2 mehr oder weniger zur Farbduktorwalze 3 hin angestellt
wird. Hierbei liegen die Nockenhebel 6 unter der Kraft von Orehfedern 25 an den S'ellschrauben 5 an.
Der maximale Verstellweg der Nockenhebel 6 ist durch Anschlagschrauben 7 begrenzt und einstellbar. Die
Nockenhebel 6 unterstützen das Farbmesser 2 an seiner Abwinkelung, wobei dieses an dem Nockenhebel
kraftschlüssig anliegt. Dadurch können unterschiedliche hydrodynamische Kräfte praktisch keine Farbmesserverstellung
bewirken.
Das Farbmesser 2 besteht aus einem Körper 10 aus elastischem Material, beispielsweise einem Thermoplast.
Bei Bedarf ist der Körper 10 mit einer Versteifung 11 aus Federstahl versehen.
,ο Die Versteifung 11 kann zonenweise unterteilt sein,
um eine genaue begrenzte Verstellung des Farbmessers 2 zu erreichen. Über seine Länge ist das Farbmesser 2
nahe der Abstreifkante 21 in Richtung auf die Farbduktorwalze 3 hin abgewinkelt. Der abgewinkelte Schenkel
jj 22 weist eine Stirnfläche 8 und eine Abstreiffläche 9
auf. Sie sind durch die Abstreifkante 21 voneinander getrennt. Die Stirnfläche 8 ist der Farbduktorwalze 3
zugewandt und bildet mit dieser einen Spalt 23. Die Abstreiffläche 9 liegt an der Innenseite des Schenkels
τα 22 und schließt mit der Stirnfläche 8 einen Winkel von
90" ein. Dieser Winkel kann verringert werden, um bei zäher Farbe ein günstiges Fließverha!.. η /u erzielen.
Die Abstreiffläche 9 ist je nach Konsis.enz der verwendeten
Farbe unterschiedlich lang ausgeführt. Für die überwiegend verwendeten Farben genügt eine Länge
der Abstreiffläche 9 von etwa 4 mm. Anschließend an die Abstreiffläche 9 ist der Körper 10 des Farbmessers
2 als Hohlkehle 24 mit einem Radius von etwa 6 mm ausgebildet, wodurch die von der Absireifkante
21 abgestreifte Farbe ohne Stau- oder Wirbelbildung in den Farbkasten zurückgeleitet wird. Vorteilhaft ist es
hierbei, wenn der abgewinkelte Schenkel 22 rechtwinkelig /ur Farbduktorwalze 3 hin angeordnet ist.
Das Farbmesser 2 ist auf einem Farbmesserträger 12 befestigt, der mittels Schrauben 13 auf dem Farbkasten
1 festgeschraubt ist. An seinen beiden Stirnseiten ist das Farbmesser 2 von Backen 14 begrenzt, die an den
Stirnflächen der Farbduktorwalze 3 farbdicht anliegen. Die Backen 14 sind am Farbkasten 1 befestigt.
Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel kann somit über die Stellschrauben 5 eine zonenweise Einstellung
des Farbmessers 2 gegenüber der Farbduktorwalze 3 erfolgen.
Mit der vorgesehenen Ausführungsform des abgewinkelten Farbmessers 2 ist das Fließverhrlten der
Farbe 4 bei jeder Drehzahl der Farbduktorwalze 3 optimal berücksichtigt. Auch können sich Änderungen des
Staudruckes der Farben nicht negativ auswirken.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (8)
1. Farbkasten für Druckmaschinen mit einem den
Boden des Farbkastens bildenden Farbmesser und Stellmitteln zum zonenweisen Einstellen der Farbfilmstärke
auf einer Faibduktorwalze, dadurch
gekennzeichnet, daß das Farbmesser(2) über seine Länge nahe der Absireifkante (21) in RL-htung
auf die Farbduktorwalze (3) hin abgewinkelt ist und mit der Stirnfläche (8) des abgtv/inkelten Schenkels
(22) gegenüber der Farbduktorwalze (3) einstellbar ist und daß der von beiden Schenkeln des Farbmessers
(2) und der Farbduktorwalze (3) eingeschlossene Raum für den Farbrückfluß strömungsgünstig ausgebildet
ist
2. Farbkasten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Farbmesser (2) um etwa 90° abgewinkelt
ist und die abgewinkelte Abstreiffläche (9) etwa rechtwinkelig zu der Farbduktorwalze (3)
steht.
3. Farbkasten, nach Anspruch ! und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Farbmesser (2) in unmittelbarer
Nähe seiner Abwinkelung unterstützt ist.
4. Farbkasten nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnfläche (8) und
die Abstreiffläche (9) einen spitzen Winkel einschließen.
5. Farbkasten nach cien Ansprüchen 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß sich an die Abstreiffläche (9) gegenüber der Abstreifkante (21) eine überleitende
Hohlkehle (24) anschließt.
6. Farbkasten nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das ί arbmesser (2) aus
elastischem Material (10) besieht und eine Versteifung (11) aus Federstahl besitzt.
7. Farbkasten nach Anspruch 6. dadurch gekennzeichnet,
daß die Versteifung (11) zonenweise unterteilt ist.
8. Farbkasten nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Spalt
zwischen Farbduktorwalze (3) und Stirnfläche (8) des Farbmessers (2) zonenweise über Nockenhebel
(6) veränderbar ist, wobei die Nockenhebel (6) das Farbmesser (2) im Bereich der Abwinkelung auf der
Höhe der Abstreifkante (21) abstützen und mittels Stellschrauben (5) verstellbar sind, wobei der maximale
Verstellweg durch eine Anschlagschraube (7) festgelegt ist.
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