DE251320C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

in PARIS.

20. März 1883

die Priorität

Es ist bekannt, bei Sterilisationsapparaten mit ultravioletten Strahlen Leitplatten oder Prallflächen zu verwenden. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist nun eine besondere Ausbildung solcher Leitplatten, nämlich in der Weise, daß sie parallel zu den- Strahlen verlaufen, also jede Schirmwirkung vermeiden.

Diese Anordnung der Leitplatten oder Hindernisse läßt alle Teile der Vorrichtung und die Flüssigkeit, die sie durchströmt, ohne Unterbrechung der Wirkung der ultravioletten Strahlen unterworfen bleiben. Es gibt also keine beschattet bleibenden Teile in der Vorrichtung. Diese aber sind schädlich, denn die Erfahrung hat gelehrt, daß sie Herde von Mikroben schaffen, die das Wasser vor seinem Austritt von neuem infizieren und damit die Sterilisation illusorisch machen.

Die Erfindung ist in den Fig. 1 bis 3 dargestellt, dabei ist Fig. 1 ein Schnitt nach H-II von Fig. 2 und

Fig. 2 ein Schnitt von I-I von Fig. 1.

Beide Figuren stellen eine erste Ausführungsform dar. Eine zweite ist in Fig. 3 dargestellt.

Bei der Vorrichtung gemäß Fig. 1 und 2 ist im oberen Teile 2 eines zylindrischen Gefäßes ι eine Quecksilberdampflampe 3 mit .Quarzröhre angeordnet. Im unteren Teile sind eine Anzahl von Leit- oder Richtwänden in Gestalt von hohen Kegelstümpfen 4 und 5 in der Art ineinandergeschaltet angeordnet, daß der innere Stumpf 5 oben über den äußeren Stumpf 4 hervorragt. Durch den Gefäßboden ragt in der Mittellinie bis in den oberen Teil des inneren Stumpfes 5 ein Rohr 6 herein, welches den Abfluß bildet. Die Flüssigkeit wird durch Rohr 7 unten in den Behälter ι eingeleitet, und zwar in tangentialer Richtung, so daß sie den äußeren Raum 8 mit kreisender Bewegung aufsteigend durchströmt, bis sie oben über den Rand des äußeren Stumpfes 4 in den mittleren Raum 10 tritt, aus dem sie am Boden durch die Öffnung 9 in den inneren Raum 11 überströmt, den sie oben durch Rohr 6 verläßt. In diesem werden, um einer zu heftig kreisenden (strudelnden) Bewegung der Flüssigkeit entgegenzuwirken, wagerechte Prallplatten 12 zweckmäßig über Kreuz angeordnet. Um Aufsteigen der Flüssigkeiten bis in den oberen, die Quecksilberdampflampe enthaltenden Teil

des Gefäßes ι zu verhüten, wird zweckmäßig unterhalb der Lampe eine Ablenkplatte 13 angeordnet. Die Hohlkegelstumpfe 4 und 5 sind derartig gestaltet, daß jede Schattenbildung ausgeschlossen bleibt und die von der Lampe 3 ausgesendeten Strahlen jedes Flüssigkeitsteilchen treffen können. Die Lampe wird ungefähr am Orte des Kegelgipfels angeordnet. Zur Beobachtung der Lampe kann oberhalb derselben ein Fenster 14 angeordnet werden.

Fig. 3 veranschaulicht eine andere Lösung der Aufgabe, die Leitwände in der Art anzuordnen, daß sie eine gründliche Durcheinanderbewegung (Verlagerung) der Flüssigkeitsteilchen herbeiführen, ohne den ultravioletten Strahlen den Weg zu den Flüssigkeitsteilchen zu verlegen. Hierzu ist die Quecksilberdampflampe 3 in der Achsenlinie einer zylindrischen Kammer 36 angeordnet und die Innenwandung der letzteren ist mit Leitplatten 37 in rechtwinklig zu der Lampe gerichteten Ebenen in der Art besetzt, daß dieselben einander abwechselnd in beträchtlichem Maße übergreifen. Die zu sterilisierende Flüssigkeit wird an der Decke der Kammer durch 38 eingeleitet und fällt in einer Reihe kleiner Kaskaden durch die Kammer, aus welcher sie am Boden durch austritt. Die Flüssigkeit erfährt eine sehr weitgehende Durcheinanderbewegung ihrer Teilchen, ohne daß die Leitplatten die Bestrahlung schädlich beeinflussen.

Claims (1)

1. Pa tent-Anspruch:

   Vorrichtung zum Sterilisieren von Wasser und andern Flüssigkeiten mittels ultravioletter Strahlen unter Anwendung von Leitplatten, welche eine genügende Verlagerung der Flüssigkeitsteilchen hervor' rufen, dadurch gekennzeichnet, daß diese Leitplatten annähernd parallel dem Strahlenwege angeordnet sind, um eine Schirmwirkung der Leitplatten gegen die Strahlen zu vermeiden.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen,