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Handgerät zum Ausgeben und Aufbringen von selbstklebenden Etiketten
Die Erfindung bezieht sich auf ein Handgerät zum Ausgeben und Aufbringen von auf
einem Trägerband haftenden, selbstklebenden Etiketten, mit einer Umlenkvorrichtung,
an der die Etiketten vom Trägerband abgelöst werden, mit einer Transportvorrichtung,
die das Trägerband schrittweise um eine Etikettenteilung von einer Vorratsrolle
abzieht und um die Umlenkvorrichtung herumzieht, wobei ein Etikett in eine Spendstellung
gebracht wird, in der es mit seiner vorderen Kante unter einem hinter der Umlenkvorrichtung
angeordneten, beispielsweise als Walze ausgebildeten Anpressglied zu liegen kommt,
deren sich über die Breit der Etiketten erstreckende Anpressfläche um eine rechtwinklig
zur Ausgaberichtung der Etiketten verlaufende Achse gewölbt ist, während es mit
seinem hinteren Bereich noch am Trägerband, am nachfolgenden Etikett oder an einem
Geräteteil gehalten ist.
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Aus der deutschen Patentschrift 1 224 661 ist ein von Hand zu betätigendes
Preisauszeichnungsgerät dieser Art bekannt, bei dem das Anpressglied aus einer elastischen,
an der vorderen unteren Gehäuseschmalkante drehbar gelagerten Anpresswalze besteht.
Die elastische Ausbildung der Anpresswalze hat dabei den Vorteil, daß die anzurollenden
Etiketten auch auf unebenen Gegenständen gut haftend angerollt werden können. Diese
Wirkung wird noch dadurch gesteigert, daß die Oberfläche der Anpreßwalze nicht eben
ist, sondern daß auf der Walze 4 bis 8 ringförmige,in gleichen Abständen angeordnete
Vorsprünge vorgesehen sind, die das aufzudrückende Etikett anrollen.
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Trotz dieser Ausbildung der elastischen Anpreßrolle hat sich gezeigt,
daß beim Etikettieren stark gewölbter Gegenstände in Achsrichtung der Wölbung, z.B.
beim Aufbringen von Etiketten auf Flaschenhälse sowie auch beim Aufbringen von Etiketten
an den Kanten von Gegenständen ein volles Anhaften der Etiketten nur durch mehrmaliges
Überrollen mit der Anpresswalze möglich ist Es sind auch Etikettiergeräte bekannt,
bei denen das Anpreßglied aus einem federnden,am freien Ende zylindrisch gewölbten
Kunststoffbügel besteht. Auch mit diesem Gerät können die aufzubringenden Etiketten
nicht auf Gegenstände gut haftend angedrückt werden, die quer zu Etikettenausgaberichtung
gewölbt sind.
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Schließlich sind auch Handpreisauszeichnungsgeräte bekannt, bei denen
das Anpreßglied aus mehreren, unabhängig voneinander schwenkbar gelagerten Andrückfingern
besteht. Derartige Geräte haben den Nachteil, daß nicht nur das Anpreßglied in der
Herstellung sehr teuer und störanfällig ist, sondern daß auch diese Anpreßglieder
nicht in der Lage sind, ein Etikett auch in den seitlichen Bereichen auf stark gewölbte
Gegenstände gut haftend aufzudrücken.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Handgerät zum Ausgeben
und Aufbringen von selbstklebenden Preisetiketten zu schaffen, das unter Beibehaltung
der Vorteile eines Gerätes mit elastischer Antriebswalze die Gewähr dafür bietet,
daß in einem Arbeitsgang die Etiketten auch auf Flächen gut haftend aufgedrückt
werden, die um eine in Ausgaberichtung der Etiketten verlaufende Achse stark gewölbt
sind oder die in Ausgaberichtung der Etiketten beispielsweise um 900 abgeknickt
sind.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß -in Transportrichtung
der Etiketten gesehen - hinter dem Anpreßglied zwei elastisch nach oben ausschwenkbare
Andrückfinger angeordnet sind, deren Andrückflächg um eine parallel zur Ausgaberichtung
der Etiketten verlaufende Achse mit einem kleinen Radius und um eine rechtwinklig
dazu verlaufende Achse mit einem größeren Radius gewölbt und im Abstand von mehr
als eine Etikettenhöhe hinter dem insbesondere als elastische Walze
ausgebildeten
Anpreßylied in den seitlichen Randbereichen des anzudrückenden Etiketts angeordnet
sind.
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Mit dem erfindungsgemäßen Gerät können die Etiketten in schneller
Folge auch auf Flaschenhälse gut haftend aufgebracht werden, da zuerst das Etikett
vom Anpreßglied im mittleren Bereich auf den gewölbten Gegenstand aufgedrückt wird
und danach von den beiden Anpreßfingern auch in den seitlichen Bereichen.
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Da der Abstand der Andrückflächen der Andrückfinger vom Anpreßglied
mehr als eine Etikettenteilung bzw. eine Etikettenhöhe betragen kann, ist der Schwenkbereich
der Andrückflächen der Andrückfinger relativ groß.
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Die Andrückfinger mit ihren Andrückflächen können aus einem elastischen
Werkstoff bestehen, so daß eine schwenkbare Lagerung der Andrückfinger nicht notwendig
ist. Wenn man aber über einen weiten Schwenkbereich der Andrückfinger eine relativ
gleichbleibende Anpreßkraft erreichen will, ist es vorteilhaft, die Andrückfinger
schwenkbar zu lagern und Rückstellfedern vorzusehen, die die Andrückfinger in ihre
Ausgangsstellung drücken, in der sie an Anschlägen anliegen.
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Da die erfindungsgemäßen Andrückfinger nur notwendig sind, wenn stark
gewölbte Gegenstände etikettiert werden müssen oder aber auch sehr kleine Gegenstände,
so daß die Etiketten um eine Kante herum geklebt werden müssen, ist es vorteilhaft,
die Andrückfinger leicht lösbar am Gehäuse des Handgerätes zu befestigen.
Vorteilhafterweise
sind die Lager der Andrückfinger an auf die Gehäuseseitenwände aufsteckbare Clips
befestigt.
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An den Innenseiten der Gehäuseseitenwände sind zweckmässigerweise
Führungen und Vorsprünge zur Aufnahme und zum Einrasten der Clips angeordnet. Durch
einfaches Abziehen dieser Clips können die Andrückfinger vom Gerät entfernt werden.
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Es ist aber auch möglich, die beiden Lager der Andrückfinger an einem
Klotz zu befestigen, der zwischen die Gehäuseseitenwände einschiebbar und einrastbar
ist. Die Führungen an den Innenseiten der Gehäuseseitenwände zur Aufnahme dieses
Klotzes können so ausgebildet sein, daß der Klotz in eine vordere Betriebsstellung
einrastbar ist, in der die Andrückfinger wirksam sind und in eine hintere Ruhestellung
einrastbar ist, in der die Andrückfinger in das Gerät eingeschoben sind.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen,
In der folgenden Beschreibung wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen ein AusführungsbeisEiel
der Erfindung näher beschieben Die Zeichnungen zeigen in Fig. 1 eine Seitenansicht
und Fig. 2 eine Stirnansicht des erfindungsgemäßen Etikettiergerätes, Fig. 3 eine
vergrößerte Schnittansicht der Umlenkvorrichtung, des Anpreßgliedes und der Anpreßfinger,
Fig.
4 eine Ansicht nach der Schnittlinie IV-IV in Fig. 3.
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Das Handgerät zum Ausgeben und Aufbringen von auf einem Trägerband
haftenden, selbstklebenden Etiketten weist einen starren Handgriff 1 und einen einschwenkbaren
Handhebel 2 auf, durch dessen Einschwenken und bzw, oder Ausschwenken das Trägerband
schrittweise um eine Etikettenteilung von einer Etiketten-Vorratsrolle 3 abgezogen
und um eine Umlenkvorrichtung herumgezogen wird, wobei ein Etikett 4 in eine Spendstellung
gebracht wird, in der es mit seiner vorderen Kante unter einem Anpreßglied 5 zu
liegen kommt, während es mit seiner hinteren Kante noch am Trägerband, am nachfolgenden
Etikett oder einem Geräteteil leicht anhaftet. In Transportrichtung der Etiketten
gesehen, sind hinter dem Anpreßglied 5 zwei elastisch nach oben ausschwenkbare Andrückfinger
6 angeordnet, deren Andrückflächen 7 ringwulstartig gewölbt sind.
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Wie Fig. 2 zeigt, haben die Anpreßfinger 6 die Wirkung, daß die seitlichen
Bereiche des aufzudrückenden Etiketts von den ringwulstartigen Andrückflächen 7
gegen die stark gewölbte Fläche eines Flaschenhalses 8 gedrückt werden. Die Andrückfinger
sind schwenkbar an Clips 9 gelagert, die auf die Gehäuseseitenwände 10 des Gerätes
aufsteckbar und einrastbar sind. An jedem Clip 9 ist ein nach Innen gerichteter
Achsstummel 11 vorgesehen, um den schwenkbar ein Andrückfinger 6 gelagert ist, Die
Lagerung eines Andrückfingers 6 auf dem Achsstummel 11 erfolgt über zwei im Abstand
voneinander
befindlichen Gleitlagern.
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Wie Fig. 3 zeigt, hält eine Rückstellfeder 12 den Andrückfinger 6
in seiner Ausgangsposition, in der er an einem Anschlag anliegt. Die Rückstellfeder
12 ist als eine um den Achsbolzen 11 gewundene Schenkelfeder ausgebildet, deren
einer Schenkel am Clip 9 anliegt und deren andererSchenkel den Andrückfinger 6 nach
unten gegen einen Anschlag drückt.
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Die Figs 3 und 4:zeigen, daß an den Innenseiten der Gehäuseseitenwände
10 Führungen 14 und Vorsprünge 15 zur Aufnahme und zum Einrasten der Clips 9 angeordnet
sind. Der Vorsprung 15 greift von oben in eine am Innenschenkel 16 des Clips 9 angeordnete
Delle ein. Damit der Vorsprung 15 in die zuge-16 hörige Delle einrasten kann, ist
der Innenschenkel des Clips 9 mit einer horizontal verlaufenden schlitzartigen Ausnehmung
17 versehen, Infolge dessen kann der obere Teil des inneren Schenkels 16 des aus
Kunststoff bestehenden Clip 9 nach unten ausfedern. Der jeweils auf der Außenseite
der Gehäuseseitenwände 10 aufliegende Schenkel 16 der Clips ist, wie insbesonder
Fig, 1 zeigt, mit einem zahnartigen Griffprofil versehen.
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Wie Fig, 4 zeigt, ist der Außenschenkel 19,in Draufsicht gesehen,
keilartig ausgebildet, so daß die Clips 9 trotz guter Einrastung leicht von den
Seitenwänden 10 des Gehäuses abgezogen werden können.
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Wie Fig. 3 zeigt, sind die Clipse 9 oberhalb der elastischen Andrückwalze
5 angeordnet. Zwischen den beiden Clipsen ist eine Einfärbschwinge 20 beweglich
angeordnet, mit der ein Druckwerk 21 nach jedem Bedruckvorgang eingefärbt werden
kann.
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Das Druckwerk 21 arbeitet mit einer Gegendruckplatte 22 zusammen,
deren der Anpreßwalze 5 benachbartes Ende 23 als Umlenkvorrichtung dient. Bei solchen
Etikettiergeräten, die ein selbsteinfärbendes Druckwerk besitzen oder aber bei denen
die Druckfarbe in anderer Weise zugeführt werden kann, ist es zweckmässig, die beiden
Schwenklager der Andrückfinger 6 an einem zwischen die Gehäuseseitenwände lo einschiebbaren
und dort einrastenden Klotz zu befestigen. Bei dieser Ausbildung können die beiden
Andrückfinger. mit einem Griff vom Gerät entfernt werden oder an das Gerät angesetzt
werden.
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Bei Etikettiergeräten, die ohne Druckwerk arbeiten und vorgedruckte
Etiketten ausgeben, ist es vorteilhaft, die Führungen an den Innenseitender Gehäuseseitenwände
10 derart auszubilden, daß der Klotz in eine vordere Betriebsstellung und in eine
hintere Ruhestellung einrastbar ist, wobei in der Ruhestellung die Andrückfinger
6 in das Gerät eingeschoben sind.
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Wie insbesondere Figur 4 zeigt, sind die wulstförmigen Andrückflächen
7 an den freien Enden von nach innen gerichteten walzenartigen Teilen 24 der Andrückfinger
6 angeordnet.
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Diese Ausbildung der Andrückfinger 6 ergibt oberhalb der Andrückrolle
5 einen möglichst freien Raum, so daß die an der Einfärbschwinge 20 angeordnete
Einfärbrolle 25 gut zugängig ist und leicht mit Druckfarbe versehen werden kann.
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Die elastische Anpreßwalze 5 ist mit vier wulstringartigen Vorsprüngen
26 versehen, die in gleichen Abständen voneinander angeordnet sind. Beim Aufbringen
eines Etiketts auf eine stark gewölbte Fläche wird das Etikett auf jeden Fall von
den beiden mittleren wulstringartigen Vorsprüngen 26 auf den zu etikettierenden
Gegenstand gedrückt. Danach werden aber auch die seitlichen Bereiche des Etiketts
von den wulstartigen Andrückflächen 7 der Andrückfinger 6 gegen den Gegenstand gedrückt,
so daß das selbstklebende Etikett nun satt anliegt, -