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Verfahren und Vorrichtung zum Vorschieben von aufeinanderfolgenden
Gegenständen, insbesondere von zu bearbeitenden Papierstapeln Die Erfindung betrifft
ein Verfahren zum Vor schieben von aufeinanderfolgenden Gegenständen, insbesondere
von zu bearbeitenden Papierstapeln, zwischen zwei in einem bestimmteçn Zeitabstand
nacheinander
die Gegenstände bearbeitenden Stationen, die einen festen Abstand voneinander haben
und mit der gleichen Periodizität arbeiten, wobei eine Periode in beiden Stationen
in einen Bearbeitungsteil und in einen Vorschubteil unterteilt ist.
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Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Durch führung dieses
Verfahrens mit zwei hintereinander angeordnet ten, mit der gleichen Periodizität
arbeitenden Station zur Bearbeitung von von Vorschubeinrichtungen vorgeschobenen
Gegenständen, insbesondere Papierstapeln, wobei eine erste Vorschubeinrichtung zum
Einschieben der Gegenstände in die erste Station, eine zweite Vorschubeinrichtung
zum Vor schieben der Gegenstände von der ersten zur zweiten Station und eine dritte
Vorschubeinrichtung zum Herausschieben der Gegenstände aus der zweiten Station vorgesehen
sind, die alle, ebenso wie die Stationen, durch einen gemeinsamen, die Arbeitsfrequenz
der Vorrichtung bestimmenden Antrieb angetrieben sind.
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Bei der vollautomatischen Herstellung von Heften, Notizblöcken, Ringbucheinlagen
und dgl. werden auf einer Fertigungsstrasse ausgehend von auf Rollen aufgewickelten
Papierbahnen die einzelnen nötigen Bearbeitungsvorgänge nacheinander ausgeführt.
Die Papierbahnen werden zunächst bedruckt, in Einzelbögen zerschnitten, diese werden
zu Papierstapeln übereinandergeschoben; die derart gebildeten Papierstapel werden
geheftet, gefalzt, an den Kanten beschnitten und verpackungsgerecht positioniert.
Die diese Bearbeitungsvorgänge durchführenden Stationen sind in der Fertigungsstrasse
hintereinander angeordnet und werden durch einen gemeinsamen Antrieb, der die Arbeitsfrequenz
bestimmt, angetrieben.
Die Takte der gesamten Fertigungsstrasse
sind dabei so gewählt, dass die für alle Stationen gleichlangen Perioden in einen
Bearbeitungsteil und in einen Vorschubteil zerfallen.
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Im Bearbeitungsteil werden die Papierstapel in den einzelnen Stationen
bearbeitet, das heisst geheftet, gefalzt oder beschnitten, im Vorschubteil werden
die Stapel von einer Bearbeitungsstation zur nächsten vorgeschoben.
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Bei bekannten Vorrichtungen dieser Art arbeiten alle Stationen in
Phase, das heisst der Bearbeitungsteil und der Vorschubteil einer Periode beginnen
immer genau in demselben Zeitpunkt. Der Vorschub der Stapel von einer Station zur
nächsten erfolgt vollständig im Vorschubteil einer Periode, und zwar vorzugsweise
mit einem sinusförmigen Geschwindigkeitsverlauf, der z.B. durch einen mit der Hauptantriebswelle
verbundenen Kurbelantrieb erzeugt wird, Bei bekannten Vorrichtungen begrenzt dieser
Vorschub zwischen zwei Stationen die Frequenz der Vorrichtung, das heisst deren
Leistungsfähigkeit. Die Papierstapel können nämlich zwischen zwei Stationen nur
mit einer maximal zulässigen Geschwindigkeit vorgeschoben werden, da bei höherer
Geschwindigkeit die Gefahr besteht, dass die übereinanderliegenden Einzelblätter
gegeneinander verschoben werden oder sich in der Vorschubeinrichtung verklemmen.
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Um möglichst kleine Vorschubgeschwindigkeiten zwischen den Stationen
zu erreichen, kann der Abstand der Stationen klein gehalten werden. Dies ist aber
begrenzt durch die Grösse der zu bearbeitenden Papierstapel, das heisst durch ihr
Format, denn das grösste Format bestimmt den minimalen Abstand zwischen
zwei
Stationen. Wenn kleinere Papierstapel bearbeitet werden, müssen sie den relativ
zu ihrem Format langen Weg zwischen zwei Stationen zurücklegen, die Vorrichtung
muss also für grosse und kleine Formate mit derselben Frequenz arbeiten.
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Eine Erhöhung der Arbeitsfrequenz ist nicht möglich, da sonst die
Vorschubgeschwindigkeit der Stapel über das zulässige Höchstmass gesteigert werden
müsste.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Durchführung dieses Verfahrens zu schaffen, bei dem die Arbeitsfrequenz abhängig
vom Format der zu bearbeitenden Gegenstände gegenüber bekannten Verfahren erhöht
werden kann, ohne dass die Vorschubgeschwindigkeit zwischen den Stationen dabei
gesteigert wird.
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Diese Aufgabe wird verfahrensmässig erfindungsgemäss dadurch gelöst,
dass die Vorschubgeschwindigkeit der Gegenstände zwischen den beiden Stationen über
den gesamten Verschiebeweg zwischen diesen gleich hoch gewählt und derart niedrig
eingestellt wird, dass der die erste Station verlassende Gegenstand im Vorschubteil
der Periode entsprechend seinem Format nur so weit aus der ersten Station herausgeschoben
wird, dass während dieses Periodenteils das Einschieben eines nachfolgenden Gegenstandes
in die erste Station ermöglicht wird.
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Es ist dabei vorteilhaft, wenn die Gegenstände von der ersten zur
zweiten Station vom Zeitpunkt des durch den Arbeitstakt der ersten Station bestimmten
Beginns des Vorschiebens an ohne Unterbrechung solange vorgeschoben werden, bis
der vorgeschobene
Gegenstand die zweite Station erreicht hat. Gem-ss
der Erfindung ist ferner vorgesehen, dass die Phase der Periode bei der zweiten
Station gegenüber der ersten Station in Abahängigkeit vom Format der -;orgesc£-Jb~ne-n
Gegrnstände, der Vorschubgeschwlndigkelt unc) des Wegs zwischen erster und zweiter
Station derart eingestellt wird, dass der Bearbeitungsteil der Periode bei der zweiten
Station beginnt, sobald der vorgeschobene, zu bearbeitende Gegenstand die Position
erreicht hat, in der er bearbeitet werden soll.
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Die Aufgabe wird ferner vorrichtungsgemäss dadurch gelöst, dass die
die Gegenstände zwischen den Stationen vorschiebende Vorschubeinrichtung über ein
Getriebe mit einstellbarer Übersetzung und die zweite Station über eine lösbare
Kupplung mit dem Antrieb verbunden sind, durch welche Kupplung die Phase der mit
derselben Periode wie die erste arbeitenden zweiten Station gegenüber der Phase
der ersten Station einstellbar ist. Das Getriebe mit einstellbarer Ubersetzung ist
vorteilhafterweise ein Wechselradgetriebe.
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Gemäss einer vorteilhaften Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen,
dass die Vorschubeinrichtung zwischen den beiden Stationen mindestens zwei mit ihren
Flächen aneinanderliegende, die vorzuschiebenden Gegenstände zwischen sich einspannende,
in Vorschubrichtung umlaufende Endlosbänder umfasst, das mindestens eines der Bänder
am Ende der Vorschubeinrichtung, also im Bereich vor der zweiten Station, über Umlenkrollen
erst entgegen der Vorschubrichtung und dann wieder in die Vorschub richtung umgelenkt
ist, wobei diese Umlenkrollen parallel zur Vorschubrichtung verschieblich und einstellbar
sind, so dass
die effektive Länge der Vorschubeinrichtung einstellbar
ist, ohne dass Länge und Spannung des Endlosbandes slch ändern.
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Die nachfolgende Besohreiburg bevorzugter .usfuhrungsformen der Erfindung
dien im Zusammenhang mit der Zeichnung der näheren Erläuterung. Es zeigen: Fig.
1a eine schematische Seitenansicht der Vorschubeinrichtungen vor einer ersten Bearbeitungsstation,
zwischen einer ersten und zweiten Bearbeitungsstation und hinter der zweiten Bearbeitungsstation
in einer Einstellung für grossformatige Papierstapel; Fig ib eine Darstellung wie
Fig. la für kleinformatige Gegenstande¢ Fig. 2a in einem Wegzeitdiagramm den mit
sinusförmigem Geschwindigkeitsverlauf in einem Vorschubteil einer Periode erfolgenden
Vorschub der Gegenstände; Fig. 2b in einem Wegzeitdiagramm den erfindungsgemässen
Vorschub für grossformatige Gegenstände; Fig. 2c in einem Wegzeitdiagramm den erfindungsgemässen
Vorschub für kleinformatige Gegenstände und Fig. 2d in einem Wegzeitdiagramm den
erfindungsgemässen Vorschub mit erhöhter Arbeitsfrequenz.
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Der Aufbau der erfindungsgemässen Vorrichtung wird im Folgenden anhand
der Fig. 1a und ib erläutert. In diesen Figuren ist ein ausschnitt aus einer Fertigungsstrasse
schematisch dargestellt, der eine erste Bearbeitungsstation A und eine in festem
Abstand dahinter angeordnete zweite Bearbeitungsstation B umfasst. Die beiden Bearbeitungsstationen
sind an sich bekannt und sind daher in den Fig. 1a und ib nur durch senkrechte,
strichpunktierte Linien symbolisch angedeutet; es kann sich dabei z.B. um eine die
losen Blätter eines Papierstapels verbindende Heftstation und um eine Schneidestation
handeln. Vor der ersten Station A ist eine erste Vorschubeinrichtung 1, zwischen
den Stationen A und B eine zweite Vorschubeinrichtung 2 und hinter der Station B
eine dritte Vorschubeinrichtung 3 angeordnet, die die zu bearbeitenden Gegenstände
4 in horizontaler Richtung, in den Fig.
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1a und ib von links nach rechts, vorschieben. Die Vorschubeinrichtung
1 umfasst einen oberen, über Umlenkrollen 13, 14 laufenden endlosen Laufriemen 11,
dessen untere Lauffläche an den vorzuschiebenden Gegenständen 4 anliegt. In gleicher
Weise ist unterhalb der Vorschubebene ein unterer, über Umlenkrollen 15, 16 laufender,
endloser haufriemen 12 vorge sehen, dessen obere Fläche an der Unterseite der vorzushie°
benden Gegenstände 4 anliegt. Die Gegenstände 4 werden also zwischen den Laufflächen
der Laufriemen 11 und 12 eingespannt und beim Umlaufen der Laufriemen vorgeschoben.
Der untere Laufriemen 12 ist im Bereich vor der Station A ferner über Umlenkrollen
17 und 18 zuerst im wesentlichen entgegen der Vorschubeinrichtung und dann wieder
in Vorschubrichtung geführt. Die Umlenkrollen 17 und 18 sind mit gegenseitig konstantem
Abstand parallel zur Vorschubrichtung verschieblich und
einstellbar.
Durch die gegenläufige Umlenkung des Laufriemens an diesen Umlenkrollen wird beim
paarweisen Verschieben dieser Umlenkrollen die Länge der an den Gegenständen 4 anliegenden
awflche des Laufriemens 12 verändert, ohne dass sich dessen anng wandert. Die Umlenkrolle
1 kann auch als Spannrolle ausgebildet sein, z.B. durch Lagerung an einem unter
Einfluss einer Spannfeder verschwenkbaren Hebe, so dass dadurch bei Verschieben
der Rolle A die Spannung des Bandes im wesentlichen konstant gehalten wird.
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Die zwischen den Stationen A und B angeordnete Vorschubeinrichtung
2 ist im wesentlichen gleich aufgebaut wie die Vorschubeinrichtung 1. Sie unterscheidet
sich nur dadurch von der ersten Vorschubeinrichtung, dass der obere Laufriemen in
einen ersten huber die Umlenkrollen 23, 24 umgeienkten Laufriemen 21 und einen zweiten
über entsprechende Umlenkrollen 24a und 23a umgelenkten Laufriemen 21a, der untere
Laufriemen in einen ersten über die Umlenkrollen 25 und 26 laufenden Laufriemen
22 und in einen zweiten über Umlenkrollen 25a und 26a laufenden Laufriemen 22a unterteilt
sind. Durch diese Unterteilung ist es möglich, die Vorrichtung in der Ebene zwischen
den Umlenkrollen 23a, 24 und 25a, 26 zu trennen. Für die vorliegende Erfindung ist
dies nicht wesentlich, oberer und unterer Laufriemen könnten ebenso wie in der Vorschubeinrichtung
1 jeweils durchgehend ausgebildet sein. Der untere Laufriemen 22a ist in derselben
Weise wie der untere Laufriemen 12 über parallel zur Vorschubrichtung verschiebliche
Umlenkrollen 27 und 28 geführt, so dass dessen an den Gegenstandon 4 anliegende
Länge einstellbar
ist.
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Auch die in den Fig. C u---d 1b teilweise dargestellte Vorschubeinrichtung
3 is-tJleich aufgebaut wie die beiden vorhergehenden, sie weist einen unter eine
Umlenkrolle 33 geführten oberen Laufriemen 31 und einen über eine Umlenkrolle 35
geführten unteren Laufriemen 32 auf.
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Der untere Laufriemen 12 der Vorschubeinrichtung 1 steht über ein
Wechselradgetriebe 41 an sich bekannter Bauart und über eine Transmission 42, z.B.
eine Antriebskette, mit einer Antriebswelle 43 in Verbindung, die mit der in der
Zeichnung nicht dargestellten Hauptantriebswelle der Fertigungsstrasse gekoppelt
ist. Durch diese Hauptantriebswelle werden in an sich bekannter Weise auch alle
Bearbeitungsstationen angetrieben; durch diese Hauptantriebswelle wird die Frequenz
der Fertigungsstrasse bestimmt.
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In der in den Fig. 1a und 1b dargestellten Ausführungsform sind die
Umlenkrollen 25a und 26 der unteren Laufriemen 22a und 22 der Vorschubeinrichtung
2 über eine Kette 44 mit der Umlenkrolle 15 des unteren Laufriemens 12 der Vorschubeinrichtung
1 verbunden, so dass die Laufriemen 22a und 22 auch über das Wechselradgetriebe
41 angetrieben werden. Es wäre selbstverständlich auch möglich, den Antrieb mit
Hilfe eines eigenen Wechselradgetriebes vorzunehmen, wie dies bei der Vorschubeinrichtung
3 der Fall ist, was in den Fig. la und ib aber nicht dargestellt ist.
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des Bearbeitungsstationen A und B sind verschiebliche Anschiäe 51
bzw. 52 vorgesehen, die die vorgeschobenen Gegenstande 4 beim Einschieben ir die
Bearbeitungsstation in einer bestimmten Position arrtieren, und die beim weiteren
Vorschieben der Gegenstände 4 aus der Vorschubebene herausbewegt werden. Die Anschldge
@ und 52 sind parallel zur Vorschubrichtung verschieblich und einstellbar. Beim
Einschieben der Anschläge 51 und 52 in die Vorschubebene vermindern sie ausserdem
den Anpressdruck des oberen Laufriemens an den unteren, so dass die Gegenstände
zwischen den Laufriemen nicht mehr so fest eingespannt sind Dazu sind die Umlenkrollen
23, 33 an Hebelarmen 53, 54 drehbar gelagert, die beim Einschieben der Anschläge
in die Vorschubbann über eine in den Fig. 1a und 1b nicht dargestellte Gelenkverbindung
nach oben verschwenkt wer, wie dies in Fig 1b schematisch und der Deutlichkeit halber
in übertriebenen Masse dargestellt ist. Die Hebelarme 53 und 54 werden unter dem
Druck einer ebenfalls nicht dargestellten Feder nach unten gedrückt.
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Die Stationen A und B sind In in der Zeichnung nicht dargestellter
Weise mit der Hauptantriebswelle der Fertigungsstrasse über eine Kupplung verbunden,
die es erlaubt, die Phase der Bearbeitungsstalonen gegenüber der Hauptantriebswelle
einzustellen, das heisst der Beginn einer Periode bei der Station A oder B gegenüber
dem durch die Hauptantriebswelle bestimmten Takt der Fertigungsstrasse ist einstellbar.
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In den Fig. 2a bis 2d ist in Wegzeitdiagrammen dargestellt, wie die
Gegenstände längs des Verschiebeweges vorgeschoben werden, und zwar am Beispiel
des Verschiebeweges zwischen den
Stationen A und B. Dazu ist in
de Diagrammen der Fig. 2a bis 2d auf der Ordinate der zurückglegte Weg des Gegenstandes
aufgetragen, die Positionen der Stationen A u:' 3 ist an der Ordinate angezeigt.
Auf der Abszisse ist die Zeit aufgetragen.
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Unterhalb der Diagramme ist zusätzlich angegeben, in welchem TEil
der Periode sich die Stationen A und B zu einem bestimmten Zeitpunkt befinden er
schwarze Balken steht dabei für den Vorschubteil, der weisse Balken für den Bearbeitungsteil
einer Periode. Der obere Balken bezieht sich auf die Station A, der untere auf die
Station B.
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Die Zeitachse ist bei allen vier Diagrammen nach einer Zeit t @bgebrochen;
rechts davon ist schematisz(h angedeutet, welche Position die vorgeschobenen Gegenstände
zur Zeit t einnehmen.
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Die Kurven in den DIagrammen der rig. 2a bis 2d zeigen jeweils die
Lage der Vorderkante eines vorgeschobenen Gegenstandes an, es wird also angenommen,
dass in d-n Bearbeitungsstationen die Vorderkante bearbeitet, z.B. abgeschnitten
wird. Selbstverständlich könnten sich dIe Kurvenverläufe genausogut auf irgendeine
andere immer gleiche Stelle der vorgeschobenen Gegenstände beziehen.
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In Fig. 2a ist gezeigt, wie der Vorschub bei bekannten Vorrichtungen
erfolgt. Die Stationen A und B arbeiten dabei in Phase, das heisst Bearbeitungsteil
und Vorschubteil der Periode fallen zeitlich zusammen. Bei Betrachtung der zweiten
Vorschubperiode 61 erkennt man deutlich, welche Vorgänge während dieser Periode
ablaufen. Zunachst wird ein Gegenstand von der Station A in die Station B mit einem
sinusförmigen Geschwindigkeitsverlauf
vorgeschoben (Kurve 62),
gleichzeitig wird in die Station A ein Gegenstand ein- und aus der Station B ein
Gegenstand ausgeschoben, wovon in dem Diagramm nur der letzte bzw.
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der erste Teil (Kurven 63 bzw. 64) dargestellt ist. In der Bearbeitungsphase
65 (weisser Balken) wird auf dem Wege zwischen den Stationen kein Gegenstand vorgeschoben,
sondern in beiden Stationen liegt je ein Gegenstand zur Bearbeitung fest (Kurven
62 und 63). Die Vorschubgeschwindigkeit der Gegenstände ergibt sich aus der Steigung
der dargestellten Kurven, die maximale Geschwindigkeit liegt bei sinusförmigem Vorschub
in der Mitte des Vorschubteiles vor. Bei bekannten Vorrichtungen ist der Geschwindigkeitsverlauf
vom Format der vorgeschobenen Gegenstände unabhängig, bei kleinen und grossen Gegenständen
wird mit der gleichen Maximalgeschwindigkeit vorgeschoben. Dies ist auf der rechten
Seite des Diagrammes dadurch symbolisiert, dass ein kurzer und ein langer Gegenstand
(66 bzw. 67 nebeneinander dargestellt sind. Man erkennt, dass der Abstand der kleinformatigen
Gegenstände durch das grösste Format diktiert wird., das auf der Fertigungsstrasse
bearbeitet werden soll.
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Gemäss der Erfindung wird die Vorschubgeschwindigkeit zwischen den
Stationen A und B (durch die Vorschubeinrichtung 2) mit konstanter, regelbarer Geschwindigkeit
ausgeführt. Die Geschwindigkeit wir-d dabei nur so hoch gewählt, dass im Vorschubteil
einer Periode der Gegenstand aus der Station A so weit herausgeschoben wird, dass
der nachfolgende Gegenstand in die Station A eingeschoben werden kann. Der aus der
Station A ausgeschobene Gegenstand legt daher in einem Vorschubteil der Periode
einen Weg zurück, der kleiner ist als der Abstand der Stationen A
und
B. Dies ist in Fig. 2b dargestellt. Aus der Kurve 71 ergibt sich, dass der Gegenstand
während eines Vorschubteiles 73 der Periode der Station A in diese eingeschoben
wird; von diesem Einschubvorgang st nur der letzte Teil in Fig. 2b dargestellt,
das EinschIeben erfolgt mit konstanter Geschwindigkeit, da die Vorschubeinrichtung
1 ebenfalls mit konstanter Geschwindigkeit angetrieben ist. Während des Bearbeitungsteiles
74 der Station A liegt der Gegenstand in dieser Station still.
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Mit Beginn des nächsten Vorschubteiles 75 der Station A wird der Gegenstand
mit konstanter Geschwindigkeit vorgeschoben, im Wegzeitdiagramm der Fig. 2b ergibt
sich also eine Gerade für die Wegzeitkurve. Die Neigung dieser Geraden ist ein Mass
für die Vorschubgeschwindigkeit. Die Geschwindigkeit wird dabei so eingestellt,
dass der Gegenstand am Ende des Vorschubteiles 75 der Station A weit genug aus der
Station A herausgeschoben ist, dass ein nachfolgender Gegenstand (dargestellt durch
den Kurvenverlauf 72) in die Station A eingeschoben werden kann.
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In Fig. 2b bedeutet dies, dass der Abstand C zwischen der Kurve 72
und der Kurve 71 am Ende des Bearbeitungsteils 75 der Station A gleichgross oder
grösser sein muss als die Länge des vorgeschobenen Gegenstandes, wie sie aus den
rechts neben dem Diagramm dargestellten Gegenständen 76 zu entnehmen ist.
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Die Vorschubgeschwindigkeit der Vorschubeinrichtung 2, die durch entsprechende
Übersetzung des Wechselradgetriebes 41 einstellbar ist, wird also an das Format
der vorzuschiebenden Gegenstände angepasst.
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Sobald der Gegenstand mit dieser konstanten Geschwindigkeit die Station
B erreicht, verlässt er die Vorschubeinrichtung 2
in noch zu beschreibender
Weise und bleibt zur Bearbeitung in der Station B liegen. Die Phase der Station
B ist mit Hilfe der einstellbaren Kupplung nun so -«ngestellt, dass der Bearbeitungsteil
77 bei der Station P in dem Augenblick beginnt, in dem der G-egenseana seine Bearbeitungsposition
in der Station B erreicht, in dem der Gegenstand also gegen den Anschlag 52 stösst.
Diese Z-'tpunkt hängt von der VorschubgescAwindigkeit der Gegenstände zwischen den
Stationen A und B und damit in der oben erklärten Weise vom Format der Gegenstände
ab, wird also für jedes Format eingestellt. Am Ende des Bearbeitungsteiles 77 der
Station B wird der gegenstand in an sich bekannter Weise weitervorgeschoben, wozu
die Vorschubeinrichtung 3 be--pielsweise in an sich beJannter Weise mit sinusförmigem
Geschwindigkeitsverlauf arbeiten. In Fig. 2b ist davon jeweils der erste Teil 78
dargestellt.
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Zum Zeitpunkt t liegt also in Station A ein erster Gegenstand zur
Bearbeitung, zwischen den Stationen A und B wird gleichzeitig ein Gegenstand mit
konstanter Geschwindigkeit vorgeschoben und in Station B liegt ein dritter Gegenstand
zur Bearbeitung, wie dies rechts neben dem Diagramm in Fig. 2b schematisch dargestellt
ist. Die Gegenstände müssen im Vorschubteil einer Periode nicht mehr die ganze Strecke
A und B zurücklegen, sondern haben - im Beispiel der Fig. 2b - dafür einen Vorschubteil,
einen Bearbeitungsteil und einen halben Vorschubteil Zeit. Dadurch wird die Vorschubgeschwindigkeit
herabgesetzt, was in Fig. 2b durch die niedrige Steigung des Kurvenverlaufes deutlich
wird.
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In Fig. 2c ist ein der Fig. 2b vollkommen entsprechendes Diagramm
dargestellt,
das sich beim Vorschub von Gegenständen mit kleinerem Format ergibt. Wegen der kleineren
Länge der Gegenstände 81 kann der dem Abstand C in Fig. 2b entsprechende Abstand
C' kleiner gehalten werden, mit anderen Worten, die Steigung der entsprechenden
Kurvenverläufe und damit die Vorschubgeschwindigkeit kann kleiner gewählt werden.
Dies ist auch anschaulich klar, denn kurze Gegenstande müssen nicht so weit aus
der Station A herausgeschoben werden, um Platz für einen nachfolgenden Gegenstand
zu macnen. Im Beispiel der Fig. 2c werden z.Zt. t also zwischen den beiden in Station
A und B zur Bearbeitung ruhenden Gegenständen zwei Gegenstände gleichzeitig vorgeschoben,
die Strecke zwischen den Stationen A und B wirkt also gleichsam als Speicherstrecke
für die Gegenstände.
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In den Fig. 1a und 1b ist schematisch die den Diagrammen der Fig.
2b und 2c entsprechende Vorschubsituation dargestellt.
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Fig. 1a betrifft den Vorschub gross$ormatlger Gegenstände.
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Diese werden durch die Vorschubeinrichtung 1 in die Station A eingeschoben,
bis sie an den in die Vorschubbahn eilagesnp;nynen Anschlag 51 anstossen, wobei
der obere Laufriemen 21 der Vorschubeinrichtung 2 in der oben beschriebenen Weise
von den Gegenständen abgehoben ist, so dass die dauernd arbeitende Vorschubeinrichtung
2 die Gegenstände nicht vorschieben kann.
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Nach dem Bearbeitungsvorgang, also zu Beginn des Vorschubteils der
Station A, wird der Anschlag 51 abgesenkt, wodurch die Gegenstände 4 von der Vorschubeinrichtung
2 übernommen und mit konstanter Geschwindigkeit zur Station B transportiert werden.
Sobald sie diese erreicht haben, stösst der Gegenstand gegen den Anschlag 52; die
Vorschubeinrichtung 3 ist in der
beschriebenen Weise durch das
Anheben des Anschlages 52 unwirksam. Wenn der Gegenstand 4 an den Anschlag 52 gelaufen
ist, darf er von der Vorschubeinrichtung 2 nicht mehr weiter vorgeschoben werden,
er muss diese Vorschubeinrichtung also verlassen haben. Dies wird dadurch erreicht,
dass die effektive Länge des unteren Laufriemens 22 durch Verschieben der Umlenkrollen
27 und 28 an das Format des vorgeschobenen Gegenstandes derart angepasst wird, dass
- wie in Fig. 1a dargestellt - der hintere Rand des am Anschlag 52 anliegenden Gegenstandes
sich gerade in Höhe der die effektive Länge des Laufriemens 22a begrenzenden Umlenkrolle
27 befindet.
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In der dargestellten Ausführungsform der Erfindung funktioniert die
Vorschubeinrichtung 1 genauso wie die Vorschubeinrichtung 2 das heisst auch ihre
Geschwindigkeit ist 'konstant und formatabhängig regelbar, ihre effektive Länge
kann durch Verschieben der Umlenkrollen 17 und 18 formatabhängig eingestellt werden
und die Phase der s tion A richtet sich nach der Vorschubgeschwindigkeit. Es ist
im Rahmen der Erfindung aber auch möglich, die Vorschubeinrichtung 1 in an sich
bekannter Weise mit einem sinusförmigen Geschwindigkeitsverlauf zu betreiben.
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In Fig. 1b ist der Vorschub kleinerer Gegenstände dargestellt.
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Durch die Wahl entsprechender Wechselräder im Wechselradgetriebe 41
ist die Vorschubgeschwindigkeit gegenüber der Anordnung der Fig. 1a herabgesetzt,
ausserdem sind die Umlenkrollen 17 und 18 bzw. 27 und 28 nach rechts verschoben,
so dass die effektive Länge der unteren Laufriemen 12 und 22a entsprechend dem kleineren
Format grösser ist. Die Anschläge 51 und 52 sind dem kleinere Format entsprechend
nach links verschoben.
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Es ergibt sich also, dass durch die regelbare, konstante Ge schwindigkeit
zwischen den Stationen die rlaximalgeschwindigkeit des Vorschubes her' b gesetzt
rde kann, und zwar umso stärker, je kleiner ai- verzuschiebenden Gegenstände sind.
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Beim grösstmöglichen Format ergibt sich selbstverständlich keine Herabsetzung
der Vorschubgeschwindigkeit.
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Man kann nun die Geschwindigkeit der Hauptantriebswelle und damit
die Frequenz der gesamten Fertigungsstrasse so steigern, dass die Vorschubgeschwindigkeit
zwischen den Stationen wieder ihren Maximalwert erhält. Dies ist in dem Wegzeitdiagramm
der Fig. 2d dargestellt. Man erkennt, dass dabei die Perioden kürzer werden, dass
aber de maximale Geschwindigkeit nicht grösser ist als im Diagramm der Fig. 2b.
Durch die kürzeren Perioden wird der Ausstoss, das heisst die Anzahl der pro Zeiteinheit
fertiggestellten Gegenstände, erhöht. Dabei ist diese Erhöhung des Ausstosses formatabhängig,
je kleiner die vorzuschiebenden Gegenstände sind, desto höher kann die Frequenz
der Fertigungsstrasse gewählt werden.