DE2509504C3 - Schutzkappe für einen eine zu sterilisierende Lösung enthaltenden Kunststoffbehälter - Google Patents
Schutzkappe für einen eine zu sterilisierende Lösung enthaltenden KunststoffbehälterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schutzkappe für das hermetisch verschlossene Mund-fück eines eine zu
sterilisierende Lösung enthaltenden Kunststoffbehälters, bestehend aus einem an einer Stirnseite verschlossenen
im wesentlichen zylindrischen Kappengehäuse, in dem eine Dichtungsscheibe angeordnet ist.
Infusions- und Transfusionslösungen werden, um Keimfreiheit zu garantieren, häufig in sog. Bottle-pack-Behälter
abgefüllt. Diese Behälter oder Flaschen haben ein Mundstück, das mit der Nadel eines Übertragungsgerätes durchstochen werden kann, um die in der
Flasche enthaltene Lösung durch das Übertragungsgerät hindurch ausfließen zu lassen. Um sicherzustellen,
daß einerseits keine Flüssigkeit an der durch die Flaschenwand hindurchgestochenen Nadel entlang
nach außen fließt und daß andererseits das Flascheninnere auch nach dem Durchstechen keimfrei bleibt, ist es
bekannt, das Mundstück der Flasche mit einer Schutzkappe zu versehen, die abdichtend auf einem am
Flaschenhals umlaufenden Flansch befestigt wird (DE-OS 23 27 553). Die Schutzkappe enthält eine aus
einem eingespritzten Gummicompound bestehende Dichtungsscheibe, die zwischen der oberen Stirnwand
des Flaschenmundstückes und der Stirnwand der Schutzkappe zusammengedrückt wird. Zum Entnehmen
von Infusionslösung wird ein Abreißteil von der Schutzkappe abgezogen und die Nadel durch die
entstandene Öffnung, die Gummicompoundscheibe und die obere Stirnwand der Flasche hindurch in das
Flascheninnere hinein vorgetrieben. Bei einer in das Kappengehäuse eingespritzten Kunststoffscheibe bestehen
zwischen der Stirnwand des Behälters und der Scheibe Zonen mit unregelmäßiger Druckverteilung
und ggf. sogar Hohlräume. Insbesondere bei Druckinfusionen, die denen im Behälter ein Druck erzeugt wird,
besteht die Gefahr, daß an der Durchstechstelle der Behälterstirnwand Flüssigkeit austritt und unter die
Scheibe gelangt. Dies liegt daran, daß die Scheibe zwar gegen die Behälterstirnwand gedruckt wird, dieser
Druck jedoch nicht gleichmäßig ist ι md insbesondere bei
einer gewölbten Behälterstirnwand eine hinreichend druckdichte Abdichtung nicht gewährleistet.
Zum Verschließen von Medizinflaschen ist es bekannt, in die Flaschenöffnung einen durchstechbaren
ίο zweiteiligen Pfropfen auf die Flaschenöffnung aufzusetzen.
Der Pfropfen besteht aus einem ersten Teil Silikonkautschuk und einer darüber angeordneten
Dichtungsscheibe aus gasdichtem Gummi. Derartige Pfropfen eignen sich lediglich zum Verschließen von
!5 stirnseitig offenen Behältern. Wegen der großen
Öffnungsfläche sind sie für Druckinfusionen nicht geeignet.
Zum Verschließen von offenen Behältermündungen ist es ferner bekannt, in die Behältermündung einen
Kunststoffeinsatz einzusetzen, in dem sich ein penetrierbares Verschlußstück aus Gummi o. dgl. befindet,
(DE-GM 19 07 836). Zwischen dem Gummistopfen und
dem Kunststoffeinsatz befindet sich ein Hohlraum, in dem sich Flüssigkeit und Bakterien ansammeln können.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schutzkappe der eingangs genannten Ar» zu schaffen, deren Dichtungsscheibe
an der Stirnseite der Kappe und an der Stirnseite des Behiilters ohne Bildung von Hohlräumen
konturgetreu und fest abdichtend anliegt, so daß
ίο Bakterienherde und Flüssigkeilsansammlungen unter
der Dichtungsscheibe vermieden werden.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Dichtungsscheibe aus einem
thermoelastischen Kunststoff besteht, der bei der
is Sterilisationstemeperatur erweicht und sich der verschlossenen
Stirnseite des Kappengehäuses aus thermoplastischem Kunststoff anformt.
Infusionsflaschen werden nach dem Aufbringen und abdichtenden Befestigen der Schutzkappen durch
Erwärmung sterilisiert. Das therr.,oelastische Material der Dichtungsscheibe ist so ausgewählt, daß es bei den
üblicherweise angewendeten Sterilisationstemperaturen erweicht und sich den benachbarten Verschlußteilen
dicht anformt. Beim anschließenden Abkühlen bleibt
4·) diese Form der Dichtungsscheibe erhalten. Bei der
Gebrauchstemperatur, d. h. während der Übertragung der Infusionslösung, besitzt die Dichtungsscheibe für
eine Druckübertragung oder Zuspritzung ausreichende elastische Eigenschaften.
so Während der Sterilisation fließt die Dichtungsscheibe an die sie umgebenden Wände des Kappengehäuses und
des Flaschenmundstückes an. Die Kunststoffscheibe altert wesentlich langsamer als vergleichbare Gummischeiben,
insbesondere wenn man die Auswirkungen der Temperatursterilisation berücksichtigt. Die Flaschen
sind daher über einen erheblich längeren Zeitraum unter Aufrechterhaltung des sterilen Zustandes
im Flascheninneren lagerfähig. Die Verwendung der thermoelastischen Dichtungsscheibe hat außerdem den
ho Vorteil, daß beim Durchstechen mit dem Übertragungsgerät kein Abrieb an der Nadel hängen bleibt. Nach dem
Herausziehen des Übertragungsgerätes schließt sich die Perforationsstelle mit hoher Schließkraft wieder zu.
In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung weist die
6r, Dichtungsscheibe für eine an der Schutzkappe vorzunehmende
Gassterilisation mindestens eine durchgehende öffnung auf, die bei der Temperatursterilisation,
der der Behälter mit aufgebrachter Schutzkappe
ausgesetzt wird, zerfließt.
Die Schutzkappen werden nach dem Einsetzen der Dichtungsscheiben einer Gassterilisation ausgesetzt.
Um sicherzustellen, daß das Gas alle Teile der Schutzkappe erreicht und insbesondere auch zwischen
die Dichtungsscheibe und die Stirnwand gelangt, ist die öffnung in der Dichtungsscheibe vorgesehen. Wenn die
auf diese Weise sterilisierten Schutzkappen, die vom Hersteller in einem Beutel keimdicht verschlossen zum
Abfüller der Flaschen geschickt werden, auf die gefüllten Flaschen aufgesetzt und mit diesen verbunden
sind, erfolgt die Temperatursterilisation. Dabei erschließt sich während der Erweichung und durch die
Fließcharakteristik der Dichtungsscheibe die durchgehende öffnung.
Die Dichtungsscheibe kann mit mindestens einem bei der Sterilisationstemperatur zerfließenden Abstandhalter
an der verschlossenen Stirnseite des Kappengehäuses abgestützt sein. Alternativ können auch an der
Stirnwand des Kappengehäuses selbst einer oder mehrere Abstandhalter in Form kleiner Erhebungen
vorgesehen sein, um die das Materia! der Dichtungsscheibe
bei der Erwärmung herumfließt. Die1 Abstandhalter
haben die Aufgabe, zu verhindern, daß die Dichtungsscheibe sich bei der Gassterilisation gegen die
Stirnwand des Kappengehäuses legt. Hierdurch würde nämlich das Gas evtl. daran gehindert, sämtliche Teile
des Kappengehäuses und der Dichtungsscheibe zu erreichen.
Die Dichtungsscheibe besteht aus sogenanntem jo thermoplastischem Kautschuk. Dieser ist je nach
Aufbau der Mischung bei denjenigen Temperaturen, die bei der Arzneimittelsterilisation üblich sind, thermiscn
verformbar. Durch Füllstoff- und/oder Weichmacherzugaben können ihre physikalischen Eigenschaften in
einem ausreichend großen Bereich variiert werden. Selbstverständlich können auch andere dem Fachmann
geläufige thermoelastische Polymere verwendet werden, die gleiche oder ähnliche Eigenschaften wie die
oben genannten aufweisen.
Ein bejonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Dichtungsscheibe besteht darin, daß sie bereits vom
Hersteller des Kappengehäuses eingesetz? und zusammen mit dem Kappengehäuse sterilisiert werden kann.
Der Abfüller der Infusionslösung braucht lediglich die
bereits sterilisierten Schutzkappen mit den eingesetzten Dichtungsscheiben auf das Flaschenmundstück aufzusetzen
und dieses abdichtend zu verschließen. Der Abfüllvorgang läßt sich daher besser automatisieren als
bei Verwendung der Gummischeiben. Diese müssen to nämlich an der Abfüllstraße vor dem Einlegen in die
Kappe erst in eine Desinfektionslösung eingelegt werden, die bei der Sterilisationstemperatur einen
eigenen Gasdruck entwickelt. Nur so kann der Raum um die Gummischeibe herum während der Sterilisation «
ebenfalls steril werden.
Bei der Verwendung der Dichtungsscheibe aus thermoelastischem Kunststoff, die alle Unebenheiten
und Hohlräume zwischen dem Flaschenmundstück und der Schutzkappe voll anliegend ausfüllt, können keine
sog, »feuchten Kammern« aufkommen, die ihrerseits Ursache von Mikroorganismen-Wachstum werden
können.
Die Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf die Figuren an einem bevorzugten Ausführungsbei- t>o
spiel näher erläutert.
Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch die Schutzkap pe mit der erfindungigemäßen Dichtungsscheibe vor
dem Aufsetzen auf die Flasche entlang der Linie l-l der
Fig.2;
F i g. 2 zeigt eine Draufsicht auf die Schutzkappe nach F i g. 1 und
F i g. 3 zeigt einen Längsschnitt durch die Schutzkappe und das Mundstück einer Kunststoffflasche nach der
Temperatursterilisation.
Die in Fig. 1 und 2 dargestellte Schutzkappe 10 besteht aus einem im wesentlichen zylindrischen
Kappengehäuse, dessen obere Stirnseite mit einer Stirnwand 9 verschlossen ist. Am unteren Ende der
Schutzkappe 10 befindet sich der außen umlaufende Kappenflansch 11.
Die Stirnwand 9 besitzt eine durch einen Verschlußstopfen 13 abgedichtete öffnung 14. Der Verschlußstopfen
13 dichtet die öffnung 14 dadurch vollständig ab, daß sein Material in einer ringförmigen Übergangszone
15 unmittelbar an der Oberseite dev Stirnwand 9 direkt in das Material der Stirnwand 9 übergeht. Die
kreisförmige Linie 15 bildet daher eine Schwächungszone, an der der Verschlußstopfen 13 ;jnter Bildung einer
definierten Rißlinie aus der Schntzkr-pne 10 herausgerissen
wird. Der Verschlußstopfen 13 ist an seiner Oberseite mit einem Aufreißring 16 verbunden, der im
Normalzustand parallel zur Stirnwand 9 unc daher rechtwinklig zum Aufreißstopfen 13 liegt.
In der Stirnwand 9 befinden sich ferner zwei Schwächungsstellen 17, die leicht durchstochen werden
können, um mit einem Übertragungsgerät den F'a scheninhalt Arzneimittel zuspritzen zu können.
Die Innenwand der Schutzkappe 10 ist im wesentlichen zylindrisch, jedoch sind an ihrer Innenseite zwei
vorspringende, im Querschnitt nahezu dreieckförmige Ringwülste 18,19 vorgesehen, die das Mundstück 24 der
Flasche 20 innerhalb der Schutzkappe festlegen. Der Flaschenhals besitzt in seinem unteren Bereich einen
umlaufenden Ringflansch 22, an den sich beim Aufbringen der Schutzkappe der Ringflansch 11 anlegt.
Die Flasche 20 wird üblicherweise ans Polyäthylen oder aus Polypropylen hergestellt.
In das Kappengehäuse 10 wird die Dichtungsscheibe 2? eingelegt, so daß iie sich zur einen Seite hin an dem
Ringwulst 18 abstützt und an der Stirnwand 9 über ang^formte Abstandhalter 28 anliegt. Die Abstandhalter
28 können punktförmige oder linienförmige Vorsprünge sein.
Die Dichtungsscheibe 27 besitzt ferner eine oder mehrere durchgehende öffnungen 29. In dem in F i g. 1
dargestellten Zustand wird die Schutzkappe zunächst einer Gassterilisation ausgesetzt. Dabei gelangt das Gas
an sämtliche Stellen des Kappengehäuses sowie der Dichtungsscheibe 27. Die Sterilisation der Schutzkappen
erfolgt in einem Beutel oder Behälter. Die sterilen Mopturen werden beim Abfüllen der Flaschen auf das
Flaschenmundstück 24 aufgesetzt. Danach erfolgt die Herstellung des Spritzwulsles 26 durch Umspritzen der
Flansche 11 und 22 mit Kunststoff. Anschließend gelangt die Flasche in den Autoklaven, wo sie zum
Zwecke der Sterilisation erhitzt wird. Bei der Sterilisationstemperatur,
die z.B. 1Ö3°C beträgt, fließt die Dichtungsscheibe 27, die im wesentlichen aus einem
Styrol-Butadien-Styrol-Blockpolymeren besteht. Dabei schließen sich die öffnungen 29 und dk: Abstandhalter
28 fließen zusammen. Das Material läuft auch in die Ausnehmungen 14 und 17 des Kappengehäuses und füllt
diese aus. Insgesa.t·,; verformt sich die thermoelastische
Scheibe so, als wären das Flaschenmundstück und die Schutzkappe Formstücke, die einen auszufüllenden
Formraum bilden. Der entsprechende Zustand nach der Sterilisation ist in Fig. 3 abgebildet. Nachdem sich das
Material der thermoelastischen Scheibe 27 nach dem Abkühlen wieder verfestigt hat, ist es weich und
elastisch und hat hervorragende Dichtungseigenschaften. Es schmiegt sich ohne Formhohlräume an die
Wände des Kappengehäuses und des Flaschcnmundstückes 24 an.
Die Dichtungsscheiben können beispielsweise durch Ausstanzen aus einer gleichmäßig starken Bahn
hergestellt werden. In diesem Falle sind die Abstan ter 28 zweckmäßigerweise dem Kappengehäuse a
formt. Sie zerfließen dann bei der Erwärmung sondern werden in das Material der Dichtungssch
eingebettet.
Die Dichtungsscheiben können auch im Spritz; verfahren hergestellt werden. Dabei werden die Lot
29 und die Abstandhalter 28 in einem Arbeitsgang der Herstellung der Formstücke miterzeugt.
Hierzu 2 Blatt Zeichnuncen
Claims (4)
1. Schutzkappe für das hermetisch verschlossene Mundstück eines eine zu sterilisierende Lösung
enthaltenden Kunststoffbehälters, bestehend aus einem an einer Stirnseite verschlossenen, im
wesentlichen zylindrischen Kappengehäuse, in dem eine Dichtungsscheibe angeordnet ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dichtungsscheibe (27) aus einem thermoelastischen Kunststoff besteht,
der bei der Sterilisationstemperatur erweicht und sich der verschlossenen Stirnseite (9) des Kappengehäuses
aus thermoplastischem Kunststoff anformt
2. Schutzkappe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungsscheibe (27)
mindestens eine durchgehende öffnung (29) aufweist, die bei der Temperatursterilisation, der der
Behälter (20) mit aufgebrachter Schutzkappe (10) ausgesetzt wird, zufließt.
3. Schutzkappe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungsscheibe (27) mit
mindestens einer bei der Siernisationstemperatur zerfließenden Abstandhalterung (28) an der verschlossenen
Stirnseite (9) des Kappengehäuses abgestützt ist.
4. Schutzkappe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungsscheibe
(27) vorwiegend aus Styrol-Butadien-Styrol-Blockpolymeren
besteht.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
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ID=5940492
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1975
- 1975-03-05 DE DE2509504A patent/DE2509504C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
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