DE3716586C2 - Behälter aus Kunststoff zur Aufbewahrung und Applikation eines Kathetergleitmittels und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Behälter aus Kunststoff zur Aufbewahrung und Applikation eines Kathetergleitmittels nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, sowie ein Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Behälters nach dem Oberbegriff des Anspruchs 5.

Ein derartiger Behälter und ein derartiges Verfahren sind aus der DE-AS 26 53 993 bekannt. Dabei ist an der Innenwand eines Trichters und mit Abstand von dessen abgerundeter Mündung einstückig eine abreißbare Verbindung zwischen Trichter und Verschlußteil vorgesehen. Bei der Herstellung wird der gesamte Behälter und somit auch der Trichter in einer Form durch direktes zentrales Anspritzen hergestellt. Daher wird sichergestellt, daß der Verschlußteil tief genug im Trichter sitzt und doch leicht abgebrochen werden kann, und außerdem werden schädliche Grate an der Außenseite des Trichters vermieden.

Aus der DE-OS 32 17 913 ist ein Behälter aus Kunststoff zur Aufbewahrung und Applikation eines Kathetergleitmittels mit einem Applikationskonus in Form eines Trichters bekannt, bei dem der Behälter aus einer Faltenbalgflasche besteht. Der Trichter ist mit einem abreißbaren Verschlußteil für seine Mündung gefertigt.

Behälter in Form einer Faltenbalgflasche mit aufgesetztem Applikationskonus haben den Vorteil, daß durch Zusammen­ drücken der Faltenbalgflasche das im Behälter steril verwahrte Gleitmittel ausgepreßt werden kann, der Behälter also weitgehend die gleiche Funktion wie eine Wegwerfspritze hat. Die Herstellung einer derartigen Einrichtung ist allerdings insofern problematisch, als eine Faltenbalgflasche nicht wie in Tubenbehälter nach Aufbringung der Verschlußkappe von hinten gefüllt und dann durch Umbördeln des Endes verschlossen werden kann. Es ist vielmehr notwendig, die Faltenbalgflasche fertig­ zustellen, von oben her zu füllen und anschließend jene Öffnungen zu verschließen, durch welche das Katheter­ gleitmittel eingefüllt bzw. bei der Anwendung ausgepreßt wird.

In der DE-OS 32 17 913 wurde bereits vorgeschlagen, zunächst in einem Stück Faltenbalg und Trichter herzustellen, dann den Behälter zu füllen und einen Verschlußteil aufzuschweißen. Die Schweißnaht zwischen Verschlußteil und Trichter ist dabei so dünn, daß sie durch Drehen des Verschlußteiles durchtrennt werden kann. Nachteilig an dieser Ausführung ist, daß der Rand des Trichters, welcher in die Harn­ röhre eingeführt werden soll, durch das Abreißen des Verschlußteiles scharfkantige Reste der ursprünglichen Materialbrücke aufweist und damit eine unphysiologische Form hat.

Aus der GB-PS 1 041 548 ist ein Ver­ fahren bekannt, bei welchem auf einer Maschine ein Schlauch extrudiert, daraus ein Faltenbalg gebildet, dieser im noch heißen Zustand gefüllt, ein Trichter angeformt und an diesen ein durch Verdrehen entfernbarer Verschluß angeformt wird. Dieses Verfahren liefert ohne besondere Sterilisierungsprobleme einen hermetischen Verschluß und ist rein technisch betrachtet durchaus zufriedenstellend, wenn die hohen Kosten der Anlage durch entsprechende Stückzahlen gerechtfertigt sind. Ein entscheidender Nachteil eines derartigen Herstellungsverfahrens liegt jedoch darin, daß das Abdrehen eines angeformten Kunststoffteiles, das bei Getränkebehältern weitgehend üblich ist, als Methode zum Vorbereiten eines Applikationstrichters für Kathetergleitmittel für die Anwendung denkbar ungeeignet ist. Nur wenn nach dem bekannten Verfahren Behälter mit großen Abmessungen hergestellt werden (vgl. AT-PS 3 56 799), kann wenigstens annähernd erreicht werden, daß lediglich an der Innenwand des Trichters die abreißbare Verbindung zwischen Trichter und Verschluß­ teil besteht. Auf keinen Fall vermeidbar ist beim bekannten Verfahren das Entstehen von Graten entlang der parallel zur Behälterachse verlaufenden Teilungs­ ebene der Form.

Die DE-GM 72 11 290 zeigt eine Transfusions- und Infusionsflasche mit perforierbarem Verschluß, bei der die Verschlußkappe einen Flansch aufweist. Es handelt sich allerdings nicht um eine Faltenbalgflasche.

Aus der DE-GM 81 29 717 ist ein Applikatorverschluß für Behälter zur Aufnahme flüssiger Präparate bekannt, der aus einem Applikator mit einem Innenraum und einer Verschlußkappe, die den Applikator schützend umgibt, besteht. Der Innenraum des Applikators ist gegenüber dem Innenraum des Behälters als dichte Kammer ausgebildet, wobei zwischen dem Innenraum des Applikators und dem Innenraum des Behälters eine nachträglich herstellbare Verbindung vorgesehen ist.

Aufgabe der Erfindung ist es, einen Behälter der gattungsgemäßen Art und ein Verfahren zu seiner Herstellung derart weiterzubilden, daß eine leichtere Handhabung bei der Entleerung sowie ein einfaches Herstellen, Füllen und Verschließen ermöglicht wird.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die in den kennzeichnenden Teilen der Ansprüche 1 und 5 angegebenen Merkmale gelöst.

Durch die Erfindung wird ein Behälter geschaffen, welcher aus Polypropylen herstellbar und damit durch Anwendung von Hitze sterilisierbar ist, welcher bis unmittelbar vor der Verwendung hermetisch verschlossen ist und welcher insbesondere eine Trichtermündung auf­ weist, welche eine für den Patienten möglichst schonende Form aufweist.

Bei dem erfindungsgemäßen Behälter weist der Trichter zur Verbindung mit der Faltenbalgflasche einen Flansch auf, der mit einem Flansch der gesondert hergestellten Faltenbalgflasche insbesondere mittels Ultraschall­ schweißung verbunden ist.

Im Gegensatz zu allen bekannten Einrichtungen wird einerseits der Trichter gemeinsam mit seinem Verschlußteil, andererseits die Faltenbalgflasche hergestellt und diese beiden Teile nach Füllung der Flasche miteinander verbunden.

Die abreißbare Verbindung des Trichters mit seinem Verschlußteil kann aus einer ganz dünnen Materialbrücke bestehen, welche lediglich die Funktion hat, die Ablösung des Verschlußteiles von dem ohnedies durch eine Blister­ packung geschützten Behälter zu verhindern. Der Abstand dieser Materialbrücke vom äußersten Rand des Trichters kann ganz gering gewählt werden, er muß lediglich hin­ reichend groß sein, daß nach dem Abreißen allenfalls verbleibende Grate nicht in den abgerundeten Rand des Trichters ragen.

Das erfindungsgemäße Verfahren beinhaltet auch die einfachste (und für sich genommen bekannte) Art, eine Faltenbalgflasche herzustellen.

Weitere Einzelheiten der Erfindung werden anschließend anhand der Zeichnung beschrieben. Diese zeigt einen Längs­ schnitt durch ein Ausführungsbeispiel des erfindungs­ gemäßen Behälters, welcher gegenüber den natürlichen Ab­ messungen wesentlich vergrößert ist, sowie einen weiter ver­ größerten Ausschnitt desselben.

Der in der Zeichnung dargestellte Behälter wird aus zwei Teilen zusammengesetzt, nämlich einerseits aus einer Faltenbalgflasche 1, welche mit einem Flansch 7 versehen ist, und aus einem Trichter 2. Der Trichter 2 weist eine abgerundete Mündung 4 auf, welche bis kurz vor den An­ wendung durch einen mit dem spritzgegossenen Trichter 2 einstückigen Verschlußteil 3 verschlossen ist. Die Ver­ bindung 5 zwischen Verschlußteil 3 und Trichter 2 ist durch Abreißen des Verschlußteiles 3 lösbar, wobei allen­ falls verbleibende Grate außerhalb des abgerundeten Randes 4 liegen. Die Verbindung der beiden beschriebenen Teile des dargestellten Behälters erfolgt durch Verschweißen des Flansches 6 des Trichters 2 mit dem Flansch 7 der Faltenbalgflasche 1, nachdem die Flasche mit einem Gleit­ mittel gefüllt worden ist. Das Zentrieren des Trichters 2 während des Verbindens der Behälterteile wird dabei durch eine Zentrierhülse 8 erleichtert, welche in den Hals der Faltenbalgflasche 1 einführbar ist.

Claims (5)

1. Behälter aus Kunststoff zur Aufbewahrung und Applikation eines Kathetergleitmittels mit einem Applikationskonus in Form eines Trichters, der einstückig mit einem abreißbaren Verschlußteil für seine Mündung gefertigt ist, wobei lediglich an der Innenwand des Trichters und mit Abstand von dessen abgerundeter Mündung die abreißbare Verbindung zwischen Trichter und Verschlußteil vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter aus einer Faltenbalgflasche (1) besteht und daß der Trichter (2) zur Verbindung mit der Faltenbalgflasche (1) einen Flansch (6) aufweist, der mit einem Flansch (7) der gesondert hergestellten Faltenbalgflasche (1) insbesondere mittels Ultraschweißung verbunden ist.

2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er in bekannter Weise aus hitzebeständigem (121°C) Kunststoff besteht.

3. Behälter nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß er in bekannter Weise aus Polypropylen besteht.

4. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Trichter (2) im Anschluß an den Flansch (6) eine in den Hals der Faltenbalg­ flasche (1) passende Zentrierhülse (8) aufweist.

5. Verfahren zur Herstellung eines Behälters nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei der Trichter in einer normal zu seiner Längsachse geteilten Form spritzgegossen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Faltenbalgflasche (1) in einer parallel zu ihrer Längsachse geteilten Form spritzgegossen, mit dem Kathetergleitmittel gefüllt und der Flansch (6) des Trichters (2) mit dem Flansch (7) der Faltenbalgflasche (1) verschweißt wird.