DE2508245C2 - Verfahren zur nachbehandlung von gefaerbten textilmaterialien - Google Patents
Verfahren zur nachbehandlung von gefaerbten textilmaterialienInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Nachbehandlung von aus organischen Lösungsmitteln
im Ausziehverfahren mit Dispersionsfarbstoffen gefärbten synthetischen hydrophoben Fasermaterialien,
welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man das gefärbte Material mit einer Wasser-in-öl-Emuljion,
bestehend aus Wasser, einem mit Wasser nicht mischbaren organischen Lösungsmittel, einem kationischen
Tensid und gegebenenfalls einem nichtionischen Emulgator behandelt.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelten Färbungen zeichnen sich gegenüber vergleichbaren
Färbungen, die einer herkömmlichen Nachbehandlung unterworfen wurden, durch eine
verbesserte Reibechtheit aus.
Das neue Verfahren eignet sich besonders zur Nachbehandlung von solchen Fasermaterialien, die aus
reinen Celluloseestern (insbesondere Cellulosetriacetat), Polyvinylchlorid, Polyvinylacetat und vor allem
aus aromatischen Polyestern (insbesondere Polyäthyfenterephthalat)
bestehen.
Geeignete kationische Tenside sind z. B. Ammonium-, Sulfonium- und Phosphonium-Verbindungen
der Formel
R3
R2
(D
R..
R1
s
R4
(II)
R3
(HI)
Z-Y
A = ein Stickstoff- oder Phosphoratom; R1 = ein
12—28 Kohlenstoffatome aufweisender, gegebenenfalls
durch Heteroatome, wie Sauerstoff-, Schwefel- und/oder Stickstoffatome unterbrochener Alkyl-, Alkenyl-
oder Aralkylrest; R2 und R3 = unabhängig
voneinander einen 1—28 Kohlenstoffatome aufweisenden,
gegebenenfalls durch Heteroatome, wie Sauerstoff-, Schwefel- und/oder Stickstoffatome unterbrochenen
und gegebenenfalls substituierten Alkyl-, Alkenyl- oder Aralkylrest; R4 = H ein gegebenenfalls
substituierter C1-C14 Alkyl-, CrC14-Alkenyl-, Cyclo-
2s alkyl- oder Aralkylrest, oder ein Rest, der zusammen
mit R3 einen nicht aromatischen 5- oder 6gliedrigen Heterocyklus bildet, mit der Maßgabe, daß die Summe
der insgesamt in R1, R2, R3 und R4 enthaltenen
Kohlenstoffatome mindestens 20 und höchstens 60 beträgt; X" = ein Anion einer anorganischen Säure
bzw. ein Anion saurer Ester anorganischer Säuren bzw. ein Anion einer organischen Säure; Z = ein
gegebenenfalls durch Heteroatome, wie Sauerstoff, unterbrochener 1 —8 Kohlenstoffatome aufweisender
Rest oder ein 1,4-Bis-methylen-benzolrest, mit der
Maßgabe, daß die Summe der insgesamt in R1, R3, R4
und Z enthaltenen Kohlenstoffatome mindestens 20 und höchstens 60 beträgt; Y~ = eine anionische
Gruppierung, wie — SO3 c; -OSO3", -S-SO3",
— O — POI - oder -COOf
Geeignete Verbindungen der Formel I sind:
a) Ammoniumverbindungen
Oleyl-dimethyl-benzyl-ammoniumchlorid,
Dodecyl-dimethyl-benzyl-ämmoniumchlorid,
Distearyl-dimethyl-ammoniumchlorid,
Di-octadecyl-dimethyl-ammoniumchlorid,
Di-octadecenyl(9,10)-dimethyl-amrnonium-
Dodecyl-dimethyl-benzyl-ämmoniumchlorid,
Distearyl-dimethyl-ammoniumchlorid,
Di-octadecyl-dimethyl-ammoniumchlorid,
Di-octadecenyl(9,10)-dimethyl-amrnonium-
chlorid,
Lauryl-dimethyl-oxyäthyl-ammoniumchlorid,
Stearyl-di-(oxydiäthoxyäthyl)-benzyl-
Stearyl-di-(oxydiäthoxyäthyl)-benzyl-
ammoniumbromid,
Distearyl-dioxyäthyl-arnmoniumchlorid.
Distearyl-dioxyäthyl-arnmoniumchlorid.
Sowie die folgenden Verbindungen:
60 (C17H33CONHC2H4J2 N
CH3
CH3COO-
(CH3-(CH2J14. ,,,-CH2I2 N-CH3
CH3J ® OSO,—[Rüböl-sulnertl
(SO3Na)x
(SO3Na)x
(CH3-(CK2J20-CO-NH-C3H4Jt N
(C17H35-CONH-C3H6J2 N
^H ® b) Phosphoniumverbindungen
CH3COO& Dodecyl-dimethyl-benzyl-phosphoniumchlorid,
NCH3 Ocladecyl-trimethyl-phospiioniumchlorid,
s Octadecyl-dimethyl-oxyäthyl-phosphonium-
chlorid,
CH, ~1 © Oleyl-dimethyl-benzyl-phosphoniumchlorid.
CH, ~1 © Oleyl-dimethyl-benzyl-phosphoniumchlorid.
Cle Als Vertreter der in Formel II angeführten Sulfo-
niumverbindungen seien beispielsweise folgende genannt:
C21H43CONHC3H6 N O
CH3
CH3
Bis-dodecyl-methylsulfonium-methylsulfat,
θ Oleyl-methyl-benzyl-sulfoniumchlorid,
CH3 OSOl- I5 Behenyl-dimethyl-sulfoniumchlorid.
Geeignete Verbindungen der Formel III sind:
[CH3-(CH2J18-CH2], N
[CH3-(CH2J20-CH2],
CH2CH3
Vh2CH2CH.-, — SOf
CH2CH2CN
CH2CH2CN
CH,COO
(C17H33-CONH-CH2-CH2-CH2J2 N^
(C17H33-CONHCH2CH2)2
CH3
CH2CH2CH2SO3 3
Vh2COOs
H
H
(C17H33-CONH-CH2CH2I2 N
C2H4OSOV
Die unter I, Il und III beschriebenen Verbindungen werden in Mengen von 0,05—3 Gew.-%, vorzugsweise
0,1 — 1 Gew.-%, der Nachbehandlungsflotte zugesetzt. Der Wasserzusatz erfolgt vorzugsweise in
Mengen von 0,5—5 Gew.-%, gegebenenfalls unter
Einsatz der zur Bildung einer stabilen Wasser-in-öl-Emulsion
notwendigen Emulgatormenge (im allgemeinen 0,1—5 Gew.-%).
Geeignete Emulgatoren sind handelsübliche nichtionogene Emulgatoren; beispielsweise Ums^tzungsprodukte
von 1 Mol Fettalkoholen, Fettsäuren, Fettaminen, Fettsäuireamiden, Alkylphenolen oder Alkylaryl-benzyl-phenole
mit 5 -iöö Mol Äthylenoxid sowie Fettsäureester von aliphatischen Polyhydroxyverbindungen
und Fettsäurealkanolamide.
Als Lösungsmittel werden in erster Linie Chlorkohlenwasserstoffe, bevorzugt Trichloräthylen und
Tetrachloräthylen, verwendet.
Die Nachbehandlung erfolgt bevorzugt bei höheren Temperaturen, insbesondere bei 40—80°C.
s.s Üeispiel 1
In einem geschlossenen Färbeapparat wird texturiertes
Polyestergarn in Form eines Muffs mit einer Mischung aus je 3% der Farbstoffe A, B und C aus
Perchloräthylen gefärbt. Die Färbezeit beträgt 30 Min. bei 120 C Färbetemperatur und einem Flottenverhältnis
von 1 :10.
Nach dem Färben wird die Färbeflotte bis auf 90° C abgekühlt, abgelassen und durch Anlegen eines
Wasserstrahlvakuums ein Teil der in dem Muff zurückgehaltenen Restflotte entfernt.
In einem frischen Perchloräthylenbad wird das Garn unter Zusatz von 2 g/l des folgenden Tensides
(a) und unter Zusatz von 10 g/1 Wasser 10 min bei 700C behandelt.
CH3-(CHO10-CO-NH-C3H,, H
CH3-(CH2J20-CO-NH-C3H6 CH3.
CH3COO
Anschließend wird das Bad heiß abgelassen und die Behandlung gegebenenfalls wiederholt.
Im Anschluß an die Behandlung wird der Muff im Sattdampf gedämpft, um das in dem Garn zurück- >
gehaltene Perchloräthylen zu entfernen. Nach dem Trocknen resultiert eine dunkle Färbung mit guter
Reibechtheit.
B e i s ρ i e 1 2 -20
Triacetat-Garn wird in Strangform in einem Flottenverhältnis von 1:20 mit einer Mischung von je 2%
der Farbstoffe A, B und C aus Perchloräthylen gefärbt. Die Färbezeit beträgt 30 Min. bei 1200C. Nach
dem Färben wird auf 900C abgekühlt und die Flotte
abgelassen. Die Färbung wird in einem frischen Perchloräthylenbad unter Zusatz von 3 g/l des Tensides
(c) und 10 g/l Wasser 10 Min. bei 70°C nachbehandelt.
CH3-(CH2J14^16-CH2 CH3
/ \
CH3-(CH2)I4_lh-CH2 CH3
CH3-(CH2)I4_lh-CH2 CH3
0 OSO3-(Rüböl-sul
fieri)
Durch die Nachbehandlung wird eine deutlich klarere Färbung mit guter Reibechtheit erhalten.
Polyestergarn wird nach gleichem Verfahren und Rezeptur wie im Beispiel 1 gefärbt.
Zur Nachbehandlung werden 2 g/l des Tensides (b) und 1,5 g/l eines Emulgators auf Basis Arylpolyglykoläther
in Perchloräthylen gelöst und 10 g/l Wasser einemulgiert.
(b) CH3-(CH2U-CHi CH3 *
N CI1
CH3-(CH2J10-CH2 CH3
Die Nachbehandlung wird 10 min bei 700C durchgeführt.
Die erhaltene Färbi ng zeigt eine gute bis sehr gute
Reibechtheit. Gleich gute reibechte Färbungen erhält man, wenn an Stelle des genannten Tensides (b).
die folgende Verbindung eingesetzt wird:
CH3-(CH2J16-CH2-O-CH2-CH2 CH3
N Cl
/ \
CH3-(CH2J16-CH2-O-CH2-CH2 CH3
CH3-(CH2J16-CH2-O-CH2-CH2 CH3
Nylon-endlos-Garn wird in Strangform in einem
Flottenverhältnis von 1 :20 mit einer Mischung von je 4% der Farbstoffe A, B und C aus Perchloräthylen
bei 100 C 30 Min. gefärbt.
Zur Nachbehandlung werden der Perchloräthylenflotte 2 g/l des Tensides (d) und 10 g/l Wasser zugesetzt.
.1°
(d)
CH3- (CH2J7- CH=CH- (CH,)-- CONH-C2H4
CH3-(CH2J7-CH=CH-(CH2)7 — CONH-C2H4
CH3
CH3COO1
Die Nachbehandlung wird in einem Flottenverhältnis 1 :20, 10 min bei 70 C durchgeführt.
Die nach dem Trocknen resultierende Färbung weist eine gute Reibechtheit auf.
Konstitution der in den Beispielen verwendeten Farbstoffe:
Gelb-Farbstoff A: HO
gemäß GB-PS 1363131
NO, OH
Rot-Farbstoff B:
O NH
O OH
gemäß DT-OS 13 21331
gemäß DT-OS 13 21331
C2Fl4-CN
Blau-Farbstoff C: O2N
CH2-CH-CH2OH
OH
(hergestellt durch übliches Diazotieren und Kuppeln)
(hergestellt durch übliches Diazotieren und Kuppeln)
Die Farbstoffe wurden als Flüssigeinstellungen in Form ihrer 10%igen Dispersionen in Dibutylphthalai
unter Zusatz einer Tensidkombination aus 100 Teilen, bezogen auf den Rohfarbstoff, eines durch Umsetzung
von Diiiocyanaten mit äthoxyliertem Nonylphenol erhaltenen urethangruppenhaltigen Dispergiermittels unc
100 Teilen eines Fettsäureesters von Novolakäthoxylaten eingesetzt.
Claims (4)
1. Verfahren zur Nachbehandlung von aus organischen Lösungsmitteln im Ausziehverfahren
mit Dispersionsfart stoffen gefärbten synthetischen hydrophoben Fasermaterialien, dadurch gekennzeichnet,
daß man das gefärbte Material mit einer Wasser-in-öl-Emulsion, bestehend
aus Wasser, einem mit Wasser !licht mischbaren
Lösungsmittel, einem kationischen Tensid und gegebenenfalls einem nichtionischen Emulgator
behandelt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man als organisches mit Wasser nicht mischbares Lösungsmittel TetracbJoräthylen
verwendet
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man 0,1—5 Gew.% an Tensid verwendet.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man bei 40 bis 80" C arbeitet
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E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8330 | Complete renunciation |