DE2508079C3 - Vorrichtung zum Formen von Brotteig o.dgl. - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Formen von Brotteig od. dgl. mit einem trichterförmigen Gefäß zur Zuführung des Teiges, mehreren Bandfördervorrichtungen zum Transport des Teiges, mehreren, auf Wellen drehbar gelagerten Rollen, die auf einer endlosen Bahn von angenähert elliptischer Form und im unteren Teil parallel zur Bewegungsrichtung der Förderbänder angeordnet sind mit einer Schneidvorrichtung zum Abschneiden des Teiges und einer Einrichtung zum Überlappen von Teilen der abgeschnittenen Teigstücke (US-PS 31 91 553).

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin eine Vorrichtung zu entwickeln mit der eine besonders geringe Banddicke, vorzugsweise bis 1 mm erreicht werden kann, um der Entwicklung von Gasblasen im Teig entgegenzuwirken.

Mit der bekannten Vorrichtung ist es zwar möglich den Teig bis zu einer gewissen Banddicke auszuwalzen, jedoch ist es mit der bekannten Vorrichtung nicht möglich, besonders geringe Banddicken zu erreichen, weil noch nicht erkannt wurde, daß zum Erreichen besonders geringer Banddicken gewisse Geschwindigkeitsverhältnisse der Bänder und der Rollen einzuführen sind.

Bekannt ist auch eine Teig-Teilvorrichtung, die der Aufgabe dient, den Querschnitt eines Teigstranges zu kalibrieren, also mit gleichen Querschnittsabmessungen herzustellen, so daß volumetrisch gleiche Teigstücke abgeteilt werden können. Auch diese Vorrichtung ist nicht für die Aufgabe geeignet einen Teigstrang mit einer verhältnismäßig geringen Banddicke herzustellen (DE-OS 15 32 937).

Gegenüber diesen bekannten Vorrichtungen ist die Vorrichtung nach der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß jedes Förderband eine Geschwindigkeit aufweist, die größer ist als die des in Fördervorrichtung unmittelbar davor angeordneten Förderbandes und die Vorwärtsgeschwindigkeit der Rollen derart eingestellt ist, daß sie größer ist als jedes der Förderbander und die Rollen und die Förderbänder derart eingestellt sind, daß der Teig zu einer Dicke zwischen 1 und 4 mm gestreckt wird. Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist unmittelbar nach den Rollen eine Walze angeordnet, die die gleiche Geschwindigkeit wie das Förderband aufweist, das unmittelbar unter der Walze angeordnet ist

Der technische Fortschritt der Erfindung beruht auf ίο der Erkenntnis, daß durch die gewählten Geschwindigkeitsverhältnisse der Bänder und Rollen ein Hemm-Effekt entsteht, der das Strecken des Teigbandes bis zu der Dicke von 1 mm möglich macht, so daß der Bildung von Gasblasen entgegengewirkt wird, die sehr oft zu einem !5 Zerreißen des Teigbandes führen.

Die bei einer besonderen Ausführungsform der Erfindung vorgesehene Walze im Bereich des Bandes nach den elliptisch angeordneten Rollen dient der Aufgabe einer Teig-Kontraktion entgegenzuwirken, die ohne diese Walze eintreten könnte, was unerwünscht ist weil eine möglichst geringe Dicke des Teigbandes angestrebt wird.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. In der Zeichnung zeigt

F i g. 1 eine schematische Ansicht der Vorrichtung;

F i g. 2 eine Querschnittsansicht einer Vorrichtung zum Strecken des Teiges;

Fig 3 eine schematische Ansicht eines Teils der Teigstreck- oder -ausreitvorrichtung, der zum Strekken bzw. Ausbreiten des Teiges nach dem Bestäuben verwendet wird;

F i g. 4 die Darstellung des Glättungsvorganges der in F i g. 3 gezeigten Vorrichtung;

ij Fig.5 und 6 Darstellungen von Teigmassen, die erfindungsgemäß geformt worden sind;

F i g. 7 und 8 eine herkömmliche Vorrichtung und Verfahrensweise zum Schneiden und Formen des Teiges;

•μ F i g. 9 die Darstellung einer Teigmasse nach dem auf herkömmliche Weise erfolgten Abschneiden; und

Fig. 10 eine Darstellung der Umformung der Teigmasse, die mit dem bisherigen Verfahren und der dafür verwendeten Vorrichtung notwendig wird.
F i g. 1 zeigt schematisch die vollständige Vorrichtung. Der Teigvorratstrichter 1 enthält Teig 2, der zu einer kontinuierlichen bandförmigen Teigmasse mit einem Durchmesser von 50 mm oder dirüber verformt wird, und zwar mit Hilfe konvergierender Walzenpaare 3, die unmittelbar unterhalb des Vorratstrichters 1 übereinander angeordnet sind. Die bandförmige Teigmasse wird mit Hilfe des Bandförderers 5 zur nächsten Station transportiert, wobei sich der Bandförderer unterhalb der Walzen 3 waagrecht erstreckt.
Bestäubungsmittel läßt sich auf der Oberseite des Bandförderers 5 mit Hilfe einer Bestäubungsmehl-Zufuhrvorrichtung 6 fein verteilen, die auf dem Bandförderer 5 in Bandförderrichtung vor den Walzen 3 angeordnet ist.

Über eine Walze oder Rolle 7 ist ein Bestäubungsmehl-Vorratstrichter 8 angebracht, der die Walze 7 kontinuierlich mit Bestäubungsmehl beschickt. Die Walze 7, die über dem Bandförderer 5 und in Förderrichtung hinter den Walzen 3 angeordnet ist, dient dazu, auf die Oberseite des bandförmig ausgebreiteten Teiges 4 leichten Druck auszuüben und diese Oberseite mit Bestäubungsmehl zu beschicken.

Der Teig 4 wandert nach dem Passieren des

Bandförderers 5 über die Bürstenwalze 9, die hinter dem Förderer 5 angeordnet ist, und wird dann von dem Bandförderer 10 weitergefördert, läuft daraufhin über die umlaufende Bürstenwalze 11 und wird an einen Bandförderer 12 übergeben, von diesem we'tergeför- ". dert, und gelangt schließlich auf den Bandförderer 13, um durch die Vorrichtung zu laufen.

Die Betriebsgeschwindigkeit jedes der erwähnten Bandförderer ist größer als die des jeweils benachbarten, vorausgegangenen Bandförderers.

Die zwischen den Bandförderern 5 und 10 befindliche Bürstenwalze 9 und die zwischen den Bandförderern 10 und 12 angeordnete Bürstenwalze 11 lösen alle Teilchen auf der Teigoberfläche, die an dieser Oberfläche hängen oder auf der Oberfläche des vorausgegangenen Förderbandes haften geblieben sind, und fördern den Teig 4 auf das nachfolgende Förderband, wobei sie die Teigstreckvorrichtung 14 beim freien Strecken des Teiges unterstützen, die über dem Förderband angeordnet ist. 2t)

Die Streckvorrichtung 14 weist grundsätzlich mehrere Planetenroilen 15 auf, die sich auf einer Umlaufbahn bewegen und auf ihren Achsen drehbar sind. Die Umlaufbahn ist etwa ellipsenförmig, wie dies bei a in F i g. 3 angezeigt wird, jedoch im unteren Teil parallel ?s zur Bewegungsrichtung des Förderbandes 12, 13 angeordnet.

Die Vorrichtung, die die Planetenrollen 15 veranlaßt, sich auf der ellipsenförmigen Bahn zu bewegen, weist mehrere Wellen 17 auf, von denen jede an den mit Abstand getrennt nebeneinander liegenden Teilen der Ketten 16 und 16' befestigt ist. ferner Rollen 18 und 18', die auf der Welle 17 sitzen, eine Führungsschiene 19 und 20 zum Betrieb der Rollen 18 und 18', Kettenräder 23 und 23' zum Antrieb der Ketten 16 und 16', eine Welle r> 24 für die Kettenräder, Kegelradzahnräder 25 und 26, die die Welle 24 und die Welle 27 des Kegelradzahnrades 26 in Drehung versetzen. Die Drehbewegung der Welle 27 bewirkt über die Kegelradzahnräder 25 und 26 und Kettenräder 23 und 23' eine Bewegung der Ketten 16 und 16'. Die Bewegungsbahn der Ketten erhält mit Hilfe der Führungsschienen 19 und 20 etwa eine elliptische Form, und die Welle 17, die an den Ketten 16 und 16' befestigt ist, bewegt sich ebenfalls auf derselben elliptischen Bahn. Die Wellen 17 sind mit den ·ιϊ Planetenroilen 15 in den Lagern 28 und 28' gelagert. Die Planetenrollen 15 sind in bezug auf die Wellen 17 durch die Lager 28 und 28' drehbar.

Die Planetenrollen 15 bewegen sich alsu etwa auf einer ellipsenförmigen Bahn mit Hilfe der Wellen 17 und rotieren gleichzeitig um ihre eigenen Achsen. Die Vorwärtsbewegungsrichtung der Planetenrollen 15 auf dem oberen, waagerechten Teil der ellipsenförmigen Bahn a (F i g. 3) wird durch die Förderbänder 5, 10 und 11 gehemmt. Der zwischen dem unteren waagrechten Teil der ellipsenförmigen Bahn a und den Förderbändern vorhandene Spalt beträgt dort, wo der Teig 4 in den Spalt am zustromseitigen Ende einläuft, etwa 5 mm und am Austrittsende etwa 1 bis 2 mm.

Werden, wie aus F i g. 4 ersichtlich, Jie Ketten 16 und 16' schneller bewegt als irgendeiner der bandförderer 5, 10 und 12, so rotieren die Planelenrollen 15 in Richtung der Pfeile b, sobald sie in it dem Teig 4 in Berührung kommen. Die Planetenrollen 15 bewegen sich also vorwärts, während sie sich auf dem Teig drehen. ω

Betrachtet man die Arbeitsweise der Planetenrollen 15 und ihre Wirkung auf den Teig 4, wenn diese Rollen anfänglich den Teig 4 berühren, so ist festzustellen, daß sie den Teig »schlagen« und zusammenpressen, wodurch die Gasblasen im Teig 4 zusammenfallen und die im Teig vorhandenen Poren beseitigt werden und die Teigdichte vergrößert wird, wobei festzustellen ist, daß das Innere des Teigs anfänglich aufgrund der im Teig vorhandenen Gasblasen schwammähnlich oder porös ist. Untersuchungen haben gezeigt, daß die Wirkung, die das wiederholte Aufschlagen der Rollen auf den Teig zur Folge hat, umso besser ist je höher die Geschwindigkeit der Ketten 16 und 16' ist

Falls die hier beschriebene Vorrichtung nicht angewendet würde, wären die Planetenrollen 15, die sich drehen und den Teig 4 vorwärtsschieben, Ursache für das Entstehen einer wulstförmigen Erhöhung 29 im Teig vor diesen Rollen. Dieser Teigwulst bildet sich jedoch aufgrund der Zugwirkung dts Förderbandes 10 nicht aus, das mit einer Geschwindigkeit arbeitet, die größer ist als die des Förderbandes 5, wobei die in Stromrichtung folgende Planetenrolle 15' mit derselben Geschwindigkeit wie die Planetenrolle 15 betrieben wird, deren Geschwindigkeit bzw. Drehzahl wiederum größer ist als die des Förderers 10. Der Teig wird also dort, wo sonst ein Wulst entstehen würde, vorwärtsgestreckt. Die Planetenrollen 15 rollen ständig über die flachen Oberflächen des Teigs 4 und üben dabei auf den Teig eine Zugkraft aus und ebnen ihn mehr ein als sie ihn durch senkrecht nach unten wirkenden Druck glätten, wodurch rasch ein extrem dünner Teigstreifen erzeugt wird. Dies geschieht ohne eine Beschädigung des klebrigen Teiggefüges.

Je größer die Anzahl der Planetenrollen 15 ist, die auf der Kette 16 gelagert sind, sowie der Förderbänder 5, 10, 12, deren Geschwindigkeit allmählich in Teigförderrichtung von einem Förderband zum anderen ansteigt, desto'bessere Ergebnisse lassen sich erzielen. Eine große Anzahl Förderbänder führt auch zu einer Reduzierung der Bewegungsstrecke des Teigs auf jedem Förderband, wordurch die Möglichkeit gemindert wird, daß der Teig an den Förderbändern haften bleibt.

Zwischen den Förderbändern sind Bürstenwaizcn 9 und 11 angeordnet, deren Wellen mit langhaarigen Borsten versehen sind, um dadurch die oben beschriebenen Wirkungen zu verstärken. Die Anordnung derartiger Bürstenwalzen hat den Zweck, Trennmittel auf die Oberseite des in Teigförderrichtung folgenden Förderbandes aufzubringen, um eine einwandfreie Übergabe des Teigs zu gewährleisten, der dazu neigt, an dem Förderband hängen zu bleiben. Des weiteren werden wenn die Planetenrolle 15 über die Bürstenwalzen hinwegläuft, die Bürstenhaare gebogen, wodurch die Bürstenwalzen dazu gebracht werden, in der Art gewöhnlicher flacher oder Bandförderer zu arbeiten, so daß sich die Gesamtzahl der Förderer auf diese Weise vergrößert. Wenn die Planetenrollen nicht über die Bürstenwalzen hinweglaufen, bewegt sich das Haar der Bürstenwalzen auf einer Kreisbahn, wie dies bei 9' und 11' angedeutet ist, wodurch der Teig nach oben gepreßt wird und automatisch eine Einstellung der Teigdehnung oder -Streckung erreicht wird.

Nachdem der Teig die Teigstreckvorrichtung 14 durchlaufen hat, bewegt er sich unter die Walze 30. Die Aufgabe der Walze 30 besteht nicht darin, den Teig zu strecken oder zu dehnen, sondern hauptsächlich darin, die Teigkontraktion zu begrenzen, die sonst aufgrund der dem Teig innewohnenden Elastizität eintreten würde. Mit anderen Worten, sobald der Teig 4 den Bandförderer erreicht und nicht mehr unter der

Streckwirkung der Planetenrollen 15 steht, zieht er sich in axialer Richtung zusammen, wodurch sich seine Dicke in gewissem Maße vergrößert. Um eine solche Kontraktion des Teigs zu vermeiden, wird die Walze 30 mit derselben Geschwindigkeit angetrieben wie der Bandförderer 12, wodurch der Teig zwischen der Walze 30 und dem Bandförderer 12 abgezwickt wird. Danach wird der Teig zur nächsten Station transportiert.

Die Schneideinrichtung 31 ist mit einer scharfen Kante ausgerüstet und schneidet den gestreckten Teig in bestimmte Längen. Die Schneideinrichtung 31 führt den Schneidvorgang durch senkrechtes Auf- und Abbewegen durch, wobei mit Hilfe irgendeines geeigneten herkömmlichen Mechanismus eine Einstellmöglichkeit gegeben ist, durch die sich die zwischen den aufeinander folgenden Schneidhüben vergehende Zeit einstellen läßt.

Der auf diese Weise abgeschnittene Teig 33 wird auf

dem Bandförderer 13 weitertransportiert, der mit einer Geschwindigkeit betrieben wird, die mehr als das doppelte der Geschwindigkeit des Bandförderers 12 beträgt, und wird dann mit Hilfe eines maschenartigen Netzes 32 zu einer Teigmasse zylindrischen Querschnitts 34 gerollt, wie sie in Fig. 6 dargestellt ist. Der abgeschnittene Teig 33 läßt sich aber auch falten oder mit anderen Teigstücken so überlappen, daß anstelle einer zylindrischen, eine gewünschte Teigmasse an sich beliebiger Form entsteht. Das Rollen zu einer zylindrischen Teigmasse erscheint jedoch am vorteilhaftesten zu sein.

Das Produkt 34 läßt sich dann unmittelbar in eine Gärvorrichtung bringen, in der die abschließende Gärung stattfindet, ohne daß vorher eine Zwischengärung erfolgen muß, woraufhin das Produkt zu Brot hoher Qualität o. dgl. verbacken wird.

Hierzu 4 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Formen von Brotteig oder dergl. mit einem trichterförmigen Gefäß zur Zuführung des Teiges, mehreren Bandfördervorrichtungen zum Transport des Teiges, mehreren, auf Wellen drehbar gelagerten Rollen, die auf einer endlosen Bahn von angenähert elliptischer Form und im unteren Teil parallel zur Bewegungsrichtung der Förderbänder angeordnet sind, mit einer Schneidvorrichtung zum Abschneiden des Teiges und einer Einrichtung zum Überlappen von Teilen der abgeschnittenen Teigstücke, dadurch, gekennzeichnet, daß jedes Förderband (5, 12) eine Geschwindigkeit aufweist, die größer ist als die des in Förderrichtung unmittelbar davor angeordneten Förderbandes und die Vorwärtsgeschwindigkeit der Rollen (15) derart eingestellt ist, daß sie größer ist als jedes der genannten Förderbänder und die Rollen (15) und die Förderbänder (5, 12) derart eingestellt sind, daß der Teig zu einer Dicke zwischen 1 und 4 mm gestreckt wird.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß unmittelbar nach den Rollen (15) eine Walze (30) angeordnet ist, die die gleiche Geschv/indigkeit wie das Förderband (12) aufweist.