DE2506578C2 - Kunststoff-Zubereitungen und ihre Verwendung - Google Patents
Kunststoff-Zubereitungen und ihre VerwendungInfo
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Description
Il
(R)OCH2OC(R-) (I)
bestehen, wobei R eine Alkyl-, Aralkyl- oder Alkaryl-Gruppe mit einer oder mehreren OH-Gruppen, die
durch
Il
-OCH2OC(R') oder—OOCR'-Gruppen
verethert bzw. verestert sind, R' eine Alkyl-, Aryl-, Aralkyl- oder Alkaryl-Gruppe ist, die eine oder mehrere
Carboxylgruppen enthält, welche mit einer OH-Gruppe des Restes R direkt oder indirekt über eine -OCH2-Gruppe
verestert ist.
2. Kunststoff-Zubereitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponente (a) ein Copo
lymerisat aus Styrol und Maleinsäureanhydrid ist
3. Kunststoff-Zubereitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponente (b) Polyvinylacetat
mit einem Molekulargewicht von wenigstens 200000 ist.
4. Kunststoff-Zubereitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge an Komponente (c)
5 bis 50 Gewichtsprozent — bezogen auf die Gesamtmenge der Zubereitung — beträgt.
5. Kunststoff-Zubereitung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponente (c) in der
Zubereitung in Mengen zwischen 20 und 50 Gewichtsprozent enthalten ist.
6. Kunststoff-Zubereitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponente (c) eine Verbindung
der allgemeinen Formel I ist, in der entweder R oder R' oder R und R'je eine Gruppe ist, die von
mehrwertigen Hydroxyl- bzw. Carboxylverbindungen abgeleitet ist.
7. Kunststoff-Zubereitung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponente (c) Tetramethylen-bis-(oxymethylenacetat)-bis-(acetat)
ist.
8. Verwendung der Kunststoff-Zubereitung nach Ansprüchen 1 bis 7 zur Erzeugung von Formteilen.
9. Verwendung der Kunststoff-Zubereitung nach Ansprüchen 1 bis 7 zur Erzeugung von Verpackungsmaterial.
9. Verwendung der Kunststoff-Zubereitung nach Ansprüchen 1 bis 7 zur Erzeugung von Verpackungsmaterial.
Die Erfindung betrifft Kunststoff-Zubereitungen, die sich unter der Einwirkung von Wasser zersetzen und
ihre Verwendung für die Herstellung von Materialien für Wegwerf-Packungen, wie beispielsweise Folien, Verpackungen,
Schalen, Flaschen, Tabletts, Schachteln und dergleichen, die gewöhnlich zum Verpacken von Konsumgütern,
wie beispielsweise von Nahrungsmitteln, Kolonialwaren und Haushaltsartikeln eingesetzt werden.
Es ist bekannt, daß durch die zunehmende Verwendung von Verpackungsmaterialien aus Kunststoff, die später
weggeworfen werden, ernsthafte Abfallprobleme entstanden sind, weil die üblicherweise für die Verpackungszwecke
eingesetzten Kunststoffe eine lange Lebensdauer im Freien haben und infolgedessen bei der
Abl&gerung in Mülldeponien für Haushaltsabfälle kaum verrotten.
Eine Lösung für dieses Abfallproblem wären solche Kunststoffe, die sich nach dem Wegwerfen oder dem Ablagern auf Müllplätzen durch Wasser, Regen, Feuchtigkeit, Winderosion und biochemische Vorgänge zersetzen, langsam im Boden auflösen und so in harmloser Form von der natürlichen Umgebung aufgenommen werden. Dieser erwünschten Zersetzung der Kunststoffe steht jedoch die Forderung entgegen, daß bei normaler Handhabung und Lagerung eine ausreichende Lebensdauer der Materialien gegeben sein muß und die Zersetzung nur so langsam ablaufen darf, daß eine angemessene Anwendung auf dem Verpackungssektor möglich ist.
Eine Lösung für dieses Abfallproblem wären solche Kunststoffe, die sich nach dem Wegwerfen oder dem Ablagern auf Müllplätzen durch Wasser, Regen, Feuchtigkeit, Winderosion und biochemische Vorgänge zersetzen, langsam im Boden auflösen und so in harmloser Form von der natürlichen Umgebung aufgenommen werden. Dieser erwünschten Zersetzung der Kunststoffe steht jedoch die Forderung entgegen, daß bei normaler Handhabung und Lagerung eine ausreichende Lebensdauer der Materialien gegeben sein muß und die Zersetzung nur so langsam ablaufen darf, daß eine angemessene Anwendung auf dem Verpackungssektor möglich ist.
In der niederländischen Patentanmeldung 71 05 713 wird die Herstellung von polymeren Verpackungsmaterialien
beschrieben, die sieb unter dem Einfluß der UV-Strahlung des Sonnenlichts zersetzen, jedoch in Innenräumen,
wo sie nicht direkt von der Sonne bestrahlt werden, eine unbegrenzte Lebensdauer haben. Ein Nachteil
dieser polymeren Verpackungsmaterialien besteht jedoch darin, daß dieses Problem der Beseitigung nicht
gelöst wird, wenn sie auf Müll- und Abfallplätzen abgelagert werden, da sie dort sehr bald durch andere Abfälle
abgedeckt werden und daher vor einer Zersetzung geschützt sind, so daß die Sonnenbestrahlung nicht mehr
wirksam ist.
Die US-PS 34 92 254 beschreibt ein filmartiges Verpackungsmaterial für Wasch- und Bleichmittel sowie für
Weichspüler, das aus Polyvinylalkohol und Celluloseäthern, die als wasserlösliches Streckmittel teilveresterte
Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymere in Mengen bis zu 40 Gewichtsprozent enthalten, besteht. Dieses
Material soll zur Verpackung der genannten Wasehhilfsmittel dienen, wobei die Streckmittel weder ausschwitzen
noch durch Feuchtigkeit wesentlich angegriffen oder vom hygroskopischen Packungsinhalt absorbiert werden.
Wesentlich ist allein, daß diese Verpackungen, auch nach längerer Lagerzeit im gefüllten Zustand, im Kontakt
mit heißem Wasser in wenigen Sekunden zerfallen und ihren Inhalt freigeben. Mit anderen Worten handelt
es sich hier um ein Verpackungsmaterial für Wasehhilfsmittel, in denen die verpackten Wasehhilfsmittel bis
etwa zu einem Vierteljahr ohne Nachteile gelagert werfen können, die aber beim Eintragen in heißes Wasser in
wenigen Sekunden zerfallen und ihren Inhalt freigeben, um die betreffende Lösung zur Wäschebehandlung ^u
erzeugen. Wie bereits erwähnt, ist dieses Verpackungsmaterial bei Lagerung beständig, und zwar auch unter
Feuchtigkeitseinwirkung (I.e. Spalte 1, Zeilen 43 bis 46).
Auch die FR-PS 21 04 234 beschreibt ein in kaltem Wasserlösliches Verpackungsmaterial für pulverformige
Substanzen, die in wässerigen Medien gelöst bzw. suspendiert werden und möglichst bis zu diesem Zeitpunkt
umhüllt bleiben sollen. In der Beschreibung des Standes der Technik, die in dieser Veröffentlichung angegeben
wird, ist ausdrücklich daraufhingewiesen, daß die vorbekanaten Verpackungsmaterialien - dazu gehören auch
die in der US-PS 34 92 254 beschriebenen - meist auf der Basis von Polyvinylalkohol, aliphatischen Polyethern
und Polyäthylenglykol gebildet, zwar in Wasser bei einer Temperatur von über 32°C zerfallen, jedoch in Wasser
bei einer Temperatur unter 24°C nicht real löslich sind, da sie dann nur kleine gelähnliche Teilchen bilden, die
sich nicht vollständig auflösen, sondern sich auf festen Gegenständen absetzen (I.e. Seite 2, Zeilen 18 bis 29).
Dem Gegenstand der FR-PS 21 04 234 lag daher die Aufgabe zugrunde, ein Folienmaterial zu entwickeln, das
sich leicht und-sfine sich absetzende Rückstände in kaltem Wasser löst und trotzdem das Verpackungsgut bis
dahin so wirkungsvoll einschließt, daß der Verbraucher vor jeglichem Kontakt mit dem verpackten Gut bewahrt
wird. Dieses Verpackungsmaterial bereitet ob seiner vollständigen Löslichkeit in Wasser keine Beseitigungsprobleme. Allerdings muß dabei die Wasserempfindlichkeit dieses Verpackungsmaterials bei der Lagerang als
Nachteil gewertet werden, da sich daraus die Notwendigkeit ergibt, Vorsorge zu treffen, daß derartige Verpackungen
vor dem Endverbrauch nicht mit Wasser in Berührung kommen.
Der Erfindung lag nun die Aufgabe zugrunde, Kunststoff-Zubereitungen zu schaffen, die bei Lagerung und
Gebrauch gegenüber anderen Kunststoffverpackungen, die eine lange Lebensdauer auch nach der Deponierung
auf Mülldeponien haben, keine mindere Qualität besitzen, aber nach der Deponierung auf Mülldeponien unter
der Einwirkung von Wasser langsam zerfallen, wobei dieser hydrolytische Zerfall durch sekundäre Oxidationsprozesse und Kettenabbau soweit begünstigt wird, daß die Zerfallprodukte dem biochemischen Abbau zugang-
lieh sind.
Diese Aufgabe, wurde gemäß dieter Erfindung durch Kunststoff-Zubereitungen gelöst, die sich unter der Einwirkung
von Wasser zersetzen können und hauptsächlich aus
(a) einem oder mehreren Copolymerisaten eines alkylenisch-ungesättigten Monomeren und Maleinsäureanhydrid,
(b) einem oder mehreren Copolymerisaten von Vinylestern niederer aliphatischer Monocarbonsäuren und/
oder Copolymerisaten davon mit anderen Vinylmonomeren und
(c) einer oder mehreren Verbindungen der allgemeinen Formel:
Il
(R)OCH2OC(R') (I)
bestehen, wobei R eine Alkyl-, Aralkyl- oder Alkaryl-Gruppe mit einer oder mehreren OH-Gruppen, die durch
O
Il
-OCH2OC(R') oder—OOCR'-Gruppen
verethert bzw. verestert sind, R' eine Alkyl-, Aryl-, Aralkyl- oder Alkaryl-Gruppe ist, die eine oder mehrere
Carboxylgruppen enthält, welche mit einer OH-Gruppe des kestes R direkt oder indirekt über eine -OCH2-Gruppe
verestert ist.
Die Kunststoff-Zubereitungen gemäß der Erfindung können zur Herstellung von Verpackungsmaterialien
verwandet werden, die als Wegwerfverpackungen hervorragend geeignet sind, weil sich die Materialien bei der
Ablagerung auf Müll- und Abfallplätzen unter der Einwirkung von Wasser, Feuchtigkeit und Luft langsam zu
Stoffen zersetzen, die für die natürliche Umgebung harmlos sind und das ökologische Gleichgewicht nicht stören.
Dieser ganze Prozeß verläuft, in groben Zügen gesehen, in 3 Phasen: In der 1. Phase, die normalerweise
3 Tage dauert, tritt eine Quellung und Hydrolyse des Kunststoffmaterials ein, wobei eine wasserlösliche Substanz
gebildet wird. In der 2. Phase, die sich über einen Zeitraum von einigen Wochen bis zu einigen Monaten
j| erstreckt, findet weiterhin Hydrolyse und auch Oxidation statt, wobei eine Depolymerisation der makromolekularen
Stoffe eintritt. Schließlich verläuft in der 3. Phase, die sich über einen Zeitraum von einigen Jahren erstrecken
kann, eine Zersetzung durch biochemische Einflüsse (Mikroflora, Bakterien, etc.) in die »natürlichen«
Produkte Essigsäure und andere organische Säuren, Kohlendioxid und Wasser.
Die Copolymerisate von alkylenisch-ungesättigten Monomeren und Maleinsäureanhydrid, die als Komponente
(a) in die erfindungsgemäße Kunststoff-Zubereitung eingebracht werden, sind deren Hauptkomponente.
Vorzugsweise ist erfindungsgemäß die Komponente (a) ein Copolymerisat von Styrol und Maleinsäurean-
Ein solches Copolymerisat ist bereits seit längerer Zeit bekannt und in der Literatur ausführlich beschrieben
(vgl- z. B. R. H. Boundy, »Styrol, seine Polymerisate, Copolymerisate und Derivate«, Reinhold Publishing Corp.,
New York 1952, Seiten 860 bis 865 und »Enzyklopädie der Polymer-Wissenschaft und -Technologie«, Interscience
Publishers, New York, Bd. 1, Seiten 81 bis 85). Dieses Copolymerisat hat stark polare Eigenschaften, ist
aber in Wasser unlöslich. Unter der Einwirkung von Wasser geht es jedoch, je nach pH-Wert und Temperatur, in
ein Polymerisat über, das in Wasser löslich ist, weil freie Carboxylgruppen oder Carboxylat-Ionen gebildet werden.
Von dieser Eigenschaft wird Gebrauch gemacht, wenn dieses Copolymerisat beispielsweise als Verdickungsmittel
in wässerigen Lösungen und als Bodenverbesserungsmittel verwendet wird. Zur Verwendung als
KunststoffVnaterial für die Herstellung von Folien und dergleichen hat man dieses Copolymerisat bisher wegen
seiner schlechten mechanischen Eigenschaften (zu brüchig bei Raumtemperatur) und seiner zu großen Empfindlichkeit
gegen Feuchtigkeit, insbesondere im pH-Bereich über 7, für ungeeignet gehalten.
Demgegenüber wurde gefunden, daß das Copolymerisat von Styrol und Maleinsäureanhydrid, als Produkt
einer erfindungsgemäßen Kombination mit den Komponenten (b) und (c) und als Kunststoff-Zubereitung mit
erwünschten mechanischen Eigenschaften, wie beispielsweise Biegsamkeit, Schlagfestigkeit, Zugfestigkeit und
dergleichen, hervorragend verwendbar ist, obwohl seine Empfindlichkeit gegen Wasser oder Feuchtigkeit erhalten
geblieben ist, so daß eine hydrolytische Zersetzung in ein wasserlösliches Produkt eintreten kann. Außerdem
kann die Wasserempfindlichkeit der gesamten Kunststoff-Zubereitung über die jeweiligan Mengenverhältnisse
an Komponenten (a), (b) und (c) gesteuert werden.
Es war überraschend festzustellen, daß die erwünschten mechanischen Eigenschaften bei dem Copolymerisat von Styrol und Maleinsäureanhydrid nur dann dauerhaft sind, wenn ihm eine Kombination i+r beidsn Komponenten (b) und (c) zugegeben wird. Wenn nur die Komponente (c) zugesetzt wird, läßt sich zwar eafänglich eine Verbesserung der mechanischen Eigenschaften erreichen, die aber nicht von Dauer ist. Andererseits ist aber die Zugabe der Komponente (c) erforderlich, wenn die erwünschte Wasserempfindlichkeit der Kunststoff-Zubereitung erreicht werden soll, denn wenn nur die Komponente (b) zugegeben wird, läßt sich zwar eine Verbesserung der mechanischen Eigenschaften erreichen, aber die Wasserempfindlichkeit wird vermindert.
Es war überraschend festzustellen, daß die erwünschten mechanischen Eigenschaften bei dem Copolymerisat von Styrol und Maleinsäureanhydrid nur dann dauerhaft sind, wenn ihm eine Kombination i+r beidsn Komponenten (b) und (c) zugegeben wird. Wenn nur die Komponente (c) zugesetzt wird, läßt sich zwar eafänglich eine Verbesserung der mechanischen Eigenschaften erreichen, die aber nicht von Dauer ist. Andererseits ist aber die Zugabe der Komponente (c) erforderlich, wenn die erwünschte Wasserempfindlichkeit der Kunststoff-Zubereitung erreicht werden soll, denn wenn nur die Komponente (b) zugegeben wird, läßt sich zwar eine Verbesserung der mechanischen Eigenschaften erreichen, aber die Wasserempfindlichkeit wird vermindert.
Unter den Polymerisaten von Vinylestern niederer aliphatischer Monocarbonsäuren, die als Komponente (b)
der erfindungsgemäßen Kunststoff-Zubereitung zugegeben wird, läßt sich mit Vorteil Polyvinylacetat verwenden.
Über dieses Produkt, das vielseitig Verwendung findet, gibt es eine umfangreiche Literatur (vgl. z. B,
»Enzyklopädie der Polymer-Wissenschaft und -Technologie«, Interscience Publishers, New York, Bd. 15, Seiten
577 bis 663). Wie das Copolymerisat aus Styrol und Maleinsäureanhydrid hat das Polymerisat stark polare Eigenschaften.
In den mechanischen Eigenschaften weicht es jedoch von dem genannten Copolymerisat beträchtlich
ab, weil dieses plastische und gummiartige Eigenschaften besitzt.
Erfindungsgemäß wird es bevorzugt, daß die Komponente (b) Polyvinylacetat mit einem Molekulargewicht
von wenigstens 200 000 ist.
Unter bestimmten Bedingungen kann dieses Polyvinylacetat mit dem als Komponente (a) verwendeten Copoiyrnerisat
aus Styrol und Maleinsäureanhydrid in jedem Verhältnis gemischt werden. Wie bereits gesagt, lassen
sich durch Zugabe von Polyvinylacetat zu dem Copolymerisat aus Styrol und Maleinsäureanhydrid dessen
mechanische Eigenschaften beträchtlich und dauerhaft verbessern, wodurch die Verwendung als Kunsth^rzmaterial
für Verpackungszwecke und ähnliches ermöglicht wird.
Die Verbindungen mit der allgemeinen Formel I
Il
if (R)OCH2OC(R') (I)
si; die als Komponente (c) den erfindungsgemäßen Kunststoff-Zubereitungen zugegeben werden, können als Ester
ί| der sogenannten Halbformale aufgefaßt werden, d. h. die primären Additionsprodukte von Alkanolen zu
|f Formaldehyd, mit der Formel
ä 50 ROCH2OH
pj Da Halbformale, wie diese, nicht isoliert werden können, kann man bei der Herstellung der vorliegenden
& Ester nicht direkt von diesen Halbformalen ausgehen, aber es lassen sich zu deren Herstellung andere Verfahren
V anwenden, die bereits bekannt sind. Als geeignete Herstellungsverfahren erscheinen:
(1) Die Umsetzung von a-Halogenäthern, die bei der Reaktion von Formaldehyd mit Alkanolen und Halogen-
!:■'; wasserstoff entstanden sind, mit Alkali- oder Erdalkalisalzen von Monocarbonsäuren nach folgenden Gleichungen:
ROH + HCHO + HX y ROCH2 + H2O
ROCH2X + R'COM ► ROCH2OCR' + MX
Il Il
ο ο
(vgl. F. E. Clark, J. Am. Chem. Soc. 39, [1917] 712).
(2) Die Umsetzung cyclischer Formale, die bei der Reaktion von Formaldehyd mit Diolen entstanden sind, mit
Säureanhydriden nach folgenden Gleichungen:
1,3-Dioxan + R'C —0 —CR'
> R1COCH2CHjCH2OCH2OCR' ,
I! Ii it it ;:
ο ο ο ο 5 ,
(vgl. US-PS 24 16 024).
leriester-Gruppe auch eine »normale« Estergruppe enthalten. ι ο ·'
Il
(R)OCH2OC(R') (I)
ist ihre leichte Hydrolysierbarkeit mit Wasser, wobei die ursprünglichen Ausgangsstoffe wiedergebildet werden,
nach der Gleichung:
(R)OCH2OC(R') + H2O >(R)0H + HCHO + (R')COOH
Il
ο
Im Gegensatz zur Hydrolyse der »normalen« Ester, für die gewöhnlich stark saure oder basische Bedingungen
und hohe Temperaturen erforderlich sind, verläuft die Hydrolyse von Oxymethylenestern leicht mit Wasser vom
pH-Wert 7 und bei Raumtemperatur. Von dieser Eigenschaft wird mit Vorteil Gebrauch gemacht, wenn diese
Verbindungen in den erfindungsgemäßen Kunststoff-Zubereitungen eingesetzt werden. Weiterhin war es überraschend festzustellen, daß die Zugabe dieser Verbindungen keine merkliche Verschlechterung der mechanischen Eigenschaften der Kunstharz-Zubereitung bewirkt, vorausgesetzt, daß bei der Auswahl der geeigneten
Verbindungen eine Anzahl von Faktoren berücksichtigt wird, die sich u. a. auf die Flüchtigkeit, die Verträglichkeit bei der Mischung der Komponenten (a) und (b) und die Hydrolysegeschwindigkeit bei neutralem pH-Wert
beziehen.
Es wird bevorzugt, daß in den erfindungsgemäßen Kunststoff-Zubereitungen die Menge an Komponente (c)
5 bis 50 Gewichtsprozent, bezogen auf die Gesamtmenge der Zubereitung, beträgt.
Besonders wird es bevorzugt, daß die Komponente (c) in der Zubereitung in Mengen zwischen 20 und
50 Gewichtsprozent enthalten ist.
Im Hinblick auf die Auswahl der Verbindungen, die erfindungsgemäß als Komponente (c) verwendet werden,
ist weiterhin deren Verfügbarkeit, ihr Preis, die Verfügbarkeit der Rohmaterialien und dergleichen für ihre Herstellung ebenso wie die Unschädlichkeit ihrer Zersetzungsprodukte für die Umwelt in Betracht zu ziehen.
Il
(R)OCH2OC(R') (I)
können die beiden Gruppen R und R' von einwertigen, wie auch von mehrwertigen Hydroxy- und Carboxylverbindungen abgeleitet sein. So bedeutet R eine Alkyl- oder Aralkyl- oder Alkarylverbindung mit 1,2,3 oder mehr
Hydroxylgruppen im Molekül, die durch
O
ii
-OCH2OC(R') oder— OOCR'-Giuppen
ν eräthert bzw. verestert sind, und R' ist eine Alkyl-, Aryl-, Aralkyl- oder Alkaryl-Verbmdung mit 1,2,3 oder mehr
Carboxylgruppen im Molekül, welche mit einer OH-Gruppe des Restes R direkt oder über eine -OCH2-Gruppe 5S
indirekt verestert sind. Grundsätzlich sind Verbindungen möglich, in denen sowohl R als auch R' einwertige Verbindungen sind; Verbindungen, in denen R eine einwertige und R' eine mehrwertige Verbindung ist; Verbindungen, in denen R eine mehrwertige und R' eine einwertige Verbindung ist und Verbindungen, in denen sowohl R
als auch R' mehrwertige Verbindungen sind. Verbindungen der erstgenannten Ar, d. h. solche, bei denen R ein
Alkanol oder ein Aralkanol und R' eine Alkyl-, Aiyl-, Aralkyl- oder Alkarylmonocarbonsäuregruppe ist, sind im
allgemeinen weniger für den Einsatz in der erfindungsgemäßen Kunststoff-Zubereitung geeignet, weil entweder
ihr Siedepunkt zu niedrig liegt oder ihre Mischbarkeit mit den anderen Komponenten (a) und (b) weniger gut ist.
Infolgedessen sind die Verbindungen der letztgenannten drei Arten vorzuziehen, bei denen entweder R oder R',
cder beide, von mehrwertigen Verbindungen abgeleitet sind.
Erfindungsgemäß wird es bevorzugt, daß die Komponente (c) eine Verbindung der allgemeinen Formel I ist, in
der entweder R oder R' oder R und R'je eine Gruppe ist, die von mehrwertigen Hydroxyl- bzw. Carboxylverbindungen abgeleitet ist
Als Beispiele fur Verbindungen, deren Radikal R in die obengenannte Formel eingesetzt werden kann, sind zu
nennen: Methanol, Äthanol, n-Propanol, n-Butanol, Glykole, Glycerin, Pentaerythrit und Sorbit. Beispiele für
Carboxylverbindungen, deren Radikal für R' eingesetzt werden kann, sind u. a. Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure,
Malonsäure, Bernsteinsäure, Adipinsäure, Benzoesäure und Phthalsäure.
s Die erfindungsgemäßen Kunststoff-Zubereitungen können in bekannter Weise zu zersetzbaren Plastikmaterialien
verarbeitet werden. So können aus deren Lösungen in flüchtigen organischen Lösungsmitteln Folien in
v^-schiedener Stärke hergestellt werden. Diese Folien können auch nach dem üblichen Blasverfahren hergestellt
werden, wenn ein geeignetes Verhältnis der drei Komponenten gewählt wird.
Bevorzugterweise werden<gemäß dieser Erfindung die Kunststoff-Zubereitungen zur Erzeugung von Formteilen
verwendet.
Dies kann durch Walzen.. Strangpressen, Spritzgießen, Vakuumverformung, und dergleichen, erfolgen.
Es wird ferner bevorzugt, die Kunststoff-Zubereitungen dieser Erfindung zur Erzeugung von Verpackungsmaterial
zu verwenden. |
Wie bereits in der Fachwelt bekannt ist (vgl. US-PS 35 36 461) können die Copolymerisate vom Typ (a), wie 3
oben beschrieben, mit geringen Mengen, beispielsweise einigen Gewichtsprozent, von höheren einwertigen ;j
Alkoholen mit wenigstens 12 Kohlenstoffatomen, z. B. einem Fettalkohol wie Stearylalkohol, modifiziert wer- £
den. Das kann sowohl im Hinblick auf die Verarbeitbarkeit der Dreikomponentenmischung der vorliegenden ? j
Erfindung als auch im Hinblick auf die mechanischen Eigenschaften der daraus hergestellten Produkte von Vor- £
teil sein. ίϊ!
Das so erhaltene Kunststoff-Material ist klar, transparent und farblos. Seine mechanischen Eigenschaften, wie %
beispielsweise Elastizität, Zugfestigkeit, Biegsamkeit und dergleichen können speziellen Anwendungszwecken '!
durch Veränderung von Eigenart und jeweiligen Mengenverhältnissen der Komponenten (a), (b) und (c) ange- ·."·'
paßt werden. Füllstoffe, Farbstoffe oder Pigmente und andere Zusatzstoffe können der Kunststoff-Zubereitung K
vor oder während der Verarbeitung zugegeben werden. Erfindungsgemäße Kunststoff-Zubereitungen können ■
auch mit anderen Polymerisaten und/oder Harzen vermischt werden. Das aus der Zubereitung entstandene S
Kunststoff-Material hat eine gute Beständigkeit gegen Kohlenwasserstoffe, höhere Alkenole, Fette und Öle. ?j
Wie bereits gesagt, verläuft die Zersetzung des erfindungsgemäß hergestellten Kunststoff-Materials in groben $
Zügen in 3 Phasen. Bei näherer Untersuchung des gesamten Ablaufs wurde festgestellt, daß in der ersten dieser : i
Phasen Hydrolyse der Komponente (c) der Kunststoff-Zubereitung stattfindet und wasserlösliche Zerset- ;,;;
"ungsprodukte gebildet werden, nämlich Alkohole, Formaldehyde und Carbonsäuren. Dabei ist die Bildung von 'Ά
Carbonsäuren von großer Wichtigkeit, denn diese tragen dazu bei, einen zu starken Angriff auf das gesamte :;.
Material zu verhindern. Die Hydrolyse der Komponente (a) der Kunststoff-Zubereitung hängt in hohem Maße *;
vom PH-Wert ab und verläuft besonders schnell im alkalischen Bereich. So wird infolge der Bildung von Carbon- |i
säuren bei der Hydrolyse der Komponente (c) ein gewisser Grad von Stabilisierung des Materials gegen zu ^
schnelle Zersetzung und einen daraus sich ergebenden Verlust an Festigkeit erreicht. Das ist besonders wichtig, \<]
wenn das Kunststoff-Material für Beutel für Haushaltsmüll verwendet wird, wobei ein besonders wirksamer S
Schutz für die Dauer von mehreren Tagen sehr wichtig ist. |j
Erst nachdem die Komponente (c) völlig zersetzt und die dabei gebildete Säure neutralisiert ist, setzt die V'
zweite Phase der beschleunigten Zersetzung ein. In dieser Phase wird die Komponente (a) langsam zu wasserlös- ||
liehen polymeren Produkten hydrolysiert und die Komponente (b) langsam zu Polyvinylacetat zersetzt und ·')
hydrolysiert. Es ist aus der Literatur bekannt, daß Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymerisat und Polyvinyl- ΐ
acetat beide als Bodenverbesserungsmittel verwendet werden können. Daher sind beide Produkte umweltun- : 1
schädlich und können sogar den Kompostierungsprozeß fördern. g
Schließlich werden in der dritten Phase des Zersetzungsvorgangs beide Polymerisate oxidativ und hydroly- $
tisch zu niedermolekularen Produkten zersetzt, die dann endlich durch Mikroorganismen in Kohlendioxid und §
Wasser umgewandelt werden. Es ist jedoch wichtig, daß bereits nach Ablauf einiger Wochen bis einiger Monate 5
die ursprünglichen Plastikmaterialien im Boden oder auf dem Müllhaufen zu umweltfreundlichen Zersetzungs- ι;
produkten und schließlich zu wasserlöslichen Zersetzungsprodukten umgewandelt sind. ■;]
Herstellungsbeispiel A ~x
Herstellung von Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymerisat
208 g Styrol (2 Mol) und 196 g Maleinsäureanhydrid werden in 1600 g 2-Butanon gelöst und dann als Katalysator
0,5 g Azo-bis-isobutyronitril zugegeben. Die Mischung wurde in einer Stickstoffatmosphäre im Verlauf von
ca. 4 Stunden unter Erwärmung auf etwa 70° bis 800C vollständig polymerisiert. Das trockene, feste Polymerisat
wurde als weißes Pulver mit einem Schmelzpunkt von über 2000C aus der Lösung durch Ausfällen mit Methanol,
Abfiltrieren, Auswaschen mit Methanol und Trocknen gewonnen.
Herstellungsbeispiel B
I. Herstellung von Tetramethylen-bis-ioxymethylenacetat)
I. Herstellung von Tetramethylen-bis-ioxymethylenacetat)
In ein Reaktionsgefäß von 1 Liter Inhalt, das mit Rührer, Thermometer und Rückflußkühler ausgestattet ist,
wurden 200 g Essigsäureanhydrid eingebracht und darin 100 g (1,2 Mol) wasserfreies Natriumacetat suspendiert
Dann wurden 93,5 g (0,5 Mol) Tetramethylen-bis-(chlormethyläther) zugegeben, wobei eine Temperaturerhöhung
um etwa 10°C eintrat.. Anschließend wurde die Mischung unter Rühren 1 Stunde lang auf 1000C erwärmt,
das gebildete Natriumchlorid nach dem Abkühlen abfiltriert und zweimal mit je 50 ml Äther gewaschen. Aus
dem Filtrat und der gesammelten Waschflüssigkeit wurde zunächst die Essigsäure und der Äther bei Unterdruck
abdestilliert und dann der Rückstand einer fraktionierten Destillation bei einem Druck von 0,9 mm Hg unter-
worfen. Nach dem Vorlauf, der bei 117° bis 120°C/0,9 mm Hg abgetrennt wurde (c2. 10 g), destillierte das
gewünschte Produkt bei 120° bis 122°C/0,9 mm Hg, wobei 13 g Rückstand zurückblieben. Die Ausbeute betrug
ca. 79 g (68%); nj,2 = 1,4306; d2i = 1,098.
II. Herstellung von Pentaerythrit-bis-ioxymethylenacetaO-bis-iacetat)
Zu 160 g (1 Mol) geschmolzenem Pentaerythrit-bis-(formal) wurde unter Rühren bei 70° bis 800C eine
Mischung von 1 g konzentrierter Schwefelsäure und 255 g (2,5 Mol) Essigsäureanhydrid langsam zugegeben,
wobei die Temperatur des Reaktionsgemisches für die Dauer von etwa 3 Stunden durch Außenkühlung auf etwa
7O0C gehalten wurde. Anschließend wurden zur Neutralisation der Schwefelsäure 2 bis 3 g Natriumacetat zügegeben.
Der Überschuß an Essigsäureanhydrid (0,5 Mol) wurde dann bei einem Druck von 15 mm Hg abdestilliert.
Das Endprodukt wurde dann nach dem Abdestillieren der Verunreinigungen im Vakuum destilliert. Der Ester
wurde in einer Ausbeute von 98 bis 100% erhalten. Siedepunkt 157°C/O,O2 mm; n" = 1,4452. Ester-Äquivalentgewicht
= 90,8 (theoretischer Wert = 91,0).
In analoger Weise wurde Pentaerythrit-bis-(oxymethylenpropionat)-bis(propionat) durch Umsetzen mit Propionsäureanhydrid
hergestellt.
Die nachstehenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der Erfindung.
Eine Lösung von Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymerisat in 2-Butanon, wie man sie nach Herstellungsbeispiel A erhält, wurde mit einer Lösung von etwa 20 Gewichtsprozent eines handelsüblichen Polyvinylacstats
in 2-Butanon gemischt. Das durchschnittliche Molekulargewicht dieses Polymerisats betrug etwa 1 · 106. Die
beiden Lösungen wurden miteinander in solchen Anteilen gemischt, daß die Mischung gleiche Gewichtsmengen
der Polymerisate enthielt.
Zu abgetrennten Teilen der Mischung wurden Mengen zwischen 5 und 50 Gewichtsprozent, bezogen auf das
Gesamtgewicht der Kunststoff-Zubereitung, der nach Herstellungsbeispiel B erhaltenen Verbindungen zugegeben.
Die so hergestellten viskosen Lösungen lieferten nach Gießen auf Glasplatten und Verdampfen der Lösungsmittel
Plastik-Folien in Dicken von 10 μηι bis 500 μΐη. Durch Recken dieser Folien können ihre mechanischen
Eigenschaften noch verbessert werden. Von drei Proben dieser durch Gießen hergestellten Folien mit einer
Dicke von ca. 0,1 mm wurden mit Hilfe eines Zugtests einige mechanische Eigenschaften bestimmt. Zu diesem
Zweck wurden Streifen mit einer Breite von 1,5 cm in einer Längsrichtung aus den Folien geschnitten und zwei
Monate lang bei Raumtemperatur und normaler Feuchtigkeit aufbewahrt. Die Länge beim Beginn des Zugtests
bt.rug 10 cm und die Zuggeschwindigkeit 5 cm/min. Die Proben 1 und 2 stammten aus Folien, die aus einer
Mischung von ca. 25 Gewichtsprozent Pentaerythrit-bis-iosyrnethylenacetaO-bsS'iacetat) hergestellt worden
waren. Die Probe 3 war eine Folie aus einer Mischung von ca. 30 Gewichtsprozent dieser Verbindung. Zum Vergleich
wurde als Probe 4 eine handelsübliche Polyäthylenfolie der gleichen Dicke dem gleichen Zugtest unterworfen.
Die Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle niedergelegt.
Ε-Modul (kg/cm2)
Durchschn. Abweich.
Bruchdehnung (kg/cm )
Ourchschn. Abweich.
1 | 189 | 13 | 145 | 13 | 7500 | 2 | 700 | 105 | 40 |
2 | 205 | 21 | 174 | 18 | 8500 | 1300 | 110 | 70 | |
3 | 146 | 9 | 168 | 14 | 6000 | 1000 | 160 | 18 | |
4 | 119 | 3 | 151 | 14 | 2400 | 350 | 400 | 70 | |
Beispiel |
Mit Proben der wie in Beispiel 1 hergestellten und aus gleichen Gewichtsteilen Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymerisat
und Polyvinylacetat und 25 Gewichtsprozent Pentaerythrit-bis-ioxymethylenacetatJ-bis-iacetat)
bzw. der entsprechenden Propionat-Verbindung bestehenden gegossenen Folien wurden die folgenden Versuche
durchgeführt, um ihre Wasserempfindlichkeit zu zeigen. Die Foliendicke betrug 80 bis 100 μΐη.
A. Beschleunigte Zersetzung in Wasser mit Phosphatpuffer bei pH 8 und einer Temperatur von 800C
Einige Streifen der Folie wurden ununterbrochen mit heißem Wasser in Kontakt gehalten. Nach einer gewissen
Zeit wurde der Gewichtsverlust bestimmt und der Fortschritt des Angriffs graphisch als Funktion der Zeit
aufgetragen.
Bei diesen Versuchen wurde festgestellt, daß nach etwa 15 bis 20 Minuten das Pentaerythrit-bis-(oxymethylenacetat)-bis-(acetat)
aus der Folie durch Hydrolyse und Auflösung in Wasser im wesentlichen verschwunden ist Das
wird offensichtlich durch den Verlust an mechanischer Festigkeit (Brüchigwerden) des getrockneten Materials.
y Nach etwa 14 bis 15 Stunden hatte sich auch das Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymerisat vollständig auf-
;';■ gelöst. Es blieb eine flockige, formlose Substanz zurück, die in der Hauptsache aus stark gequollenem Poly vinyl-
;,' acetat bestand.
■!;· Aus Ergebnissen der IR-Analyse ist zu schließen, daß dieser Rückstand zu verseifen begann.
U 5 Die Proben mit Pentaerythrit-bis-(oxymethylenpropionat)-bis-(propionat) zeigten eine etwa zw iifech gerin-
$ gere Zersetzungsgeschwindigkeit der Folie.
JjJ' B. Zersetzung in Wasser bei pH 6 bis 7 und einer Temperatur von 15° bis 2O0C
•j; IO In mit Wasser gefüllten Reagenzgläsern wurden Folienstreifen gehängt. Nach 24 Stunden erfolgte eine leichte
Trübung sowie eine geringe Quellung der Folie. Nach 3 bis 5 Tagenje nach Foliendicke, war die Komponente (c)
aus der Folie verschwunden und die Quellung begann an Geschwindigkeit zuzunehmen, während die Festigkeit
des Materials langsam abnahm. Nach Ablauf von 2 bis 3 Wochen war die Komponente (a) verschwunden und ein
weiches Vlies aus Polyvinylacetat zurückgeblieben. Bei diesem Versuch war ebenfalls festzustellen, daß die Zer-15
Setzung bei einer Folie, die als Komponente (c) die Propionat-Verbindung enthielt, langsamer verlief (Faktor 1,5
bis 2).
Nach einigen Monaten fand sich ein pilzartiges Wachstum in dem Wasser, was auf eine biochemische
Umwandlung der Zersetzungsprodukte hindeutete.
, 20 C. Zersetzung in wässeriger alkalischer Lösung bei pH
>9 und Raumtemperatur
Beim Einführen von Folienstreifen in Lösungen von Ammoniak, Natriumhydroxid, Soda und organischen
Aminen trat bei Raumtemperatur eine sehr starke Quellung auf und es war eine schnelle Zersetzung festza-,
stellen, die bereits nach einigen Stunden ein fortgeschrittenes Stadium erreichte.
D. Zersetzung beim Vergraben
Beim Vergraben von Folien wurde festgestellt, daß diese ihre mechanische Festigkeit nach einigen Wochen im
wesentlichen verloren hatten und das Material zerfallen war. Temperatur, Feuchtigkeit, pH-Wert und Folien-JO
dicke sind die wichtigsten Faktoren, welche die Zersetzung beeinflussen.
Beim Vergraben in einer Masse aus pflanzlichem Kompost, bei welcher eine Überhitzung (Temperatur ca.
700C) stattfand, waren nach Ablauf von einer Woche Folienreste nur noch mit Schwierigkeiten festzustellen.
Claims (1)
1. Kunststoff-Zubereitungen, die sich unter der Einwirkung von Wasser zersetzen können und hauptsächlich
aus
- ■
(a) einem oder mehreren Copolymerisaten eines alkylenisch-ungesättigten Monomeren und Maleinsäureanhydrid,
(b) einem oder mehreren Copolymerisaten von Vinylestern niederer aliphatischer Monocarbonsäuren
und/oder Copolymerisaten davon mit anderen Vinylmonomeren und
ίο (c) einer oder mehreren Verbindungen der allgemeinen Formel:
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Owner name: NEDERLANDSE CENTRALE ORGANISATIE VOOR TOEGEPAST NA |
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Representative=s name: SCHWABE, H., DIPL.-ING. SANDMAIR, K., DIPL.-CHEM. |
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