DE2506274B2 - Federndes und wasserdichtes Material aus imprägniertem Polyurethan und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Federndes und wasserdichtes Material aus imprägniertem Polyurethan und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Material gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Ferner betrifft
die Erfindung Verfahren zum Herstellen solcher Materialien.
Für eine Vielzahl von Anwendungen, wie Schuhwerk, Baumaterialien, Dichtungen und Dichtungsflächen werden
federnde und wasserdichte Materialien benötigt.
Bisher waren im wesentlichen drei Arten flexibler und wasserdichter Polyurethan-Materialien bekannt. Massiver
Urethanßummi ist wasserdicht, flexibel und weist
eine gute Druck- und Abriebfestigkeit auf, er hat jedoch eine hohe Dichte, typischerweise in der Größenordnung
vor 1200 kg/m3 und ist daher für viele Anwendungen zu
kostspielig. Mikroporöse, von der oberflächlichen Haut befreite elastische Polyurethanschäume haben zwar
eine niedrigere Dichte, z.B. 800kg/m3 und sind im
wesentlichen wasserdicht, jedoch verformen sie sich unter Druck leicht und ihre Zellstruktur ist schwierig zu
steuern. Schließlich ist es bekannt, offenzellige Polyurethanschäume
niedriger Dichte mit verschiedenen Mitteln zu imprägnieren, jedoch erlangen solche
Materialien ein ausreichendes Dichtungsvenr-ögen
unter Druck nur dann, wenn sehr hohe Anteile an Imprägnierungsmittel verwendet werden. In typischen
Fällen liegt der Anteil an Imprägnierungsmittel zwischen 75% und 200% des Polyurethan-Gewichts,
und zur Ausbildung einer flüssigkeitsdichten Dichtung ist ein permanenter Druck erforderlich.
Es ist insbesondere aus der DE-OS 20 31 160 bekannt,
Schaumstoffe niedriger Raumgewichte mit wässerigen Polyurethandispersionen zu imprägnieren, um die
mechanischen Eigenschaften sowie die Lichtechtheit und das Brandverhalten zu verbessern.
Aus der GB-PS 13 37 413 ist ein Verfahren zum Herstellen elastischer Formkörper aus Polyurethan
bekannt, bei dem zerkleinerte Polyurethanschaumteilchen, deren Teilchengröße 2 mm nicht übersteigt, mit
einem Polyurethan-Vorläufer gemischt und dieser unter Druck so polymerisiert wird, daß die Neigung zum
jo Schäumen weitgehend unterdrückt wird und ein im wesentlichen zellfreies Produkt entsteht Die Dichte
dieses Produktes liegt in der Größenordnung von etwa 100 bis 120 kg/m3. Ein ähnliches Verfahren ist auch aus
der GB-PS 8 69 624 bekannt, in der auch erwähnt wird,
J5 daß die Dichte des Endproduktes in gewissen Grenzen
durch den Druck gesteuert werden kann, der während der Polymerisation des Bindemittels auf die Schaumstoffteilchen-Bindemittel-Mischung
ausgeübt wird.
Aus der US-PS 33 55 316 ist es bekannt, einen offenzelligen Urethanschaum mit Latex so zu polymerisieren, daß die Porenstruktur im wesentlichen erhalten bleibt
Aus der US-PS 33 55 316 ist es bekannt, einen offenzelligen Urethanschaum mit Latex so zu polymerisieren, daß die Porenstruktur im wesentlichen erhalten bleibt
Die bekannten Materialien sind, wie erwähnt, für die
oben angegebenen Anwendungen jedoch entweder völlig ungeeignet oder sie lassen doch erheblich zu
wünschen übrig.
Der vorliegenden Erfindung liegt dementsprechend die Aufgabe zugrunde, ein federndes und wasserdichtes
Material anzugeben, das eine sehr hohe Druckfestigkeit und Abriebbeständigkeit aufweist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem
Material gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen dieses Materials und vorteilhafte Verfahren zur Herstellung des Materials
gemäß der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprüchen.
Die bekannten Imprägnierungsverfahren haben zwar im allgemeinen den Zweck, die Festigkeit des
Ausgangsmaterials zu erhöhen. Nachdem sie schon verhältnismäßig dichte Materialien mit relativ guten
Festigkeitseigenschaften liefern, war es nicht zu erwarten, daß man durch nochmaliges Imprägnieren
solcher Materialien hoher Dichte ein federndes und
*>5 wasserdichtes Material mit verbesserten Abriebeigenschaften
erhält.
Als Ausgangsmaterial für die Herstellung des erfindungsgemäßen Materials werden sogenannte
wiederaufgebaute Polyurethanschäume mit einer Dichte von 4003 bis 8003 kg/m3 und einem Imprägnierungsgrad von 10 bis 35 Gewichtsprozent des Polyurethans
verwendet, die durch Verbinden von Teilchen aus zerkleinertem Polyurethanschaum mit einem Polyurethan-Bindemittel hergestellt worden sind. Geeignete
Ausgangsmaterialien sind die Materialien, die in der
GB-PS13 37 413 beschrieben sind und erhalten werden,
wenn man Polyurethanschaum, der auf eine Teilchengröße unter 2 mm verkleinert wurde, unter Druck zu
einer Dichte im Bereich von 160,2 bis 961,1 kg/m3 verpreßt Derartige Materialien sind nicht in dem Sinne
als porös erkennbar, in welchem der Ausdruck gewöhnlich bei Polyurethanschäumen angewandt wird,
jedoch haben sie eine noch ausreichende Porosität für eine Imprägnierung zur Bildung der erfindungsgemäßen
Materialien. Es können jedoch auch Schaumstoffeilchen anderer Teilchengrößen verwendet werden und
die Teilchengröße des zerkleinerten Schaumes in den bei der Herstellung der Materialien gemäß der
Erfindung verwendeten wiederaufgebauten Materialien beträgt vorzugsweise 1 bis 4 mm, insbesondere 1 bis
2 mm. Derartige wiederaufgebaute Materialien können andere Materialien enthalten, wie beispielsweise zerkleinerten Schaum auf der Basis von synthetischem oder
natürlichem Gummi oder Vinylpolymerisat oder mineralische Füllstoffe oder Fasern oder pulverisierten
Kork, jedoch werden hier unter dem Ausdruck »Polyurethanmaterial« Materialien auf der Basis Polyurethan und insbesondere Polyurethan-Bindemitteln
verstanden.
Als Imprägnierungsmittel können die verschiedensten Elastomere verwendet werden, was bis zu einem
gewissen Grade von dem Anwendungszweck des Materials abhängt Beispiele von Imprägnierungsmitteln sind Gummis der verschiedensten Arten, Vinylpolymerisate und -copolymerisate, Acrylelastomere, butylgiimmis und insbesondere carboxilierte Styrol-Butadien-Gummis. Das Imprägnierungsmittel kann Additive
für die verschiedensten Zwecke enthalten, beispielsweise färbende Stoffe, Stabilisatoren, Weichmacher, Oberflächenmodifizierungsmittel, UV-Stabilisierungsmittel,
Desodorantien, Fungizide und feuerhemmende Mittel.
Der Hauptvorteil der erfindungsgemäßen Materialien sind ihre Flexibilität, Verschleißfestigkeit und
Dichtungseigenschaften, die bei niedrigeren Dichten oder niedrigeren Imprägnierungsmittelanteilen als bei
den bekannten Materialien erreicht werden. Dies läßt sich anhand eines Vergleiches eines typischen Materials
gemäß der Erfindung mit typischen bekannten Materialien erläutern.
Ein Material gemäß einer Ausführuiigsform der
Erfindung, basierend auf einem porösen Polyurethanmaterial mit einer Dichte von 480,6 kg/m3, das
80,1 kg/m3 Imprägnierungsmittel enthält, hat eine Wasserdichtigkeit und Abdichtungsfähigkeit wie ein fester
Urethangummi mit einer Dichte von 1201,4 kg/m3 oder ein mikrozelliges Polyurethan mit einer Dichte von
800,9 kg/m3, wobei es die Vorteile eines niedrigeren Gewichtes und einer leichteren Steuerbarkeit der
Produktion aufweist Es ist ferner bemerkenswert, daß das Material gewichtsmäßig leichter und gegenüber
Verschleiß beständiger ist als Gummi oder Vinyl-Folien
bzv». -platten und daß es als weitere Vorteile eine bessere Flexibilität und Beständigkeit gegen Rißbildung,
eine gewisse Atmungsfähigkeit und ein niedriges Wasserabsorptionsvermögen, das in der Größenordnung von 5% liegt, aufweist Bei Imprägnierungsmittel
anteilen oberhalb des beanspruchten Bereiches, beispielsweise von 70%, ergäbe sich ein Produkt mit noch
niedrigerem Wasserabsorptionsvermögen und niedrigerer Atmungsfähigkeit, was für viele Anwendungen, wie
Schuhsohlen, nachteilig ist
Bei einem vorteilhaften Verfahren zum Herstellen des erfindungsgemäßen federnden und wasserdichten
Materials wird ein poröses Polyurethanmaterial mit 5 bis 50 Gewichtsprozent eines elastomeren Materials in
ίο Form einer Dispersion in einem flüssigen Medium,
insbesondere einem wässerigen Latex, oder einer Schmelze imprägniert Färbende Bestandteile oder
andere Additive, wie sie oben erwähnt worden sind, können dem feuchten Imprägnierungsmittel zugegeben
werden.
Das Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Materials geht also von einem Ausgangsmaterial
hoher Dichte aus und imprägniert dieses noch weiter. Dabei kann die imprägnierte Struktur ohne weitere
Das tatsächliche Imprägnierungsverfahren kann auf mehreren Wegen durchgeführt werden. Es kann einfach
durch Eintauchen oder Besprühen einer Folie bzw. Platte des porösen Materials durchgeführt werden,
obzwar man dafür Sorge tragen muß, einen Lufteinschluß im Mittelpunkt der Folie bzw. der Platte zu
verhindern. Das bevorzugte Verfahren besteht darin, bis zu einem gewissen Ausmaß vorzupressen, um die
Hauptmenge der in der Struktur vorhandenen Luft
jo auszutreiben und dann den Druck unter der Oberfläche
der Flüssigkeit zu entspannen, um es dem Imprägnierungsmittel zu ermöglichen, die Folie bzw. die Platte zu
durchdringen. Daran schließt sich eine Endstufe, in welcher das Material einem geregelten Druck unter
worfen wird, um die Einstellung der erforderlichen
Konzentration an den Imprägnierungsmitteln zu erreichen. Dieses Verfahren kann entweder als Ansatzverfahren oder als kontinuierliches Verfahren durchgeführt
werden. Im letzteren Fall kann der Druck bequemer
weise unter Verwendung von Quetschwalzen aus Stahl
ausgeübt werden.
Die folgenden Beispiele erläutern das Verfahren zum Herstellen der vorliegenden Materialien und die
Eigenschaften der Produkte.
Ein 33,02 χ 33,02 cm großes Stück trockenes, wiederaufgebautes Polyurethan-Material, das gemäß dem
einzigen Beispiel der GB-PS 13 37 413 hergestellt
so worden war und ein Gewicht von 490 g bei einer Dicke von 8 mm aufwies, wurde durch eine Reihe von
angetriebenen Quetschwalzen aus Stahl mit einer Spaltbreite von 3,6 mm, die in einen Behälter, gefüllt mit
einer Gummi-Emulsion, die 50% Feststoff enthält,
eingetaucht waren, hindurchgeführt. Nach dem Entnehmen der Probe aus dem Behälter wurde diese zwecks
Beseitigung von überschüssigem Imprägniermittel durch einen zweiten ähnlichen Walzenspalt hindurchgeführt. Die Materialplatte wog nach dieser weiteren
Behandlung 656 g. Sie wurde dann bis zur Gewichtskonstanz bei einer Temperatur von 1500C getrocknet. Das
Endgewicht der Platte betrug 573 g (entsprechend 17%
Imprägnierungsmittel). Die Wasserabsorption dieser Probe wurde nach dem SATRA-Test-Verfahren PM 75
(Wasserabsorption von porenhaltigen Sohlenstoffen nach dem Druckverfahren) gemessen und es werden die
Ergebnisse dieses Tests und andere physikalischen Eigenschaften in der nachfolgenden Tabelle gezeigt.
Eigenschaft
Nichlirrrrägniert
Dichte
Wasserabsorptionstest
Zugfestigkeit kg/cm2
Spaltungs-Kerb-Festigkeit (pro 2,5 cm)
Zugfestigkeit kg/cm2
Spaltungs-Kerb-Festigkeit (pro 2,5 cm)
560,7 kg/m3 656,8 kg/m3
über 100% 6,1%
20,46 25,66
11 20
Carboxylierte Styrol-Butadien-Copolymerisat-Emulsion,
50 bis 55 % Feststoffe
100 Teile
Eine weitere Probe wie oben (Trockengewicht 490 g) wurde in einer identischen Weise behandelt, mit der
Ausnahme, daß das endgültige Trockengewicht 614 g (253% Imprägniermittel) betrug. D:e Wasserabsorption
dieser Probe war 4,9%.
Das folgende Beispiel verwendet eine Mischung von imprägnierenden Harzen, die fähig ist, eine versteifte
Platte zu liefern, die beim Biegen nicht reißt
Eine imprägnierende Zubereitung wurde aus den folgenden Bestandteilen (Gewichtsteiler) hergestellt:
Carboxylierte Butadienlatex-Emulsion, 100 Teile
50 bis 55 % Feststoffe
50 bis 55 % Feststoffe
Färbeemulsion 2 Teile
. Wasser 100 Teile
Ein 30,48 χ 30,48 cm großes Stück eines wiederaufgebauten
Schaummaterials (wie oben), 2 mm Dicke mit einem Gewicht von 76,5 g, wurde mit diesem Imprägniermittel
derart imprägniert, daß nach dem Tiocknen bei 1500C das Endgewicht der Platte 102,2 g betrug.
Dies entspricht e:nem Imprägnierungsmittelanteil von
25%. Die Zugfestigkeit des imprägnierten Materials, gemessen gemäß British Standard 3379, war
35,15 kg/cm2 und das doppelte von derjenigen des nichtimprägnierten Materials. Die Dehnung betrug
50%, was gegenüber dem nichtimprägnierten Material keinen allzu großen Unterschied darstellte.
Ähnliche Produkte können bei Imprägnierungsmittelan teilen von 15 bis 30 Gew.-% an trockenen
imprägnierten Feststoffen erhalten werden, wobei der bevorzugte Bereich 25 bis 30% ist.
Diese Produkte und insbesondere dasjenige von Beispiel 3 selbst sind für die Herstellung von
Schuhmaterialien, Handtaschen, Gepäckstück- und Auto-Teile brauchbar. Das Material hat den zusätzlichen
Vorteil, daß es wärmeverformbar ist und ebenso auch zu Geweben oder Schaummaterialien oder
anderen geeigneten Substraten laminiert werden kann.
Claims (7)
1. Federndes und wasserdichtes Material aus mit
einem Elastomer imprägniertem porösem Polyurethan, dadurch gekennzeichnet, daß das
poröse Polyurethan ein wiederaufgebautes Polyurethanschaummaterial ist und ohne Imprägnierung
eine Dichte von 320,4 bis 300,9 kg/m3 hat und daß das
die Imprägnierung bildende Elastomer in einem Anteil von 5 bis 50 Gewichtsprozent, bezogen auf
das poröse Polyurethan, vorhanden ist
2. Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Anteil des die Imprägnierung bildenden Elastomers 15 bis 30 Gewichtsprozent des
Polyurethans beträgt
3. Material nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dall das die Imprägnierung bildende
Elastomer ein carboxyliertes Styrol-Butadien-Copolymerisat
ist.
4. Verfahren zum Herstellen eines federnden, wasserdichten Materials nach Anspruch 1, bei
welchem ein Poren aufweisendes Polyurethanmaterial mit einem flüssigen elastomeren Imprägnierungsmittel
getränkt und das Imprägnierungsmittel verfestigt wird, dadurch gekennzeichnet, daß ein
wiederaufgebautes Polyurethanschaummaterial, dessen Dichte im Bereich zwischen 320,4 und
800,9 kg/m3 liegt, mit dem elastomeren Imprägnierungsmittel in einer Menge von 5 bis 50 Gewichtsprozent
Imprägnierungsmittel-Feststoff, bezogen auf das Polyurethan, getränkt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein wiederaufgebautes Polyurethanschaummaterial
verwendet wird, welches durch Verbinden von Pol;^urethanschaumstoffteilchen mit
Teilchengrößen zwischen etwa 1 und 4 mm mit einer Polyurethanzubereitung unter Druck erhalten worden
ist.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein wiederaufgebautes Polyurethanschaummaterial
verwendet wird, welches durch Verbinden von Polyurethanschaumstoffteilchen mit Teilchengrößen unter 2 mm mit einer Polyurethar.-zubereitung
unter Druck erhalten worden ist.
7. Verfahren nach Anspruch 4, 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Imprägnierungsmittel Vinylpolymerisate
und -copolymerisate, Acrylelastomere oder Butylgummi, wie Styrol-Butadien-Gummi,
verwendet werden.
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