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Doppeldrahtzwirnspindel mit Ballonbegrenzer und einer Avivagezufuhreinrichtung
Durch die DT - AS 1 510 521 ist es bekannt. einen Ballonbegrenzer in Zwirnmaschinen
mit einer Avivageaustrittsöffnung zu versehen, so daß der an dem Ballonbegrenzer
entlanggleitende Faden bei jeder Berührung der Avivageaustrittsöffnung etwas Avivage
abstreift und einerseits seine Oberflache und andererseits der Ballonbegrenzerinnenmantel
mit einem Avivagefilm versehen wird.
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Diese Einrichtung hat sich gut bewährt und ist industriell eingeführt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen derartigen Ballonbegrenzer mit
Avivagezufuhreinrichtung so weiter zu bilden, daß im Bereich der Berührfläche des
Fadenballons keine Durchbrechungen des Ballonbegrenzers erforderlich sind.
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Zur Lösung dieser Aufgabe dient der Vorschlag nach Anspruch 1.
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Es ist zwar bei Doppeldrahtzwirnmaschinen bekannt, eine Avivagezufuhreinrichtung
vorzusehen, die als Düse mit Dosiereinrichtung ausgebildet ist (DT - AS 1 244 629).
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Diese Düse ist jedoch im Bereich der Fadenspeicherscheibe angebracht.
Das hat zur Folge, daß der Faden nur bei jedem Vorbeiflug an der Düsenmündung ganz
kurzzeitig von der eingesprühten Avivage getroffen wird. In der übrigen Zeit arbeitet
die Avivageeinrichtung nutzlos, was nicht nur einen unwirtschaftlichen Verbrauch
an Avivageflüssigkeit sondern darüber hinaus auch einen für die Maschine sehr nachteiligen
überschuss an zugeführter Avivage zur Folge hat. Ferner wird der Faden über seine
Länge ungleichmäßig benetzt.Demgegenüber wird nach dieser Erfindung die Avivage
auf die Berührfläche zwischen Ballonbegrenzermantel und dem Fadenballon gesprüht,
gespritzt, getropft oder sonstwie aufgebracht wird.Selbst wenn der Avivagestrahl
den Ballonbegrenzer zu einem Zeitpunkt trifft, in dem der Faden gerade nicht vorhanden
ist, so ist auch dieser Teil der Avivage nicht überflüssigerweise eingebracht, da
er von dem umlaufenden Faden aufgenommen und über den gesamten Umfang der Berührfläche
zwischen Faden und Ballonbegrenzer verteilt wird und dabei auch den Faden gleichmäßig
überzieht. Die eingesprühte Avivagemenge ist genau auf die geringe Menge reduziert,
die zur Benetzung des Ballonbegrenzers und der Fadenoberfläche erforderlich ist.Der
Faden wird über seine Länge gletchmäßig benetzt und es wird wirkungsvoll verhindert,
daß Faserenden von dem Faden abstehen, die durch Reibung an den Ballonbegrenzer
und überhitzung abbrechen und zur Staubbildung führen.
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Bei dieser Lösung stellt sich die weitere Aufgabe, die Düse auf die
sich mit den jeweiligen Betriebsparametern (Titer,
Drehzahl, Ballonhöhe
u.a.) ändernde Berührf lache zwischen Ballon und Ballonbegrenzer bzw. die Avivagemenge
der Fadengeschwindigkeit und der Fadenstärke optimal anzupassen.Hierzu dienen die
Vorschläge nach den Ansprüchen 2 bzw. 3.
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Es stellt sich nun die weitere Aufgabe, eine derartige Avivagezufuhreinrichtung
für sämtliche Spindeln einer vielstelligen Doppeldrahtzwirneinrichtung einerseits
preisgünstig und andererseits derart auszugestalten, daß eine gleichmäßige Behandlung
aller in Bearbeitung befindlichen Fäden gewährleistet und zudem vermieden wird,
daß bei Stillstand einer Spindel unnötiger Weise Avivage zugeführt wird.
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Die Lösung ergibt sich aus den Ansprüchen 4 bis 6.
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Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der
Zeichnung beschrieben.
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Es zeigen: Fig. 1: Die schematische Darstellung einer Doppeldrahtzwirnspindel
mit Avivagezufuhreinrichtung und Ballonbegrenzer, Fig. 2: die schematische Darstellung
der Spindeln einer Doppeldrahtzwirnmaschine mit Anlagen zur zentralen Steuerung
der Avivagezufuhreinrichtungen.
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Bei der Doppeldrahtzwirnspindel in Fig. 1 ist die Spindel 1 mit Wirtel
12 in dem Maschinengestell 2 drehbar gelagert.
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Sie wird durch Treibriemen 11 angetrieben. An der Spindel 1
ist
die Speicherscheibe 3 befestigt. Auf der Spindel 1 ist der Spulenhalter 4 mit Spule
5 schaukelnd gelagert.
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Am Spulenhalter 4 sitzt ferner der Schutztopf 15.
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Der Faden 6 von der Spule 5 über tropf abgezogene Faden 6 läuft über
den umlaufenden Schleppflügel 7 in die Spindelseele 8 und tritt durch die Speicherscheibe
3 wieder aus. Zwischen der Speicherscheibe 3 und dem Fadenführer 10 bildet der Faden
einen Ballon. Der Fadenballon berührt den Ballonbegrenzer 9 auf einer ringförmigen
Fläche mit der axialen Erstreckung 19.
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Der Ballonbegrenzer 9 hat selbstverständlich einen zylindrischen Querschnitt.
Innerhalb des zylindrischen Ballonbegrenzers liegt die Avivagezufuhreinrichtung.
Sie besteht aus der Dosiereinrichtung 13 und der Düse 14. Die Düse 14 ist auf die
ringförmige Berührfläche zwischen Fadenballon und Ballonbegrenzer 9 gerichtet. Dieses
Avivagezufuhreinrichtung ist axial auf Führung 16 verschiebbar und außerdem um den
Drehpunkt 17 schwenkbar. Die Avivagezufuhreinrichtung kann auch am anderen Ende
des Ballonbegrenzers angeordnet sein.
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Die Dosiervorrichtung wird aus dem Avivagebehälter 20 beschickt. Sie
ist geeignet, eine zeitabhängig genau dosierbare Avivagemenge durch die Düse 14
auf die ringförmige Berührfläche zwischen Fadenballon und Ballonbegrenzer 9 zu geben.
Bei horizontaler oder senkrechter Anordnung der Spindel tritt die Avivage mit einer
gewissen Strömungsgeschwindigkeit aus der Düse 14 aus, um die vorgegebene Sptitzweite
zu erreichen. Bei schräg gelagerten Spindeln genügt es, wenn die Avivage mit nur
geringer Strömungsgeschwindigkeit tropfenweise oder in einem unterbrochenen Strahl
oder durch einen nicht unterbrochenen Strahl aus der Düse 14 austritt über den Umfang
des Ballonbegrenzers braucht nur eine Avivagezufuhreinrichtung vorhanden zu sein.
Der Auftreffpunkt
für die Avivagetropfen bzw. den Avivagestrahl
liegt im Bereich des Mantellinienabschnitts 19, der die axiale Erstreckung der ringförmigen
Berührfläche zwischen Fadenballon und Ballonbegrenzer 9 darstellt. Zweckmäßigerweise
liegt der Auftreffpunkt jedoch mehr zur Verteilerscheibe 3 als zum Fadenführer 10
hin, da der Faden in Richtung des Fadenführers 10 läuft und daher die Avivage selbst
mit in Richtung des Fadenführers 10 nimmt.
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Der umlaufende Ballon verteilt die Avivage über den Umfang der Berührfläche
des Ballonbegrenzers 9, so daß dessen Reibeigenschaften verbessert werden. Gleichzeitig
wird aber auch die Oberfläche des sich in diesem Bereiche drehenden Fadens benetzt.
Dadurch werden die abstehenden Faserenden des Fadens an die Fadenoberfläche gelegt.
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Die Dosiereinrichtung muß so eingestellt werden, daß die eingebrachte
Flüssigkeitsmenge gerade ausreicht, den Ballonbegrenzer an der Berührfläche sowie
den Faden in der gewünschten Weise mit einem Film zu üE2rziehen.
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Fig. 2 zeigt mehrere Doppeldrahtzwirneinrichtungen 21 einer Zwirnmaschine
mit den zu Fig. 1 bereits beschriebenen Einzelteilen. Der zentrale Avivagebehälter
20 dient zur Beschickung der Avivagezufuhreinrichtungen d.h. Dosiereinrichtungen
13 und Düsen 14. Durch die zentrale Steuerung 22 werden die einzelnen Dosiereinrichtungen
13 angesteuert. Die zentrale Steuerung kann ein Impulsgeber sein, durch den ein
Ventil der Dosiereinrichtung 13 in vorgegebenen Zeitabständen für vorgegebene Dauer
geöffnet wird. Ebenso kann es sich um einen Signalgeber für ein kontinuierliches
Signal (z.B.Strom,pneumatischer Druck) handeln, durch den ein Ventil der Dosiereinrichtungen
13
mit vorgegebener Weite geöffnet und ein kontinuierlicher Avivagestrahl
mit steuerbarem Querschnitt und /oder mit steuerbarer Strömungsgeschwindigkeit freigegeben
wird.
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Jede Zwirnstelle weist einen Sperrschalter 23 auf der durch den jeder
Zwirnstelle zugeordneten Fadenwächter 24 und/ oder Wickeldurchmesserfühler 25 derart
betätigt wird,daß bei Fadenbruch oder Auslauf der Vorlagespule bzw. bei einem vorgegebenen
Durchmesser der Aufwickelspule 26 die Avivagezufuhr gestopt wird. Dadurch wird vermieden,
daß Avivage einer stillstehenden Zwirneinrichtung zugeführt wird.
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Eine Avivage im Sinne dieser Anmeldung ist jede Flüssigkeit, die geeignet
ist, den Doppeldrahtzwirnprozeß zu verbessern (z.B. durch Herabsetzung der Reibung
des Fadens am Ballonbegrenzer) oder dem Faden die für das Zwirnen und/ oder die
Weiterverarbeitung erforderlichen Eigenschaften und/oder gewünschte Ausrüstungseffekte
zu geben.
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Der Vorteil der Erfindung liegt darin, daß die Avivagezu--fuhr mit
definierter Richtung und in genau definierter Menge auf einen genau definierten
Bereich des Ballonbegrenzermantels erfolgt. Sie steht damit im Gegensatz zu bekannten
Einrichtungen, bei denen die Avivagezufuhreinrichtung gegen den umlaufenden Faden
gerichtet ist, so daß der Faden nur an einigen Stellen seiner Länge und bei jedem
Umlauf nur einmal getroffen und ein über die Fadenlänge gleichmäßiger Avivageauftrag
nicht erzielt wird.