DE2505123C2 - Endotrachealkanüle mit Sprechventil - Google Patents
Endotrachealkanüle mit SprechventilInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Endotrachealkanüle mit Sprechventil für tracheotomierte Patienten mit mindestens
teilweise erhaltenem Kehlkopf, welche Kanüle eine Außenkanüle und eine in diese eingeschobene,
entnehmbare und anliegende Innenkanüle besitzt, wobei das exotrachea'ie Ende der Außenkanüle mit einem
Schild, das exotracheale Ende der Innenkanüle mit einer eine Sprechventileinrichtung tragenden Platte verbunden
ist.
Patienten mit einer operativ angelegten Öffnung der Luftröhre unterhalb des Schildknorpels bei erhaltenem
Kehlkopf können ohne Hifsmittel nicht mehr sprechen. Der Grund hierfür ist, daß die Ein- und Ausatmung
durch die operative öffnung der Luftröhre erfolgt und die Ausatmungsluft nicht durch den Kehlkopf geht.
Selche Patienten können jedoch dann sprechen, wenn der Luftstrom bei der Ausatmung durch den Kehlkopf
geleitet wird. Hierzu sind Endotrachealkanülen bekannt, die mit einem sogenannten Sprechventil versehen sind.
Die meisten bekannten Kanülen dieser Art besitzen im oberen Drittel des in der Luftröhre liegenden Bogens
der Kanüle meist eine oder mehrere Öffnungen. Das Sprechventil hat die Funktion, den Luftstrom beim
Einatmen durch die Ventilöffnung eintreten zu lassen, beim Ausatmen aber durch Schließen des Ventils über
die im oberen Drittel des Kanülenrohres befindlichen öffnungen durch den Kehlkopf zu leiten und dort die
Stimmbänder zum Schwingen zu bringen, d. h. das Sprechen zu ermöglichen.
Die Sprechventile bekannter Fabrikate sind normalerweise auf einer fest mit der Außenplatte der
Innenkanüle verbundenen Vorrichtung angeordnet bei einem Typ bekannter Sprechventilkanülen z. B. dadurch,
daß der Ventilkörper in eine Schwalbenschwanzführung eingesetzt ist. Die Abnahme der Ventileinrichtung
ist dabei entweder nur unter Zuhilfenahme eines Spiegels oder durch Entnahme der Sprechventileinrichtung
zusammen mit der Innenkanüle möglich. Beides erfordert Geschicklichkeit des Patienten und ist in der
Praxis problematisch. Hinzu kcmmt, daß die meist aus Silber bestehenden Ventileinrichtungen der bekannten
Fabrikate zum Schutz gegen Herunterfallen oder Verlust mit einem Kettchen über eine öse an einem
Ring der Außenkanüle befestigt sind. Das Öffnen der öse setzt bei den Patienten eine beträchtliche
Fingerfertigkeit und Geschicklichkeit voraus, und die Abnahme der Ventileinrichtung geschieht erfahrungsgemäß
entweder durch eine Hilfsperson oder vor dem Spiegel. Problematisch ist schließlich die Tatsache, daß
die Schwalbenschwanzführung der Ventileinrichtung häufig durch Sekrete oder Schmutzteilchen nicht mehr
frei gangbar ist, d. h. die Ventileinrichtung nicht mehr eingesetzt werden kann und die Innenkanüle zur
Reinigung der Schwalbenschwanzführung entnommen
werden muß bzw. daß durch mehrfache und unter Umständen unsachgemäße Reinigung der Seitenkanten
der Ventileinrichtiing bzw. der Schwalbenschwanzführung
Beschädigungen entstehen, die Ventileinrichtung nicht mehr fest in der Führung sitzt und herausfallen
kann, was mit hoher Wahrscheinlichkeit zur Beschädigung oder Unbrauchbarkeit des Ventils führt
Schließlich sind Endotrachealkanülen mit Sprechventilen aus Kunststoff bekannt die in zwei auf der
Außenplatte der Innenkanüle fest angebrachten Zapfen durch leichte Drehung aufgebracht werden, was
geschickte Handhabung und die Zuhilfenahme eines Spiegels erfordert Im weiteren sind diese Ventile relativ
groß, d. h. auffallend, was von den Patienten unangenehm empfunden wird. Ein besonderer Nachteil dieser
Ventile beruht darauf, daß sie bereits durch geringste Sekretmengen undicht werden und schwierig zu
reinigen sind.
Es besteht somit die Aufgabe, eine leicht und sicher zu handhabende Verbindung des Sprechventils mit der
Endotrachealkanüle zu schaffen.
Die erfindungsgemäße Endotrachealkanüle löst diese Aufgabe dadurch, daß die Sprechventileinrichtung
schwenkbar so an der Platte befestigt ist, daß die Sprechventileinrichtung wiederholt und ohne Trennung
von der Kanüle aus einer den durchströmbaren Querschnitt der Innenkanüle praktisch überdeckenden
Sprechstellung in eine den durchströmbaren Querschnitt der Innenkanüle mindestens teilweise freigebende
Atmungsstellung gebracht werden kann und umgekehrt.
Die schwenkbare Befestigung der Sprechventileinrichtung,
die im folgenden auch kurz als Sprechventil bezeichnet wird, an der Platte kann auf verschiedene
Weise erfolgen. Beispielsweise kann die Sprechventileinrichtung sowohl im Winkel zur Platte als auch
parallel zur Ebene der Platte verschwenkbar ausgebildet sein. Die letztere Ausführungsform wird in der
Regel bevorzugt. Gemäß einer ebenfalls bevorzugten Ausführungsform bestehen die in die Luftröhre
einzuschiebenden Teile der Kanüle aus physiologisch inertem, weich-biegsamem Material.
Im allgemeinen besitzt die Sprechventileinrichtung eine Ventilklappe und einen Ventilklappenträger und ist
direkt auf der Platte der Innenkanüle schwenkbar oder auf einem darauf vorgegebenen Sockel befestigt. Bei
Verwendung eines Sockels, d. h. einem ein- oder mehrteiligen Abstandsstück zwischen Platte jnd Ventilklappenträger, ist dieser Sockel bzw. dieses Abstandsstück
vorzugsweise fest mit der Platte der Innenkanüle verbunden.
In jedem Fall ist die schwenkbare Befestigung der Sprechventileinrichtung so ausgebildet, daß diese eine
gegebenenfalls, z. B. durch Anschlag oder Einrasten, besonders fixierte Sprechstellung einnehmen kann, in
welcher der durchströmbare Querschnitt der Innenkanüle, in der Regel der Innendurchmesser der Innenkanüle,
praktisch überdeckt ist und die Einatmungsluft von der Ventilklappe durchgelassen, die Ausatmungsluft
aber praktisch vom Durchtritt durch die Sprechventileinrichtung gehindert wird.
Die so am Austritt durch die Kanüle gehinderte Luft gelangt auf diese Weise in und durch den Kehlkopf des
Patienten zur Modulation von Sprechtönen. Sowohl in der Innen- als auch der Außenkanüle können öffnungen
für den Luftdurchtritt vorgesehen sein, meist im Bereich der Oberseite der knieförmigen Biegung, doch ist dies
nicht unbedingt erforderlich, wenn der Außcndurchmes-
ser der Außenkanüle entsprechend klein und ein ausreichender Luftdurchgang zwischen Kanülenaußenwandung
und Luftröhre möglich ist
Die Notwendigkeit einer Atmungsstellung, d. h. der
Möglichkeit zu mehr oder weniger langen Ausschaltung des Sprechventils, ist dadurch bedingt daß der
Luftdurchgang der Ausatmungsluft durch den Kehlkopf für die meisten Patienten eine Belastung darstellt die
zeitlich auf ein Minimum zu beschränken ist und der ungehinderte Durchgang von Einatmungs- und Ausatmungsluft
bevorzugt wird. Die als Atmungssteüung bezeichnete Position des Sprechventils ist bei der
erfindungsgemäßen Kanüle dadurch gegeben, daß die Sprechventileinrichtung nicht wie üblich abgenommen,
sondern so weit aus der Sprechstellung ausgeschwenkt ist, daß der durchströmbare Querschnitt der Innenkanüle
mindestens teilweise und vorzugsweise vollständig freigegeben ist
Im Gegensatz zu den bekannten Kanülen ist die Sprechventileinrichtung der erfindungsgemäßen Kanüle
somit auch in Atmungsstellung mit der Platte der Innenkanüle fest verbunden und kann durch einfaches
Rückschwenken ohne Hilfe durch Dritte und ohne Benützung eines Spiegels beliebig von der Sprechstellung
in die Atmungsstellung und umgekehrt gebracht werden. Sprechventil und Innenkanüle stellen somit eine
strukturelle, vom Patienten nur gesamthaft handhabbare Einheit dar. Dies stellt bereits einen beachtlichen
Vorteil der erfindungsgemäßen Kanüle dar. Bei der weiter unten eingehender beschriebenen bevorzugten
Ausführungsform, bei welcher die Sprechventileinrichtung parallel zur Ebene der Platte verschwenkt wird,
kommt der Vorteil hinzu, daß die Kontaktfläche zwischen Sprechventileinrichtung und Platte bzw.
Abstandsstück mit einer selbstreinigenden, die Dichtung dauerhaft gewährleistenden Funktion versehen werden
kann.
Erfindungsgemäße Trachealkanülen mit Sprechventil lassen sich allgemein so ausgilden, daß die Sprechventileinrichtung
vergleichsweise klein, d. h. wenig auffällig, und betriebssicher ist. Die Fertigung ist im Vergleich zur
Herstellung bekannter Kanülen nicht schwieriger oder sogar einfacher, und zwar selbst für die Herstellung
relativ geringer Stückzahlen.
Bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Kanüle sind anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigt
F i g. 1 die Schnittdarstellung einer ersten halbschematisch dargestellten Ausführungsform der Kanüle,
F i g. 2 und 3 die Vorderansicht einer Kanüle der in Fig. 1 dargestellten Art in Sprech- bzw. Atmungsstellung,
Fig.4 eine weitere Ausführungsform der Kanüle im
Schnitt durch die funktioneilen Teile der Kanüle,
Fig.5 die Vorderansicht des Sprechventils der in F i g. 4 dargestellten Kanüle.
Wie in Fig. 1 dargestellt, ist eine Außenkanüle 11 vorgesehen, die zum Einschieben in die Luftröhre des
Patienten bestimmt ist und sich in endotrachealer Richtung mehr oder weniger weit nach unten erstrecken
kann. Die Länge der Außenkanüle Il hängt von der Physiologie des Patienten ab und beträgt im Regelfall
etwa 50— 120 mm. Am exotrachealen Ende der Außenkanüle 11 ist ein Schild 12 befestigt, etwa durch
Verkitten bzw. Verschweißen (bei der bevorzugten Ausführungsform der Kanüle aus Kunststoff) bzw. durch
Löten bei Kanülen, bei denen mindestens die Außenkanüle aus Metal] besteht. Da das Schild außen am Hals
des Patienten anliegen und die operative Öffnung der Luftröhre dichtend überdecken soll, kann dieses Schild
dem Träger angepaßt werden. Im allgemeinen ist eine annähernd elliptische Schildform bevorzugt. Der Schild
kann mit Mitteln zur Halterung der Kanüle am Hals des "> Patienten versehen sein, z. B. mit zwei endseitigen
Durchbrechungen oder Ansätzen (nicht dargestellt), in welche die Haken eines Gummibandes oder dergleichen
eingehängt werden können.
In die Außenkanüle 11 ist die Innenkanüle 13 "·
eingeschoben und liegt normalerweise mit der Außenwand dicht an der Innenwand der Außenkanüle 11. Die
Länge der Innenkanüle 13 ist meist annähernd gleich groß wie die der Außenkanüle 11. Am exotrachealen
Ende der Innenkanüle 13 ist eine Platte 14 vorgesehen |S
und mit der Innenkanüle fest und in ähnlicher Art verbunden, wie dies oben für die Verbindung von
Außenkanüle 11 mit dem Schild 12 erläutert wurde. Die
Platte 14 begrenzt das Einschieben der Innenkanüle und verhindert, daß die Innenkanüle in die Luftröhre
eingesogen werden kann. Wesentlich ist, daß die Innenkanüle 13 zusammen mit der Platte 14 zur
periodischen Reinigung von Sekretablagerungen und dergleichen ohne Schwierigkeiten vom Patienten selbst
aus der Außenkanüle 11 entnommen und nach ->
Reinigung in diese wieder eingeführt werden kann. Um die Position der eingeschobenen Innenkanüle zu
fixieren, können zwischen dem Schild 12 und der Platte 14 Mittel vorgesehen sein, die eine ohne Schwierigkeiten
lösbare und schließbare Verbindung von Innen- und so
Außenkanüle gestatten.
Wie in F i g. 1 halbschematisch dargestellt, liegt die
aus Ventilträger 15 und Ventilklappe 16 aufgebaute Ventiieinrichtung auf der Platte 14. Für die oben
erläuterte Funktion des Sprechventils muß die Ventilklappe 16 zwischen der in Fig. 1 dargestellten offenen
Position und der nicht dargestellten Schließstellung beweglich sein, in welcher die Ventilklappe 16 praktisch
dicht am Ventilsitz 18 des Trägers 15 anliegt Die Beweglichkeit der Ventilklappe ist durch eine drehbare 4(1
Aufhängung 17. beispielsweise mittels eines Scharniers, gewährleistet und beträgt z. B. 60—90 Winkelgrade.
Erfindungsgemäß ist der Ventilträger schwenkbar auf der Platte befestigt. Die Richtung der Schwenkbewegung
und die Mittel für die schwenkbare Befestigung 4i
sind in F i g. 1 nicht dargestellt, und es sind grundsätzlich zwei Alternativen gegeben. Durch Verwendung einer
beispielsweise scharnierartigen Verbindung zwischen der Platte 14 und dem Ventilträger 15 kann die
Schwenkbewegung dadurch erfolgen, daß der Ventilträger 15 abklappbar an der Platte 14 befestigt ist und
abgeschwenkt wird. Unter Bezug auf die durch die
Platte 14 bestimmte Ebene liegt die Schwenkrichtung in einer zur Plattenebene senkrechten Ebene, d. h. die an
der Platte 14 anliegende Fläche des Ventilträgers 15 schließt mit der Plattenebene einen Winkel von 0c ein,
wenn der Ventilträger in Sprechstellung steht bzw. einen Winkel von größer als Null, z.B. 20—90°, wenn
das Sprechventil in Atmungsstellung steht. Eine gewünschte Fixierung der Endstellungen der Klappbe- b"
wegung kann mit an sich bekannten Mitteln erzielt werden.
Vorzugsweise liegt die Schwenkebene des Sprechventils bzw. des Ventilträgers aber parallel zur Ebene
der Platte 14. Die ist in den F i g. 2 und 3 schematisch h^
dargestellt, wo der in F i g. 1 dargestellte Ventilträger 15 mit der Ventilklappe 16 um einen Stift 21 drehbar auf
der Platte 14 befestigt ist. Bei der in F i g. 2 dargestellten Sprechstellung bewirkt der zweite Stift 22 eine
Begrenzung der Schwenkbewegung des Ventilträgers 15.
Zur Führung bzw. Fixierung kann der Venti'träger 15 mit einer Ausnehmung 23 versehen sein. Bei der in
Fig.2 dargestellten Stellung des Ventilträgers 15 überdeckt das Sprechventil den durchströmbaren
Querschnitt 131 der Innenkanüle 13, die Klappe wird in Schließstellung gedrückt und die Ausatmungsluft kann
nicht durch das Ventil austreten. Wenn der Ventilträger 15 wie in F i g. 3 dargestellt um den Stift 21 verschwenkt
wird, etwa bis in die in F i g. 3 dargestellte Position, ist der durchströmbare Querschnitt 131 der Innenkanüle 13
dagegen vollständig offen, so daß sowohl die Einatmungsals auch die Ausatmungsluft frei durch die
innenkanüie 13 strömen kann.
Die in den Fig.4 und 5 gezeigte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Kanüle umfaßt die Außenkanüle 41, die mit einem Schild 42 versehen ist, eine
eingeschobene anliegende Innenkanüle 43, die mit der Platte 44 auf dem Schild 42 aufliegt, aber beispielsweise
zur Reinigung, aus der Außenkanüle entnommen werden kann. Mit der Platte 44 ist ein Sockel oder
Abstandsstück 45 fest verbunden, z. B. indem das (einteilig dargestellte) Abstandsstück 45 in der Ebene F,
z. B. durch Verkleben, Verschweißen oder Verlöten, mit der Platte 44 verbunden ist. Zur Einstellung der
Atmungsstellung wird die aus dem Ventilträger 46 und der Ventilklappe 47 aufgebaute Ventileinrichtung aus
der in den F i g. 4 und 5 dargestellten Position in eine nicht dargestellte seitlich verschwenkte Position ähnlich
wie in den F i g. 2 und 3 gedreht, und zwar um den z. B. als Niete ausgebildeten Kopfstift 53 (Fig.5). Die
Schwenkebene 5 liegt parallel zur Plattenebene F. In Fig.4 ist die Ventilklappe 47 in geöffnetem Zustand
dargestellt, doch ist sie über die Achse 471 derart leicht drehbar gelagert, daß die Ausatmungsluft die Klappe 47
auf den Ventilklappensitz 461 drücken und damit den Luftdurchgang für ausströmende Luft sperren kann. Es
versteht sich, daß die Aussparung 462 die freie Beweglichkeit der Ventilklappe 47, z. B. von
70—90 Winkelgrad, vorzugsweise etwa 80 Winkelgrad, auch in Gegenwart von Sekret gewährleisten soll. Der
Kopfstift 48 ist als Senkniete mit einem bei 49 auf dem Ventilklappenträger 46 aufsitzenden Kopf und einer zur
Fixierung der Niete gebildeten Preßeinsenkung 481 ausgebildet Der in F i g. 4 nicht dargestellte Stift 53 ist
gleich ausgebildet wie der Stift 48, dient aber nicht als Anschlag, sondern als Drehachse für die Schwenkbewegung
der Ventileinrichtung und als Befestigung des Ventils in Atmungsstellung. Zweckmäßigerweise ist
mindestens ein (nicht dargestelltes) Federelement vorgesehen, welches den Ventilklappenträger 46 auf das
Abstandsstück 45 drückt Beispielsweise kann zwischen dem Kopf des Stiftes 53 und der anliegenden
eingesenkten Fläche des Ventilklappenträgers 46 ein federnder Ring vorgesehen sein. Auch zwischen dem
Kopf des Stiftes 48 kann zwischen diesem und der anliegenden Fläche 49 des Ventilklappenträgers 46 ein
Federelement vorgesehen sein. Zur Führung bzw. Arretierung des Ventilklappenträgers 46 in Sprechstellung
ist dieser mit einer Ausnehmung 51 versehen, deren Querschnitt der Form des Kopfstiftes 48 entspricht
Bei allen dargestellten Ausführungsformen sind vorzugsweise Außen- und Innenkanülen, Schilde,
Platten, Ventilklappenträger und gegebenenfalls vorgesehene Abstandsstücke aus physiologisch inertem
Kunststoff hergestellt Es können gleich oder unter-
schiedliche Kunststoffe verwendet werden, deren Auswahl im Bereich des fachmännischen Wissens liegt.
Zweckmäßigerweise wird für die Kunststoffteile der Ventileinrichtung einschließlich von Abstandsstücken
ein relativ starres Material verwendet, wie z. B. Polyacrylnitril (»Plexiglas«), während für Innen- und
Außenkanülen ein möglichst weich-biegsames, nichtstarres und gegebenenfalls plastifiziertes Material
bevorzugt wird. Ob und in welchem Maße die Schilde bzw. Platten biegsam sein sollen oder können, hängt von
der Anatomie des Trägers und davon ab, ob die Schwenkebene direkt auf der Platte oder beabstandet
von dieser, etwa mittels eines Abstandsstückes wie in Fig. 4 gezeigt, liegt.
Bei der in F i g. 1 dargestellten Ausführungsform ist die Platte 14 vorzugsweise relativ starr, während sie bei
der in Fig.4 dargestellten Ausführungsform biegsam
sein kann. Die Ventilklappe 16 bzw. 47 besteht vorzugsweise aus starrem Material, z. B. Metall und
vorzugsweise Silber, insbesondere Silber 835. Die Achse
■"> 471 besteht vorzugsweise aus korrosionsfestem Material,
wie Edelstahl (»V2A«).
Zur Vereinfachung der Fertigung, insbesondere für relativ kleine Serien wird eine allgemein möglichst
rotationssymmetrische Form der Hauptteile des Sprechventils (Ventilträger, Abstandsstücke) bevorzugt,
so daß sich Formwerkzeuge (Spritzguß), welche nur für größere Stückzahlen wirtschaftlich sind, erübrigen. Zur
Herstellung der aus Kunststoff bestehenden Teile des Ventils können aber grundsätzlich alle Formgebungs-
'"' verfahren der Kunststoffverarbeitung eingesetzt werden.
Claims (10)
1. Endotrachealkanüle mit Sprechventil für tracheotomierte
Patienten mit mindestens teilweise erhaltenen Kehlkopf, welche Kanüle eine Außenkanüle
und eine in diese eingeschobene, entnehmbare und anliegende Innenkanüle besitzt wobei das
exotracheale Ende der Außenkanüle mit einem Schild, das exotracheale Ende der Innenkanüle mit
einer eine Sprechventileinrichtung tragenden Platte verbunden ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sprechventileinrichtung (15—18; 45—48) schwenkbar so an der Platte (14; 44) befestigt ist, daß
die Sprechventileinrichtung wiederholt und ohne Trennung von der Kanüle (13; 14) aus einer den
durchströmbaren Querschnitt der Innenkanüle praktisch überdeckenden Sprechstellung (F i g. 2; F i g. 5)
in eine den durchströmbaren Querschnitt der Innenkanüle mindestens teilweise freigebende Atmungsstellung
(F i g. 3) gebracht werden kann und umgekehrt
2. Kanüle nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sprechventileinrichtung
(45-48) eine Ventilklappe (47) und einen Ventilklappenträger (46) umfaßt der verschwenkbar auf einem
hohlen, fest mit der Platte (44) der Innenkanüle (43) verbundenen Abstandsstück (45) befestigt ist wobei
$ich die Ventilklappe (47) in Trachealrichtung öffnen und in entgegengesetzter Richtung schließen kann
und die Sprechventileinrichtung in einer Ebene verschwenkbar ist, welche parallel zur Platte liegt.
3. Kanüle nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilklappenträger (46) als
Hohlscheibe ausgebildet ist, deren Innendurchmesser durch die Ventilklappe (47) verschließbar ist und
das hohlzylindrisch ausgebildete Abstandsstück (45) durch einen als Schwenkachse (471) und Verankerung
für den Ventilklappenträger (46) dienenden Zapfen mit dem Ventilklappenträger (46) verbunden
ist.
4. Kanüle nach Patentanspruch 3, gekennzeichnet durch einen Anschlag (48) zur Bestimmung der
Schwenkstellung des Ventilklappenträgers (46), welche der Sprechstellung entspricht.
5. Kanüle nach Patentanspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Abstandsstück zwei Zapfen
aufweist, von denen einer als Schwenkachse (53) und Verankerung, der andere als Anschlag (48) dient.
6. Kanüle nach Patentanspruch 1—5, dadurch gekennzeichnet daß mindestens die Innenkanüle
(13; 43) und vorzugsweise auch die Außenkanüle (11; 41) aus weichem, biegsamen, physiologisch inertem
Kunststoff bestehen.
7. Kanüle nach Patentanspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Schild (12; 42) und/oder die
Platte (14; 44) aus physiologisch inertem Kunststoff bestehen.
8. Kanüle nach Patentansprüchen 2—7, dadurch gekennzeichnet, dal1 der Ventilklappenträger (46)
und das Abstandsstück (45) aus physiologisch inertem, praktisch nicht biegsamem Kunststoff, die
Ventilklappe (47) aus physiologisch inertem Metall, z. B.Silber,besteht.
9. Kanüle nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Schild (12; 42) und
Platte (14; 44) eine lösbare Verbindung vorgesehen ist, welche eine wiederholte Entnahme, Einführung
und Fixierung der Innenkanüle (13; 43) mit der
Sprechventileinrichtung gestattet
10. Kanüle nach Patentansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Sprechventileinrichtung
an ihrer der Trachealkanüle zugewandten Seite eine ebene Kontaktfläche aufweist und
mindestens in der Sprechstellung mit dieser Fläche auf einer ebenen Kontaktfläche der Platte (14; 44)
der Innenkanüle oder eines zwischen dieser Platte und der Sprechventileinrichtung vorgesehenen Abstandsstückes
(45) unter Federdruck anliegt.
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