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Anordnung zum Antreiben von wenigstens einer Seilwinde auf einem Segelboot
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Antreiben von wenigstens einer Seilwinde
auf einem Segelboot mit Hilfe einer Handkurbel.
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Es ist allgemein bekannt, für das Spannen von Segelleinen auf Segelbooten
sogenannte Seilwinden zu verwenden, die auch als "Winch" oder als "Spill" bezeichnet
werden können. Solche Seilwinden werden angetrieben, indem entweder eine Handkurbel
unmittelbar in die Seilwinde eingesetzt wird, oder es kann von einem Ständer oder
einer Platte mit Handkurbel aus über eine mechanische Verbindung über spezielle
Antriebswellen und Winkelgetriebe sowie Kupplungen eine auf Abstand angeordnete
Seilwinde angetrieben werden.
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Eine derartige Antriebseinrichtung ist jedoch verhältnismäßig aufwendig,
ihre Montage ist außerordentlich schwierig, und sie hat einen außerordentlich großen
Platzbedarf. Außerdem ist
es in manchen Fällen nicht zu vermeiden,
daß die Antriebswellen und/oder die Winkelgetriebe an Stellen im Segelboot angeordnet
werden müssen, an welchen sie störend sind.
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Der Erfindung liegt die A u f g a b e zugrunde, eine Anordnung zum
Antreiben von Seilwinden auf einem Segelboot der eingangs genannten Art zu schaffen,
mit welcher bei besonders platzsparendem und einfachem Aufbau von einer zentralen
Stelle aus, die örtlich nicht auf einen bestimmten leil des Segelbootes festgelegt
ist, zugleich mehrere Seilwinden betätigt werden können.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß im Bereich
der Handkurbel eine durch die Handkurbel antreibbare Hydraulikpumpe angeordnet ist,
daß im Bereich der Seilwinde ein zum Antreiben der Seilwinde dienender Hydraulikmotor
vorgesehen ist und daß die Hydraulikpumpe und der Ilyaraulikmotor über eine Rydraulikleitung
miteinander verbunden sind.
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Vorteilhafte Weiterbildungen und bevorzugte Ausflliirungsformen des
Erfindungsgegenstandes ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Außer einer wesentlichen Platz- und Gewichtsersparnis bringt die erfindungsgemäße
Anordnung den weiteren Vorteil mit sich, daß der Einbau in ein Segelboot ganz entscheidend
vereinfacht wird und daß der Ort der Anbringung einer Handkurbel nahezu beliebig
gewählt werden kann.
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Neben der Ersparnis an Gewicht und insbesondere an Raum, welche durch
die geringen Abmessungen der erfindungsgemäßen Einrichtung selbst erzielt werden,
wirkt sich darüber hinaus weiterhin die Tatsache sehr vorteilhaft aus, daß die Eydraulikleitung
zwischen
dem Kurbelantrieb und der Seilwinde den jeweiligen Platsverhältnissen auf einem
bestimmten Segelboot individuell leicht angepaßt werden kann.
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Gemäß der Erfindung wird sogar die Möglichkeit geboten, durch eine
flexible Ausbildung der Hydraulikleitung und unter Verwendung einer entsprechenden
Elemmvorrichtung an der Handkurbel den Kurbelantrieb wahlweise an verschiedenen
Stellen auf dem Segelboot anordnen zu kennen. Dadurch wird der wesentliche Vorteil
erreicht, daß gemäß der Erfindung in Abhängigkeit von der jeweiligen Segelstellung
der günstigste Platz für die Anbringung einer Handkurbel zur Windenbetätigung ausgewahlt
werden kann.
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Die erfindungsgemäße Anordnung bietet somit eine große Vielfalt von
Variationsmöglichkeiten, durch welche einem Höchstmaß an individuellen Wünschen
Rechnung getragen werden kann.
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Die Erfindung wird nachfolgend beispielsweise anhand der Zeichnung
beschrieben; in dieser zeigen: Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Anordnung
gemäß der Erfindung, bei welcher von einem Kurbelantrieb zwei Seilwinden betätigt
werden, Fig. 2 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Anordnung,
bei welcher mit einer Kurbel eine Seilwinde fernbedient wird, Fig. 3 einen Schnitt
durch eine Seilwinde, in welcher ein EydraulSksotor eingebaut ist, Fig. 4 einen
Schnitt durch eine Seilwinde, in welcher sowohl ein Hydranlikmotor als auch eine
'Hydraulikpumpe eingebaut sind, und Fig. 5 und 6 jeweils eine Klemmvorrichtllng
für die Handkurbel bzw. die
Gemäß Fig. 1 ist eine Handkurbel 5, die auf einem Ständer 6 angebracht
ist, über eine Hydraulikleitung 4 mit zwei Seilwinden 1 verbunden. Die Handkurbel
5 ist als Doppelkurbel ausgebildet, so daß eine Bedienung von zwei einander gegenüberliegenden
Seiten ermöglicht wird. Von der Handkurbel 5 wird eine Hydraulikpumpe 7 angetrieben,
welche in geringem Abstand von der Handkurbel 5 angebracht ist. Normalerweise ist
der Ständer 6, welcher die Handkurbel 5 trägt, mittels einer geeigneten Befestigungseinrichtung
fest am Segelboot angebracht. Der Ständer 6 kann jedoch auch eine Elemmvorrichtung
aufweisen, so daß die Möglichkeit besteht, den Ständer 6 mit der Handkurbel 5 wahlweise
an verschiedenen Stellen auf dem Segelboot anzubringen. Beispielsweise kann in Abhängigkeit
von der Takelage oder von der Segelstellung die Anbringung des Ständers 6 mit der
Handkurbel 5 auf dem Segelboot im Hinblick auf optimale Sichtverhältnisse beliebig
gewählt werden.
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Über einen vorzugsweise in die Rydraulikleitung 4 eingeschalteten
Speicher für Eydraulikflüssigkeit werden über die beiden Ventile 3 und D' die beiden
Seilwinden wie 1 bei Betätigung der Haniarbel 5 über ihren jeweiligen Hydraulikmotor
2 in Drehung versetzt. Dabei sind die Ventile 3 und 3' jeweils derart ausgebildet
und angeordnet, daß beide Drehrichtungen des Hydraulikmotors 2 und der Seilwinde
1 ausgenutzt werden können.
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Dies ist insbesondere dann zweckmäßig, wenn die beiden Drehrichtungen
ein unterschiedliches Übersetzungsverhältnis haben, was in vielen Fällen vorzugsweise
vorhanden ist.
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Da die beiden Ventile 3 und 3' in der Hydraulikleitung 4 hintereinander
angeordnet sind, ist gewährleistet, daß die angeschlossenen Seilwinden wie 1 jeweils
mit der gleichen Kraft angetrieben werden.
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Die Erfindung ist natürlich nicht nur auf Anordnungen mit zwei Seilwinden
anwendbar, sondern es können auch mehr als zwei Seilwinden von einer einzigen Handkurbel
5 aus betätigt werden. Umgekehrt läßt sich die Erfindung auch vorteilhaft anwenden,
wenn gemäß Fig. 2 von einer Handkurbel 5 aus über eine Hydraulikpumpe 7, einen Speicher
8, eine Hydraulikleitung 4 und einen Hyaraulikmotor 2 nur eine einzige Seilwinde
1 betätigt wird. Auch in einem solchen Falle erweist es sich gemäß der Erfindung
als vorteilhaft, von einer beliebig wählbaren Stelle aus, an welcher die Handkurbel
5 wahlweise angebracht werden kann, eine Seilwinde 1 durch Fernbedienung zu betätigen.
Dabei erweist es sich insbesondere als yorteilhaft, daß die Hydraulikleitung 4 auf
einfache Theise derart verlegt werden kann, daß die Benutzung des Segelbootes praktisch
nicht gestört wird.
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Während bei den Ausführungsformen gemäß Fig. 1 und 2 der Hydraulikmotor
2 jeweils als selbständiges Aggregat ausgebildet ist, welches im Bereich der Seilwinde
1 angeordnet ist, zeigt die Fig. 3 eine weitere Ausführungsform gemäß der Erz in
dung, bei welcher der Hydraulikmotor 2 jedoch einen integralen Bestandteil der Seilwinde
1 bildet. Gemäß dieser Ausführungsform ist der Hydraulikmotor 2 innerhalb des Ständers
6 angeordnet, auf welchem die Seiltrommel 9 mittels einer Lagerung 10 drehbar angebracht
ist. Bei dieser Ausführungsform wird vom Hydraulikmotor 2 die Kraft über ein mechanisches
Getriebe 12 auf die Seiltrommel 9 übertragen. Bei dieser Anordnung ist der Hydraulikmotor
2 einerseits besonders geschützt untergebracht, und andererseits ist kein zusätzlicher
Platz für ein selbständiges Aggregat erforderlich. Die Seilwinde kann so ausgebildet
werden, daß sie äußerlich einer herkömmlichen Seilwinde entspricht, und es ist lediglich
eine Anschlußleitung 13 für die Verbindung mit der Hydraulikpumpe herausgeführt.
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In der Fig. 4 ist eine weitere vorteilhafte Ausführungsform gemäß
der Erfindung dargestellt, bei welcher außer dem Hydrau likmotor 2 auch die Hydraulikpumpe
4 innerhalb einer Seilwinde 1 angeordnet ist. Insbesondere dann, wenn über eine
Handkurbel 5 eine Seilwinde 1 unmittelbar angetrieben werden soll, ergibt sich eine
besonders kompakte, raumsparende und gegen äußere Einflüsse gesicherte Antriebseinrichtung
dadurch, daß innerhalb des Ständers 6 eine von der Handkurbel 5 unmittelbar angetriebene
Hydraulikpumpe 7 sitzt, welche über eine Hydraulikleitung 4 an einen Hydraulikmotor
2 angeschlossen ist. Durch Betätigung der Handkurbel 5 wird somit die Hydraulikpumpe
7 in Drehung versetzt, wodurch draulikflüssigkeit durch die Hydraulikleitung 4 dem
Rydraulikmotor 2 zugefuhrt wird. Durch die Hydraulikflüssigkeit wird der Hydraulikmotor
2 in Drehung versetzt und treibt über ein mechanisches Getriebe 12 die Seiltrommel
9 an. Die Seiltrommel 9 ist auf dem Ständer 6 über eine Lagerung 10 drehbar gelagert.
Vorzugsweise ist in der Rückleitung zwischen dem Hydraulikmotor 2 und der Hydraulikpumpe
7 ein Speicher 8 angeordnet.
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Vorzugsweise ist zwischen der Hydraulikpumpe 7 und dem Hydraulikmotor
2 eine Durchfluß-Regeleinrichtung 11 vorgesehen, welche innerhalb des Ständers 6
angeordnet ist.
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Bei der Anordnung gemäß Fig. 4 besteht auch die Möglichkeit, weitere
Seilwinden wie 1 anzuschließen, die alle mittels derselben Handkurbel 5 angetrieben
werden, welche auf einer Seilwinde angeordnet ist. Falls mehrere Seilwinden durch
eine Handkurbel bzw. durch eine Hydraulikpumpe 7 angetrieben werden sollen, werden
die entsprechenden Ventile wie 3 und 3' derart geschaltet, daß die einzelnen Hydraulikmotoren
2 hintere inander angeordnet sind, Dadurch kann eine vorgegebene Kraftübertragung
bei den einzelnen Seilwinden eingehalten werden.
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Eine besonders preiswerte Ausftbrungsform gemäß der Erfindung wird
dadurch ermöglicht, daß im wesentlichen serienmäßige Seilwinden und gydraulikaggregate
verwendet werden können.
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Wenn mittels einer Durchfluß-Regeleinrichtung 11 das Fördervolumen
regelbar ist, so kann bei konstantem Durchfluß durch den Motor auf diese Weise eine
regelbare Eraft- bims. Drehzahlübersetzung erreicht werden.
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Anstatt die Handkurbel 5 auf einem Ständer 6 unabhängig von einer
Seilwinde 1 anzuordnen, kann vorzugsweise auch vorgesehen sein, daß die Handkurbel
5 unmittelbar in eine der Seilwinden 1 eingesetzt wird und eine oder mehrere weitere
Seilwinden wie 1 über eine entsprechende ydraulikpumpe 7, eine Hydraulikleitung
4 und einen Hydranlikmotor 2 angeschlossen sind. Dabei können der Hydraulikmotor
2 und/oder die Rydraulikpumpe 4 jeweils als selbständige Bauelemente ausgebildet
sein oder es kann vorsugsweise vorgesehen sein, daß ein universelles Bauelement
verwendet wird, welches wahlweise entweder als Hydraulikpumpe oder als Hydraulikmotor
arbeiten kann.
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Insbesondere auf größeren Begelbooten kann es zweckmäßig sein, die
Ventile 3 und 3' mit einer Klemmvorrichtung auszustatten und an eine flexible Leitung
anzuschließen, so daß diese Ventile an einer beliebigen geeigneten Stelle auf dem
Selgelboot leicht angebracht werden können, und zwar vorzugsweise samtliche Ventile
an einer zentralen Stelle.
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In den Fig. 5 und 6 ist die Elemmvorrichtung jeweils mit 14 bezeichnet.
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