DE2503614A1 - Verwendung hochdisperser kondensationspolymere von polyamino- und/oder polyhydroxyverbindungen - Google Patents
Verwendung hochdisperser kondensationspolymere von polyamino- und/oder polyhydroxyverbindungenInfo
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Description
Bekanntlich besteht bei allen Säften und Gärungsgetränken, die
Gefahr einer Eintrübung bei längerer Lagerung. Durch die verschiedensten technologischen Maßnahmen versucht man dieser Gefahr
zu begegnen, da die Eintrübung vielfach, wie bei Bier oder Wein, wertinindernd wirkt.
Die auftretenden Trübungen können biologischer oder nicht biologischer Art sein. Die Maßnahmen zur Vermeidung der biologischen
Trübungen sind heute bekannt, und durch die angwendete Technologie sind bei sachgemäßem Arbeiten diese Trübungen zu vermeiden.
Die nicht biologischen Trübungen können durch verschiedene Bestandteile
des Getränkes induziert sein. Beteiligt sind an den Trübungen meist alle trübungsbildenden Bestandteile, das sind
Eiweiß, Polyphenole (Gerbstoffe), Schwermetalle und Kohlenhydrate. Induziert wird die Trübung oft jedoch von einem dieser
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Bestandteile, der in einer größeren Menge vorliegt/ als das
Lösungsgleichgewicht zuläßt.
Da in praktisch allen Fällen Eiweiß an der Trübung beteiligt ist, ging man zunächst den Weg, die Getränke von einem Teil der
Eiweißstoffe zu befreien. Dies wurde zunächst bei allen Getränken durch Bentonite erreicht, speziell bei Bier ging man später
dazu über, aktive Kieselsäure für diesen Zweck einzusetzen.
In jüngster Zeit erkannte man aber, daß die Eiweißstabilisierung
oft durch Gerbstoffadsorption ergänzt werden muß, und zwar
hauptsächlich aus zwei Gründen. Um eine wirkliche Langzeitstabilisierung zu erreichen, muß man dem Getränk meist so viel Eiweißstoffe
entziehen, daß dies sehr hohe Kosten verursacht und außerdem auch das Getränk geschmacklich negativ beeinträchtigt.
Letzteres ist vor allem bei Bier der Fall, wo außerdem auch noch eine Beeinträchtigung der Schaumstabilität zu verzeichnen
ist. Die gleiche Stabilität kann man aber auch durch Entfernung einer geringeren Eiweißmenge bei gleichzeitiger Entfernung von
Gerbstoffen erreichen. Außerdem verändern überhöhte Gehalte an Polyphenolen das Getränk auch in geschmacklicher Hinsicht ungünstig.
Aufgrund neuer Technologien gelangen gerade bei der Herstellung von Säften und Wein heute oft wesentlich mehr Gerbstoffe
in das Getränk als früher. Diese verändern den Charakter, weshalb es wünschenswert ist, sie zu entfernen.
Zur Entfernung der Gerbstoffe aus Getränken wurden zunächst Polyamide (Nylon und Perlon) und Polyvinylpyrrolidon verwendet.
Alle drei Produkte sind in den zu behandelnden Getränken mehr oder weniger löslich. Die gelösten Anteile reagieren mit den
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- 3 - 25036U
Poiyphenolen und fällen diese aus. Dabei bleibt aber immer ein
Überschuß der Fällungsmittel in dem Getränk gelöst und wird damit dem Verbraucher zugeführt. Es kann bis heute nicht als absolut
sicher gelten, daß dieser Überchuß keine gesundheitsschädlichen Einflüsse hat.
Um diese Gefahr zu vermeiden, wurde in jüngster Zeit das Produkt
PοlyvinyIpolypyrrolidon (PVPP) entwickelt (DT-PS 1 282 581)
Hierbei handelt es sich um ein kreuzveraetztes Polyvinylpyrrolidon, welches durch seinen hohen Polymerisationsgrad in den
meisten Medien unlöslich ist.
PVPP hat in trockenem Zustand eine sehr geringe spezifische Oberfläche. Die trotzdem sehr gute Sorptionswirkung des Produktes
in Bezug auf Polyphenole ist dadurch zu erklären, daß es in
. wäßrigen Medien eine gewisse Quellfähigkeit besitzt und damit seine Oberfläche vergrößert.
Als wesentlicher Nachteil des Produktes PVPP ist jedoch anzusehen, daß es aufgrund seiner hohen Herstellungskosten von dem
Verbraucher nach dem Einsatz regeneriert werden muß ► Vom Hersteller
wird eine Regenerierung durch Kochen mit 10 %-iger Lauge
und 10 %~iger Säure empfohlen. Hiergegen haben die Lebensmitte1-überv7achungsbehorden
einiger Länder Einwendungen erhoben, da es nicht stets ausreichend sichergestellt ist, daß das Produkt
nach dieser Behandlung wieder ausreichend ausgewaschen wird und in lebensmittelgerechtem, einwandfrei sauberem Zustand zur Wiederverwendung
gelangt. Abgesehen davon ist erfahrungsgemäß bei
mehrmaligem Regenerieren ein Aktivitätsverlust hinzunehmen.
609832/0400 '
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht somit darin, ein Sorptionsmittel zur Entfernung von Gerbstoffen aus Säften
oder Gärungsprodukten pflanzlichen Ursprungs, besonders aus Getränken, wie Bier oder Wein, zu erhalten, die die Nachteile
bekannter, für diesen Zweck verwendeter Sorptionsmittel nicht besitzen und insbesondere einerseits bei möglichst großer Sorptionswirkung
möglichst geringe Löslichkeit besitzen und andererseits so billig in der Herstellung sind, daß sie bei gewerblicher
Anwendung ohne Regenerierung benutzt werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man als
Sorptionsmittel hochdisperse Kondensationspolymere von Polyamino- und/oder Polyhdroxyverbindungen und Formaldehyd mit einer spezi-
fischen Oberfläche über 20 m /g und mit einem positiven Zeta-Potential
im pH-Bereich zwischen 3 und. 5 verwendet.
Selbstverständlich können diese Kondensationspolymere auch im
Gemisch mit anderen Stoffen, besonders Getränkebehandlungsmitteln, wie Aktivkohle, aktivierter Kieselsäure oder Bentonit, verwendet
werden.
Unter den erfindungsgemäßen Kondensationspolymeren versteht man
Polymere oder. Harze, die durch Kondensation von Formaldehyd mit Polyamino- oder Polyhydroxyverbindungen, wie Polyphenolen, gewonnen
wurden. Hierzu gehören etwa die Phenoplaste und Aminoplaste auf der Basis von Formaldehyd.
Insbesondere erweisen sich als brauchbar die Kondensatxonsprodukte
von Formaldehyd mit Melamin und/oder Harnstoff sowie mit Phenolen, welche in an sich bekannter Weise hergestellt werden,
wie gemäß A. Renner "Die makromolekulare Chemie", 120 (1968), Seiten 68 bis 86 und A. Renner "Die makromolekulare Chemie",
149 (1971), Seiten 1 bis 27.
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Aus dieser Verbindungsgruppe sind besonders bevorzugt die hochdispersen und vernetzten Kondensationspolymere aus Melamin und
Formaldehyd. Wegen des hohen Vernetzungsgrades sind diese Produkte
in den zu behandelnden Flüssigkeiten praktisch unlöslich. Kondensationspolymere aus Formaldehyd und beispielsweise Harnstoff
sind im Gegensatz, dazu nicht vernetzt, doch besitzen sie unter bestimmten Herstellungsbedingungen auch nur sehr geringe
Löslichkeit.
Aufgrund der relativ geringen Herstellungskosten aller dieser
hochdispersen Kondensationspolymeren brauchen sie nicht regeneriert
zu werden und stellen daher eine wesentliche Bereicherung der Sorptionstechnik auf dem gewerblichen Genüßmittel- und Nahrungsmittelsektor
dar.
Das erfindungsgemäß besonders bevorzugte Sorptionsmittel läßt
sich gemäß A. Renner "Die makromolekulare Chemie", 120 (1968),
Seiten 68 bis 86y relativ einfach aus Melamin (2,4,6-Triamino-1,3,5-triazin)
und Formaldehyd herstellen. Durch Steuerung der Fällungsbedingungen mit Hilfe verschiedener Schutzkolloide läßt
sich die Oberflächenladung (Zeta-Potential) wie auch die Oberfläche
und Korngröße steuern.
Wesentlich dafür, daß man die mit den erfindungsgemäßen Sorptionsmitteln
angestrebten überlegenen Ergebnisse bekommt, sind einerseits die spezifische Oberfläche und andererseits die Oberflächenladung
(Zeta-Potential). Das Zeta-Potential ist pH-abhängig und muß erfindungsgemäß im pH-Bereich zwischen 3 .und 5 positiv
sein, da dies allgemein der Behandlungsbereich von Säften
liehen
pflanz- Ursprungs oder Gärungsprodukten derselben, wie Geträn-
pflanz- Ursprungs oder Gärungsprodukten derselben, wie Geträn-
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- 6 - 25036H
ken, ist. Vorzugsweise beträgt das Zeta-Potential in dem pH-Bereich
der Getränkebehandlung mindestens 5, besonders mindestens 30 mV. Weiter bevorzugte Bereiche für das Zeta-Potential sind
+5 bis 70, besonders 35 bis 45 mV.
Da die erfindungsgemäßen Sorptionsmittel nur eine geringe Quellfähigkeit
in Wasser haben, wird ihre Wirksamkeit mit steigenden spezifischen Oberflächen größer. Bevorzugt liegt die spezifische
Oberfläche zwischen 20 und 250 m /g und bevorzugt oberhalb
50 m2/g.
Die mittlere Korngröße der Sorptionsmittel nach der Erfindung liegt zweckmäßig zwischen 1 und 50, vorzugsweise zwischen 1 und
1OyU, wie beispielsweise bei etwa 2 ,u.
Die Vorteile der erfindungsgemäßen Sorptionsmittel gegenüber bekannten, auf dem gleichen Gebiet eingesetzten Sorptionsmitteln
können folgendermaßen zusammengefaßt werden:
1. In der behandelten Flüssigkeit, wie einem Getränk oder dergleichen,
sind die erfindungsgemäß verwendeten Sorptionsmittel im Gegensatz zu bekanntermaßen verwendeten Polyamiden, wie Nylon,
Perlon oder Polyvinylpyrrolidon, unlöslich bzw. vom lebensmittelrechtlichen
Standpunkt unbedenklich.
. Im Hinblick auf die geringen Gestehungskosten brauchen die Sorptionsmittel nach der Erfindung im Gegensatz zu Polyvinylpolypyrrolidon
nicht regeneriert zu werden. Dies ist nicht nur eine verfahrensmäßige Erleichterung ihrer Handhabung, sondern
auch aus lebensmittelrechtlichen Gründen bedeutsam,· da das Regenerieren
mit Laugen oder Säuren auch aus diesem Blickwinkel nicht unbedenklich ist.
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_ 7 —
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3. Die erfindungsgemäßen Sorptionsmittel behalten in wäßrigen Medien
ihre für die Filtration äußerst günstige Gestalt und Größe und verlegen nicht die in der Getränkeindustrie üblicherweise
benutzten Filterschichten. Im Gegensatz dazu quillt Polyvinylpolypyrrolidon
in Wasser und neigt in diesem gequollenen Zustand dazu, die Filter zu verstopfen.
4. Gegenüber bekannten Sorptionsmitteln besitzen diejenigen nach
der Erfindung den Vorteil, daß sie in ihren Eigenschaften bei
der Herstellung ohne zusätzliche Kosten in sehr starkem Maße variiert
werden können, so daß sie je nach der zu behandelnden
Flüssigkeit hinsichtlich ihrer Eigenschaften optimal eingestellt werden können. ■
5. Speziell bei der Behandlung von Bier haben die erfindungsgemäßen
S orp ti oxi smi tte 1 außer der Gerbstoff—adsorbierenden Wirkung noch
eine eiv/eißstabilisierende Wirkung, die größer als bei den bisher für diesen Zweck bekannten Gerbstoffadsorptionsmitteln ist.
Technologisch können die erfindungsgemäßen Sorptionsmittel unter
anderem für folgende Verfahren der Getränkeherstellung benutzt
werden: .
Zur Beschleunigung der Reifung und Klärung von Gärungsgetränken,
bei der Filtration von Gärungsgetränken ' (£.udosierung im Durchlauf)
, wofür die erfindungsgemäßen Sorptionsmittel besonders gut
geeignet sind, beim Umdruckverfahren (Brauerei), in kombinierter Anwendung mit aktivierten Kieselsäuren (Eiweißstabilisierungsmitteln) oder Enzymen, beim Kochen der Würze-(Brauerei),
beim Maischen (Brauerei), vor oder während der Gärung bei der Weinerzeugung, bei der Behandlung von Jungwein und gealtertem
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Wein und bei der Entfernung überhöher Gerbstoffgehalte aus
Fruchtsäften.
Die nachfolgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der Erfindung und sollen die Sorptionswirkung einiger erfindüngsgemäßer
Sorptionsmittel auf Polyphenole zeigen.
Für die folgenden Beispiele wurden 6 verschiedene Melamin-Formaldehydharze
genau nach der in A. Renner "Die makromolekulare Chemie", 120 (1968), Seiten 68 bis 86 für das Produkt a angegebenen
Vorschrift unter verschiedenen Fällungsbedingungen hergestellt. Hierbei wurde nur das Schutzkolloid variiert. In der
folgenden Tabelle ist jeweils die Schutzkolloidmenge in Prozent bezogen auf das Fertigprodukt angegeben.
Als CMC wurde eingesetzt Aritisol HS der Forma Wolff Walsrode.
Polyvinylalkohol wurde von Schuchard (BO 09 6) bezogen, die verwendete
Gelatine war von Merck, Nr. 4072.
Tabelle I
Melamin-Fqrmaldehydharze
Nr. | Schutzkolloid | Spez. Ober fläche m2/g |
1 | 2 ί | 36,4 |
2 | 8 ί | 104,5 |
3 | 2 ί | 25,9 |
4 | 8 \ | 56,2 |
5 | 2 \ | 72,6 |
6 | 8 S | 121 ,2 |
b CMC | ||
h CMC. | ||
i PVA | ||
h PVA | ||
h Gelatine | ||
b Gelatine |
durchschnittl. Korngröße
5 2
10 5 5 2
Zeta-Potential, mV pH 4,5 pH 3,5
+25,0 +41,0 +36,0
+41 ,0
+37,0
+38,0
+34,0
+38,0 +40,0 +40,O +41,0 +36,0
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In den nachfolgend beschriebenen Beispielen wird die Wirkung
dieser 6 Harze auf Bier, Wein und eine weinähnliche Modellösung
untersucht. Bei Bier wurde die Verringerung des Anthocyanogengehaltes
gemessen, da der überwiegende Teil der im Bier vorliegenden
Polyphenole Anthocyanogene sind, weshalb dieser Wert als
repräsentativ für die gesamten Polyphenole angesehen werden kann.
Bei Weinen und Säften verhält sich dies anders, hier sind nur
•bis 40 % der gesamten Polyphenole Anthocyanogene, weshalb hier
eine Methode zur Messung der gesamten Polyphenole angewendet Wurde. Es handelt sich dabei um die Bestimmung der Polyphenole
anhand ihrer Blaufärbung mit dem Folin-Ciocalteux-Reagenz
("Die Wein-Wissenschaft", 29, 1974, Heft 5, Seiten 241 bis .
253).
Um die Werte vergleichen zu können, wurden überall gleiche Mengen angewendet, auch bei den zum Vergleich herangezogenen Produkten
PVPP und Nylon 66.
In Beispiel 5 werdon zur Verdeutlichung der Tatsache, daß nicht
nur die genannten hochdispersen und vernetzten MF-Harze erfindungsgemäß angewendet werden können, sondern auch andere Formaldehyd-*Kondensationspolymere
sich für diesen Zweck eignen, Untersuchungsergebnisse eines im Handel befindlichen hochdispersen
Harnstoff-Formaldehydharzes (HF-Harz) wiedergegeben. .
Jevreils 100 ml Bier wurden mit 100 mg des Behandlüngsmittels
1 Stunde lang geschüttelt, dann abfiltriert und'untersucht. Außer
der Abnahme des Anthocyanogengehaltes, in Prozent bezogen auf
den Wert des unbehandelten Bieres, wurde auch. die. Ammonsulfat:--
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Fällungsgrenze (in ml gesättigter Ammonsulfatlösung) bestimmt.
Diese ist bekanntlich ein Maß für die Eiweißstabilität des Bieres. Die Werte zeigen, daß die Sorptionsmittel nach der Erfindung
auch eine gewisse eiweißstabilisierende Wirkung haben. Die Ammonsulfat-Fällungsgrenze des unbehandelten Bieres lag bei
1,50 ml.
19 | Ammonsulfat-Fällungsgrenze ml |
|
40 | 2 ,7O | |
Tabelle II | 35 | 1,85 ' |
Anwendung in Bier | 43 | 1,90 |
Anthocyanogenabnahme Produkt % |
46 | 2,30 |
1 | 57 | 2,00 |
2 | 15 | 2,35 |
3 | 1 ,80 | |
4 | ||
5 | ||
6 | ||
Nylon 6 6 (Polyhexamethy- lenadipamid) |
||
Beispiel 2 |
Jeweils 25 mg des Harzes Nr. 2 und von PVPP, bezogen auf 100 ml
Würze mit 12 % Extrakt, wurden einer fertig gehöpften Würze zugegeben,
wonach die Würze 2 Stunden lang gekocht wurde. Die Anthocyanogengehalte
der behandelten sowie der unbehandelten, aber ebenfalls gekochten Würze wurden gemessen. Der Unterschied zwischen
PVPP und dem erfindungsgemäßen Sorptionsmittel war sehr
beträchtlich.
609 83 2/04 00
Tabelle III Anwendung in Bierwürze
Produkt * Änthocyanogenabnahme %
Versuchsprodukt 2
PVPP -
Ein sehr gerbstoffreicher, italienischer Weißwein wurde mit den
erfindungsgemäßen Sorptionsmitteln und mit Nylon 66 behandelt.
Der Gesamtpolyphenolgehalt des Weines war 630 mg/1, der Anthocyanogengehalt
195 mg/1. Auch hier wurden jeweils 100 ml Wein mit 100 mg des Behandlungsmittels 1 Stunde lang geschüttelt,
dann abfiltriert. Die Ergebnisse sind in Tabelle IV zusammengestellt.
Tabelle IV Anwendung in Wein
Produkt Polyphenolabnahme %
1 15
2 20
3 12
4 ' . 16
5 . . 10
6 18 riylon 66 7
.Beispiel 4 ,
Eine tanninhaltige, weinähnliche Modellösung wurde mit den erfindungsgemäßen
Sorptionsmitteln und mit Nylon 66 behandelt.
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Die Modellösung wurde wie folgt hergestellt: Eine 10 %-ige Lösung von Alkohol in Wasser, die 5 g/l Apfelsäure enthielt, wurde
mit Kaliumcarbonat auf einen pH-Wert von 3,5 eingestellt. In dieser
Lösung wurden zunächst 500 mg Gelatine (Goldblatt - Gelatine von Merck) aufgelöst. Danach wurden 500 mg Tannin zugesetzt.
Die Lösung wurde ca. 1 Stunde lang gerührt und dann der Niederschlag abfiltriert (Eiweiß und Gerbstoff bilden einen Niederschlag,
bis sich ein Lösungsgleichgewicht eingestellt hat).
Die fertige Lösung hatte einen Tanningehalt von 182,4 mg/1. Es
wurden wiederum auf jeweils 100 ml Lösung 100 mg des Sorptionsmittel gegeben, Ϊ Stunde geschüttelt und dann abfiltriert.
wurden wiederum auf jeweils 100 ml Lösung 100 mg des Sorptionsmittel gegeben, Ϊ Stunde geschüttelt und dann abfiltriert.
Produkt
6
Nylon 66
Nylon 66
Als Beispiel für ein Harnstoff-Formaldehyd-Kondensationspolymeres
(HF-Harz) wurde das Handelsprodukt Pergopak M (Hersteller
Ciba - Geigy AG) untersucht. Bei diesem Produkt handelt es sich nach Angaben des Herstellers um ein Kcndensationspolymer aus
Ciba - Geigy AG) untersucht. Bei diesem Produkt handelt es sich nach Angaben des Herstellers um ein Kcndensationspolymer aus
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Polyphenolabnahme (Tanninabnahme) 23,4 35,9 31,7 41,5 27.8 39,3
19,5
Harnstoff und Formaldehyd, das praktisch frei von anorganischen Substanzen ist. Die Primärteliehen, welche nahezu kugelförmig
sind, haben eine Größe von 0,1 ,u. Sie sind zu Partikeln agglomeriert,
deren Größe ca. 4 bis 6,u beträgt. Der Hersteller bezieht sich bei diesen Angaben auf die Untersuchungen von Ä, Renner
"Die makromolekulare Chemie", 149 (1971), Seiten 1 bis 27. '"
/Von den sonstigen Angaben des Herstellers ist für die hier durchgeführten Untersuchungen noch von Bedeutung die spezifische
Oberfläche, die mit größer oder gleich 20 m /g angegeben wird.
An dem untersuchten Küster wurden 25,-6 m /g gemessen. Das Zeta-Potential
war bei pH 375 +20,0, bei pH 4,5 +15,5 mV.
Die Gerbstoffadsorptionswirkung des Pergopak M wurde in einer
weinähnlichen tanninhaltigen Modellösung mit 533 mg Tannin/l mit dem Harz Nr. 1 verglichen.
MF-Harnz-Versuchsprodukt Nr» 1 17,8
Pergopak M 13,9
Man muß davon ausgehen, daß auch bei den Harnstoff-Formaldehydharzen
eine große Variationsbreite den Herstellungsbedingungen gegeben ist und sich ohne Zweifel auch dabei die Herstellung für
den speziellen Anwendungszweck der Gerbstoüfadsorption wie bei
den Melamin-Formaldehydharzen gezielt einstellen läßt. Das Produkt Pergopak M ist als Weißpigment für die Papierherstellung
produziert worden, es ist daher nicht zu erwarten, daß es für den hier untersuchten Zweck bereits die optimalen Eigenschaften
besitzt.
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Claims (7)
- PatentansprücheVerwendung hochdisperser Kondensationspolymere von Polyamino- und/oder Polyhydroxyverbindungen und Formaldehyd mit einer spe-zifischen Oberfläche über 20 m /g und mit einem positiven Zeta-Potential im pH-Bereich zwischen 3 und 5 als Sorptionsmittel zur Entfernung von Gerbstoffen aus Säften oder Gärungsprodukten, besonders Getränken, pflanzlichen Ursprungs.
- 2. Verwendung von Melamin-Formaldehyd-Kondensationspolymeren nach Anspruch 1.
- 3. Verwendung von Kondensationspolymeren mit einer spezifischenOberfläche zwischen 20 und 250 m /g nach Anspruch 1 und 2.
- 4. Verwendung von Kondensationspolymeren mit einer spezifischenOberfläche oberhalb 50 m /g nach Anspruch 1 bis 3.
- 5. Verwendung von Kondensationspolymeren mit einer mittleren Korngröße zwischen 1 und 50,U, vorzugsweise zwischen 1 und 10,u nach Anspruch 1 bis 4.
- 6. Verwendung von Kondensationspolymeren mit einem Zeta-Potential von mindestens +5, vorzugsweise mindestens +30 mV im pH-Bereich zwischen 3 und 5 nach Anspruch 1 bis 5»
- 7. Verwendung von Kondensationspolymeren mit einem Zeta-Potential von +5 bis +70, vorzugsweise von +35 bis +45 mV im pH-Bereich zwischen 3 und 5 nach Anspruch 1 bis 6.60 9832/0400
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DE2503614B2 DE2503614B2 (de) | 1978-07-20 |
DE2503614C3 DE2503614C3 (de) | 1979-03-15 |
Family
ID=5937589
Family Applications (1)
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