DE2500727A1 - Verfahren zur herstellung von sulfonen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von sulfonenInfo
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- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
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- C25B3/00—Electrolytic production of organic compounds
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Description
Kernforschungsanlage Jülich
Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Verfahren zur Herstellung von Sulfonen
Zusatz zu Patentanmeldung P 23 28 196.1-42
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Sulfonen, bei dem eine organische Halogenverbindung und
Schwefeldioxid in einem aprotischen Lösungsmittel elektrolysiert wird, nach Patent ...(deutsche Patentanmeldung
P 23 28 196.1-42), X'iobei die Elektrolyse in Anwesenheit eines
Halogenionen enthaltenden Salzes erfolgt.
Sulfone finden in der Technik vielfache Anwendung. Sie dienen
beispielsweise als Ausgangs-, Zusatz- oder Vereaelungsstoffe bei der Herstellung von Kunststoffen, Farbstoffen und insbesondere
als therapeutisch wirksame Substanzen.
Die Herstellung von Sulfonen ist bekannt. So besteht ein zun
Stande der Technik gehörendes Verfahren darin, daß zunäc.ist durch Umsatz einer Halogenverbindung mit einem Sulfid, beispielsweise
Natriumsulfid, das Sulfid R-S-R nach der Gleichung
2 R-X + Ma2S ^ 2 NaX + R-S-R
hergestellt wird, wobei X ein Halogenatom und R einen organischen
Rest bedeuten. In einer zweiten Verfahrensstufe werden dann cie
PT 1.285
Mz/da 609829/0861
Sulfide durch ein Oxidationsmittel, beispielsweise Kaliumperraanganat
oder Salpetersäure oder auch katalytisch durch Luftsauerstoff, entsprechend der Reaktionsgleichung
R-S-R + O2 >
R-SO - R
zu SuIf onen oxidiert. Ein ii acht eil dieses Verfahrens ist jedoch,
daß seine Durchführung einen verhältnismäßig hohen Kostenaufwand erfordert, da es notwendig ist, die beiden vorbezeichnetenjVerfahrensschritte
unabhängig voneinander durchzuführen.
Bekannt ist auch ein einstufiges Verfahren zur Herstellung von
Sulfonen. Nach diesem Verfahren werden organische Verbindungen mit einer ungesättigten C=C-Doppelbinduni; in Gegenwart von
Schwefeldioxid unu Ameisensäure zu Sulfonen umgesetzt
(DT-PS 1 222 öle). ·■■ acht ei Ii1- ist bei diesem bekannten Verfahren
jedoch, äa.Z die aabei als Reduktionsmittel verwendete Ameisensäure verbraucht wird. Das fährt r:u einer Firhöhunr;
der -notwendigen wirtschaftlichen Aufwendungen, ti in ranz besonderer
i:achteil dieses Verfahrens besteht jedoch darin, daß
nach diesem Verfahren nur Sulfone hergestellt werden können, bei denen in der Rest.gruppe R e.ie urr;esi;tti:;te C=C-Donpelbindun,j;
der dabei verwendeten Veroincunr: - beispielsweise durch
eine benachbarte /.arbonyl^ruppe - ai-ctiviertjist. Die Zahl der
nach ei es er:; bekannten Verfahren herstellbaren sulfone ist so'nit
sehr begrenzt.
Bei dem re^enüber diesen Verfahren mit größerem wirtschaftlichen
M'utzen durchführbaren Verfanren ;-;er:tlß Patent . . . (deutsche
Patentanneldun,3 P 23 2 8 190.1-42) .-/ira in einer .elektrolysezelle
609829/0861 eAD OR1GINAL
eine organische Halogenverbindunr mit Schwefeldioxid in einen:
a.protischen Lösungsmittel umgesetzt. Dabei wire ede Elektrolyse
unter Zugabe organischer Halogenverbindungen und in Anwesenheit
eines llalo^enionen enthaltenden Falzes, wie TetraüthylaTfimoniunbromidj
durchgeführt (ver;;;l. J. Appl. Electrochemistry,
1973, 3. 291).
Aufgabe der Erfindung1 ist eine weitere v;irt schaft Ii ehe Verbesserun;"
dieses Verfahrens. Lde Losung dieser Aufgabe bentent darin.,
da., in das aprotische Lösungsmittel eil: :rat Gen irialo^enionon
des Salzes eine organische Halogenverbindung bildender Ester, wie Sulfonsäureester, zugegeben wird» hierdurch wir^d
in vortei limiter T.7eise die Wirkung des Salzes in b?;su;: auf eine
firhchunr.- der Leitfähigkeit innerhalb des IQektrolyten ζ us Italien
dadurch ausgenutzt, daß die zur Herstellung der Sulfono notwendige
organische Halogenverbindun;; durch Reaktion zwischen den
im Elektrolyten vorliegenden Ealogenionen des Salzes und der
organischen Verbindung gebildet wird. Als wirksame organische
Verbindung kommen Sulfonsäureester, daneben z.B. auch Scnv/efelsäureestern
oder Estern anderer organiscner Sauerstoffsäuren in betracht.
flach dem Verfahren gemäß der Erfindung sind auch polymers Sulfone
herstellbar. Der Reaktionsablauf erfolgt in diesem Falle nach der Gleichung:
2 η X-Z + 2n SO2 + 4n e " ^ (Z-SO2-Z-SO^) + Hn X~.
In dieser Gleichung ist Z ein zweiwertiger organischer Rest
und X ein Halogen.
6098.2 9/0861
Die Vielseitigkeit des Verfahrens gemäß der Erfindung ergibt sich weiterhin daraus, daß danach auch zyklische Sulfone herstellbar
sind. Hierzu bedarf es lediglich der Verwendung von mehrfach substituierten organischen Verbindungen, deren Substituenten
durch Halogenionen unter Bildung von organischen Halogeniden austauschbar sind, wie z.B. 1,4-Di-p-toluolsulfonyloxybutan.
Das Verfahren wird in einer Elektrolysezelle durchgeführt, die durch ein Diaphragma oder eine Anionenaustauschermembran in
einen Kathoden- und einen Anodenraum unterteilt ist. Dabei wird der Strom durch Wanderung von Anionen X , die beim
kathbdischen Prozeß freigesetzt werden, in den Anodenraum transportiert und die Anionen an der Anode oxidiert. Das SuIfon entsteht
dabei im Kathodenraum. Bei Verwendung einer solchen Elektrolysezelle
wurde eine besonders hohe Ausbeute an Sulfonen erzielt. Dabei werden die in der Lösung gebildeten SO p-Ionen mit
der organischen Verbindung unmittelbar, praktisch gleichzeitig mit ihrer Entstehung zur Reaktion gebracht.
Das gebildete Sulfon wird von der Lösung entweder durch Abdestillieren
abgetrennt oder extrahiert. Zur Extraktion wird dabei zweckmäßig ein Lösungsmittel verwendet, in dem das zur
Förderung der Leitfähigkeit zugesetzte Salz nicht löslich ist, wie beispielsweise Chloroform.
Zur Herstellung von Dibutylsulfon wurde eine Elektrolysezelle verwendet, die durch eine Anionenaustauschermembran in einen
Kathoden- und einen Anodenraum unterteilt war. Die dabei ver-
609829/0861
wendete Anode bestand aus glasartigem Kohlenstoff, die Kathode
aus Platin mit einer Oberfläche von 13 cm . Als Lösungsmittel
wurde Acetonitril verwendet, dem zur Erzielung einer hinreichenden Leitfähigkeit Tetraathylammoniumbromid in einer
Konzentration von ο,2 Mol/l zugesetzt war. Statt Tetra-Alkylammonium-Kalogenide
lassen sich z.B. auch Tetra-Alkyiphosphonium-Halogenide
oder Tetra-Arylammonium- oder Tetra-Arylphosphonium-Halogenide'
verwenden. Das Lösungsmittel war sowohl in den Kathodenraum sowie in den Anodenraum eingefüllt worden. In die
im Kathodenraum enthaltende Lösung wurde sodann Schwefeldioxid in Form einer 5~molaren Lösung zugefügt.
Als organische Verbindung, die mit den im Elektrolyten vorhandenen
Halogenionen des Tetraäthylammoniumbromids unter Bildung einer organischen Ealogenverbindung reagiert, wurde
n-Butyl-p-toluol-sulfonat verwendet. Die Schwei'eldioxidlösung
und das n-öutyl-p-toluol-sulfonat wurden ir.i Verlaufe der
Elektrolyse dosiert in den Kathodenraum eingefüllt. Die islek'trolyse
wurde mit einer konstanten Stromdichte von 38,5 mA/cm
bei einer Temperatur von 8o° C durchgeführt. Nachdem eine Ladungsmenge von 3 8oo Coulomb durchgeflossen war, wurde die
Elektrolyse beendet. Anschlieioend wurde das Lösungsmittel von
der im Kathodenrauni befindlichen Reaktionslösung durch Destillation
abgetrennt. Der Rückstand wurde in Wasser und Chloroform gelöst.
Bei aer fraktionierten Destillation der Chloroform-Phase gingen nacheinander Chloroform, nicht umgesetztes n-Butyl-pj^
toluol-sulfonat, Nebenprodukte und zuletzt Dibutylsulfon über.
Das Dibutylsulfon hatte einen Reinheitsgrad von 95 %· Die auf die Ladungsmenge bezogene Ausbeute betrug 63 %>
609829/0861 bad original
Analog zum Beispiel 1 wurde Dibenzylsulfon hergestellt. Dabei
wurde dem Elektrolyten Tetrabutylphosphoniumchlorid zugesetzt und als mit den Halogenionen reagierende organische Verbindung
n-Benzyl-p-toluol-sulfonat verwendet.
Die Elektrolyse wurde mit einer konstanten Stromdichte von 3a»5 mA/cm bei einer Temperatur von 8o°C durchgeführt und
nach Durchfluß einer Ladungsmenge von 3 8oo Coulomb beendet. Anschließend wurde das Lösungsmittel von der im Kathodenraum befindlichen
Reaktionslösung durch Destillation abgetrennt. Der
Luckstand wurde in Wasser und Chloroform gelöst.
Das Dibenzylsulfon v/urde nach Abdampfen des Chloroforms als Kristallisationsprodukt mit einem Reinheitsgrad von 85 % gewonnen.
Die auf die Ladungsmenge bezogene Ausbeute lag zwischen 6o und 7o %.
- 7 609829/086 1
Claims (1)
- - 7 PatentanspruchVerfahren zur Herstellung von SuIfonen, bei dem eine organische Halogenverbindung und Schwefeldioxid in einem aprotischen Lösungsmittel elektrolysiert wird, nach Patent ... (deutsche Patentanmeldung P 23 28 196.1-42), wobei die Elektrolyse in Anwesenheit eines Halogenionen enthaltenden Salzes,- wie Tetra-Alkylammonium-halogenid erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß in das aprotisehe Lösungsmittel ein mit den Halogenionen des Salzes eine organische Kalogenverbindung bildender Ester, wie Sulfonsäureester, zugegeben wird.609829/0861
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