DE249866C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

PATENTSCHRIFT

- M 249866 KLASSE 34/. GRUPPE

HERMANN HETTWIG in STUTTGART.

Zugleistenanordnung für Ausziehtische. Patentiert im Deutschen Reiche vom 2. November 1911 ab.

Die Erfindung betrifft einen Ausziehtisch, bei dem die Glieder der Zugleisten durch Bolzen und auf diesen sitzende Rollen verbunden werden. Bei den bekannten Ausziehtischen dieser Art sind die Bolzen und die Führungsnuten für die auf den Bolzen sitzenden Rollen in der Mitte der Seitenflächen der Zugleisten angeordnet. Diese Anordnung verursacht eine erhebliche Schwächung der Zugleisten dadurch,

ίο daß die über oder unter den Nuten stehengebliebenen Leistenteile von dem Hauptteil wegen der geringen Höhe leicht abreißen oder absplittern.

Um diesem Übelstand abzuhelfen, sind beim Erfindungsgegenstand die Bolzen paarweise einander gegenüberstehend an den oberen und unteren Kanten der Leistenglieder angebracht, und es greifen die auf ihnen sitzenden Rollen in Längsnuten in den oberen und unteren Flächen der anstoßenden Leistenglieder ein. Dadurch wird erzielt, daß die die Rollen tragenden Leistenteile eine doppelte Höhe erhalten, also einen erheblich größeren Widerstand gegen Abreißen besitzen.

In der Zeichnung stellen dar:

Fig. ι einen teilweise geführten Längsschnitt durch einen Tisch nach der Erfindung, dessen rechte Seite ausgezogen gedacht ist,

Fig. 2 eine Unteransicht der Fig. 1,

Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie A-B der Fig. 2 in größerem Maßstab und

Fig. 4 einen Querschnitt durch ein Mittelglied und zwei Nebenglieder der neuen Zugleiste in größerem Maßstab.

Als Ausführungsbeispiel ist ein mit der neuen Zugleistenanordnung versehener Ausziehtisch mit rolladenartigen Ausziehplatten dargestellt, indessen ist die neue Zugleistenanordnung bei Ausziehtischen aller Art anwendbar.

Die Zugleisten setzen sich zusammen aus den Gliederpaaren a, b, c, von denen das mittlere Paar α fest mit dem Tischgestell d oder dem Rolladenkasten e verbunden ist. An die festen Mittelglieder α schließen sich zu beiden Seiten die nach entgegengesetzten Richtungen ausziehbaren Gliederpaare b, c an. Die ausziehbaren Glieder b, c haben H-förmigen Querschnitt. Die Mittelglieder α haben den gleichen Querschnitt in doppelter Anordnung. Die zum Verbinden der einzelnen Glieder untereinander dienenden Bolzen g sind paarweise einander gegenüberstehend an den oberen und unteren Kanten der Leistenglieder a, b, c angebracht. Die auf ihnen sitzenden Rollen h greifen von oben und unten in die Nuten i der Gliederprofile a, b, c ein. Auf diese Weise ist eine äußerst leicht bewegliche Verbindung der Zugleistenglieder geschaffen, deren wesentlichster Vorteil darin liegt, daß die einzelnen Glieder bei erhöhtem Widerstand wesentlich niedriger ausgeführt werden können als bisher. Damit ist bei Rolladenausziehtischen die Möglichkeit gegeben, den Rollladenkasten e höher auszuführen, ohne die normale Tischzargenhöhe überschreiten zu müssen. Infolgedessen können die in dem Kasten e angebrachten Rolladenführungen h ausgedehnt und die Rolladenauszüge f ver-

längert werden. Hieraus ergibt sich die Notwendigkeit besonderer Unterstützungen für die Rolladenplatten f und die ausziehbaren Tischteile. Zu diesem Zweck sind zur besonderen Unterstützung der Rolladenauszüge f ausziehbare Stützleisten vorgesehen, ■ deren Glieder s, t, u in gleicher Weise gestaltet sind wie die Glieder b, c der Zugleisten, wobei die Glieder s dieser Stützleisten mit einem Ende

ίο durch Scharniere ν an den Rolladenkasten e angelenkt sind, während die äußersten Glieder u mittels gelenkig angeordneter Rollen w in an den ■ beweglichen Tischteilen I vorgesehenen Führungen χ laufen. Auf diese Weise wird erreicht, daß die Stützleisten s, t, 11 beim Zusammenschieben des Tisches einwärts klappen und beim Ausziehen der Tischteile I sich selbsttätig strecken. Bei ganz besonders langen Auszügen kann erforderlichenfalls eine besondere Unterstützung der äußersten Glieder u der Stützleisten dadurch vorgenommen werden, daß an den äußersten Gliedern c der Hauptzugleisten a, b, c eine Winkellasche b. dgl. befestigt wird, deren aufwärts gerichteter Schenkel eine Rolle trägt, auf welcher das äußerste Glied der Stützleisten s, t, u aufliegt, was jedoch bei normalen Tischkonstruktionen nicht erforderlich ist, weil die freitragend wirkenden Stützleisten infolge ihrer zweckmäßigen Profilierung äußerst widerstandsfähig sind.

Zur Unterstützung der ausgezogenen Tischteile I sind mit den äußersten Zugleistenpaaren c auf je einer Seite Stützfüße m durch Bolzen η drehbar verbunden. Unterhalb der Drehpunkte greift an die Stützfüße m je ein Lenker ο an, der mit dem längeren Arm eines an dem zugehörigen Zugleistenglied c durch einen Bolzen p drehbar befestigten Winkelhebels q gelenkig verbunden ist. Der kürzere Arm des Winkelhebels q arbeitet mit zwei an dem vorletzten Zugleistengliede b derselben Seite angeordneten Anschlägen r, r¹ zusammen, von denen der eine r beim Ausziehen des Tisches die Füße m in die Gebrauchslage dreht, während der andere r¹ das Umlegen der Füße m beim Zusammenschieben des Tisches bewirkt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Zugleistenanordnung für Ausziehtische aller Art, bei der die einzelnen Leisten durch auf Bolzen sitzende Rollen miteinander verbunden werden, welche in Längsnuten der benachbarten Leisten eingreifen, dadurch gekennzeichnet, daß die Bolzen (g) paarweise einander gegenüberstehend an den oberen und unteren Kanten der Leistenglieder (a, b, c oder s, t, u) angebracht sind und die auf ihnen sitzenden Rollen (h) in Längsnuten (i) in den oberen und unteren Flächen der Leistenglieder (a, b, c oder s, t, u) eingreifen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.